Zu Grabe getragen

[Cheyenne]

Schweigend stehe ich am schneeweißen Sarg,
trauerschwarz, den Schleier tief im Gesicht.
Feuerlilien an die Brust mir gepresst,
ganz allein erfüll ich trostlos die Pflicht.

Leise und leicht man sie zu Grabe trägt,
ach, gerne möchte ich ihr Lieder singen
während die Sonne mild und freundlich scheint,
aber kein Ton will nun nach außen dringen.

Schließlich sinkt der Sarg hinab in die Erde.
Werfe Blumen, fass es immer noch nicht,
Trauerreden halten Spatz und die Lerche,
steh dabei, so leer, mit Tränen im Gesicht.

Auf dem kleinen Holzkreuz neben dem Grabe,
tief ins Holz geritzt ein Herz und zwei Namen,
Hoffnung ist zerstoben, Eichhörnchen springt
von der Mauer. Hör, ein Rotkehlchen singt.

Sonnenstrahlen kitzeln mich an der Nase,
Wir, ein Traum - halten konnt ich ihn nicht.
Du gerade, hältst - über mich nun Gericht?
Hand in Hand mit ihr geh ich jetzt ins Licht.

[firstoffertio]

Ich mag das im Ansatz.Auch die Lebenszeichen zum Ende hin, die Akzeptieren andeuten. Doch könnte noch gekürzt werden, Und überlege, ob du die Reime wirklich brauchst. Habe mal einiges, was ich nicht nötig fand, rausgenommen, als Experiment.


Schweigend stehe ich am Sarg,
den Trauerschleier im Gesicht.
Feuerlilien an meiner Brust
ganz allein erfüll ich die Pflicht.

Leicht trägt man sie zu Grabe,  
gern möchte ich ihr Lieder singen,
während die Sonne freundlich scheint,
will kein Ton nach außen dringen.

Schließlich sinkt der Sarg in die Erde.
Werfe Blumen, fass es noch nicht,
Spatz und die Lerche singen,
steh dabei, Tränen im Gesicht.

In das Holzkreuz neben dem Grab
sind ein Herz und zwei Namen geritzt.
Eichhörnchen springt
von der Mauer. Ein Rotkehlchen singt.

Sonnenstrahlen kitzeln an der Nase,
Wir, ein Traum - halten konnt ich ihn nicht.

[Rainer Zufall]

Hallo Cheyenne,
firsts Kürzungsvorschlag gefällt mir,  weil er das Thema, das Beerdigen der Liebe schön auf den Punkt bringt. In deiner Version wird der Clou erweitert und dadurch verliert er.  

[Cheyenne]

Guten Morgen, firstoffertio,

lieben Dank für das Lesen und Kommentieren meines Gedichtes und natürlich für die Mühe, die du dir damit gemacht hast.

Ich werde mich nochmal dran setzen und es überarbeiten. Die letzen beiden Verse sind mir allerdings wichtig, die möchte ich nicht komplett wegkürzen.

Viele Grüße
Cheyenne


Hallo, Rainer Zufall,

es freut mich, dass dir mein Gedicht gefällt. Wie ich oben schon geschrieben habe, es wird noch einmal überarbeitet. Das "wollt" verändert den Sinn beträchtlich, in eine Richtung, die ich nicht wollt.

Von der Intention her ist es beides, ein bisschen ironisch und ein bisschen melancholisch. Trauer ist Trauer.

Danke für deine Kritik und deine netten Wünsche.

Viele Grüße
Cheyenne