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Na, das macht doch Mut!

 
 
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Copgirl
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 73
Wohnort: NRW


Beitrag13.06.2017 11:25
Na, das macht doch Mut!
von Copgirl
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Habe ich gerade im Netz gefunden:

http://schriftblog.com/schreiben-ist-eine-zukunftsbranche-mit-fachkraeftemangel/
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sohndeslupus
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 31
Beiträge: 187
NaNoWriMo: 25495



Beitrag13.06.2017 11:40

von sohndeslupus
Antworten mit Zitat

Interessant.
Danke fürs Teilen!

Diese Vermutung hege ich auch schon eine Weile Wink


_________________
'Nummer 365 - Die Lichtbringer' ist jetzt beim Verlagshaus el Gato erschienen!
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Deichschaf
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
D


Beiträge: 58



D
Beitrag13.06.2017 11:50

von Deichschaf
Antworten mit Zitat

Spannend, und toller Blog, den kannte ich noch gar nicht! Hab ich direkt mal in meine Leseliste gepackt.

Dankeschön! Buch Daumen hoch²
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Bücherwurm87
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
B

Alter: 37
Beiträge: 33
Wohnort: Essen


B
Beitrag02.07.2017 16:37

von Bücherwurm87
Antworten mit Zitat

Ein schöner Blog. Der Artikel macht tatsächlich Mut. Vielleicht ist es ja doch nicht ganz so hoffnungslos, wie ich immer denke.

_________________
Gehe nicht nur die glatten Straßen, gehe Wege die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.

Lebe nicht dein Leben sondern lebe deine Träume.
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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2378



Beitrag02.07.2017 18:19

von Beka
Antworten mit Zitat

Naja ...

Zitat:
Schreiben ist eine Zukunftsbranche, denn es gibt so viele Dinge, die geschrieben werden müssen.


Zitat:
Wann immer ich mit Filmproduzenten oder Verlegern spreche, das größte Problem ist immer der Mangel an Autoren. Es ist so groß, dass bei solchen Gesprächen immer wieder Ideen auftauchen, wie sich Filme oder Bücher ohne (Drehbuch-)Autoren herstellen lassen. „Lass uns doch einfach versuchen, gemeinsam einen Stoff zu entwickeln“, schlug auch Uli vor und ich erzählte ihm von meinen Überlegungen, mangels guter Autoren Konzept-Romane in Teams unter meiner Leitung schreiben zu lassen.


Heißt: Nicht eure Ideen sind gefragt, sondern das, was der Verlag gerade als neuen Trend ausgemacht hat.
Gesucht sind Leute, die schreiben können und bereit sind, nach Vorgaben zu schreiben:
Wir hätten gerne etwas, das im Sommer an der Nordsee spielt, die Protagonistin soll kochen oder backen und einen Laden aufmachen, in dem sie ihre Kreationen verkauft. Natürlich trifft sie dort auf ihre große Liebe. Ach ja, ein schwuler bester Freund käme auch noch gut an.

So läuft es mit den Hausautoren der Großverlage.  Wer es mag, und kann ...
Meines ist es nicht.


_________________
*Die Sehnsucht der Albatrosse*
*Das Geheimnis des Nordsterns*
*Die Tochter der Toskana*
*Das Gutshaus in der Toskana*
*Sterne über der Toskana*
*Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg*
*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
*Der Himmel über Amerika - Leahs Traum*
*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten*
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Copgirl
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 73
Wohnort: NRW


Beitrag02.07.2017 18:49

von Copgirl
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ist das wirklich so? Wir haben hier doch ein paar Autoren bei Großverlagen oder?
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5435
Wohnort: OWL


Beitrag02.07.2017 19:21

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Mit der Verlagsgröße hat das nicht viel zu tun. Eher mit Vertriebskanälen und Vermarktungskonzepten.

Es geht überwiegend nicht um Literatur, sondern um "Content". Vor allem im journalistischen Bereich, PR usw. Aber auch um neue Rohstoffquellen für die Unterhaltungsindustrie, von Konzeptionären und Ideenlieferanten bis hin zu ausführenden Autoren, die die vorgeplanten Stoffstücke zu einem Ganzen zusammennähen.

Vieles schlägt sich nicht in Form dekorativer Bücher nieder, sondern wird eben gesendet. Nicht zu vergessen die Texte für Kabarettisten und Moderatoren. Das gab es auch früher schon, aber mit der Vielzahl von Sendern und Spartenprogrammen ist der Bedarf natürlich höher. Wenn man gut im Geschäft ist, verdient man nicht schlecht. Aber mancher, der hier erfolgreich ist, träumt heimlich von einem eigenen "richtigen Roman".
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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2378



Beitrag02.07.2017 20:57

von Beka
Antworten mit Zitat

Copgirl hat Folgendes geschrieben:
Ist das wirklich so?


Was soll ich denn jetzt darauf antworten? lol
Ne, habe ich mir ausgedacht, um euch zu ärgern.

Es geht um die Frage, ob man vom Schreiben leben kann. Es geht nicht um "Lieschen Müller", die mit einem ungewöhnlichen Setting
und einer unverbrauchten Idee einen Verlagsvertrag ergattert, und damit vielleicht erfolgreich ist, oder auch nicht.
Um vom Schreiben leben zu können, muss man produzieren. Für Top- Autoren mit Garantiezahlungen ("Vorschuss") im mittleren 5-stelligen Bereich reicht vielleicht ein Buch pro Jahr.
Als Einsteiger mit einen Honorar im mittleren 4-stelligen Bereich müssten es dann schon 3-4 Bücher pro Jahr sein.  Klar kann man Ideen vorlegen. Aber dann passt das Setting nicht
oder die Zeit nicht: Antikes Ägypten ist out. Nein, niemand will etwas über Istanbul lesen, verlegen wir die Handlung doch in die Toskana oder wenigstens nach Sizilien.
Ich habe das nicht erfunden, das sind Erfahrungsberichte von Kollegen. Und erste eigene Erfahrungen.


_________________
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Frau Bratbecker
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 43
Wohnort: Jenseits des Weißwurst-Äquators


Beitrag19.09.2017 06:17

von Frau Bratbecker
Antworten mit Zitat

Willebroer hat Folgendes geschrieben:

Vieles schlägt sich nicht in Form dekorativer Bücher nieder, sondern wird eben gesendet. Nicht zu vergessen die Texte für Kabarettisten und Moderatoren. Das gab es auch früher schon, aber mit der Vielzahl von Sendern und Spartenprogrammen ist der Bedarf natürlich höher. Wenn man gut im Geschäft ist, verdient man nicht schlecht. Aber mancher, der hier erfolgreich ist, träumt heimlich von einem eigenen "richtigen Roman".


Muss sich das denn ausschließen? Und ist es nicht egal, wovon der Schornstein raucht? Nein, ist es nicht, denn mit diesen Auftragsarbeiten übt man doch  für den eigenen richtigen Roman. Das kann man nicht von jeder Geldbringenden Tätigkeit behaupten.


_________________
LG
Frau Bratbecker
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Harald
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant

Alter: 76
Beiträge: 5132
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag19.09.2017 09:47

von Harald
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Eine einfache Frage:

Wie viele Schriftsteller/innen mit diesen Honoraren gibt es in Deutschland?
Ein, zwei Dutzend?
Niedrige oder hohe dreistellige Zahl?
Vierstelliger Bereich? (Was ich persönlich für unmöglich halte …)

Beka hat Folgendes geschrieben:

Um vom Schreiben leben zu können, muss man produzieren. Für Top- Autoren mit Garantiezahlungen ("Vorschuss") im mittleren 5-stelligen Bereich reicht vielleicht ein Buch pro Jahr.


.................................................................................................

Wie viele Schriftsteller/innen mit diesen Honoraren gibt es in Deutschland?
Ein, zwei Dutzend?
Niedrige oder hohe dreistellige Zahl?
Vierstelliger Bereich?

Beka hat Folgendes geschrieben:
Als Einsteiger mit einen Honorar im mittleren 4-stelligen Bereich müssten es dann schon 3-4 Bücher pro Jahr sein.


Hier wurde einmal ein Bericht vorgestellt, der ahnen ließ, dass "gut von den Honoraren durch Buchverlegung" lebende Autoren an den Fingern abzuzählen wären …


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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2701
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag19.09.2017 11:08

von Lapidar
Antworten mit Zitat

Mir geht es ähnlich wie Harald:

Ich habe mich auch gefragt, ob man dann angestellt wird und Renten- und Krankenkassenbeiträge vom Arbeitgeber dazu kriegt und auch  mal krank geschrieben werden kann. Oder ob diese Autoren, die da anscheinend so händeringend gesucht werden selbstständig tätig sind und für ihre Sozialbezüge allein aufkommen dürfen.
Ähnlich, wie es wohl bei dem durchschnittlichen Schauspieler ist.

Denn klar: Schreiber/Autoren sind gesucht, aber ob die dann wirklich genug verdienen können, um davon halbwegs bequem zu leben ? Da wiederum hab ich so meine Zweifel.
Selbstständigkeit ist hart. Suggeriert wird meist, dass die meisten Selbstständigen ein lockeres Leben haben. Aber wir wissen ja, Realität und was geschrieben wird... wink


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IQ Dino
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I

Alter: 62
Beiträge: 516
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I
Beitrag19.09.2017 16:25

von IQ Dino
Antworten mit Zitat

Es ist in dieser Branche (denken wir einfach mal ans Geld verdienen) wie in jeder anderen Branche, wo ein Seiteneinstieg möglich ist.

Ist man drin, lüppt et, bekommt man Kontakt, Auftrag, Deal, Chancen ... und eben Geld.

Ist man drin, kennt man die Adressen, Kontaktpersonen, Vorgehensweisen, weiß man, wie der Hase läuft und weiß, wo man einen ButterundBrot-Aufrag finden kann.

Ist man drin, ist es einfach ein Geld-verdien-Job. Darum träumen die, die drin sind, eben auch vom "richtigen Roman".

Steht man aber noch davor, weiß der willige Autor noch nicht einmal, wo die Türen sind, an die er klopfen könnte. Die Verlagsadressen sind das nicht. Das sind Türen, die man nur kennt, wenn man halt "drin" ist Smile

Dieser Artikel hat allerdings wenig damit zu tun, was sich hier Viele wünschen. Als Autor mit einem Werk Erfolg und Auskommen zu haben.
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Uwe Helmut Grave
Geschlecht:männlichOpa Schlumpf

Alter: 69
Beiträge: 1016
Wohnort: Wolfenbüttel


Beitrag19.09.2017 17:37

von Uwe Helmut Grave
Antworten mit Zitat

Lapidar hat Folgendes geschrieben:
Oder ob diese Autoren, die da anscheinend so händeringend gesucht werden selbstständig tätig sind und für ihre Sozialbezüge allein aufkommen dürfen.
Ähnlich, wie es wohl bei dem durchschnittlichen Schauspieler ist.


Ich habe 33 Jahre lang als durchschnittlicher Autor von meinen Einkünften gelebt (unterbrochen von einer saftigen Pleite um die Jahrtausendwende herum, von der ich mich aber wieder aufgerappelt habe) und kann der ein oder anderen eurer Äußerungen auf Grund persönlicher Erfahrungen zustimmen. Mit deiner Vermutung liegst du völlig richtig, Alexandra, es werden keine angestellten Autoren (Gibt es die überhaupt? Ich kenne keinen Einzigen, was die Existenz dieser seltenen Gattung jedoch nicht ausschließt.) gesucht, sondern fähige Freiberufler, die dann ihre Sozialabgaben an die Künstlersozialkasse entrichten, wobei allerdings auch die Verleger zur Kasse gebeten werden.
O-Ton meines letzten Verlegers, als man ihm die Rechnung präsentierte: "Unverschämtheit! Wie komme ich denn dazu, euren Lebensunterhalt zu finanzieren?"
Ja, man kann vom Schreiben leben - und ja, man leistet fast ausschließlich Auftragsarbeiten (zumindest war das bei mir so, ich bin halt kein Bestsellerautor), und ja, man träumt davon, wenigstens einmal etwas zu schreiben, bei dem einem kein anderer reinquatscht, etwas, das auf dem eigenen Mist gewachsen ist, ohne fremdes Exposé oder Verlagsvorgaben.
Das habe ich dann auch getan, und es fühlt sich verdammt gut an.


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Willebroer
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Wohnort: OWL


Beitrag19.09.2017 21:25

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Frau Bratbecker hat Folgendes geschrieben:

Muss sich das denn ausschließen? Und ist es nicht egal, wovon der Schornstein raucht? Nein, ist es nicht, denn mit diesen Auftragsarbeiten übt man doch  für den eigenen richtigen Roman. Das kann man nicht von jeder Geldbringenden Tätigkeit behaupten.


Nein, aber die fallen nicht einfach vom Himmel, diese Aufträge, und die Auftraggeber lauern nicht im Park, um ahnungslose Autoren wegzufangen. Und die Rundfunksenker sagen auch nicht: "Der Autor hat schon so viele Bücher geschrieben, dem würden wir NIE ein Hörspiel anvertrauen."

Ganz im Gegenteil. Je mehr man davon weiß und je besser man die speziellen Wege kennt, desto größer die Chance. Da können Bekanntschaften eine wichtige Rolle spielen. Übrigens sind Hörspiele und ähnliche Jobs ziemlich lukrativ. Beim WDR z. B. rechnet man pro Sendeminute mit ca. 30 Euro. Wenn der Autor NICHT selber liest.
Sonst müßte er ja Strafe zahlen - hihi, kleiner Scherz ...
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Frau Bratbecker
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 43
Wohnort: Jenseits des Weißwurst-Äquators


Beitrag20.09.2017 05:41

von Frau Bratbecker
Antworten mit Zitat

Willebroer hat Folgendes geschrieben:

Ganz im Gegenteil. Je mehr man davon weiß und je besser man die speziellen Wege kennt, desto größer die Chance. Da können Bekanntschaften eine wichtige Rolle spielen. Übrigens sind Hörspiele und ähnliche Jobs ziemlich lukrativ. Beim WDR z. B. rechnet man pro Sendeminute mit ca. 30 Euro. Wenn der Autor NICHT selber liest.
Sonst müßte er ja Strafe zahlen - hihi, kleiner Scherz ...


Hörspiele, echt? Ich dachte, Hörspiele wären etwas für eine Minderheit, der die Bilderflut unserer Zeit auf den Keks geht. Du bist offenbar bestens informiert. Magst Du mir ein Hörspiel empfehlen? Eine lockere Komödie vielleicht? Mit Stimmen ähnlich der von, sagen wir, Dirk Chatelain, Martin Hecht oder Christian Brückner? Nein, nicht Herr Brückner. Zu markant.


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BlueNote
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Beitrag20.09.2017 07:08

von BlueNote
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Liebe Bestsellerautoren,

verschont bitte die Hörspielbranche! Hier geht es bestimmt nicht (nur) darum, "lockere Komödien" am Fließband zu produzieren und mit 3-stelligen Beträgen seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Und nein, es ist nicht egal, wovon der Schornstein raucht. Das Hörspiel ist wohl eines der letzten Rückzugsgebiete, wo Kunst in unseren Medien noch stattfinden kann und bei dem sich die Hörer nicht nur oberflächlich (mit lockeren Komödien) unterhalten und ablenken wollen.
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5435
Wohnort: OWL


Beitrag20.09.2017 15:24

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Frau Bratbecker hat Folgendes geschrieben:

Hörspiele, echt? Ich dachte, Hörspiele wären etwas für eine Minderheit, der die Bilderflut unserer Zeit auf den Keks geht. Du bist offenbar bestens informiert. Magst Du mir ein Hörspiel empfehlen? Eine lockere Komödie vielleicht? Mit Stimmen ähnlich der von, sagen wir, Dirk Chatelain, Martin Hecht oder Christian Brückner? Nein, nicht Herr Brückner. Zu markant.


"Minderheit" ist relativ. Der Hörbuchmarkt boomt noch immer. Fast jeden Bestseller kann man inzwischen auch zum Anhören kriegen - und eine Menge anderer Literatur. Deshalb kann ich auch schwer Empfehlungen abgeben. Die Namen sagen mir nicht direkt was (bis auf Christian Brückner).

Ich hab mal eine Ausgabe von "Krieg und Frieden" beim WDR gewonnen. Aber bislang noch nicht angehört. Embarassed

Ausstrahlungen, an die ich mich erinnere, sind - ganz unverbindlich - die "Atemschaukel" von Hertha Müller, "Die Eroberung Jerusalems" (schon länger her), aber auch "Die Erfindung der Roten-Armee-Fraktion ... usw. usf." hat mir als Hörspielfassung sehr zugesagt (wider Erwarten). Sogar "Der Hundertjährige ..." war zum Einmalhören ganz erträglich. Einmal reichte da aber auch.

Abgesehen von Hörspiel: Es gibt es auch Features und Dokus, auch das Zeitzeichen im WDR wird regelmäßig von freien Autoren produziert. Neulich gab es im WDR eine Aktion, wo Hörer einen Kurzkrimi einreichen konnten. Die besten wurden dann als Hörspiel (5 bis 10 Minuten) vertont.

Autoren wie Günther Eich oder Ingeborg Bachmann sind auch durch Hörspiele über die Runden gekommen - es gab also auch damals schon diese niveaulosen Bestellerautoren. Pfiffig Blinzeln
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Uwe Helmut Grave
Geschlecht:männlichOpa Schlumpf

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Beitrag20.09.2017 19:25

von Uwe Helmut Grave
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:

Und nein, es ist nicht egal, wovon der Schornstein raucht.

Klar, wenn man als Blaublütiger mit einem goldenen Löffel im Arsch geboren wurde, kann es einem völlig egal sein, ob und wie andere ihren Lebensunterhalt verdienen. Hoffentlich kommt nie jemand auf den Gedanken, dich als Couch beim Arbeitsamt einzusetzen, wo manche Leute händeringend nach Arbeit suchen, egal welche, Hauptsache, es qualmt mal wieder im Kamin.
(Und bitte jetzt keine Extrem-Gegen-Argumente wie "Berufskiller". Cool )


... und bei dem sich die Hörer nicht nur oberflächlich (mit lockeren Komödien) unterhalten und ablenken wollen.

Erstaunlich, wie gut du darüber Bescheid zu wissen glaubst, was Hörer von Hörspielen wollen. Hast du sie alle gefragt?
Mir gehen beispielsweise allzu seichte Theaterstücke auf den Geist, und ich erlebe lieber emotional mit, wie sich die Schauspieler bei anspruchvolleren Stücken (die Klassiker gefallen mir immer noch am Besten) die Seele aus dem Leib spielen. Aber deshalb würde ich nie großspurig behaupten, zu wissen, was die Zuschauer wollen - es sei denn ich sitze direkt neben einem, der bei Tschechows Möwe ständig flüstert, wann endlich was zum Lachen kommt.


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IQ Dino
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Alter: 62
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I
Beitrag20.09.2017 21:02

von IQ Dino
Antworten mit Zitat

Die Allerwenigsten können wählen, wovon oder womit ein Schornstein rauchen soll. Aber rauchen muss er. So funktioniert unsere Welt.

Ein Taxifahrer fährt einfach Taxi. Hauptsache, der Schornstein raucht.
Ich habe Hochachtung vor diesen Leuten. Was die sich manchmal anhören oder von ihren Sitzen wischen müssen ...

Ein Rennfahrer lebt seinen Geschwindigkeitstraum. Bei ihm RAUCHT nicht nur der Schornstein (wenn er gut dabei ist), sondern er lebt seine Lust. Um ihn herum summt das Team und fast alles ist delegiert ... nur noch das Fahren bleibt.

Aber beide machen ihren Job.

Das auf das Schreiben übertragen ist klar ...

Der Eine schreibt als Textknecht auf Content.de.
Der Andere sitzt beim Verleger und raucht mit ihm eine Zigarre.
Wir alle hoffen auf jeden Fall, zumindest mal im Regal zu stehen.
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2701
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag20.09.2017 21:45

von Lapidar
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das mit den Hörbüchern kann ich zumindest im familiären Bereich bestätigen.
Einer meiner Söhne hört sehr viel Hörbücher, wenn er zur Arbeit geht, von ihr kommt.
Bei Amazon wird bei den Selfpublishern auch angeboten, das Buch als Hörbuch einzustellen. Es scheint wirklich ein Trend zu sein.


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Uwe Helmut Grave
Geschlecht:männlichOpa Schlumpf

Alter: 69
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Wohnort: Wolfenbüttel


Beitrag21.09.2017 03:16

von Uwe Helmut Grave
Antworten mit Zitat

Lapidar hat Folgendes geschrieben:
Es scheint wirklich ein Trend zu sein.

Ja, aber kein neuer. Früher habe ich Hörspiele voller Begeisterung im Radio gehört und fand Buch(vor)lesungen im Rundfunk eher langweilig. Als dann viele Jahre später der Hörbuch-Trend aufkam, kostete mich das nur ein müdes Lächeln, denn damit hatte ich absolut nichts mehr am Hut.
Inzwischen lasse ich mir mehr Bücher vorlesen als ich selbst lese, denn man kann - zumindest bei Romanen, die der reinen Unterhaltung dienen - nebenher eine Menge trister Tätigkeiten erledigen, beispielsweise im Haushalt.
Nicht alle Hörbuch-Produktionen sind von Erfolg gekrönt. Die Ren-Dhark-Hörbücher (SF-Buch-Serie - Perry Rhodans größte Konkurrenz, dicht gefolgt von Rex Corda) rentierten sich seinerzeit nicht und wurden meines Wissens nach komplett eingestellt. Zunächst glaubte ich, dies würde mit den nostalgischen Gefühlen der Altleser zusammenhängen, die Ren Dhark noch aus den Sechzigern kannten und nach wie vor aufs gute alte Buch schwören, aber dann sprengte der E-Book-Verkauf alle Rekorde. Die Wege der Leser sind unergründlich.
Mein persönliches Fazit zum Grundthema dieses Fadens: Mit dem Schreiben Geld zu verdienen ist möglich, und es gibt keinen Anlass, arrogant auf haupt/freiberufliche Schriftsteller herabzublicken, nur weil man selbst bisher nie über die eigene Schreibtischschublade hinausgekommen ist. Umgekehrt braucht sich niemand etwas darauf einzubilden, dass er beim Anbieten seiner Manuskripte mehr Glück hatte als andere, denn die haben vielleicht genauso gute Texte verfasst (eventuell sogar bessere), haben aber bisher noch keinen Verleger dafür gefunden. Nicht aufgeben.


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