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AchimS Wortedrechsler
Alter: 46 Beiträge: 51 Wohnort: Bayreuth
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07.01.2018 20:55 Darstellung eines Chat-Verlaufs im Manuskript von AchimS
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Hallo miteinander,
in meiner Geschichte gibt es an einer Stelle einen Chat-Verlauf, der für den Prota ziemlich mysteriös ist, aber von entscheidender Bedeutung. Ich würde den Chat gerne "wörtlich" ins Manuskript übernehmen. Wisst ihr, wie man das am besten formatieren könnte?
Linksbündig/rechtsbündig im Wechsel scheidet aus meiner Sicht aus - das gäbe je nach Buchformat irgendwie nix anständiges, oder?
Viele Grüße
Achim
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amigawriter Gänsefüßchen
Alter: 59 Beiträge: 38 Wohnort: Berlin
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07.01.2018 21:36 ... von amigawriter
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Hallo Achim,
auf deine Frage zwecks des Chat-Verlaufs hätte ich auch gerne eine
konstruktive Antwort.
Ich arbeite zur Zeit an einem ähnlichen Projekt.
Gruss...AmigaWriter
_________________ „Was leicht zu lesen ist, ist schwer geschrieben“
Auszug aus: Stephen King. „Basar der bösen Träume.“ |
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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07.01.2018 21:39
von Murmel
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Wie einen Dialog. Nur am Anfang klarstellen, dass er nicht spricht, sondern tippt (oder wie er oder sie das eben macht). Als Alternative kannst du nur einfache Anführungszeichen verwenden, wenn du dazwischendrin einen echten Dialog hättest.
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5333 Wohnort: NRW
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07.01.2018 22:41
von Bananenfischin
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Da gibt es sicher viele Möglichkeiten.
Ich habe es etwa so gemacht:
Solitärdämchen hat den Raum betreten.
[01.12.2012 23:52:23] Prumme67: hey
[01.12.2012 23:53:04] Solitärdämchen: Hallo.
[01.12.2012 23:53:13] Prumme67: dachte, wir reden ma besser bisschen alleine
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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07.01.2018 23:24
von Willebroer
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Ich hab das z. B. so in Erinnerung:
[Troll25] BETRITT DEN CHAT
[Troll25] hei, was geet
[trolljäger9] BETRITT DEN CHAT
[trolljäger9] test
[Troll25] )
[Troll25] noch wer da
[trolljäger9] abacabac ......
[Troll25] meinze mich
[trolljäger9] .
[Troll25] huhuhierbinich
[trolljäger9] test
[trolljäger9] mist Inet^^^^ ((( ich log mich neu ein, tschaubussi @all
Auf die Zeitangabe würde ich verzichten.
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VickieLinn Wortedrechsler
Beiträge: 81 NaNoWriMo: 61650 Wohnort: Berlin
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08.01.2018 11:45
von VickieLinn
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Ich finde die Zeitangabe wiederum gut, weil ich als Privatmensch darauf achte und Rückschlüsse daraus ziehe, wie lange jemand gebraucht hat, um zu antworten.
@Achim und Amiga
Wollt ihr eure Romane als SP oder im Verlag veröffentlichen. Je nachdem würde ich etwas anderes empfehlen.
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5333 Wohnort: NRW
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08.01.2018 13:45
von Bananenfischin
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VickieLinn hat Folgendes geschrieben: | Ich finde die Zeitangabe wiederum gut, weil ich als Privatmensch darauf achte und Rückschlüsse daraus ziehe, wie lange jemand gebraucht hat, um zu antworten. |
Ganz genau. Dass die Zögerlichkeit der anderen Person erkennbar wird, war auch mein Anliegen dabei. Wenn die Zeitangaben keine Rolle spielen, kann man sie natürlich gut weglassen. Wenn ich mich richtig erinnere, war es bei dem Chat, mit dem ich das getestet habe, auch so, dass diese Angaben im Chat direkt nicht sichtbar waren, sondern nur, wenn man ihn abgespeichert hat.
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
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AchimS Wortedrechsler
Alter: 46 Beiträge: 51 Wohnort: Bayreuth
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08.01.2018 13:58
von AchimS
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Hallo miteinander,
vielen Dank für Eure Beiträge - ich sehe schon, das Thema ist nicht ganz trivial. Mein Roman soll schon in einem Verlag erscheinen, trotzdem würden mich und andere SelfPublisher auch beide Varianten interessieren.
Zum Zeitablauf: als Leser fände ich es unkomfortabel, wenn ich mir die Zeitabstände angucken müsste. Bei mir im Skript habe ich es so gelöst, dass sich kleine Teile Chat-Konversation mit Erzählung abwechseln.
So genau kannte sich Mark mit Kurznachrichtendiensten nicht aus, er wusste nicht, wie Hektor nun auf ihn aufmerksam gemacht würde. Es blieb ihm nur abzuwarten. Er wollte gerade das Tablet weglegen, da erklang ein Signalton, wie ein kurzes doppeltes Zwitschern eines kleinen Singvogels. Der Ton war Musik in Marks Ohren, denn er war sicher, das würde eine Nachricht Hektors sein.
@Hektor> Du möchtest also gesund werden?
Mark wunderte sich über diese Frage, oder vielmehr über die Art, wie sie gestellt wurde. Natürlich wollte er gesund werden, und er dachte, dieser Hektor wäre bereit ihm zu helfen, ihm zu erklären, wie er selbst die Krankheit überwinden konnte. Es kam Mark ein wenig so vor, als würde es Bedingungen geben.
@Wiggand> Ja natürlich, und ich dachte Du möchtest mir zeigen, wie das geht
@Hektor> Was bist Du bereit zu geben?
Natürlich, das war ja so klar. Es ging um Geld! Dieser Hektor wusste schließlich genau wie der Rest der Welt, was Marks Krankheit für seine Karriere bedeuten würde. Somit war die Gesundheit des Rockmusikers einiges wert.
@Wiggand> Wir werden uns sicher mit der Bezahlung einig
Er wartete auf Hektors Antwort.
Was haltet ihr davon?
LG
Achim
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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08.01.2018 17:23
von Willebroer
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Zumindest würde ich nicht so penetrant zwischen Chat und Kommentar wechseln. Wenn der Chat schon im Original wiedergegeben wird, dann soll er für sich sprechen. Natürlich denkt jemand beim Schreiben auch nach, vielleicht sogar länger, aber wenn das wichtig ist, kann man das einfach explizit erwähnen. Das wirkt ehrlicher.
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AchimS Wortedrechsler
Alter: 46 Beiträge: 51 Wohnort: Bayreuth
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08.01.2018 20:57
von AchimS
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@Willebroer: das mit dem Nachdenken ist genau der Punkt. Ich schreibe ja aus Sicht des Prota und dem gehen während der paar Zeilen eine Menge Gedanken durch den Kopf. Der Chatverlauf alleine wäre zu wenig und den Chat künstlich aufblasen wäre unglaubwürdig.
Was meinst Du mit dem letzten Satz mit "explizit erwähnen"?
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Weltenbastler Leseratte
W
Beiträge: 152
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W 08.01.2018 22:25
von Weltenbastler
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Eventuell will Willebroer damit sagen, dass man nicht jede Zeile im Chat kommentieren sollte, es würde reichen die Gedanken des Charakters nach dem gesamten Chatverlauf zu beschreiben.
Es gibt zum Beispiel Romane, in denen Briefe gefunden und vorgelesen werden. Die werden meistens komplett abgedruckt und danach kommentiert.
Auf die ein oder andere Zeile, kann der Charakter immer noch eingehen.
@Hektor> Du möchtest also gesund werden?
@Wiggand> Ja natürlich, und ich dachte Du möchtest mir zeigen, wie das geht
@Hektor> Was bist Du bereit zu geben?
@Wiggand> Wir werden uns sicher mit der Bezahlung einig
Nach diesem Verlauf könntest Du zum Beispiel schreiben, dass Mark von Hektor nicht erwartet hätte, eine Bedingung an die Gesundheit Wiggands zu stellen, oder es einfach nur beim Kommentar
"Es ging ihm also nur ums Geld! Dieser Hektor wusste genau, was Wiggands Krankheit für seine Karriere bedeuten würde." belassen.
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VickieLinn Wortedrechsler
Beiträge: 81 NaNoWriMo: 61650 Wohnort: Berlin
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08.01.2018 22:52
von VickieLinn
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Ich stimme den Vorrednern zu. Den Chat gedanklich zu kommentieren / erklären ist unnötig. Es ist auch stilistisch eleganter, wenn der Leser diese Gedanken aus der "wörtlichen Rede" herauslesen kann. Gedanken und Chat sollten sich ergänzen und gemeinsam den Inhalt erzählen, und nicht sich wiederholen.
Als SPler würde ich es so machen, wie es mir gefällt und wie meine (Test)Leser am besten damit klarkommen. Im Verlag würde ich mir noch gar nicht so große Gedanken darüber machen, sondern es mit dem zuständigen Lektor abklären. Zudem gibt es auch unterschiedliche Richtlinien bei den unterschiedlichen Verlagen. Meine Erfahrung ist, dass es umso strengere Vorlagen gibt, je größer ein Verlag ist.
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AchimS Wortedrechsler
Alter: 46 Beiträge: 51 Wohnort: Bayreuth
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08.01.2018 22:59
von AchimS
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Hallo miteinander,
danke für Eure Beiträge, das hilft mir schonmal. Ich werde erstmal diese Mischform belassen und bei Gelegenheit eine Version mit weniger Gedankeneinschüben bauen und dann über Testleser validieren, wie es ankommt. Bericht folgt dann hier.
LG
Achim
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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08.01.2018 23:05
von Willebroer
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AchimS hat Folgendes geschrieben: |
Was meinst Du mit dem letzten Satz mit "explizit erwähnen"? |
Damit meine ich:
- zunächst: Nachdenkphasen erwähnen und sie nicht nur indirekt in der Uhrzeit verstecken. Dann lieber "Er überlegte lange, was er dazu sagen sollte" statt jedesmal einen ellenlangen Gedankengang wiederzugeben. Es sei denn, man ist ein großer Könner, aber auch dann wird man wohl auf irgendeine Metaphorik ausweichen.
- nicht alles eins zu eins wiedergeben wollen. Denken, Sprechen und erst recht Schreiben laufen unterschiedlich schnell ab. Mancher Gedanke läuft blitzschnell ab, braucht aber lange, um schlüssig niedergeschrieben zu werden. Oder umgekehrt: Man grübelt ohne Ergebnis, und plötzlich ist eine halbe Stunde um. Das kann man nicht so direkt wiedergeben.
- Man kann auch den subjektiven Aspekt mehr reinbringen. Z. B.: "Bist du noch da? Was ist denn jetzt?" - "Ich war nur pinkeln, was ist mit dir los?"
Auch umgekehrt: Seine Finger schrieben wie von selbst, und sofort kam die Antwort. Dann die nächste Frage und wieder die Antwort. Er merkte nicht, wie die Zeit verging.
Dann könnte man in Ruhe das Frage-Antwort-Spielchen wiedergeben.
Dann vielleicht Tempowechsel: Er stand auf und ging im Zimmer herum. War er zu schnell gewesen?
Schließlich gibt es Gedanken und Stimmungen, die die ganze Zeit vorherrschen. Soll man das immer wieder erwähnen? Zweifel? Hoffnung? Man kann das besser im Chat selbst wiedergeben.
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amigawriter Gänsefüßchen
Alter: 59 Beiträge: 38 Wohnort: Berlin
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09.01.2018 20:39 ... von amigawriter
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Vielen Dank für all die Antworten.
Nun, das hat mir echt geholfen.
an Willebroek:
Dein Beispiel gefällt mir sehr gut. An genau so etwas habe ich gedacht, danke dir.
an VickieLinn:
Mein Roman muss erstmal fertig geschrieben werden. An einer Veröffentlichung ist derzeit überhaupt nicht zu denken. Zumindest
interessiert mich das Momentan auch gar nicht.
An alle anderen Autoren. Vielen Dank für Eure freundliche Unterstützung.
LG ... AmigaWriter
_________________ „Was leicht zu lesen ist, ist schwer geschrieben“
Auszug aus: Stephen King. „Basar der bösen Träume.“ |
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1270 Wohnort: Wiesbaden
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R 11.01.2018 07:03
von Rainer Prem
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | AchimS hat Folgendes geschrieben: |
Was meinst Du mit dem letzten Satz mit "explizit erwähnen"? |
Damit meine ich:
- zunächst: Nachdenkphasen erwähnen und sie nicht nur indirekt in der Uhrzeit verstecken. Dann lieber "Er überlegte lange, was er dazu sagen sollte" statt jedesmal einen ellenlangen Gedankengang wiederzugeben. Es sei denn, man ist ein großer Könner, aber auch dann wird man wohl auf irgendeine Metaphorik ausweichen.
... |
Im Sinne von "Show-don't-tell" könnte man Nachdenken und Zögern auch optisch darstellen (Schreibfehler inklusive):
> Ich ... Man sollllte ... Ich denke, ich ...
Natürlich wie immer: Nicht übertreiben.
Grüße
Rainer
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