es liegt nicht an der ohrlänge

[Perry]

es liegt nicht an der ohrlänge

taufrisch über den weg gelaufen
starrten verharrten wir bis du dich
seitwärts in die büsche schlugst

wieder und wieder standen wir uns
gegenüber geblendet von der
mittagssonne immer fluchtbereit

sitzen wir jetzt zusammen im gras
kauen an herbsthalmen tauschen
vielleicht demnächst die rollen

[Longo]

Hier im Lyrikbereich wird zu wenig rezensiert, deshalb mein kleiner Beitrag zu diesem Text: Geht es hier vielleicht um die Angst, sich einander nähern zu können? Heutzutage macht ja jeder sein eigenes Ding. Man flüchtet voreinander, weil man denkt, alleine am stärksten zu sein. Was das aber mit der Ohrlänge zu tun hat, erschließt sich mir nicht. (Off-Topic: Man hätte ja schmunzelnd die Nasenlänge nehmen können.)
Das meiste wirkt auf mich, aber komplett erschließt sich mir der Text nicht. Auch wegen des Rollentausches am Ende, weil es im Verlauf so rüberkam, als ob von beiden eine ähnliche Handlungsweise ausgeht.
Vielleicht hat ja ein weiterer Leser eine Anknüpfung. Gute Nacht und

MFG Longo

[Perry]

danke für deine Reflexion.
Ich glaube, auch hier ist mittlerweile die Sommerflaute eingezogen und die Lyriker sitzen alle bereits an ihren Inspirationsorten, wo immer die auch sein mögen.
Der Text reflektiert einerseits den Film "Mein Freund Harvey (mit dem unsichtbaren weißen Hasen) " und die Vorstellung im nächsten Leben vielleicht als Hase auf die Welt zu kommen.
Was deinen Eindruck anbelangt, hast Du die Angst sich einem Gegenüber zu öffnen in den Bildern gut herausgespürt.
LG
Perry