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Der alte Mann an der Bushaltestelle


 
 
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Kimorasuka
Erklärbär
K


Beiträge: 2



K
Beitrag17.02.2018 18:58
Mal ein erster Eindruck von mir
von Kimorasuka
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich bin zwar fast sicher, dass das nicht hierher gehört, aber ich dachte, ich stelle hier mal eine Horror-Kurzgeschichte von mir rein, damit man einen Eindruck von meinem Schreibstil erhält. Ich habe mich für diese Geschichte entschieden, weil sie für meine Mitbewohner im Studium war und die hier Anwesenden vielleicht nichts mit der Umgebung der Geschichte anfangen können. Es geht nur um einen Eindruck. Die Überschrift ist auch nur sporadisch.

Der alte Mann an der Bushaltestelle

Die Nacht war kühl, aber auf angenehme Art, die einen klaren Kopf schafft. Der Himmel war wolkenverhangen und es nieselte. Sie liebte solche Wetter. Natürlich nur, wenn sie, so wie jetzt, Zuhause und damit im Trockenen war. Gemütlich lehnte sie sich auf die Fensterbank, um den fallenden Wassertropfen zuzusehen. An solchen Tagen wünschte sie sich tatsächlich, nicht im ersten, sondern in einer höheren Etage des Studentenwohnheims zu leben, um den Wolken näher zu sein. In Anbetracht der Tatsache, dass sie sich allerdings gerne so kurz wie möglich in einem Fahrstuhl aufhielt, war der erste Stock definitiv besser. Definitiv.
Gerade im Begriff, sich zurückzuziehen und das Fenster zu schließen, entdeckte sie den alten Mann. Er saß gegenüber an der Bushaltestelle, neben der auffälligen roten Tonne. Bei dem regnerischen Wetter hätte sie ihn fast nicht gesehen, wäre die Tonne nicht gewesen. Sie musste ihre Augen etwas anstrengen, um durch das Nieseln etwas mehr erkennen zu können. Sie wusste, dass um Mitternacht noch ein Bus fuhr, aber es war dennoch seltsam, einen älteren Mann an einer Bushaltestelle zu sehen, an der meistens Studenten aus den zwei Etagenhäusern gegenüber einstiegen. Er wirkte verwahrlost, hellgraue, lichte Haare, aber dafür einen immensen, ungekämmten Bart. Die Kleidung konnte sie nicht erkennen, dazu fiel der Regen einfach zu dicht. Ob er wohl ein Obdachloser war? Er sah zumindest so aus. Sie fröstelte plötzlich. Zeit, das Fenster zu schließen. Sie hatte lang genug dort gestanden. Der alte Mann ging ihr aber nicht mehr aus dem Kopf.

Auch der nächste Tag blieb wolkenverhangen und zum Anbruch der Nacht begann es wieder zu regnen. Sie öffnete das Fenster und suchte sofort nach der roten Tonne, der einzige Anhaltspunkt in der verwaschenen Sicht. Den alten Mann konnte sie aber nicht erkennen. Nachdenklich begann sie ihre Abendroutine vor dem Schlafen. Es war natürlich besser, dass der alte Mann nicht mehr dort saß, in der Kälte und Nässe. Vielleicht hatte er einen trockenen Unterschlupf gefunden, gut für ihn. Aber irgendwie hatte sie erwartet, dass er wieder dort war. Der Regen wurde heftiger. Sie lächelte und lehnte sich auf das Fensterbrett. Wie beruhigend das Prasseln war. Aus den Augenwinkeln sah sie eine Bewegung. Nein, es war mehr das Spüren einer Bewegung. Die rote Tonne hatte Gesellschaft bekommen. Der alte Mann stand neben ihr und schien auf etwas zu warten. Sie runzelte die Stirn. Irgendwas war seltsam an ihm… .
In diesem Augenblick hob der alte Mann den Kopf und grinste sie an. Sie zuckte entsetzt zurück. Es war, als hätte sich der verwaschene Regenschleier wie ein Vorhang zur Seite geschoben und den Blick auf ein makabres Bühnenbild freigegeben. Das Gesicht wirkte eingefallen und krank, hatte aber dennoch ein unnatürliches Glimmern unter der Haut. Der Mund war ein großes, dunkles Loch, umrahmt von schwarzem Zahnfleisch und vereinzelten fauligbraunen Zähnen. Am schlimmsten aber waren die Augen. Wie zwei heiße Kohlen, eingesunken in tiefen Augenhöhlen glühten sie in der Dunkelheit. Es war ein Blick in die Tiefen der Hölle.
Sie spürte, wie sich das Grauen gleich einer kalten Hand kriechend ihren Nacken hochtastete. Ein lautloser Schrei kam über ihren geöffneten Mund, gefolgt von einem Würgereiz. Dann wurden ihre Beine weich und gaben nach. Sie sank zu Boden. Er wird mich holen! Der Gedanke fuhr ihr so abrupt in den Kopf, dass sie einen Adrenalinschub bekam und sich wieder aufrichten konnte.
Der alte Mann war verschwunden, nur die rote Tonne stand verlassen im Regen. So schnell sie konnte, schloss sie das Fenster und verkroch sich in ihrem Bett. Die Nacht machte sie kein Auge zu, immer darauf wartend, dass plötzlich etwas, dass ER ihr Fenster leise quietschend öffnen und sie holen würde. Sie konnte auch nicht aus ihrem Zimmer zu jemand anderem gehen. ER könnte vor ihrer Tür stehen, mit einem grinsenden schwarzen Loch und Höllenaugen, um sie abzufangen. Es war eine dumme, unvernünftige Angst, aber sie konnte sie nicht abschütteln.
Die Nacht war kaum auszuhalten, aber nichts geschah. Natürlich nicht. Der Tag kam mit seiner täglichen Routine, kein alter Mann, keine glühenden Augen. Hatte sie geträumt? Falls ja, dann war es ein ziemlich realistischer Traum gewesen. Allerdings wäre es auch nicht das erste Mal, dass sie einen derart plastischen Traum hatte. Aber diese Augen...daran zu denken, ließ das Grauen zurückkehren. Konnte das ein Traum bewirken?
Ihre Freundin schüttelte sich, als sie später zusammen in der Küche saßen und sie ihr davon erzählte. "Hör auf damit, du weißt, dass ich sowas nicht hören will! Du hast viel zu viel Fantasie!" Es schien auch weit her geholt. Sie musste schlecht geträumt haben.
Der Tag verlief normal, ein wenig lernen, soweit es ihre Gedanken zuließen, ein wenig am Computer mit einem Spiel ablenken. Langsam beruhigte sie sich. Es war nur ein Traum. Es musste ein Traum gewesen sein. Dann kam der Abend und schließlich die Dunkelheit. Sie war inzwischen absolut davon überzeugt, dass es ein Traum oder etwas in der Art gewesen sein musste. So etwas konnte sich nur ein verrücktes Gehirn im Schlaf ausdenken. Also öffnete sie das Fenster zum Durchlüften und begann, ihre Zähne zu putzen. Ihre Augen huschten immer wieder zum geöffneten Fenster. Von hier hinten, am Waschbecken, konnte sie nicht bis zur Bushaltestelle sehen. Aber da würde ja auch nichts sein. Warum also war da diese Furcht, tief in ihr, die immer stärker wurde und ihr langsam den Atem nahm?
Sie nahm die vier Schritte zum Fenster auf sich, um es zu schließen, krampfhaft bemüht, nicht auf die andere Straßenseite zu sehen. Als sie den kalten Fensterrahmen berührte, richteten sich ihre Nackenhaare auf. Doch es lag nicht an dem kalten Holz oder dem kühlen Luftzug, der in das Fenster hineinzog. Sie konnte es fühlen, IHN fühlen. Dieses Mal war er nicht mehr auf der anderen Seite. Er stand am Rand des Bordsteins auf ihrer Seite der Straße und sah zu ihr hoch, mit einem schwarzen Grinsen und glühenden Augen. Ihr Hals war wie abgeschnürt. Sie hatte das Gefühl, jeden Moment ohnmächtig zu werden. Es konnte nicht real sein. Es konnte einfach nicht. Heute war die Nacht klar und das Licht der Straßenlampe in der Nähe erleuchtete den Großteil der Umgebung...und IHN. Seine Kleidung war alt, aber überraschend normal, ein grauer, dreckiger Pullover, eine vor Dreck starre braune Hose, einfache schmutzige einst weiße Sportschuhe. Bemüht, nicht in sein Gesicht, seine glühenden Augen zu sehen, bemerkte sie seine Hände. Seine Finger waren verkrampft und gebogen, wie Klauen lagen sie an der Seite seines Körpers. Wäre dieses schreckliche Grinsen, diese grauenvolle Augen nicht gewesen, hätte sie sich damit abfinden können. Es gab Krankheiten, die die Finger verkrampfen ließen. Aber bei IHM war es anders. Es waren Klauen, die Spitzen der Finger dunkel von Schmutz. Es war doch Schmutz? Ihr wurde übel. Auch unter der Haut der Hände glomm dieses unheilvolle Licht. Es waren Klauen. Die Klauen eines Monsters. Ihr wurde plötzlich so schlecht, dass sie sich jeden Moment würde übergeben müssen. Mit letzter Kraft zog sie das Fenster zu. Sie konnte spüren, dass er sie beobachtete. Als sie den Vorhang vorzog, musste sie abbrechen und stützte zum Waschbecken, wo sie sich übergab, bis nur noch bittere, beißende Galle hochkam. Was war hier nur los? Das war kein Traum! Vor ihrem Fenster stand ein Monster! Auf ihrer Seite des Hauses lebten sehr viele Studenten. Irgendjemand außer ihr musste diesen alten Mann auch gesehen haben. Sie hatte sich das nicht eingebildet und träumte auch nicht!
Nach einer weiteren schlaflosen Nacht schrieb sie eine Nachricht in die Facebook-Gruppe der zwei Studentenwohnheime. Ihre Hoffnung, massenhaft Nachrichten von erleichterten Studenten zu bekommen, die die gleichen Erfahrungen wie sie durchmachten, wurde mit jeder Stunde weniger. Es meldete sich niemand, keiner. Es gab nicht einmal abwertende Antworten oder Fragen. Ihre Nachricht versank unerhört in den Tiefen der sozialen Plattform, als würde sie genauso übersehen werden, wie der alte Mann auf der anderen Straßenseite. Die nächste Nacht kam näher und sie wusste immer noch nicht, ob sie einfach nur durchdrehte oder eine Ausgeburt der Hölle sie nachts angrinste und beobachtete.
Sie konnte sich nicht erklären, warum sie abends das Fenster öffnete und zur anderen Seite sah. ER hatte die Straße überquert und stand nun auf dem Bordstein vor ihrem Haus. Zwischen ihnen lagen noch eine Grasfläche und zwei kleine Parkplatzflächen, aber sie war den Tränen nahe. ER kam näher. ER würde auch weiterhin näher kommen, Nacht für Nacht und irgendwann würde er vor ihrem Fenster stehen und zu ihr hochgrinsen. Was würde dann passieren? Oder stand er dann womöglich sogar in ihrem Zimmer? Ihr Gehirn verweigerte ihr die Vorstellung und sie war dafür dankbar. Sie schloss das Fenster wieder. ER war erneut verschwunden, nicht aber das Grauen, dass sich wie ein dunkler Schleier um sie legte, die Welt um sie trostloser machte und ihr die Luft nahm.
Der alte Mann schien nur nachts aufzutauchen, sie hatte ihn bisher nie tagsüber gesehen. Dennoch wagte sie es nicht, zu der stattfindenden Vorlesung zu gehen. Ihrer Studienkollegin, die mit ihr die Vorlesung besuchte, schwindelte sie vor, Fieber zu haben. Es war eigentlich lächerlich. Ihre Gedanken kreisten nur noch um die nächste Nacht. Würde er wieder dastehen? Sollte sie sich jemanden in das Zimmer holen, um sich selbst zu beweisen, dass es real war, dass es IHN gab? Würde vielleicht doch noch jemand auf ihn aufmerksam werden, ihn sehen und auf ihre Nachricht in der Gruppe antworten? Doch auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte, wusste sie tief in sich, vorbei an Zweifel und Verwirrtheit, dass ER real genug war. Real genug für sie. Und die Angst, dass eine zweite Person ihn nicht sehen und sie für verrückt halten würde, war ebenso real. Sie würde niemandem davon erzählen. Vorerst.
Sie wusste nicht warum, aber in ihr hatte sich das Gefühl breit gemacht, dass sie sterben würde. Sie wusste nicht wann und wie, aber ER würde sie holen. ER hatte sie ausgewählt. Einbildung oder nicht, das spielte für sie keine Rolle mehr. Die Bedrohung stand jede Nacht vor ihrem Fenster. Und sie war sich nun auch fast sicher, dass IHN außer ihr niemand sah. Er hatte nur sie ausgesucht. Sie allein.
Die nächsten Tage und vor allem die Nächte waren bedrückend. Tagsüber verkroch sie sich in ihrem Zimmer, kam nur heraus, wenn sie sich in der Küche verabredet hatte oder ins Bad musste. Ihren Mitbewohnern fiel ihr Verhalten nur insoweit auf, dass sie noch seltener anzutreffen war. Da sie aber ein eher introvertierter Mensch war, fragte keiner nach. Jede Nacht musste sie beobachten, wie er näher und näher kam, mit leuchtenden Augen und einem widerlichen Grinsen.
Diese Nacht würde ER unter ihrem Fenster stehen. Sie hatte beschlossen, dieses nicht mehr zu öffnen. Sie wusste nicht, ob sie es schaffen würde. Etwas in ihr schien sie jede Nacht erneut zum Fenster zu ziehen und es öffnen zu lassen. War es selbstmörderische Neugier, ein animalischer Überlebensinstinkt oder einfach sein Einfluss. Sie musste immer das Fenster öffnen, selbst, wenn ein kurzer Blick hinaus inzwischen gereicht hätte, um IHN zu sehen. Wenn sie ihn heute sehen wollte, würde sie das Fenster öffnen müssen, denn er würde auf dem Parkplatz stehen, direkt vor ihrem Fenster. Aber sie würde es nicht öffnen. Würde sie nicht. Würde sie?
Die Dunkelheit begann. Flackernd sprangen die Straßenlaternen an und begannen fahl zu leuchten, als fehlte ihnen die Kraft, heller zu werden. Der Himmel war klar, keine Wolke zu sehen und die Sterne funkelten einer nach dem anderen auf, höhnisch leuchtend, dort oben, in Sicherheit von IHM. Sie konnte IHN spüren. Er stand dort, wartete auf sie, auf seine Rapunzel, die das Fenster öffnen und ihn hereinlassen sollte. Nur würde es in dieser Geschichte kein schönes Ende geben. Ihre Hände zitterten so stark, dass sie die Zahnpasta fast nicht auf ihre Zahnbürste drücken konnte. Ihr Kopf fühlte sich leer an, hohl. Alles in ihr war unter Spannung. Sie wollte das Fenster öffnen. Sie musste es öffnen. Musste… . Sie schrak aus ihrer Trance auf. Ohne es zu merken, hatte sie sich zum Fenster bewegt, die Hand lag bereits auf dem Fenstergriff. Aus ihrem Mund ragte die Zahnbürste, der Schaum tropfte auf den Boden. Sie zuckte zurück, als hätte sie sich verbrannt. ER stand dort unten. ER rief sie. Es war nichts zu hören, aber ER wollte, dass sie das Fenster öffnete. Entsetzt wich sie zurück. Dann stakste sie gleich einer Holzpuppe zum Waschbecken, um sich der Zahnbürste zu entledigen und sich zu säubern. Die Flecken vor dem Fenster waren ihr egal. Sie würde nicht mehr in die Nähe des Fensters gehen. ER rief sie immer noch. Irgendwie, tief in ihrem Kopf war dieses Bedürfnis, das Fenster zu öffnen. Sie hielt sich die Ohren zu, als würde es ihn davon abhalten, den Drang in ihren Kopf zu pflanzen. Dann verkroch sie sich im Bett, die Decke über dem Kopf. Um zu verhindern, vielleicht wieder in diese Trance zu fallen, biss sie sich immer wieder in die Hand, bis beide Hände mit Zahnabdrücken übersät waren. Da hörte der Ruf in ihrem Kopf plötzlich auf. Verwirrt blinzelte sie und horchte nach draußen, ohne genau zu wissen warum. War er verschwunden? Hatte sie ihn tatsächlich überwunden? Es war still. Sie konnte nicht einmal nachschauen, wieviel Uhr es jetzt war, ihr Handy lag außer Reichweite auf einem Regal über ihr, am Kopfende des Bettes. Sie wagte es nicht, unter der Bettdecke hervorzukommen. Als Kind glaubte man sich immer absolut geschützt, die Bettdecke war eine Art Schutzschild vor allem Bösen. Als Erwachsene wusste sie, dass dies unvernünftig war, aber dieser kindliche Instinkt hielt sie dennoch zurück, obwohl es langsam zu warm unter der Decke wurde und die Luft schon abgestanden roch. Als ihre Nackenhaare sich wieder aufrichteten, wurde ihr klar, dass es gut gewesen war, ihrem Instinkt zu folgen. Sie war nicht mehr allein in ihrem Zimmer. ER war hier!
Sie konnte nichts hören, nur ihren eigenen, viel zu schnellen Atem, den sie verzweifelt versuchte zu dämpfen. Ihr Herz schlug so hart in ihrer Brust, dass es bis in ihre Ohren dröhnte. Es war jemand in ihrem Zimmer! Sie spürte, dass sie nicht mehr alleine war. Oder wurde sie jetzt komplett paranoid? Es war absolut still außerhalb ihres Bettes, aber die Atmosphäre des Raumes um sie herum hatte sich verändert. Es musste jemand ihm Raum sein. Es kam nicht vom Fenster. ER stand vor ihrer Tür und bewegte sich nicht. Aber ER war hier. Warum hatte sie nicht das Fenster geöffnet? War das nun ihre Bestrafung? Oder wäre er in jedem Fall in ihrem Zimmer aufgetaucht? Sie schloss die Augen, als sie die Tränen darin brennen spürte. Regungslos lag sie dort, unter ihrer Decke auf dem Bett. Die Luft war inzwischen so dünn, dass ihr davon schwindelig wurde. Ihre angewinkelten Beine wurden taub, ebenso der Unterarm, auf dem sie ihren Kopf abgelegt hatte. Aber sie bewegte sich nicht. Sie war wie erstarrt, wartete darauf, dass alles zu Ende gehen würde. ER war hier. ER würde sie holen.
Und dann war das Gefühl einer zweiten Person weg.
Einen Moment lang setzte ihr Herz aus, da sie irgendetwas Schreckliches erwartete. Jeden Moment würde er die Bettdecke wegziehen, ein Ruck und ihr unsichtbarer Schutz wäre verschwunden. Aber es geschah nichts. Gar nichts. Dafür war die Luft unter der Decke ungenießbar geworden. Erst jetzt bemerkte sie auch, wie warm es ihr geworden war, ihr Gesicht war schweißnass und Haare klebten auf ihrer Stirn. Sie war sich allerdings nicht ganz sicher, ob dieser Zustand nur aufgrund der Decke bestand. Und ihr Kopf war inzwischen schrecklich schwer, wie in Watte gepackt. Vorsichtig hob sie die Decke an und streckte ihre Nase gerade weit genug hinaus, um köstliche, reine Luft einatmen zu können. Alles klärte sich. Auch jetzt geschah nichts. Es schien vorbei zu sein. Langsam schlug sie die Decke ganz zurück und setzte sich etwas auf. Immer noch nichts. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und knipste ihre Nachttischlampe an. Sie war allein im Zimmer. Ihr Handy zeigte kurz nach drei Uhr nachts an. War es vorbei? Sie atmete tief ein, um ihr immer noch nervös flatternden Herz zu beruhigen. Für heute war es vorbei. Sie hatte das Fenster nicht geöffnet, aber dafür war etwas, wahrscheinlich ER in ihrem Zimmer gewesen. Bedeutete das, sie musste das Fenster öffnen, um ihn draußen zu halten? Oder aber…, sie zog die Decke bis zu ihrem Kinn hoch, als sie erschauderte, …es gab einfach kein Entkommen.
Am nächsten Tag brauchte sie Ewigkeiten, um die Zahnpastaflecken vom Boden zu wischen. Hart und verkrustet schienen sie sich in den Laminatboden zu krallen und sie musste wirklich schrubben. Sie hatte beschlossen, diese Nacht wieder das Fenster zu öffnen. Es war ein verdammt großes Risiko, konnte ER doch allerhöchstens noch ein einziges Mal nähertreten, bevor er vor der Hauswand stand. Über die Flecken gebeugt begann sie immer schneller zu schrubben. Sie hatte Angst. Schreckliche Angst. In Filmen oder Büchern hatten die Helden immer irgendwann eine Lösung parat. Aber sie glaubte nicht, dass sie eine der Helden war. Sie war nur eine der Opfer, bevor der Held schließlich das Böse besiegte. Weihwasser, Kreuze und so weiter. Woher sollte sie wissen, ob überhaupt irgendetwas davon half? Außerdem war da immer noch dieses Gefühl der Vorsehung, dass sie sterben würde. Sie wollte nicht sterben. Sie hatte eine lange Liste an Träumen, einfache und nicht so einfache, die sie nach dem Studium erst richtig in Angriff würde nehmen können. Das war nicht fair! Sie hielt inne. Ihre Augen waren voller Tränen, die ihr die Sicht nahmen. Sie tastete nach den Taschentüchern auf dem Schreibtisch neben ihr und putzte sich geräuschvoll die Nase. Dann ließ sie das benutzte Tuch einfach neben sich auf den Boden fallen und lehnte sich gegen die kalte Heizung unter dem verdammten Fenster, die Knie angezogen, den Kopf darin vergraben. Wozu putzte sie überhaupt? Wenn sie bald starb, war es eh egal. Vielleicht sollte sie lieber ihre benutzte Unterwäsche waschen, damit die keiner sah, wenn man sie tot im Zimmer vorfand. Und die nächsten Tage für jeden Tag jemanden anderen bitten, nach ihr zu sehen, wenn sie sich nicht mehr meldete, damit sie nicht allein im Zimmer verfaulte. Sie lachte trocken und ohne Freude. Was für Gedanken. Dann setzte sie sich wieder auf. Sie konnte einen Brief schreiben. Der alles bis jetzt erklären würde. Sollte ihr etwas passieren, würde der Brief gefunden werden und selbst, wenn er als Hirngespinst abgetan wurde, blieb er in der Erinnerung. Nicht wie die unbeantwortete Facebook-Nachricht. Vielleicht würde dann irgendwann nach ihr das Geheimnis um ihn gelöst werden. Außerdem wollte sie ihren Liebsten sagen, was sie für sie empfand, wie es so schön hieß. Sollte ihr doch nichts passieren - wieder ein trockenes Lachen, als ob - konnte sie den Brief einfach wieder entsorgen. Besser, als wenn sie jetzt alle mit spontanen Anrufen voller Liebesbekundungen aufscheuchte und dann passierte nichts (auch wenn sie davon definitiv nicht ausging). Aber dieser winzige, kaum erkennbare Hoffnungsschimmer war da. Schrecklich nerviges Ding.
Sie verbrachte den restlichen Tag damit, einen Text zu verfassen, der möglichst logisch und nicht verrückt klang, was sich in Anbetracht der Umstände als äußerst kompliziert herausstellte. Die Sonne ging bereits unter, als sie drei Blätter zusammenfaltete und zufrieden in einen Umschlag schob. Sorgsam wurde er direkt auf ihrem Schreibtisch, für jeden, der hereinkam deutlich sichtbar, abgelegt. Erst jetzt fiel ihr auf, dass es bereits dunkel geworden war, als die Straßenlaternen zum Leben erwachten. Schlagartig war die Angst wieder da, die sie die letzten Stunden gewaltsam hatte unterdrücken können. Nein, Angst war untertrieben. Sie war in Panik, jeder vernünftige Gedanken in ihr gelähmt und die Muskeln zitterten in ihrem Körper vor Anspannung. Zehn Minuten stand sie gleich einer Statue im Zimmer, leise und zitternd atmend, die Augen auf das Fenster gerichtet. Schließlich ließ sie langsam und zischend die Luft aus ihrem Mund entweichen. Schwerfällig setzte sie sich in Bewegung. Ihr Kopf dreht sich zum Schreibtisch. Der Brief lag da, gut sichtbar in der Mitte des Schreibtisches. Gut. Dann blieb sie stehen. Wollte sie wirklich so aufgeben? Selbst wenn sie nicht der Held und nur ein Opfer war…wollte sie wirklich nicht für ihr Leben kämpfen? Sie zögerte tatsächlich kurz. Vielleicht würde das ihren Tod nur grauenvoller machen. Sie hatte einfach zu viele Horrorgeschichten gelesen. Aber dennoch! Sie drehte sich auf dem Absatz um und griff nach ihrer großen Küchenschere auf dem Regal. Die großen Messer waren leider alle in der Gemeinschaftsküche, was sie jetzt sehr bedauerte, aber die Schere war scharf und musste ausreichen. Wahrscheinlich brachte es eh nichts. Aber sie wollte einfach nicht  wie jemand wirken, der aufgibt. Nicht einmal vor einem Monster, vor IHM. Sie musste sich zusammenreißen, nicht anzufangen zu weinen, als sie den Fensterhebel drehte. Die Gesichter ihrer Familie, Freunde, ihres Freundes tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Sie hatte noch so viel vorgehabt. Ihr Freund…sie wollten heiraten, endlich diese Fernbeziehung beenden. Jetzt würde dies wohl nie geschehen. Die Tränen flossen nun doch, was hatte sie auch erwartet. Sie war schon immer nah am Wasser gebaut gewesen. Das Fenster war offen. Langsam zog sie es ganz auf und stand dann wieder still. Wartete auf eine Bewegung, wie SEIN Kopf über dem Rand auftauchen würde, die leuchtenden Augen wie Scheinwerfer nach ihr suchend. Aber es blieb auch dieses Mal still. Konnte ER überhaupt hochkommen? Mit einem Kloß im Hals bewegte sie sich an das geöffnete Fenster, um hinauszusehen. Eine schreckliche Sekunde lang erwartete sie, dass ER wie eine abartige Spinne direkt unter ihr an der Hausmauer klebte und sie ansprang, wenn sie den Kopf hinausstreckte. Aber ER war nicht da. ER war nicht da. Er war nicht da. Sie starrte hinaus. Er war nicht da. Hatte sie es geschafft? Sie konnte seinen Ruf nicht hören, nicht spüren. Sie hatte ihn…vertrieben? War es wirklich so einfach?
Da war er wieder, dieser Funke Hoffnung, der sich viel zu schnell heiß brennend in ihr ausbreitete und sie erneut weinen ließ, dieses Mal aber vor Erleichterung. Sie war ihm entkommen. Er war weg. Es musste gestern etwas passiert sein, in ihrem Zimmer. So musste es sein. Glücklich lief sie zu ihrem Spiegel, um sich das Gesicht zu waschen. Sie würde jetzt gleich ihren Freund anrufen, er schlief noch nicht, das wusste sie. Sie würde ihm sagen, wie sehr sie ihn vermisste und liebte. Und dann würde sie diese verrückte Geschichte aufschreiben. Ihr war klar, dieses Hochgefühl würde verschwinden und einem Trauma Platz machen, dass sie vielleicht nicht allein überwinden konnte. Aber sie war nicht allein. Sie würde das schaffen.
Sie ertappte sich dabei zu summen, als sie ein Wattepad nutzte, um sich das Gesicht abzutupfen.
Hinter ihr wehte ein leichter Luftzug durch das geöffnete Fenster und bewegte die Vorhänge, während sich langsam eine Hand, wie eine Klaue geformt über den Fensterrahmen schob. Der Brief auf dem Schreibtisch glühte auf und verkohlte ohne Asche zu hinterlassen. Hatte ER Blut unter den Fingernägeln oder war es nur Schmutz?



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Eliane
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Beiträge: 824



Beitrag18.02.2018 00:58

von Eliane
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Hallo Kimorasuka und herzlich Willkommen!

Stell Deine Geschichte doch in den Einstand:

http://www.dsfo.de/fo/viewforum.php?f=1047

Da wird sie bestimmt eher gelesen smile (ein paar Absätze würden das auch evtl. erleichtern).

Ich wünsche Dir viel Spaß hier und Deiner Geschichte viele Leser (mich eher nicht - Horror ist nicht mein Genre, weil ich Angsthase dann nicht mehr nachts durch den Flur gehen kann wink)
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sleepless_lives
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Beitrag18.02.2018 03:06

von sleepless_lives
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Die Geschichte gehörte in der Tat nicht in den Vorstellungsfaden auf dem Roten Teppich und deshalb habe ich sie hierher verschoben. Warum man etwas tut, obwohl man sich "fast sicher" ist, dass es nicht richtig ist, will mir nicht so ganz in den Kopf. Ich stell mit gerade eine Geschichte vor, wo jemand in einer Winternacht mit den gleichen Worten über einen unzureichend zugefrorenen See läuft. Wink

_________________
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Selanna
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Beitrag18.02.2018 19:54

von Selanna
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Hallo Kimorasuka,

willkommen im Forum. Ich hab mir Deine Geschichte mal angesehen und dazu geschrieben, was mir so einfiel Smile

Zitat:
Die Nacht war kühl, aber auf angenehme Art, die das „die“ braucht davor eine andere Formulierung, zB „auf jene (eine/diese) angenehme Art, die“ einen klaren Kopf schafft. Der Himmel war wolkenverhangen und es nieselte. Sie liebte solche solches - Plural klingt hier eher komisch als poetisch, zumindest für mich Wetter. Natürlich nur, wenn sie, so wie jetzt, Zuhause zuhause und damit im Trockenen war. Gemütlich lehnte sie sich auf die Fensterbank, um den fallenden Wassertropfen zuzusehen. An solchen Tagen wünschte sie sich tatsächlich, nicht im in der (da auf Etage bezogen) ersten, sondern in einer höheren Etage des Studentenwohnheims zu leben, um den Wolken näher zu sein. In Anbetracht der Tatsache, dass sie sich allerdings gerne so kurz wie möglich in einem Fahrstuhl aufhielt, war der erste Stock definitiv besser. Definitiv.

Du bauschst hier die Beschreibungen und Erklärungen zusätzlich mit etwas sperrigen Einleitungen wie „An solchen Tagen“ und „In Anbetracht der Tatsache“ und weiter unten „Gerade im Begriff“ auf. Überleg Dich, ob Du das nicht wegkürzt

Zitat:
Gerade im Begriff, sich zurückzuziehen und das Fenster zu schließen, entdeckte sie den alten Mann. Er saß gegenüber an der Bushaltestelle, neben der auffälligen roten Tonne. Bei dem regnerischen Wetter hätte sie ihn fast nicht gesehen, wäre die Tonne nicht gewesen in diesem Nachschub steckt das „auffällig“ von zuvor implizit drin . Sie musste ihre Augen etwas anstrengen, um durch das Nieseln etwas mehr erkennen zu können Du erwähnst sehr häufig, dass es regnet. Ich habe es seit der Einleitung aber nicht vergessen Wink . Sie wusste, dass um Mitternacht noch ein Bus fuhr, aber es war dennoch seltsam, einen älteren Mann an einer Bushaltestelle zu sehen, an der meistens Studenten aus den zwei Etagenhäusern gegenüber einstiegen. Er wirkte verwahrlost, hellgraue, lichte Haare, aber dafür einen immensen, ungekämmten Bart. Die Kleidung konnte sie nicht erkennen, dazu fiel der Regen einfach zu dicht aber sie erkennt, dass das Haar „licht“ ist?. Ob er wohl ein Obdachloser war? Er sah zumindest so aus. Sie fröstelte plötzlich. Zeit, das Fenster zu schließen. Sie hatte lang genug dort gestanden. der alte Mann ging ihr aber nicht mehr aus dem Kopf. wenn sie im Folgenden über ihn nachdenkt, ist das aus dem Text heraus eindeutig, ohne eine Erwähnung zu benötigen

Du erzählst gemächlich und detailliert, das ist okay, wenn es gekonnt ist. Achte darauf, Dich nicht sehr zu wiederholen. Das Absatzende wirkt doppeldeutig: Sie identifiziert ihn als potentiellen Obdachlosen und fröstelt, erklärt wird das Frösteln aber mit dem Wetter. Wenn das Frösteln nichts mit dem Obdachlosen zu tun hat, solltest Du es anders formulieren, die Assoziation entsteht sonst zu leicht.

Zitat:
Auch der nächste Tag blieb wolkenverhangen und zum Anbruch der Nacht begann es wieder zu regnen. Sie öffnete das Fenster und suchte sofort nach der roten Tonne, der einzige Anhaltspunkt in der verwaschenen Sicht wolkenverhangen, regnen, verwaschenen – dreimal das Wetter in den ersten 2 Sätzen angesprochen. Den alten Mann konnte sie aber nicht erkennen entdecken?. Nachdenklich Warum war sie nachdenklich und was genau bedeutet das? Heißt das, sie dachte darüber nach, warum der Mann, der gestern da war, heute nicht da ist? begann sie ihre Abendroutine vor dem Schlafen. Es war natürlich besser, dass der alte Mann nicht mehr dort saß, in der Kälte und Nässe viertes Mal das Wetter erwähnt. Vielleicht hatte er einen trockenen Unterschlupf gefunden, gut für ihn. Aber irgendwie hatte sie erwartet, dass er wieder dort war. Der Regen wurde heftiger fünftes Mal. Sie lächelte und lehnte sich auf das Fensterbrett. Wie beruhigend das Prasseln war sechstes Mal. Aus den Augenwinkeln sah sie eine Bewegung. Nein, es war mehr das Spüren einer Bewegung Der Satz ist etwas schräg. Die rote Tonne hatte Gesellschaft bekommen. Der alte Mann stand neben ihr und schien auf etwas zu warten. Sie runzelte die Stirn. Irgendwas war seltsam an ihm… .

Ich weiß, dass Du Stimmung schaffen willst. Das ist auch zu einem bestimmten Grad wichtig und es gelingt Dir, mir das Schmuddelwetter vorstellen zu können. Aber Du übertreibst es ein bisschen, Du erwähnst es zu oft und dann besteht die Gefahrt, dass es langweilig wird. Verstehst Du?

Zitat:
In diesem Augenblick hob der alte Mann den Kopf und grinste sie an. Sie zuckte entsetzt zurück. Es war, als hätte sich der verwaschene Regenschleier wie ein Vorhang zur Seite geschoben und den Blick auf ein makabres Bühnenbild freigegeben. Das Gesicht wirkte eingefallen und krank, hatte aber dennoch ein unnatürliches Glimmern unter der Haut. Der Mund war ein großes, dunkles Loch, umrahmt von schwarzem Zahnfleisch und vereinzelten fauligbraunen Zähnen. Am schlimmsten aber waren die Augen. Wie zwei heiße Kohlen, eingesunken in tiefen WW Augenhöhlen Komma glühten sie in der Dunkelheit. Es war ein Blick in die Tiefen WW der Hölle.

Auf einmal sieht die Sie ganz schön viele Details, trotz des Wetters, der Nacht und der Entfernung...?

Zitat:
Sie spürte, wie sich das Grauen gleich einer kalten Hand kriechend ihren Nacken hochtastete ein sehr poetischer Satz, er sticht aus dem nüchternen Text heraus. Ein lautloser Schrei kam über ihren geöffneten Mund das ist Dir leider nicht gut gelungen. Zum Einen klingt es abgedroschen, zum anderen sind einige überflüssige Infos drin (klar, dass man beim Schreien den Mund offen hat), gefolgt von einem Würgereiz. Dann wurden ihre Beine weich und gaben nach. Sie sank zu Boden. Er wird mich holen! Der Gedanke fuhr ihr so abrupt in den Kopf, dass sie einen Adrenalinschub bekam und sich wieder aufrichten konnte.

Du beschreibst hier zu gemächlich, zu aufzählend, als dass es als Schockzustand durchgehen könnte (Stichwort: Dann). Die Sätze sind recht lang, Du verknüpfst mit „und“, das klingt alles recht gemütlich nacheinander. Auch das abwärts und aufwärts finde ich komisch, erst sinkt sie hin, dann steht sie auf – warum? Das war ein kurzes Schocktief.

Zitat:
Der alte Mann war verschwunden, nur die rote Tonne stand verlassen im Regen Sie ist also wieder ans Fenster getreten? Oder fühlt sie es?. So schnell sie konnte, schloss sie das Fenster und verkroch sich in ihrem Bett. Die Nacht über / hindurch machte sie kein Auge zu, immer darauf wartend, dass plötzlich etwas, dass ER ihr Fenster leise quietschend öffnen und sie holen würde. Sie konnte auch nicht aus ihrem Zimmer zu jemand anderem gehen klingt ungelenk. ER könnte vor ihrer Tür stehen, mit einem grinsenden schwarzen Loch und Höllenaugen, um sie abzufangen. Es war eine dumme, unvernünftige Angst, aber sie konnte sie nicht abschütteln.

Ist die Angst denn so dumm? Nachdem Du den Kerl dämonisch geschildert hast, also nicht menschlich, klingt das gar nicht dumm. Halt Dich ruhig ein bisschen mit Wertungen zurück, dann gruselt es den Leser mehr. Du könntest sie ruhig ein bisschen stärker herumpaniken lassen, bisher benimmt sie sich nur so wie ich, wenn ich „24 Tage später“ angeschaut habe Embarassed

Zitat:
Die Nacht war kaum auszuhalten, aber nichts geschah. Natürlich nicht. Dass nichts geschah, sehe ich als Leser selbst :Wink: und „natürlich nicht“ ist wieder eine unnötige Wertung (imho) Der Tag kam mit seiner täglichen Routine, kein alter Mann, keine glühenden Augen. Hatte sie geträumt? Falls ja, dann war es ein ziemlich realistischer Traum gewesen Die Traumfrage und -beantwortung klingt ausgelutscht, habe ich gefühlt schon dutzende Male so gelesen oder gehört. Allerdings wäre es auch nicht das erste Mal, dass sie einen derart plastischen Traum hatte Warum relativierst Du so viel? Es ist eine Kurzgeschichte, da kannst Du schon früher anfangen, den Leser zu gruseln, nicht erst im letzten Absatz. Aber diese Augen... Gedankenstrich statt Punkten daran zu denken allein daran zu denken?, ließ das Grauen zurückkehren. Konnte das ein Traum bewirken?
Ihre Freundin schüttelte sich, als sie später zusammen in der Küche saßen und sie ihr davon erzählte. „Hör auf damit, du weißt, dass ich sowas nicht hören will! Du hast viel zu viel Fantasie!“ Es schien auch weit her geholt. Sie musste schlecht geträumt haben.

Die Traum-Idee arbeitest Du sehr lange und deutlich aus. Ist diese Idee wirklich so wichtig? Es ist ja nur eine Kurzgeschichte, hangel Dich nicht von ausgearbeitetem Detail zu ausgearbeiteten Detail, bevor plötzlich der Horror-Schluss kommt und alles vorbei ist.

Zitat:
Der Tag verlief normal, ein wenig lernen, soweit es ihre Gedanken zuließen, ein wenig am Computer mit einem Spiel ablenken. Langsam beruhigte sie sich Oder knackiger: Im Laufe des Tages beruhigte sie sich (außerdem hast Du die Tagesroutine auch schon weiter oben erwähnt). Es war nur ein Traum. Es musste ein Traum gewesen sein. Dann kam der Abend und schließlich die Dunkelheit. Sie war inzwischen absolut davon überzeugt, dass es ein Traum oder etwas in der Art gewesen sein musste. So etwas konnte sich nur ein verrücktes Gehirn im Schlaf ausdenken So wie das Wetter reitest Du nun sehr, sehr lange auf dem Traummotiv herum. Also öffnete WW sie das Fenster WW  zum Durchlüften und begann, ihre Zähne zu putzen. Ihre Augen huschten immer wieder zum geöffneten WW  Fenster WW . Von hier hinten, am Waschbecken, konnte sie nicht bis zur Bushaltestelle sehen. Aber da würde ja auch nichts sein. Warum also war da diese Furcht, tief in ihr, die immer stärker wurde und ihr langsam den Atem nahm?
Sie nahm die vier Schritte zum Fenster auf sich, um es zu schließen, krampfhaft bemüht, nicht auf die andere Straßenseite zu sehen. Als sie den kalten Fensterrahmen berührte, richteten sich ihre Nackenhaare auf gut! . Doch es lag nicht an dem kalten Holz oder dem kühlen Luftzug, der in das Fenster hineinzog. Sie konnte es fühlen, IHN fühlen. Dieses Mal war er nicht mehr auf der anderen Seite. Er stand am Rand des Bordsteins auf ihrer Seite der Straße und sah zu ihr hoch, mit einem schwarzen Grinsen und glühenden Augen gut! . Ihr Hals war wie abgeschnürt. Sie hatte das Gefühl, jeden Moment ohnmächtig zu werden. Es konnte nicht real sein. Es konnte einfach nicht. Heute war die Nacht klar und das Licht der Straßenlampe in der Nähe erleuchtete den Großteil der Umgebung... Gedankenstrich wäre schöner und IHN. Absatz. Der Schock ist vorbei, sie mustert ihn noch rational Seine Kleidung war alt, aber überraschend normal, ein grauer, dreckiger Pullover, eine vor Dreck starre braune Hose, einfache schmutzige Komma einst weiße Sportschuhe. Bemüht, nicht in sein Gesicht, seine glühenden Augen zu sehen, bemerkte sie seine Hände Sicher? Wenn mir das Grauen näher kommt, schaue ich doch vor allem in seine Augen, um ihn einschätzen zu können, zu sehen, was er als nächstes tun könnte. Wenn ich seine Hände anschaue, sehe ich seine nächste Bewegung zu spät kommen . Seine Finger waren verkrampft WW und gebogen, wie Klauen lagen sie an der Seite seines Körpers. Wäre Wären dieses schreckliche Grinsen, diese grauenvolle Augen nicht gewesen, hätte sie sich damit abfinden können. Es gab Krankheiten, die die Finger verkrampfen WW ließen. Aber bei IHM war es anders. Es waren Klauen, die Spitzen der Finger dunkel von Schmutz. Es war doch Schmutz? Ihr wurde übel. Auch Auch? Wo denn noch?  unter der Haut der Hände glomm dieses unheilvolle Licht. Es waren Klauen. Die Klauen eines Monsters. Ihr wurde plötzlich so schlecht, dass sie sich jeden Moment würde übergeben WW  müssen. Mit letzter Kraft zog WW. Drückte – man zieht es auf und drückt es zu, oder?  sie das Fenster zu. Sie konnte spüren, dass er sie beobachtete. Als sie den Vorhang vorzog WW , musste sie abbrechen und stützte stürzte zum Waschbecken, wo sie sich übergab WW: erbrach , bis nur noch bittere, beißende Galle hochkam. Was war hier nur los? Das war kein Traum! Vor ihrem Fenster stand ein Monster! Auf ihrer Seite des Hauses lebten sehr viele Studenten. Irgendjemand außer ihr musste diesen alten Mann auch gesehen haben. Sie hatte sich das nicht eingebildet und träumte auch nicht!

Den Gruselmoment hast Du, finde ich, gut ausgearbeitet. Die Gestalt ist beängstigend und ihre Reaktion darauf nachfühlbar. Nur dass Du wieder mit dem Traummotiv kommst, finde ich ermüdend. Sie begreift es doch langsam, oder?

Zitat:
Nach einer weiteren schlaflosen Nacht schrieb sie eine Nachricht in die Facebook-Gruppe der zwei Studentenwohnheime nein, das macht sie sofort, noch bevor sie ins Bett geht, würde ich sagen. Vllt geht sie gar nicht ins Bett, sitzt vor dem Rechner und wartet auf Antworten? . Ihre Hoffnung, massenhaft Nachrichten von erleichterten Studenten zu bekommen, die die gleichen Erfahrungen wie sie durchmachten, wurde mit jeder Stunde weniger. Es meldete sich niemand, keiner. Es gab nicht einmal abwertende Antworten oder Fragen. Ihre Nachricht versank unerhört in den Tiefen der sozialen Plattform, als würde sie genauso übersehen werden, kein Komma wie der alte Mann auf der anderen Straßenseite. Die nächste Nacht kam näher und sie wusste immer noch nicht, ob sie einfach nur durchdrehte oder eine Ausgeburt der Hölle sie nachts angrinste und beobachtete.
Sie konnte sich nicht erklären, warum sie abends das Fenster öffnete und zur anderen Seite sah. ER hatte die Straße überquert und stand nun auf dem Bordstein vor ihrem Haus. Oder knapper: ER stand genauso nah wie gestern Abend am Haus.  Zwischen ihnen lagen noch eine Grasfläche und zwei kleine Parkplatzflächen, aber sie war den Tränen nahe. ER kam näher. ER würde auch weiterhin näher kommen, Nacht für Nacht Komma  und irgendwann würde er vor ihrem Fenster stehen und zu ihr hochgrinsen. Was würde dann passieren? Oder stand er dann womöglich sogar in ihrem Zimmer? Ihr Gehirn verweigerte ihr die Vorstellung und sie war dafür dankbar. Sie schloss das Fenster wieder. ER war erneut verschwunden, nicht aber das Grauen, dass sich wie ein dunkler Schleier um sie legte, die Welt um sie trostloser machte und ihr die Luft nahm.

Es ist natürlich Geschmackssache, aber Du erzählst mir immer noch zu langsam. Du müsstest (mMn) inzwischen mehr zuspitzen, es müsste spannender werden. Aber Du steigerst die Situation fast gar nicht.

Zitat:
Der alte Mann schien nur nachts aufzutauchen, sie hatte ihn bisher nie tagsüber gesehen. Dennoch wagte sie es nicht, zu der stattfindenden Vorlesung zu gehen. Ihrer Studienkollegin, die mit ihr die Vorlesung besuchte, schwindelte sie vor, Fieber zu haben. Es war eigentlich lächerlich. Ihre Gedanken kreisten nur noch um die nächste Nacht. Würde er wieder dastehen? Sollte sie sich jemanden in das Zimmer holen, um sich selbst zu beweisen, dass es real war, dass es IHN gab? will sie sich nicht eher beweisen, dass es ihn nicht gibt? Würde vielleicht doch noch jemand auf ihn aufmerksam werden, ihn sehen und auf ihre Nachricht in der Gruppe antworten? Doch auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte, wusste sie tief in sich, vorbei an Zweifel und Verwirrtheit, dass ER real genug war. Real genug für sie. Und die Angst, dass eine zweite Person ihn nicht sehen und sie für verrückt halten würde, war ebenso real. Sie würde niemandem davon erzählen. Vorerst.

Meines Erachtens könntest Du diesen Absatz komplett streichen. Es ist für mich nur ein Hinauszögern, dass es endlich spannend wird.

Zitat:
Sie wusste nicht Komma warum, aber in ihr hatte sich das Gefühl breit gemacht, dass sie sterben würde Das klingt sehr erklärend. Ich frage mich auch, warum sie das weiß, und wie sie aufeinmal darauf kommt. Was fühlt sie dabei? . Sie wusste nicht WW wann und wie, aber ER würde sie holen. ER hatte sie ausgewählt. Einbildung oder nicht, das spielte für sie keine Rolle mehr. Die Bedrohung stand jede Nacht vor ihrem Fenster. Und sie war sich nun auch fast sicher, dass IHN außer ihr niemand sah. Er hatte nur sie ausgesucht. Sie allein.

Das steigert die Geschichte für mich auch nicht. Aus diesem Absatz spüre ich keine Angst, sondern Lethargie. Jetzt verrätst Du auch noch sein Ziel, das nimmt zusätzlich Spannung raus. Es tut mir leid, aber langsam verlierst Du mich, es wird fad.

Zitat:
Die nächsten Tage und vor allem die Nächte waren bedrückend. Tagsüber verkroch sie sich in ihrem Zimmer, kam nur heraus, wenn sie sich in der Küche verabredet hatte oder ins Bad musste. Ihren Mitbewohnern fiel ihr Verhalten nur insoweit auf, dass sie noch seltener anzutreffen war. Da sie aber ein eher introvertierter Mensch war, fragte keiner nach. Jede Nacht musste sie beobachten, wie er näher und näher kam, mit leuchtenden Augen und einem widerlichen Grinsen.

Das Näherkommen hat den Stellenwert einer Nebensache, das ist Dir nur einen Satz im Absatz wert, nachdem das Näherkommen im Absatz davor gar kein Thema war. „Sie verkriecht sich/verschanzt sich in ihrem Zimmer“ würde als Info reichen, was die anderen über sie gerade denken, ist mir als Leser egal, es geht doch um die Bedrohung, um IHN, um ihre Angst.

Zitat:
Diese Nacht würde ER unter ihrem Fenster stehen Nimm es doch nicht so ruhig vorweg. Ich will erschrecken und sie soll auch erschrecken, wider besseren Wissens, wenn er auf einmal unter ihrem Fenster steht! . Sie hatte beschlossen, dieses nicht mehr zu öffnen. Sie wusste nicht, ob sie es schaffen würde. Etwas in ihr schien sie jede Nacht erneut zum Fenster zu ziehen und es öffnen zu lassen. War es selbstmörderische Neugier, ein animalischer Überlebensinstinkt oder einfach sein Einfluss. Sie musste immer das Fenster öffnen, selbst, wenn ein kurzer Blick hinaus inzwischen gereicht hätte, um IHN zu sehen. Wenn sie ihn heute sehen wollte, würde sie das Fenster öffnen müssen, denn er würde auf dem Parkplatz stehen, direkt vor ihrem Fenster. Aber sie würde es nicht öffnen. Dass sie Probleme hat, das Fenster nicht zu öffnen, hast Du schon relativ früh angedeutet. Jetzt diskutierst Du dieses Phänomen einen ganzen Absatz lang, zerkaust es. Ich weiß, Du willst ihre Situation damit fühlbar machen, Atmosphäre verdichten, aber es ist zu langatmig Würde sie nicht. Würde sie? Das „Würde sie“ ist effekthascherisch und ausgenudelt Wink
Die Dunkelheit begann. Flackernd sprangen die Straßenlaternen an und begannen fahl zu leuchten, als fehlte ihnen die Kraft, heller zu werden. Der Himmel war klar, keine Wolke zu sehen und die Sterne funkelten einer nach dem anderen auf, höhnisch leuchtend, dort oben, in Sicherheit von IHM. Sie konnte IHN spüren. Er stand dort, wartete auf sie, auf seine Rapunzel, die das Fenster öffnen und ihn hereinlassen sollte. nur würde es in dieser Geschichte kein schönes Ende geben Das ist sehr offensichtlich . Ihre Hände zitterten so stark, dass sie die Zahnpasta fast nicht auf ihre Zahnbürste drücken konnte. Ihr Kopf fühlte sich leer an, hohl. Alles in ihr war unter Spannung. Sie wollte das Fenster öffnen. Sie musste es öffnen. Musste… . Sie schrak aus ihrer Trance auf. Ohne es zu merken, hatte sie sich zum Fenster bewegt, die Hand lag bereits auf dem Fenstergriff. Aus ihrem Mund ragte die Zahnbürste, der Schaum tropfte auf den Boden. Sie zuckte zurück, als hätte sie sich verbrannt. ER stand dort unten. ER rief sie. Es war nichts zu hören, aber ER wollte, dass sie das Fenster öffnete. Entsetzt wich sie zurück. Dann stakste sie gleich einer Holzpuppe zum Waschbecken, um sich der Zahnbürste zu entledigen und sich zu säubern. Die Flecken Welche Flecken? vor dem Fenster waren ihr egal. Sie würde nicht mehr in die Nähe des Fensters gehen. Absatz ER rief sie immer noch. Irgendwie, tief in ihrem Kopf war dieses Bedürfnis, das Fenster zu öffnen. Sie hielt sich die Ohren zu, als würde es ihn davon abhalten, den Drang in ihren Kopf zu pflanzen. Dann verkroch sie sich im Bett, die Decke über dem Kopf. Um zu verhindern, vielleicht wieder in diese Trance zu fallen, biss sie sich immer wieder in die Hand, bis beide Hände mit Zahnabdrücken übersät waren lass sie doch bluten. . Da hörte der Ruf in ihrem Kopf plötzlich auf. Verwirrt blinzelte sie und horchte nach draußen, ohne genau zu wissen Komma  warum. War er verschwunden? Hatte sie ihn tatsächlich überwunden? Absatz Es war still. Sie konnte nicht einmal nachschauen, wieviel Uhr es jetzt war, ihr Handy lag außer Reichweite auf einem Regal über ihr, am Kopfende des Bettes. Sie wagte es nicht, unter der Bettdecke hervorzukommen. als Kind glaubte man sich immer absolut geschützt, die Bettdecke war eine Art Schutzschild vor allem Bösen. Als Erwachsene Das ist überflüssig, das weiß man doch Wink Stör nich die Spannung mit Allgemeinplätzen. Sie wusste, dass das wusste sie, dass dies unvernünftig war, aber dieser kindliche Instinkt hielt sie dennoch zurück, obwohl es langsam zu warm unter der Decke wurde und die Luft schon abgestanden roch. Als ihre Nackenhaare sich wieder aufrichteten, wurde ihr klar, dass es gut gewesen war, ihrem Instinkt zu folgen Äh, echt? Warum ist es gut, unter der Bettdecke zu bleiben, wenn eine Gefahr im Zimmer ist? Wenn eine Kobra im Zimmer ist, will man doch sehen, was die gerade so treibt, oder? . Sie war nicht mehr allein in ihrem Zimmer. ER war hier!

Mensch, Du kannst es doch! Das ist spannend! Gut!

Zitat:
Sie konnte nichts hören, nur ihren eigenen, viel zu schnellen Atem, den sie verzweifelt versuchte zu dämpfen zu dämpfen versuchte – klingt eleganter . Ihr Herz schlug so hart in ihrer Brust, dass es bis in ihre Ohren dröhnte. Es war jemand jemand? ER – außerdem hast Du das schon im Absatz davor erwähnt, ist also keine Neuigkeit mehr in ihrem Zimmer! Sie spürte, dass sie nicht mehr alleine war. Oder wurde sie jetzt komplett paranoid? redundant - zerredet nur die Spannung  Es war absolut still außerhalb ihres Bettes, aber die Atmosphäre des Raumes um sie herum hatte sich verändert. Es musste jemand ihm Raum sein. Das weiß ich doch schon. Je öfter Du es erwähnst, desto langweiliger wird es  Es kam nicht vom Fenster. ER stand vor ihrer Tür wie jetzt? Vor ihrer Tür? Also draußen? Ich dachte, ER wäre schon in ihrem Zimmer? Das ist unlogisch und bewegte sich nicht. Aber ER war hier auf dem Flur, meinst Du . Warum hatte sie nicht das Fenster geöffnet? War das nun ihre Bestrafung? Oder wäre er in jedem Fall in ihrem Zimmer aufgetaucht? Doch im Zimmer? Ich bin verwirrt Sie schloss die Augen, als sie die Tränen darin brennen spürte. Regungslos lag sie dort, unter ihrer Decke auf dem Bett Ich weiß doch, wo sie liegt! Nicht immer alles wiederholen . Die Luft war inzwischen so dünn, dass ihr davon schwindelig wurde. Ihre angewinkelten Beine wurden taub, ebenso der Unterarm, auf dem sie ihren Kopf abgelegt hatte. Aber sie bewegte sich nicht. Sie war wie erstarrt, wartete darauf, dass alles zu Ende gehen würde. ER war hier. ER würde sie holen.

Der Absatz ist Dir leider wieder nicht so gut gelungen, er besteht zu einem Großteil aus Wiederholungen.

Zitat:
und dann war das Gefühl einer zweiten Person weg.
Einen Moment lang setzte ihr Herz aus, da sie irgendetwas Schreckliches erwartete. Jeden Moment würde er die Bettdecke wegziehen, ein Ruck und ihr unsichtbarer Schutz wäre verschwunden. Aber es geschah nichts. Gar nichts. Dafür war die Luft unter der Decke ungenießbar geworden. Das mit der Luft erwähnst Du jetzt zum dritten Mal  Erst jetzt bemerkte sie auch, wie warm es ihr geworden war, Nein, nicht erst jetzt, das hast Du vorher auch schon erwähnt  ihr Gesicht war schweißnass und Haare klebten auf ihrer Stirn. Sie war sich allerdings nicht ganz sicher, ob dieser Zustand nur aufgrund der Decke bestand. Und ihr Kopf war inzwischen schrecklich schwer, wie in Watte gepackt. Vorsichtig hob sie die Decke an und streckte ihre Nase gerade weit genug hinaus linst sie nicht auch hinaus? Nicht dass da draußen etwas ihre Nase abbeißt , um köstliche, reine Luft einatmen zu können. Alles klärte sich. Auch jetzt geschah nichts. Es schien vorbei zu sein. Langsam schlug zog. Schlagen hat etwas Plötzliches sie die Decke ganz zurück und setzte sich etwas auf. Immer noch nichts. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und knipste ihre Nachttischlampe an. Sie war allein im Zimmer. Ihr Handy zeigte kurz nach drei Uhr nachts an. War es vorbei? Sie atmete tief ein, um ihr immer noch nervös flatternden Herz zu beruhigen. Für heute war es vorbei. Sie hatte das Fenster nicht geöffnet, aber dafür war etwas, wahrscheinlich ER Komma in ihrem Zimmer gewesen. Riecht sie vielleicht etwas Fremdes im Zimmer? Sieht sie einen Beweis? Bedeutete das, sie musste das Fenster öffnen, um ihn draußen zu halten? Oder aber…, sie zog die Decke bis zu ihrem Kinn hoch, als sie erschauderte, …es gab einfach kein Entkommen.

Der Absatzanfang ist nicht ganz so gelungen, gegen Ende wirst Du deutlich besser Smile

Zitat:
Am nächsten Tag brauchte sie Ewigkeiten, um die Zahnpastaflecken vom Boden zu wischen. Hart und verkrustet schienen sie sich in den Laminatboden zu krallen und sie musste wirklich schrubben. Sie hatte beschlossen, diese Nacht wieder das Fenster zu öffnen. Es war ein verdammt großes Risiko, konnte ER doch allerhöchstens noch ein einziges Mal nähertreten, bevor er vor der Hauswand stand. Über die Flecken gebeugt begann sie immer schneller zu schrubben. Sie hatte Angst. Schreckliche Angst. Warum öffnet sie dann das Fenster? Das ist unlogisch. Mit geschlossenem Fenster fuhr sie doch letzte Nacht nicht schlecht: Er ist einfach wieder verschwunden  In Filmen oder Büchern hatten die Helden immer irgendwann eine Lösung parat. Aber sie glaubte nicht, dass sie eine einer  der Helden war. Sie war nur eine eines der Opfer, bevor der Held schließlich das Böse besiegte Also glaubt sie, dass noch ein Held kommt und sie rettet? Das passt hier nicht her, wie kommt sie darauf? . Weihwasser, Kreuze und so weiter. Woher sollte sie wissen, ob überhaupt irgendetwas davon half? Ich würde es vorsichtshalber mal ausprobieren. Sie nicht? Sie könnte sich doch was basteln oder holen. Würde auch ihren Grad der Verzweiflung veranschaulichen  Außerdem war da immer noch dieses Gefühl der Vorsehung, dass sie sterben würde Ach so. Inschallah und gut? . Sie wollte nicht sterben Sie wirkt aber recht passiv . Sie hatte eine lange Liste an Träumen, einfache und nicht so einfache, die sie nach dem Studium erst richtig in Angriff würde nehmen können. Das war nicht fair! Sie hielt inne. Ihre Augen waren voller Tränen, die ihr die Sicht nahmen. Sie tastete nach den Taschentüchern auf dem Schreibtisch neben ihr und putzte sich geräuschvoll die Nase. Dann ließ sie das benutzte Tuch einfach neben sich auf den Boden fallen und lehnte sich gegen die kalte Heizung unter dem verdammten Fenster, die Knie angezogen, den Kopf darin vergraben. Wozu putzte sie überhaupt? Wenn sie bald starb, war es eh egal. Vielleicht sollte sie lieber ihre benutzte Unterwäsche waschen, damit die keiner sah, wenn man sie tot im Zimmer vorfand. Und die nächsten Tage für jeden Tag jemanden anderen bitten, nach ihr zu sehen, wenn sie sich nicht mehr meldete, damit sie nicht allein im Zimmer verfaulte. Sie lachte trocken und ohne Freude. Was für Gedanken. Dann setzte sie sich wieder auf. Sie konnte einen Brief schreiben. Der alles bis jetzt erklären würde. Sollte ihr etwas passieren, würde der Brief gefunden werden und selbst, wenn er als Hirngespinst abgetan wurde, blieb er in der Erinnerung. Nicht wie die unbeantwortete Facebook-Nachricht. Vielleicht würde dann irgendwann nach ihr das Geheimnis um ihn gelöst werden. Außerdem wollte sie ihren Liebsten sagen, was sie für sie empfand, wie es so schön hieß. Sollte ihr doch nichts passieren - wieder ein trockenes Lachen, als ob - konnte sie den Brief einfach wieder entsorgen. Besser, als wenn sie jetzt alle mit spontanen Anrufen voller Liebesbekundungen aufscheuchte und dann passierte nichts (auch wenn sie davon definitiv nicht ausging). Aber dieser winzige, kaum erkennbare Hoffnungsschimmer war da. Schrecklich nerviges Ding.

Den Absatz habe ich nur überflogen. Du führst ihre Gedanken so ausführlich bis ins Letzte aus, dass es für eine Horrorgeschichte zu langweilig wird.[/quote]Sie verbrachte den restlichen Tag damit, einen Text zu verfassen, der möglichst logisch und nicht verrückt klang, was sich in Anbetracht der Umstände als äußerst kompliziert herausstellte. Die Sonne ging bereits unter, als sie drei Blätter zusammenfaltete und zufrieden in einen Umschlag schob. Sorgsam wurde er direkt auf ihrem Schreibtisch, für jeden, der hereinkam deutlich sichtbar, abgelegt. Sie schrieb den Brief. Punkt.  Erst jetzt fiel ihr auf, dass es bereits dunkel geworden war, als die Straßenlaternen zum Leben erwachten Erst als die Straßenlaternen zum Leben erwachten, fiel ihr auf, dass es dunkel geworden war . Schlagartig war die Angst wieder da, die sie die letzten Stunden gewaltsam hatte unterdrücken können Tatsächlich? Während sie über ihre Angst schrieb, hatte sie keine Angst? Klingt unrealistisch (imho) . Nein, Angst war untertrieben. Sie war in Panik, jeder vernünftige Gedanken in ihr gelähmt und die Muskeln zitterten in ihrem Körper vor Anspannung. Zehn Minuten Ach so, sie lässt sich Zeit. Mh. stand sie gleich einer Statue im Zimmer, leise und zitternd atmend, die Augen auf das Fenster gerichtet. Schließlich ließ sie langsam und zischend die Luft aus ihrem Mund entweichen Was für eine Aussage steckt im vorhergehenden Satz, der zu dieser Horrorkurzgeschichte beiträgt? . Schwerfällig setzte sie sich in Bewegung. Ihr Kopf dreht sich zum Schreibtisch. Der Brief lag da, gut sichtbar in der Mitte des Schreibtisches. Gut. Dann blieb sie stehen. was jetzt folgt, hättest Du schon bei der Zahnpastaputzaktion bringen können. Den Fehlweg so lange auszubauen, ist fader Zeitschinderei. Wollte sie wirklich so aufgeben? Selbst wenn sie nicht der Held und nur ein Opfer war…wollte sie wirklich nicht für ihr Leben kämpfen? Sie zögerte tatsächlich kurz. Vielleicht würde das ihren Tod nur grauenvoller machen. Sie hatte einfach zu viele Horrorgeschichten gelesen. Aber dennoch! Sie drehte sich auf dem Absatz hunderte Romanfiguren drehen sich auf ihen Absätzen um, erspare es der Deinen Wink   um und griff nach ihrer großen Küchenschere auf dem Regal. Die großen Messer waren leider alle in der Gemeinschaftsküche, was sie jetzt sehr bedauerte, aber die Schere war scharf und musste ausreichen. Wahrscheinlich brachte es eh ugs. – ohnehin   nichts. Aber sie wollte einfach nicht  wie jemand wirken, der aufgibt. Nicht einmal vor einem Monster, vor IHM. Absatz Sie musste sich zusammenreißen, nicht anzufangen zu weinen, als sie den Fensterhebel drehte. Die Gesichter ihrer Familie, Freunde, ihres Freundes tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Sie hatte noch so viel vorgehabt. Ihr Freund…sie wollten heiraten, endlich diese Fernbeziehung beenden Wo kommt der denn auf einmal her? Warum hat sie mit ihm nicht drüber geredet? . Jetzt würde dies wohl nie geschehen. Die Tränen flossen nun doch, was hatte sie auch erwartet. Sie war schon immer nah am Wasser gebaut gewesen Das ist doch an dieser Stelle uninteressant. Sie weint. Das ist verständlich und muss nicht erklärt werden, das kippt nur die Spannung . Das Fenster war offen. Langsam zog sie es ganz auf und stand dann wieder still. Wartete auf eine Bewegung, wie SEIN Kopf über dem Rand auftauchen würde, die leuchtenden Augen wie Scheinwerfer nach ihr suchend. Aber es blieb auch dieses Mal still. Konnte ER überhaupt hochkommen? Mit einem Kloß im Hals bewegte sie sich an das geöffnete Fenster, um hinauszusehen. Eine schreckliche Sekunde lang erwartete sie, dass ER wie eine abartige Spinne direkt unter ihr an der Hausmauer klebte und sie ansprang, wenn sie den Kopf hinausstreckte. gut!  Aber ER war nicht da. ER war nicht da. Er war nicht da. Sie starrte hinaus. Er war nicht da. Hatte sie es geschafft? Sie konnte seinen Ruf nicht hören, nicht spüren übrigens habe ich mich schon am Anfang des Absatzes gefragt, warum sie ihn diesmal nicht spürt. Dadurch habe ich früh geahnt, dass er nicht da wäre . Sie hatte ihn…vertrieben? War es wirklich so einfach?[/quote]
Der Schluss ist gut, das davor eigentlich nicht so sehr, es ist wieder viel Nebeninformation.

Zitat:
Da war er wieder Oh Schreck! , dieser Funke Hoffnung ach so , der sich viel zu schnell warum zu schnell? heiß brennend in ihr ausbreitete und sie erneut weinen ließ, dieses Mal aber vor Erleichterung. Sie war ihm entkommen. Er war weg. Es musste gestern etwas passiert sein, in ihrem Zimmer. So musste es sein. Glücklich lief sie zu ihrem Spiegel, um sich das Gesicht zu waschen. Sie würde jetzt gleich ihren Freund anrufen, er schlief noch nicht, das wusste sie. Sie würde ihm sagen, wie sehr sie ihn vermisste und liebte. Und dann würde sie diese verrückte Geschichte aufschreiben. Ihr war klar, dieses Hochgefühl würde verschwinden und einem Trauma Platz machen, dass sie vielleicht nicht allein überwinden konnte. Aber sie war nicht allein. Sie würde das schaffen.
Sie ertappte sich dabei zu summen, als sie ein Wattepad nutzte, um sich das Gesicht abzutupfen.

Du wiederholst Dich innerhalb dieses Absatzes wieder mehrfach, straff ihn ein wenig. Welche Bedeutung hat eigentlich das Wattepad? Das Gesichtabtupfen? Kann man den Satz nicht restlos streichen, ohne dass Inhalt verloren geht?

Zitat:
Hinter ihr wehte ein leichter Luftzug durch das geöffnete Fenster und bewegte die Vorhänge, während sich langsam eine Hand, wie eine Klaue geformt über den Fensterrahmen schob. Der Brief auf dem Schreibtisch glühte auf und verkohlte ohne Asche zu hinterlassen. Hatte ER Blut unter den Fingernägeln oder war es nur Schmutz?

Hm. Für mich funktioniert das Ende nicht, tut mir leid. Das ist nicht böse gemeint, aber erstens: Warum ist er da, wenn sie ihn nicht spürt? Das ist ein Logikbruch. Zweitens: Wenn nur ich als Leser weiß, dass er da ist, und sie nicht, funktioniert für mich der Grusel-/Schockeffekt nicht. Vielleicht stimmt mit mir etwas nicht, aber die Sie hätte die Gefahr schon bemerken sollen. Drittens: Wer fragt, ob es Blut oder Schmutz ist? Bisher war alles personal erzählt, aber die Sie bemerkt ihn ja nicht. Also ist das ein Erzählperspektivenwechsel, der nicht sein darf. Viertens: Da das Fenster offenblieb und sie gar so erleichtert war, ahnt man, dass der Klauenkerl auftaucht und es ist kein guter Schlussschocker. Fünftens: Ich hatte gehofft, sie tupft sich mit dem Wattepad das Gesicht ab, Hautfetzen bleiben daran hängen, sie tupft manisch immer weiter und am Schluss hat sie sein Gesicht und findet sich neben der roten Tonne wieder Very Happy naja. Vielleicht bin ich bloß kindisch, das hat man so ja auch schon oft gelesen Embarassed

 
Du hast ein paar richtig gute Stellen darin, aber sie gehen in vielen Erklärungen, Wiederholungen, Verzögerungstaktiken und Gedankenbeschreibungen unter. Kürze, straffe und setze vor allem auf Horror- und Gruselklimax.

Liebe Grüße
Selanna


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Kimorasuka
Erklärbär
K


Beiträge: 2



K
Beitrag20.02.2018 21:12
Vielen Dank
von Kimorasuka
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Hallo Selanna,

vielen, vielen Dank, du hast dir ja richtig Mühe gemacht!
Ich werde mir alles zu Herzen nehmen. Ich muss definitiv noch mehr üben und dafür weitere Kurzgeschichten schreiben.
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag20.02.2018 22:11

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo Kimorasuka,

gern geschehen.
Vielleicht wäre es auch ganz gut, wenn Du diese Kurzgeschichte noch einmal überarbeitest und Dich nicht "nur" an eine neue Geschichte setzt. Nicht unbedingt gleich, aber wenn sich die Kritik gesetzt hat. Denn gerade durch das Überarbeiten kann man viel lernen, zumindest geht es mir so.

Liebe Grüße
Selanna


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