mein kreuz und ich

[Perry]

mein kreuz und ich

wir kennen uns schon von geburt an
lebten lang nebeneinander her
ich beugte es des öfteren
es richtete sich immer wieder auf

seit einiger zeit sind wir uneins
wenn ich auf die piste gehen will
möchte es lieber liegenbleiben setzt
schmerzhaft seinen willen durch

da wir aufeinander angewiesen sind
beginne ich den tag neuerdings
mit rythmischen bewegungen bevor
ich mich auf die beine schwinge

[Matthias Jecker]

hallo perry

das schaut mir sehr nach introspektion aus. da trägt einer sein kreuz nicht auf den schultern, ja nicht einmal wirklich äsusserlich versehrt, sondern mit fassung und selbstbetrachtend.
und dennoch können vielleicht nachfolgende generationen von ihm lernen?
und es gefällt mir genau so ein text.
weil er die welt auf ihre mitte reduziert und sozusagen aus dem hinterbauch heraus schreibt. ach ja, da heisst es auch noch was von rhythmischer bewegung. und da, lieber dichter, hast du meine überzeugteste unterstützung als amateur.  

schönen abend dir
mj

[Perry]

so ist es und mit den rhythmischen Bewegungen kann man dem Ganzen ggfs. sogar noch etwas Lust abgewinnen.
Das mit dem "weil er die welt auf ihre mitte reduziert und sozusagen aus dem hinterbauch heraus schreibt." würde ich gern als Zitat in meine Memoiren aufnehmen, falls sie jemals geschrieben werden.
LG
Perry