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Matthias Jecker Eselsohr
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Beiträge: 328
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M 07.03.2017 09:45 Radeln, sagt man, sei gesund von Matthias Jecker
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Meine Villa Kunterbunt
steht am Wegrand, lacht mich
an und aus und macht mich
fröhlich und die Räder rund.
Besitze selbst zwei solche und
nichts und niemand zwingt mich,
nein, mein Zweirad bringt mich
ohne Ziel und ohne Grund.
Menschen stehn am Wegrand, sind
bunt wie Blumenkelche,
bieten Nektar, welche
packen fröhlich aus ihr Kind.
Besitze selbst so eins, geschwind
kommt's heraus, wir bleiben,
lassen kurz uns treiben,
bis zum nächsten frischen Wind.
Und von neuem geht‘s jetzt rund.
Srrrr! die Speichen drehen!
Und am Wegrand stehen
neue Menschen kunterbunt.
Ich schau in ihre Augen und
was ich drinnen sehe,
hilft, dass ich verstehe.
Radeln, sagt man, sei gesund.
Weitere Werke von Matthias Jecker:
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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07.03.2017 10:32 Re: Radeln, sagt man, sei gesund von Stimmgabel
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Radeln, sagt man, sei gesund
Meine Villa Kunterbunt
steht am Wegrand, lacht mich
an und aus und macht mich
fröhlich und die Räder rund.
Besitze selbst zwei solche und
nichts und niemand zwingt mich,
nein, mein Zweirad bringt mich
ohne Ziel und ohne Grund.
Menschen stehn am Wegrand, sind
bunt wie Blumenkelche,
bieten Nektar, welche
packen fröhlich aus ihr Kind.
Besitze selbst so eins, geschwind
kommt's heraus, wir bleiben,
lassen kurz uns treiben,
bis zum nächsten frischen Wind.
Und von neuem geht‘s jetzt rund.
Srrrr! die Speichen drehen!
Und am Wegrand stehen
neue Menschen kunterbunt.
Ich schau in ihre Augen und
was ich drinnen sehe,
hilft, dass ich verstehe.
Radeln, sagt man, sei gesund.
--------------------------------------------------
Hallo Matthias Jecker,
eigentlich ein tolles Stück ... wäre da (mMn) der zweite Teil nicht so lägdichtlich dem Reimkampf geschuldet und schösse den Inhalt ins Schottertal
mal so / Stimmgabel'esk versuuucht:
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Radeln, sagt man, sei gesund
Meine Villa Kunterbunt
steht am Wegrand, lacht mich
an und aus und macht mich
fröhlich und die Räder rund.
Besitze selbst zwei solche und
nichts und niemand zwingt mich,
nein, mein Zweirad bringt mich
ohne Ziel und ohne Grund.
Menschen stehn am Wegrand, sind
bunt wie Blumenkelche
bieten Nektar / Elche <-- es geht Hubberle'esk los
packen fröhlich ihr Kind aus.
Besitze selbst so eins, geschwind
kommt es heraus / bleibt,
lassen's kurz uns treiben
bis zum nächsten frischen Wind
böet von neuem ... rund, Srrrr!
die Speichen ... drehn! Stehn
am Wegrand neue Menschen
kunter
bunt. Schau
in ihre Augen / steh,
versteh, Radeln ist gesund.
------------------------------------------- mal so
Gruß Stimmgabel ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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James Blond Eselsohr
Alter: 70 Beiträge: 448 Wohnort: HAMBURG
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08.03.2017 08:12
von James Blond
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Lieber Jecki!
Nein, keineswegs ist es so, dass ich in deinen Gedichten keine Silberstreifen erkennen würde - im Gegenteil. Dieses hier strahlt eine wunderbare Frische, Leichtigkeit und Kindlichkeit aus, dass man schon glaubt, den Wind im Gesicht zu spüren. Hinzu kommen diese schalkhaften Reime der ersten beiden Strophen, um das Pipi-Langstrumpf Gefühl der Freiheit perfekt zu machen.
Aber dann wird's - wie an Steigungen - stetig mühsamer: "welche" in S3 reimt sich zwar auf Blumenkelche, bezieht sich vermutlich aber auf das anfängliche "Menschen". Über das Kinderauspacken konnte ich zwar auch schmunzeln, aber hier kam nun wieder diese jeckenhafte Sonderbarkeit ins Spiel, über die ich mich bereits in andere Texten gewundert habe.
Das Kind-Fahrrad lädt seine fröhlichen Besitzer zum runden Drehen und den Text zur karusselligen Wiederholung, warum auch nicht. Doch der Blick beim Vorbeiradeln in das Augeninnere misslingt. Ist auch nicht nötig, denn wir haben doch längst verstanden, warum Radeln gesund sein soll.
Grüße
JB
_________________
Was soll ich mit guten Freunden?
Ich bräuchte bessere Feinde! |
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5133 Wohnort: Schlüchtern
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08.03.2017 08:27
von Harald
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Hm,
Menschen stehn am Wegrand, sind
nektarvolle Blumenkelche,
farbensprühend, welche
packen fröhlich aus ihr Kind.
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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albaa Leseratte
A
Beiträge: 131
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A 09.03.2017 21:20
von albaa
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Hallo Matthias,
Also ich bin eher mit dem mtb unterwegs, und da (damit?) ich nicht unbedingt soviele Menschen sehe, seh ich auch nicht wie Kelche die Kinder auspacken und Elefanten sehe ich auch nicht - das ist schade!; aber gesund ist das Radeln bestimmt (meine Brüche sind alle wieder gut verheilt)
Gern gelesen!
Lieben Gruß
albaa
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Rainer Zufall Klammeraffe
Alter: 70 Beiträge: 801
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10.03.2017 09:29
von Rainer Zufall
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Hallo Matthias,
mir hats gefallen.
Dein Gedicht kommt sehr frühlingshaft, sehr fröhlich und naiv daher.
Ich stolpere zwar auch wie Harald über die menschlichen Blumenkelche, eher eigentlich noch über den Nektar, den die Menschen anbieten, Honigverkäufer? aber man kann diese eher schrägen Vergleiche ja auch als bunt und naiv ansehen, das Kindliche, Fröhliche deines Gedichtes betonend.
Sehr lustig fand ich, dass die Menschen ihre Kinder auspacken, ein hübsches Bild, man sieht das Treiben in einem Park, wenn die Sonne endlich ein bisschen wärmer strahlt und die Mütter die noch warm eingepackten Kinder aus ihren Pellen schälen.
Die Fortsetzung fand ich auch sehr gelungen:
Zitat: | Besitze selbst so eins, geschwind
kommt's heraus, wir bleiben,
lassen kurz uns treiben,
bis zum nächsten frischen Wind. |
Nur eines hätte ich unbedingt gemacht: Weg mit der letzten Strophe, die ist redundant und übererklärend. Hast doch eh schon den Titel, der deine Aussage transportiert bzw. zum Leser hinradelt.
ch finde viel runder, rollender und damit herrlich als Abschluss geeignet ist doch die vorletzte Strophe.
Zitat: | Und von neuem geht‘s jetzt rund.
Srrrr! die Speichen drehen!
Und am Wegrand stehen
neue Menschen kunterbunt. |
Witzig. Ein Gute-Laune-Gedicht. Und weißt du was, ich radel gleich selbst los.
Viele Grüße von Zufall
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Matthias Jecker Eselsohr
M
Beiträge: 328
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