|
|
Autor |
Nachricht |
gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
|
|
Nach oben |
|
|
Soleatus Klammeraffe
Beiträge: 999
|
07.12.2016 11:15
von Soleatus
|
|
|
Hallo Gold!
In solch haikuähnlichen Gebilden halte ich es für sehr gefährlich, wenn die dritte Zeile benutzt wird, um die ersten beiden zu erklären.
Da fände ich den Raum viel besser genutzt, würde der "Winter" versinnlicht"; oder das auch rein behauptende "marode".
Gruß,
Soleatus
|
|
Nach oben |
|
|
menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
|
08.12.2016 17:49
von menetekel
|
|
|
gold hat Folgendes geschrieben: | spalier im winter
marodes pastell
hauch der endlichkeit |
Hallo Gold,
mit einem Haiku hat das Ganze rein gar nichts zu tun, wie du wohl selber inzwischen erkannt hast. Diesbezüglich gingen allenfalls "spalier" und "hauch" durch.
Aber es gibt andere Kurzgedichte.
Wenig Sinn macht es, fünf Fünfsilber untereinander zu gruppieren, die sich weder durch Fantasie, noch durch einen Überraschungseffekt auszeichnen.
Zunächst einmal sollten Dreizeiler in der Länge ihrer Verse differieren. Zweitens darf nix Erklärendes drin stehen - wozu gäbe es sonst Metaphern? Drittens finde ich Kleinschreibung im vorliegenden Fall völlig daneben.
Wenn du den Text retten möchtest, gibt es noch einiges zu tun. Es ließe sich aber durchaus etwas daraus machen ...
Zur Veranschaulichung (nicht aus Angabe! ) stelle ich dir mal einen älteren meiner Kürzlinge vor, damit du besser verstehst, was ich meine:
Zitat: | Carrara
Die Hand eines Stümpers -
Aus Tiefen gebrochen
hadert der Stein
© H.D. 11/2010
|
Weißt du, das muss wie aus einem Guss sein, der Wechsel kurzer und langer Vokale nachklingen.
Spornende Grüße
m.
|
|
Nach oben |
|
|
Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
|
08.12.2016 18:37
von Stimmgabel
|
|
|
-
Lindes Oliv
spalier im winter
marodes pastell
hauch der endlichkeit
------------------------------------------------
Hallo Gold,
Hach, hat nun schon [ glücklicher Weise ] menetekel das Thema 'Haiku' besprochen / gehe da ganz konform: auch mMn ist das wirklich kein Haiku.
Ergo, mMn also ein Kurzgedicht mit vernetztem Titel.
Und nun sagt Stimmgabel, ehrlich und eigentlich letztlich erschließt sich mir der innere Gedanke des Gedichts überhaupt nicht ...
vielleicht so etwas wie : der Nebel ist ne neblige Angelegenheit ????
Für mich sind das inklusive Titel letztlich vier Versatzstücke, die vielleicht mittels Spekulieren irgendwie zuammen agieren, vielleicht ???
Ich verstehe z.B. nicht die ersten beiden Verse in ihrem Aussagewert, da mMn dem "Spalier" sein Nomen fehlt ... würde, wie es da steht für mich bedeuten: der Winter ist sich selbst der Winter ???
dann Vers 2 : was ist ein "marodes Pastell" ??? / mMn ist das ein weißer Schimmel ... ungeachtet, dass ein Pastell bestimmt nicht marodieren kann, vielleicht immer mehr durchsichtig blass erscheinen kann, als mit noch mehr Weiß untermischt, aber marodieren ????
und Vers3 "hauch der endlichkeit" ist für mich zu wenig an das Vorige angeknüpft, gerade, weil es ein interessanter Gedanke sein kann ...
Der Titel müsste auch besser zum Kontext venetzt sein ... ist ahnungsvoll, toch toch ... und sollte das "linde Oliv" quasi dem Winter Spalier stehen, verstünde ich diesen Zusammenhang ebensowenig / Winter als Metapher seinerselbst hat bestimmt nichts mit einem linden Oliv Ton zu tun, oder?
gold, mal soviel von mir / ich meine auch, hieran solltest du nochmal umformulieren/umgestalten [ egal ob als Haiku oder eben als Kurzgedicht ] ... interssante Splitter hat dein Text auf jeden Fall
... dir wieder einen lieben Gruß, Stimmgabel ...
-----------------------------------------------------------------
kurz noch zu deinem Haiku, menetekel: Wow, das ist mMn sehr gelungen ... vielleicht hast du ja Lust, und stellst es im Feedback zur Einsicht und Besprechung ein / zumindest meine Gedanken hättest du
Zitat: | Carrara
Die Hand eines Stümpers -
Aus Tiefen gebrochen
hadert der Stein
© H.D. 11/2010
. |
-
_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
|
Nach oben |
|
|
menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
|
08.12.2016 18:45
von menetekel
|
|
|
Na gut.
|
|
Nach oben |
|
|
Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
|
08.12.2016 18:55
von Stimmgabel
|
|
|
-
Hallo gold, wollte gerade noch etwas zum Thema "marodieren" in meinem Post nach_editieren ... Hach, zu spät hi hi ... / also nun in diesem quasi Post-Anhang:
... mMn, wolltest du doch dieses "marodieren" in Bezug zum Pastell setzen [ ist ja defakto ne irre Kombination ], müsste mMn gerade dieses Marodieren in seinem Aussagewert vom Kontext aufgefangen werden, sich irgendwie sinn_konsequent aufblättern und im Text einbetten ...
das war's schon, Tschüss ...
-
_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
|
Nach oben |
|
|
gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
|
08.12.2016 18:58
von gold
|
|
|
gebt´s mir nur Jungs....wegduck*
Is ja gut, war ein Versuch. Sollte mal in mich gehen und nicht aufs Teufelchen komm raus etwas reinstellen...
liebes mentekel... das is jetzt unfair, nöch?
Edit 1: Sehe gerade das Edit von dir, stimmgabel, ja, mein marodes Pastell, zu dem steh ich. Ich liebe es und wenn man mal offenen Auges durch die Welt schleicht, wird man dieser dezenten Farbtönen gewahr.
Edit 2: Ich bin so müde geworden, als ich jetzt meinen Dreizeiler las. Grässlich.
Also falls jemand mal ein Schlafmittel braucht, kann er gerne den
Dreizeiler lesen, das ist kostenlos und rezeptfrei...
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
|
Nach oben |
|
|
gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
|
11.12.2016 08:21
von gold
|
|
|
Soleatus hat Folgendes geschrieben: | Hallo Gold!
In solch haikuähnlichen Gebilden halte ich es für sehr gefährlich, wenn die dritte Zeile benutzt wird, um die ersten beiden zu erklären.
Da fände ich den Raum viel besser genutzt, würde der "Winter" versinnlicht"; oder das auch rein behauptende "marode".
Gruß,
Soleatus |
Guten Morgen, soleatus,
habe gerade festgestellt, dass ich auf deinen post noch nicht geantwortet habe.
Vielen Dank für deine Überlegung.
Ich werde in mich gehen und mal schau´n, ob und was da herauskommt.
Liebe Grüße
gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
|
Nach oben |
|
|
Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
|
A 11.12.2016 15:15
von Aranka
|
|
|
Hallo Gold,
ich wiederhole jetzt nicht all die richtigen Dinge, die schon benannt wurden. Da du jedoch beabsichtigst, die "funktionierenden" lyrischen Splitter dieser "Reihung" zu bergen und diesen vielleicht in einer anderen Konstellation zu besserer Wirkung und Aussage zu verhelfen, hier meine kurzen Gedanken zu den "Einzelzeilen".
Die Kombination dieser beiden Worte hat einen hohen Reiz und eine Menge Gepäck. Ich lese hier "lind" im Sinne von "schmelzend" und habe einen sich fast auflösenden Olivton vor Augen, offen die Richting in der er sich auflösen wird.
Ich kann diesen Titel nun in die erste Zeile hineinlesen, muss es jedoch nicht, zumal die Großschreibung im Titel diesen eher vom Text abrückt. (Ich würde auch von dieser etwas unkonsequenten Mischung zwischen alles Klein und normale Groß-Klein-Schreibung abraten. Entweder - oder.)
Lese ich sie nun zusammen, so würde dieses linde Oliv das Spalier des Winters bilden. Müsste sich dann irgendwo im Text auch niederschlagen.
Lese ich die zweite Zeile separat, so sehe ich nicht nur die Spalierbäume, jetzt kahl und ihr ans Gerüst-Gebunden-Sein nicht mehr verbergend, lese sie auch stellvertretend für alles, was sich jetzt so zeigt in spaliergebundener und gereihter Manier.
So erscheinen mir auch deine Zeilen ein wenig ins "Spalier gestellt", eine hinter die andere, die eigene eigenwillige Schönheit eingebunden und angebunden. Dabei sind sie alle als Einzelne betrachtet durchaus reich. Auch diese hier.
Auch hier ist es die KOmbi, die jedes der Worte durch das andere neu gewichtet und neu aufscheinen lässt. Das Marode nimmt dem Pastell seine "zarte Lieblichkeit" oder sollte ich sagen seine Neigung zum "Kitschigsein". Dieses Pastellene, diese durch Beimischung von Weiß erzielte "Lieblichkeit und Aufhellung", wird dem Verfall überlassen. Und was geschieht dann? Lässt sich der "ehrliche" Grundton in den brüchigen Flächen wiederentdecken?
Diese Zeile zeigt mir vielleicht ein wenig die Endlichkeit, aber auch die Schönheit, die im Verfall sichtbar wird. Ich lese sie jedenfalls nicht negativ, eher geheimnisvoll.
Zitat: | hauch der endlichkeit |
Diese Zeile bringt in mir (ganz im Gegensatz zu allen anderen) nichts zum Klingen. Vielleicht liegt es an diesem "großen, gewaltigen aber allgemeinen" Begriff "Endlichkeit", der hier bemüht wird und so offensichtlich in den Kontrats zu "Hauch" gesetzt wird.
Endlichkeit spricht für mich aus jeder deiner Textzeilen und es müsste mir nicht zum Schluss in einem Begriff aufs Auge gedrückt werden, das wurde vorher wesentlich lyrischer geleistet.
Meine weiterführenden Überlegungen nur mal in den Raum gestellt: Winter-Spalier (oder ähnliche Formulierung) wäre für mich auch eine Titelvorstellung und dann könnten sich die Zeilen durchaus wie ein Spalier am Winterweg reihen, sollten jedoch am Ende vielleicht ein Gesamtbild ergeben. "lindes Oliv" und "marodes Pastell" wären durchaus Zeilen, die da hineingehörten. Ich würde jedoch eine Zeile einbauen, die neben der "Farbe" ein "Winter-Spalier-Ding" vor Augen holt.
Ich fände es schade, wenn du nichts draus machen würdest, so ganz "verhagelt", wie du es wohl empfindest, ist es für mich nicht.
Schönen Sonntag. Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
|
Nach oben |
|
|
gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
|
13.12.2016 00:31
von gold
|
|
|
Guten Abend, Aranka,
habe mich sehr gefreut, dass du dich meines kleinen Textes angenommen hast.
Zunächst hatte ich daran gedacht, anstelle von "hauch der endlichkeit"
ein "hauch der unendlichkeit" zu setzen. Das hätte sicherlich dem Ganzen etwas Würze verliehen, habe es letztendlich verworfen, weil es mir zu holprig war:
lindes oliv
spalier im winter
marodes pastell
hauch der unendlichkeit
Das ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber ich finde diese Version auf jeden Fall besser als die andere. Ich werde dran bleiben.
Der "Auftrag" war, einen Zwei- bis Vierzeiler zu diesem Winterspalier zu schreiben.
Liebe Grüße
gold
Edit: Im Übrigen liebe ich dieses marode Pastell, diesen gehauchten Grünton, der zwischen Oliv und Lind changiert. Überhaupt die Pastelltöne der Wiesen und der Felder reizen mich, die ich nicht als Kitsch empfinde, der einem manches Mal in den hellblau oder rosa Pastelltönen entgegenschwappt.
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
|
Nach oben |
|
|
menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
|
13.12.2016 09:42
von menetekel
|
|
|
Hallo Gold,
das Mängelchen an diesem Gedicht ist doch, dass "lindes Oliv" nicht zu dem "maroden Pastell" passt. Mit "lind" assoziert der Leser automatisch zarte Frühlingsgefühle, mit "marode" Verfall und Tod. Und ein Hauch ist kein Farbeindruck.
Du könntest also mit drei - vier neuen Wörtern dem Ganzen eine Richtung geben und einen guten Kürzling daraus machen.
[Falbes Oliv - jetzt eigentlich redundant]
Zitat: |
Spalier im Winter
als marodes Pastell -
Blässe der Endlichkeit |
"Das hättest du auch gleich sagen können", wirst du dir nun denken. Doch macht es tatsächlich Sinn, wenn dir im Feedback Verse vorgegeben werden? Noch dazu bei einem Winzling?
Liebe Grüße
m.
|
|
Nach oben |
|
|
gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
|
13.12.2016 19:52
von gold
|
|
|
Ich glaube, ich muss hier ein Foto des Spaliers einstellen, aber auf jeden Fall mir die ganze Szenerie noch einmal vor Augen führen.
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
|
Nach oben |
|
|
Steky Gänsefüßchen
S
Beiträge: 33
|
|
Nach oben |
|
|
BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
|
15.12.2016 09:26
von BlueNote
|
|
|
Erste (misslungene) Haiku Gehversuche im Lyrik Feedback. Warum ausgerechnet im Feedback? Zur Erinnerung:
Euer Text ist formvollendet, ihr seid ans Äußerste gegangen. Hier geht es nicht mehr um Details, hier geht es um das große Ganze. Was will der Text, wo führt er hin, funktioniert er? Was ihr hier präsentiert, stellt eure persönliche Bestleistung dar. Doch Vorsicht! Hier wird das Gewicht der Schläge in Karat gemessen. Das Lob aber auch.
Welche dieser Punkte erfüllen deine drei kleinen Gedichtzeilen?
Meine Meinung: Dein Gedicht strahlt nicht, hat keinen Charme, regt nicht zu eigenen Gedanken an, vermittelt nur hausbackene Allerweltsweisheiten und Beobachtungen aus dem Küchenfenster. Mir ist das zu klein, zu unbedeutend, zu unwesentlich, zu trivial. Wo doch eigentlich "Großes", Formvollendetes in Form von persönlicher Bestleistung hier (im Feedback) stattfinden sollte.
|
|
Nach oben |
|
|
gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
|
16.12.2016 01:12
von gold
|
|
|
BlueNote hat Folgendes geschrieben: | Erste (misslungene) Haiku Gehversuche im Lyrik Feedback. Warum ausgerechnet im Feedback? Zur Erinnerung:
Euer Text ist formvollendet, ihr seid ans Äußerste gegangen. Hier geht es nicht mehr um Details, hier geht es um das große Ganze. Was will der Text, wo führt er hin, funktioniert er? Was ihr hier präsentiert, stellt eure persönliche Bestleistung dar. Doch Vorsicht! Hier wird das Gewicht der Schläge in Karat gemessen. Das Lob aber auch.
Welche dieser Punkte erfüllen deine drei kleinen Gedichtzeilen?
Meine Meinung: Dein Gedicht strahlt nicht, hat keinen Charme, regt nicht zu eigenen Gedanken an, vermittelt nur hausbackene Allerweltsweisheiten und Beobachtungen aus dem Küchenfenster. Mir ist das zu klein, zu unbedeutend, zu unwesentlich, zu trivial. Wo doch eigentlich "Großes", Formvollendetes in Form von persönlicher Bestleistung hier (im Feedback) stattfinden sollte. |
tja wenn es die ersten misslungenen Gehversuche sind, dann ist das doch was...
mir kommt dein Kommentar so vor, als ob es ein gefundenes Fressen für dich sei, zumindest habe ich den Eindruck, aber vielleicht ist ja auch der für dich misslungen.
Jedenfalls danke für deinen wieder einmal aufbauenden Kommentar.
Kannst du denn nicht einmal etwas Charme spielen lassen oder bist du dessen bar?
Wenn dem so ist, dann ist das schade.
Dass mein Gedicht wohl nicht so gelungen ist, das hab´ich jetzt mittlerweile mitgekriegt. Da hättest du nicht nachtreten müssen.
Und im Übrigen ist es halt manchmal so, dass man blind ist, was seine Werke anbelangt, daher ist dieses Stückchen auch im Feedback gelandet.
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
|
Nach oben |
|
|
gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
|
17.12.2016 08:39
von gold
|
|
|
Liebe Kommentatoren,
Dankeschön für Eure Gedanken. Ich werde sie auf mich wirken lassen.
Vielleicht finde ich ja eine brauchbare Lösung. Jedenfalls wird der Text jetzt mal ein bisschen ruhen.
Liebe Grüße Euch,
auch an BN, Schwamm drüber, wir haben bald Weihnachten 🎄
gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
|
Nach oben |
|
|
menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
|
17.12.2016 09:14
von menetekel
|
|
|
Liebes Gold,
den Text ein wenig ruhen zu lassen, ist sicherlich keine schlechte Idee. -
Es ist wohl jedem von uns schon so ergangen, dass wir einen kleinen Mangel in unseren Gedichten einfach nicht sofort erkennen konnten, sondern erst nach entsprechender Ruhephase.
Mir selber passiert das nicht eben selten.
Ich habe es schon einmal an anderer Stelle geschrieben: Wir arbeiten hier nicht im Vorhof von Hanser, Berlin, insofern sollten Fehler erlaubt sein. Es ist völlig unnötig, wieder und wieder darauf herumzuhacken, gerade wenn sich User um Lösungen bemüht zeigen, einen deutlichen Wunsch verspüren, an sich zu arbeiten.
D a s ist es u. a., was die Qualität eines Literaturforums ausmacht.
Herznahe Grüße
m.
|
|
Nach oben |
|
|
BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
|
17.12.2016 10:11
von BlueNote
|
|
|
Hi Goldie!
Mein Tipp an dich: Schreib besser was längeres (am besten Prosa). Klar kann man sich auch einmal am Haiku "versuchen". Aber ich würde dann doch erwarten, dass ein Haiku-Autor sich dem Kulturkreis, aus dem diese Gedichtform stammt, irgendwie verbunden fühlte, oder sich zumindest ansatzweise mit der Tradition oder der Philosophie, die das zugrundeliegende Denken prägt, beschäftigen würde.
Weil sonst verkommt das Haiku-Schreiben (bei uns) zu einer bloßen westlichen "Modeerscheinung", oder zur reinen Silbenzählerei.
Und für "Versuche" haben wir ja schließlich den Werkstattbereich ... eigentlich ... Der "Qualität dieses Literaturforums" würde es auch förderlich sein, wenn Schreibversuche und "Bestleistungen" klarer voneinander getrennt wären, höherwertige Texte mit einem Mehr an Bemühen zumindest erkennbar wären und nicht alles bunt zusammengewürfelt wäre. Wobei mir persönlich die Eigeneinschätzung (mit gelegentlichen Korrekturen von außen) durchaus genügen würde.
Im Moment haben wir (noch) die vorliegenden Gruppenbeschreibungen. Man kann sich zwar auch darauf berufen, dass sie seit mindestens fünf Jahren nicht mehr gelten (oder faktisch nicht beachtet werden). Neue Gruppenbeschreibungen wurden aber nach der mehrere Jahre zurückliegenden Diskussion auch nicht erstellt. Also haben wir immer noch die alten (die ich sowieso für die beste aller Möglichkeiten halte). Wäre es nicht denkbar, sich bis zu einer eventuellen neuen Version einfach daran zu halten, weil sonst könnte man ja in den Lyrikbereich auch Kuchenrezepte und in die Ratgebergruppen Tipps zum Programmieren eines raspberry pi posten?Oder auf die Titelseite halbgare politische Stellungnahmen.
Jeder wie er mag, also.
Dann würde eine einzige Gruppe für alles aber auch ausreichen.
***
Dir wünsche ich auch schöne Weihnachten. Es ist ja nimmer weit! ... wie du richtig bemerkt hast! Wir befinden uns bereits im Vorhof von Bethlehems Stall. Ein Eisklotz, wer da nicht (schöne) Gefühle bekommt.
BN
|
|
Nach oben |
|
|
gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
|
17.12.2016 10:36
von gold
|
|
|
Hallo BN,
ich habe an keiner Stelle behauptet, dass es ein Haiku ist. Im Übrigen habe ich schon etliche Haiku geschrieben. Man hat ja nicht nur ein Forenleben.
Ich habe sie nur nicht ins Forum gestellt. Maybe der Text ist haikuesk, aber das spielt für mich keine Rolle.
Ich ziehe aus diesem Versuch meine Konsequenz. Werde in mich gehen, wieder versuchen, ein bisschen `runterzukommen.
Ich werde mich - deinen Empfehlungen zum Trotz, lieber BN, - aber nicht nur der Prosa widmen, sondern mich auch weiterhin in der Lyrik versuchen. Um hier klein beizugeben, macht sie mir einfach zu viel Spaß.
Auch das erfrischende Miteinander der Lyriker hier, die ich sehr schätzen gelernt habe. Dafür möchte ich euch sehr danken.
Und es gibt hier auch fast kein Abkanzeln, was ich sehr schätze, denn manches Mal... naja, das will ich jetzt nicht weitervertiefen.
mentekels Faden ist übrigens der Hit: Er macht es möglich, sich lyrisch auszuprobieren. Dafür möchte ich dir sehr danken, liebes m!!!
So, lieber BN,
schön, dass du die Keule wieder weggelegt hast, vielleicht hast du sie ja auf Nimmerwiedersehen vergraben. Würde mich freuen.
Dir auch schöne Weihnachten!
gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
|
Nach oben |
|
|
Rainer Zufall Klammeraffe
Alter: 70 Beiträge: 801
|
17.12.2016 11:56
von Rainer Zufall
|
|
|
Liebe gold,
ich wusste nicht, ob man noch was schreiben kann oder ob man dir jetzt gar auf die Nerven geht. Was ich absolut verstünde. Aber so schlimm wirds nicht werden.
Ich schreib mal doch, weil ich dein Kürzestgedicht gar nicht so verfehlt finde.
Aus meiner Sicht sind das nur zwei Sachen, die eine schiefe Richtung bringen. Das ist das Ende, das vor allem, und "lindes Oliv", das nicht zum Rest passen will, aber gemessen am Ende ist das nur ein Zipfel von der Wurst - und bestimmt auch einfach nur Geschmackssache. Beim Ende ist es amS mehr.
Mir gefällt die Zusammenstellung "lindes Oliv" gut. Es enthält einen Gegensatz. Die Farbe Oliv wird nämlich, wenn es nicht gerade Modefrabe ist, und wenn man mal rumfragt, nicht unbedingt als frische Farbe oder als Farbe des Frühlings oder Sommers wahrgenommen, sondern es ist eine gedeckte Farbe, die eher in der dunkleren Jahreszeit vorkommt. Von daher steht es zum "lind" in einem eigenartigen Widerspruch.
Schmeiß das nicht gleich weg, selbst wenn du es in diesem Gedicht nicht mehr verwenden willst. Es hat doch was.
Ich finde den Titel eh sehr interessant, ich hab "Linde" erst gar nicht als Adjektiv gesehen, sondern als Namen, du kannst dir vorstellen, wie verblüfft ich war, als es dann mit dem Spalier weiterging.
Ansonsten empfinde ich dein Kürzestgedicht als ein Sprachfoto. Sehr optisch (die Farben, das Spalier) - und dabei die Sprache, die Adjektive, als Gestaltungsmittel nutzend (marode). Ein Blick auf ein Spalier, das durch die Jahreszeit bloß ist, man das Marode des Holzes wahrnehmen kann, das Abgeblätterte.
Marodes Pastell gefällt mir gut. Ist klar behauptend, mein erster Impuls war auch, hej, gold, nicht tellen, shown, irgendwie klingt ja diese Grundregel der Prosa auch bei Gedichten nicht ganz falsch, aber ebenso wie in der Prosa, sind Regeln auch dazu da, dass man sie nicht nur kennt, sondern auch bricht. (Kein wirklich guter Text showt nur!!!) Und hier finde ich das Hinweisende "marodes Pastell" schön. Ist wieder so ein eigenartiger Kontrast wie bei dem linden Oliv - nur umgekehrt. (Vielleicht passt es deswegen auch nicht zum Rest).
Den Dämpfer kriegt dein Gedicht einzig und allein durch das Ende. Du willst weg von dem Optischen, die zweite Ebene reinbringen. und das ist genau die Crux für mich. Es ist die Ebene, an die man eh gleich denkt. Verfall, Vergänglichkeit, Endlichkeit. Das ist viel zu vorhersehbar. Da ist keine Überraschung drin, keine "Botschaft", die man erst erschließen müsste.
Ich meine auch, deine Umdrehung "Unendlichkeit" nimmt dir das Problem nicht. Es ist besser, aber auch nicht wirklich gut.
Und deswegen für mich eindeutig: Schmeiß dein Gedicht bitte nicht gleich sonstwohin, lass es mal ablagern, denn den Anfang finde ich schön und interessant. Und irgendwann kommt was, was ganz genau zum Anfang passt, was eine neue, überraschende Ebene reinbringt, was aber trotzdem nicht vorhersehbar ist. Etwas ganz anderes vielleicht.
Lieben Gruß von Zufall, die findet, dass man nur aus Fehlern lernt. Nur wer nichts tut, kann auch nicht fehlern.
Also lieber ein Gedicht, das noch Löcherchen hat ins Feedback - als nicht schreiben. Und bloß nicht mit sich hadern. Oder? Irren ist menschlich und sollte ruhig auch ein bisschen mehr geliebt werden. Nicht nur zur Weihnachtszeit.
Nochmals viele Grüße an dich von Frau Zufall
|
|
Nach oben |
|
|
gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
|
18.12.2016 22:53
von gold
|
|
|
Liebe Frau Zufall,
uff, jetzt hätte ich beinahe vergessen, dir zu antworten...
Ach, mit all der Weihnachtseinpackerei, Rechnungsschreiberei und Versicherungsgedöns und dann noch das Lesen der Kommentare zu den Wettbewerbsgeschichten...
Also, erst einmal ganz herzlichen Dank für deinen aufbauenden Kommentar. Habe mich sehr darüber gefreut, zeigt er mir doch, dass ich mit meinen Farbfotos - wie du so schön schreibst- nicht so ganz daneben gelegen bin.
Zitat: | Ich finde den Titel eh sehr interessant, ich hab "Linde" erst gar nicht als Adjektiv gesehen, sondern als Namen, du kannst dir vorstellen, wie verblüfft ich war, als es dann mit dem Spalier weiterging. |
Und wie ich mir das vorstellen kann!!!
Naja, nachdem ich in meinem vorletzten Lyriktext von Klein Erna bzw. Klein Betty geschrieben habe, ist das auch nicht ganz so weit hergeholt.
Mal schauen, liebe Frau Zufall, was daraus wird, ob es gärt und falls ja, wie hoch der Teig aufgeht, ob er die ganze Küche einnimmt und von mir nix mehr außer der Nasenspitze zu sehen ist...
Lass es dir gut gehen!!!
Liebe Grüße
gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
|
Nach oben |
|
|
firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
|
19.12.2016 22:22 Re: Lindes Oliv von firstoffertio
|
|
|
gold hat Folgendes geschrieben: | spalier im winter
marodes pastell
hauch der endlichkeit |
Jetzt lasse ich doch noch da, wie ich das gelesen habe:
Lindes Oliv: Das Laub einer Linde
spalier im Winter: das unbelaubte Astwerk
marodes pastel: wie sie so in bestimmtem Licht jetzt erscheint
hauch der endlichkeit: was ihre Silhouette nun vermittelt, erahnen lässt
|
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 2 |
Gehe zu Seite 1, 2 |
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum herunterladen
|
Buch | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|