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SchwäneimSchnee


 
 
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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag19.12.2016 00:16
SchwäneimSchnee
von lilli.vostry
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Schwäne im Schnee

(Den Kindern des Krieges)

Sehe das Bild
eines kleinen Mädchens
angekettet an ein Ornamenttor
in blauweiß gepunktetem Kleid
ihr Blick lässt mich nicht los

sie sieht wie ihre Eltern getötet werden
bevor ihr Gleiches widerfährt
Warum

glaube meinen Augen nicht
was kann man noch glauben

geht in dem Mann vor
der auf einem Stuhl sitzt
seine Füße treten
einen kleinen Jungen am Boden
er rührt sich nicht

ein Gewehrlauf am Gesicht
eines Kindes es kann kaum stehen
sein Blick ganz ruhig
hat mit dem Leben abgeschlossen
bevor es leben durfte

Könntet ihr doch fliegen

wie die Singschwäne im Schnee
federleicht ihr Abdruck
gleiten sie ins Wasser
ergreifend ihr Lied
in dem Video das ich verlor im Netz

die Bilder und den Gesang vergesse ich nicht



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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
P

Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag22.12.2016 00:30
Hallo lilli,
von Perry
Antworten mit Zitat

ich habe mir in meinem aktuellen Text auch ein Schwanenbild ausgesucht, um den Gefühlsschwankungen unserer Zeit ein Gesicht zu geben.
Trotz aller Trauergesänge sollten wir nie die Hoffnung auf die Wiederkehr der Singschwäne aufgeben.
LG
Perry
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Max1
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 30



Beitrag27.12.2016 00:18

von Max1
Antworten mit Zitat

Hallo Lilly,
dein Gedicht macht mich derart wütend, vllt. verstehst du das gar nicht, aber solche empfindung musst du politisch ausagieren, d.h. mit anderen menschen reden, aber nicht in so ein scheinheiliges forum stellen, dass derartig selbstverliebt ist, dass einer sau graust. gehe ins öffentliche leben, habe keine angst, kämpfe, schreibe, aber glaube nicht, dass hier in dieser verkorksten lyrikmöchtegernwelt irgendwas zu machen ist. schreie deine gefühle hinaus in die welt, aber nicht in diese scheinwelt, sondern in die richtige!!!
Max
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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag27.12.2016 01:33
aw:SchwäneimSchnee
von lilli.vostry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Perry,

vielen Dank für Deine Gedanken zu diesem Gedicht. Interessant, dass Du das Schwäne-Bild auch in einem Text aufgreifst. Steht er hier im Forum?

Werde ihn lesen.

Es ist ja m.E. nicht nur ein Trauergesang. Mir geht es vor allem um die Frage:
WARUM passieren solche Dinge in der Welt und warum regt sich scheinbar keiner darüber auf - wenn er solche Bilder sieht??!
Diese Gleichgültigkeit und Gewöhnung an solch unfassbare Zustände macht mich traurig und versuche, mich an den Worten festhaltend zu begreifen was da vor sich geht und will, dass die Bilder nicht vergessen werden.
Nachdenken in Gang bringen.

Ja ich hoffe die Singschwäne kommen wieder.

Viele Grüße,
Lilli


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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag27.12.2016 02:05
aw:SchwäneimSchnee
von lilli.vostry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Max,

danke für Deine Zeilen. Ich kann Deine heftigen Emotionen verstehen.
Sicher hat jeder eine andere Art, dass was da draußen passiert, all die schlimmen Ereignisse in der Welt, wahrzunehmen und für sich zu verarbeiten.

Es sind ja immer nur Ausschnitte, was wir zu sehen bekommen und damit umgehen müssen, mit den Ängsten in uns, Schmerz, Ratlosigkeit, was kann man noch glauben, wem nützen solche Bilder und wieso lässt es viele Menschen kalt, die nicht unmittelbar davon betroffen sind?

Es ist immer ein Wagnis, welche Texte und Inhalte man in solch ein Forum  einstellt, ob und was für Reaktionen dann kommen. Mich wundert es auch schon seit einer Weile, dass selten bis gar keine Kommentare mehr zu Lyrik, die nicht nur originell, formspielerisch, gereimt oder unterhaltsam daherkommt, kommen.
Ich vermisse auch den Austausch, Reibung und Auseinandersetzung mit streitbaren Texten mit Anspruch, wie sie früher häufig in diesem Forum zu lesen waren und zum Mitschreiben und Kommentieren einluden, sehr inspirierend und weiterführend.
Daher lese ich in letzter Zeit kaum noch hier.

Die Textarbeit mit anderen Autoren war und ist mir immer wichtig.

Wer weiß, woran es liegt, dass das so nachgelassen hat mit all den sonderbaren, eigenartigen Texten, gerade zu dieser Zeit.  

Frohe Schreibgrüße trotzdem,
Lilli


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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag27.12.2016 06:15
Re: SchwäneimSchnee
von anderswolf
Antworten mit Zitat

Ich habe - ehrlich gesagt - kein grundlegendes Problem mit dem wuterzeugenden Inhalt des Gedichtes. Im Gegenteil finde ich es wichtig, dass auch diese Seite der Realität abgebildet wird. Andererseits ist es nicht ausreichend, sich auf der Benennung auszuruhen. Schärfe im Bild schadet nicht, erst recht nicht, wenn man mit seinen Worten ein Kampfgebiet betritt - und es ist ja die einzige Art, wie Autoren kämpfen können.

Gleichzeitig könnte aber durchaus einiges gestrafft werden hier, beispielsweise die Schwäne, die ziemlich willkürlich wirken angesichts des Grauens, von dem der Text eigentlich handelt. Es ist mir auch unklar, in welchem Zusammenhang die Schwäne stehen zu den Kindern. Konstruierbar wäre es, sähe das lyrische Ich wahllos Internetvideos, und da wechseln sich eben Kriegsberichte mit Schwanvideos ab. Könnte sein, wäre aber deutlicher besser.

lilli.vostry hat Folgendes geschrieben:
Schwäne im Schnee
(Den Kindern des Krieges)
Titel ist untreffend, Untertitel natürlich einerseits eine Widmung und andererseits als Lyriktitel überraschend unsubtil

Sehe das Bild
eines kleinen Mädchens
angekettet an ein Ornamenttor
in blauweiß gepunktetem Kleid
ihr Blick lässt mich nicht los

sie sieht wie ihre Eltern getötet werden
bevor ihr Gleiches widerfährt
Warum
Ich würde versuchen, die Diskrepanz zwischen der Kindesperspektive zu der erlebten Gewalt zu erhöhen. So grausam das für Dich als Autorin aber auch für den Leser sein kann, wäre es die Aufgabe des Autors, genau diesen Schmerz zu betonen.
Entsprechend müsste dann der zweite Absatz auf die erste Zeile reduziert werden, denn die zweite klingt seltsam formuliert, die dritte vor allem nach Platitüde.


glaube meinen Augen nicht
was kann man noch glauben
Hier wird klar, dass der Text vieles will, aber nicht eines richtig. Denn entweder geht es um die eigentlichen Opfer der Kriege (nach der Wahrheit die Kinder), oder aber es geht um die Bilder, in denen der Krieg zu den unbeteiligten Menschen transportiert wird. Hier rächt sich, dass der Text unentschieden ist: beide Motive sind zu schwach, den Text zu tragen.

geht in dem Mann vor
der auf einem Stuhl sitzt
seine Füße treten
einen kleinen Jungen am Boden
er rührt sich nicht

ein Gewehrlauf am Gesicht
eines Kindes es kann kaum stehen
sein Blick ganz ruhig
hat mit dem Leben abgeschlossen
bevor es leben durfte
Anzunehmen ist, dass die erste Zeile der beiden vorliegenden Absätze absichtlich unvollständig blieb. Vielleicht um dem Zapping-Gefühl, der fragmentierten Wahrnehmung entgegenzukommen. Tatsächlich wirkt es aber eher nach handwerklichem Fehler, vor allem angesichts der Bezugsschwäche in der fünften Zeile.

Der zweite der hier gezeigten Absätze leidet unter seiner Klischeehaftigkeit. Nicht, dass es solch angesprochene Szenen nicht gäbe, sie wirken ganz im Gegenteil eher abgegriffen. Die Formulierung mit dem wortwiederholten Leben/leben hilft nicht, denn sie klingt nach pathetischem Klischee.



Könntet ihr doch fliegen

wie die Singschwäne im Schnee
federleicht ihr Abdruck
gleiten sie ins Wasser
ergreifend ihr Lied
in dem Video das ich verlor im Netz

die Bilder und den Gesang vergesse ich nicht
Und dann sind da die Schwäne. Vorher nur im Titel erwähnt, bis hier nur grob ahnbar. Mit den Kindern bekomme ich die Kinder nicht überein, die Aussage ist auch eher schwach: die Kinder wären ja nicht gerettet, wenn sie fliegen könnten wie Schwäne, die aber im Folgenden nicht fliegen, sondern ins Wasser gleiten. Außerdem sind ja dann die Schwäne auch nicht mehr wichtig, sondern dann wieder das Video von den Schwänen, deren Relevanz und Verbindung zu den Kindern auch am Ende weiterhin unklar bleibt.


Max1 hat Folgendes geschrieben:
dein Gedicht macht mich derart wütend, vllt. verstehst du das gar nicht, aber solche empfindung musst du politisch ausagieren, d.h. mit anderen menschen reden, aber nicht in so ein scheinheiliges forum stellen, dass derartig selbstverliebt ist, dass einer sau graust. gehe ins öffentliche leben, habe keine angst, kämpfe, schreibe, aber glaube nicht, dass hier in dieser verkorksten lyrikmöchtegernwelt irgendwas zu machen ist. schreie deine gefühle hinaus in die welt, aber nicht in diese scheinwelt, sondern in die richtige!!!

Ich kann nicht umhin, auch dazu etwas zu sagen. Der Impuls zu sagen, jemand müsse irgendwas, ist natürlich naheliegend, entspringt aber in diesem Fall eher einer eigenen Unzufriedenheit als dem Wunsch, konstruktiv zur Textarbeit beizutragen. Das Forum hier als selbstverliebte Scheinwelt zu bezeichnen, entbehrt natürlich nicht komplett jeder Grundlage, der Kommentar enthüllt sich aber schnell selbst als selbstbezogen. und gleichzeitig ist die Frage ja auch: wie soll man denn hinausgehen in die weniger scheinbare Welt? Mit Plakaten und Steinen in der Hand? Oder mit einer ernsthaften Botschaft, die vielleicht eine greifbare Gesellschaftskritik enthält?
Literatur ist ja durchaus ein Weg, sich nicht nur mit der Realität auseinanderzusetzen, sondern auch einen Debattenbeitrag zu leisten. Die Debatte wird aber nicht nur in Fußgängerzonen geführt, sondern eben auch auf der Ebene der Literatur, und da darf und muss man Texte wie diesen zur Diskussion stellen. Denn so ist hier so vieles roh, dass nichts wirklich haften bleibt. In der Textarbeit kann hier aber durchaus ein konstruktiv kritischer Text entstehen, der sich mit der Überforderung durch die Form aktueller Berichterstattung beschäftigt. Die Motive sind hier aber noch zu ungreifbar und verfehlten außerhalb des Schutzraums dieses Forums, wo wir konstruktiv und unvoreingenommen an einem Text arbeiten können.
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
P

Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag28.12.2016 21:26
Hallo lilli,
von Perry
Antworten mit Zitat

in meinem Text "wie alle jahre" ist es der Schwanengott, der als Schicksalslenker den Menschen Hoffnung lässt.
Was das Forenniveau anbelangt, ist das immer auch die Summe der Einzelbeiträge und Kommemntare, also liegt es an jedem selbst etwas zur Hebung beizutragen.
LG
Perry
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menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2451
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag29.12.2016 08:00
Re: Hallo lilli,
von menetekel
Antworten mit Zitat

Perry hat Folgendes geschrieben:

Was das Forenniveau anbelangt, ist das immer auch die Summe der Einzelbeiträge und Kommemntare, also liegt es an jedem selbst etwas zur Hebung beizutragen.
LG
Perry


Das möchte ich gern unterschreiben.
Dies gilt ebenso für das Niveau der Gedichte. hmm
Es reicht nämlich keineswegs, die Grausamkeit der Welt zu beklagen, mit einigen effektreichen Beispielen (eins hätte vollkommen gereicht!) aufzuwarten und in diesem Zusamenhang nach dem Gesang der Schwäne zu rufen, wie es im vorliegenden Gedicht geschieht.
Für mich ist das - mit Verlaub - sentimentaler Kitsch übelster Sorte.

Liebe Grüße
m.
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4936
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag29.12.2016 09:35

von gold
Antworten mit Zitat

Hallo Lilli,

du stellst in deinem Text mehrere Szenen dar. Es sind mir zu viele.
Ich würde eine herausgreifen und diese auf mich wirken lassen mit all den Gefühlen, die sie in mir hervorruft. Und- das finde ich enorm wichtig- das Ganze sich setzen lassen. Ein paar Nächte, wenn nötig Wochen darüber schlafen, so können sich Gefühle setzen und formulierbar werden ohne dass es Kitsch wird.

Deine Endstrophe wirkt auf mich etwas aufgesetzt und austauschbar.


Ich finde gut, dass du über diese Themen schreibst. Und das ist sehr schwierig, weil sie so viel in einem auslösen.


Mir persönlich geht es auch manchmal so, dass ich denke, was ist denn mit den Mitschreibern los, wo bleiben denn die Auf- Schreie???
Was ich glaube und hier wende ich mich auch an Max1ist, dass die aktuellen weltpolitischen Szenarien uns Schreiber so durchrütteln, in einer staccatoartigen Aufeinanderfolge Emotionen evozieren, dass man mit dem Schreiben nicht mehr nachkommt.

Ich denke, dass hier im Forum etliche Mitschreiber sind, die sich politisch engagieren. Sie hängen es nur nicht an die große Glocke.


Liebe Grüße
gold


_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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albaa
Geschlecht:weiblichLeseratte
A


Beiträge: 131



A
Beitrag29.12.2016 11:21

von albaa
Antworten mit Zitat

Hallo lilli,

Es wurde ja schon viel geschrieben zu diesem Text. Ich finde ihn nicht so schlimm kitschig; dieses Thema ist schwierig. Die Idee hier, typische Gewaltbilder am Leser vorbeiziehen zu lassen, um ihm seine Unberührtheit vor Augen zu führen, finde ich sehr gut. Vielleicht ist es einfach so, dass wir das alles nicht verarbeiten können und abstumpfen müssen, um nicht vor Angst und Entsetzen verrückt zu werden (?)
… oder wie gold sagt:

Zitat:
... dass die aktuellen weltpolitischen Szenarien uns Schreiber so durchrütteln, in einer staccatoartigen Aufeinanderfolge Emotionen evozieren, dass man mit dem Schreiben nicht mehr nachkommt.



Dein Text ist jedoch für mein Gefühl ein bisschen zu umständlich geraten, um zu wirken. Meine Idee wäre, dass man durch die Bilder (Videos) deutlicher „durchzappt“. Ich kann das schwer erklären, deshalb hab ich jetzt an deinem Text ein bisschen herumgewerkelt; nur als Beispiel, was ich meine, nicht als „besserer Text“ gedacht.





… Singschwäne im Schnee
federleicht



… geht in dem Mann vor,
der auf einem Stuhl sitzt
und den Jungen tritt;
der rührt sich nicht.

Schnitt

… ein Gewehrlauf
an der Wange des Kindes –
ein Mädchen
angekettet am Ornamenttor
im blaugepunkteten Kleid.

Sein Blick ist ...

Schnitt

Himmel. Gewehrsalven.

Die Eltern mit starren Augen.


Warum?


… gleiten sie ins Wasser.
Unvergesslich ist ihr Lied,


bis es sich im Netz verliert.



Lieben Gruß
albaa
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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag31.12.2016 00:18
aw:SchwäneimSchnee
von lilli.vostry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

zunächst möchte ich mich bedanken, dass es doch noch Reaktionen auf dieses Gedicht gibt. Kritik, wie immer sie ausfällt, ist mir immer noch lieber als gar keine...
Es fällt mir momentan schwer, auf einzelne Kommentare einzugehen, da Bilder und Gedanken im Kopf sich noch formen, setzen wollen.

Eins möchte ich jedoch loswerden: die Meinung von Menetekel, es handle sich hier um "Kitsch übelster Sorte" möchte ich zurückweisen.
Vielleicht verstehst Du die Schwäne-Symbolik einfach nicht oder kannst sie nicht zuordnen zu den anderen Bildern.
Dann muss ich es noch deutlicher herausarbeiten.

Habe bewusst diese konträren Bilder (im Titel und Untertitel) gewählt, das Grauen/Kinder im Krieg und die Schwäne als Symbol für Reinheit, Unschuld, Schönheit, Hoffnung... Was ist daran schlimm, gar übel??!

Der Zusammenhang zwischen beiden ist der Wunsch, die Kinder könnten der Gewalt davonfliegen. Habe auch Bilder gesehen, wo sie die Arme wie Flügel ausbreiten... Und unklar blieb, ob sie die Flugzeuge am Himmel nachahmten oder Vögel... Mir gefällt diese Metapher mit dem Fliegen im übertragenen Sinne auch.
Die Schwäne im Schnee stehen außerdem für sich, Verbindend, dass sie ebenfalls fliegen und der Kälte ausgesetzt sind, neuerdings sind sie auch zum Abschuss freigegeben in manchen Regionen.

Zur Kritik, es seien zu viele Bilder im Text: Mag sein, es soll ja gerade die Überfülle an Gewalt-Bildern auch im Internet (TV hab ich nicht), der jeder Nutzer täglich ausgesetzt ist und Überforderung damit, verdeutlichen. Derart drastische Bilder von Gewalt gegen Kleinkinder habe ich noch nie gesehen, sie standen zusammen in einem Post und wollte sie daher zusammen stehen lassen.
Zur gleichen Zeit verlor ich ein Video über Singschwäne im Schnee im Netz und beides passt für mich in seiner Gegensätzlichkeit.

Werde weiter über Inhalt und sprachliche Form/Gestaltung des Gedichts nachdenken.
Den Ansatz von Albaa finde ich gut. Danke Dir dafür.
Frage: Wie meinst Du das mit Schnitt? Soll das als Wort so dastehen?

Hin und her zappen ist es ja nicht im Netz, eher so, dass man etwa in sozialen Netzwerken unerwartet auf solche schockierenden Bilder trifft, weil da eben alles Mögliche eingestellt wird. Einfach ausblenden, wegschauen konnte ich in dem Moment nicht, da es so unfassbar war.

Vielleicht wird mein Ansatz nun etwas nachvollziehbarer.

Wünsche den Autoren im Forum einen guten Jahresausklang und viele neue, streitbare Texte mit Anspruch!

Frohe Schreibgrüße,
Lilli


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