Grüsse aus Berlin an alle Autoren

[amigawriter]

Zu aller erst einmal ein Herzliches Hallo an alle hier im Forum.

Ich möchte mich Euch hier allen mal unverbindlich vorstellen. Vielleicht zieht irgend jemand aus meiner Geschichte einen nutzen.

Ich wohne zur Zeit noch in Berlin, habe meinen festen Arbeitsplatz und eine eigene Wohnung. Ich habe seit gut 30 Jahren keine vernünftiger Zeile mehr auf einem Stück Papier gekritzelt und damals mit 23 Jahren aufgehört zu Scheiben. Das hatte familiäre  und auch persönliche Gründe über die ich nicht schreiben möchte.

Vor cirka 6 Wochen hatte ich einen schweren Unfall mit zwei starken Armbrüchen. Seit diesem Unfall hat sich in mir vieles geändert. Nicht nur, weil man auf andere Menschen angewiessen ist. Nein. Ich dachte plötzlich über mich und mein Leben nach.

Es entbrannte plötzlich und unerwartet in mir wieder der stetige Wunsch etwas zu tun, was Sinn macht. Und zudem etwas, was mich glücklich macht. Schreiben? Nun , vielleicht.

Das ich vieles verlernt hatte, war mir bewusst. Alle meine alten Dokumente befanden sich auf irgendwelchen, nicht mehr lesbaren, CDs. Das einzigste, was ich noch erhalten hatte, war meine erster Kurzgeschichte, die ich für einem Kiosk-Schmöcker damals für umsonst angeboten hatte. Die Geschichte wurde sogar veröffentlicht.

Also was tun? Noch mal mit 50 Jahren neu anfangen? Der Vergangenheit die Stirn bieten ? Verrückt und Sinnlos. Nun, so ungefähr waren meine Gedanken.

Aber einer Vorahnung zuvor kommend, kaufte mir schon im August 2017 ein Apple MacBook und fing nach der Arbeit an zu schreiben. Durch die Trennung 2011 von meiner EX-Frau und meiner Kinder, war ich wie sowie gelähmt. Innerlich tot. Kreativität kannte ich nicht mehr.

Ich ging jahrelang zehn Tage am Stück im Schichtdienst arbeiten, trank nach der Arbeit aber mindestens alle zwei Tage wenigstens acht bis zehn Flaschen Bier. Das ging eine Weile ganz gut. Aber irgendwann ist die Luft raus. Irgendwann weisst du selber, wenn du so weiter machst, gehst du drauf. Also hörte ich auf mit all dem Mist. Ich ging Joggen, änderte meine Essen-Gewohnheiten und nahm gut 28 Kilo ab.  

Das fühlte sich sowas von gut an. Aber, die Leere in mir war immer noch vorhanden. Meine PS4 an der ich täglich nach der Arbeit dumpfsinnige Spiele zockte, verkaufte ich vor kurzem. Online mit anderen Leuten, die keine Freunde sind, zu spielen waren verbunden mit Alkoholkonsum die perfekte  Ablenkung für mich gewesen. Die Spiele hatten mir in alle die Jahren meine Kreativität genommen. Mir das alles einzugestehen, war wohl ein schwerer Schritt. Aber durchaus notwendig.

Seit dem geht es mir tausendmal besser. Ich habe zwar immer noch diesen blöden Gibs um meinen linken Arm und muss mich nochmal einer OP stellen.  

Aber Fakt ist, das ich ohne die Schreiberei, nicht da bin wo ich heute stehe.

Egal ob man seine Werke veröffentlichen kann. egal, ob man gut oder sauschlechte ist. Das ist alles so verdammt unwichtig. Wichtig ist, das man etwas schreibt.

Alles Gute für Euch.... euer AmigaWriter

.

[Abifiz]

Hallo Writer.

Deine Zeilen haben mich persönlich berührt. Willkommen im Forum.

Versuch auch viel zu lesen, auch gute Literatur. Und schreibe...

Herzlich
Abifiz

PS
Ich hoffe, Du hast den Kontakt zu Deinen Kindern nicht verloren.

[amigawriter]

Hey Abifiz,

danke für deine Anteilnahme. Mir geht es aber schon seit längerer Zeit
erheblich besser. Und den Kontakt zu meinen Kindern habe ich. Den würde ich mir auch nicht nehmen lassen

Ich lese auch wieder. Allein das Gefühl im Buchladen zu stehen und sich ein Buch zu kaufen war einfach nur gut.

Gruss ... AmigaWriter

[Gast]

Guten Morgen,

völlig gleich, ob irgendetwas von dem, was du schreibst, mal veröffentlicht wird oder nicht. Du schreibst für dich. Und ist es nicht das, was den Reiz des Schreibens ausmacht? Es ist ein Geschenk. Oder kann man es Lebenselexier nennen? Nun, du hast etwas gefunden, was die Leere füllt. Und ich denke, jeder der schreibt, weiß gut, was du meinst.
Ein Leben ohne Schreiben?
Es ist nie zu spät, um nochmal damit anzufangen. Und ich hoffe, wir helfen dir weiter.
Herzlich willkommen im Forum.

[amigawriter]

Guten Abend Moni,

danke für deinen netten Betrag.

Ja, du hast recht. In erster Linie sollte man immer zuerst für sich selbst schreiben.Denn darin liegt ja auch der Reiz. Mir hat dieser Umstand echt geholfen, mit all dem privaten Unzulässigkeiten klar zu kommen.

Damals habe ich mir aber stets und häufig eingeredet, das ich trotz allem alleine und einsam bin. Was ich nach heutiger Betrachtung, garnicht mehr so sehe, noch so empfinde.

Ohne wieder erneut anzufangen zu Schreiben, hätte ich diesen Prozess erst garnicht entdeckt.

LG ... AmigaWriter

[Schmiezi]

Ein verspätetes Willkommen auch von mir. Deine Geschichte ist inspirierend! Danke, dass du sie hier teilst.

[rasic]

Herzlich Willkommen AmigaWriter! Du bist garnicht mal so weit weg von meiner eigenen Geschichte. Ich jedoch, bin etwas früher aufgewacht, bereits nach sieben Jahren.




Besser spät, als innerlich tot!

[BerndHH]

Auch von mir ein herzliches Willkommen!!

[Maika]

Hi AmigaWriter,

also ich schließe mich meinen Vorschreibern an. Es ist nie zu spät (wieder) anzufangen.
Ich selbst hab früher viele Gedichte geschrieben. 2 davon wurden sogar veröffentlicht. Der Alltag hat mich die letzten Jahren "gezwungen" meine Kreativität schlafen zu legen. Da ich aber seit einiger Zeit krank geschrieben bin, bin ich wieder zum Schreiben gekommen. Für mich ist es auch so eine Art Therapie.
Mach einfach weiter, es klingt nach einem guten Weg, den Du gerade gehst.

[amigawriter]

@Schmiezi:
danke dir dafür. Habe dir ja geantwortet. Siehe PN

@rasic:
Ich denke meine Geschichte ist wohl bei vielen die gleiche oder zumindest eine ähnliche. Das du früher aufgewacht bist, finde ich, für dich ganz persönlich, verdammt gut.
Bei mir hat es etwas länger gedauert. Aber eines ist sicher. So etwas passiert mir nie mehr wieder ! Das habe ich mir geschworen !!!

@BerndHH:
Danke für dein "Willkommen". Freut mich.

@Maika:
Danke für deinen Beitrag. Das es nie zu spät ist, sich selbst zu erkennen um zu tun, was man immer machen wollte, ist endlich bei mir angekommen.
Sicher brauchte ich eine lange Zeit, um das persönlich verstehen und verarbeiten zu können.
Ich mache auf jeden Fall weiter so. Keine Frage.
Danke dir

[amigawriter]

Ein Hey an aller mal wieder,

ein jeder ist mit sich selbst beschäftigt. Niemand schreibt wirklich weiter, zumindest nicht in den Vorstellungsrunden. Fällt mir irgendwie noch einigen Wochen hier deutlich auf.

Ist wie bei Penny etwas einkaufen, man bezahlt, und danach ist man weg und vergessen. Aber ich denke, das ist dem Internet geschuldet. Zuviel Informationen, zuviel Beiträge, zu viele Geschichten.

Niemand ist wirklich an einen Kontakt zu dem anderen Autor interessiert. Vielleicht liegt es daran, das sich ein jeder als Einzelkämpfer sieht (so wie es bin) oder an der schlichten Tatsache, das ein Kontakt eben nur ein Kontakt ist. Wie eine schlichte Berührung. Danach weiter und weg.

Ist wohl unsere heutige Welt. Eiskalt, jeder für sich.
Um dieser Tatsache entgegen zu treten, lasst uns bestärkt und kräftiger schreiben. Miteinander schreiben !!!

Gruss ... AmigaWriter...

[Murmel]

Verstehe ich nicht. Der Rote Teppich führt zur Eingangstür, man tritt hinein und ist drinnen. Wenn du zu einer Einladung oder zum Theater gehst, bleibst du nicht an der Tür stehen, oder?

Auch in einem Forum ist das so: Man man macht den Platz am Eingang frei, bummelt von Diskussionsgruppe zu Gruppe, betreibt etwas Small Talk, hört einem Lyriker zu oder liest ein bisschen Prosa. Im Laufe der Zeit lernt man sich recht gut kennen.

[Poolshark]

Ich denke nicht, dass das an einer vermeintlich eiskalten Welt oder einem Forum, in dem jeder nur mit sich selbst beschäftigt sein soll, liegt. Vielleicht eher daran, dass der Rote Teppich, wie Murmel schon erklärt hat, keine wirkliche Diskussionsplattform ist und zweitens vielleicht auch deshalb, weil wir von dir noch nicht viel gelesen haben?

Teile etwas von dir, lasse anderen Autoren Feedback da, plauder ein bisschen im Small-Talk, beteilige dich an AGs, dann kannst du hier tolle Leute kennenlernen. Initiative vorausgesetzt.