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Folie à Deux - Prolog


 
 
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Codalé Vende
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 15



Beitrag30.12.2017 16:36
Folie à Deux - Prolog
von Codalé Vende
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo allerseits!
Im Folgenden würde ich euch gerne meinen neu geschriebenen Prolog vorstellen zu meinem historisch-psychologischen Roman "Folie à Deux". Ich bin sehr auf ein Feedback eurerseits gespannt, in meinem Umfeld erhielt ich bislang sehr gemischte Resonanz. Also, stellt es euch einfach vor dem Hintergrund der Psychoanalyse vor!

Prolog

Es ist drückend. Die bleierne Schwere ist erniedrigend. Um mich herum ist alles still und dem Tode geweiht. Der blutrote Mond über meinem dummen Haupt verschlingt selbst darbend die Dunkelheit. In seinem Schein räkelt sich mein nackter Körper auf einem Boden aus kalter Asche. Nichts ist übrig. Nichts existiert mehr. Ich sehe der Asche bei ihrer Transformation zu, langsam aber bestimmt, unumkehrbar. Sie wird zu einer Flüssigkeit, einer ekelerregend stinkenden Flüssigkeit. Blut ist es, Blut ist es. Denn Blut ist nun einmal dicker als Wasser. Mein Kopf ist randgefüllt, bis zum Platzen gefüllt, kaum mehr fehlt bis zum erbettelten Platzen. Dann endlich entrinnt der schwarze Saft. Diese Übelkeit. Ein Gemisch aus rot und schwarz läuft über meine Glieder, in meinen Körper hinein, ich würge es hinunter. Der Kampf mit dem Erbrechen. Es sickert schleichend hinein in meine Zellen, still liege ich da. Ich muss zu Lachen anfangen. Welch ein siechendes Spektakel, das ich erblicke. Ich ertrinke fast daran.
Mit dem Wahnsinn in Augen und Ohren.

Weitere Werke von Codalé Vende:


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Klemens_Fitte
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Alter: 41
Beiträge: 2934
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Beitrag30.12.2017 17:51

von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

Es ist natürlich schwierig, einen derart kurzen – und vergleichsweise hermetischen – Text zu kommentieren, wenn er nicht in sich abgeschlossen, sondern Teil eines größeren Vorhabens ist; sowohl in seiner Eignung als Prolog als auch hinsichtlich der Frage, was für ein (historisch-psychologischer, auch eine mE vage Einordnung) Roman sich daran anschließen könnte.

Bleibt also nur ein sehr reduzierter Ersteindruck, und Ersteindrücke sind selten fair – sie sind ein Amalgam aus Vorurteilen, Erfahrungen, Stereotypen, Befangenheit, Animositäten oder Vorlieben. Mein Ersteindruck, geprägt auch durch die Aussage, ich solle mir den Text vor dem Hintergrund der Psychoanalyse vorstellen (was auch immer das heißen mag): dieser Text ist vorrangig das Vehikel der Ideen seines Autors¹, meint, ich lese etwas und weiß, dass mir der Autor jedes Wort, jedes Bild entschlüsseln und erklären kann bzw. darauf wartet, dass ich selbst diesen Text analysiere und interpretiere. Mir persönlich ist diese Herangehensweise an Literatur relativ fremd – das Spiel "Was will der Autor damit sagen?" fand ich schon im Deutschunterricht höchst langweilig – bzw. brauche ich zunächst das Gefühl, dass der Text mehr bietet; eine Sprache, die aus mehr als Chiffren und Floskeln (bleierne Schwere, dem Tod geweiht …) besteht, eine Substanz, die nicht nur dazu dient, auseinandergedröselt zu werden, eine Erzählhaltung oder -stimme, die mir suggeriert, dass nicht nur hinter den Worten etwas steckt, sondern die Worte selbst ein Etwas bilden. Ein Etwas, das vielleicht in der Differenz zwischen Konstruieren und Erzählen besteht. Oder, anders gesagt: der Text, in seiner momentanen sprachlichen Form, reizt mich nicht, sein Ton, seine Mischung aus Symbolismus und Pathos und Gemeinplätzen erreichen mich nicht – und das verhindert, dass ich mich inhaltlich darauf einlassen möchte (zumal mir ja auch der Rest fehlt).

Wie gesagt: das Wenigste von dem muss zwangsläufig mit deinem Text oder deiner Intention beim Schreiben zu tun haben. Es ist aber der Ersteindruck, den er bei mir auslöst – und Ersteindrücke sind selten fair. Immerhin hat der Text mich dazu gebracht, mich mal mit meinen eigenen Vorurteilen zu befassen, was dem Gros der mehr oder minder routinierten Romananfänge und Prologe hier im Forum (bzw. im Einstand) nicht gelingt; gut, das bringt dir jetzt auch nicht viel.

Ich bin mir sicher, dass diese meine Folie nicht die einzige – schon gar nicht die einzig gültige – ist, durch die man diesen Text betrachten kann. Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass hier noch andere und abweichende Rückmeldungen kommen.




¹Trifft natürlich auf jeden Text zu, aber hier gibt es, wie immer, ein Spektrum.


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Muskat
Eselsohr


Beiträge: 343



Beitrag30.12.2017 18:27
..
von Muskat
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Hallo,

willkommen im dsfo.

Zunächst kann ich mir auch nicht die Psychoanalyse als Hintergrund vorstellen. Meinst du damit, dass der Protagonist die obigen Zeilen für seinen Therapeuten notiert?

Zum Prolog: Da erging es mir beim Lesen so, dass mich das Ganze erschlägt und eben kein Bild entstehen lässt. Du wählst Bilder, die abgedroschen sind, reihst sie aneinander und übereinander, und wiederholst sie auch noch. Mir ist das zuviel, so leid es mir tut.

Liebe Grüße

Muskat
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kioto
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 71
Beiträge: 442
Wohnort: Rendsburg


Beitrag30.12.2017 18:28
Re: Folie à Deux - Prolog
von kioto
Antworten mit Zitat

Hallo Codalé Vende

Nach der sehr feinfühligen und akademischen Antwort von Klemens_Fitte ein paar Anmerkungen von mir als pragmatisch gestimmten Leser.

Codalé Vende hat Folgendes geschrieben:

Es ist drückend (Was, das Wetter oder liegt estwas auf mir?) . Die bleierne Schwere ist erniedrigend (Ist er müde, gefesselt, verletzt?). Um mich herum ist alles still und dem Tode geweiht. Der blutrote Mond über meinem dummen (Warum ist sein Haupt dumm, hat er einen Fehler gemacht, ist er dumm)Haupt verschlingt (Verschlingt ist hier zu mächtig, du meist, sein blasses Licht verdängt die Dunkelheit kaum) selbst darbend die Dunkelheit. In seinem Schein räkelt (räkeln ist eigentlich positiv,
 hier eher krümmen, suhlen,...)
sich mein nackter Körper auf einem Boden aus kalter Asche. Nichts ist übrig. Nichts existiert mehr. Ich sehe der Asche bei ihrer Transformation zu, langsam aber bestimmt, unumkehrbar. Sie wird zu einer Flüssigkeit, einer ekelerregend stinkenden Flüssigkeit. Blut ist es, Blut ist es. Denn Blut ist nun einmal dicker als Wasser (Sprichwort unpassend in diesem Zusammenhang). Mein Kopf ist randgefüllt, bis zum Platzen gefüllt, kaum mehr fehlt bis zum erbettelten Platzen. Dann endlich entrinnt der schwarze Saft. Diese Übelkeit. Ein Gemisch aus rot und schwarz läuft über meine Glieder, in meinen Körper hinein, ich würge es hinunter (Hier wird es ziemlich unklar, kommt die Flüssigkait von aussen, aus seinem Kopf, erbricht er oder ertrinkt er?). Der Kampf mit dem Erbrechen. Es sickert schleichend hinein in meine Zellen (dringt die blutige Asche in sein Gewebe?), still liege ich da. Ich muss zu Lachen anfangen. Welch ein siechendes Spektakel, das ich erblicke. Ich ertrinke fast daran.
Mit dem Wahnsinn in Augen und Ohren. (Wahnsinn kann sich in den Augen ausdrücken, für einen Beobachter, aber in den Ohren?)


Du müsstest etwas mehr posten, sonst ist dieser Anfang mit den vielen Fragen schlecht zu kritisieren.

Gruß Werner


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Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
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Codalé Vende
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 15



Beitrag30.12.2017 19:49

von Codalé Vende
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Zunächst einmal lieben Dank für die ersten Kommentare eurerseits! Ich bin selbst ein wenig nervös, da ich heute erst hier eingestiegen bin!
Nach dem Lesen eurer Antworten mache ich mich daran, dem Ganzen in meiner kurzen Einleitung noch etwas Form zu geben. Natürlich ist es ein hermetischer Prolog und an und für sich schlecht nachvollziehbar ohne die Hintergründe zu kennen, deswegen werde ich es noch ein wenig spezifizieren in der Hoffnung, dass es vielleicht ein wenig greifbarer wird!

Wir befinden uns im London Ende des 19.Jahrhunderts in der Psychiatrischen Klinik "Bethlem", Protagonist ist ein praktizierender Psychotherapeut, der selbst im Laufe der Handlung seiner eigenen Schizophrenie erliegt und zum Schluss selbst an ihm eine Lobotomie durchgeführt wird - auf diesen Zustand spielt der Prolog an.

Ich hoffe, es hat jetzt ein wenig mehr Substanz erhalten? Embarassed


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Muskat
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Beitrag30.12.2017 20:04
..
von Muskat
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Einmal soltest du präziser werden, wie kioto dir aufzeigt. Zum anderen muss der Prolog dem Leser verständlich sein. Schlägt der das Buch auf und liest, kennt er ja den Hintergrund zunächst nicht.
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Klemens_Fitte
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Beitrag30.12.2017 20:42

von Klemens_Fitte
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Wobei der Leser im Regelfall noch den Buchtitel, ein etwaiges Cover, einen etwaigen Klappen- oder Backcovertext oder gar einen Anriss des Inhalts vor der Titelseite zur Hand hat, ganz zu schweigen vom restlichen Buch, heißt: der Prolog wäre bereits in einen Kontext eingebettet und es folglich keine legitime Forderung an ihn, er müsse die Situation, auf die er anspielt
Zitat:
Wir befinden uns im London Ende des 19.Jahrhunderts in der Psychiatrischen Klinik "Bethlem", Protagonist ist ein praktizierender Psychotherapeut, der selbst im Laufe der Handlung seiner eigenen Schizophrenie erliegt und zum Schluss selbst an ihm eine Lobotomie durchgeführt wird

verständlich klären oder transportieren. Entsprechend ändert sich an meiner Wahrnehmung des Textes auch nichts, wenn ich den Kontext kenne – der hat ja keinen Einfluss auf den Ton oder die Erzählstimme, die mich mehr oder weniger überzeugen können.


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Codalé Vende
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Beitrag30.12.2017 20:52

von Codalé Vende
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lieben Dank für eure weiteren Ausführungen! Ich glaube, ich habe jetzt ein klares Bild von dem, was es zu ändern gibt!
Ich persönlich hätte nur gedacht, dass sich der wahrgenommene Ton je nach Kontext ändert -  so klingt derselbe Text in einem Nachkriegsroman anders als in der viktorianischen Zeit. Aber dennoch, wenn der durchklingende Ton nicht stimmt, kann auch keine entsprechende Atmosphäre transportiert werden - ich werde daran arbeiten!


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Klemens_Fitte
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Beitrag30.12.2017 21:14

von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

Codalé Vende hat Folgendes geschrieben:
Aber dennoch, wenn der durchklingende Ton nicht stimmt


Das hier
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
Oder, anders gesagt: der Text, in seiner momentanen sprachlichen Form, reizt mich nicht, sein Ton, seine Mischung aus Symbolismus und Pathos und Gemeinplätzen erreichen mich nicht

hat nicht unbedingt etwas mit "stimmen" zu tun, denn das meint ja ein Übereinstimmen von Ton und Inhalt …? – und darüber kann ich ja anhand des Prologs keine Aussage treffen, nicht einmal dann, wenn ich das Setting kenne (dazu gehört noch viel mehr, insbesondere: das restliche Buch). Ob mir der Text (für sich) suggeriert, dass er lesenswert/gelungen ist (was ich, denke ich, mit "Ton" meine, etwas, das mich anspricht), ist auch weitgehend unabhängig vom Kontext.

Das nur kurz zur Klärung. Wenn du jetzt weißt, was du ändern möchtest, ist das ja gut.


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Muskat
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Beitrag31.12.2017 12:06
..
von Muskat
Antworten mit Zitat

Richtig ist, nimmt der Leser ein Buch in die Hand, nimmt er Titel und Cover, sowie den Klappentext in der Regel wahr.

Dennoch erhebe ich an mich den Anspruch, einen Prolog so zu schreiben, dass er verständlich ist und verlasse mich nicht darauf, dass er in einen Kontext eingebettet ist, also daraus hervorgehen wird, worauf er anspielt oder gar darauf, dass der Leser nach dem Lesen des Buches wissen wird, worauf sich der Prolog bezieht.
Das ist nun eben meine Meinung.

Ich kann mich nur wiederholen, dass mir der obige Text unverständlich ist und für mich kein Bild daraus enstanden ist.

Die Autorin weiß ja nun, wie sie ändern möchte und hat hoffentlich Hilfe aus unseren Kommentaren bezogen.

Liebe Grüße

Muskat
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Klemens_Fitte
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Beitrag31.12.2017 14:36
Re: ..
von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

Muskat hat Folgendes geschrieben:
Dennoch erhebe ich an mich den Anspruch, einen Prolog so zu schreiben, dass er verständlich ist


Da ist die Frage: was meint "Verständlichkeit"?
Ich habe zu viele Texte und Textdiskussionen mitverfolgt, um noch an eine objektive Verständlichkeit von Texten zu glauben. Ich kann da immer nur an einen Text erinnern, der in der Wohnung der Protagonistin spielte und bei dem die Erwähnung des Wortes "Schreibtisch" die Hälfte der Kommentatoren dazu brachte, das Setting kurzerhand in ein Büro bzw. an ihren Arbeitsplatz zu verlegen. Besteht Textarbeit darin, alles in einfache Sprache zu überführen, damit keine Missverständnisse oder Mehrdeutigkeiten entstehen können?
Und der Anspruch, bspw. einen Prolog so zu schreiben, dass er – auch ohne Kontext – verständlich ist und eigenständig funktioniert, kann wiederum äußerst einschränkend und der literarischen Qualität abträglich sein.

Ich vermute, würde man den Kontext
Zitat:
Wir befinden uns im London Ende des 19.Jahrhunderts in der Psychiatrischen Klinik "Bethlem", Protagonist ist ein praktizierender Psychotherapeut, der selbst im Laufe der Handlung seiner eigenen Schizophrenie erliegt und zum Schluss selbst an ihm eine Lobotomie durchgeführt wird

in den Prolog einbetten, würde er für mich immer noch nicht funktionieren, weil er eben keine – aus meiner Sicht – ansprechende Form besitzt.


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Muskat
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Beitrag31.12.2017 15:10
...
von Muskat
Antworten mit Zitat

Zitat:
Und der Anspruch, bspw. einen Prolog so zu schreiben, dass er – auch ohne Kontext – verständlich ist und eigenständig funktioniert, kann wiederum äußerst einschränkend und der literarischen Qualität abträglich sein.


Warum sollte ein verständlich geschriebener Prolog der literatischen Qualität abträgllich sein?

Und inwieweit schränkt es das Schreiben ein, wenn ein Prolog in klarer Sprache abgefasst ist?

Ich kritisiere hier die Verständlichkeit aus dem Grund, dass die Autorin unpräzise schreibt, wie kioto aufzeigte. Zudem ergibt sich für mich kein eindeutiges Bild, die Gründe nannte ich. Das kann für andere oder für dich, Klemens, anders sein. Ich kann nur meinen Eindruck widergeben und meine Verständlichkeit.

Das Beispiel mit dem Schreibtisch zeigt doch gerade auf, dass ein Autor die Bilder in den Lesern hervorrufen kann, die sie gespeichert haben. Tut er das in einer klaren Sprache, wird es zu keinen Missverständnissen kommen. Ich rede hier von keiner einfachen Sprache, sondern einer klaren, präzisen eben.
Mir verleidet es das Lesevergnügen, wenn ich raten muss, was der Autor mir sagen will oder noch schlimmer, das Gefühl mich beschleicht, der Autor sähe selbst nicht klar, was er mitteilen möchte.

Regt mich ein Text zum Denken an, ist das natürlich ein Genuß. Doch auch das möchte ich in einer klaren Sprache haben.

Wie ich schrieb: Ich kann nur meinen Eindruck und meine Meinung zum Text äußern. Mag bei anderen ein anderes Denken oder Gefühl hervorrufen.

Über die Form des Textes oben, er ist nicht ansprechend, sind wir uns ja einig. Wie die Autorin ihn nun ändert, liegt an ihr. Kioto zeigte ja einen Weg. Möglicherweise streicht sie einige (abgedroschene) Bilder oder ändert auf andere Weise. Sollten Fragen aufsteigen, wird sie sich wohl regen.

Liebe Grüße

Muskat
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Pickman
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Beitrag31.12.2017 15:26

von Pickman
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Liebe Codalé Vende,

das ist ein interessanter Text.

Damit ich ihn angemessen kommentieren kann, möchte ich Dich jedoch bitten, Dein Alter und Deinen Hintergrund in Sachen Psychoanalyse offenzulegen, sowie eine Kurzbeschreibung Deiner Zielgruppe.

Liebe Grüße

Pickman
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Klemens_Fitte
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Beitrag31.12.2017 15:43
Re: ...
von Klemens_Fitte
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Muskat hat Folgendes geschrieben:
Warum sollte ein verständlich geschriebener Prolog der literatischen Qualität abträgllich sein?


Wie gesagt, die Frage ist: was meint "Verständlichkeit"?
Ich kann mir viele literarische Herangehensweisen vorstellen, in denen die Forderung, der Prolog müsse dem Leser ein verständliches Bild des Settings oder sogar der inneren Logik der geschilderten Vorgänge geben, letzten Endes einen schlechteren oder schlechter geeigneten Prolog entstehen lässt. Literatur ist zu vielfältig, um absolute Forderungen aufzustellen.

Muskat hat Folgendes geschrieben:
Und inwieweit schränkt es das Schreiben ein, wenn ein Prolog in klarer Sprache abgefasst ist?


Was meint "klare" Sprache? Je nachdem, welchen Ansatz ich verfolge, ist doch recht offensichtlich, dass der Wunsch nach "Klarheit" (im Sinne einer unmittelbaren Verständlichkeit der Zusammenhänge) am finalen Text scheitern muss, weil es ihm darum eventuell gar nicht geht.

Muskat hat Folgendes geschrieben:
Ich kritisiere hier die Verständlichkeit aus dem Grund, dass die Autorin unpräzise schreibt, wie kioto aufzeigte.


Gut, das ist schon fassbarer. Die Anmerkungen von kioto gehören für mich zum dsfo-typsichen Textarbeitslesen, das überall (vermeintliche oder tatsächliche) sprachlich-logische Stolperstellen ausmacht und zu eliminieren versucht. Ich denke nicht, dass das Problem des Textes darin liegt. Ein Beispiel:

Zitat:
Mit dem Wahnsinn in Augen und Ohren. (Wahnsinn kann sich in den Augen ausdrücken, für einen Beobachter, aber in den Ohren?)


mE ist das ein gewissermaßen unnatürliches Lesen. Und warum sollte der ursprüngliche Satz, der an keiner Stelle auf ein "Ausdrücken" oder einen Beobachter referiert, sondern zunächst einmal für sich steht, besser werden, wenn man ihn hinsichtlich dieses Aspekts bearbeitet? Anders gesagt, wie viel kann der Satz "Mit dem Wahnsinn in Augen und Ohren" an dieser Stelle dafür, wie er gelesen wird?

Muskat hat Folgendes geschrieben:
Das Beispiel mit dem Schreibtisch zeigt doch gerade auf, dass ein Autor die Bilder in den Lesern hervorrufen kann, die sie gespeichert haben. Tut er das in einer klaren Sprache, wird es zu keinen Missverständnissen kommen.


Den Text finde ich leider nicht mehr, kann ihn also nicht verlinken. Es war so, dass das Setting völlig klar und eindeutig als die Wohnung der Protagonistin benannt war; und allein das Wort "Schreibtisch" brachte die Kommentatoren dazu, von einem Büro zu reden bzw. sich zu fragen, wie die Protagonistin so schnell von ihrem Arbeitsplatz nach Hause kam u.ä.
Nicht jedes Missverständnis ist dem Text anzulasten. Und der Versuch, einen Text so zu schreiben, dass er keine Missverständnisse hervorruft, führt mE nicht zu guten Texten.

Muskat hat Folgendes geschrieben:
Mir verleidet es das Lesevergnügen, wenn ich raten muss, was der Autor mir sagen will oder noch schlimmer, das Gefühl mich beschleicht, der Autor sähe selbst nicht klar, was er mitteilen möchte.


Das sehe ich auch so. Vielleicht ziehe ich nur andere Schlüsse daraus. Wobei ich mir jetzt wieder denke: was ist mit der Literatur des Surrealismus? Mit Automatischem Schreiben? Mit hermetischer Lyrik oder sonstigen Formen experimenteller Literatur? Bedeutet das Fehlen unmittelbarer Verständlichkeit automatisch, dass ich raten muss, was der Autor mir sagen will (vielleicht: nichts. Vielleicht: er weiß es selbst nicht – ist das automatisch ein Kriterium für schlechte Texte)? Kann ich im besten Fall nicht einfach lesen?

Muskat hat Folgendes geschrieben:
Wie ich schrieb: Ich kann nur meinen Eindruck und meine Meinung zum Text äußern. Mag bei anderen ein anderes Denken oder Gefühl hervorrufen.


Ich habe – mal wieder – das Gefühl, meine Beiträge würden so aufgefasst, als würde ich anderen ihre Meinungen absprechen wollen. Deshalb klipp und klar: Ich nutze gern Beiträge, um meinen Standpunkt dagegen abzugrenzen, weil es einfacher ist, den eigenen Standpunkt im Kontrast zu abweichenden herauszuarbeiten, als ihn völlig aus dem Nichts zu formulieren. Das meint nicht, dass ich anderen ihre Standpunkte abspreche – ich versuche nur, meinen eigenen so deutlich wie möglich zu formulieren, weil das allen Beteiligten, vor allem dem Autor, mE am meisten hilft.


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Murmel
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Beitrag31.12.2017 16:05

von Murmel
Antworten mit Zitat

Ich finde (die Betonung liegt auf ich), dass Texte klar erfassbar sein müssen, sonst verfehlen sie ihre Wirkung. Dies kann nun in einfacher, klarer Sprache geschehen, oder auch künstlerisch ausgebildet, aber die Grundforderung an den Text bleibt bestehen, außer ich hätte einen Text, der selbstverliebt sich nur um seinen Klang bemüht oder es handelte sich um ein Experiment.

Dieser Prolog ist mir daher zu vage, zu monströs, um mich zum Weiterlesen zu bewegen. Vermutlich ein Traum, würde ich sagen. Allenfalls hoffen, dass irgendwann etwas kommt, an dem ich mich festmachen kann, damit ein Bild entsteht, wie in einem Film.

Wahrscheinlich zu kurz, um das leisten zu können.
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Phenolphthalein
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Beitrag31.12.2017 16:14

von Phenolphthalein
Antworten mit Zitat

Murmel hat Folgendes geschrieben:
Ich finde (die Betonung liegt auf ich), dass Texte klar erfassbar sein müssen, sonst verfehlen sie ihre Wirkung. Dies kann nun in einfacher, klarer Sprache geschehen, oder auch künstlerisch ausgebildet, aber die Grundforderung an den Text bleibt bestehen, außer ich hätte einen Text, der selbstverliebt sich nur um seinen Klang bemüht oder es handelte sich um ein Experiment.

Dieser Prolog ist mir daher zu vage, zu monströs, um mich zum Weiterlesen zu bewegen. Vermutlich ein Traum, würde ich sagen. Allenfalls hoffen, dass irgendwann etwas kommt, an dem ich mich festmachen kann, damit ein Bild entsteht, wie in einem Film.

Wahrscheinlich zu kurz, um das leisten zu können.


Danke Murmel,

mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

LG,

Pheno.


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-Arthur Schopenhauer
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Klemens_Fitte
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Beitrag31.12.2017 16:26

von Klemens_Fitte
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Ach, zu sagen gäbe es noch viel. Etwa könnte man diskutieren, ob Texte nur eine (klar zugewiesene) Wirkung haben und, falls ja, ob diese sich sofort entfalten muss; oder darüber, ob zwischen Text und Film nicht Unterschiede bestehen und somit auch verschiedene Ausdrucksmittel, Techniken, Forderungen an das Medium. Oder man könnte fragen, was "klar erfassbar" meint und ob jeder Text, der nicht "klar erfassbar" ist, automatisch
Zitat:
selbstverliebt sich nur um seinen Klang bemüht

oder wie man bestimmt, ob ein Text ein Experiment ist.

Aber: muss ja nicht sein. Wir sind hier schließlich im dsfo und es fehlt nur die Funktion, Beiträge zu liken, dann könnte man manche Kommentare einsparen.

Das hier
Zitat:

Dieser Prolog ist mir daher zu vage, zu monströs, um mich zum Weiterlesen zu bewegen.

scheint ja ohnehin Konsens zu sein, von daher ist jede weitere Diskussion fast schon off-topic …?


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Phenolphthalein
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Beiträge: 838

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Beitrag31.12.2017 16:44

von Phenolphthalein
Antworten mit Zitat

Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:

Aber: muss ja nicht sein. Wir sind hier schließlich im dsfo und es fehlt nur die Funktion, Beiträge zu liken, dann könnte man manche Kommentare einsparen.

Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, diese Funktion gibt es. Schau mal in den Profileinstellungen nach.
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:

Das hier
Zitat:

Dieser Prolog ist mir daher zu vage, zu monströs, um mich zum Weiterlesen zu bewegen.

scheint ja ohnehin Konsens zu sein, von daher ist jede weitere Diskussion fast schon off-topic …?

Sieht wohl so aus, gell?
Am Ende könnte man auch zu dem Ergebnis kommen, das es sich hierbei nur noch um einen Debattierclub handelt, und es weniger um den Text an sich geht.
Aber wenn es nur darum gehen sollte, dass (wer auch immer) Recht hat, dann like ich dir alles, was du willst. Rolling Eyes
So, und wenn wir uns jetzt alle genug im eigenen Moschus gewälzt haben kann's ja weitergehen. Wenn du willst überlasse ich dir auch gerne das letzte Wort. Einfach auf "antwort erstellen" klicken, dem eigenen Ego zujubeln und loslegen.

Ich bin hier raus.


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Pickman
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Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag31.12.2017 16:50

von Pickman
Antworten mit Zitat

Pickman hat Folgendes geschrieben:
Damit ich ihn angemessen kommentieren kann, möchte ich Dich jedoch bitten, Dein Alter und Deinen Hintergrund in Sachen Psychoanalyse offenzulegen, sowie eine Kurzbeschreibung Deiner Zielgruppe.


Okay, ich hätte Deinen Check-In checken sollen. Aber die Frage nach Deiner Zielgruppe bleibt.
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Muskat
Eselsohr


Beiträge: 343



Beitrag31.12.2017 16:51
...
von Muskat
Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich habe – mal wieder – das Gefühl, meine Beiträge würden so aufgefasst, als würde ich anderen ihre Meinungen absprechen wollen


Nein, das habe ich nicht so aufgefasst.

Zitat:
Was meint "klare" Sprache? Je nachdem, welchen Ansatz ich verfolge, ist doch recht offensichtlich, dass der Wunsch nach "Klarheit" (im Sinne einer unmittelbaren Verständlichkeit der Zusammenhänge) am finalen Text scheitern muss, weil es ihm darum eventuell gar nicht geht.


Stimmt, solange es sich um einen experimentellen Text handelt. Ansonsten fällt mir kein Grund ein, warum ich keine präzise Sprache verwenden sollte, um die Wirkung beim Leser zu erzielen, die ich als Autor möchte.

Zitat:
Anders gesagt, wie viel kann der Satz "Mit dem Wahnsinn in Augen und Ohren" an dieser Stelle dafür, wie er gelesen wird?


Hm. Um es abzukürzen: Ich denke, die Autorin stellte den Text ein, um ihn bewerten zu lassen. Und da hat jeder seine Herangehensweise. Natürlich soll da auch jeder einen Satz lesen, wie er mag.

Gut, die Diskussion würde nun wirklich ausufern und hat mit dem Text nichts mehr zu tun. Daher wünsche ich der Autorin viel Freude beim Überarbeiten.

Liebe Grüße

Muskat


Nachtrag:

Zitat:
Ich finde (die Betonung liegt auf ich), dass Texte klar erfassbar sein müssen, sonst verfehlen sie ihre Wirkung. Dies kann nun in einfacher, klarer Sprache geschehen, oder auch künstlerisch ausgebildet, aber die Grundforderung an den Text bleibt bestehen, außer ich hätte einen Text, der selbstverliebt sich nur um seinen Klang bemüht oder es handelte sich um ein Experiment.

Dieser Prolog ist mir daher zu vage, zu monströs, um mich zum Weiterlesen zu bewegen. Vermutlich ein Traum, würde ich sagen. Allenfalls hoffen, dass irgendwann etwas kommt, an dem ich mich festmachen kann, damit ein Bild entsteht, wie in einem Film.

Wahrscheinlich zu kurz, um das leisten zu können.


Stimme ich zu. Sehe ich genauso!
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Klemens_Fitte
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Beitrag31.12.2017 16:56

von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

@Phenolphthalein:

Mir geht es nicht darum, recht zu haben, sondern verstanden zu werden. Deshalb erkläre ich mich ja ständig.

Phenolphthalein hat Folgendes geschrieben:
Ich bin hier raus.


Du kommst hier rein mit einem substanzlosen Kommentar, der sich verlustfrei durch einen Likebutton ersetzen ließe, mokierst dich dann über die textferne Diskussion und unterstellst mir, es ginge mir nur um mein Ego. Ich glaube nicht, dass dein Rausgehen der Diskussion schadet.

@Muskat:

Zitat:
Nein, das habe ich nicht so aufgefasst.


Okay, dann ist es ja gut.

Zitat:
Stimmt, solange es sich um einen experimentellen Text handelt. Ansonsten fällt mir kein Grund ein, warum ich keine präzise Sprache verwenden sollte, um die Wirkung beim Leser zu erzielen, die ich als Autor möchte.


Aber wo genau verläuft denn die Grenze zwischen experimentell und nicht-experimentell? Literatur ist doch kein simpler Reiz-Reaktions-Mechanismus? Leser reagieren unterschiedlich auf Gelesenes, und keine noch so "präzise" Sprache – ich bin mir nicht sicher, was das ist – würde mE daran etwas ändern.


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»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer)
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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag31.12.2017 17:04

von Constantine
Antworten mit Zitat

Phenolphthalein hat Folgendes geschrieben:

Am Ende könnte man auch zu dem Ergebnis kommen, das es sich hierbei nur noch um einen Debattierclub handelt, und es weniger um den Text an sich geht.

Sehe ich ganz anders als du, Phenolphthalein.
Klemens nimmt konkret Bezug zum Text und auch zu manchen Meinungen mancher Kommentatoren, wie z.B. Muskat und auch ihre wiederholten Hinweise auf Kiotos Textarbeit, auf die Klemens auch konkret und beispielhaft textbezogen Bezug genommen hat (ein bisschen viel Bezug im Satz) und, so wie ich, zu verstehen versucht, was der jeweilige Kommentator von diesem Prolog verlangt, was hinter pauschal geäußerten Ansprüchen wie "Verständlichkeit" und "klarer Sprache" auf den Text bezogen genau gemeint ist und das eigentlich wichtige, was dem Autor bei seinem Schreiben hilft.

Phenolphthalein hat Folgendes geschrieben:

Aber wenn es nur darum gehen sollte, dass (wer auch immer) Recht hat, dann like ich dir alles, was du willst. Rolling Eyes
So, und wenn wir uns jetzt alle genug im eigenen Moschus gewälzt haben kann's ja weitergehen. Wenn du willst überlasse ich dir auch gerne das letzte Wort. Einfach auf "antwort erstellen" klicken, dem eigenen Ego zujubeln und loslegen.

Ich finde nicht, dass es hier um das Zujubeln des eigenen Egos geht. Dahingehend verstehe ich diese Äußerung von dir leider nicht und finde sie ehrlich gesagt befremdlich, manch einer vielleicht verletzend. Schade.

LG
Constantine
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