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Lebendiger schreiben: Wechsel von Handlung und Dialogen

 
 
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BerndHH
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 60
Beiträge: 963
Wohnort: HH


Beitrag15.10.2017 08:04
Lebendiger schreiben: Wechsel von Handlung und Dialogen
von BerndHH
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi zusammen,

Wie gestalte ich den Wechsel von Handlung und Dialogen am interessantesten? Der Mensch denkt ja üblicherweise linear. Beispiel:

Dorothea stürmte in den Keller und drehte die Anlage auf. Kurze Zeit später schallte Beatrice Egli mit “Mein Herz” durch das schmucke Einfamilienhaus. Die 150 Dezibel der Bose-Musikanlage ließen die Wände erzittern.
“Mach sofort die Scheiße leiser! Das ist ja nicht mehr zum aushalten!”, brüllte Sven mit hochrotem Kopf. Er suchte nach einem Gegenstand.
“Ich kann Dich gar nicht hören…ach leck mich doch am Arsch!”, gab Dorothea zurück. Ihre Haare klebten ihr schweißnass im Nacken. Sie musste irgendetwas tun, um seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen. Ihre Gedanken kreisten im Kreis.
“Ich geh' heut Nacht aus. Endlich wieder Tanzen gehen. Das Herz an Herz Gefühl und wieder diesen Rhythmus spüren. Dann kommt dieser Mann, und tanzt mich von der Seite an. Er flüstert mir ins Ohr, wie man nur so schön sein kann…”, trällerte die Schweizer Schlagersängerin mit einer penetranten Fröhlichkeit, die Svens Puls weiter in die Höhe trieb.
“Na warte, wenn ich Dich kriege, werde ich Dir schon die Flausen austreiben!”
Seine schweren Stiefel donnerten die Wendeltreppe hoch und runter. Auf einmal wurde es Dorothea eiskalt um ihr Herz, das stehen zu bleiben drohte. Das letzte Mal lag sie drei Wochen im Krankenhaus und ihre eigene Mutter hatte Mühe, ihr windelweich geschlagene Tochter wiederzuerkennen.


Handlung – Dialog – Handlung, das kann man doch auch anders machen, oder?

Fitzek arbeitet anscheinend genauso, indem er wörtliche Rede aneinander reiht:
Zitat:
Oder Josys Zimmer. “Ich wollte das noch überprüfen, als ich plötzlich Stimmen hörte.” “Was für Stimmen?” “Eigentlich war es nur eine. Und sie sagte auch nichts. Ich hörte wie ein Mann weinte. Leise. Kein Schluchzen. Mehr ein Wimmern. Und es kam aus dem Zimmer am Ende des Gangs.” “Woher wussten Sie das?” “Weil es lauter wurde, je näher ich kam.” “Hatten Sie gar keine Angst?” “Doch aber richtig Panik bekam ich erst, als Charlotte auf einmal draußen anfing zu schreien.”

Dialog zwischen Dr. Viktor Larenz und Anna Spiegel in Sebastian Fitzek: Die Therapie. Knaur Taschenbuchverlag, München 2006, S. 102. ISBN 3-426-63309-4.
Okay, ein schlechtes Beispiel.

Zitat:
”Ein verlockender Vorschlag.” “Aber?” “Aber ich glaube, ich bleibe heute Abend lieber zu Hause.” Peter griff sich an die Brust, als sei er tödlich verwundet. “Schon wieder abgeschossen! Sag mir nur eins – gibt es nur irgendeine Masche, die bei Dir zieht?” Sie lächelte. “Das musst Du schon selbst herausfinden.”

Tess Gerritsen: Die Chirurgin. Blanvalet, München 2004, S. 56. ISBN 3-442-36067-6
Auch blöd.

Gemeint ist keine lineare Abfolge von wörtlicher Rede: Person A “Blabla”, Person B “Blabla”, Antwort von Person A “Blabla” – dann hat man einen Block wie “Blabla”, sagte Person A, “Blabla”, antwortete Person B und immer so weiter, sondern etwas in der Art, dass Dialog und Handlung alternieren:

“XXX?”, fragte Person A.
Person B goss sich einen Scotch ein. “YYY!” [Antwort von Person B] Handlung.
Person A wollte wissen, “ZZZ?”


Ja, ich weiß, ich kann mich da nicht so richtig artikulieren. Aber die Problematik ist klar, oder? Wie ist Eure Meinung dazu? Ich freu mich schon auf Eure Antworten. Gruss, Bernd


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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag15.10.2017 10:59

von Stefanie
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Grundsätzlich ist der Wechsel zwischen Dialog und Handlung schon am besten. Kommt auch drauf an, was sie machen. In einem ruhigen Gespräch muss meiner Meinung nach nicht dauernd eingestreut werden, dass einer einen Schluck Tee nimmt oder sich sich am Kopf kratzt. Aber ein bisschen davon hält den Leser in der Szene.

Interessant wird eine Szene dadurch, was inhaltlich passiert bzw. vermittelt wird.
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BerndHH
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 60
Beiträge: 963
Wohnort: HH


Beitrag15.10.2017 14:46

von BerndHH
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Hi Stephanie,

da hast Du natürlich recht. Vielleicht mach ich mir auch zu sehr einen Kopf darum. Schönen Sonntag!


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BlueNote
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Wohnort: NBY



Beitrag15.10.2017 15:56

von BlueNote
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Hi Bernd!

Würde ich auch sagen, dass ein Mischen von Handlung und Dialog am besten ist.

Was mir übrigens sehr unangenehm an der Schreibe (in Blau) aufgefallen ist: der völlig überdrehte Scheibstil. Die Stiefel "donnern" die Treppe hoch, ihr wird es nicht kalt ums Herz sondern "eiskalt", die Tochter wurde "windelweich" geschlagen, Dorothea "stürmte" in den Keller. Die Wände "erzittern", nur weil da Musik ist.

Dieser Schreibstil ist in etwas so penetrant wie das Lied der Schweizer Schlagersängerin nervig. Flach und vollkommen übersteuert. Unseriös würde ich sagen. Ein Buch mit solch einem Schreibstil würde bei mir nach drei Sätzen in die Ecke fliegen. Mit "lebendiger schreiben" hat das sicherlich nichts zu tun.

BN
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Ruyi
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Beiträge: 149
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Beitrag16.10.2017 08:14

von Ruyi
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Ich finde eine Mischung aus Dialog und Handlung auch am besten. Gerade bei "kleinen" Handlungen gefällt es mir besonders, wenn diese etwas über den Charakter der Figuren aussagen oder dem Dialog zwischen den Zeilen eine andere Bedeutung verleihen, zB wenn Figur 1 etwas behauptet, aber ihre Handlung, Gestik etc genau das Gegenteil verraten. Ein bisschen drumherum, um in der Szene zu bleiben, ist natürlich auch nicht schlecht, aber in Maßen. Wenn nach jeder Dialogzeile sinnlos ein Apfel weitergeschält wird, nervt mich das eher.
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
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Alter: 66
Beiträge: 1270
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R
Beitrag16.10.2017 09:02

von Rainer Prem
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Hallo,

einem Wechsel zwischen Dialogzeilen und Tätigkeiten ist natürlich am leichtesten zu folgen.

Allerdings ist dein Beispiel mit mehrfacher Wiederholung einer Dialogzeile, eventuell einem Inquit und dann einem Satz über die Tätigkeit nicht wirklich optimal geschrieben.

Da kann durchaus eine Tätigkeit VOR der Dialogzeile stehen, wenn sie logisch/chronologisch dahinpasst.

Über "Show, don't tell" und "head hopping" (leider kenne ich immer noch keine guten deutschen Begriffe dafür) in dieser Szene will ich hier nicht ins Detail gehen.

Grüße
Rainer
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schwarzistdiekatz
Geschlecht:männlichEselsohr


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Beitrag16.10.2017 18:34

von schwarzistdiekatz
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Leider kann ich hier nichts hochladen via [img] - Fehlfunktion
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schwarzistdiekatz
Geschlecht:männlichEselsohr


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Beitrag16.10.2017 18:58

von schwarzistdiekatz
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schwarzistdiekatz
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 287
Wohnort: Graz


Beitrag16.10.2017 18:59

von schwarzistdiekatz
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Mit neuem Fenster gings, also , was ich sagen wollte, Übergänge sind ok, restliche Anmerkungen siehe oben...
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schwarzistdiekatz
Geschlecht:männlichEselsohr


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Beitrag16.10.2017 19:23

von schwarzistdiekatz
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@ rainer, nur aus interesse, wo ist in diesem text head hopping, außer in einem nebensatz? und wo  fehlt "show dont tell"?
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Beka
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Beiträge: 2370



Beitrag16.10.2017 20:50

von Beka
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Ich bin zwar nicht Rainer, aber das ist mir aufgefallen:

Zitat:
Dorothea stürmte in den Keller und drehte die Anlage auf. Kurze Zeit später schallte Beatrice Egli mit “Mein Herz” durch das schmucke Einfamilienhaus. Die 150 Dezibel der Bose-Musikanlage ließen die Wände erzittern.
“Mach sofort die Scheiße leiser! Das ist ja nicht mehr zum aushalten!”, brüllte Sven mit hochrotem Kopf. Dorotheas Perspektive
 Er suchte nach einem Gegenstand. Svens Perspektive
“Ich kann Dich gar nicht hören…ach leck mich doch am Arsch!”, gab Dorothea zurück. Ihre Haare klebten ihr schweißnass im Nacken. Sie musste irgendetwas tun, um seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen. Ihre Gedanken kreisten im Kreis. Dorotheas Perspektive
“Ich geh' heut Nacht aus. Endlich wieder Tanzen gehen. Das Herz an Herz Gefühl und wieder diesen Rhythmus spüren. Dann kommt dieser Mann, und tanzt mich von der Seite an. Er flüstert mir ins Ohr, wie man nur so schön sein kann…”, trällerte die Schweizer Schlagersängerin mit einer penetranten Fröhlichkeit, die Svens Puls weiter in die Höhe trieb. Svens Perspektive
“Na warte, wenn ich Dich kriege, werde ich Dir schon die Flausen austreiben!”
Seine schweren Stiefel donnerten die Wendeltreppe hoch und runter. Auf einmal wurde es Dorothea eiskalt um ihr überflüssig, um ein anderes Herz kann ihr nicht kalt werden Herz, das stehen zu bleiben drohte. Das letzte Mal lag sie drei Wochen im Krankenhaus und ihre eigene Mutter hatte Mühe gehabt das muss ins PQP, ihr windelweich geschlagene Tochter wiederzuerkennen.

Tell sehe ich hier auch nicht. Ich frage mich aber, ob Sven mit ihr in einem Zimmer ist. Falls nicht, ist auch dieser Satz ein Bruch in der Perspektive: "brüllte Sven mit hochrotem Kopf."


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schwarzistdiekatz
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Beitrag16.10.2017 22:34

von schwarzistdiekatz
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Sehe ich ähnlich beim "Puls hochtreiben". Das nach "einem Gegenstand suchen" sehe ich nicht so eng, da es sein kann, dass sie ja sieht, wie er das versucht.
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Rübenach
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Beiträge: 2832



R
Beitrag17.10.2017 12:37

von Rübenach
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Perspektivbruch? Aber nur, wenn man auf die Idee kommt, der Text sei in der personalen Perspektive geschrieben. Anhand welcher Indizien lest ihr das in dieser Perspektive?

Ich sehe einen Erzähler, der allwissend ist, Innensicht auf alle handelnden Personen hat, selbst aber nicht als Person in der Erzählung vorkommt. Also einen auktorialen. Und wundersamerweise gibt es keine Perspektivbrüche.


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Beka
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Beiträge: 2370



Beitrag18.10.2017 10:09

von Beka
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Der Text ist im Grunde zu kurz, um das zu beurteilen.
Ich bin sofort in Dorotheas Kopf, mir fehlt die Außenansicht, das Wertende, was einen akutorialen Erzähler ausmacht. Für mich ist das Headhopping. Aber vielleicht liegt es nur am gewählten Ausschnitt.


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BerndHH
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Beiträge: 963
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Beitrag19.10.2017 08:49

von BerndHH
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Hallo Leute,

vielen lieben Dank für Eure zahlreichen Anmerkungen. Hatte länger nicht mehr reingeschaut, daher die späte Antwort.
Head Hopping? War mir noch unbekannt.
Zitat:
Einfach nur in die Köpfe mehrerer Charaktere einzutauchen, ist keine auktoriale Perspektive, sondern „head hopping“. Der auktoriale Erzähler bringt sich durch Kommentare und Wertungen ein und ist eine spürbare Präsenz.
aus http://ylva-verlag.de/erzahlperspektive-2/

Es ging mir auch gar nicht um meinen Text, den ich hier hineingestellt habe, sondern eher um das Technische. Bei mir sind Dialoge meist eingerückte Blöcke:

"Blablala", sagt Person A.
"Blablablupp", antwortet Person B

Das ist natürlich Mist! In guten Prosatexten, steht wörtliche Rede häufig eingerückt und alleinstehend oder am Anfang/Ende eines Satzes eingebunden. Das meine ich mit lebendiger Satzbau. Und da habe ich kein gutes Mittel, wie ich Akteure miteinander kommunizieren und agieren lassen kann. Diese Blöcke mit wörtlicher Rede sind jedenfalls suboptimal.


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IvoCH
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Beitrag19.10.2017 23:10

von IvoCH
Antworten mit Zitat

schwarzistdiekatz hat Folgendes geschrieben:
Sehe ich ähnlich beim "Puls hochtreiben". Das nach "einem Gegenstand suchen" sehe ich nicht so eng, da es sein kann, dass sie ja sieht, wie er das versucht.


Ja, liebe Beka, da habe ich auch gestützt. Das mit diesem Gegenstand ist doch eine offensichtliche Handlung. Das sieht sie definitiv. Arrow Wenn du da einen Perspektivebruch siehst, denn bitte erklären.

Eigentlich gehe ich immer so vor. Ich wähle zuerst eine Figur, gehe in sie hinein und trete so in den Dialog.

Zum Abendessen machte Kathrin Hofer ein Chateaubriend an einer Sauce Béarnaise, Mischgemüse. und Kroketten. Sie war ner-vös. Andreas würde gleich nach Hause kom-men. Arrow ihre Vermutung, Erfahrungswert
 Sie entkorkte einen Chardonnay und schenkte die Weingläser ein. Sie zündete die Kerzen auf den Tisch an und richtete das Carpaccio. Andreas traf ein. Arrow Sie hört evt. sein Auto, die Haustür könnte gehen etc.
  »Seruss Süsse, hast du mich vermisst? « frag-te er verführerisch. Er liess Musik von Eric Clapton laufen. Arrow Das hört sie definitiv
Im Gegensatz zu seiner Frau stand Herr Hofer auf Blues und Rockmusik. Besitzergeifend näherte er sich Kathrin von Hinten und legte seine Hände an ihre Taille. Arrow Logisch, sie spürt das
 Zusammen liessen sie im Takt der Musik kreisen. »Andi, ich bin nicht in der Stimmung. « erwähnte sie. Doch diese Worte interessierten ihren Ehe-mann nicht. Arrow Sie bemerkt, er ignoriert sie. Vielleicht müsste ich das hinschreiben
Er wollte sie streicheln. Aber bevor er ihre Wangen berührte, packte sie sein Handgelenk und hielt ihn von ihren Körper fern. Mit ermahnenden Blicken sah sie ihm in seine braunen Augen. »Schluss jetzt! « bestimmte sie. Andreas brach in sich zusammen und setzte eine beleidigte Miene auf. »Das Fleisch sollte jeden Mo-ment gut sein. « sagte Kathrin, als wäre nichts gewesen. Doch Andreas war bereits mit seinem Glas im Esszimmer verschwunden. Kathrin tischte das Essen auf. Es war eine romantische Atmosphäre. »Wir müssen reden. « meinte sie. Andreas nahm gierig ein Stück Filet. »Worüber? « fragte er gelang-weilt. Er kaute. Kathrin nahm all ihren Mut zusammen. »Ich habe mich beworben und gehe morgen an ein Vorstellungsgespräch! « platzte es aus ihr hervor. Andreas, der gerade am Wein genippt hatte, prustete den halben Schluck über den Tisch.
 Arrow Hier ist es sehr ähnlich wie BerndHH. Beka würde mir Head Happig vorwerfen. Dabei könnten wir hier eine Frage stellen: WARUM! Warum prustet Andreas? Warum oder welcher Gegenstand sucht Sven?
Wenn wir dies vom Autor beantwortet bekommen, wäre es tatsächlich Head Happing!
 Arrow aber interessante Frage und Debatte über Head Happing. Danke Beka
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Beka
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Beitrag20.10.2017 09:31

von Beka
Antworten mit Zitat

IvoCH hat Folgendes geschrieben:
schwarzistdiekatz hat Folgendes geschrieben:
Sehe ich ähnlich beim "Puls hochtreiben". Das nach "einem Gegenstand suchen" sehe ich nicht so eng, da es sein kann, dass sie ja sieht, wie er das versucht.


Ja, liebe Beka, da habe ich auch gestützt. Das mit diesem Gegenstand ist doch eine offensichtliche Handlung. Das sieht sie definitiv. Arrow Wenn du da einen Perspektivebruch siehst, denn bitte erklären.



Gerne:

Wenn er nicht gerade den Raum nach einem Gegenstand durchsucht - also Schubladen, Schränke o.ä öffnet, unters Bett guckt,  kann sie nur sehen, dass er sich suchend umsieht, aber da sie keine Gedanken lesen kann, weiß sie nicht, wonach er sucht.
Ich bin zugegebenermaßen sehr pingelig, andere sehen das nicht so eng. Muss man auch nicht. Es gibt viele erfolgreiche Autoren, die das ebenfalls nicht so genau nehmen.


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Beka
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Beitrag20.10.2017 09:45

von Beka
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@Bernd, verstehe ich dich richtig, dass es dir darum geht, bei einem Dialog nicht jeden Satz mit der wörtlichen Rede anzufangen?
So etwa?


Die Türe und alle Fenster waren eingeschlagen. Im Inneren musste ein gewaltiges Feuer gewütet haben, die Bänke waren völlig verbrannt, vom Altar erkannte man nur rußgeschwärzte Überreste.
„Was ist hier nur geschehen?“, murmelte Marco.
Gänsehaut breitete sich von Antonellas Nacken über ihren Rücken aus, ihre Kopfhaut prickelte. Sie packte den Mann am Arm. „Lass uns schnell weggehen.“
„Warum?“
„Ich glaube, ich weiß, wo wir hier sind. Bitte, wir müssen fort.“ Sie versuchte, ihn vorwärts zu ziehen. Auf keinen Fall wollte sie die Dämmerung in diesem geisterhaften Dorf erleben.
Doch statt schneller zu gehen, blieb er stehen und lauschte. „Scheinbar ist es nicht ganz nicht verlassen. Ich höre Stimmen.“
Entsetzt hielt sie die Luft an. „Das sind die Geister.“
Ein ungläubiges Lächeln huschte über sein Gesicht, doch er wurde sofort wieder ernst, als er sie anblickte. „Glaubst du das wirklich?“
So genau wusste sie das auch nicht. Es war eine der vielen Geschichten, die an den langen Winterabenden erzählt wurden, wenn der Schnee meterhoch lag, und der Wind, der um die Häuser pfiff, das Heulen der Wölfe mit sich brachte.
 Plötzlich ertönte ein Wiehern und kurz darauf das Stampfen von Pferdhufen.
Der Mann fuhr herum. „Das sind keine Geister“, sagte er. „Komm.“


Hier habe ich ziemlich viel Handlung dabei, aber ich schreibe auch gerne Dialoge, in denen hauptsächlich geredet wird. Bei nur zwei Leuten kannst du mit Inquits sparen, da ist eigentlich ziemlich klar wer spricht.


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BerndHH
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Beitrag20.10.2017 16:31

von BerndHH
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Hallo Beka,

exakt das meine ich und wie ich sehe, bist Du sehr geübt darin.
Meine Texte, eher Berichte sind da eher holprig und bringen nicht die atmosphärische Dichte rüber, die ich mir gerne wünsche.
Handlung, dann ein Textblock zwischen Person A und B aber das ist es sicher nicht, was gute Prosa ausmacht.
Ich habe mein Manuskript zu 80% in Berichtsform und nur 20% sind Dialoge, die wie Fremdkörper wirken.
Da möchte ich mich gerne verbessern, weiß aber nicht so recht wie.

Gruss,
Bernd


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Beka
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Beitrag20.10.2017 20:46

von Beka
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Ich spiele die Szenen vorher in Gedanken durch, bei Spaziergängen mit meinem Hund. Dann habe ich den MP3 mit der passenden Musik dabei, und versuche, die Situation vor mir ablaufen zu lassen, wie einen Film. Was passiert, wer macht was.
Wenn es gut läuft, gelingt es mir, den Film direkt aus meinem Kopf aufzuschreiben. Dann fließt es. Oft gelingt es nicht, dann verzweifle an manchen Szenen, die in meinen Kopf so einfach waren, und brauche Tage dazu, oder es geht gar nicht.
Was hilft, ist lesen. Wirklich genau darauf achten, wie die Autoren schreiben, deren Bücher dich fesseln.


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BerndHH
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Beitrag21.10.2017 05:14

von BerndHH
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Hallo Beka,

besten Dank für Deine Tipps! Gruss und schönes WE!


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Beitrag21.10.2017 13:21

von IvoCH
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Hallo Beka
Hier! http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?p=1167668#1167668
hab was für dich Laughing Laughing Laughing Laughing Laughing
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