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Balance zwischen einfach und detailliert

 
 
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HSB
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 49
Beiträge: 88
Wohnort: München


Beitrag26.11.2017 20:30
Balance zwischen einfach und detailliert
von HSB
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich habe den Eindruck, dass meine Schreibe oft zu knapp ist und meine Texte deshalb nicht genug Atmosphäre haben, nicht genug Bilder im Kopf des Lesers entstehen. Das versuche ich bei neuen Texten nun immer zu verbessern. Aber es gelingt mir nicht, eine Balance zwischen einfachen und detaillierten Beschreibungen zu finden.

Ein Beispiel (aus dem Genre Fantasy, aber evtl. lässt sich das auch auf andere Genres übertragen:)

Ich schreibe:
Zitat:
»Ein Schwert?«, fragte der Junge, dem die Waffe sichtlich zu schwer war. Er konnte sie nicht hochheben, ohne dabei zu zittern.


Ich könnte aber auch schreiben:
Zitat:
»Ein Schwert?«, fragte der Junge. Er hob die Waffe an, ließ sie aber umgehend wieder zu Boden sinken, so dass ihre Spitze auf dem Boden ruhte. Dann versuchte er es ein zweites Mal, diesmal mit beiden Händen. Mit dem angehobenen Schwert machte er einige Schritte nach vorne, verlor das Gleichgewicht und ließ die Waffe fallen. »Es ist zu schwer«, sagte er und senkte den Kopf.


Das zweite Beispiel ist natürlich viel ausführlicher, der Leser erlebt mehr. ABER: wenn ich jede einzelne Beschreibung derart ausführlich gestalte, wird der Text furchtbar aufgeblasen.

Ich denke mir, wichtig an diesem Beispiel ist, dass der Leser erfährt, dass dem Jungen das Schwert zu schwer ist. Dass der Junge nicht kräftig ist. ABER: wenn ich es einfach halte, wie im ersten Beispiel, ist es evtl. zu knapp, zu langweilig.

Frage: wie findet ihr die Balance? Habt ihr ein Konzept, was ihr ausführlich beschreibt und was ihr knapp haltet?

Freue mich auf eure Meinungen und eine interessante Diskussion!


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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 59
Beiträge: 2385
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G
Beitrag26.11.2017 20:40

von Gerling
Antworten mit Zitat

Beschreibe das Schwert. Mach deutlich, welch gewalttätige Waffe es ist. Dann entsteht Kopfkino

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HSB
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 49
Beiträge: 88
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Beitrag26.11.2017 20:48

von HSB
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Gerling hat Folgendes geschrieben:
Beschreibe das Schwert. Mach deutlich, welch gewalttätige Waffe es ist. Dann entsteht Kopfkino

Hm, aber in meinem Beispiel geht es doch darum, dass dem Jungen das Schwert zu schwer ist. Das ist doch was ich ausdrücken möchte und nicht, dass wie das Schwert aussieht ...


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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 59
Beiträge: 2385
Wohnort: Braunschweig


G
Beitrag26.11.2017 20:54

von Gerling
Antworten mit Zitat

Indem du deutlich machst, um was für eine massive Waffe es sich handelt, wie groß es ist (fast so groß, wie er selbst?) welchen Schaden es bei einem Menschen anrichten kann, machst du möglicherweise deutlich, dass es zu groß und zu schwer für ihn ist ...

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nothingisreal
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag26.11.2017 21:04

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Hallo HSB,

frag dich immer, was ist wichtig. Entsprechend beschreibe es detailiert oder nicht.

Angenommen, der Junge tritt ein einziges Mal im gesamten Buch auf und dient lediglich der Vermittlung der Atmosphäre. Dann wäre dein erstes Beispiel sogar zu lang.

Zitat:
»Ein Schwert?« Der Junge hievte die Waffe zitternd hoch.


Ist er ein wichtiger Nebencharakter oder vielleicht sogar der Hauptprotagonist und am Ende ist er der starke Typ, der zehn Männer hochheben kann, dann würde ich auf jeden Fall deine zweite Variante bevorzugen. Allerdings auch da etwas abspecken, sowas wie "fragte der Junge" kannst du weglassen und "er" einfach durch "ein Junge" ersetzen.


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"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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HSB
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 49
Beiträge: 88
Wohnort: München


Beitrag26.11.2017 21:19

von HSB
pdf-Datei Antworten mit Zitat

nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Hallo HSB,

frag dich immer, was ist wichtig. Entsprechend beschreibe es detailiert oder nicht.

Ja, danke. Ich denke in eine ähnliche Richtung. In obigen Beispiel kommt das Schwert danach gar nicht mehr vor (der Junge aber schon). In sofern, wäre eine knappe Beschreibung für das Verständnis des Textes absolut ausreichend (in meinem Text steht auch das erste, kürzere Beispiel). Ich mache mir nur Gedanken wegen der Atmosphäre und den Bildern und frage mich, ob mehr Beschreibung nicht auch mehr Atmosphäre schafft und der Text insgesamt davon profitiert.


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nothingisreal
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Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag26.11.2017 21:53

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Ich finde nicht, dass dein zweites Beispiel mehr Atmosphäre schafft. Atmosphäre ist ja das drumherum. Geräusche, Gerüche, Bilder etc. Nicht wie detailiert eine Bewegung beschrieben wird.

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HSB
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 49
Beiträge: 88
Wohnort: München


Beitrag26.11.2017 22:38

von HSB
pdf-Datei Antworten mit Zitat

nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Ich finde nicht, dass dein zweites Beispiel mehr Atmosphäre schafft. Atmosphäre ist ja das drumherum. Geräusche, Gerüche, Bilder etc. Nicht wie detailiert eine Bewegung beschrieben wird.

Hm, interessanter Aspekt. Evtl. trifft es "Atmosphäre" wirklich nicht richtig. Wahrscheinlich ist der Ausdruck "Bilder im Kopf" besser.


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Isabelle34
Klammeraffe
I


Beiträge: 570



I
Beitrag26.11.2017 23:11

von Isabelle34
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Zitat:
»Ein Schwert?«, fragte der Junge, dem die Waffe sichtlich zu schwer war. Er konnte sie nicht hochheben, ohne dabei zu zittern.


Ist mir ehrlich gesagt schon zu viel. Ich bin aber auch bekennender Minimalist, wenn es um 'Vorgangsbeschreibungen' geht.

Ich hätte das so gelöst:

"Ein Schwert?" Die dürren Arme des Jungen zitterten beim Anheben der Waffe.

oder:

"Ein Schwert?" Keuchend stieß der Junge beim Anheben der Waffe weiße Wölkchen in die Abendluft.

Damit ist eigentlich alles gesagt, das der Leser wissen muss. Wenn das Anheben des Schwertes kein einschneidendes Ereignis in deinem Roman ist, das besonders hervorgehoben werden muss.
Das zweite Beispiel schafft nicht mehr Atmosphäre, es sind einfach mehr Worte für eine simple Aussage: Das Schwert ist dem Jungchen zu schwer.

Zitat:
Das zweite Beispiel ist natürlich viel ausführlicher, der Leser erlebt mehr.


Nein, finde ich nicht. Der Leser erlebt eigentlich gar nichts. Wenn der Junge jetzt mit dem Schwert taumelt und es jemandem aus Versehen in den Fuß rammt, was der Grundstein eines lebenslangen Konflikts ist, ja dann ... Aber so?

Ich verstehe dein Problem, ich dachte früher auch oft, bei mir geht alles zu schnell und ist nicht ausführlich genug. Aber nicht jede Handlung ist spannend und wird es auch nicht, indem du sie ausführlicher beschreibst. Das könnte den Leser dann eher langweilen.
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag26.11.2017 23:14
Re: Balance zwischen einfach und detailliert
von Willebroer
Antworten mit Zitat

HSB hat Folgendes geschrieben:


Ein Beispiel (aus dem Genre Fantasy, aber evtl. lässt sich das auch auf andere Genres übertragen:)

Ich schreibe:
Zitat:
»Ein Schwert?«, fragte der Junge, dem die Waffe sichtlich zu schwer war. Er konnte sie nicht hochheben, ohne dabei zu zittern.



Das ist immer noch die beste Variante von allen Beispielen hier. Alles dabei, was man wissen muß. Daumen hoch
Kopfkino hat was mit Phantasie zu tun. Wenn einem alles bis in alle Einzelheiten fertig vorgekaut wird (einschließlich der Story, wie Opa Kahlbert sich beinahe mit einem zu scharfen Schwert den ... und dann noch die kleine Doku über antike Schwertkunst aus "Terra-X"), dann bekommt man literarische Astronautennahrung serviert. Ich wünsche mir aber lieber ein gutes Menü. Das Kauen möchte ich selbst übernehmen.

Natürlich gibt es Autoren, die den assoziativen, manieristischen, auszufernden Stil wirklich beherrschen (meist verbunden mit einem ausgeprägten Rhythmusgefühl), aber es scheint auch eine Mode zu sein (um zu zeigen, wie "lebendig" man schreiben kann). Auch bei Bestsellern. Vielleicht ist diese Art bei Kritikern auch so beliebt, weil es mehr nach Arbeit aussieht. Wink

Jedenfalls ist mir sehr oft bei meinen letzten Touren durch Buchhandlungen aufgefallen, wie oft ich unter all den Geschichtchen die Geschichte nicht mehr fand. Aber dafür gibt es ja den Klappentext. Cool
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Gast







Beitrag27.11.2017 00:44
Re: Balance zwischen einfach und detailliert
von Gast
Antworten mit Zitat

HSB hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
»Ein Schwert?«, fragte der Junge, dem die Waffe sichtlich zu schwer war. Er konnte sie nicht hochheben, ohne dabei zu zittern.

Ich denke mir, wichtig an diesem Beispiel ist, dass der Leser erfährt, dass dem Jungen das Schwert zu schwer ist. Dass der Junge nicht kräftig ist. ABER: wenn ich es einfach halte, wie im ersten Beispiel, ist es evtl. zu knapp, zu langweilig.


So für sich allein ist es mir weder zu knapp noch zu langweilig. Schon bei "dem die Waffe sichtlich zu schwer war" sehe ich, wie er die Lippen zusammenkneift und die Bauchmuskulatur einsetzt, damit keiner merkt, wie schwer ihm das Heben fällt - erfolglos, man sieht es doch.

Ein wenig vom Kontext wäre interessant - ob sich dadurch etwas ändert. Denke, nein. Ansonsten: Du kannst deinen Lesern die Bilder bieten, die du beim Schreiben im Kopf hast. Auch bei Lesungen schwingt mit, was der Mensch da vorn beim Lesen denkt. Die einen spüren sowas, andere vielleicht nicht, das hast du nicht in der Hand.
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RememberDecember59
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 507
Wohnort: Franken


Beitrag27.11.2017 04:52
Re: Balance zwischen einfach und detailliert
von RememberDecember59
Antworten mit Zitat

HSB hat Folgendes geschrieben:

Frage: wie findet ihr die Balance? Habt ihr ein Konzept, was ihr ausführlich beschreibt und was ihr knapp haltet?


Das hilft dir jetzt wahrscheinlich gar nicht weiter, aber: Ich mache das nach Gefühl.
So als ganz, ganz grobe Regel würde ich vielleicht sagen, dass es knapper wird, je spannender gerade die Szene ist. Wenn Tempo angesagt ist, nehmen so detailverliebte Stellen schnell den Drive raus.

Aber ich finde, dass sowohl knappe als auch ausführliche Beschreibungen ihre Daseinsberechtigung haben. Es darf ruhig auch mal Plot-irrelevante Info in einen Text, wenn sie dazu dient, Atmosphäre zu schaffen. Oder auch einfach für einen angenehmen Lesefluss. Ich mag es allgemein schon eher karg, aber wenn es zu knapp wird und der Plot dann noch über mehrere Kapitel hinweg so stark konzentriert ist - hm, dann krieg ich irgendwann Kopfschmerzen. Laughing

Deshalb am liebsten eine gute Mischung, meiner Meinung nach. Nur, wann was genau - dafür gibt es kein Patentrezept und es hängt auch davon ab, was und für wen du schreibst.

Ich würde dir als Tipp geben, ruhig erst mal so zu schreiben, wie es dir am besten liegt. Dann den Text eine Weile ruhen lassen und wenn du ihn dann mit etwas Abstand nochmal liest, erkennst du vielleicht eher, ob du beim Überarbeiten besser "auffüllst" oder Sachen wegkürzt.
Ich habe früher zum Beispiel immer sehr zum schwafeln geneigt und mein erstes Manuskript während des Überarbeitens um ein Viertel gekürzt.
Mittlerweile ist es andersrum. Ich hab mich so auf das Knappe eingefahren, dass ich's beim späteren Lesen oft zu karg für meine Zielgruppe finde.


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Bartimäus: "...-was ist das?"
Kobold: "Hätte mich das jemand anders gefragt, o Herr, der ihr Schrecklich und Unübertrefflich seid, hätte ich ihn einen Dummkopf genannt, bei Euch jedoch ist diese Frage ein Zeichen jener entwaffnenden Schlichtheit, welche der Born aller Tugend ist. ..."

Bartimäus I (Jonathan Stroud)
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HSB
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 49
Beiträge: 88
Wohnort: München


Beitrag27.11.2017 11:57
Re: Balance zwischen einfach und detailliert
von HSB
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Danke euch allen für die Rückmeldung. Überraschend fand ich, dass das, was ich für zu knapp hielt, wohl gar nicht so knapp ist. Darüber muss ich mal eine Weile nachdenken, denn anscheinend mache ich nicht so viel falsch (wobei das natürlich immer im Auge des Betrachters liegt und das ist eben der Leser).

Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Jedenfalls ist mir sehr oft bei meinen letzten Touren durch Buchhandlungen aufgefallen, wie oft ich unter all den Geschichtchen die Geschichte nicht mehr fand. Aber dafür gibt es ja den Klappentext. Cool

Danke. Ich werde den Rest des Tages grinsen Laughing


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Poolshark
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Beitrag27.11.2017 16:25

von Poolshark
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Mir gefällt die knappe Version auch besser, aber das ist erstens eine Geschmackssache (und auch eine Frage des Trends und Zeitgeists).
Zweitens halte ich es wie NiR und Remember: wenn dieser Moment, in dem der Junge das Schwert versucht zu halten, ein sehr bedeutender ist, dann lasse ich mir Zeit und beschreibe jedes Detail. Mit diesen Wechseln in der Detailgenauigkeit kann man schöne Akzente in einer Geschichte und in einer Charakterentwicklung setzen. In so einer Situation wäre wohl die zweite Version die richtige.


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-Sir Kazuo Ishiguro
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woot1992
Wortedrechsler


Beiträge: 52



Beitrag28.11.2017 04:04
Re: Balance zwischen einfach und detailliert
von woot1992
Antworten mit Zitat

HSB hat Folgendes geschrieben:
Hallo zusammen,

ich habe den Eindruck, dass meine Schreibe oft zu knapp ist und meine Texte deshalb nicht genug Atmosphäre haben, nicht genug Bilder im Kopf des Lesers entstehen. Das versuche ich bei neuen Texten nun immer zu verbessern. Aber es gelingt mir nicht, eine Balance zwischen einfachen und detaillierten Beschreibungen zu finden.

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Frage: wie findet ihr die Balance? Habt ihr ein Konzept, was ihr ausführlich beschreibt und was ihr knapp haltet?

Freue mich auf eure Meinungen und eine interessante Diskussion!



kenne ich sehr gut, ich bevorzuge die kurze Version. Wichtige Szenen können dann ruhig besser beschrieben sein.
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