Überschrift und Inhalt

[silesio]

Es ist ein altbeliebter Brauch,
der häufig gilt und bei mir auch:
Ein jedes Werk (auch ein Kapitel)
trägt einen ausgesuchten Titel.
   Welche Funktion hat eigentlich ein Überschrift? Will sie auf das Wichtigste hinweisen? Soll sie womöglich auch mal eine falsche Spur legen, damit der Überraschungseffekt umso grösser ist?
   Gibt es irgendwelche Regeln oder Empfehlungen, eine Überschrift zu wählen, egal, ob für Gedicht, Roman, Theaterstück?

[Murmeltier]

Ich wage zu bezweifel, dass man sich für die Auswahl an statische Regeln halten muss. Aber für mich persönlich gilt:
Eine Überschrift, egal ob für den Titel oder einen einzelnen Abschnitt, sollte die Stimmung des folgenden Textes spiegeln und ein Teaser für den Inhalt sein

[silesio]

Grosse Musiker haben bei kleinen Stücken oft auf Titel verzichtet. Aber Weil es grosse Künstler waren, hat man den kleinen Werken oft später einen mehr oder weniger passenden Titel gegeben.
   Die ganz grossen Dichter gibt es ja wohl in diesem Forum nicht. Oder irre ich mich da? Also sollte man sich wohl oder übel selbst die Mühe einer Überschrift machen. Und da ist mir, liebes Murmeltier, Stimmung als Kriterium zu wenig.

[Murmeltier]

[silesio]

Mir schwebt vor, dass der Titel gewissermassen eine Zusammenfassung des Inhalts ist, sozusagen in ovo, das Ei, das alle Bestandteile schon enthält und sich dann nur entfaltet.
   Das könnte z. B. dein vorgeschlagner Titel "Feuchtgebiete" sein - für ein Biologiebuch, nicht für einen Liebesroman.