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Fantasyroman ohne Fantasy?

 
 
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Liana
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Alter: 27
Beiträge: 18



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Beitrag17.10.2016 19:37
Fantasyroman ohne Fantasy?
von Liana
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Halloa,

ich schreibe an einer längeren Geschichte und bin dabei gerade überraschend produktiv. Ich habe über ein 3/4 Jahr immer weiter Ideen zusammengesammelt, die ich vor ca einem Monat auf einer Pinnwand sortiert habe und nun nach und nach aufs Papier bringe.

Es ist ein kleiner Genremix mit Fantasy. Das heißt, der ganze Anfang ist ziemlich "magielos". Ich habe inzwischen 1/3 der Story (sind etwa 70 Seiten - wobei sich das aus Erfahrung beim Überarbeiten höchstwahrscheinlich nochmal um 20-40 Seiten strecken kann) und jetzt kommt es das erste Mal explizit zum Fantasythema, das dann doch insgesamt eine größere Rolle beanspruchen wird, als ich erwartet hatte.

Es wäre für mich jetzt kein Krampf am Anfang etwas in der Richtung einzubauen, aber ich würde gerne eure Meinung wissen. Ist es "unangebracht", wenn der ganze Anfang eines "Fantasyromans" ohne Fantasy stattfindet?
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orangelunar
Geschlecht:weiblichLeseratte
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Beiträge: 105



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Beitrag17.10.2016 19:40

von orangelunar
Antworten mit Zitat

Nö, nicht wirklich. Bei Game Of Thrones hat es (zumindest in der Serie, über die Bücher kann ich nicht reden) einige Zeit gedauert, bis die ersten Fantasyelemente aufgetaucht sind.
Aber drinnen sein sollten sie schon irgendwann. Wenn sie z. B. erst auf den letzten zehn Seiten erscheinen, wäre das nicht ganz so sinnig.
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NikCe
Eselsohr
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Beiträge: 251



N
Beitrag17.10.2016 23:31

von NikCe
Antworten mit Zitat

Heyho,

ich kenne das Problem nur zu gut. Zunächst redete ich mich darauf aus, dass ich eine langsame Erzählerin bin und Gut Ding Weile braucht, doch nach eingehender Überarbeitung stellte ich fest, dass ich mir selbst keinen Gefallen tue, wenn ich die Fantasy noch viel länger hinauszögere. Können locker 40 "normale" Word-Seiten, was wohl 70 Normseiten entspricht, gewesen sein, wo ich mehr Zeit damit verbrachte, Zwischenmenschliches abzuarbeiten, als mich dem Fantasy-Kern zu widmen. Dabei muss ich auch sagen, dass ich Urban Fantasy schreibe, Fantasy also auf die Menschenwelt trifft und die Überschneidung der beiden Welten stückweise stattfindet.

Ich stellte mir dann die Frage, worauf ich eigentlich warte. Also baute ich bereits im ersten Kapitel eine überirdische Begegnung ein, was sogar zur Lesbarkeit beitrug, weil damit ein Spannungselement mehr eingebaut wurde. Zusätzlich fügte ich als eine Art "Mini-Prolog" 5 Zeilen vor das erste Kapitel, die bereits eine gewisse Erwartungshaltung Richtung Fantasy schüren.

Im Endeffekt sollte klar sein, dass sich dein Roman zumindest dem Fantasy-Genre zuordnen lässt. Ob das nun auf Seite 1 oder Seite 100 passiert, entscheidet ganz alleine deine Erzählart, nur solltest du fairer Weise an anderer Stelle darauf hinweisen, dass die Geschichte schlussendlich Fantasy ist, zB. in einem Prolog oder im Klappentext. Ich kann mir gut vorstellen, dass du einige LeserInnen auf Seite 100 verlieren könntest, wenn du sie plötzlich mit Fantasy überrumpelst, während sich die Seiten davor wie ein herkömmlicher Heimatkrimi gelesen haben. Andererseits kannst du FantasyliebhaberInnen mit fantasylosen Konflikten und Spannungsbögen bei der Stange halten, bis tatsächlich der phantastische Komet einschlägt.

Grundsätzlich solltest die zwei Punkte, Erwartungshaltung und wie erzeuge ich Spannung, bis die Fantasy für Spannung sorgt, im Hinterkopf behalten.

@orangelunar
Korrigiere mich, aber wenn ich mich nicht ganz irre, sind im Handlungsstrang von Daenerys relativ früh Drachen thematisiert worden. Selbst wenn diese noch nicht wirklich präsent waren, zeugen doch die ganzen Bezüge auf sie von Fantasy.
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orangelunar
Geschlecht:weiblichLeseratte
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Beiträge: 105



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Beitrag18.10.2016 02:30

von orangelunar
Antworten mit Zitat

@NikCe:
Dann verzeih mir bitte, wenn ich falsch lag. Ist einige Zeit her, dass ich GoT geschaut habe. In meiner Erinnerung ist halt hängengeblieben, dass es abgesehen von den Schreckenswölfen (die es im Gegensatz zu den Drachen ja mal gegeben hat) für mich lange wie eine mittelalterliche Geschichte daherkam. Fantasy war, soweit meine Erinnerung, lange Zeit nur als Schnipsel hier und da eingestreut (der ungewöhnliche lange Winter und solche Dinge).
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
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Alter: 66
Beiträge: 1271
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag18.10.2016 06:21
Re: Fantasyroman ohne Fantasy?
von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

Hallo,

Liana hat Folgendes geschrieben:
Halloa,

ich schreibe an einer längeren Geschichte und bin dabei gerade überraschend produktiv. Ich habe über ein 3/4 Jahr immer weiter Ideen zusammengesammelt, die ich vor ca einem Monat auf einer Pinnwand sortiert habe und nun nach und nach aufs Papier bringe.

Es ist ein kleiner Genremix mit Fantasy. Das heißt, der ganze Anfang ist ziemlich "magielos". Ich habe inzwischen 1/3 der Story (sind etwa 70 Seiten - wobei sich das aus Erfahrung beim Überarbeiten höchstwahrscheinlich nochmal um 20-40 Seiten strecken kann) und jetzt kommt es das erste Mal explizit zum Fantasythema, das dann doch insgesamt eine größere Rolle beanspruchen wird, als ich erwartet hatte.

Es wäre für mich jetzt kein Krampf am Anfang etwas in der Richtung einzubauen, aber ich würde gerne eure Meinung wissen. Ist es "unangebracht", wenn der ganze Anfang eines "Fantasyromans" ohne Fantasy stattfindet?


Der Herr der Ringe beginnt mit Bilbos Geburtstag. Selbst Gandalf wird eher als Entertainer eingeführt denn als echter Magier. Der Hobbit kommt noch länger ohne Magie aus. Und auch der andere Klassiker des Genres, Conan, kämpft mit bloßer Muskelkraft und oft gegen nicht-magische Gegner.

Allerdings gibt es allein schon durch das Setting mit nicht-menschlichen Charakteren den Wink mit dem Zaunpfahl, dass es sich um Fantasy handelt. Bei Urban Fantasy in einem "ganz normalen" Allerweltssetting sollte meinem Gefühlt nach recht früh zumindest ein Hinweis auftauchen, dass es sich nicht um unsere Welt handelt.

Allerdings leben eine ganze Reihe von Büchern aus dem letztgenannten Genre davon, dass die Hauptperson erst langsam lernt, dass nicht alles in der Welt so ist, wie sie dachte.

Grüße
Rainer
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NikCe
Eselsohr
N


Beiträge: 251



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Beitrag18.10.2016 07:50

von NikCe
Antworten mit Zitat

orangelunar hat Folgendes geschrieben:
@NikCe:
Dann verzeih mir bitte, wenn ich falsch lag. Ist einige Zeit her, dass ich GoT geschaut habe. In meiner Erinnerung ist halt hängengeblieben, dass es abgesehen von den Schreckenswölfen (die es im Gegensatz zu den Drachen ja mal gegeben hat) für mich lange wie eine mittelalterliche Geschichte daherkam. Fantasy war, soweit meine Erinnerung, lange Zeit nur als Schnipsel hier und da eingestreut (der ungewöhnliche lange Winter und solche Dinge).


Wir haben aber jetzt auch ganz auf die Eingangssequenz vergessen, in der die Whitewalker auftauchen. Laughing  Diese Szene markiert ganz klar eine Bedrohung im Fantasyrahmen, auf die lange nicht mehr eingegangen wird und hinter dem Mittelaltersetting ins Abseits rückt; das ist ganz meinem oben genannten Vorausgriff ähnlich. Durch so ein Stilmittel gibt man dem Publikum einen Eindruck, worauf es sich gefasst zu machen hat, "erkauft" sich aber selbst etwas Zeit, um mal die Basis zu legen, die nicht von Fantasy geprägt sein muss. Die Dracheneier und Direwolves sind da nette Einsprengsel.

Rainer Prem hat Folgendes geschrieben:
Allerdings leben eine ganze Reihe von Büchern aus dem letztgenannten Genre davon, dass die Hauptperson erst langsam lernt, dass nicht alles in der Welt so ist, wie sie dachte.


Als sagenhafte Fehlleistung fällt mir da Twilight ein. In zumindest einer deutschen Ausgabe verriet bereits der Klappentext, dass es sich bei Edward um einen "Vampir" handelt und nimmt damit dem Roman, deren erste Hälfte doch durch Bellas Ratespiel geprägt ist, welches Geheimnis der verschwiegene Edward denn verbergen könnte, völlig die Luft aus den Segeln.

Dasselbe Hoppala gibt es aber auch zur Genüge bei anderen Genres. Andrew Taylors, wohl eher bekannt für psychologische Thrillers, Roth-Trilogie musste vom deutschen Verlag unbedingt als Krimi angepriesen werden und um das zu rechtfertigen, spricht der Klappentext von einem "bestialischen Mord". Blöd nur, dass dieser erst auf Seite 200 von 350 eintritt. Ich persönlich hätte nie mit dieser Wendung gerechnet, wenn mich der Klappentext nicht dezent darauf hingewiesen hätte, während sich so mancher Krimileser wohl gefrotzelt vorgekommen ist, dass er bis Seite 200 warten musste.
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag18.10.2016 10:50

von Stefanie
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Zumindest eine kleine Andeutung, die der Leser vielleicht erst richtig einordnen kann, wenn die Fantasyelemente klarer werden, fände ich schon sinnvoll. Muss nicht, aber macht das Ganze etwas runder.
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AKRamin
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
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Alter: 25
Beiträge: 68



A
Beitrag18.10.2016 17:06

von AKRamin
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Ich finde nicht, dass ein fantasyloser Anfang gegen die Bezeichnung Fantasy spricht. Je nach Altersgruppe, an die du dich richtest, ist der Leser schließlich auch dementsprechend geduldig smile Im Klappentext darauf verweisen wäre günstig, aber das ist ja normal, wenn sich der Plott um Fantasy dreht, und beim Schreiben ist der Klappentext ja sowieso erstmal nicht so wichtig ^o^

_________________
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Megan E. Moll
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 34
Beiträge: 69



Beitrag18.10.2016 18:07

von Megan E. Moll
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Es gibt doch eine ganze Reihe von Fantasy Romanen, die erst in unserer Umgebung anfangen (ich hätte beinahe langweiligen Welt geschrieben Laughing) und dann durch einen Vorfall erst zu einer Fantasygeschichte werden.
z.B:
- Der Zauberer von Oz (Erst nachdem das Haus wegfliegt, geht es los)
- Die unendliche Geschichte (Als Bastian anfängt zu lesen)
- Die Chroniken von Narnija (Sie gehen durch den Schrank)

Ich finde es also völlig in Ordnung. smile
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seitenlinie
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag18.10.2016 18:26

von seitenlinie
Antworten mit Zitat

NikCe hat Folgendes geschrieben:

@orangelunar
Korrigiere mich, aber wenn ich mich nicht ganz irre, sind im Handlungsstrang von Daenerys relativ früh Drachen thematisiert worden.
Selbst wenn diese noch nicht wirklich präsent waren, zeugen doch die ganzen Bezüge auf sie von Fantasy.


Mir ging es auch so, dass ich bis um Ende der ersten Staffel von GoT nicht wusste, ob es sich um Fantasy oder ein fiktives Historiendrama handelt.
Darin sehe ich eine große Schwäche des Films.

Der Leser sollte von Anfang an wissen, welche Art Geschichte ihn erwartet. Außerdem sollten Fantasieelemente nicht nur als Beigaben eingestreut,
sondern eng mit dem Plot verflochten werden.

In der Serie "Outlander" gelangt Claire Randall durch einen dubiosen Zeitsprung in die Vergangenheit. Während der ersten Staffel gibt es aber nicht
einen einzigen weiteren Anhaltspunkt, ob es sich überhaupt um Fantasy handelt. So muss ich als Zuschauer ständig damit rechnen, dass es heißt:
"Ätsch - alles war nur ein böser Traum!"
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seitenlinie
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Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag18.10.2016 18:38

von seitenlinie
Antworten mit Zitat

Megan E. Moll hat Folgendes geschrieben:
Es gibt doch eine ganze Reihe von Fantasy Romanen, die erst in unserer Umgebung anfangen (ich hätte beinahe langweiligen Welt geschrieben Laughing) und dann durch einen Vorfall erst zu einer Fantasygeschichte werden.
z.B:
- Der Zauberer von Oz (Erst nachdem das Haus wegfliegt, geht es los)
- Die unendliche Geschichte (Als Bastian anfängt zu lesen)
- Die Chroniken von Narnija (Sie gehen durch den Schrank)


Im Zauberer von Oz und Chroniken von Narnija haben wir aber so etwas eine Rahmenhandlung.
Und in die Welt von Narnija können ja überhaupt nur Kinder gelangen, weil Erwachsene angeblich keine Fantasie besitzen. Merkwürdige Haltung.
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag18.10.2016 20:20

von Willebroer
Antworten mit Zitat

seitenlinie hat Folgendes geschrieben:

Und in die Welt von Narnija können ja überhaupt nur Kinder gelangen, weil Erwachsene angeblich keine Fantasie besitzen. Merkwürdige Haltung.


Kannst es ja auch mal versuchen.
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NikCe
Eselsohr
N


Beiträge: 251



N
Beitrag18.10.2016 20:41

von NikCe
Antworten mit Zitat

seitenlinie hat Folgendes geschrieben:
Mir ging es auch so, dass ich bis um Ende der ersten Staffel von GoT nicht wusste, ob es sich um Fantasy oder ein fiktives Historiendrama handelt.


Trotz der Anfangssequenz?
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Liana
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Alter: 27
Beiträge: 18



L
Beitrag18.10.2016 20:57

von Liana
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Also mit der Zielgruppe bin ich wahrscheinlich bei den jungen Erwachsenen. Ich kann schlecht für Leute schreiben, die wesentlich älter sind als ich, aber die Handlung und auch der Prota ist nix für Kinder ...

Tatsächlich habe ich Oz nie gelesen oder geguckt o.o
GOT ist für mich, finde ich, von Anfang an Fantasy (Spoiler) - man erinnere sich auch an Bran und den 3-äugigen Raben, den roten Kometen ...

NikCe hat Folgendes geschrieben:

In der Serie "Outlander" gelangt Claire Randall durch einen dubiosen Zeitsprung in die Vergangenheit. Während der ersten Staffel gibt es aber nicht
einen einzigen weiteren Anhaltspunkt, ob es sich überhaupt um Fantasy handelt. So muss ich als Zuschauer ständig damit rechnen, dass es heißt:
"Ätsch - alles war nur ein böser Traum!"

(Kenne da nur die Werbung) Aber bei mir ist es ja genau umgedreht, und falls beim Leser trotzdem diese Furcht aufkommen sollte, würde mir das nur entgegen kommen ;) - der Leser soll nur nicht denken "Was hat denn da jetzt Magie zu suchen?"

Ich denke, ich werde etwas einbauen, das (hoffendlich) nur auffällt, wenn man wirklich aufmerksam oder das zweite Mal liest und dann denkt "ohh, verstehe".
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seitenlinie
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag18.10.2016 22:22

von seitenlinie
Antworten mit Zitat

Liana hat Folgendes geschrieben:
Aber bei mir ist es ja genau umgedreht, und falls beim Leser trotzdem diese Furcht aufkommen sollte, würde mir das nur entgegen kommen wink - der Leser soll nur nicht denken "Was hat denn da jetzt Magie zu suchen?"

Hä?
Wäre das reizvoll, wenn Harry Potter im letzten Teil aus einem Alptraum erwacht und sich als ganz normaler Junge entpuppt?

 ohh

NikCe hat Folgendes geschrieben:
seitenlinie hat Folgendes geschrieben:
Mir ging es auch so, dass ich bis um Ende der ersten Staffel von GoT nicht wusste, ob es sich um Fantasy oder ein fiktives Historiendrama handelt.


Trotz der Anfangssequenz?

Ja. Am Anfang sehen wir, wie drei Wächter Leichenteile finden und dann von Vermummten überfallen werden. Vielleicht eine Sekte, aber nichts Übernatürliches.

 Rolling Eyes


Liana hat Folgendes geschrieben:

In der Serie "Outlander" ...

(Kenne da nur die Werbung)

Trotz der genannten Schwäche ist die Serie empfehlenswert. Und den ersten Monat bei Netflix bekommt man kostenlos ...
 wink
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Liana
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
L

Alter: 27
Beiträge: 18



L
Beitrag18.10.2016 23:47

von Liana
pdf-Datei Antworten mit Zitat

seitenlinie hat Folgendes geschrieben:
Hä?
Wäre das reizvoll, wenn Harry Potter im letzten Teil aus einem Alptraum erwacht und sich als ganz normaler Junge entpuppt?


Outlander beginnt mit einem fantastischen Ereignis und bleibt den weiteren Verlauf dann ohne den Fantasyanteil. Bei mir ist es so, dass es ohne Fantasy beginn, der im weiteren Verlauf aber hinzukommt. Also genau umgedreht ...

Ich meinte nicht, dass man denken soll, dass alles nur geträumt wurde, sondern dass man sich fragen soll, ob wirklich alles so ist, wie es erscheint, man also aktiv etwas an dem zweifelt, was auf den Prota zukommen soll.
Kann ich jetzt leider schlecht weiter erläutern ohne die ganze Handlung zu spoilern (da ich durch solche Aktionen auch meinen Ehrgeiz verliere).
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NikCe
Eselsohr
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Beiträge: 251



N
Beitrag19.10.2016 00:26

von NikCe
Antworten mit Zitat

seitenlinie hat Folgendes geschrieben:
Ja. Am Anfang sehen wir, wie drei Wächter Leichenteile finden und dann von Vermummten überfallen werden. Vielleicht eine Sekte, aber nichts Übernatürliches.


Mädchen steht von den Toten auf, nichts Übernatürliches? Laughing Natürlich kann subtil auch bald unbemerkt werden.
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
R

Alter: 66
Beiträge: 1271
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag19.10.2016 07:00

von Rainer Prem
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Hallo,

Liana hat Folgendes geschrieben:

Outlander beginnt mit einem fantastischen Ereignis und bleibt den weiteren Verlauf dann ohne den Fantasyanteil. Bei mir ist es so, dass es ohne Fantasy beginn, der im weiteren Verlauf aber hinzukommt. Also genau umgedreht ...

Ich meinte nicht, dass man denken soll, dass alles nur geträumt wurde, sondern dass man sich fragen soll, ob wirklich alles so ist, wie es erscheint, man also aktiv etwas an dem zweifelt, was auf den Prota zukommen soll.
Kann ich jetzt leider schlecht weiter erläutern ohne die ganze Handlung zu spoilern (da ich durch solche Aktionen auch meinen Ehrgeiz verliere).


Outlander ist eine Zeitreise-Geschichte, die abgesehen vom Mechanismus der Zeitreise selbst keinerlei Fantasy enthält (wenn man mal die absolute körperliche Übereinstimmung ihres Ehemannes mit dem Oberbösewicht aus dem 18. Jh. ignoriert). Die Serie (ich kenne die Bücher nicht) ist hervorragend recherchiert und ein brutaler Einblick in die Realität dieser Zeit.

Zu deiner Geschichte: Schreibe sie erst einmal so, wie es dir am besten passt. Am Schluss, wenn du den gesamten Plot vor dir hast, kannst du von hinten her überlegen, welche subtilen Hinweise du ganz vorne einbauen kannst. Z.B. irgendwelche Dinge, die verschwinden oder an unerwarteten Stellen auftauchen. Oder Blutstropfen, die ein Vampir hinterlassen hat. Oder Haare eines Werwolfs. Oder ...

Grüße
Rainer
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drusilla
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 41
Beiträge: 224
Wohnort: Schweiz
Ei 7


Beitrag19.10.2016 07:39

von drusilla
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Meist reicht es, einige Appetithappen zu streuen, damit der Leser weiss: da kommt noch was. Ich sag mal das P-Wort: z.b. einen Prolog mit Fantasy-Elementen (wie eben Song of Ice and Fire) oder unerklärliche Ereignisse, die das "normale" Leben stören (wie bei Harry Potter). Vielleicht ist in deiner Welt auch bekannt, dass es Magie gibt, aber eben nicht bei deinem Prota. Dann könnte er auf einen Magier/anderes Wesen treffen oder davon hören... es gibt viele Möglichkeiten, du findest sicher was, das zu deiner Geschichte passt.
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seitenlinie
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag19.10.2016 23:18

von seitenlinie
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NikCe hat Folgendes geschrieben:
seitenlinie hat Folgendes geschrieben:
Ja. Am Anfang sehen wir, wie drei Wächter Leichenteile finden und dann von Vermummten überfallen werden. Vielleicht eine Sekte, aber nichts Übernatürliches.


Mädchen steht von den Toten auf, nichts Übernatürliches? Laughing Natürlich kann subtil auch bald unbemerkt werden.


Gleich ein Zombie, weil sie etwas gruftig geschminkt wurde? Punk und Gothic ist da härter.

Wir sehen zwei Einstellungen. Einmal ist die Figur an einem Baum gelehnt oder angebunden; ein zweites Mal, steht sie frei und dreht sich herum.
Optionen ohne Ende: verletzt, tot, LSD, verwirrt; Opfer, Täter, Kanibalin, Hexe, Mensch, Puppe, Geist, Fiktion, ...


Wenn sich Fantasy über 8 Folgen auf diese zwei Bilder beschränkt, ist das einfach nur schwach. Subtil ist was anderes.
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03mtep13
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 35
Beiträge: 64
Wohnort: Linz


Beitrag20.10.2016 21:43

von 03mtep13
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Ob Fantasy mit fantastischen Elementen beginnt oder nicht, ist grundsätzlich nicht relevant. Wichtig ist m. E., ob der Beginn spannend, witzig oder in irgend einer Art und Weise unterhaltsam ist. Eine seitenlange Erklärung des Alltags des Protagonisten gehört nicht dazu.
Zumindest nach ca. einem Drittel des Manuskripts sollten dann aber die Fantasy-Elemente Einzug halten, sonst werden die Fans ungeduldig.

Mein Tipp: Wenn du gerade produktiv bis, nutze es aus und schreibe einfach mal weiter. Vielleicht kommt dir irgendwann von selbst eine Idee, was man zum Beginn noch einbauen könnte. Subtile Hinweise, die sich dann später zu einem großen Ganzen fügen, unerklärliche Geschehnisse, denen der Protagonist auf den Grund gehen will... Und wenn nicht: Solange der erste Teil unterhaltsam ist, auch kein Problem.


_________________
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Albert Einstein
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Mim
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 34
Beiträge: 97
Wohnort: Bayern


Beitrag21.10.2016 13:17
Re: Fantasyroman ohne Fantasy?
von Mim
Antworten mit Zitat

Liana hat Folgendes geschrieben:


Es wäre für mich jetzt kein Krampf am Anfang etwas in der Richtung einzubauen, aber ich würde gerne eure Meinung wissen. Ist es "unangebracht", wenn der ganze Anfang eines "Fantasyromans" ohne Fantasy stattfindet?


Wenn es dir nicht gefällt, dann schreibe einfach weiter und mache dir bezüglich dem "Übernatürlichem" keine Gedanken. Wenn es kein Fantasyroman wird, dann ist es eben so. Dann wählst du eine andere Kategorie aus und gut ist es. Deswegen muss das Buch ja nicht schlecht sein =)
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