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Auszug aus einem angefangenen Roman


 
 
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Guten Tag eure Hoheit
Wortedrechsler
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Beiträge: 91



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Beitrag26.11.2017 12:25
Auszug aus einem angefangenen Roman
von Guten Tag eure Hoheit
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Guten Morgen.

Hier mal ein Auszug aus einem angefangenen Roman, an dem ich mich versucht habe. Bin aber leider nicht weit gekommen.

Keine zwölf Uhr Mittags und ich habe schon eine Packung Roth-Händle ohne Filter geraucht.  Und ich bin Nichtraucher.  Wenn das so weiter geht, können die morgen die Straße vor dem Haus, in dem ich 5000 Dollar im Monat für mein Appartement bezahle, mit dem Inhalt meiner Lunge teeren.  Die Fifth Avenue müsste eh mal geliftet werden.  Sechs verdammte Stunden warte ich schon auf meinen Informanten von der Polizei.  Frank, wo bleibst du?   

Frank, ein unsympathischer Typ mit Dreitagebart.  Von Hygiene hält der nicht viel.  So oft habe ich den schon verärgert, dass er mich zwei Mal hat verhaften lassen.  Ich liebe meinen Job.  Ehrlich.  Stopp!  Ich liebe Amerika und meinen Job.  So rum muss es heißen.  Meine Nerven liegen so blank, dass ich hin und wieder die Zimmerdecke anschreie, um Stress abzubauen.  Es klingelt an meiner Wohnungstür.  Na endlich!  Schön wär's.  Es ist der Postbote.  In meiner Hosentasche balle ich meine Hand zu einer Faust, damit sie nicht in seinem Gesicht landet.  Er kann ja nichts dafür, dass er so ein Quatschkopf ist.  Dieses ohne Punkt und Komma reden kann viele Gründe haben.  Und wie immer hat der Geselle nichts besseres zu tun, als mich zu quälen.  Er weiß, dass ich Journalist bin, und er versucht immer dann, wenn ich keine Zeit habe, mir eine Story anzudrehen.  Erst letzte Woche soll seine Schwiegermutter versucht haben, ihn umzubringen, mit einem Küchenmixer.  Das ist keine Story.  Aber wenn ein Mann sieben Schwiegermütter töten würde, würde ich darüber auch keinen Artikel schreiben.  Wir sind die New York Times und nicht die deutsche Bildzeitung.  Seine Schwiegermutter erinnert mich an meine.   

Beinahe wäre meine Ehe an diesem Monster zerbrochen.  Dann hat der Umzug nach New York mich und meine Frau davor bewahrt, uns gegenseitig die Augen auszukratzen.  Außerdem wollte ich schon lange raus aus L.A.  Was gibt es dort schon für Zeitungen, die einem Journalisten erlauben, sich journalistisch auszutoben.  Die LA Times?  Kein Vergleich mit der New York Times.  "Was, was haben Sie gerade gesagt?", will ich vom Postboten wissen.  Hat der mich gerade etwa ins Koma gelabert?  Der Mann in den blauen Klamotten hätte gerne gewusst, was ich von seiner Story halte und ob ich seinen Schwachsinn in der Zeitung bringe.  "Nein.  Schönen Tag noch."  Ich mache die Tür zu.   

Zehn Minuten stehe ich jetzt schon am geöffneten Fenster und halte Ausschaue nach Frank.  Menschen, die sich durch die Straßen drängen.  Jeder hat es eilig.  Autos die unsere Luft verpesten.  Die meisten davon gelb.  Buntes Schilder Meer.  Das ist die 5th Avenue.  Würde ich nicht für die New York Times arbeiten, hätte ich diese Wohnung nie bekommen.  Hier und da sehe ich einen Streifenpolizisten, aber keiner von denen will zu mir.  Zwei Männer schreien sich an, wegen eines Taxis.  "Das ist mein Taxi."  "Nein, meins!  Meine Frau bekommt gleich unser erstes Baby.  Da muss ich hin."  "Das ist mir egal.  Verpiss dich von meinem Taxi."  "Nicht in dem Ton."  Schlägerei.  Lass Fäuste sprechen.  Können die Menschen nicht etwas netter zueinander sein?  Ich mache das Fenster zu.  Mein Handy klingelt.  Ich gehe nicht ran.  Es ist meine Frau.  Hab jetzt keine Geduld, um mit ihr zu reden.  Meine letzten, funktionierenden Nerven hat der Postbote ins Nirvana geschossen.  Frank will nicht, dass ich ihn anrufe.  Wenn raus kommt, dass er dahinter steckt, werden sie ihn kastrieren.  Also darf ich noch gefühlte hundert Jahre warten, bis der Vogel hier aufkreuzt.  Wenn er überhaupt noch kommt.  Verdammt, wir hatten einen Termin.  Meine Augen wandern zu meinem Handy, dass auf dem Wohnzimmertisch liegt und nicht aufhören will, zu klingeln.  Meine Frau ist hartnäckig, sonst wäre sie nie im Vorstand von Facebook gelandet.  Ist ein schöner Klingelton.  I started a joke von den Bee Gees.  Bei dem Song haben wir uns das erste Mal geküsst.  Unsere Ehe ist kein Witz.  Sie ist wunderschön.  Meine Frau ist wunderschön.  Ihr Name blinkt immer noch auf dem Hand.  Wenn mir der Song nicht so gefallen würde, hätte ich meine Frau schon weggedrückt.  Was will sie denn nur?  Vielleicht ist es wichtig.  Aber nur eine Minute.  Sie wollte wissen, wie es mir geht.  Es geht mir blendend.  Hätte ich ihr gesagt, dass ich kurz davor bin, aus dem Fenster zu springen, wäre sie vorbeigekommen.  Sie ist so führsorglich.  Ein gutes Herz.  Nur jetzt kann ich sie hier nicht gebrauchen.  Die würde mir 1000 Liter Beruhigungstee kochen.  Ich müsste darin baden, ansonsten einen Monat Sexentzug.  Frauen können so gemein sein.  Außerdem stinkt es hier nach Zigarettenrauch.   

Ich mache das Fenster wieder auf.  Was sehen meine Augen?  Frank!  Das wurde aber auch Zeit.  Er rennt über die befahrene Straße, direkt auf mein Haus zu, hat aber noch Zeit, einen Autofahrer anzuschreien, weil er ihn fast überfahren hätte.  Es gibt Ampeln, Frank.  Was ist das für eine Verkleidung, die er da an hat?  Klar, wenn die uns zusammen sehen, weiß jeder bescheid.  Aber so eine Aufmachung?  Dieser Hut.  Diese Schlaghose.  Von den Schuhen will ich gar nicht erst anfangen.  Der Spinner sieht aus wie ein Zuhälter aus den Siebziegern.  Ich öffne Frank die Türe.  Er kommt rein.  "Verdammt, was hat das so lange gedauert?", will ich von ihm wissen.  "Bleib locker.", faucht er mich an.  Er wirf seinen Hut auf das Sofa und schmeißt sich daneben.  Erst kommt er sechs Stunden zu spät und jetzt zerbeult er mir noch mein Sofa.  "Hast du irgendwelche Informationen für mich, die mich in einen komaähnlichen Entspannungszustand versetzen."  "Bekomme ich erst mal etwas zu Trinken.  Was ist das denn hier für ein Service?", grinst er mich spitzbübisch an.  Er legt seine Beine auf den Wohnzimmertisch.  Ja, fühl dich wie zu hause.  Mach aber nichts kaputt.  "Was darf es denn sein, Frank."  "Eine kalte Cola wäre schön."   "Habe ich nicht."  "Bring mir irgendwas, Hauptsache kalt."  Ich beobachtet ihn dabei, wie er sein kaltes, klares Wasser trinkt.  "Ahh!  Hat das gut getan."  "Können wir jetzt reden?", frag ich ihn, ohne dabei zu explodieren, weil das würde ich jetzt am liebsten.  Erst lässt er mich sechs Stunden warten und dann will er auch noch wie ein König behandelt werden.  Typen gibt es, die gibt es gar nicht.

Feedback sehr erwünscht.



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Canyon
Leseratte

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Beiträge: 128
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Beitrag26.11.2017 13:17
Re: Auszug aus einem angefangenen Roman
von Canyon
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Guten Tag, Guten Tag eure Hoheit! Cool

Dein Textauszug ist der Erste, über den ich heute stolpere. Ich habe ihn bis zu Ende gelesen, was schonmal bedeutet, dass er mein Interesse nicht nur geweckt, sondern auch gehalten hat. Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich nicht wirklich viel zu meckern habe. Deine Sorge, du hättest kein Talent um Romane zu schreiben, kann ich - zumindest von meiner persönlichen Warte aus - überhaupt nicht bestätigen. Natürlich ist dieser Text nicht druckreif, aber das ist kein Manuskript. Überarbeitungen gehören immer dazu. Ich finde aber, dass dieser Text schon ein sehr ansprechendes Niveau hat.

Sicher, du verwendest keine blumige Sprache, aber ich finde das muss auch gar nicht sein. Ganz besonders hier nicht. Die kurze, knackige Art zu schreiben passt meiner nach ganz wunderbar zu der Art und Weise, wie der Protagonist rüber kommt.
Auch finde ich, dass man anhand deiner Beschreibungen (z.B. beim Blick aus dem Fenster) ausreichend Informationen vermittelt bekommt, um sich ein rundes Bild von der Umgebung zu machen.

Ein paar Kleinigkeiten sind mir dennoch aufgefallen, die ich hier in blau in deinem Text markiert habe:



Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben:


Keine zwölf Uhr mittags und ich habe schon eine Packung Roth-Händle ohne Filter geraucht.  Und ich bin Nichtraucher.  Wenn das so weiter geht, können die morgen die Straße vor dem Haus, in dem ich 5000 Dollar im Monat für mein Appartement bezahle, mit dem Inhalt meiner Lunge teeren.  Die Fifth Avenue müsste eh mal geliftet werden.  Sechs verdammte Stunden warte ich schon auf meinen Informanten von der Polizei.  Frank, wo bleibst du?   

Frank, ein unsympathischer Typ mit Dreitagebart.  Von Hygiene hält der nicht viel.  So oft habe ich den schon verärgert, dass er mich zwei Mal hat verhaften lassen.  Ich liebe meinen Job.  Ehrlich.  Stopp!  Ich liebe Amerika und meinen Job.  So rum muss es heißen.  Meine Nerven liegen so blank, dass ich hin und wieder die Zimmerdecke anschreie, um Stress abzubauen.  Es klingelt an meiner Wohnungstür.  Na endlich!  Schön wär's.  Es ist der Postbote.  In meiner Hosentasche balle ich meine Hand zu einer Faust, damit sie nicht in seinem Gesicht landet.  Er kann ja nichts dafür, dass er so ein Quatschkopf ist.  Dieses ohne Punkt und Komma reden kann viele Gründe haben.  Und wie immer hat der Geselle nichts Besseres zu tun, als mich zu quälen.  Er weiß, dass ich Journalist bin, und er versucht immer dann, wenn ich keine Zeit habe, mir eine Story anzudrehen.  Erst letzte Woche soll seine Schwiegermutter versucht haben, ihn umzubringen, mit einem Küchenmixer. (den letzten Teil vom Satz würde ich entweder vorziehen " ... ihn mit einem Küchenmixer umzubringen." oder vorher statt eines Kommas einen Bindestrich setzen) Das ist keine Story.  Aber wenn ein Mann sieben Schwiegermütter töten würde, würde ich darüber auch keinen Artikel schreiben.  Wir sind die New York Times und nicht die deutsche Bildzeitung.  Seine Schwiegermutter erinnert mich an meine.   

Beinahe wäre meine Ehe an diesem Monster zerbrochen.  Dann hat der Umzug nach New York mich und meine Frau davor bewahrt, uns gegenseitig die Augen auszukratzen.  Außerdem wollte ich schon lange raus aus L.A.  Was gibt es dort schon für Zeitungen, die einem Journalisten erlauben, sich journalistisch auszutoben.  Die LA Times?  Kein Vergleich mit der New York Times.  "Was, was haben Sie gerade gesagt?", will ich vom Postboten wissen.  Hat der mich gerade etwa ins Koma gelabert (vielleicht nicht ganz so umgangssprachlich)?  Der Mann in den blauen Klamotten hätte gerne gewusst, was ich von seiner Story halte und ob ich seinen Schwachsinn in der Zeitung bringe.  "Nein.  Schönen Tag noch."  Ich mache die Tür zu.   

Zehn Minuten stehe ich jetzt schon am geöffneten Fenster und halte Ausschaue nach Frank.  Menschen, die sich durch die Straßen drängen.  Jeder hat es eilig.  Autos die unsere Luft verpesten.  Die Meisten davon gelb.  Buntes Schilder Meer.  Das ist die 5th (fifth ausschreiben) Avenue.  Würde ich nicht für die New York Times arbeiten, hätte ich diese Wohnung nie bekommen.  Hier und da sehe ich einen Streifenpolizisten, aber keiner von denen will zu mir.  Zwei Männer schreien sich an, wegen eines Taxis.
"Das ist mein Taxi."  (bei Dialogen mit wechselnder Perspektive Absätze machen)
"Nein, meins!  Meine Frau bekommt gleich unser erstes Baby.  Da muss ich hin."  
"Das ist mir egal.  Verpiss dich von meinem Taxi! 
"Nicht in dem Ton! 
Schlägerei.  Lass Fäuste sprechen.  Können die Menschen nicht etwas netter zueinander sein?  Ich mache das Fenster zu.  Mein Handy klingelt.  Ich gehe nicht ran.  Es ist meine Frau.  Hab jetzt keine Geduld, um mit ihr zu reden.  Meine letzten, funktionierenden Nerven hat der Postbote ins Nirvana geschossen.  Frank will nicht, dass ich ihn anrufe.  Wenn raus kommt, dass er dahinter steckt, werden sie ihn kastrieren.  Also darf ich noch gefühlte hundert Jahre warten, bis der Vogel hier aufkreuzt.  Wenn er überhaupt noch kommt.  Verdammt, wir hatten einen Termin!  Meine Augen wandern zu meinem Handy, dass (das) auf dem Wohnzimmertisch liegt und nicht aufhören will, zu klingeln.  Meine Frau ist hartnäckig, sonst wäre sie nie im Vorstand von Facebook gelandet.  Ist ein schöner Klingelton.  I started a joke von den Bee Gees.  Bei dem Song haben wir uns das erste Mal geküsst.  Unsere Ehe ist kein Witz.  Sie ist wunderschön.  Meine Frau ist wunderschön.  Ihr Name blinkt immer noch auf dem Handy Wenn mir der Song nicht so gefallen würde, hätte ich meine Frau schon weggedrückt.  Was will sie denn nur?  Vielleicht ist es wichtig.  Aber nur eine Minute.  Sie wollte wissen, wie es mir geht. (woher weiß er das? weil sie immer um diese Zeit anruft, um danach zu fragen? das würde ich eventuell noch erklären)  Es geht mir blendend.  Hätte ich ihr gesagt, dass ich kurz davor bin, aus dem Fenster zu springen, wäre sie vorbeigekommen.  Sie ist so führsorglich.  Ein gutes Herz.  Nur jetzt kann ich sie hier nicht gebrauchen.  Die würde mir 1000 Liter Beruhigungstee kochen.  Ich müsste darin baden, ansonsten einen Monat Sexentzug.  Frauen können so gemein sein.  Außerdem stinkt es hier nach Zigarettenrauch.   

Ich mache das Fenster wieder auf.  Was sehen meine Augen?  Frank!  Das wurde aber auch Zeit.  Er rennt über die befahrene Straße, direkt auf mein Haus zu, hat aber noch Zeit, einen Autofahrer anzuschreien, weil er ihn fast überfahren hätte.  Es gibt Ampeln, Frank.  Was ist das für eine Verkleidung, die er da an hat?  Klar, wenn die uns zusammen sehen, weiß jeder Bescheid.  Aber so eine Aufmachung?  Dieser Hut.  Diese Schlaghose.  Von den Schuhen will ich gar nicht erst anfangen.  Der Spinner sieht aus wie ein Zuhälter aus den Siebziegern.  Ich öffne Frank die Türe Er kommt rein.  "Verdammt, was warum hat das so lange gedauert?", will ich von ihm wissen.  "Bleib locker.", faucht er mich an.  Er wirf seinen Hut auf das Sofa und schmeißt sich daneben.  Erst kommt er sechs Stunden zu spät und jetzt zerbeult er mir noch mein Sofa.  "Hast du irgendwelche Informationen für mich, die mich in einen komaähnlichen Entspannungszustand versetzen? 
"Bekomme ich erst mal etwas zu Trinken? Was ist das denn hier für ein Service?", grinst er mich spitzbübisch an.  Er legt seine Beine auf den Wohnzimmertisch.  Ja, fühl dich wie zu hause.  Mach aber nichts kaputt.
"Was darf es denn sein, Frank? 
"Eine kalte Cola wäre schön."   
"Habe ich nicht."
"Bring mir irgendwas, Hauptsache kalt."  Ich beobachtet ihn dabei, wie er sein kaltes, klares Wasser trinkt.  
"Ahh!  Hat das gut getan."  
"Können wir jetzt reden?", frag ich ihn, ohne dabei zu explodieren, weil das würde ich jetzt am liebsten. Erst lässt er mich sechs Stunden warten und dann will er auch noch wie ein König behandelt werden.  Typen gibt es, die gibt es gar nicht.


So - das nur meine ganz subjektiven Anmerkungen. Nimm was du gebrauchen kannst, den Rest schmeiß weg.
Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert. Die gereizte, ungeduldige Stimmung des Protagonisten kommt sehr gut rüber und gepaart mit dem oft ironischen Humor war es für mich durchweg ein Lesevergnügen. An manchen Stellen war es mir ein wenig zu umgangssprachlich formuliert (z.B. das Wort labern), das hat mich direkt aus dem Lesefluss gehauen.
Auf alle Fälle bin ich neugierig darauf geworden, was die beiden zu bereden haben und was sie miteinander verbindet (Nur der Job, oder kennen sie sich schon länger? Drehen sie vielleicht irgendwelche krummen Dinger? ect.).
Interessant wäre es auch den Namen des Protas zu erfahren. Ich weiß nicht wie der Text weiter geht, und ob das vielleicht noch kommt, aber am Ende dieses Auszugs wäre z.B. ein gute Gelegenheit den Namen über Frank im Dialog einzustreuen.

Mein Fazit zum Schluss: Wäre es eine Geschichte in einem Buch, würde ich definitiv weiter lesen wollen. smile


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Austrobass
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Beitrag26.11.2017 13:38

von Austrobass
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Hi Hoheit,

ich kann Canyon nur zustimmen, liest sich flüssig und gibt die Stimmung gut wieder.

Als starker Raucher (leider) hab ich mich nur an dem ersten Satz gestoßen, eine Packung Roht Händle am Vormittag wäre selbst mir zuviel, ich glaube nicht das sich ein Nichtraucher das antun würde, geschweige denn aushalten. Vielleicht kannst du die Nervosität anders darstellen? Schoko essen, Nägel kauen, zum x-ten Mal auf das Telefon schauen öder ähnliches. Kommt zwar nicht so macho mäßig rüber, ist aber glaubhafter.

liebe Grüße

Martin


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Merlinor
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Beitrag26.11.2017 15:29

von Merlinor
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Hallo GTH

"Roth-Händle" in New York? Als "Nichtraucher" eine ganze Packung davon an einem Vormittag?
Ich wundere mich.
Dein Sprachstil liest sich tatsächlich flüssig, aber das Setting überzeugt mich leider nicht. Das hat in meinen Augen wenig mit dem echten New York zu tun und die Figur des Journalisten wirkt auf mich überzogen und klischeehaft.
Daran solltest Du meiner Meinung nach noch arbeiten. Weniger ist manchmal mehr und nichts geht über eine saubere Recherche.

LG Merlinor


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Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

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Guten Tag eure Hoheit
Wortedrechsler
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Beitrag26.11.2017 20:08

von Guten Tag eure Hoheit
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Canyon, danke für dein ausführliches Feedback und deine Tipps.

Woher er das weiß?

"Vielleicht ist es wichtig.  Aber nur eine Minute.  Sie wollte wissen, wie es mir geht. "

Zwischen "Aber nur eine Minute." und "Sie wollte wissen, wie es mir geht." haben die beiden telefoniert. Ich habe es halt nicht hingeschrieben, weil ich dachte, dass das klar ist.

Danke auch an Austrobass und Merlinor.

Dann halt Malboro und nur eine halbe Packung. Aber das Teil muss bleiben, wegen dem teeren. Ja, ich weiß, kill your darlings. Cool


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Canyon
Leseratte

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Beitrag26.11.2017 20:18

von Canyon
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Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben:


Woher er das weiß?

"Vielleicht ist es wichtig.  Aber nur eine Minute.  Sie wollte wissen, wie es mir geht. "

Zwischen "Aber nur eine Minute." und "Sie wollte wissen, wie es mir geht." haben die beiden telefoniert. Ich habe es halt nicht hingeschrieben, weil ich dachte, dass das klar ist.


Okay, mir war es nicht klar, aber vielleicht stand ich auch nur auf dem Schlauch. Das "Aber nur eine Minute" hatte mich allerdings irritiert, ich dachte dann jedoch es bezieht sich auf den Zeitraum, in dem er das Handy klingeln lässt.


Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben:

Dann halt Malboro und nur eine halbe Packung. Aber das Teil muss bleiben, wegen dem teeren. Ja, ich weiß, kill your darlings. Cool

In der Geschichte dann aber bitte MARLBORO! Sonst bist du bereits der Zweite, der das falsch geschrieben hat. Laughing


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Guten Tag eure Hoheit
Wortedrechsler
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Beiträge: 91



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Beitrag26.11.2017 22:31

von Guten Tag eure Hoheit
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Canyon hat Folgendes geschrieben:
In der Geschichte dann aber bitte MARLBORO! Sonst bist du bereits der Zweite, der das falsch geschrieben hat. Laughing


Ich als Nichtraucher darf das falsch schreiben. Laughing


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Pickman
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Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag26.11.2017 22:52
Re: Auszug aus einem angefangenen Roman
von Pickman
Antworten mit Zitat

Hi Guten Tag eure Hoheit,

beeindruckend!

Ich gehe davon aus, dass die teilweise karikaturenhafte Überzeichnung gewünscht ist.

Einen kleinen Vorschlag hätte ich:

Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben:
Meine Nerven liegen so blank, dass ich hin und wieder die Zimmerdecke anschreie, um Stress abzubauen.


Der Zweck der Urschrei-Selbsttherapie dürfte sich aus dem Hauptsatz erschließen.

Cheers

Pickman
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Andy1982
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Beiträge: 25



A
Beitrag27.11.2017 00:53
Re: Auszug aus einem angefangenen Roman
von Andy1982
Antworten mit Zitat

Ich habe mir deinen text mal angesehn. Da ich einige ziemlich harte Kritikpuinkte habe, zuvor eine sache: Dein Stil zu schreiben ist gut. Sowohl an deinem Ausdruck als auch an deiner Schriftsprache hätte ich nichts auszusetzen. Einige Absätze lesen sich sogar sehr schon, z.B. der passus über seine Frau. Das sind auf jeden fall fähigkeiten, die du ausbauen solltest. Die zackige Art des Textes muss man zwar nicht unbedingt mögen, aber zum allgemeinen Stil der Arbeit passt sie gut.


Jetzt aber zu den Problemen. Mit der Geschichte selber, ihrem Inhalt, kann ich eigentlich nichts anfangen.

Zitat:
Er weiß, dass ich Journalist bin, und er versucht immer dann, wenn ich keine Zeit habe, mir eine Story anzudrehen.

Hier stellst du einen falschen, kausalen zusammenhang her. Du sagst, dein Protagonist fühle sich durch den Briefträger generft, weil er keine Zeit habe. In Wirklichkeit sitzt er aber nur in der Wohnung rum und raucht. Die Kausalkette
"Rumsitzen und rauchen" => "Keine Zeit haben"
Ist unsinn.

Zitat:
Aber wenn ein Mann sieben Schwiegermütter töten würde, würde ich darüber auch keinen Artikel schreiben.  Wir sind die New York Times und nicht die deutsche Bildzeitung.

Ich habe diesen Satz jetzt 5 mal gelesen, und wenn es einen tieferen Sinn gibt, dann finde ich ihn nicht. Ein hypothetischer Serienmörder tötet 7 Frauen und nur weil diese zufällig allesamt schwiegermütter sind, ist das kein Stoff für die NewYorkTimes? Ich glaube die meisten Journalisten würden sich für so eine Story freiwillig beide Daumen abkauen.
Dazu kommt ein Kontextfehler hier. Warum sollte ein amerikanischer Journalist ausgerechnet einen Seitenhieb auf die Bild-Zeitung ausführen obwohl er im Geburtsland des Boulevardjournalismus lebt? Er würde wohl eher die NewYorkPost denunzieren.

Zitat:
Seine Schwiegermutter erinnert mich an meine.   

Zuerst eine Sache vorweg:
Deine Geschichte, deine Charaktere.

Aber: Ich weiß nicht, welches Bild du von deinem Protagonisten zeichnen willst. Ich weiß nur, dass das, welches ich grade habe, nicht gut ist.
Der Typ ist ein einziges Klischee. Hart genug, um als Nichtraucher 'ne ganze Packung wegzuschmöken, hart genug, um über jeden anderen menschen in negativen Vorurteilen zu denken, hart genug um seine Schwiegermutter zu hassen und hart genug um dem Briefträger die Tür vor der Nase zuzuknallen.
Mehr noch. Würden im Text nicht die Worte "Handy" und Facebook auftauchen, könnte man meinen, der typ lebe 1930 in Chicago und arbeite für die Pinkertons.
Die NewYorkTimes ist aber eine linksliberale Tagezeitung die weitgehend auf seiten der Demokraten steht. Wie passt dazu ein Journalist, der 90% seiner Wahrnehmung durch vorurteile filtert?
Gut, kann sein das du hier gezielt Literatur über harte Männer für die ganz harten männer schreibst, die Lassiter-Heftchen und Detektiv-Geschichten an der Tanke kaufen.
Dann bin ich einfach nicht deine Zeilgruppe. Wenn das aber nicht deine Ziel ist, zumindest mich hätte der Typ nicht als Leser halten können. Tut mir leid.

Zitat:
Können die Menschen nicht etwas netter zueinander sein?

Dieser satz mutet hier fast schon lustig an. Zwei absätze zuvor knallt der Protagonist dem Briefträger die Tür vor der Nase zu. Drei vorher beschimpft er seine Schwiegermutter als Monster und gibt ihr die Schuld an der Fast-Zerstörung seiner ehe. Fünf Absatz früher beschimpft und beleidigt er seinen informaten ohne zügelung und gibt zu, ihn auch schon so dermaßen traktiert zu haben, das er selber verhaftet worden ist.
Und der Typ wünscht sich, dass sich die Menschen auf der Straße netter behandeln?


Zitat:
"Hast du irgendwelche Informationen für mich, die mich in einen komaähnlichen Entspannungszustand versetzen."

Ich weiß nicht, ob du dich hier irgendwie im Satzbau vergriffen hast, aber dieser Satz zertört die ganze Geschichte. Der Protagonist sitzt wie auf heißen kohlen, will aus dem Fenster springen, raucht als nichtraucher, rennt auf und ab wie eine Löwe im Käfig. Und dann ist der infortmant endlich da und:
Zitat:
Hast du irgendwelche Informationen für mich [...]

Das heißt er wartet gar nicht wegen was bestimmtem? Einfach so? Und dafür der Stress? Als Leser habe ich bis hierher eine Enthüllung erwartet, die gleichbedeutend ist mit der Aufdeckung von batmans identität. Die Story seines lebens. Irgendwelche streng geheimen Infos.
Und dann weiß er nichtmal OB Frank überhaupt irgendwas führ ihn hat?
Die Spannungkurve war damit jedenfalls erledigt. Und ein bischen Veralbert kam ich mir auch vor. Confused
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Pickman
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Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag27.11.2017 09:01

von Pickman
Antworten mit Zitat

Guten Morgen, Guten Tag eure Hoheit,

Andy1982 hat deutlich gründlicher gelesen als ich. Ich unterschreibe nicht jeden seiner Kommentare, aber mir scheint, Du orientierst Dich besser an ihm als an mir.

Beste Grüße

Pickman
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Guten Tag eure Hoheit
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Beitrag27.11.2017 12:41

von Guten Tag eure Hoheit
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Pickman,

hast du ein Beispiel für eine karikaturenhafte Überzeichnung aus meinem Text? Danke.

Andy1982,

danke, für den Feedback.

Du hast schon recht, das ist etwas ungünstig formuliert, dass er keine Zeit hat, obwohl er nur wartet.

7 tote Frauen ist schon ein Story wert. Ich hätte es anders formulieren sollen, wieso 7 tote Schwiegermütter zur Zeit nicht wirklich interessant sind für die NW Times. Der Seitenhieb mit der Bildzeitung finde ich jetzt nicht so schlimm.

Er ist nicht hart, nur weil er eine ganze Packung raucht. Er ist nervös.

Er schlägt die Tür dem Briefträger nicht vor der Nase zu. Er wünscht ihm einen schönen Tag und macht dann die Tür zu. Da steht nicht, dass er die Tür zuschlägt, weil wenn ja, dann würde das auch im Text stehen. Zwischen Tür zuschlagen und Tür zumachen gibt es einen Riesenunterschied, den auch ich kenne. Weil du dir ein Bild von dem Journalisten gemacht hast, heißt das nicht, dass er Dinge tut, die da nicht stehen.

Er hat auch keine Vorurteile gegen den Postboten oder den Polizisten oder gegen sonst irgendjemanden. Keine Ahnung, wo du das gelesen hast. Er hat seine Erfahrungen mit den Leuten gemacht und erzählt jetzt darüber. "Vorurteil heißt ein Urteil, wenn eine Person, eine Gruppe, ein Sachverhalt oder eine Situation vor einer gründlichen und umfassenden Untersuchung, Abklärung und Abwägung beurteilt wird." Quelle: Wikipedia.  Der Held kennt allerdings seine Pappenheimer und hat seine Erfahrung mit ihnen gemacht und spricht jetzt darüber, was nichts mit Vorurteilen zu tun hat.  

Na ja, wenn seine Schwiegermutter seine Ehe fast zerstört hat und er sie dafür nicht liebt, dann ist er nicht automatisch ein harter Kerl. Keine Ahnung, wie du darauf kommst. Ich bin doch nicht automatisch ein harter Kerl, wenn ich jemanden für ein Schwiegermonster halte.

Zitat:
Können die Menschen nicht etwas netter zueinander sein?


Dieser Satz mutet nicht fast lustig an, weil er dem Postboten nicht die Tür vor der Nase zuschlägt - er wünscht ihm einen schönen Tag und macht die Tür zu. Kann es sein, dass du es so sehen willst, dass er ihm die Tür vor der Nase zuschlägt, weil du ihn vorverurteilt hast?
Er beschimpft auch nicht seine Schwiegermutter, weil die nämlich nicht im selben Raum ist. Er ist sauer auf sie und nennt sie ein Monster, was rein gar nichts mit einer Beschimpfung zu tun hat. Und wenn die Schwiegermutter Schuld an seiner fast zerbrochenen Ehe hat, dann klingt das nicht lustig, wenn er sich wünscht, dass die Menschen netter zu einander sein sollen.
Und wo beschimpft und beleidigt er seinen Informanten ohne Zügelung? Er beschreibt nur den Charakter von Frank indem er sagt, dass Frank ein unsympathischer Typ ist, der sich mal duschen sollte. Das sind einfach Tatsachen, die der Held hier aufführt. Er nennt ihn doch kein dreckiges Schwein. Das wäre so etwas wie ein Beschimpfung. Er hat Frank auch nicht traktiert sondern verärgert. Traktieren hat mit körperlicher Misshandlung zu tun. Wo liest du das raus, dass er ihn misshandelt hat? Das steht da gar nicht. Du bewertest das alles so aggressiv. Das steht da aber alles gar nicht. ERST als der Held sieht, wie sich die beiden auf der Straße wegen eines Taxis prügeln sagt er: "Können die Menschen nicht etwas netter zueinander sein?" Du allerdings listest ERST die für dich negativen Dinge über den Helden auf, die da gar nicht stehen, und schreibst dann, es mutet hier fast schon lustig an, dass er sich wünscht, dass die Menschen netter zueinander sein sollten. Mit meinem Satz aus meiner Story und deiner Auflistung über meinen Helden, die so nicht stimmt, stellst du einen Kontext her, der nicht okay ist. Das ist nicht fair von dir. Und wie so will er aus dem Fenster springen, wenn er angeblich so hart ist? Passt ja irgendwie nicht.

Pickman hat Folgendes geschrieben:
Andy1982 hat deutlich gründlicher gelesen als ich. Ich unterschreibe nicht jeden seiner Kommentare, aber mir scheint, Du orientierst Dich besser an ihm als an mir.


Ich denke, dass werde ich nicht tun.


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Merlinor
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Beitrag27.11.2017 14:44

von Merlinor
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Hallo GTH

Ich denke, Du solltest die Kritikpunkte, die Andy1982 angedeutet hat, ernst nehmen.
Die Figur Deines Journalisten ist auch meiner Meinung nach klischeehaft überzeichnet und wirkt auf mich dadurch eher peinlich, als seriös. Wie ich oben bereits schrieb: Weniger ist manchmal mehr.
Auch das generelle Setting scheint mir nicht ausreichend recherchiert und in sich kohärent zu sein. Man merkt dem Text leider zu deutlich an, dass Du offenbar weder das Leben in Amerika, noch die Verhältnisse in New York gründlich studiert hast, die Handlung zu Gunsten vordergründiger Effekte schlampig geplant ist und Du womöglich auch nur geringe Kenntnisse über den amerikanischen Zeitungsmarkt besitzt. Setting und Handlung wirken daher wenig real und punktuell sogar schmerzhaft überzeichnet. Darüber, dass eine Handlung in sich schlüssig sein und auf einer plausiblen Datenbasis ruhen sollte, sind wir aber hoffentlich einer Meinung.

Wie gesagt. Dein Schreibstil liest sich flüssig, auch wenn er noch Feinschliff vertragen kann.
Aber die Ausarbeitung des Plots ist in meinen Augen leider völlig ungenügend. Würde ich dem Buch in einer Buchhandlung begegnen, würde ich es daher nach einem kurzen Blick in die erste Seite schnell wieder ins Regal zurück legen.

Ich habe den Eindruck, dass Du Dein Schreiben möglicherweise gerne in die Tradition des amerikanischen Krimi-Noir stellen würdest.
Da Du prinzipiell recht ordentlich schreiben kannst, kannst Du das natürlich versuchen, wenn Du daran Spaß hast. Allerdings bedarf es dann einer gründlicheren Vorbereitung, Recherche und größerer Ernsthaftigkeit beim Erzählen, als das im Moment noch der Fall ist.
Ein Dashiel Hammet oder ein Raymond Chandler nahmen ihre Arbeit auch sehr ernst und würden das von eventuellen Nachfolgern auch erwarten.
Und Du solltest darüber nachdenken, ob Du die Handlung Deiner Romane nicht in Gefilde verlegen möchtest, die Du besser kennst als das ferne Amerika. Nach Deutschland zum Beispiel …
Der Roman noir hat ja auch eine europäische Tradition.

LG Merlinor


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Guten Tag eure Hoheit
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Beitrag27.11.2017 15:07

von Guten Tag eure Hoheit
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Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Hallo GTH

Ich denke, Du solltest die Kritikpunkte, die Andy1982 angedeutet hat, ernst nehmen.


Ich habe nichts gegen Kritik, aber dann bitte nicht so, wie Andy das getan hat. Der hat Dinge in die Story interpretiert, die da nicht stehen und so eine Interpretation, wie er sie gemach hat, eigentlich nicht zulassen.

Er wünscht dem Briefträger einen schönen Tag und macht die Tür zu interpretiert Andy wie folgt:
Andy1982 hat Folgendes geschrieben:
Zwei absätze zuvor knallt der Protagonist dem Briefträger die Tür vor der Nase zu.
Und dann behauptet Andy, dass mein Satz "Können die Menschen nicht etwas netter zueinander sein?" fast schon lustig ist. Erst unterstellt er mir, etwas geschrieben zu haben, was ich NICHT geschrieben habe und dreht mir dann genüsslich einen Strick daraus. Ja, haben wir denn schon Weihnachten? Sorry, aber das kann doch niemand ernst nehmen.

Und so eine Unterstellung zieht sich durch seine ganze Kritik, und dann dreht er mir noch einen Strick daraus, in dem er behauptet, dass mein Satz schon fast lustig ist. Ich nicht bös gemeint, aber wenn ich das ernst nehme, kann ich mich ja gleich einliefern lassen.

Wie ich Andy's Kritik verstehe:
Mein Text: Sie fuhr mit ihren Fingern durch ihre schwarzen Haare.
Andy's Kritik: Wieso kämt die Frau sich mit einer Bürste durch ihre Blonden Haare?

Habe USA und New York tatsächlich nicht recherchiert.

Ich habe noch nie einen Krimi-Noir gelesen. Keine Ahnung, wie die geschrieben werden. Ist dann wohl Zufall.

Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Man merkt dem Text leider zu deutlich an, dass ... du die Handlung zu Gunsten vordergründiger Effekte schlampig geplant ist


Da bräuchte ich mal bitte ein Beispiel aus meinem Text, falls es dir nichts ausmacht, weil ich gerade nicht folgen kann. Danke.


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Andy1982
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Beitrag27.11.2017 15:17

von Andy1982
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Zitat:
Er hat auch keine Vorurteile gegen den Postboten oder den Polizisten oder gegen sonst irgendjemanden. Keine Ahnung, wo du das gelesen hast. Er hat seine Erfahrungen mit den Leuten gemacht und erzählt jetzt darüber.


Beispiele? wink


Zitat:
Quatschkopf

Jemanden als Quatschkopf zu titulieren, nur weil dein Protagonist sein Gerede für Unsinn hält, ist ein Vorurteil.


Zitat:
Und wie immer hat der Geselle nichts besseres zu tun, als mich zu quälen

Davon auszugehen, der Postbote würde den Protagonisten ABSICHTLICH quälen, ist ein Vorurteil. Ob dir das gefällt, oder nicht. Dein Protagonist darf das gerede des Postboten gerne als Nerfig empfinden, das ist kein Problem. Die Unterstellung der Postbote täte das gezielt um ihn zu nerfen, aber nicht.


Zitat:
er versucht immer dann, wenn ich keine Zeit habe, mir eine Story anzudrehen

Auch hier, gemutmaßte Absicht => Vorurteil
Der Postbote könnte auch einfach nur das Pech haben, das der Protagonist nie Zeit hat, wenn er da ist. Diese Möglichkeit schließt der Protagonist aber von vorneherein aus.


Zitat:
an diesem Monster zerbrochen

Die Erziehung dieses Monsters hat die Frau des Protagonisten zu einem Liebenswürdigen, Fürsorglichen menschen gemacht, der es Karrieremäßig bis in den Vorstand von Facebook gebracht hat. Das heißt die Ehefrau besitzt emphatie, intelligenz, ehrgeiz, familiensinn und eine der besten Ausbildungen die man haben kann.
Der Schwiegermutter nach so einem Resultat mit der Titulierung als "Monster" jegliche positiven eigenschaften abszusprechen, is ein subjektiv empfundenes Vorurteil. Währe die Frau wirklich so schlimm, wäre die charackterisierung der Ehefrau des Protagonisten höchst unwahrscheinlich und unstimmig. Viele Schwiegermütter zeichnen sich zwar durch ein übermaß an Überfürsorge und konstanter Einmischung in das Leben der erwachsenen Kinder aus. Das macht sie aber nicht zu "Monstern". Nicht jede zwischenmenschliche Beziehung muss funktieren. Nicht mit allem Muss man einverstanden sein, nicht jeden muss man mögen. Wenn die Beziehung zu seiner Schwiegermutter aber derart dysfunktional ist, dass er sie ohne eine Spur von zumindest ironie als "Monster" bezeichnet, dann fällt es mir leider schwer, zu glauben, dass das Problem nur auf ihrer Seite besteht.


Zitat:
ob ich seinen Schwachsinn in der Zeitung bringe.

Der Protagonist bezeichnet das, was der Postbote ihm erzählt hat pauschal als "Schwachsinn" und das obwohl er - wie im Satz direkt vorher steht - nicht einmal mitbekommen hat, was der Postbote überhaupt gesagt hat. Das ist auch eine Vorverurteilung. Und diese Beispiele sind nur aus der erste hälfte des Textes. wink


Zitat:
Der Seitenhieb mit der Bildzeitung finde ich jetzt nicht so schlimm.

Er ist nicht schlimm, nein. Das schrieb ich aber auch nicht. Es ist eben nur unwahrscheinlich.


Zitat:
Er ist nicht hart, nur weil er eine ganze Packung raucht. Er ist nervös.

Ich weiß schon, was du sagen willst, nur ist auch das ein Vorurteil. wink
Rauchen hat KEINEN stresslindernden effekt, das ist wissenschaftlich nachgewiesen.
Das dieser Mist so vehement verbreitet wird, liegt daran, das der Konsum von Tabak natürlich die durch Tabakverzicht verursachten Entzugserscheinungen beseitigt. Da diese von Rauchern als Stressverstärkend empfunden werden, empfinden Raucher das Rauchen wiederum als stresslindernd. Nur ignorieren sie dabei die Tatsache, dass eben jener Stress, der durch das Rauchen bei ihnen gelindert wird, ohne die Sucht gar nicht vorhanden wäre.
Auf einen Nichtraucher hat das aber keinen Effekt, da er gar nicht erst unter Tabakentzug leidet.
Hier kannst du maximal den "Ablenkungseffekt" geltend machen und dafür würde einen Apfel essen, eine Folge BigBangTheory gucken, oder auf dem Laptop Minesweeper spielen, auch funktionieren. Von mir aus auch ein Bier trinken. Kein Nichtraucher den ich kenne, würde zur Stresslinderung zu einer Zigarette greifen.
Rauchen ist nachweislich gefährlich und dumm. Und nimm es mir nicht übel, aber als Gegner der Tabakindustrie finde ich es gefährlich, diesen Unsinn mit der Stresslinderung durch Rauchen auch noch in der Unterhaltungsliteratur zu verwursten.
Zumal es eben bewiesenermaßen falsch ist. Und --- ein Journalist der New-York-Times würde das wohl wissen wink


Zitat:
Er schlägt die Tür dem Briefträger nicht vor der Nase zu. Er wünscht ihm einen schönen Tag und macht dann die Tür zu.

Ich meine das auch nicht Wörtlich, sondern das hier:
Zitat:
Der Mann in den blauen Klamotten hätte gerne gewusst, was ich von seiner Story halte und ob ich seinen Schwachsinn in der Zeitung bringe. "Nein. Schönen Tag noch."

Das ist auch eine form von "jemandem die Tür vor der Nase zuschlagen". Wenn mich jemand im Supermarkt anquatscht, und ich stumpf antworte "No hablo espanol" und gehe einfach weg, dann schlage ich ihm symbolisch die Tür vor der Nase zu. Und genau das tut dein Protagonist hier. Zumal im selben Absatz steht, das er ja gar nicht mitbekommen hat, was der Postbote eigentlich erzählt hat. Dreh das, wie du willst, aber ein freundlicher und sympatischer Zeitgenosse ist dein Protagonist nicht grade. Stress hin oder her.


Zitat:
Ich denke, dass werde ich nicht tun.

Das steht dir natürlich frei. Ich biete dir meine Meinung als Hilfe an, mehr nicht. Die musst du nicht teilen, aber das ich nicht vorhabe, deinen text einfach nur schlecht zu reden, solltest du daran erkennen, dass meine Kritik aus deinem Text heraus begründbar ist. Wie gesagt, deine Schreibfähigkeiten sind gut. Nur der Inhalt ist unschlüssig.


Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Ich habe den Eindruck, dass Du Dein Schreiben möglicherweise gerne in die Tradition des amerikanischen Krimi-Noir stellen würdest.

Das war auch mein erster eindruck, ich wusste nur nicht, das Das Ding einen eigenen Genre-namen hat. Aber ich dachte beim lesen auch zuerst, der Protagonist wäre so ein typischer 30er Jahre Privatdetektiv der mit Trenchcoat und Hut in einem kleinen Ein-Zimmer-Büro mit Lammelenrollo sitzt. Das er nicht Privatdetektiv ist, sondern Journalist, habe ich erst bemerkt, als die NYT in's gespräch kam. Und das das ganze in der Gegenward spielen soll, erst bei "Facebook".
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nebenfluss
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Beitrag27.11.2017 15:25

von nebenfluss
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Ich habe den Auszug auch zu Ende gelesen. Meine Sicht auf den Text deckt sich mit der von Merlinor.

Ergänzend möchte ich noch anmerken, dass die Art, wie dieser Journalist tickt, sehr viel mehr zu einem Boulevardjournalisten passt als zu einem "seriösen" Journalisten. Siehe etwa die völlig hemmungslose Übertreibung, man könne mit dem Teer, den ein, zwei Päckchen Zigaretten in der Lunge eines Nichtrauchers hinterlassen, eine Straße teeren. Das gleiche gilt für das trashige Setting, das mir nicht so recht an die 5th Avenue zu passen scheint und die Art, mit der er offenbar an seine Informationen gelangt.

Ich würde mich eher für einen Journalisten interessieren, der aktiv eine Story recherchiert als einer, der nur rumsitzt und darauf wartet, dass man sie ihm liefert.


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Canyon
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Beitrag27.11.2017 15:57

von Canyon
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Vielleicht soll diese Figur aber genau so überzeichnet sein, wie sie dargestellt wird? Ich meine, es gibt auch außerhalb von Büchern tatsächlich Menschen, die einen Haufen Klischees erfüllen, die "normalen" Leuten seltsam und unwirklich erscheinen. Trotzdem sind sie aber da.

Dass man solche Figuren heutzutage nicht mehr in Romanen haben will ... ich weiß ja nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jeder nur noch über den gewöhnlichen "Niemand", der im Laufe der Geschichte zum Helden mutiert, lesen möchte. Es gibt für alles Liebhaber und Hasser. Was nützt es einem Schriftsteller, wenn er über eine Figur schreibt, die er selber gar nicht mag? Eure Hoheit könnte nun seine Figur abschwächen, alles rausnahmen, was angekreidet wurde ... aber was bliebe für ihn dann noch übrig?

Ich kann durchaus verstehen, wenn man Logikfehler (z.B. das mit dem Zigarettenrauchen, obwohl er Nichtraucher ist) anmerkt. Aber die anderen Sachen? Vielleicht ist der Typ eigentlich gar nicht so, sondern lässt seinem Unmut über alles und jeden gerade freien Lauf, weil er so gereizt ist. Am nächsten Tag ist er dem Postboten vielleicht versöhnlicher gestimmt. Vielleicht ist der Typ aber auch wirklich so drauf.
Das weiß man aber jetzt noch nicht und wird es auch nie erfahren, wenn man - ja, die Figur im Vorfeld verurteilt.
wink

Man kann diesen Journalisten nun sympathisch finden, oder auch nicht, aber das ist doch in jeder Geschichte so: Entweder man mag den Protagonisten, oder nicht.
Ich fand's hauptsächlich lustig. Die Dinge, die zum Teil angemerkt wurden, wären für mich kein Grund die Geschichte als unrealistisch einzustufen, zum Einen, weil ich als Leser (!) die Dinge erstmal als Gegeben annehme, ohne über jedes Detail nachzugrübeln. Und zum Anderen, weil ich einfach noch viel zu wenig davon gelesen habe.

Beim Vergleich mit der Bildzeitung dachte ich z.B. der Typ ist möglicherweise aus Deutschland ausgewandert, und kennt das Blatt daher.
Bei der Sache mit den Zigaretten habe ich mir das so vorgestellt, dass er alle paar Minuten eine Kippe anzündet und sie dann angewidert ausdrückt, weils halt doch nicht schmeckt.
Das mit der Schwiegermutter - da muss ich einfach widersprechen. Warum soll denn die Frau kein liebenswerter Mensch sein, obwohl die Mutter ein "Monster" war? Kann doch sein, dass die Tocher eher nach dem Vater schlägt. Oder, dass sie sich schon früh vorgenommen hat: So wie meine Mutter, werde ich mich nie aufführen.
Ein Kind muss nicht zwangsläufig das Spiegelbild der Mutter werden.
Er sagt, dass er niemals einen Bericht über einen Typen schreiben würde, der 7 Schwiegermütter umbringt. Er sagt nicht, dass jeder Journalist das so machen würde, es redet nur von sich selber. Warum? Vielleicht hält ihn grundsätzlich etwas davon ab, über Mörder schreiben. Zum Beispiel hat er eine Phobie vor Tatorten, oder ähnliches. Das Gleichnis mit einem Schundblatt setzt er vielleicht, weil es sich selber vormachen will, dass er über diese Dinge nicht schreiben will, obwohl er eigentlich nicht kann.
Man weiß es noch nicht. Man könnte es aber im Laufe der Geschichte erfahren.

Ich will damit nicht die Kritikpunkte der anderen klein reden. Wie gesagt, gewisse Logikfehler sollte man natürlich vermeiden, und ja - man sollte über das Land in dem man die Geschichte ansetzt, definitiv recherchieren. Aber solche charakterlichen Punkte müssen nicht zwingend als negativ empfunden werden, aber wenn sie das auf den ersten Blick sein mögen. So eine Figur braucht ja auch Zeit um sich innerhalb der Geschichte zu entwickeln. Er mag am Anfang wie der typische 30er Jahre Detektiv rüber kommen, aber wer sagt denn, dass das am Ende auch noch so ist?


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Andy1982
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Beitrag27.11.2017 15:59

von Andy1982
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Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben:
Ich habe nichts gegen Kritik, aber dann bitte nicht so, wie Andy das getan hat. Der hat Dinge in die Story interpretiert, die da nicht stehen und so eine Interpretation, wie er sie gemach hat, eigentlich nicht zulassen.

Ich finde es schade, das du das so auffasst. Das ist im übrigen nämlich auch eine Art von "Die Tür vor der Nase zuschlagen" wink

Zitat:
Und dann behauptet Andy, dass mein Satz "Können die Menschen nicht etwas netter zueinander sein?" fast schon lustig ist. Erst unterstellt er mir, etwas geschrieben zu haben, was ich NICHT geschrieben habe und dreht mir dann genüsslich einen Strick daraus. Ja, haben wir denn schon Weihnachten? Sorry, aber das kann doch niemand ernst nehmen.

Das liegt ganz einfach daran, dass deine Leser - übrigens nicht nur ich, sondern die meisten - auch zwischen den zeilen lesen. Den so genannten Subtext. Du schreibst zwar das, was du schreibst, der leser sucht aber auch nach innerer kohärenz. Schlüssigkeit, Logik.
Natürlich kann ich schreiben "Er ging in den Keller, um in den Hubschrauber zu steigen." Aber letztlich ist es egal, was ich dazu denke, der leser wird sich fragen, warum genau der Hubschrauber im Keller steht und was das soll.

Zitat:
Er wünscht dem Briefträger einen schönen Tag und macht die Tür zu interpretiert Andy wie folgt:

Ich interpretiere nicht das "Tür schließen", sondern das "Nein, Schönen tag noch". Egal wie du es drehst, jemanden so abzufertigen, IST unhöflich.
Wenn mich im Supermarkt ein mitarbeiter anspricht, weil er mir eine Produktprobe anbieten will, kann ich sagen "Nein. Schönen tag noch". Oder ich kann ein freundlisches Gesicht aufsetzen und sagen "Tut mir leid, ich habe grade keine Zeit. Aber viel Glück beim nächsten Kunden. Und einen schönen Tag noch."
Merkst du den Unterschied? Und warum ich die erste Variante als "Tür zuschlagen" bezeichne?

Zitat:
Und so eine Unterstellung zieht sich durch seine ganze Kritik, und dann dreht er mir noch einen Strick daraus, in dem er behauptet, dass mein Satz schon fast lustig ist. Ich nicht bös gemeint, aber wenn ich das ernst nehme, kann ich mich ja gleich einliefern lassen.

Durchaus nicht. Wie gesagt, was ich schreibe ist komplett Begründbar und ganz sicher nicht böse gemeind. Auch wenn dir das so vorkommt. Bleiben wir bei der Schwiegermutter. Du titulierst sie als Monster, womit du ihr alle positiven Seiten nimmst. Gut, kannst du tun.
Dann haben wir aber die Tocher, die im Vorstand bei Facebook sitzt. Ohne Studium kommt man da nicht hin. Das heißt nach der Elementary ist sie auf dem College und an der Uni gewesen. In Amerika müssen die Eltern für die Schulbildung ihrer Kinder zahlen, da gibt es keine kostenlosen Hochschulen.
Also hat dieses Monster ihrer Tocher eine Schulbildung finanziert, die sie in einen Top-Management-Posten befördert hat. Das ist keine schändliche Tat, sondern eine Schuld, die die Tochter nie in ihrem Leben wird zurückzahlen können.
Dazu beschreibst du die Frau als liebevoll und Fürsorglich. Als jemanden, der von der Arbeit nach hause kommt, wenn es dem Mann schlecht geht, um ihm Tee zu kochen. DAS klingt für mich eher nach einem fürsorglichen und liebevollen Elternhaus. Denn irgendwoher muss die Frau ja ihre empatischen Fähigkeiten haben. Empathie lernt man nicht von Freunden oder in der Schule.
Also wie passt das mit dem "Monster" zusammen?

Zitat:
Wie ich Andy's Kritik verstehe:
Mein Text: Sie fuhr mit ihren Fingern durch ihre schwarzen Haare.
Andy's Kritik: Wieso kämt die Frau sich mit einer Bürste durch ihre Blonden Haare?

DAS mein lieber Kollege ist übrigens auch ein Vorurteil.
Du gibst dir nichtmal die Mühe, meine Kritik zu verstehen und unterstellst mir stattdessen, ich würde wüstes Zeug in den Raum stellen. Das ich das nicht mache, sollten dir meine übrigen Beiträge hoffentlich gezeigt haben.

Zitat:
Da bräuchte ich mal bitte ein Beispiel aus meinem Text, falls es dir nichts ausmacht, weil ich gerade nicht folgen kann. Danke.

Zum Beispiel das, was ich schon schrieb. Der ganze Text fängt auf einem Extrem-Hohen spannungslevel an und die Handlung hangelt sich von beginn an auf den ersten Klimax zu. Und wenn dieser dann da ist, lieferst du dem Leser aber nichts womit die Spannungskurve wieder in den Keller rauscht.
Du baust eine Spannungskurve mit einem Höhepunkt ganz am Anfang, nutzt diesen Aber nicht. Wenn ich den Text lese, dann lese ich ihn deshalb, weil ich bei der ganzen Unruhe wissen will, worauf der Kerl jetzt genau wartet. Und wenn die auflösung dann kommt, und das päckchen geöffnet wird ... ist nix drin.
Ein "Hast du, was ich wollte?" wäre am Ende viel wirkungsvoller gewesen, weil es die Spannungskurve aufrecht hällt. Aber das "Hast du irgendwas für mich?" sagt letztlich nur aus, das der Protagonist nicht einmal weis, ob er überhaupt irgendwas bekommt. Also frage ich mich als leser hier nunmal, was sollte der ganze Terz jetzt?
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Canyon
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Beitrag27.11.2017 16:25

von Canyon
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Andy1982 hat Folgendes geschrieben:


Durchaus nicht. Wie gesagt, was ich schreibe ist komplett Begründbar und ganz sicher nicht böse gemeind. Auch wenn dir das so vorkommt. Bleiben wir bei der Schwiegermutter. Du titulierst sie als Monster, womit du ihr alle positiven Seiten nimmst. Gut, kannst du tun.
Dann haben wir aber die Tocher, die im Vorstand bei Facebook sitzt. Ohne Studium kommt man da nicht hin. Das heißt nach der Elementary ist sie auf dem College und an der Uni gewesen. In Amerika müssen die Eltern für die Schulbildung ihrer Kinder zahlen, da gibt es keine kostenlosen Hochschulen.
Also hat dieses Monster ihrer Tocher eine Schulbildung finanziert, die sie in einen Top-Management-Posten befördert hat. Das ist keine schändliche Tat, sondern eine Schuld, die die Tochter nie in ihrem Leben wird zurückzahlen können.
Dazu beschreibst du die Frau als liebevoll und Fürsorglich. Als jemanden, der von der Arbeit nach hause kommt, wenn es dem Mann schlecht geht, um ihm Tee zu kochen. DAS klingt für mich eher nach einem fürsorglichen und liebevollen Elternhaus. Denn irgendwoher muss die Frau ja ihre empatischen Fähigkeiten haben. Empathie lernt man nicht von Freunden oder in der Schule.
Also wie passt das mit dem "Monster" zusammen?


Sie sind vielleicht begründbar, aber genauso auch widerlegbar. Wink
Wer sagt denn, dass die Mutter das Studium finanziert hat? Vielleicht hat sie ein Stipendium bekommen, oder hat eine liebe Tante, die für die Bezahlung aufgekommen ist.
Zu der anderen Sache hatte ich ja oben schon geschrieben, aber nochmal dazu etwas: Empathie kann man von jedem lernen, sofern man offen dafür ist. Das ist keine Sache, die ausschließlich im Elternhaus stattfindet. Sicher, Leute, die ein liebevolles Elternhaus hatten, haben es letztendlich leichter empathisch zu handeln und zu denken. Dennoch kann so etwas auch nachträglich vermittelt werden. Sonst hätten z.B. Rehabilitations-Therapien für Straffällige keinen Sinn, oder Therapien für Kinder und Erwachsene allgemein.
Übrigens hat er gar nicht geschrieben, dass die Mutter empathielos ist. Er schrieb "sie ist ein Monster, das sie Ehe fast zerstört hat". Wie sich das geäußert hat, weiß man nicht. Auch wenn es für ihn monströs rüber kam, hatte die Mutter vielleicht beste Absichten ... zumindest für ihre Tochter.

Das nur nochmal, um zu verdeutlichen, dass eine subjektive Wahrnehmung (was deine, als sowohl auch meine ist) keinen Anspruch auf eine absolute Wahrheit hat.


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Andy1982
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Beitrag27.11.2017 16:43

von Andy1982
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Canyon hat Folgendes geschrieben:
Das nur nochmal, um zu verdeutlichen, dass eine subjektive Wahrnehmung (was deine, als sowohl auch meine ist) keinen Anspruch auf eine absolute Wahrheit hat.


Touché.

Nach Wahrheit suche ich aber gar nicht. Das wsäre in einem Prosatext wohl sowieso überflüssig. wink
Ich habe nur hinterfragt, ob der Text, so wie er ist, für mich glaubwürdig ist.

Was du schreibst, ist im Grunde alles Richtig und kann alles sein. Aber wie wahrscheinlich ist es, das die Dame ein Universitätsstipendium abstauben konnte, wenn sie erstmal eine Psychotherapie brauchte um soziales Miteinander zu lernen?

Oder wie glaubhaft ist es, dass der Protagonist - der als Journalist der NYT ja auch irgendwo intelligent sein muss - ohne auch nur einen winzigen Anflug von Ironie über seine Schwiegermutter schimpft, wenn er im Hinterkopf weiß, dass sie so schlimm gar nicht ist?

Das ist es, was ich meine. Die Beziehung zwischen dem Protagonisten und seiner Schwiegermutter is so schlimm, dass sich die Zwei scheinbar überhaupt nicht riechen können. Wenn ich mir dagegen die entwicklung der Tochter ansehe, halte ich es für unglaubwürdig, das diese soziale dysfunktion eben NUR die Schuld der schwiegermutter ist.

Gegenseitige Ablehnung ist nunmal keine Einbahnstraße. Als liberaler Journalist sollte der Protagonist clever genug sein, um das zu erkennen. Wäre der Gute mann, wie "nebenfluss" schon andeutete, eben ein Boulevardjournalist, DANN hätte ich an der Story erheblich weniger auszusetzen, denn dann wäre die Charakterzeichnung weitgehend sogar stimmig. Das ist er aber nicht. Er arbeitet für eine Gigantische, Linksriberale Pro-Democracy Zeitung. Da liegt das eigentliche Problem.

Aber wie du sagst, Subjektiv.
Mehr habe ich auch nie behauptet. wink
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Beitrag27.11.2017 16:51

von Canyon
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Andy1982 hat Folgendes geschrieben:


Nach Wahrheit suche ich aber gar nicht. Das wsäre in einem Prosatext wohl sowieso überflüssig. wink
Ich habe nur hinterfragt, ob der Text, so wie er ist, für mich glaubwürdig ist.


Klar, das ist ja auch okay. smile

Die Frage ist halt, ob ein unvoreingenommer Leser, der ein Buch zur Hand nimmt, um ein paar Stunden abzuschalten, sich nach einer handvoll Seiten bereits derart detaillierte Gedanken über solche Zusammenhänge machen würde?
Am Ende des Buchs (oder meinetwegen nach der Hälfte), wenn sich keine plausiblen Erklärungen ergeben, ja, okay, dann fragt man sich bestimmt, ob das Ganze jetzt irgendeinen Sinn ergeben hat. Aber so direkt am Anfang ... also ich mache das für gewöhnlich nicht.


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Beitrag27.11.2017 17:03

von Selanna
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Hallo Hoheit,

ich schaffe es gerade nicht, näher auf Deinen Romananfang einzugehen, aber weil ich das so nebenher mitverfolge, möchte ich unbedingt wenigstens so viel schreiben: Ich gebe Canyon in allem Recht.

Zusätzlich noch in aller Kürze (und Unschärfe): Lass Deinen Prota ruhig über Leute denken, was er denkt. Quatschkopf, Monster, das ist alles okay, da es menschlich ist. Er fühlt sich gestresst, ist genervt, da denkt man nicht freundlich und urteilt nicht differenziert. Er schert die Menschen in diesem Moment über einen Kamm, immerhin sagt er es niemandem ins Gesicht (wie Du selbst schon schriebst). Er ist ein wenig ruppig zum Postboten, weil er so lapidar antwortet, das zeigt seine innere Unruhe, ist somit "show statt tell" und legitim. Wenn der Leser ihn dann als vorurteilsbehaftet betrachtet, dann lass den Leser das tun, vielleicht verändert er im Laufe des Romans noch seine Sicht auf den Prota oder er behält seine andere Sicht bei, das ist beides völlig in Ordnung, oder? Niemand sagt, dass der Leser Deinen Prota sympathisch finden muss.

Lass den Text ruhen, lies Dir in zwei, drei Tagen noch mal die Kritiken durch und übernimm die Dinge, die Dir sinnvoll erscheinen. Das mit den Marlboro und der halben Schachtel hast Du ja schon für gut befunden. Das Setting nach Deutschland zu verlegen, den Tipp von Merlinor, finde ich sehr gut. Das erspart viel Recherche und Du kannst Dich gleich viel sicherer fühlen. Überleg Dir das auch noch mal. Vielleicht versucht Dein Held auch gerade im Büro verzweifelt seinen Artikel bis zur Deadline fertig zu tippen, ist aber zu unruhig, bringt nichts zu Papier, dreht halb durch, wartet umso dringlicher auf neue Informationen zu genau diesem Artikel, raucht (oder säuft? wär auch eine Alternative - meine Helden saufen meistens), schreit die Decke an - dann hättest Du den Kritikpunkt von (ich glaube Nebenfluss?) herausgenommen. Der Postbote (oder Mitarbeiter) kann ja auch an seiner Bürotür klopfen (das ist realistisch, bei uns im Büro ist das so).
Dann übernimmst Du vielleicht noch eine oder zwei kleine Logikanmerkungen. - Aber Du musst wirklich nicht alles übernehmen. Lass Deinen Prota ruhig ein bisschen auf die undifferenzierte Rundumschlag-Kacke hauen, einer meiner eigenen Protas tut das auch Very Happy

Und noch was Wichtiges zum Schluss, was manchmal bei einem selber untergeht, obwohl es ALLE in ihren Kommentaren geschrieben habe: Dein Schreibstil ist gut! Er ist flüssig, er passt zum Text und keiner hat gesagt, er wäre mitten im Text aus Langeweile oder sonst einem Grund ausgestiegen. Das ist ein großes Lob, weißt Du, wie viele Einsteller als Feedback gekommen, dass die meisten Rezensenten nach dem dritten Satz keine Lust mehr hatten, weiterzulesen?

Nicht unterkriegen lassen! Wir warten auf Deinen überarbeiteten Text!

Liebe Grüße
Selanna


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Beitrag27.11.2017 17:08

von nebenfluss
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Spannung lebt vom Ungewissen - und natürlich auch vom scheinbaren Widerspruch. Ein Text, der keine Fragen im Kopf des Lesers entstehen lässt, kann nicht spannend sein - jedenfalls nicht im gängigen Sinne der U-Literatur.

Nur weiß man ja anhand eines solchen Abschnitts nicht, welche Unplausibilitäten beabsichtigt sind (der Autor also plant, sie noch aufzulösen). Deshalb halte ich es für hilfreich, sie zu benennen, wo sie einem auffallen.
Das sind schlicht Hinweise. Mit einer Vorverurteilung des Protagonisten (Zitat Canyon) hat das (bei mir) nichts zu tun.


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Jojojo Einstand 5 28.03.2024 11:27 Letzten Beitrag anzeigen


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