o na nie

[Silvian]

was sie wohl anfängt
mit mir der nur rumhängt
stur in die röhre guckt
kaum mit der wimper zuckt

sie sah zu mir auf
ich nahm's gern in kauf
ich fand sie so süß
nun find ich sie fies

sie sagt mir du stinkst
du frisst oder trinkst
wirst hässlich und fett
du schnarchst nachts im bett

ich rede zu wenig
(schweigen ist blei)
darüber
wie dieses und jenes
und das für mich sei

die atmosphäre
zwischen ihr und mir
im winter
ist schwülwarme schwere
was will sie noch hier

ich bin auch nicht schön
viel ist geschehn
lang ist es her
da war ich mal wer

ich hab keinen freund
ich hab keinen feind
mein einst strammer max
bei ihr heißt er klacks

ich komm ganz gut alleine klar
wozu sind hand und pornhub da
aber sie und ihr duft
sind mir stickige luft

[wolfgang]

Das lyr. Ich scheint wohl ein Ekelpaket zu sein. Warum jemand anderes mit dem lyr. Ich zusammen sein könnte, ist mir auch rätselhaft.

Nun könnte es sein, dass genau das die Frage ist.

Tut mir leid, aber dazu fällt mir keine Antwort ein. Sie sollte gehen.

[purpur]

Hallo Silvian,
 
Dein Gedicht gefällt mir, weil Du es verstehst, den mMn "typisierten Werdegang" einer anfänglich glücksverheißenden BeziehungsLaufbahn, 'runterratternd' ,  (nicht bös/abwertend gemeint, sondern bezüglich des "typischen Werdegangs"!) aufzuzeigen/in Frage zu stellen. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Leser, verhalten oder eben, nicht, unsicher reagiert.   
P. S. Ich mag das Wort "rattern" (haptisch!), bewegt, halt!
Der Titel, genial so, "o na nie"! So lautmalerisch zerstückelt, find ich bezeichnend und gelungen.
Eine schöne Adventszeit!
 
HerzlichePpGrüße
Pia