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Gast
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30.11.2017 22:20 Zielgruppe gesucht: Young/New Adult oder doch Erotikroman? von Gast
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Hallo liebe DSFoler,
da das Ende der Rohfassung meines Manuskripts so langsam in Sicht kommt und die Protagonisten auf dem Weg ein Eigenleben entwickelt haben, mache ich mir Gedanken über meine Zielgruppe. Zu Anfang war ich felsenfest überzeugt, einen Jugendroman (ab 16) bzw. in der Kategorie New Adult im Bereich Fantasy zu schreiben.
Nun kommen aber 2 bzw. 1,5 erotische Szenen in knapp 300 Seiten vor (eine im weitesten Sinne angedeutete Spankingszene, in der eigentlich nicht mehr passiert, als dass er sie im Schambereich streichelt und eine Masturbationsszene, da der Protagonist eine voyeuristische Ader hat). Klar, ich habe beide Szenen ausführlich beschrieben, weil das ja auch eine vollkommen natürliche Sache ist. Sex gehört schließlich zum Leben eines jeden Menschen dazu. Ich finde beides eher harmlos.
Ich bin mir aber jetzt nicht mehr so sicher, da besagte Spankingszene sofort vom Einstand in den Redlight District verschoben wurde. Ich schreibe doch keinen Erotikroman, die Leser wären bestimmt total enttäuscht.
Wo liegt denn hier die Grenze? Muss ich bei den Tags jetzt Erotik anklicken? Aber dann komme ich doch in eine falsche Schublade. Oder?
Bitte um Erleuchtung
Danke!
LG Katinka
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RememberDecember59 Klammeraffe
Beiträge: 507 Wohnort: Franken
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01.12.2017 00:59
von RememberDecember59
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Hallo Katinka
ich hab die Szene, die im Redlight-Distrikt verschwunden ist, noch kurz zuvor anschauen können. Ich hab sie allerdings nicht zu Ende gelesen, weil ich, um ehrlich zu sein, nicht allzu viel damit anfangen konnte. Und das liegt genau an der Problematik, die du grade ansprichst, deshalb melde ich mich mal zu Wort.
Wenn ich mich recht erinnere, war die Erotik in der Szene schon sehr explizit und würde ich das in einem Jugendbuch ab 16 lesen, dann würde ich ganz schön Augen machen. Das Problem ist auch, dass grade im Jugendbuchbereich jüngere Teenies gerne zu Büchern für ältere greifen, sprich wenn da ab 16 drauf steht, dann hast du auch einige Leser die erst 14 sind oder sogar noch jünger.
Zitat: | Hallo liebe DSFoler,
Klar, ich habe beide Szenen ausführlich beschrieben, weil das ja auch eine vollkommen natürliche Sache ist. Sex gehört schließlich zum Leben eines jeden Menschen dazu. Ich finde beides eher harmlos. |
Sex ist in Jugenbüchern ja nicht verpönt. Es ist eher eine Frage der Darstellung. Sind die intimen Details denn wichtig für den Plot? Das sind sie auch im Jugenbuch manchmal, z.B. dann, wenn es um das Erwachsenwerden und die Entdeckung der eigenen Sexualität geht. Dann darf es auch expliziter sein, denn die Zielgruppe macht ja gerade Ähnliches durch.
Wenn die detaillierte Darstellung von Sexszenen nicht nötig ist, würde ich sie nicht weglassen, aber eben - weniger detailliert darstellen. Mehr andeuten. Aber ich mag es generell lieber, wenn dem Leser bei Erotikszenen Raum für Fantasie gelassen wird. Das ist auch eine Frage des Geschmacks.
Ich hab deine Szene ja nicht bis zum Ende gelesen, deshalb betrachte meine Einschätzung bitte nicht absolut. Ich meine aber, dass bei dir die Details eher nicht plotrelevant waren. Ging es nicht darum, dass die Frau mehr oder weniger verführt wurde? Du kannst dir die Frage selbst sicher am besten beantworten: Weshalb hast du die Szene denn so explizit dargestellt? Weil es wichtig ist, was im Detail passiert? Oder vielleicht eher, weil es dir einfach Spaß gemacht hat, das zu schreiben? Beides ist erstmal völlig in Ordnung.
Du meinst ja, es sind nur wenige Szenen, um die es geht. Ich kenne den Rest des Manuskripts nicht, deshalb kann ich dir nicht sagen, ob ich es eher unter Jugend oder Erwachsene einordnen würde. Von dem bisschen, was ich bisher gelesen hab (hab auch in die Traumszene reingeschaut), denke ich aber, dass du eher im Erwachsenenbereich landest.
Wie alt ist denn deine Protagonistin? Ich hatte beim Lesen nicht eine Sekunde das Gefühl, dass es da um ein Mädchen geht, sondern um eine Frau. Und definitiv um einen Mann, keinen Jungen.
Es ist ja nicht schlimm, wenn da am Ende ein Buch für Erwachsene rausgekommen ist, auch wenn es anders geplant war. Wenn dir das mehr liegt und mehr Spaß macht, dann würde ich dir raten, nicht zu versuchen, das Manuskript nachträglich noch in eine andere Schublade reinzuquetschen.
_________________ Bartimäus: "...-was ist das?"
Kobold: "Hätte mich das jemand anders gefragt, o Herr, der ihr Schrecklich und Unübertrefflich seid, hätte ich ihn einen Dummkopf genannt, bei Euch jedoch ist diese Frage ein Zeichen jener entwaffnenden Schlichtheit, welche der Born aller Tugend ist. ..."
Bartimäus I (Jonathan Stroud) |
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novalee.white Leseratte
N Alter: 35 Beiträge: 115
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N 01.12.2017 18:13 Re: Zielgruppe gesucht: Young/New Adult oder doch Erotikroman? von novalee.white
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Zitat: | Zu Anfang war ich felsenfest überzeugt, einen Jugendroman (ab 16) bzw. in der Kategorie New Adult im Bereich Fantasy zu schreiben. |
Für mich liegt genau da schon die Antwort.
Jugendbuch und New Adult widerspricht sich schon ein wenig. Jugendbücher ab 14 sind Young Adult. Bei New Adult sind die Protagonsiten volljährig und da sind Erotikszenen ein fester Bestandteil. Man siehe nur die Begin-Reihe von Mona Kasten, die hier eingeschlagen ist wie eine Bombe und ebenfalls prickelnde Szenen enthält.
In Young Adult, bei minderjährigen Protganoisten darf es zwar auch mal prickeln, allerdings sollte es dabei nicht ins Detail gehen. Eher andgedeut, mit angezogener Handbremse quasi.
Also entweder auf New Adult konzentrieren und im Zweifel das Alter der Protagnostin etwas höher setzen, oder Young Adult schreiben und die Erotikszenen überarbeiten.
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Gast
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01.12.2017 18:27
von Gast
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Hallo RememberDecember59,
vielen Dank für deine Meinung! Du bestätigst das, was ich mir eigentlich insgeheim auch schon gedacht habe. Auch wenn viele Mädels heute schon mit 14 die Pille nehmen, muss meine detaillierte Darstellung noch nicht in Jugendbüchern zu finden sein.
Meine Protagonisten haben sich alle als erwachsen herausgestellt, sonst hätte ich die Szenen auch sicherlich nicht so explizit beschrieben. Was eigentlich auch meine Überlegungen bezüglich der Zielgruppe klärt. War mir nur nicht so bewusst , weil mir die ganze Zeit Begriffe wie Young oder New Adult im Kopf herumspinnen. Zur Erklärung: Ich bin eine blutige Anfängerin und dieses Manuskript ist mein erstes ernsthaftes Schreibprojekt, was ich wahnsinnig spannend finde. Es ist faszinierend zuzusehen, wie sich meine Charaktere entwickeln, obwohl ich einiges anders geplant hatte. Meistens passiert es plötzlich beim Schreiben, wie z.B. besagte Szenen. Wie du sagst habe ich gemerkt, dass es mir Spaß macht, die Erotik zwischen den Protagonisten zu beschreiben. Ich habe sogar schon die beiden speziellen Szenen im Kopf, die für den 2. Teil der Dilogie geplant sind, sofern ich den ersten irgendwann mal abschließe
Also schreibe ich ganz offensichtlich einen Roman für Erwachsene. Denn auch wenn es nur sehr wenige erotische Szenen geben wird, ist mir klar, dass ich den Leser daran teilhaben lasse. Ob es dann gefällt oder nicht gefällt, entscheidet der persönliche Geschmack des Lesers.
Jedenfalls danke für deine Hilfe zur Einordnung in die richtige Spur, auch wenn die Fragen im Nachhinein vielleicht unnötig waren, hätte ich mal genauer nachgedacht .
Ich werde mir auch mal die Tags von ähnlichen Romanen anschauen ...
LG Katinka
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RememberDecember59 Klammeraffe
Beiträge: 507 Wohnort: Franken
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01.12.2017 18:46
von RememberDecember59
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Zitat: |
Meine Protagonisten haben sich alle als erwachsen herausgestellt, sonst hätte ich die Szenen auch sicherlich nicht so explizit beschrieben.
... Es ist faszinierend zuzusehen, wie sich meine Charaktere entwickeln, obwohl ich einiges anders geplant hatte. Meistens passiert es plötzlich beim Schreiben, wie z.B. besagte Szenen. Wie du sagst habe ich gemerkt, dass es mir Spaß macht, die Erotik zwischen den Protagonisten zu beschreiben.
LG Katinka |
Ja, ich kann gut nachvollziehen, dass die Geschichte eine Eigendynamik entwickelt. Und gerade jetzt am Anfang der Schriftstellerei sollte man sich darauf einlassen, anstatt versuchen, alles von vornherein in ein Genre-Korsett zu zwängen.
Ich schreibe auch noch nicht sehr lange und bin immer noch dabei herauszufinden, was ich eigentlich am liebsten schreibe. Es geht mir wie dir, dass ich das beim Schreiben selbst am besten merke und manchmal was anderes rauskommt, als geplant war. Ist auch gut so - erstmal Handbremse lösen und rollen lassen und schauen, wo die Fahrt so endet. Schön, dass du "deinem" Genre gerade ein Stück näher gekommen bist.
_________________ Bartimäus: "...-was ist das?"
Kobold: "Hätte mich das jemand anders gefragt, o Herr, der ihr Schrecklich und Unübertrefflich seid, hätte ich ihn einen Dummkopf genannt, bei Euch jedoch ist diese Frage ein Zeichen jener entwaffnenden Schlichtheit, welche der Born aller Tugend ist. ..."
Bartimäus I (Jonathan Stroud) |
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