18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Agenten, Verlage und Verleger
Buch in China veröffentlichen <- Was ist zu beachten, wie ist vorzugehen ???

 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Aqua
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 73
Wohnort: Berlin


Beitrag14.10.2017 19:27
Buch in China veröffentlichen <- Was ist zu beachten, wie ist vorzugehen ???
von Aqua
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,

mich interessiert momentan der Chinesische Buchmarkt und die Möglichkeiten die dieser Markt europäischen Schriftstellern bieten kann.

Um es gleich zu sagen: Ich kenne mich in dem Markt noch absolut nicht aus.

Angenommen ein Schriftsteller aus Deutschland möchte sein Buch von einem chinesischen Verlag in China verkaufen lassen.

Was ist dabei alles zu beachten?
Ich meine, man muss einen Verlag finden, er muss das Buch übersetzen aber da gibt es doch sicher noch eine ganze Menge mehr zu beachten.

Vielleicht ist ja hier Jemand der da schon Erfahrungen gemacht hat und was dazu sagen kann.

Vielen Dank im Voraus!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Magpie
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 48
Beiträge: 1263
Wohnort: NRW


Beitrag14.10.2017 19:44

von Magpie
Antworten mit Zitat

Ich kann leider über China nichts sagen, aber mein Buch wird wohl bald (wenn alles gut geht) auf dem indischen Markt zur Verfügung stehen.
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Der einfachste Weg ist sicher "Vitamin B": kennst du Verleger in China? Oder Leute, die Leute kennen, die Verleger kennen?
Ansonsten ist generell der größte Kostenpunkt die Übersetzung. Ob der Verlag das wirklich übernimmt, ist fraglich.
Ich hatte den Vorteil, dass der indische Verleger, der an meinem Buch interessiert ist, mit dem Goethe-Institut zusammen arbeitet. Dieses Institut gibt es sicher auch in China, es fördert die deutsche Kultur in fremden Ländern und sponsort Übersetzungen. Gerade in Sprachen, bei denen deutsche Literatur nicht ganz so stark vertreten ist (wie in meinem Falle Hindi).
Der Verlag übernimmt natürlich Marketing etc. in seinem Land. Bedingung bei mir war jedoch, dass ich dann auch in das Land reise und als Autor eine Promo-Tour machen werden, um den Verkauf zu fördern.

Wie gesagt, ohne direkten Draht zu irgendjemanden vom Fach dort, fände ich es schwierig. Vielleicht wirklich mal das Goethe-Institut in China anschreiben?

Viel Erfolg!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Unstern
Klammeraffe


Beiträge: 749
Wohnort: Leonding (Österreich)


Beitrag14.10.2017 20:29

von Unstern
Antworten mit Zitat

Normalerweise sollte das über den bisherigen Verlag oder die Agentur laufen. Da kann man aber nicht hergehen und sagen: "Ich finde China so toll, machen Sie bitte was mit China!", sondern sich halt mit den Kontakten begnügen, die die halt haben. Viele Verlage haben gar keine Kontakte ins nicht-deutschsprachige Ausland.
Also auch Augen auf beim Unterschreiben von Verträgen - wenn noch nie ein Werk aus einem Verlag übersetzt wurde, dann kann man den Passus, der oft einfach nur aus einem Normvertrag übernommen wurde, oftmals auch streichen lassen, falls man das selbst in die Hand nehmen will.

Ansonsten habe ich bisher Kurzgeschichten im Ausland veröffentlicht. Ich gehe da einfach zu Veranstaltungen im Ausland, die mit meinem Genre was zu tun haben. Nicht deswegen, deswegen lohnt es sich sicher nicht. Man kann so was nämlich nicht erzwingen. Hingehen, interessiert sein (aufrichtig - man merkt es, wenn sich wer nur "hinzuschmeißt"), mit Leuten reden. Oft ergibt sich so was, man holt sich nebenan in der Bar ein Getränk, und dann setzt sich zu wem, den man schon von einer früheren Veranstaltung kennt und da sind auch andere Leute und vielleicht ist einer halt Verleger, Herausgeber, Verlagslektor oder so.

Selbst dann kommt aber meistens nichts raus. Und selbst wenn ein eindeutiges Interesse signalisiert wird, klappt es meist nicht. Einige wollen es auch erst auf Englisch lesen und ziehen dann erst in Betracht, einen Übersetzer zu engagieren. Und das macht es natürlich schwer, weil ich geh mal von mir aus, ich spreche ganz gut Englisch, halte auch Vorträge in der Sprache und schreibe kleinere Artikel für ein englischsprachiges Online-Magazin, aber man merkt es halt doch, dass es nicht meine Muttersprache ist und für eine Selbstübersetzung von Geschichten reicht es nicht.

Allgemein: So viele gibt es nicht im Ausland (ich spreche natürlich nicht von Ländern, die das als Landessprache haben), die Deutsch tatsächlich so gut verstehen, dass sie die Qualität beurteilen können. Übersetzer sind auch meist nicht die Entscheidungsträger, die kommen nachher dazu. Und bei denen, wo es klappt, geht es dann jahrelang dahin. Meiner Erfahrung nach, klar, wenn die dicken Fische zusammenkommen, ist das vielleicht ein bisschen anders. Aber wenn Du einen dicken Fisch als Agent hättest, würdest Du ja wohl den fragen.

So was selbst anzugehen, das ist sehr schwierig. Und man sollte auch erst mal in der eigenen Sprache was erreicht haben (sogar im Hobbybereich), also etwas in der Art: "Kein Verlag in Deutschland will mich, dann probiere ich es halt in China!", wird nicht funktionieren.

Und das mit dem "Leute, die Leute kennen" wie erwähnt wurde: Das sehe ich auch so, aber teils ist es auch problematisch. Man kennt ja sehr oft Leute, die genau dasselbe in Grün machen wie man selbst. Also warum sollte sich wer einen möglichen Konkurrenten ins Boot holen? Vor allem, wenn man den womöglich gar nicht wirklich kennt. Manchmal sogar bloß nur ein Facebook-Freund, den man noch nie persönlich getroffen hat. Dann ist es immer blöd, ist der gut, ist es Konkurrenz, ist der schlecht, fällt es negativ auf einen zurück.

Es funktioniert oft eher zwanglos oder halt über gegenseitig wem einen Gefallen tun, dass wer wem einen Tipp gibt, wenn wer gerade was sucht, und zusammen einen trinken hilft definitiv. (Wenigstens das ist leicht mit den Chinesen - so viel vertragen die nicht, wenn Du das wie ich mit einem Ukrainer machst, der mich dann an ein weißrussisches Magazin vermittelt hat, das aber leider vor der Veröffentlichung "verstorben" ist - das ist dann kein so schöner Morgen nach dem Gespräch über die Veröffentlichung mit Vodka inklusive.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Nagini
Leseratte
N


Beiträge: 165



N
Beitrag15.10.2017 18:28

von Nagini
Antworten mit Zitat

Mein Verlag hat eine chinesische Agentin, und über diese eine Lizenz meines Buches nach China verkauft. Das wäre der übliche Weg ... (auch für andere Länder)

Kannst Du Chinesisch? Falls nicht, welche Gründe gibt es zu der Annahme, dass man Dir nicht nur ein Buch übersetzt, sondern auch Verträge, Kommunikation, Verhandlungen, etc.? Da müsstest Du wahrscheinlich selber ordentlich blechen für einen Übersetzer, und zwar regelmäßig. Wäre es das wert?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Aqua
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 73
Wohnort: Berlin


Beitrag08.11.2017 12:39

von Aqua
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nagini hat Folgendes geschrieben:
Falls nicht, welche Gründe gibt es zu der Annahme, dass man Dir nicht nur ein Buch übersetzt, sondern auch Verträge, Kommunikation, Verhandlungen, etc.? Da müsstest Du wahrscheinlich selber ordentlich blechen für einen Übersetzer, und zwar regelmäßig. Wäre es das wert?


Meine Vorstellung ist mit Chinesen zusammen zu arbeiten und diese am Umsatz zu beteiligen. Wenn sie selbst was davon haben, werden sie sich schon bemühen dass es funktioniert, so mein Gedanke.

Leider gibt es in China keine Buchpreisbindung. Außerdem lesen die Chinesen zwar gerne aber wollen nichts dafür ausgeben.

Eine andere Sache ist dann auch das Copyright. Mir wurde nämlich jetzt gesagt, ein Copyright wie im Westen würde es in China nicht geben. Das wäre natürlich ein Problem.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nagini
Leseratte
N


Beiträge: 165



N
Beitrag08.11.2017 14:16

von Nagini
Antworten mit Zitat

Zitat:
Meine Vorstellung ist mit Chinesen zusammen zu arbeiten und diese am Umsatz zu beteiligen. Wenn sie selbst was davon haben, werden sie sich schon bemühen dass es funktioniert, so mein Gedanke.


Mit "die Chinesen" meinst Du einen chinesischen Verlag, richtig? Dir ist aber schon klar, dass sich die wenigsten die Mühe machen dürften, auch nur die erste Seite des Manuskripts zu lesen, wenn es nicht auf Chinesisch ist?
Ein deutscher Verlag würde ja mit einem Manuskript auf Chinesisch auch nichts anfangen können, selbst ein englisches würde sich kaum vermitteln lassen.

Das heißt, Du müsstest erst einmal eine Übersetzung anfertigen lassen -- und zwar aus eigenen Mitteln. Dann, und erst dann, wird ein Agent oder Verlag in China selbst entscheiden, ob er von Deinem Buch "was hat", genau wie hierzulande oder in den USA.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6380
Wohnort: USA
DSFo-Sponsor


Beitrag08.11.2017 15:08

von Murmel
Antworten mit Zitat

Die Mindest-Anforderung dürfte sein, dein Exposé in Englisch anzubieten.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Aqua
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 73
Wohnort: Berlin


Beitrag08.11.2017 21:01

von Aqua
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nagini hat Folgendes geschrieben:
Mit "die Chinesen" meinst Du einen chinesischen Verlag, richtig?


Nein, ich meine chinesische Bekannte die sich darum kümmern einen Verlag zu finden, das Buch zu übersetzen, etc.
Dafür bekommen sie eine Beteiligung in finanzieller Form.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
orangelunar
Geschlecht:weiblichLeseratte
O


Beiträge: 105



O
Beitrag09.11.2017 01:17

von orangelunar
Antworten mit Zitat

Ist dieser Thread hier eine Satire oder meinst du das ernst?
Du kennst den chinesischen Markt nicht, willst aber dort veröffentlichen? Hat dein Buch denn Marktreife?
Warum peilst du ausgerechnet den chinesischen Markt an? Wie wäre es erst einmal mit dem deutschen Markt? Wenn du dort Erfolg hast, wird das vielleicht auch auf einem anderssprachigen Markt etwas.
Mal abgesehen davon, ein ganzes Buch zu übersetzen ist eine Menge Arbeit und kostet eine Menge Asche. Da dürfte es mit einer "Beteiligung in finanzieller Form" nicht getan sein.
Zu den Kosten einer Übersetzung:
http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=35780
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Aqua
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 73
Wohnort: Berlin


Beitrag09.11.2017 18:07

von Aqua
pdf-Datei Antworten mit Zitat

orangelunar hat Folgendes geschrieben:
Ist dieser Thread hier eine Satire oder meinst du das ernst?


Natürlich. Ich habe keine Angst vor Vorstellungen und Visionen, sondern betrachte diese als wertvoll und nützlich. Die ziehen Dich nach Oben wenn sie richtig sind.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentliche ich schon.

Ich bin einfach realistisch: Ich habe keine Ahnung von der chinesischen Mentalität, kenne das Land nicht und das System auch nicht. Wenn ich nun dort veröffentlichen möchte, muss ich das mit einem Einheimischen tun, denn der kennt sich aus oder kann sich einarbeiten.

Ich werde gar nichts für die Übersetzung bezahlen, sondern die Leute beteiligen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
orangelunar
Geschlecht:weiblichLeseratte
O


Beiträge: 105



O
Beitrag10.11.2017 22:32

von orangelunar
Antworten mit Zitat

Aqua hat Folgendes geschrieben:
Ich bin einfach realistisch: Ich habe keine Ahnung von der chinesischen Mentalität, kenne das Land nicht und das System auch nicht. Wenn ich nun dort veröffentlichen möchte, muss ich das mit einem Einheimischen tun, denn der kennt sich aus oder kann sich einarbeiten.

Ich werde gar nichts für die Übersetzung bezahlen, sondern die Leute beteiligen.


Kommt die Beteiligung, die du dir da ausrechnest, denn an den normalen Preis einer Literaturübersetzung heran? Wenn die Verkaufszahl deines Buches gering ist, macht der Übersetzer einen schlechten Handel. Warum sollte das jemand tun, wenn er woanders besser bezahlt wird?
Mal abgesehen davon, du kennst den chinesischen Markt nicht und weißt damit nicht, ob dein Buch dort überhaupt mehr als ein paar wenige Leser findet. Jemand, der für dich die ganze Arbeit macht, wird ebenfalls nur beteiligt - mit dem Risiko, genau wie der Übersetzer für seine Arbeit nicht angemessen bezahlt zu werden.
Dein Buch hast du im Eigenverlag herausgebracht, schreibst du in einem anderen Thread. Das heißt, Marketing und Co. liegen allein bei dir.
Würdest du für einen unbekannten Autor arbeiten, und zwar nicht für einen Festpreis, sondern für eine Beteiligung, ohne dass du weißt, wie hoch (oder wie niedrig) diese ausfallen wird?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Unstern
Klammeraffe


Beiträge: 749
Wohnort: Leonding (Österreich)


Beitrag16.12.2017 21:38

von Unstern
Antworten mit Zitat

[img]Kommt die Beteiligung, die du dir da ausrechnest, denn an den normalen Preis einer Literaturübersetzung heran? Wenn die Verkaufszahl deines Buches gering ist, macht der Übersetzer einen schlechten Handel. Warum sollte das jemand tun, wenn er woanders besser bezahlt wird? [/img]

Ich könnte mir da eher noch vorstellen, dass eine Übersetzung vielleicht klappen würde, wenn das ein junger Student ist, der eben das Geld braucht - und nicht so viel wie ein Übersetzer in Mitteleuropa verlangen müsste (es also für einen Selfpublisher leistbar wäre), weil das Geld dort mehr Kaufkraft hat. Aber mit Beteiligung - hui, da steigt man meist schlecht aus. Und man muss auch die Preise kennen. Als ich angefangen habe, zu schreiben, meinte beispielsweise ein Verleger, ich könnte Anthologien für 25% Autorenrabatt erwerben und dann in den Buchhandel in Kommission geben. Da war teils Porto dann auch noch für mich zu tragen. Und als ich erfahrener war, habe ich dann rausgefunden, dass selbst volle 25% Rabatt auch ohne mitverdienenden Autor für den Buchhandel uninteressant sind. (Und nicht weil die böse sind, aber der muss ja Miete zahlen, Strom, Angestellte etc. - als Hobby kann man dagegen viel machen.)

Aber dann wirklich so wen zu finden - gerade für Deutsch. Schau Dir mal Bedienungsanleitungen und Produktbeschreibungen von chinesischen Produkten an, Deutsch, Englisch, egal - das klingt wie moderne Lyrik und man fragt sich da echt, wie es sein kann, dass sie da eine Massenproduktion fahren und dann haben sie keinen, der ein paar vernünftige Zeilen hinbekommt. Teils sind das ja nur fünf Zeilen und das ist schon haarsträubend.

Da geht es sicher mit Übersetzungen in Sprachen leichter, die auch in den hiesigen Schulen angeboten werden oder wo es eben genug Leute gibt, die eben zweisprachig aufgewachsen sind, entweder, weil das in der Gegend so üblich ist oder weil das eben Kinder aus "Gemischtehen" sind, die heute schon wieder erwachsen sind. (So gut kann man das gar nicht lernen, wie jemand das kann, der im Alltag dauernd mit beiden Sprachen zu tun hat.) Und man kann auch mal auf einen Sprung zu Literaturveranstaltungen rüberfahren. Aber grade Asien ist wohl in Sachen Literatur die "Königsklasse" zum Kontakteknüpfen, wegen der sprachlichen und kulturellen Unterschiede, der wenigen bestehenden Netzwerke und so weiter.

Also ganz ehrlich, ich würde die Idee an Deiner Stelle auf Eis legen. Versuch es im deutschsprachigen Bereich weiter. Mit Auslandsveröffentlichungen, die nicht nur spaßige Hobby-Aktionen sind, die mitunter mehr Geld verbrennen, als sie einbringen, sondern die auch Geld bringen, läuft das normal über Agenturen. Aber wenn man unbedingt auf eigene Faust losstarten will, ist es sicher innerhalb Europas einfacher.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3761



Beitrag16.12.2017 22:55

von Nordlicht
Antworten mit Zitat

Aqua hat Folgendes geschrieben:
Meine Vorstellung ist mit Chinesen zusammen zu arbeiten und diese am Umsatz zu beteiligen. Wenn sie selbst was davon haben, werden sie sich schon bemühen dass es funktioniert, so mein Gedanke.


Ein solches Übersetzungsmodell wird von Online-Plattformen wie www.babelcube.com und www.fiberead.com angeboten. Für Selfpublisher hat es den Vorteil, kein Geld vorab investieren zu müssen. Ob das Endprodukt dann auch etwas ist, das was taugt, ist eine andere Sache.

Denn aus Übersetzerperspektive finde ich diese beiden Plattformen eine unterirdisch schlechte Sache und kann mir auch nicht vorstellen, warum jemand dort seine Dienste anbietet, wenn man über andere Plattformen wie www.upwork.com zu einem festgelegten Preis übersetzen und einen Porfolio zusammenstückeln kann. Bei Babelcube & Co guckt man dumm in die Röhre, wenn das übersetzte Buch floppt. Ich wage daher zu bezweifeln, dass die Qualität der Übersetzungen das ist, was man als Autor seinem mühsam erstellten Werk antun will.

Und ist erst mal ein grottig übersetztes Buch von dir draußen, werden sich die Leute nicht unbedingt drum schlagen, das nächste Buch von dir zu kaufen.


_________________
If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8676
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag17.12.2017 15:03

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Aqua war zuletzt am 11.11.2017 im Forum eingeloggt. Er hatte bis dahin insgesamt 11 Beiträge verfasst. Es könnte sich als trügerisch erweisen, in diesem Thread noch auf eine Antwort von ihm zu warten.
Ich probiers trotzdem.

Hallo Aqua

Deine Hoffnungen bezüglich des chinesischen Marktes werden sich so, wie Du es Dir vorstellst, meiner Meinung nach wohl nicht erfüllen lassen.

Aqua hat Folgendes geschrieben:
... Meine Vorstellung ist mit Chinesen zusammen zu arbeiten und diese am Umsatz zu beteiligen. Wenn sie selbst was davon haben, werden sie sich schon bemühen dass es funktioniert, so mein Gedanke … Ich bin einfach realistisch: Ich habe keine Ahnung von der chinesischen Mentalität, kenne das Land nicht und das System auch nicht. Wenn ich nun dort veröffentlichen möchte, muss ich das mit einem Einheimischen tun, denn der kennt sich aus oder kann sich einarbeiten ... Ich werde gar nichts für die Übersetzung bezahlen, sondern die Leute beteiligen ...


Ich denke, das ist alles andere als realistisch.
Du bietest eine Beteiligung am Umsatz? Wem? Irgendwelchen Dir unbekannten Chinesen? Wie findest Du die?
Leider ist zu befürchten, dass solche chinesischen Zufallsbekanntschaften alles daran setzen könnten, den gesamten Umsatz in die eigene Tasche zu wirtschaften, falls sich überhaupt jemand findet, der sich auf so ein vages Projekt einlässt.

Der Buchmarkt ist dort staatlicherseits streng reglementiert. Es herrscht Zensur und die Möglichkeiten für Ausländer, dort geschäftlich tätig zu werden, sind gesetzlich eingeschränkt. Selbst Branchenriesen wie Amazon können dort nur schwer Fuß fassen. Gute deutsch-chinesische Übersetzungen sind teuer, weil der dortige Wirtschaftsstandort überwiegend von finanzstarken deutschen Unternehmen gesucht wird. Warum sollte jemand in einem solchen Umfeld nur für eine ungewisse Beteiligung übersetzen, also für lau, falls das Buch am Markt floppt?
Sollten eventuelle chinesische Geschäftspartner sich als unzuverlässig oder unehrlich erweisen, ist es für einen kleinen Selbstveröffentlicher aus Deutschland nur schwer möglich, seine Rechte aus der Ferne wirkungsvoll einzuklagen und eine polizeiliche und gerichtliche Verfolgung der Vergehen oder Schadensersatz zu erzwingen. Als Einzelkämpfer und Selfpublisher steht man dort also eher auf verlorenem Posten.

Ich würde an Deiner Stelle die Finger davon lassen. Jetzt verschwendest Du darauf nur unnötig Energie, die Du besser in die Eroberung leichter zugänglicher Märkte investieren solltest.
Diesen fernen Markt kannst Du meiner Ansicht nach nur dann ins Visier nehmen, wenn ein gestandener Großverlag mit entsprechender Erfahrung und erprobten Verbindungen Deinen Rücken stärkt, oder Deine eigene finanzielle Leistungsfähigkeit über jeden Zweifel erhaben ist.

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Agenten, Verlage und Verleger
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Agenten, Verlage und Verleger
Wie lange wartet ihr auf Antwort von ...
von Nezuko
Nezuko Agenten, Verlage und Verleger 14 17.04.2024 16:20 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Trash
Es ist nie zu spät!!!
von Wenigschreiber
Wenigschreiber Trash 0 16.04.2024 16:44 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Pavlos Dog oder wie wie ich ein guter...
von Cholyrika
Cholyrika Werkstatt 0 08.04.2024 15:16 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Profession Schriftsteller (Leid und Lust)
Wie geht ihr mit Ideenflut um?
von Chandrian
Chandrian Profession Schriftsteller (Leid und Lust) 24 08.04.2024 12:00 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Wer das liest, ist ein Hanuta
von Chandrian
Chandrian Roter Teppich & Check-In 6 08.04.2024 11:12 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von Nora_Sa

von EdgarAllanPoe

von Sun Wukong

von czil

von Jana2

von Ruth

von ConfusedSönke

von EdgarAllanPoe

von Mercedes de Bonaventura

von silke-k-weiler

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!