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Infodump immer schlecht?

 
 
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d.frank
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D
Beitrag11.02.2017 21:16

von d.frank
Antworten mit Zitat

Naja, so ganz überzeugt bin ich noch nicht. Die Chronologie will mir mit dieser Lösung nicht recht in den Kram passen. Ich möchte eigentlich keine Szenen vor dem Dialog mit der Tante...
Ich brüte also noch, aber mir wird schon was einfallen.

Grüße
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Hanna Aden
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
H


Beiträge: 52
Wohnort: Bochum


H
Beitrag11.02.2017 22:44

von Hanna Aden
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d.frank hat Folgendes geschrieben:
Ich möchte eigentlich keine Szenen vor dem Dialog mit der Tante...


Dann fang mit dem Tantendialog an. Ganz ehrlich, wenn die Infos nirgendwo sonst in die Story passen, sind sie auch nicht storyrelevant, oder?


_________________
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1125
Wohnort: berlin


D
Beitrag11.02.2017 23:07

von d.frank
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Doch sind sie, das ist ja das Problem an dem Ganzen. wink
Ich muss mich gedanklich damit anfreunden, dem Sprung ins Fantastische ein bisschen mehr Zeit einzuräumen. Meine befürchtung ist eben, dass es einigen Lesern dann zu sehr nach herkömmlichem Jugendroman klingt.
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Eliane
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Beiträge: 824



Beitrag11.02.2017 23:32

von Eliane
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Irgendwo habe ich mal den Tipp gelesen, mit dem Schreiben eines Romans einfach anzufangen - und hinterher, beim Überarbeiten, das erste Kapitel komplett zu streichen. Weil das Schreiben dieses ganzen Infodumps manchmal für einen selbst nötig ist, um in die Geschichte reinzukommen. Was soll ich sagen - bei meinem ersten Manuskript ging es mir genau so smile Hinterher fiel mir auf, dass ich all die Infos, die ich im ersten Kapitel stehen hatte, viel schöner woanders integrieren kann. Also: Zack, weg damit. Vielleicht schreibst Du auch erst mal einfach etwas weiter, und möglicherweise findest Du dann ja Stellen, wo die Infos besser reinpassen?

Ganz abgesehen davon: Ich finde nicht, dass bei einem Fantasy-Buch die Fantasy-Elemente einen gleich auf der ersten Seite erschlagen müssen. Und ich kenne auch viele Bücher, bei denen diese Elemente erst später kommen, also vielleicht Ende des ersten Kapitels, oder auch im zweiten.
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Slaavik
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 509



Beitrag11.02.2017 23:36

von Slaavik
Antworten mit Zitat

d.frank hat Folgendes geschrieben:

Die Details sollen sich eher schlüssig zusammenfügen und dafür brauche ich den Infodump am Anfang, alle dort genannten Informationen haben auch Wert für die Story und tauchen später darin auf!


Also tauchen sie zweimal auf?

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Ich möchte eigentlich keine Szenen vor dem Dialog mit der Tante...


Und was ist hiermit?

d.frank hat Folgendes geschrieben:

Der Junge sitzt also im Bus auf dem Weg in die Stadt zu einer Patentante, bei der er die Ferien verbringen muss.


Denn so wie ich es verstehe, spielt die Busfahrt, vor dem Dialog mit der Tante, ist ja schließlich die Fahrt zur Tante. Wobei ich mich sowieso ehrlich gesagt frage. Brauchst du die Busfahrt selbst überhaupt, wenn du sie nur dazu benutzen willst, irgendwie eine Textwand (der Begriff ist mir lieber) unter zu bekommen? Scheint mir nämlich nicht so, als wenn die Busfahrt selbst zur Handlung beiträgt oder etwas Anderes wäre, als eben ein Rahmen, um irgendwie Informationen unterzubringen.


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seitenlinie
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Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag12.02.2017 00:11

von seitenlinie
Antworten mit Zitat

Du blockierst dich selbst mit diesem Wust an Informationen.
Die Busfahrt ist überflüssig. Und die vielen Infos können später nachgeschoben werden.

Was brauchen wir wirklich?

1. Begegnung mit der Tante
Es wird gezeigt, dass er nicht freiwillig dort ist. Details gibt es dann, wenn sie gebraucht werden.

2. Was weiß die Tante?
Das ist wichtig, damit der Leser das Verhältnis zwischen den beiden versteht (Dialoge, Gesten usw.)

3. Auslöser der Geschichte
Hier beginnt der roten Faden. Eine Frage, ein Geheimnis, ein ungelöster Konflikt.
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Poolshark
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Beitrag12.02.2017 14:54

von Poolshark
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Ich bin auch ein Fan vom "Infos nachschieben". Und zwar dort, wo sie relevant sind. Gern auch mal zwischen den Zeilen. Wenn es zum Beispiel wichtig ist, dass die Tante etwa sozial inkompetent ist, dann kann sich das zum Beispiel schon beim ersten Zusammensitzen zeigen. Statt diese Ausgangsbeziehung des Protas zu einem anderen Charakteren lang und breit zu erklären, kann man das über Eigenarten machen. Die Tante kauft z.B. immer Buttergebäck, das der Protagonist hasst, denkt sich: "Immer dieses grässliche Zeug." Und an diese Satz kann man dann den nächsten dranhängen, nämlich, dass man erwarten kann, dass der ganze Aufenthalt bei der Tante genauso erfreulich werden wird, wie Buttergebäck.
Sowas liest sich für mich immer sehr natürlich, weil die meisten Gedanken in unseren Köpfen derart aufeinander aufbauen. Da muss man dann nur aufpassen, dass man nicht ins Faseln, Nabelschauen oder allzu ausführliche Rückblenden etc. kommt.

So ist es dann kein Infodump mehr, sondern Teil der inneren Welt deiner Charaktere und Auftakt zu dem, was du erzählen willst.


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"But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro
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seitenlinie
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Pokapro 2015


Beitrag12.02.2017 15:04

von seitenlinie
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Außerdem gibt es nicht nur den großen Spannungsbogen des Hauptkonfliktes, sondern kleine Andeutungen, Marker, Rätsel, Hinweise, ...,
die den Leser/Zuschauer neugierig werden lassen und den Reiz einer Geschichte ausmachen.
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Poolshark
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Beitrag12.02.2017 15:25

von Poolshark
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seitenlinie hat Folgendes geschrieben:
Außerdem gibt es nicht nur den großen Spannungsbogen des Hauptkonfliktes, sondern kleine Andeutungen, Marker, Rätsel, Hinweise, ...,
die den Leser/Zuschauer neugierig werden lassen und den Reiz einer Geschichte ausmachen.

Jenau, und die streut man lieber durch kleine Details statt durch sogenannten Dumps ein. Heißt ja nicht umsonst "Brotkrumen legen" und nicht "mit ganzen Laibern werfen". Very Happy

Wenn man jetzt wirklich mal einen ganzen Batzen an Informationen braucht, (wobei ich auch debattieren würde, ob das wirklich sein muss), aber man hat jetzt z.B. einen dicken Sci-Fi oder Fantasy-Epos, der Vorinformationen vorraussetzt, dann kann man immer noch überlegen, ob man nicht eine Geschichte in einer Geschichte erzählt. Und die kann man ja auf ihre eigene Art interessant machen.


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Merlinor
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Beitrag12.02.2017 16:14

von Merlinor
Antworten mit Zitat

d.frank hat Folgendes geschrieben:
... Durch die Handlung motiviert - Der Junge sitzt also im Bus auf dem Weg in die Stadt zu einer Patentante, bei der er die Ferien verbringen muss.
Im Infodump steht: In Andeutung, warum er die Ferien nicht in seinem Baumhaus sitzen bleiben kann, dass er die Stadt, obwohl dort aufgewachsen, hasst, dass seine Eltern sich wegen eines Umzugs aufs Land getrennt, sich eigentlich aber sehr geliebt haben und scheinbar immer noch lieben, dass er und sein Vater nun auf dem Hof des verstorbenen Opas leben, dass der Junge nur zur Patentante fährt, weil er hofft, seine Eltern könnten sich dadurch wieder vertragen. Und eine kurze Charakterisierung des Vaters, die wiederum auch den Jungen charakterisiert. Selbst der Verweis auf das Angeln spielt tatsächlich eine tragende Rolle ...
Ich brauche das Alles! Es führt dazu, dass die Figur gegen ihren Willen im Bus sitzt und die Ereignisse somit ins Rollen kommen. Ich brauche die infos auch, um Luis zu skizzieren , ohne viel Handlung dafür zu verbrauchen (siehe Fantasyelement / wo Fantasy draufsteht, muss auch Fantasy drin sein und kein ellenlanges Getue in der realen Welt)
DAS ist mein Problem! Deshalb die Frage, ob in speziellen Fällen die Legitimation zum Infodump besteht ...


Hallo d.frank

Nein! Meiner Meinung nach braucht es diese ganzen Informationen nicht bereits am Beginn des Plots und schon gar nicht in dieser ebenso sterilen wie geballten Form.
Das ist Infodump der unnützen Sorte, weil er die Handlung nicht voranbringt und Dir auch sonst nicht hilft, denn so geballt vorgetragen beraubt er Dich vieler schöner Gelegenheiten, neben der Haupthandlung kleine zusätzliche Spannungsmomente einzuflechten.
Also brauchst Du diese geballten Infos nicht, um Deine Geschichte gut zu erzählen. Im Gegenteil: Ein derart angesetzter Infodump macht sie Dir kaputt, denn er treibt den Leser noch vor ihrem eigentlichen Beginn in die Langeweile!
Deshalb gibt es auch keine Legitimation für ihn.

Es reicht völlig, wenn der Leser zu Beginn lediglich erfährt, dass der Junge nur widerwillig bei seiner Tante aufschlägt. Viel besser ist es doch, wenn Du den Leser als kleinen "Nebenkriegsschauplatz" erst einmal neugierig auf das "Warum" dieser Haltung machst, anstatt ihn noch vor Beginn der eigentlichen Handlung mit einem langen Sermon über angeblich wichtige "Hintergründe" zu langweilen.
Alle weiteren Infos sind nur Dir selbst wichtig! Der Leser will sie nicht bereits am Anfang sorgfältig durchnummeriert vorgesetzt bekommen. Dem genügt es völlig, wenn sich ihm die Zusammenhänge erst nach und nach erschließen.
Das regt seine ständige Neugier beim Lesen an und macht ihm die Geschichte dadurch viel interessanter und spannender.

Im Laufe de Handlung kannst Du die nötigen Informationen nach und nach einfließen lassen, aber immer erst dann, wenn sie für die Handlung oder eine bestimmte Charakterzeichnung auch wirklich gebraucht werden. Deine Aufgabe als Geschichtenerzähler ist es, solche Informationen wohldosiert einfließen zu lassen und sie bewusst und gezielt als dramaturgische Instrumente zur Erzeugung von zusätzlicher Spannung einzusetzen. Wenn Du das gut machst, werden sie Dir helfen, den Leser dauerhaft zu fesseln, weil Du dank ihnen ständig und lebendig mit seiner Neugier und Aufmerksamkeit spielen kannst - auch dann, wenn die Haupthandlung einmal Längen überbrücken muss.
Solche Elemente sollte man also nicht gleich zu Beginn des Plots sinnlos verballern und sie so ihrer möglichen dramaturgischen Wirkung berauben.
Soweit meine persönliche Meinung zu Deiner Fragestellung. Ich hoffe, dass Du damit etwas anfangen kannst. Viel Spaß jedenfalls beim weiteren Verfassen Deiner Geschichte ... smile

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

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d.frank
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Alter: 44
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Beitrag12.02.2017 16:21

von d.frank
Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,

das Buch steht im Großen und Ganzen schon....
Ich überarbeite es gerade und füge hier und da noch Kapitel ein. Deshalb weiß ich, dass sich die Infos sehr schlecht verbauen lassen.
Es passiert dann einfach zu viel. Es fehlt die Ruhe für diese Nebensächlichkeiten, die aber eigentlich die Hauptfigur charakterisieren und deshalb eben wichtig sind. Auch die Busfahrt ist wichtig. Alles am anfang genannte findet sich im Verlauf wieder.

Zitat:
Die Details sollen sich eher schlüssig zusammenfügen und dafür brauche ich den Infodump am Anfang, alle dort genannten Informationen haben auch Wert für die Story und tauchen später darin auf!


Also tauchen sie zweimal auf?


Sie tauchen nicht direkt auf. Sie erklären, warum die Figur sich so und so verhält, warum dieses und jenes passiert.

Zitat:
Brauchst du die Busfahrt selbst überhaupt, wenn du sie nur dazu benutzen willst, irgendwie eine Textwand (der Begriff ist mir lieber) unter zu bekommen? Scheint mir nämlich nicht so, als wenn die Busfahrt selbst zur Handlung beiträgt oder etwas Anderes wäre, als eben ein Rahmen, um irgendwie Informationen unterzubringen.


Na, ganz so unwichtig ist die Busfahrt nicht. Ich überlege, sie selbst ein wenig zu beleben, um den inneren Monolog aufzulockern.

Zitat:
Gern auch mal zwischen den Zeilen. Wenn es zum Beispiel wichtig ist, dass die Tante etwa sozial inkompetent ist, dann kann sich das zum Beispiel schon beim ersten Zusammensitzen zeigen. Statt diese Ausgangsbeziehung des Protas zu einem anderen Charakteren lang und breit zu erklären, kann man das über Eigenarten machen.


Du schreibst, als würde ich nicht wissen, was ein Infodump ist und wie man ihn auflöst...
Es geht um die Vater/Sohn Beziehung, die Luis charakterisiert. Der vater tritt aber nicht mehr auf. Die Tante und Luis haben sich Jahre nicht gesehen und da Luis sehr verschlossen ist, lässt sich da nicht viel machen. Irgendjemand hier hat geschrieben, es wäre nicht tragisch, wenn das Fantasyelement sich ein bisschen zeit lässt. Also baue ich doch eine Vater/Sohn Szene vor die Busfahrt, scheint mir das Beste und Eleganteste.


Vielen Dank euch Allen! smile
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d.frank
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Alter: 44
Beiträge: 1125
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D
Beitrag12.02.2017 16:31

von d.frank
Antworten mit Zitat

Hallo Merlinor,

sie stehen nicht in der Form, wie ich sie hier zusammengefasst habe.
Es ist schon flüssig und bildhaft geschrieben. Geht aber eben über einen inneren Monolog und nicht über Handlung. Ich drusel das Ganze in Szenen auf und streue dort eben schon ein paar mehr andeutungen auf das Fantastische ein.


Dank und Grüße
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Slaavik
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Beiträge: 509



Beitrag12.02.2017 19:12

von Slaavik
Antworten mit Zitat

Hallo d.frank

d.frank hat Folgendes geschrieben:

Sie tauchen nicht direkt auf. Sie erklären, warum die Figur sich so und so verhält, warum dieses und jenes passiert.


Also sowie ich diese Aussage verstehe

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Alles am anfang genannte findet sich im Verlauf wieder.


tun die Informationen, was auch immer sie tun, zweimal im Buch.

d.frank hat Folgendes geschrieben:

Es fehlt die Ruhe für diese Nebensächlichkeiten, die aber eigentlich die Hauptfigur charakterisieren und deshalb eben wichtig sind. Auch die Busfahrt ist wichtig.


Tut mir leid, aber hier muss ich widersprechen. Informationen mit denen der Leser am Anfang überhäuft wird, charakterisieren einen Charakter nicht. Tatsächlich erinnere ich mich da an ein Buch, ebenfalls Fantasy, dass ich vor einiger Zeit günstig erworben im örtlichen Supermarkt erworben hatte, indem der Leser ebenfalls am Anfang, mit der Meinung des Autors nach, wichtigen Informationen überhäuft wurde. Glaube mir einfach wenn ich sage, dass man ein Buch welches so anfängt, höchstens trotz der Informationsflut, aber niemals deswegen liest. Wieso sollte ich mir als Leser auch all diese Dinge merken? Ich weiß doch noch gar nicht, ob der Protagonist/das Buch selbst, diese Mühe überhaupt wert ist. Außerdem schreibst du ja selbst, dass die Geschichte bereits kurz danach, aus der unsrigen Welt in die andere Welt wechselt, was wie ich einfach mal behaupte, für den Leser deutlich interessanter sein wird, schließlich hat er wissentlich eine Fantasy-Geschichte gekauft. Und ich garantiere dir, ein Großteil der Leser wird sich gar nicht mehr wirklich erinnern können, welche Informationen du ihm während einer Busfahrt am Anfang vorgesetzt hast.
d.frank hat Folgendes geschrieben:

Es geht um die Vater/Sohn Beziehung, die Luis charakterisiert


Eine Person wird niemals von Informationen, die man dem Leser gibt charakterisiert, sondern viel mehr durch die Entscheidungen die er trifft, oder die Dinge die er anderen von sich erzählt. Wenn es also für die anderen Charaktere im Buch, nicht nötig gewesen ist, dass Luis ihnen von seinem Vater erzählt, um ihn kennenzulernen. Warum soll es dann nötig sein, dem Leser diese Informationen vorzusetzen? Unterschätze niemals die Leser, das sind für gewöhnlich intelligente Menschen, die sich positiv unterhalten lassen wollen.


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Poolshark
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Beitrag12.02.2017 22:09

von Poolshark
Antworten mit Zitat

Zitat:
Du schreibst, als würde ich nicht wissen, was ein Infodump ist und wie man ihn auflöst...

Kann ich nicht nachvollziehen. Hab dir nur beschrieben, wie ich persönlich Infodumps vermeide.

Letztendlich können wir hier Wochen über die Theorie reden. Erst am Text selbst kann man doch sehen, ob die Kommunikation funktioniert. Hast du vielleicht ein paar Testleser, die du mit ein paar Experimenten bewerfen kannst? Mir hat das sehr geholfen. Und es hilft mir immer noch.


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d.frank
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Beitrag12.02.2017 22:34

von d.frank
Antworten mit Zitat

Hallo Poolshark,

entschuldige bitte, dass ich so schnippisch reagiert habe wink

Du kannst gern hier

http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=59522&highlight=

nachlesen, ob du selbst die 880 Wörter als Infodump empfindest oder ob die vielleicht doch durchgehen.

Ich arbeite an der zweiten Fassung und versuche die Infos dort geschmeidiger zu verbauen.

Grüße
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Poolshark
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Wohnort: Berlin


Beitrag12.02.2017 23:53

von Poolshark
Antworten mit Zitat

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Hallo Poolshark,

entschuldige bitte, dass ich so schnippisch reagiert habe wink

Schon verziehen.

Du kannst gern hier

http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=59522&highlight=

nachlesen, ob du selbst die 880 Wörter als Infodump empfindest oder ob die vielleicht doch durchgehen.

Erledigt. Hoffe meine Anmerkungen bringen dich ein bisschen weiter.

Ich arbeite an der zweiten Fassung und versuche die Infos dort geschmeidiger zu verbauen.

Bin gespannt. Wobei ich auch finde, dass man in der ersten Fassung die Dumps ruhig drinlassen und später streichen kann. Irgendwo hat jemand in diesem Thread ja schon geschrieben: Die Dumps braucht man manchmal für sich selbst, um sich und die Geschichte erst mal zu sortieren.

Grüße


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seitenlinie
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Pokapro 2015


Beitrag14.02.2017 00:04

von seitenlinie
Antworten mit Zitat

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Ich arbeite an der zweiten Fassung und versuche die Infos dort geschmeidiger zu verbauen.

Hallo Diana,

es ist nicht nur Infodump, was deinen Text kaputt macht.
Nach der Leseprobe denke ich, du hast mehr Spaß am Wortwitz - vielleicht im weitesten Sinne - als am Plot. Nicht tragisch, denn kaum einem Autor gelingt beides.
Aber: Der Text ist überladen mit Informationen, Sprüngen, Adjektiven ... Doch der eigentliche Knackpunkt ist, dass du gegen das Kopfkino schreibst.

Vielleicht am Beispiel:

Auf der ganzen und langen Busfahrt hatte Luis sich gefühlt, wie die Hühner sich fühlen mussten,
Erstes Bild im Kopfkino - voller Bus, Enge, Gegacker, wenn sein Vater sie vor sich her gegen den Zaun getrieben hatte.
muss korrigiert werden. Grad noch waren wir - irgendwo - nach einer Busfahrt, jetzt stehen wir - irgendwo - vor einem Zaun.

Es war immer noch seltsam,
Unverständliche Einleitung, und wo sind wir?diesen großen, hageren Mann,
Sein Vater, oder was für ein Mann?der sich seit Monaten nicht mehr rasierte,
geraffte Zeit statt Zustandbei der Arbeit auf dem Hof zu sehen.
neue Szene/neuer Ort
Er trug dann die dunkelgrünen Wathosen
Wer? Luis, dieser Mann, sein Vater?und das braunkarierte Hemd von Opa Rainer,
Luis' Opa?das ihn laut Luis Mutter ...
… und jetzt bei Luis' Mutter?

Luis, Vater, ein hagerer Mann, Opa Rainer, Mutter. So kann man keine Figuren einführen.
Informationen, Personen, Reihenfolge, Zusammenhänge, Orte, Zeitformen: Schachmatt für’s Kopfkino!
Für einen Gedankenstrom ist es zu szenenhaft, für Szenen zu knapp angerissen.


Ich hoffe, du verstehst jetzt besser, was ich meine.

Gruß,
Carsten
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d.frank
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Beitrag14.02.2017 15:41

von d.frank
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Hallo Carsten,

ja, ich verstehe.....Schreiben und Schreiben. Zwei Paar Schuhe, von denen ich noch nicht so recht weiß, welcher mir passt und welchen ich tragen möchte.

Zitat:
Nach der Leseprobe denke ich, du hast mehr Spaß am Wortwitz - vielleicht im weitesten Sinne - als am Plot. Nicht tragisch, denn kaum einem Autor gelingt beides.
Aber: Der Text ist überladen mit Informationen, Sprüngen, Adjektiven ... Doch der eigentliche Knackpunkt ist, dass du gegen das Kopfkino schreibst.


Ich bin eigentlich zuversichtlicht, dass ich das schon hinkriege...wink

Grüße
diana
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d.frank
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D
Beitrag16.02.2017 17:47

von d.frank
Antworten mit Zitat

Es hat sich was getan.
Wer lesen mag...

http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=59522&highlight=
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Mogmeier
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Beitrag21.02.2017 01:13

von Mogmeier
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Bei meinem aktuellen Projekt habe ich auch das Problem mit ’nem gewissen Infodump, um den ich wahrscheinlich nicht drum herum kommen werde, damit sich der potenzielle Leser dann auch in der Story zurechtfinden kann, denn innerhalb der Story geht es kreuz und quer durch die Zeit1. Den Infodump verpacke ich allerdings in eine Szene, die in der Gegenwart spielt, also ca. drei Jahre später, nachdem das, was in der eigentlichen Geschichte alles noch passieren wird, bereits passiert ist. Verpacken werde ich das allerdings in einer Art Monolog, in dem sich ein frustrierter Nachtwächter über seinen Job auslässt. Alle weiteren nebensächlichen Infos, die aber nicht ganz unwichtig sind, verpacke ich in Form von Fußnoten oder abgedruckten Briefen. Letztendlich geht es ja auch in einem Nebenstrang um das ›Schinder-Netz‹, einer brieftaubentechnischen Neuerung um ca. 1500-und.

1 Eine Innovation in Sachen Zeitreise. Very Happy


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d.frank
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Beitrag21.02.2017 19:24

von d.frank
Antworten mit Zitat

Klingt interessant!

Fußnoten und abgedruckte Briefe auch. Das passt ja dann auch in den Kontext deiner Story.


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Mogmeier
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Beitrag21.02.2017 21:23

von Mogmeier
Antworten mit Zitat

Ich muss gestehen, das mit den Fußnoten habe ich mir von David Foster Wallace abgeguckt. Embarassed Von allein wäre ich sicher nie darauf gekommen, das Ganze in dieser Richtung mal zu versuchen. Aber auch hierbei gilt, alles geschmackvoll und etwaig gut pointiert zu verpacken, damit sich der Leser dabei nicht überrumpelt fühlt.

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