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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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31.12.2017 00:50 Windermärchen von Stimmgabel
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Windermärchen
Wurzer Sanduhr, übernächster Tag, Gesellschaftliches
Weihnachtsmarkttreiben
Beine, Glüh, Wein
Raureif aus den Mündern
mittendrin das Zündelholzkind im blauen Eiszapfenlicht, taub schon die Finger
die letzten Marktleuchten, mummlige Outfits drum , rum: denn niemand?
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Weitere Werke von Stimmgabel:
_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Mogmeier Grobspalter
Moderator Alter: 50 Beiträge: 2677 Wohnort: Reutlingen
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31.12.2017 06:56
von Mogmeier
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Hallo Stimmgabel,
ich tue mich ja generell schwer mit deinen Werken (okay, mit Lyrik habe ich es ja eh nicht so sonderlich). Hier muss ich aber sagen, bin ich dann doch kleben geblieben. Eine [sehr] schöne Momentaufnahme ist das, möchte ich sagen. Vor allem diese eine Zeile daraus …
Zitat: | mittendrin das Zündelholzkind im blauen Eiszapfenlicht, taub schon die Finger |
… ist ein wahrer Eisbrecher.
Sensationell!
Beste Grüße
Mog
EDIT: Dein Glück, dass du Windermärchen und nicht Wintermärchen geschrieben hast, denn dann hätte ich es doch beinahe noch mit »Winter's Tale« assoziiert. Wobei »Winter's Tale« eine absolut schöne Geschichte ist (gerade so um die Weihnachtszeit und so), aber irgendwo sich dann doch recht flach gestaltet. Da hätte man einiges mehr draus machen können.
_________________ »Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.«
Laotse |
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gold Papiertiger
Beiträge: 4939 Wohnort: unter Wasser
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31.12.2017 08:27
von gold
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Heute früh im Bette, meine Hühneraugen ganz verwundert 😳 *freu*
. Stimmgabel ist wieder von der Kette ...Helau😁
Kann nur meinem Voruser beipflichten: Geglückte Momentaufnahme 👍
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purpur Klammeraffe
Beiträge: 964
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31.12.2017 10:08
von purpur
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Guten Morgen Stimmgabel,
ist schön, wieder vonDir zu lesen! Interessante und stimmungsvolle Bilder
hast Du da geschaffen.
Ich wünsche Dir einen guten Rutsch ins neue Jahr!
HerzlichePpGrüße
Pia
_________________ .fallen,aufstehen.
TagfürTag
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nolimetangere
© auf alle Werke |
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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31.12.2017 10:25
von menetekel
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Willkommen zurück, Stimmgabel.
Ich weiß aus eigener Anschauung, dass du eine absonderliche, verklettete Zeit hinter dir hast ...
Nun zum Gedicht, das auch mir zusagt. Es gelingt dir hier Balance zwischen leicht experimenteller und eher sinnlich erfahrbarer Lyrik zu halten. Ein Aspekt, der von dir zuweilen vernachlässigt wird.
Insofern kann ein Aufenthalt unter Gefühlsduseligen in leicht verkitschter Atmosphäre durchaus bemerkenswerte Früchte tragen.
Zitat: | Windermärchen
Wurzer Sanduhr, übernächster Tag, Gesellschaftliches
Weihnachtsmarkttreiben
Beine, Glüh, Wein
Raureif aus den Mündern
mittendrin das Zündelholzkind im blauen Eiszapfenlicht, taub schon die Finger
die letzten Marktleuchten, mummlige Outfits drum , rum: denn niemand? |
Besonders gefallen mir der "Raureif aus den Mündern", das "blaue Eiszapfenlicht" und natürlich die finale Zündelholzkindfrage "denn niemand?"
Sehr schön und anrührend.
Komplett versöhnte Grüße
m.
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 31.12.2017 11:03
von Aranka
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Hallo Stimmgabel,
schön wieder von dir zu lesen. Da will ich gleich mal schauen, was ich so alles finde in deinem "Windermärchen", dem das harte "t" gestohlen wurde.
Zeigt sich der vielbedichtete wieße Jahreszeit ja auch bisher noch nicht arg frostig und bissig und hat sich so sein "t" noch gar nicht verdient. Aber dass er sich nicht in seiner wahren Gestalt zeigt, war sicherlich nicht die einzige Assoziation, die der Text anstoßen will: steckt ja auch Wind und winden im Wort.
Die Weihnachtszeit! Der Jehreswechsel! Da hat es so seine Gebräuche und Rituale, sein Winden und Sich-Wenden eben. Friedlich, weiße Winterunschuld, Kerzen und Glimmerglanz verbinden wir mit dieser Zeit. Und ebenso angefüllt von Hektik Klischee und Konsum.
Und mittendrin ereignet sich auch heute noch Andersens Märchen vom "Mädchen mit dem Zündelholz". Und dieses "Zündelkind", wie immer es auch heute aussieht, wird auch heute übersehen. Längst haben wir uns an die "modernen" Zündelkinder im Straßenbild gewöhnt.
Und war nicht auch das Kind in der Krippe auf seine Weise ein "Zündelkind". Wo es auftrat zündelte es, damals. Vielleicht ja auch noch heute. Wer weiß?
Vieles fängt der knappe Text für mich ein: die Stimmung der Weihnachtsmärkte, der Jahreswechsel im Sanduhrbild, gefolgt vom "Gesellschaftlichen".
Ich sehe das Eilen, das sich Einmummeln und sehe auch das "Zündelkind" (in zweifacher Weise). Was stellenweise wie eine "schöne Momentaufnahme" daherkommt, trägt das lyrische Messer griffbereit in der Manteltasche.
Und so auch zum Schluss die Frage: Denn Niemand?
Die kann ich nun vielfältig lesen: Hält denn niemand inne? Sieht denn niemand das Zündelkind? Schaut denn niemand hin? Wirklich niemand???
Das ist jetzt meine erste Leseweise und ich werde sicherlich noch mehr drin entdecken.
Was ich nicht einordnen kann ist "Wurzer". Steht da wie das Fabrikat der Sanduhr. Will aber bei mir nicht wirklich zünden. Fehlt mir da ein Hintergrund?
Manchmal stört mich ein Wort, das ich nicht einfügen kann, nicht. Hier jedoch bedeutet es für mich ein Störfaktor, steht es mir so ohne Bedeutung, die ich ihm verleihen kann, ein wenig "künstlich" herum, wie ein gewollter Alliterationsversuch zu "Windermärchen". Und das kann ich mir bei dir kaum vorstellen.
Also, wenn du magst, hilf mir auf die Sprünge.
Dir einen guten Übergang ins Jahr 2018. Dreh die Sanduhr und schau dem Fließen des Sandes weiterhin in lyrischer Weise bewusst zu.
Gerne gelesen. Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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31.12.2017 11:31
von Stimmgabel
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Windermärchen
Wurzer Sanduhr, übernächster Tag, Gesellschaftliches
Weihnachtsmarkttreiben
Beine, Glüh, Wein
Raureif aus den Mündern
mittendrin das Zündelholzkind im blauen Eiszapfenlicht, taub schon die Finger
die letzten Marktleuchten, mummlige Outfits drum , rum: denn niemand?
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Hallo Mogmeier,
hallo gold,
hallo purpur,
hallo menetekel,
vielen Dank für euren reinguck_Besuch ... ein Freu über eure Empfindungen wie "Momentaufnahme", "stimmungsvoll" und "(an)rührend";
scheint der Text auch gut ohne seine intertextuelle Adaption zu 'Den lille Pige med Svovlstikkerne' als quasi transformierter Blick in ein auch Heute [ zwar dann im einzelnen anders ] zu funktionieren;
was es es tatsächlich ist, was euch an diesem kleinen Ausschnitt bewegt, weiß ich leider dann doch nicht einzuschätzen ... gerade in Bindung mit dem Ausklang: " denn niemand? "
nochmal ein sehr Danke für eure Stimmen (ungen) zum Textchen, einen lieben Gruß Stimmgabel ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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purpur Klammeraffe
Beiträge: 964
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31.12.2017 12:03
von purpur
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Juhuuuuu.....
https://youtu.be/LVoVr9UwOQM
https://youtu.be/wZWDWXkVoOs
_________________ .fallen,aufstehen.
TagfürTag
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nolimetangere
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purpur Klammeraffe
Beiträge: 964
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31.12.2017 12:04
von purpur
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O ups
doppelgemoppel
sorry!
_________________ .fallen,aufstehen.
TagfürTag
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nolimetangere
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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31.12.2017 12:36
von BlueNote
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Oh!
Da ist sie ja wieder, die nachjustierte Schdimmgabel!
S'klingt weihnachtlich, am letzten Tag des Jahres. Und alles sehr weich ("Windermärchen), sogar irgendwie ... verständlich. Zumindest kann ich mir beispielsweise unter Zünd(el)holzkind gleich mehreres vorstellen.
Ich beneide, nein, bewundere dich für deine freundliche Wiederaufnahme.
Trotzdem: Welcome to the Club!
Ich wünsche ein smoothes Hinübergleiten in ein neues DSFo-Jahr 2018!
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 834 Wohnort: nach wie vor
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31.12.2017 15:53
von poetnick
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Hallo Stimmgabel!
Ademberaubent!
Da passierte wie-
der ein letztes Sandkorn die
Kolbenverjüngung
Welcome back vom kalten Eck.
Ein anheimelndes Mitbringsel trägst Du im Gebäck! Gefällt mir.
Gruß - Poetnick
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_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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gold Papiertiger
Beiträge: 4939 Wohnort: unter Wasser
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31.12.2017 18:40
von gold
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Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | -
Windermärchen
Wurzer Sanduhr, übernächster Tag, Gesellschaftliches
Weihnachtsmarkttreiben
Beine, Glüh, Wein
Raureif aus den Mündern
mittendrin das Zündelholzkind im blauen Eiszapfenlicht, taub schon die Finger
die letzten Marktleuchten, mummlige Outfits drum , rum: denn niemand?[/
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das Textchen, das kein Textchen ist...
aus Erfahrung weiß ich nunmehr, dass man deinen Zeilen nicht mit meiner lapidaren Aussage "geglückte Momentaufnahme" gerecht wird, zum Glück wird das nicht gerächt...
Nun denn, vielleicht in deinem Sinne, wenn ich frei assoziiere:
wenn die Zeit abgelaufen ist,
windet man sich wieder aus dem Weihnachtsmärchen, dem vielleicht teilweise Besinnlichen, um am übernächsten Tag wieder in Gesellschaftlichem zu machen
die Beine glühen vor Wein, sind vom Alkohol schwer, dumpf
aus den Mündern kommt Nebel und Kälte, die Worte vernebeln
mittendrin das Kind, ihm sind die Finger taub vor Kälte der es umgebenden
Menschen und es ist vor Kälte todkrank und das Blaulicht hilft ihm nicht(ist auch eiskalt)
gab es vielleicht da noch ein paar (die letzten) Leuchten (Menschen) auf dem Markt, denen zwar warm war, aber die ihre Wärme nicht abgaben [i]denn niemand?bzw. deren Leuchten schnell verlosch, waren diese dann später verschwunden (es waren keine Leuchten mehr da).
So, das ist vielleicht an den Haaren herbeigezogen, autsch, hoffe, du lässt Gnade walten.
liebe Stimmgabel,
ein leuchtendes Silvester mit leuchtenden Gefühlen, die auch im neuen Jahr nicht verlöschen wünsche ich dir
gold
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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01.01.2018 00:45
von firstoffertio
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Windermärchen
Wurzer Sanduhr, übernächster Tag, Gesellschaftliches
Weihnachtsmarkttreiben
Beine, Glüh, Wein
Raureif aus den Mündern
mittendrin das Zündelholzkind im blauen Eiszapfenlicht, taub schon die Finger
die letzten Marktleuchten, mummlige Outfits drum , rum: denn niemand?
Hi Stimmgabel,
freue mich auch, dass du endlich wieder da sein darfst. Und willst.
Das Zündelholzkind bist du für mich, hat sich trotz Weihnachtszeit und Glühwein und so die Schreibfinger taub werden lassen müssen (hier), fand nur Mummliges leuchten, trommeln, auf dem hiesigen Markt.
denn niemand: Da fehlt mir was, anschließend. Das wirst du uns aber sicher noch/wieder liefern.
Happy new year together here!
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8676 Wohnort: Bayern
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01.01.2018 02:11
von Merlinor
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Hallo Stimmgabel
Hab grade Deine Rückkehr entdeckt und freue mich sehr, dass Du wieder da bist.
Ja, das "Zündelholzkind im blauen Eiszapfenlicht", umgeben von "mummeligen Outfits" ... was soll ich sagen?
Du weißt ja, wie sehr ich Deine Sprache schätze und die Art, wie Du oftmals mit gekonnt unorthodox gesetzten Formulierungen im Leser tief unterschwellige Gefühlsimpulse, Bilder, Assoziationsketten und Gedankenspiele provozierst.
Schön, Dich wieder unter uns zu haben ...
Und ein gutes neues Jahr!
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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01.01.2018 19:23
von Stimmgabel
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liebe, liebe ... ja, wie sagt man da, zu solch einem besonderen Ereignis? ihr ahnt es, ich freue mich sehr über eure tolle Begrüßung [ vor allem die jedem eigene Nuancierung, und die ist es für mich insbesondere ];
gönne mir also jetzt diesen kleinen Gedankeneinschub, ein Zwischendrin, will es einfach sagen.
... und ja, habe mir einen kleinen Urlaub von DSFO gegönnt ... braucht es ab und zu, vielleicht auch dafür, sich irgendwie zu entholzen, und schon sind wir mitten in der ernsthaften Literatur, insbesondere in der Lyrik, was das auch immer konkret sei ? Ist es doch das Stück Holz in unseren Händen, das unsere Ideen formt und so zündelnd [ teils tückisch Windermärchen'esk ] ... und sie will, die Idee so gierig und immer wieder aufs Papier.
Hat purpur so schön den kammertonenden Vergleich zur Stimmgabel, jetzt im Sinne des Wortes, mit dem definierten Grundton a1 / 440 Hz / gebracht, siehe purpurs links dazu ... und die hiervon überall auf der Welt doch Abweichungen, sagen wir Frequenzdifferenzen / gibt es viele Gründe dafür,
insbesondere wenn Hertz dort oder da etwas anders takten will, diesen einen, feinen Kristallton anders bevorzugt ... gleich doch unseren schreib_Herzen, das jedes in seiner schlag_Frequenz nunaciert bis heftig und vielleicht grad heute anders bummbummt, oder durch Zufall ähnlich gleich mit einem anderen herz_Wort einklangt.
Noch eines jetzt im Zwischendurch: das backgroundende denk_Nivieau im DSFO gehört nunmal [ wenn es ab und an glitzert, sind ja genügend einige da, also hier ... die ... ] mMn zu den top Frequenzen im deutschen I-Net Fluid der Literatur, eben genau dann, wenn es literarisch glitzert,
umso pro hatte ich persönlich reichhaltig das Glück, in ner Menge meiner Fäden davon bachquelligst profitieren zu dürfen
sind hier leider [ und woanders epidemisch ] auch (mM) literarische Sinnleeren anzutreffen, insbesondere dann, wenn persönliche Befindlichlkeiten das SchwarzaufWeiß derart übertünchen, dass letztlich das eigentliche Objekt, eben die Literatur kaum mehr kommuniziert wird,
als gäb's den eingestellten Text gar nicht, gäbe es nur noch den Wettkampf um ein ICH, um das Ego.
Sicher ein Grund für manchen, sich hier zurückzuziehen oder ganz zu verschwinden; sicher auch ein Grund dafür, ab und an mal seine komm_Tonfrequenz argst umzustellen ... vor allem sicher ein Grund dafür, dass sich hieraus (und so unnötig) schwel-schleichende Arroganzien und Affekte einiger breit machen, breit gemacht haben [ die Überprüfung ist natürlich jedem selbst anheim gestellt ].
Ist mir dies schon immer, egal wo, auch auf dem draußem_Asphalt ein Greuel eben deswegen, weil es mit einem tatsächlichen Thema kaumst mehr etwas zu tun hat. Und hierzu kommt mir meine Entholzung sehr zu pass / geht's mir hier einzig um die Gespräche um, zu, in, bzgl der Literatur, eben unsere Versuche ... und wer dazu keine Lust hat, kann auch kein Gesprächspartner von mir sein, so einfach ist Entholzung
Ich würde mich sehr darüber freuen, würde eine etwas breitere Gesprächskultur hier passieren [ und wenn auch nur ein sinnbringendes Sätzchen zu einem Text ], denn lit_Fähige gibt es hier einige, ohne Zweifel;
okay, kostet dann einen denkenden Zeitaufwand
... und bemühende Kritik [ ich meine jetzt nicht die ausgelutsche Phrase einer kuschel konstruktiven Kritik, nein wirklich nicht; hat sie insbesondere aber auch gar nix mit Literaturbefassung zu tun ] hat zum Glück immer zwei Beine, eben das Pro und genauso das Kontra.
Ungeachtet meines ernsten Teils zum Schluss ... ehrlich, es freut mich sehr, so reichhaltig ein Pro meiner denk -und schreib_Art/Weise reflektiert zu bekommen [ ob nun bzgl Texten oder Kommentaren ];
einmal nun hier im Faden direkt, auch die PN's, in denen mir ein Hallo und Wieder da freu begegnet wurde,
ist schon ein gutes Gefühl
erst mal für jetzt wieder ein Tschüss, die fröhpfeif_Stimmgabel plus Entholzung
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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purpur Klammeraffe
Beiträge: 964
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01.01.2018 20:05
von purpur
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Hallo liebe Stimmgabel,
ich wünsche Dir ein gutes und gesundes neues Jahr!
Schön geschrieben, herzlich, ohne und mit laut !
HerzlichePpGrüße
Pia
_________________ .fallen,aufstehen.
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© auf alle Werke |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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02.01.2018 12:42
von Stimmgabel
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Windermärchen
Wurzer Sanduhr, übernächster Tag, Gesellschaftliches
Weihnachtsmarkttreiben
Beine, Glüh, Wein
Raureif aus den Mündern
mittendrin das Zündelholzkind im blauen Eiszapfenlicht, taub schon die Finger
die letzten Marktleuchten, mummlige Outfits drum , rum: denn niemand?
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Aranka hat Folgendes geschrieben: |
... finde in deinem "Windermärchen", dem das harte "t" gestohlen wurde ... steckt ja auch Wind und winden im Wort.
Die Weihnachtszeit! Der Jehreswechsel! ... sein Winden und Sich-Wenden ... und mittendrin ereignet sich auch heute noch Andersens Märchen vom "Mädchen mit dem Zündelholz
Und dieses "Zündelkind" ...wird auch heute übersehen.
Längst haben wir uns an die "modernen" Zündelkinder im Straßenbild gewöhnt. Und war nicht auch das Kind in der Krippe auf seine Weise ein "Zündelkind". Wo es auftrat zündelte es, damals. Vielleicht ja auch noch heute. Wer weiß?
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Vieles fängt der knappe Text für mich ein:
die Stimmung der Weihnachtsmärkte / der Jahreswechsel im Sanduhrbild / gefolgt vom "Gesellschaftlichen".
Was stellenweise wie eine "schöne Momentaufnahme" daherkommt, trägt das lyrische Messer griffbereit in der Manteltasche.
Und so auch zum Schluss die Frage: Denn Niemand?
Die kann ich nun vielfältig lesen: Hält denn niemand inne? Sieht denn niemand das Zündelkind? Schaut denn niemand hin? Wirklich niemand???
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Was ich nicht einordnen kann ist "Wurzer". ... ein Wort ... für mich ein Störfaktor, steht es ... ein wenig "künstlich" herum ...
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Hallo Aranka,
es freut mich, dass du so feingliedrig auf den Text eingehst
... greife ich gleich mal das Neologol "Windermärchen" auf; gefällt mir dein einerseits Windbild genauso wie dieses sich Winden; wär da ein quasi Zeitwind, der nickend Gewohnheiten nur mitnimmt, andererseits vielleicht auch jenes sich Winden [ Ausblenden ] um eine unangenehme Realitität herum ... als liefe auf unserem Asphalt auffällig ein sich verselbständigter blend_Automatismus ab.
Hatte ich hierzu auch die Provokation angedacht, hier ein (K)indermärchen zu ironisieren.
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Hast du als Kennerin von Märchen natürlich das Andersen-Märchen als intertextuellen Bezug sofort erkannt; eine quasi Adaption davon unterlegt mit direkten Märcheninhalten aber auch eine Wegung ins Heute hinein.
Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Zündelhölzern [ erfriert es ja im Märchen, gänzlich unbeachtet ] ... greift der Text hier mindestens die Situation der Unbeachtung der Umseienden in ihren mummelnden Outfits dem frierenden Mädchen gegenüber auf, mit der Zuspitzng am text_Ende als auktoriale Frage: denn niemand?
Dieser Fragesplitter lässt natürlich mehrere Frage/Antwort-Möglichkeiten zu; hast du es trefflich besagt, sieht denn niemand das Kind in seiner Not? schaut denn niemand hin? ... erweitere ich diese Frage an das Märchen angelehnt, nachdem es erfroren aufgefunden wurde ... solche dann oft sinnleeren, quasi pilatus'esken, aus dem linken Ärmel gezauberten danach_Phrasen wie z. B.: Ja, hat denn niemand das Kind in seiner Situation vorher bemerkt?
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Deine Sequenz trifft es sehr: ob im Märchen oder heute auf unseren Straßen, sind diese Zündelholzkinder immer noch vorfindbar, so gegenwärtig und zwar immer mehr (mMn), ja bekommt damit der Wert des Zündels, des Zündelns über sich hinaus einen doch höchst bissigen zwie_Touch [ das lyrische Messer griffbereit in der Manteltasche ]; als zündelte es in unserer Gesellschaft (in jeder anderen genauso) mindestens transparent gehörig, bzgl Bekümmerung, Beachtung und sinn_Hilfe von ... insbesondere von nicht zu wenigen Kindern.
Dein Gedankenansatz, das Jesuskind in seinerselbst Bedeutung für uns Menschen den Wert eines Zündelkindes zuzuordnen hat echt was, nun in der Bedeutung, dass seine gelebte Historie bis heute (und genauso morgen ...) in uns Menschen mehr oder weniger weiterzündelt, weiter in uns Gedanken bewegt, insbesondere mMn solche, die das Verhalten der Menschen zu -und diseinander bewegt.
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Zu deiner Frage bzgl des Worteils "Wurzer"
Beginnt der Text mit der Zeile: Wurzer Sanduhr, übernächster Tag, Gesellschaftliches ...
überführt sich dann in eine quasi aufzählende und erzählende Weise zu dem, und um das Zündelholzkind; dachte ich, wäre es deutlich erkennbar, handelt es sich bei dem Bild "Wurzer Sanduhr" um eine so benannte Tageszeitung des Ortes 'Wurz' [ vielleicht hieraus Assoziationen wie 'Wurzel' oder 'Würze' oder oder ] ... für mich umso mehr bedeutlicht mit den Zeitungs'esken Bezügen wie (lesbar) übernächster Tag, oder die Rubrik 'Gesellschaftliches' ... dachte ich mir so ,
umso mehr (dachte ich mir so) gebunden erkennbar in dem Textzusammenhang mit dem Textabschluss von: denn niemand? ... als quasi nach_News/Bericht über dieses Zündelholzkind Ereignis.
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Aranka, es hat mir Freude bereitet, deine in - und heraus_Wegung zum Text mitgehen zu dürfen ... liegt sie dichtest an der Textaussage, so von mir erhofft erkennbar ; vielen Dank für dein Reinschauen, dir wieder ein pfeif_Tschüss, Stimmgabel ...
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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02.01.2018 13:30
von Stimmgabel
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Nun ein kleines Zurück und nach vorne ... hallo menetekel, hallo BlueNote,
menetekel hat Folgendes geschrieben: |
Ich weiß aus eigener Anschauung, dass du eine absonderliche, verklettete Zeit hinter dir hast ...
Insofern kann ein Aufenthalt unter Gefühlsduseligen in leicht verkitschter Atmosphäre durchaus bemerkenswerte Früchte tragen
. |
mmhhh, menetekel, könnte es sein, dass du deine (deftigen und so empfundenen und ganz eigenen) Erfahrungen quasi mir gleichsinnig auferlegen willst? ... finde ich schon höchst seltsam
BlueNote hat Folgendes geschrieben: |
Oh!
Da ist sie ja wieder, die nachjustierte Schdimmgabel!
S'klingt weihnachtlich ... und alles sehr weich ("Windermärchen), sogar irgendwie ... verständlich.
etwas zum Text eurer Gedanken:
Ich beneide, nein, bewundere dich für deine freundliche Wiederaufnahme.
Trotzdem: Welcome to the Club!
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Hallo BlueNote, als ich diese Zeilen las, dachte ich dran, ob BlueNote während des Schreibens emotional-geistig etwas sehr neben der Kappe war ????????? oder meinst du diesen konfusen Wortekrusch ... Neid-Anfall ? tatsächlich ernst?
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Etwas zum Text direkt, eure Gedanken _____________ :
menetekel hat Folgendes geschrieben: |
Es gelingt dir hier Balance zwischen leicht experimenteller und eher sinnlich erfahrbarer Lyrik zu halten.
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menetekel, hier verstehe ich nicht, was du unter "leicht experimentell" verstehst? ... mMn ist das ein ganz normaler Lyr-Text.
BlueNote hat Folgendes geschrieben: |
Zumindest kann ich mir beispielsweise unter Zünd(el)holzkind gleich mehreres vorstellen.
. |
Ja, das sehe ich genauso, war diese doppel_Zündelei in den Ebenen [ nach innen und nach außen wirkend ] so von mir angedacht.
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menetekel, BlueNote, ich danke euch für euren Besuch in meinem Windermärchen ... Gruß Stimmgabel ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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02.01.2018 13:55
von BlueNote
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Zitat: |
Hallo BlueNote, als ich diese Zeilen las, dachte ich dran, ob BlueNote während des Schreibens emotional-geistig etwas sehr neben der Kappe war ????????? oder meinst du diesen konfusen Wortekrusch ... Neid-Anfall ? tatsächlich ernst?
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Du bist jedenfalls ganz der Alte geblieben, emotional-geistig-Wort-kruschig-umgangstönend: auf alle Fälle gabelig-klingend. Mir soll's recht sein! (Ist ja nicht mein Problem).
Aber, wie du richtig gesagt hast, konzentrieren wir uns besser auf die Literatur.
Da gibt es schließlich noch einiges zu tun.
BN
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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02.01.2018 14:00
von Stimmgabel
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poetnick hat Folgendes geschrieben: |
Hallo Stimmgabel!
Ademberaubent!
Ein anheimelndes Mitbringsel trägst Du im Gebäck! Gefällt mir.
Welcome back ...
Gruß - Poetnick
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Hallo poetnick,
ich danke dir für deine Begrüßung, ja, isser wieder da.
Freut es mich, dass dir das Stück gefällt; wobei dein gewähltes Attribut "anheimelnd" sehe ich dann doch eigentlich gar nicht im Kontext-Paket verortet, ob nun direkt oder indirekt,
okay direkt trügerisch, umso mehr indirekt mMn überhaupt nicht
dir wieder einen lieben Gruß, Stimmgabel ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 02.01.2018 15:38
von Aranka
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Hallo Stimmgabel,
Schön, dass du auf meine Frage bezüglich „Wurzer“ eingehst du mir deine Hintergründe mitteilst. Du schreibst:
Zitat: | Zu deiner Frage bzgl des Worteils "Wurzer"
Beginnt der Text mit der Zeile: Wurzer Sanduhr, übernächster Tag, Gesellschaftliches ...
überführt sich dann in eine quasi aufzählende und erzählende Weise zu dem, und um das Zündelholzkind; dachte ich, wäre es deutlich erkennbar, handelt es sich bei dem Bild "Wurzer Sanduhr" um eine so benannte Tageszeitung des Ortes 'Wurz' [ vielleicht hieraus Assoziationen wie 'Wurzel' oder 'Würze' oder oder ] ... für mich umso mehr bedeutlicht mit den Zeitungs'esken Bezügen wie (lesbar) übernächster Tag, oder die Rubrik 'Gesellschaftliches' ... dachte ich mir so ,
umso mehr (dachte ich mir so) gebunden erkennbar in dem Textzusammenhang mit dem Textabschluss von: denn niemand? ... als quasi nach_News/Bericht über dieses Zündelholzkind Ereignis.
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Nun weiß ich, was dich bei der Zeile gedanklich bewegt hat, dennoch kann es sich nicht in mein Lesen einfügen und aus der ersten Zeile greift nur die „Sanduhr“ und „Gesellschaftliches“ zu mir herüber und flicht sich ins weitere Lesen ein, aber auf andere Weise, als vom Autor intendiert. Ich kann das so für mich gut stehen lassen.
Mal generell zum Lesen und verstehen von Gedichten, ich selbst denke, dass nicht jede Gedichtzeile, ob nun stimmungsvoll, rätselhaft oder bildhaft, verstanden und analysiert werden will, vielleicht sollte sie jedoch mit einem Zipfel (und sei er noch so vage) zum Leser herüber greifen und so in einem Hauch von Ahnung erfahrbar werden.
Ich bin durchaus der Meinung, dass die Eigendynamik eines guten Textes zu anderen Vorstellungen führen darf, als zu denen, die dem Autor vorgeschwebt haben.
Was die Anknüpfung an direkte Konkretheiten angeht, die ja durchaus ein phantasievolles und sprachgeleitetes Lesen verhindern können, bin ich der Meinung, dass man diese genau unter die Lupe nehmen sollte: und zwar ihre Bedeutung, ihre Absicht und ihre Wirkung.
Betrachte ich nun noch mal deine erste Zeile, haben die Worte „Sanduhr oder Gesellschaftliches“ ein Wortumfeld, in das sich der Leser (ohne konkreten Kontext) einklinken kann, dass er erweitern kann und dass er nun weiter mitnehmen kann in den Text.
„Wurzer“ Sanduhr signalisiert mir jedoch, dass es sich um eine spezielle Sanduhr handeln muss, von der ich keine Kenntnis habe und diese auch nicht so leicht durch Nachschlagen herstellen kann.
Da der Autor jedoch mit dieser „Angabe“ in einer abgerückten Zeile sein Gedicht eröffnet, messe ich dem Bedeutung zu, und würde hier die „Färbung“ durch das Beiwort „Wurzer“ gerne erfassen.
Was geschieht hier: der Autor baut hier in die erste Zeile etwas ganz Konkretes ein: „Name einer existierenden Tageszeitung“ und erhofft sich dadurch eine bestimmte Ausrichtung des Wortes „Gesellschaftliches“ und ebenso eine Verbindung zur „Abschluss-Frage“. Kann der Leser nun diese „konkrete und direkte“ Anknüpfung nicht entschlüsseln, dann greift sie auch nicht weiter.
Meine Gedanken und generellen Fragen:
Sollte die direkte Hinlenkung auf konkrete Ereignisse/Tatsachen/Gegebenheiten nicht nur dann passieren, wenn diese Konkretheit eine zentrale Rolle spielt und sollte dann nicht sicher gestellt werden, dass es als solche gelesen werden kann?
Ist es hier ein hilfreiches und erweiterndes Beiwort zur Sanduhr? Oder verhindert es die „freie“ Leseweise von Sanduhr (Lebensuhr/ Jahresuhr ..)
Ist dem Autor die Idee wichtig, dass die heutigen Zündelkinder nicht mal mehr als News in den Nachrichtenspalten auftauchen, müsste diese vielleicht eindeutiger/klarer in die erste Zeile eingebaut werden?
Das sind Fragen, die ich mir nicht nur in Bezug auf diesen Text stelle, sondern generell. Was muss ich deutlich implantieren, was reicht als Einsprengsel, was als Zündstoff sprachgesteuerten phantasievollen Lesens; denn Lyrik lebt immer auch von ihrer poetischen Vieldeutigkeit.
Ein echter Stimmgabeltext. Mich freut es. Da habe ich doch mal wieder was dran zu beißen, literarisch gesehen.
LG. Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8676 Wohnort: Bayern
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02.01.2018 18:02
von Merlinor
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Aranka hat Folgendes geschrieben: | Hallo Stimmgabel,
Schön, dass du auf meine Frage bezüglich „Wurzer“ eingehst du mir deine Hintergründe mitteilst ...
... Meine Gedanken und generellen Fragen:
Sollte die direkte Hinlenkung auf konkrete Ereignisse/Tatsachen/Gegebenheiten nicht nur dann passieren, wenn diese Konkretheit eine zentrale Rolle spielt und sollte dann nicht sicher gestellt werden, dass es als solche gelesen werden kann?
Ist es hier ein hilfreiches und erweiterndes Beiwort zur Sanduhr? Oder verhindert es die „freie“ Leseweise von Sanduhr (Lebensuhr/ Jahresuhr ..) |
Hallo Aranka
Ich selbst verspürte beim Lesen von Stimmgabels Gedicht dieses „Problem“ nur ganz am Rande.
Sicher gab es einen Moment des Innehaltens und den Versuch, hier einen konkreten Bezug zu ermitteln, doch dann genügte es mir völlig, zu wissen, dass da wohl tatsächlich ein konkreter Hintergrund bestehen mochte. Danach sah und sehe ich – für mich – keine Notwendigkeit, diesen bis ins Detail auszudeuten, um – für mich – mit dem Gedicht einig zu werden.
Ich mag an diesem Gedicht die Art und Weise, wie Stimmgabel – wie ich es oben bereits geschrieben hatte – mit gekonnt unorthodox gesetzten Formulierungen im Leser tief unterschwellige Gefühlsimpulse, Bilder, Assoziationsketten und Gedankenspiele provoziert.
Es ist diese Vielschichtigkeit der Interpretationsmöglichekeiten, die mich an seinem Schreiben reizt und ich bin mir dabei recht sicher, dass ihm selbst im Moment des Schreibens konkret oft etwas völlig anderes vorschwebt, als sein Text dann bei mir auslöst.
Zugleich glaube ich aber, dass er genau das erreichen will. Anders würde seine Art zu Dichten für mich wenig Sinn ergeben.
Du selbst schreibst ja: „... ich selbst denke, dass nicht jede Gedichtzeile, ob nun stimmungsvoll, rätselhaft oder bildhaft, verstanden und analysiert werden will, vielleicht sollte sie jedoch mit einem Zipfel (und sei er noch so vage) zum Leser herüber greifen und so in einem Hauch von Ahnung erfahrbar werden.“
Für mich tut sie das in ausreichendem Maß.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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