Selbstgespräche

[Pickman]

Liebe Kollegen,

in welcher Person lasst Ihr Eure Akteure mit sich selbst reden?

Sagen sie (a): "Ich Hirni! Ich hab die Milch auf dem Herd stehengelassen!", oder (b): "Du Depp! Du hast den Herd nicht ausgeschaltet!"?

Habt Ihr eine generelle Vorliebe für die erste oder die zweite Person? Wenn ja, warum?

Oder entscheidet Ihr das situationsbezogen? Wenn ja, nach welchen Kriterien?

Ich habe nach passenden älteren Threads gesucht, aber nichts gefunden.

Liebe Grüße

Pickman

[Soleatus]

Der Knirps - "Ich sag' ja du zu mir."

[purpur]

Also...so fängt der Tag gut an,
wenn man es sich
auf der Zunge zergehen läßt!
"Ich sag' zukünftig auch ja du zu mir."

[Canyon]

Auch auf die Gefahr hin mich hier jetzt als total bescheuert zu outen, aber ich kann dir nur sagen, wie ich meine eigenen Selbstgespräche führe.

Zum Einen in der Ich-Version, die findet aber meistens eher in Gedanken statt. So in etwa wie:
Na, das hab ich ja wieder toll hinbekommen. Jetzt darf ich nochmal von vorne anfangen.

Und dann gibt es doch die Wir-Variante, die ich (peinlicherweise) oft dann benutzte, wenn ich laut vor mich hinbrabbel. Zum Beispiel:
"So, jetzt müssen wir nur noch den Müll raus bringen, dann haben wir es für heute geschafft."

Mit Du hab ich mich selbst noch nie angesprochen, jedenfalls nicht, dass ich wüsste. Auch kann ich dir leider nicht sagen, wieso, weshalb, warum diese Unterschiede bestehen. Aber würde ich eine Figur aus einer Geschichte Selbstgespräche führen lassen, dann vermutlich auf die gleiche Weise - wahrscheinlich weil es mir einfach am "Normalsten" vorkommt.

Keine Ahnung, ob das irgendwie geholfen hat, und ja - es darf gelacht werden.

[Taranisa]

Bei der direkten Rede als Selbstgespräch des Charakters schreibe ich auch "ich" oder fasse mich beim "vor-sich-hin-Brabbeln" kurz. Z.B. bei meiner Heilkundigen: "Galgantwurzel, Johanniskraut. Hm, Kümmel müssten die selbst haben."

Gedanken meiner Perspektivträgerin formulieren ich eher indirekt (Warum war ihr das nicht eher eingefallen), obwohl ich mir schon überlege, ob es nicht direkt und in kursiv besser wäre (Warum ist mir das nicht eher eingefallen), da ich so evtl. tiefer in der Person bin.

[geomorph]

Ich glaube, dass kommt auf die Situation an.

Ich kann aber nur meine Meinung wiedergeben, weiß also keine wirkliche Regel hierzu.

Zwei Beispiele:

"Verdammt, jetzt hab ich doch ganz vergessen, das Auto abzuschließen."

"Jetzt reiß dich mal zusammen, was sollen denn die Leute denken?"

Wenn ich also über vergangenes nachdenke, dann ist es die Ich-Form. Dies gilt (bei mir) auch für Dinge, die noch zu erledigen sind.
Wenn du dich aber selbst adressierst, als wenn du zum Beispiel mit deinem Spiegelbild redest, dann ist es eher die Du-Form.

Ich habe mich selbst glaube noch nicht in der Wir-Form angesprochen.

[RememberDecember59]

[Canyon]

[Willebroer]

Man könnte es ja Selfiegespräche nennen: Man richtete das Handy auf sich und erzählt seinem Abbild, was man sagen möchte. Dann gibt man sich auch gleich die passenden Likes, ohne den Umweg über Geben und Nehmen.

[Nina C]

Da es sich meistens um mehr oder weniger ironische oder eben ernste Ermahnungen meinerseits an mich handelt, spreche ich mich mit „Du“ an. Dann habe ich irgendwie mehr Autorität...äh... ach naja.

@Canyon
Hihi. Krankenschwesterplural bei sich selbst finde ich aber mal sehr schön!

Liebe Grüße,

Nina

[Canyon]