Recherche: Webhosting und illegale Homepage

[BlueNote]

Hi ihr!

Vielleicht kennt sich ja jemand damit aus ... Für eine Romanrecherche bräuchte ich ein bisschen mehr Hintergrundwissen.

Der Fall liegt so, dass Leute eine illegale Homepage betreiben sollen, die nicht so schnell (innerhalb weniger Tage) gesperrt werden kann. Das erreicht man wohl, indem man einen Webserver im Ausland verwendet (Hongkong, Estland, Karibik).
Kann man durch Webhosting dann erreichen, dass es den Anschein hat, die Seite sei nicht geroutet und es handelt sich um eine echte .de Seite? Kann dann von Deutschland noch die .de Domaineadresse gesperrt werden?

Eine Methode, bei der die Seite etwa 4-6-8 Wochen im Netz ist, würde mir reichen.

Ziel also, eine Internetseite, die nicht sofort gesperrt werden kann, aber den Anschein erweckt, sie sei die echte Seite. Wie bei einer gefälschten Bankenseite zum Fishing beispielsweise.

BN

[kioto]

Hallo Bluenote,

Ev. hilft diese Seite von Chip weiter:

http: <Slash> <Slash> praxistipps.chip.de/falsche-internet-adresse-vortaeuschen-so-gehts_9609

Im Übrigen, schreib es doch einfach, es wird wahrscheinlich machbar sein. Wie viele Spezialisten gibt es, die es besser wissen, wenn es wirklich nicht ginge?
Du schreibst doch keine Anleitung fürs Dark Net.

Gruß Werner

[mokutro]

Ich darf ein wenig klugscheißen - nur ein wenig, weil Vollblut-Experte bin ich auch nicht.

Mit dem oben genannten Tipp von chip.de kann man seine Identität als User/Besucher einer Website verschleiern (mehr oder weniger gut).

So wie ich die Frage verstanden habe, geht es aber darum, die Identität als Betreiber einer Website/eines Webservers zu verschleiern (also genau auf der anderen Seite).
Der Unterschied wäre wie zwischen dem Besucher eines Lokals, der eine falsche Identität vorgibt (z.B. gefälschter Altersnachweis) und dem Betreiber eines Lokals (z.B. anderer Eigentümer mit gefälschten Geschäftsunterlagen).
Letzteres ist schwerer zu fälschen - und auch über einen längeren Zeitraum schwerer durchzuhalten, da man nicht einmal beim Eingang geprüft wird, sondern theoretisich permanent von anderen Gästen, Behörden, Öffentlichkeit...

Zur ursprünglichen Frage:
Es ist schwierig, hier eine exakte Antwort zu geben - hängt davon ab, wie gefährlich das Projekt ist, wie sehr es geprüft wird, wie viele Besucher getäuscht werden wollen.
Wenn der Betreiber der "falschen" .de-Domain nur einen oder sehr wenige Besucher hat, und auf deren Computer (vorübergehend) Zugriff hat, bzw. auf deren Internet-Verbindung, dann wären die einfachsten Möglichkeit eine Manipulation der Host-Datei bzw. ein DNS-Spoofing.

[Merlinor]

Hallo BlueNote

Aus Deiner Fragestellung geht für mich leider nicht hervor, was Du mit "illegaler Homepage" überhaupt meinst.
Eine Homepage mit illegalen Inhalten, eine Homepage mit gefakter DNS, oder mit falscher IP-Adresse, oder was?

Ich glaube, Du solltest Dein Problem etwas genauer eingrenzen.

LG Merlinor

[BlueNote]

Es geht um eine Homepage mit falschen Inhalten, die vorgibt, die offizielle Homepage dieser Person (von öffentlichem Interesse) zu sein. Das Ganze soll nicht hochkriminell sein (gefakter DNS). Allenfalls wird ein Webspace auf einem ausländischen Server gekauft. Allerdings soll das nicht auf den ersten Blick sichtbar sein, d.h. eine "verdächtige Domain" besitzen. Oder mit whois gleich die Identität des Betreibers aufgedeckt werden.

[mokutro]

Wenn diese Person von öffentlichem Interesse bereits eine offizielle = bekannte = bei Suchmaschinen prominent registrierte Homepage hat, dann wird so etwas schwierig.

Ich vermute, diese Person ist aus Deutschland und daher die Idee mit der .de-Domain.
Was man natürlich machen könnte:
+ Webspace bei irgendeinem Provider im Ausland (vielleicht bei einem, der den Ruf hat, sich um wenig zu kümmern)
+ eine Domain, die den Namen dieser Person von öffentlichem Interesse trägt, mit der Domainendung eines Landes, das nicht auf den ersten Blick völlig undeutsch ist; oder eine bewusst länderunabhängige Domain (wie .com, .net, .org, .info, .name ...).
Die Domainendung könnte man auch danach aussuchen, wie streng es die jeweilige Internetbehörde mit der Eintragung bzw. der Nachprüfung des Eigentümers macht (im Klartext: wo man auch nicht-existente WhoIs-Daten hinterlegen kann).

So etwas wäre relativ einfach zu realisieren. Aber, wie gesagt, wenn diese Person von öffentlichem Interesse bereits eine eigene offizielle Homepage hat, dann erreicht man mit einer falschen Parallel-Homepage bestenfalls einen kleinen Teil der Internetbenutzer.

[BlueNote]

[mokutro]

Es kommt auch darauf an, inwiefern sich die "offizielle" und die "falsche" Homepage unterscheiden.
Wenn beide optisch und inhaltlich fast ident sind, und dann auch noch Tricks wie extrem ähnliche Adressen (z.B. www.vornamenachname.de und www.vorname-nachname.de) verwendet werden, dann könnte die "falsche" Homepage auch längere Zeit online sein, ohne aufzufliegen.

Ich habe vor Jahren mal den Fall einer Bekannten mitbekommen. Deren Homepage wurde gehackt (unsichere und leicht zu erratende FTP-Passwörter, damals noch unverschlüsselt) und es wurden nur ganz wenige subtil bösartige Textänderungen vorgenommen, sodass ihr das lange Zeit gar nicht aufgefallen ist - nur winzige Änderungen von einzelnen Worten gegen andere, optisch ähnliche Worte (z.B. statt "kritischer Zugang" -> "kindischer Zugang" usw.)

[mokutro]

Und das nur als böse Inspiration, was man schon 2001 mit der Kombination von "Prominenter", "Internet-Domain" und "Automatischer Weiterleitung zur offiziellen Homepage" anstellen konnte:

http://www.n-tv.de/technik/F-enfritz-wieder-aktuell-article129697.html