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Die Gedanken der Protagonisten

 
 
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MariaLS
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Beitrag20.02.2017 20:53
Die Gedanken der Protagonisten
von MariaLS
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Gleich vorweg einmal: Ich hab im Forum etwas zu diesem Thema gesucht, aber zu meiner Frage nicht wirklich eine Antwort gefunden.

Also, Roman wird im Präteritum und in der dritten Person verfasst. Dazu die folgende Textstelle:

„Ja, auch für Clowns gibt es eine Ausbildung“, antwortete Valentina. Matura, Studium in Paris oder Deutschland. Aber das werde ich der sicher nicht auf die Nase binden, entschied sie sich.

Der kursive Teil sind Valentinas Gedanken. Ist das nun okay, wenn ich bei den Gedanken ins Präsens und in die erste Person gehe.

Ich bin schon ein bisserl verunsichert Crying or Very sad.


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MariaLS
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 61
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Beitrag20.02.2017 20:54

von MariaLS
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Nur um Missverständnisse zu vermeiden, im Projekt selbst sind die Gedanken nicht kursiv geschrieben.

Danke für etwaige Antworten. Smile


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Nicki
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Alter: 68
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Beitrag20.02.2017 21:31

von Nicki
Antworten mit Zitat

Wenn du den Redebegleitsatz( Dass sie sich entscheidet, denkt sie ja nicht )  weglässt, den Satz im Präteritum und in der dritten Person lässt, weiß jeder, dass das ihre Gedanken sind. Kein Kursiv, ist klar.

Aber das würde sie ihr sicher nicht auf die Nase binden.

Heißt: erlebte Rede. Glaube ich jedenfalls.


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Nicki

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MariaLS
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Beitrag20.02.2017 21:44

von MariaLS
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Danke.  Smile
Das lässt mich zu einer zweiten Frage kommen.
Wenn sie sich nun alleine im Zimmer Gedanken macht, sich zum Beispiel selbst etwas frägt? Oder eben einfach ihren Gedanken freien Lauf lässt. Muss ich auch da in der dritten Person bleiben?

Als Beispiel. Sie überlegt, ob sie einem Freund eine SMS schreiben soll.

Ist das klug? Soll ich ihm wirklich schreiben? Ich kenne ihn doch kaum.  Der wird eh nicht antworten. Valentina wusste nicht weiter

Es geht mir nicht um den Inhalt. Den habe ich gerade kreiert. Es ist eine rein grammatikalische Frage.


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Nicki
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Beitrag20.02.2017 22:00

von Nicki
Antworten mit Zitat

Du bleibst in der einmal gewählten Zeitform, also Präteritum sowie in der 3. Person. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie allein ist oder in einem vollbesetzten Fußballstadion.

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MariaLS
Geschlecht:weiblichLeseratte

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Beitrag20.02.2017 22:04

von MariaLS
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Vielen Dank, Niki! Smile

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Tjana
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Wohnort: Inne Peerle


Beitrag20.02.2017 22:32

von Tjana
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MariaLS hat Folgendes geschrieben:
Nur um Missverständnisse zu vermeiden, im Projekt selbst sind die Gedanken nicht kursiv geschrieben.

Danke für etwaige Antworten. Smile

Ich denke, Konsequenz ist dabei ganz wichtig.
Also, entweder alle Gedanken kursiv (macht sich aber im Gesamtskript nicht gut) oder gar keine.


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In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein)
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nothingisreal
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Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag21.02.2017 00:27
Re: Die Gedanken der Protagonisten
von nothingisreal
Antworten mit Zitat

MariaLS hat Folgendes geschrieben:


„Ja, auch für Clowns gibt es eine Ausbildung“, antwortete Valentina. Matura, Studium in Paris oder Deutschland. Aber das werde ich der sicher nicht auf die Nase binden, entschied sie sich.


Für mich gebe es da folgende Möglichkeiten (so wie es im Roman stehen würde).

Variante1:

"Ja, auch für Clowns gibt es eine Ausbildung", antwortete Valentina. Matura, Studium in Paris oder Deutschland. Aber das werde ich der sicher nicht auf die Nase binden, entschied sie sich.

Also deine Variante. Das finde ich als Leserin schrecklich zum Lesen. Warum sträuben sich soviele Autoren gegen das Kursive? So ist sofort klar, ob es Gedanken sind oder nicht. Ich zeige warum:

Variante 2:
"Ja, auch für Clowns gibt es eine Ausbildung", antwortete Valentina. Matura, Studium in Paris oder Deutschland. Aber das werde ich der sicher nicht auf die Nase binden, entschied sie sich.

Variante 3:
"Ja, auch für Clowns gibt es eine Ausbildung", antwortete Valentina. Matura, Studium in Paris oder Deutschland. Aber das werde ich der sicher nicht auf die Nase binden , entschied sie sich.

Wie du siehst, macht es einen Unterschied, was genau sie denkt. Variante 3 hat nämlich einen erklärenden Charakter für den Leser, während in Variante 2 ganz klar nur ihre Gedanken sind.

Variante 4:
"Ja, auch für Clowns gibt es eine Ausbildung", antwortete Valentina. Matura, Studium in Paris oder Deutschland. Aber das würde sie der sicher nicht auf die Nase binden, entschied sie sich.

Nun bist du in der erlebten Rede. Da vermischt sich Gedanken mit Erzählung. Du bist tief in der Person drin. Allerdings ...

Variante 5:
"Ja, auch für Clowns gibt es eine Ausbildung", antwortete Valentina. Matura, Studium in Paris oder Deutschland. Aber das würde sie der sicher nicht auf die Nase binden.

... hier noch tiefer. Denn hier springt du nicht wieder aus der Deep-POV in die "normale", sondern bleibst auch bei ihr.

Tjana hat Folgendes geschrieben:

Also, entweder alle Gedanken kursiv (macht sich aber im Gesamtskript nicht gut) oder gar keine.

Aha ... und warum?


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BiancaW.
Geschlecht:weiblichMotivationsschubse


Beiträge: 824
NaNoWriMo: 68946



Beitrag21.02.2017 01:28

von BiancaW.
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Tjana hat Folgendes geschrieben:

Ich denke, Konsequenz ist dabei ganz wichtig.
Also, entweder alle Gedanken kursiv (macht sich aber im Gesamtskript nicht gut) oder gar keine.


Über die endgültige Formatierung eines Textes entscheidet der Verlag. Du kannst die Gedanken also durchaus mit Kursivschrift hervorheben. Nur solltest du, wie Tjana es schon gesagt hat, konsequent bei einer Art der Formatierung bleiben.


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Zauberzunge
Gänsefüßchen
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Z
Beitrag12.03.2017 02:30

von Zauberzunge
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Direkt zur Frage im ersten Post: Klar, warum nicht. Ich mache das ganz selbstverständlich so. Präteritum ist ja meist die Zeit, in der (schriftlich) erzählt wird und eignet sich dafür auch ganz gut. Und dafür gibt's ja auch Gründe: Es ist einfach zu bilden (neben dem Präsens die einzige Tempusform, die ohne Hilfsverben gebildet wird, also die einzige von den beiden synthetischen (statt analytischen) Tempora des Deutschen) und hat andere Implikationen als das Präsens, das evtl. zu viel "Nähe" konnotiert.
Gedanken als solche im Präteritum machen aber weniger Sinn. Bei nothingisreals Varianten 4 und 5 sind sie in den Konjunktiv übertragen und somit auch eigentlich vermittelt - nicht mehr direkt Gedanken von Valentina sondern die Vermittlung dieser Handlung.
Meiner Meinung nach bietet das Tempus eine gute Möglichkeit, das voneinander abzusetzen, wie bei nothingisreals Versionen 2 und 3 deutlich wird. Und es ist auch konsequent, stets immer alle Gedanken im Präsens, der ersten Person und in kursiv zu haben und die erzählten, vermittelten Handlungen aus der Sicht der Figur aus der dritten Person, im Präteritum und in nicht kursiv.
Und der zweite Post hat mich mehr verwirrt bzw. frage ich mich, wie nothingisreal: Warum nicht kursiv? Es ist wirklich übersichtlicher, wenn, auch bei einem Zeitwechsel in den Formen, ein Teil kursiv abgesetzt ist. Bei meinem ersten Werk hier im Forum hatte ich beim Einstellen vergessen, dass ich die kursiven Stellen hier mit der html-Eingabemaske kursiv setzen muss, das Kursive aus dem Worddokument war weg. Ist gleich aufgefallen. Und bei meinem zweiten Text hatte ich absichtlich nicht kursiv gesetzt, weil ich dachte, dass die Gedanken als solche klar wären. Aber in einem Kommentar wurde ich trotzdem darauf hingewiesen.
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Murmel
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Beitrag12.03.2017 20:36
Re: Die Gedanken der Protagonisten
von Murmel
Antworten mit Zitat

nothingisreal hat Folgendes geschrieben:


Variante 2:
"Ja, auch für Clowns gibt es eine Ausbildung", antwortete Valentina. Matura, Studium in Paris oder Deutschland. Aber das werde ich der sicher nicht auf die Nase binden, entschied sie sich.

Variante 3:
"Ja, auch für Clowns gibt es eine Ausbildung", antwortete Valentina. Matura, Studium in Paris oder Deutschland. Aber das werde ich der sicher nicht auf die Nase binden , entschied sie sich.

Wie du siehst, macht es einen Unterschied, was genau sie denkt. Variante 3 hat nämlich einen erklärenden Charakter für den Leser, während in Variante 2 ganz klar nur ihre Gedanken sind.

irgendwie sehe ich den Unterschied hier nicht???

nothingisreal hat Folgendes geschrieben:

Variante 4:
"Ja, auch für Clowns gibt es eine Ausbildung", antwortete Valentina. Matura, Studium in Paris oder Deutschland. Aber das würde sie der sicher nicht auf die Nase binden, entschied sie sich.

Nun bist du in der erlebten Rede. Da vermischt sich Gedanken mit Erzählung. Du bist tief in der Person drin. Allerdings ...

Variante 5:
"Ja, auch für Clowns gibt es eine Ausbildung", antwortete Valentina. Matura, Studium in Paris oder Deutschland. Aber das würde sie der sicher nicht auf die Nase binden.

... hier noch tiefer. Denn hier springt du nicht wieder aus der Deep-POV in die "normale", sondern bleibst auch bei ihr.


Ich kann den Zusatz "entschied sie sich" nicht leiden, ich sag's mal wie es ist. Es wirkt nicht nur wie ein Distanzhalter, sondern ist auch redundant.

Ich würde entweder schreiben:
"Ja, auch für Clowns gibt es eine Ausbildung", antwortete Valentina. Matura, Studium in Paris oder Deutschland. Aber das werde ich der sicher nicht auf die Nase binden.

Oder noch lieber das:
"Ja, auch für Clowns gibt es eine Ausbildung", antwortete Valentina. Matura, Studium in Paris oder Deutschland. Aber das würde sie der sicher nicht auf die Nase binden.
Beim letzteren ist die Kontinuität besser gewährt.


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lupus
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Beitrag12.03.2017 20:56

von lupus
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NIR hat Folgendes geschrieben:
Warum sträuben sich soviele Autoren gegen das Kursive?


ganz einfach:
wenn ohne Kursiv-Setzung erkennbar ist, dass es sich um Gedanken handelt, ist sie überflüssig.Im schlimmsten Fall fühlt sich der Leser für dumm gehalten.

wenn ohne Kursiv-Setzung nicht erkennbar ist, dass es sich um Gedanken handelt, ist es schlecht gemacht. Im schlimmsten Fall ist der Autor faul und verkauft den Leser für dumm.

Ich würde Kursiv-Setzung ausschließlich für Buchtitel, Songtitel oder ähnliches verwenden.

Nicht einmal zur Betonungshilfe - das erreicht man besser durch Satzstellung.


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gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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Nicki
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Beitrag12.03.2017 22:35

von Nicki
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Ich habe aus Interesse ein paar Bücher aus meinem Schrank gezogen. Ohne Vorauswahl, bunt gemischt nach Verlag und Autor.
Nicht ein einziges hatte kursive Schrift, außer für Eigennamen oder Songtitel usw.
Wenn man viele Gedanken der Protagonisten im Text hat, gerade bei Liebes- oder Entwicklungsromanen, würde das halbe Manu nur noch aus Kursivschrift bestehen und ein sehr unruhiges Schriftbild ergeben.
Besser gleich vernünftig schreiben, wie es Lupus gerade schon anmerkte. Denn spätestens im Lektorat ist es eh aus mit den kursiven Gedanken.


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Corydoras
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Beitrag12.03.2017 22:57

von Corydoras
Antworten mit Zitat

Ich kenne das ehrlich gesagt schon so, direkte Gedanken ohne Inquit kursiv zu setzen. (ja klar, auch aus gedruckten Büchern namhafter Verlage). Denn ohne würde doch der Text plötzlich für einen Satz vom Imperfekt ins Präsens springen. Als Leser würde ich da jedesmal stolpern und mich erst mal neu orientieren. Was ich beim Lesen eigentlich nicht möchte.

Bei indirekten Gedanken ist das wieder was anderes, die stehen ja eh in derselben Zeitform wie die Erzählung selber. Da halte ich die Kursivsetzung auch für Schwachsinn.

kursiv + Inquit, wie von NIR vorgeschlagen, würde ich aber auch nicht tun. Das ist so doppelt gemoppelt irgendwie...


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Nicki
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Beitrag12.03.2017 23:04

von Nicki
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Corydoras@ Darf ich fragen, wie du den Unterschied siehst zwischen direkten und indirekten Gedanken?

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nothingisreal
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Beitrag12.03.2017 23:13
Re: Die Gedanken der Protagonisten
von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Murmel hat Folgendes geschrieben:


Ich kann den Zusatz "entschied sie sich" nicht leiden, ich sag's mal wie es ist. Es wirkt nicht nur wie ein Distanzhalter, sondern ist auch redundant.

Ich auch nicht. Hab aber auch nichts anderes behauptet, sondern nur alle Möglichkeiten aufgezeigt.

Zitat:


Ich würde entweder schreiben:
"Ja, auch für Clowns gibt es eine Ausbildung", antwortete Valentina. Matura, Studium in Paris oder Deutschland. Aber das werde ich der sicher nicht auf die Nase binden.

Oder noch lieber das:
"Ja, auch für Clowns gibt es eine Ausbildung", antwortete Valentina. Matura, Studium in Paris oder Deutschland. Aber das würde sie der sicher nicht auf die Nase binden.
Beim letzteren ist die Kontinuität besser gewährt.

Ich wäre ebenfalls für die letzte Variante.

Corydoras hat Folgendes geschrieben:
kursiv + Inquit, wie von NIR vorgeschlagen, würde ich aber auch nicht tun. Das ist so doppelt gemoppelt irgendwie...


Wo habe ich das vorgeschlagen? Ich habe nur die Möglichkeiten aufgezählt und gesagt, welche ich besser finde und warum. Question

Irgendwie habe ich das Gefühl, mein Kommentar wurde gänzlich missverstanden.

@lupus und Nicki: Schon klar, ich finde jedoch, dass es nicht schlimm ist, mal kursiv zu benutzen, besser als paar andere Möglichkeiten.


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nothingisreal
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Beitrag12.03.2017 23:15

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Corydoras hat Folgendes geschrieben:
Ich kenne das ehrlich gesagt schon so, direkte Gedanken ohne Inquit kursiv zu setzen. (ja klar, auch aus gedruckten Büchern namhafter Verlage). Denn ohne würde doch der Text plötzlich für einen Satz vom Imperfekt ins Präsens springen. Als Leser würde ich da jedesmal stolpern und mich erst mal neu orientieren. Was ich beim Lesen eigentlich nicht möchte.

Bei indirekten Gedanken ist das wieder was anderes, die stehen ja eh in derselben Zeitform wie die Erzählung selber. Da halte ich die Kursivsetzung auch für Schwachsinn.


Jap. Genauso kenne ich es auch.

@Nicki:
direkte Gedanken:
Jenny geht nach Hause. Vielleicht sollte ich heute meinen Vater anrufen.
indirekte Gedanken:
Jenny geht nach Hause. Vielleicht sollte sie heute ihren Vater anrufen.


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Corydoras
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Beitrag12.03.2017 23:22
Re: Die Gedanken der Protagonisten
von Corydoras
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben:

Corydoras hat Folgendes geschrieben:
kursiv + Inquit, wie von NIR vorgeschlagen, würde ich aber auch nicht tun. Das ist so doppelt gemoppelt irgendwie...


Wozu zum Teufel habe ich das vorgeschlagen? Ich habe nur die Möglichkeiten aufgezählt und gesagt, welche ich besser finde und warum. Question


Huch? Ich weiß schon, dass du nur den vorhandenen Text genommen hast und daran nix herumgeschraubt hast. Dass die Wortwohl nicht auf deinem Mist gewachsen ist, weiß ich schon. Wink
Aber du hast eben das Kursive ins Spiel gebracht - was ich ja unterstütze!

@Nicki, hier ein schnell zusammengezimmertes Beispiel, literarsch alles andere als wertvoll, nur zu Demozwecken.

direkt:

Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. Das wird er noch bereuen! Ohne ein weiteres Wort machte sie auf dem Absatz kehrt und ließ ihn zurück.

indirekt:

Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. Das würde er noch bereuen! Ohne ein weiteres Wort machte sie auf dem Absatz kehrt und ließ ihn zurück.

De facto also genau wie NIR es dargelegt hat (minus dem Inquit, das sie eben von der Threadstarterin mit übernahm). Wie die direkte Variante ohne Kursivsetzung funktionieren soll, ist mir schleierhaft.
Ich benutze in meinen Texten übrigens beides, direkte und indirekte Gedanken. Aber grad im Deep POV, den ich bevorzuge, ist man mit den direkten Gedanken eben noch näher dran am POV-Charakter.


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Beitrag12.03.2017 23:26

von Corydoras
Antworten mit Zitat

Ach NIR, jetzt haben sich unsere Beiträge überschnitten. Wink

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Beitrag12.03.2017 23:27

von nothingisreal
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@Corydoras: Sorry, keine Ahnung, irgendwie auf den falschen Fuß erwischt, hab's auch geändert. Aber du warst schneller.

Ja, mir ist auch schleierhaft, wie direkte Gedanken ohne Kursivsetzung funktionieren sollen. Ich würde sofort glauben, der Autor hat ein Zeitfehler gemacht und der Lektor nicht bemerkt.
Ich habe schon so viele Bücher gelesen, in denen mit kursiv gearbeitet wird, dass ich nicht wirklich verstehe, warum sich manche Autoren eben dagegen sträuben.

Ich arbeite übrigens ebenfalls mit beiden Gedankenarten, versuche aber nach Möglichkeit direkte zu vermeiden. Ich finde, sie fallen zu stark raus. Also nur dann, wenn starkes Augenmerk darauf gesetzt werden soll.


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Beitrag12.03.2017 23:28

von Corydoras
Antworten mit Zitat

Korrekt, ich sehe es auch als wichtiges Stilmittel, wann ich sie direkt und wann indirekt niederschreibe und entscheide mich da sehr gewissenhaft je nach Situation....

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Beitrag13.03.2017 02:14

von Tjana
Antworten mit Zitat

Nicki hat Folgendes geschrieben:

Wenn man viele Gedanken der Protagonisten im Text hat, gerade bei Liebes- oder Entwicklungsromanen, würde das halbe Manu nur noch aus Kursivschrift bestehen und ein sehr unruhiges Schriftbild ergeben.

Genau das hatte ich gemeint mit meinem Post ganz oben
Nicki hat Folgendes geschrieben:

Besser gleich vernünftig schreiben, wie es Lupus gerade schon anmerkte. Denn spätestens im Lektorat ist es eh aus mit den kursiven Gedanken.

Eben.
Mein Lektorat hat auch nur für ganz wenige, Zitat ähnliche Stellen kursiv akzeptiert. Zum Glück hatte ich auch nur die in der Formation.


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