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icon berg Gänsefüßchen
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Beiträge: 32
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I 18.02.2018 13:11 Ptrooagsint mit engieer "Saphrce" von icon berg
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Ich dachte darüber nach, meinem göttlichen Protagonisten eine eigene Sprache zu verpassen. Aber man kann einem Leser nicht zumuten, diese für das lesen von ein paar Kapitel zu lernen.
2006 gab es jedoch ein Studie die folgendes feststellte:
Gmäeß eneir Sutide eneir elgnihcesn Uvinisterät ist es nchit witihcg, in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid, das ezniige was wcthiig ist, ist, dass der estre und der leztte Bstabchue an der ritihcegn Pstoiion snid. Der Rset knan ein ttoaelr Bsinöldn sien, tedztorm knan man ihn onhe Pemoblre lseen. Das ist so, wiel wir nciht jeedn Bstachuebn enzelin leesn, snderon das Wrot als gseatems.
Was haltet ihr davon einen göttlichen Protagonisten so sprechen zu lassen? Im Verlauf des Buches würde ich den %-Satz der verwürfelten Buchstaben bis auf ein paar % reduzieren.
_________________ "Das Wasser ist naß, das Wasser ist naß,
wie köstlich schluckt und schlürft sich das.
Das Wasser ist kühl, kühl ist das Naß,
ich schwimme in einem ganzen Faß,
denn heute - ist das Wasser naß."
(Perry Rhodan, 2040 auf Hellgate) |
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Ruby Smith Reißwolf
Alter: 33 Beiträge: 1180 Wohnort: Kenten
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18.02.2018 13:16
von Ruby Smith
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Ich fände es schon recht anstrengend. Ich kenne die Studie auch und ich konnte deinen Text jetzt ganz gut lesen, aber auch nur, weil es ein kurzer Absatz war. Wenn ich sowas in einem Buch dauerhaft (selbst wenn es im Verlauf der Geschichte immer weniger wird) lesen müsste, würde es mich in den Wahnsinn treiben und das Lesevergnügen extrem schmälern.
Außerdem glaube ich, dass kein Verlag das mitmachen würde.
_________________ I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.
(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery) |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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18.02.2018 13:36
von Willebroer
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Mir ging es so ähnlich. Diese Tests laufen meistens mit kurzen Texten, da merkt man nicht, wie das Gehirn sich eben doch anstrengt, um die Wörter zu entziffern. Aber das Gehirn merkt es eben doch und baut ab oder reduziert die Leistung auf anderen Gebeiten, zum Beispiel was das echte Textverständnis anbelangt.
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8664 Wohnort: Bayern
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18.02.2018 14:06
von Merlinor
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Hallo icon berg
Die Idee finde ich ganz lustig, aber sie wird in einem Roman nicht überzeugend funktionieren, fürchte ich.
Beim Leser würde die Akzeptanz einer mit dieser Methode erzeugten, angeblich "fiktiven" Sprache, vermutlich ganz einfach daran scheitern, dass er eben doch recht gut erkennt, dass es sich nicht wirklich um eine eigenständige Sprache handelt, sondern nur um die Originalsprache des Textes mit verbuxelten Buchstabenfolgen.
Aber bedenkenswert ist es allemal, weil diese Studie interessante Erkenntnisse über die menschliche Sprachverarbeitung und Wahrnehmung aufzeigt.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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18.02.2018 14:59
von Abari
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Hey,
die Idee ist sicher lustig, um mal ein bisschen Anstrengung vom Leser abzuverlangen, kapitelweise fände ich es schwierig. Zumal es sich de facto nicht um eine eigene Sprache mit eigener Grammatik und eigenem Wortschatz handelt (wie Klingonisch, Esperanto oder Elbisch). Um eine eigene Sprache zu erfinden, bedarf es einiger Erfahrung mit bestehenden; möglichst aus verschiedenen Sprachfamilien. Ich würde mich das nicht trauen.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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kioto Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 442 Wohnort: Rendsburg
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18.02.2018 16:36
von kioto
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Hallo icon berg,
Bis auf das Wort Blödsinn konnte ich es recht flüssig lesen.
Viele Leser dürfte diese gewürfelte Schreibweise nicht gefallen. Wir hatten das Thema schon und es ist, so meine ich, gängige Praxis in Büchern fremde Dialekte und Sprachen zu synchronisieren und nur kurze Textstücke als Schmankerl im Original einzustreuen. Auch bei Tolkien reden die Elben untereinander elbisch, es wird im Buch aber "synchronisiert" oder indirekt durch Handlung oder Nacherzählung dargestellt.
Ich würde diese Schreibweise eher mit einem defekten Gerät als mit einem Gott in Verbindung bringen. Es wirkt auf mich leicht albern. Im übrigen erwartet der Leser, dass der geschrieben Text, der ja hier Lautschrift ist, der Gott spricht, dass heißt, der Text stellt eine Tonfolge dar, irgendwie sprechbar ist, auch wenn die Worte fremd sind. Lesen ist eben anders als hören, auch im Buch.
_________________ Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.
Gruß, Werner am NO-Kanal |
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Lapidar Exposéadler
Alter: 61 Beiträge: 2699 Wohnort: in der Diaspora
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18.02.2018 19:41
von Lapidar
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Im Prinzip hab ich sowas schon gemacht. Ich habe ganze Passagen in Dialekt geschrieben... gg die Leser hatten teilweise trotzdem Probleme
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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icon berg Gänsefüßchen
I
Beiträge: 32
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I 19.02.2018 19:11
von icon berg
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Hallo zusammen,
ihr habt Recht, vor allem zu anstrengend. Taugt vielleicht als Diät-Lektüre, das lesen von 1 Seite strengt das Hirn so an, das es einen Schokoriegel verbrennt.
Muss ich halt noch auf die göttliche Eingebung warten.
_________________ "Das Wasser ist naß, das Wasser ist naß,
wie köstlich schluckt und schlürft sich das.
Das Wasser ist kühl, kühl ist das Naß,
ich schwimme in einem ganzen Faß,
denn heute - ist das Wasser naß."
(Perry Rhodan, 2040 auf Hellgate) |
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kioto Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 442 Wohnort: Rendsburg
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19.02.2018 20:53
von kioto
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Hallo icon berg,
Es stimmt natürlich, dass Tolkien wirklich eine elbische Sprache entwickelt hat, aber er war Professor für alte Sprachen und er hat es auch sparsam verwendet.
Du musst halt den Plot entsprechend machen. Und darauf achten, welchen Erzählertyp du nimmst. Ist dein Erzähler Allwissend, kann die Rede des Gottes normal wiedergegeben werden, obwohl der Prota nichts versteht. Ein personeller oder Ich Erzähler versteht halt nichts, er kann aber zuhören, ohne die Rede wiederzugeben. Wenn aber alle Zuhörer es verstehen, ist es halt synchronisiert.
Prüfe, ob es deinen Plot wirklich weiterbringt, wenn eine Seite Rede in janumanischer Sprache, europäisch transkribiert erscheint, die niemand versteht. Wenn alle anwesenden Protas sie verstehen, braucht es nicht janumanisch zu sein, das wäre dann nur ein Gag.
_________________ Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.
Gruß, Werner am NO-Kanal |
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1270 Wohnort: Wiesbaden
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R 20.02.2018 07:39
von Rainer Prem
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icon berg hat Folgendes geschrieben: | Hallo zusammen,
ihr habt Recht, vor allem zu anstrengend. Taugt vielleicht als Diät-Lektüre, das lesen von 1 Seite strengt das Hirn so an, das es einen Schokoriegel verbrennt.
Muss ich halt noch auf die göttliche Eingebung warten. |
Stell dir folgende Frage:
Wie soll denn der Leser erfahren, was dein göttlicher Protagonist sagt?
Hast du einen Protagonisten, der übersetzt? (langweilig) Willst du, dass sich der Sinn auf Grund der Reaktionen derjenigen Protagonisten ergibt, die ihn verstehen? (extrem aufwendig) Soll eine zu Beginn unverständliche Sprache im Laufe von ~10 Dialogzeilen immer klarer werden?
Ja nachdem könntest du seine Aussagen z.B. auf Satzzeichen reduzieren.
"!!!", brüllte Gott. "?"
"Verstanden", antwortete Miriam. "Wir machen uns sofort auf den Weg."
Oder so
Rainer
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icon berg Gänsefüßchen
I
Beiträge: 32
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I 20.02.2018 19:26
von icon berg
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kioto hat Folgendes geschrieben: | Hallo icon berg,
Es stimmt natürlich, dass Tolkien wirklich eine elbische Sprache entwickelt hat, aber er war Professor für alte Sprachen und er hat es auch sparsam verwendet.
Du musst halt den Plot entsprechend machen. Und darauf achten, welchen Erzählertyp du nimmst. Ist dein Erzähler Allwissend, kann die Rede des Gottes normal wiedergegeben werden, obwohl der Prota nichts versteht. Ein personeller oder Ich Erzähler versteht halt nichts, er kann aber zuhören, ohne die Rede wiederzugeben. Wenn aber alle Zuhörer es verstehen, ist es halt synchronisiert.
Prüfe, ob es deinen Plot wirklich weiterbringt, wenn eine Seite Rede in janumanischer Sprache, europäisch transkribiert erscheint, die niemand versteht. Wenn alle anwesenden Protas sie verstehen, braucht es nicht janumanisch zu sein, das wäre dann nur ein Gag. |
Hallo kioto,
stimmt, nur weil man alles machen könnte, sollte man es noch lange nicht tun. Mein Drang ist zu groß, möglichst viele Gewürze in meine Buchstabensuppe zu schütten. Viele Zutaten machen noch lange keinen Koch. <- Schon wieder etwas was ich nicht unterdrücken konnte.
Zitat: | Wenn aber alle Zuhörer es verstehen, ist es halt synchronisiert. | Schließt 'Zuhörer' hier den Leser mit ein? Der Begriff "synchronisiert" wird wohl in diesem Kontext ganz anders verwendet als ich es gewohnt bin. Meine 3 Protagonisten sprechen dieselbe Sprache und verstehen sich. Mein 4er "göttlicher" Protagonist kann kann seine Worte direkt in den Kopf des Protagonisten Miriam projizieren, aber nicht lesen. Miriam kann ihrerseits "Gott" nur anklingeln, ihm nichts mitteilen. Ich habe mich entschlossen alle 4 in der Ich-Perspektive zu schreiben. Keiner ist Allwissend. "Gott" hat zwar das Wissen das Millionen von Jahren mit sich bringt. Aber er weiß und sieht nicht alles. "Gott" könnte sich zwar auch akustisch und/oder visuell mitteilen, ist aber an Regeln gebunden die er nicht ohne Konsequenzen brechen darf.
Ich schreib ihn erstmal normal, wahrscheinlich reicht das vollkommen aus.
Google schluckt wirklich alles: https://www.google.de/search?q=janumanisch
_________________ "Das Wasser ist naß, das Wasser ist naß,
wie köstlich schluckt und schlürft sich das.
Das Wasser ist kühl, kühl ist das Naß,
ich schwimme in einem ganzen Faß,
denn heute - ist das Wasser naß."
(Perry Rhodan, 2040 auf Hellgate) |
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icon berg Gänsefüßchen
I
Beiträge: 32
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I 20.02.2018 19:44
von icon berg
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Rainer Prem hat Folgendes geschrieben: | icon berg hat Folgendes geschrieben: | Hallo zusammen,
ihr habt Recht, vor allem zu anstrengend. Taugt vielleicht als Diät-Lektüre, das lesen von 1 Seite strengt das Hirn so an, das es einen Schokoriegel verbrennt.
Muss ich halt noch auf die göttliche Eingebung warten. |
Stell dir folgende Frage:
Wie soll denn der Leser erfahren, was dein göttlicher Protagonist sagt?
Hast du einen Protagonisten, der übersetzt? (langweilig) Willst du, dass sich der Sinn auf Grund der Reaktionen derjenigen Protagonisten ergibt, die ihn verstehen? (extrem aufwendig) Soll eine zu Beginn unverständliche Sprache im Laufe von ~10 Dialogzeilen immer klarer werden?
Ja nachdem könntest du seine Aussagen z.B. auf Satzzeichen reduzieren.
"!!!", brüllte Gott. "?"
"Verstanden", antwortete Miriam. "Wir machen uns sofort auf den Weg."
Oder so
Rainer |
Hallo Rainer,
prima Hinweis: "Wie soll denn der Leser erfahren, was dein göttlicher Protagonist sagt?".
Wenn Miriam sich mit einem der anderen Protagonisten unterhält, und dieser gerade die Ich-Perspektive hat, und Miriam von "Gott" Anweisungen bekommt. Dann weiß erstmal keiner was Gott gesagt hat, bis Miriam das preisgibt.
Halte ich doch erstmal geheim das "Gott" zu Miriam sprechen kann. Diese verhält sich seltsam, indem sie die "göttlichen" Anweisungen ausführt. Hm, ungeahnte Möglichkeiten. Und eine schöne Offenbarung wenn "Gott" zum erstem mal seine Ich-Perspektive bekommt.
Danke für den Denkanstoß.
_________________ "Das Wasser ist naß, das Wasser ist naß,
wie köstlich schluckt und schlürft sich das.
Das Wasser ist kühl, kühl ist das Naß,
ich schwimme in einem ganzen Faß,
denn heute - ist das Wasser naß."
(Perry Rhodan, 2040 auf Hellgate) |
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