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femme-fatale233
Geschlecht:weiblichFüßchen

Alter: 31
Beiträge: 1913
Wohnort: München
Das Bronzene Pfand


Beitrag26.01.2018 12:49

von femme-fatale233
Antworten mit Zitat

Jetzt wollte ich mich mal kurz für die Kommentare zu meinem Text bedanken, ich kam bisher einfach nicht dazu, weil ich mit meiner Masterarbeit so im Stress war. Über einen fünften Platz freue ich mich sehr, offenbar spaltet der Text: fünf sehr hohe Bewertungen, gleichzeitig viele Null-Runden. Gewundert hat mich, dass einige hier den Tod der Verwandten lesen, ich wollte tatsächlich eher auf eine Trennung der Eltern im Erwachsenenalter der Kinder raus. Umso mehr freut mich, dass einige hier einen Zugang gefunden haben, wenngleich ich, ähnlich wie Dennis, sagen muss, dass es der Text an sich nicht so ausgereift ist, wie andere Sachen von mir. (Vermutlich lag das auch daran, dass mir in den Weihnachtsferien wegen der Fülle meiner Arbeit nicht so viel Zeit blieb, mich damit in der Weise zu beschäftigen, die ich mir gewünscht hätte. Dass da ein, zwei Fehler drin sind, wurmt mich zum Beispiel wahnsinnig.)


Nun will ich kurz auf das zentrale Stilmittel eingehen, das manche ja hoch gelobt haben, andere als sehr nervig empfanden. Der Text war in gewisser Weise ein Experiment. Vor Weihnachten war ich für ein Theaterprojekt auf Recherche an einem Dolmetscherinstitut. Wir durften dafür auch in die Dolmetscherkabinen und haben im Modus deutsch-deutsch ein paar grundlegende Techniken des Dolmetschens gelernt. Eine davon ist das sogenannte Antizipieren von Worten. Da im Deutschen das Verb meist am Ende des Satzes steht, müssen Dolmetscher im Moment des Dolmetschens versuchen, das Ende des Satzes schon vorweg zu nehmen, indem sie es zum bisher Gehörten in Bezug setzen. Sonst würde die Décalage, also der Abstand zwischen sich und dem Redner, zu groß. Ich fand das interessant, weil man das je nach Satz unterschiedlich gut hinbekommt, mit ein bisschen Übung klappt es aber ganz gut.

Diese Prinzip habe ich versucht, auf den Text zu übertragen, weil ich das Gefühl hatte, dass Denken ähnlich funktioniert. Man denkt etwas an und kann dabei sich oder anderen in ihrem Denken das Ende des Gedankens in gewisser Weise vorwegnehmen. Deshalb fehlen, wie Jenni richtig bemerkt hat, auch oft die Verben. Ich habe aber versucht, das Stilmittel dort einzusetzen, wo man aus dem Kontext des Vorherigen auf das fehlende Wort schließen kann. Einzige Ausnahme bildet das Wort "Uhr", hier würde ja schon richtig bemerkt, dass ich es bewusst vermieden habe. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit war dann bei mir eher auf der Suche nach der verlorenen Uhr.

Fraglich ist allerdings, ob die Technik mit den drei... dafür richtig war, andere hatten ja vorgeschlagen, die Leute einfach mit der Unfertigkeit der Sätze zu konfrontieren. Ich hatte beides mal ausprobiert, war mir dann aber uneins. Für die ... spricht, dass man in der Lücke, die sie provozieren das, was fehlt, im Augenblick des Lesens noch kurz andenken kann. Gegen die ... spricht, dass sie natürlich den Fluss stellenweise lähmen und das Schriftbild den ein oder anderen hier vielleicht auch (verständlicherweise) abgeschreckt hat.

Allen, die sich trotzdem an den Text gewagt haben, vielen Dank für ihr Feedback. Vielleicht finde ich ja in Zukunft eine Lösung, wie ich diese Technik optisch ansprechender verschriftlichen kann, denn ich finde sie nach wie vor hoch spannend und würde damit auch gerne noch einmal etwas machen.
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