|
Autor |
Nachricht |
Toad Wortedrechsler
T
Beiträge: 59
|
|
Nach oben |
|
|
nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
|
05.04.2018 10:05
von nothingisreal
|
|
|
Ich könnte mich irren, aber du musst nur einen Possessivartikel verwenden, wenn der Bezug unklar ist.
In allen deinen Beispielen ist er klar. Mit welcher Schnauze soll der Hund sonst schnauben? Mit wessen Mund sollst du sonst küssen?
Aber:
Lukas spielt mit seinem Handy.
Er könnte nämlich auch mit dem Handy seiner Mutter/seines Vater/seines Freundes etc. spielen. Vorausgesetzt es ist wichtig für die Handlung. Weil zum Beispiel die Mutter im Bad einen Unfall hat und nicht den Notruf wählen kann, weil der Lukas mal wieder ihr Handy stibitzt hat, um zu spielen. (Oder ein weniger drastischer Grund.)
Wenn nicht wäre das hier richtig:
Lukas spielte mit dem Handy.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
|
Nach oben |
|
|
Toad Wortedrechsler
T
Beiträge: 59
|
|
Nach oben |
|
|
Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
|
05.04.2018 10:11
von Bananenfischin
|
|
|
Hallo Toad,
in deinen Beispielen sind zwei Dinge vereint, die sich oft bei Schreibern finden, die noch am Anfang stehen und fürchten, zu ungenau zu sein. Eines ist die Verwendung von überflüssigen Possessivartikeln (denn mit welchem anderen Mund als dem eigenen sollte man jemanden küssen?). Ein anderes ist es, weitere überflüssige, weil selbstverständliche Erläuterungen einzufügen (mit was sonst als dem Mund sollte man jemanden küssen?).
Deinen beiden Sätzen fehlt nichts, wenn du schreibst
"Panisch schnaubte er aus."
"Ich küsste sie auf die Stirn."
Generell: Bei unklaren Bezügen kannst du den Possessivartikel natürlich verwenden, bei eindeutigen wiederum solltest du ihn vermeiden.
(Edit: wie auch nothingisreal schon schreibt).
Liebe Grüße
Bananenfischin
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
|
Nach oben |
|
|
Toad Wortedrechsler
T
Beiträge: 59
|
|
Nach oben |
|
|
nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
|
05.04.2018 11:35
von nothingisreal
|
|
|
Toad hat Folgendes geschrieben: |
"Lukas spielte mit dem Handy seiner Mutter." Ansonsten klingt der Satz in meinen Augen einfach blöd. |
Warum?
Stell dir vor, du bist zu Gast bei einer befreundeten Familie und der Sohn, namens Lukas, spielt mal wieder mit dem Handy. Da ist es völlig egal, wessen Handy das ist. Wenn du jemanden diese Geschichte nacherzählst, würdest du sagen:
Lukas spielte wieder mit dem Handy.
Es sei denn, du willst auch die Mutter charakterisieren, denn es sagt ziemlich viel über sie aus, wenn sie ihrem Sohn ihr Handy zusteckt, damit er sich beschäftigt:
Lukas spielte wieder mit dem Handy seiner Mutter.
Verstehst du, was ich meine?
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
|
Nach oben |
|
|
Toad Wortedrechsler
T
Beiträge: 59
|
|
Nach oben |
|
|
nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
|
05.04.2018 12:26
von nothingisreal
|
|
|
Toad hat Folgendes geschrieben: | aber ich verwende keine Sätze mit 5 Wörtern weil sich diese in meinen Augen einfach schlecht/blöd lesen.
|
Tut mir leid, das ist ein bescheuerter Grund.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
|
Nach oben |
|
|
nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
|
05.04.2018 12:34
von nothingisreal
|
|
|
Schau mal:
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
|
Nach oben |
|
|
Toad Wortedrechsler
T
Beiträge: 59
|
|
Nach oben |
|
|
jon Eselsohr
J Alter: 57 Beiträge: 270 Wohnort: Leipzig
|
J 19.04.2018 20:46
von jon
|
|
|
Diese 5-Worte-Sache klingt eher nach einer Zwangsstörung als einer Geschmacksfrage. Vor allem, wenn es dabei nicht auf die Silbenzahl oder/und die Betonung ankommt.
_________________ Es ist nicht wichtig, was man mitbringt, sondern was man dalässt. (Klaus Klages) |
|
Nach oben |
|
|
Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2284 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
|
19.04.2018 22:43
von Pickman
|
|
|
nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | |
Wow nothingisreal,
wo findest Du nur immer solche Beispiele?
Cheers
Pickman
_________________ Tempus fugit. |
|
Nach oben |
|
|
|