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Die Prüfung des Meisters


 
 
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Municat
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 56
Beiträge: 353
Wohnort: Zwischen München und Ingolstadt


Beitrag02.06.2016 01:16
Die Prüfung des Meisters
von Municat
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben! Welchen Text könnte ich EUch vorstellen?

Auf jeden Fall einen Auszug aus meinem aktuellen Projekt, weil mir die Geschichte sowieso im Moment nicht aus dem Kopf geht - so viel ist schon mal klar.

Nur ... welchen Teil stelle ich in diesen Thread?

Der Prolog wäre logisch, weil der die Welt erklärt, in der sich meine Geschichte abspielt, allerdings ist er sprachlich komplett anders aufgebaut als der Rest der Geschichte - also eine schlechte Wahl.

Ich entscheide mich für eine Szene, die weitgehend für sich selbst steht, in sich abgeschlossen ist und einen eigenen kleinen Spannungsbogen hat - auch auf die Gefahr hin, dass der Ausschnitt für diejenigen von Euch, die mein (hoffenltich irgendwann) gedrucktes Buch in den Händen halten wollen, ein kleiner Spoiler ist.

Los geht es Wink

*****

     Aves war sich sicher, dass er nicht alleine im Turm war.  Das flackernde Licht aus einem der oberen Räume, das unstete Schatten zu ihm nach unten schickte, stammte nicht von der Öllampe in der Kuppel, sondern von mehreren Kerzen oder Fackeln. Mit Sicherheit war auch er nicht unentdeckt geblieben. Entschlossen reckte er das Kinn und stieg weiter nach oben.
     Die Wendeltreppe endete in einem niedrigen Wohnraum, der fast komplett von einem klobigen, runden Tisch und insgesamt vier völlig unterschiedlichen Stühlen und Hockern eingenommen wurde. Gegenüber der Treppe führte eine schmale Leiter weiter hinauf in das Innere der Kuppel. Bis auf die Fackelhalter an den Wänden war das Zimmer komplett schmucklos. Der Tisch war für zwei Personen gedeckt. Löffel und Gabeln lagen ordentlich aufgereiht neben den leeren Tellern und Krügen. Eine tönerne Schüssel mit passendem Deckel und ein Krug Wasser komplettierten das Bild.
     Auf dem Hocker, der am weitesten von der Wendeltreppe entfernt war, saß ER, deutlich kleiner und schmaler, als Aves ihn in Erinnerung hatte. Im Alter von zwölf Jahren war ihm vermutlich jeder Erwachsene groß erschienen. Die schmalen Lippen seines Meisters formten sich zu einer kalten, zynischen Grimasse, die entfernt an ein emotionsloses lachen erinnerte. Oberhalb der Wangenknochen setzte sich die beklemmende Mimik nicht fort. Seine Augen, verklärt durch einen milchig grauen Schleier, blieben absolut regungslos. Dieser starre Gesichtsausdruck war ihm auch früher schon zu eigen gewesen, aber erst jetzt führte er dazu, dass sich seinem Schüler die Nackenhaare sträubten. Trotzdem nahm Aves gegenüber des Älteren Platz.
     „Du kommst spät! Die Suppe ist längst kalt geworden.“
Die Stimme weckte die unterschiedlichsten Erinnerungen. Sie hatte sich kein bisschen verändert.
     „Ich hatte noch Dinge zu erledigen, die ich ungern warten lassen wollte. Aber jetzt bin ich ja da.“
     Neugierig hob er den Deckel von der Schüssel, ließ ihn aber sofort wieder fallen. Ein beißender, saurer Gestank stieg ihm in die Nase und ließ ihn würgen.
     „Kalt geworden trifft es nur zum Teil, würde ich sagen!“
     „Ich habe ja auch schon vor Tagen mit dir gerechnet. Es missfällt mir sehr, wie viel Zeit du dir neuerdings damit lässt, dem Wind zu folgen.“
Der selbstzufriedene Unterton sollte wohl Überlegenheit ausdrücken. Aves ließ sich davon nicht einschüchtern.
     „Und mir missfällt es, wie du meine Gedanken manipulierst.“
     Mit dieser Antwort hatte der Lehrmeister nicht gerechnet. In einer Geste der Entrüstung hieb er mit der Faust auf den Tisch, dass die leeren Teller klirrten.
     „Das also ist der Dank, den ich für alles erfahre, was ich dir gezeigt und beigebracht habe? Vielleicht hätte ich dich an deiner Unwissenheit ersticken lassen sollen!“
     „Ich wäre nicht hier, wenn ich nicht dankbar wäre. Aber jede Ausbildung geht irgendwann einmal zu Ende. Prüfe mich, wie auch immer du möchtest und entscheide, ob du mich für würdig hältst, die Dinge zu erfahren, die du bisher für dich behalten hast. Aber wie auch immer dein Urteil ausfällt: Zeige mir nichts mehr, was mich weiter an dich bindet. Wenn ich diesem Turm den Rücken kehre, werde ich keinen weiteren Auftrag mehr mit mir herum tragen.“
     „Als ob du eine Wahl hättest!“
     „Natürlich hab ich die! Jeder hat das Recht, nein zu sagen.“
     „Darauf kommen wir noch. Später. Aber zuerst muss ich mich wohl entschuldigen. Wo sind nur meine Manieren geblieben!“
     Leise kratzte der Hocker über den Steinboden, als der Ältere sich erhob. Von einem Brett zwischen den beiden Fackelhaltern holte er eine Flasche Apfelmost, brach das Siegel und schenkte seinem Gast und sich selbst ein.
     Nach den Erfahrungen mit der Suppenschüssel roch Aves vorsichtig an dem Most, bevor er den Kelch erhob.
     „So misstrauisch, junger Wanderer?“
     "Wundert dich das? Wer weiß, ob der Apfelwein nicht längst zu Essig geworden ist.“
     Seine Sorge war jedoch unbegründet. Schmackhaft und süß schmeichelte das kühle Getränk seinem Gaumen. Gerne hätte er den Most mit Wasser verdünnt, wenn er dem Inhalt der Karaffe getraut hätte. Er nahm einen zweiten, kräftigen Schluck und stellte den Becher zurück auf den Tisch. Eine angenehme Wärme breitete sich in seinem Körper aus.
„Scheint, als hättest du diesmal nichts auszusetzen.“
     Bis auf ein nervöses Zucken um die Mundwinkel blieb der maskenhafte Gesichtsausdruck des Lehrmeisters unbewegt. Wie aufgedreht lief er vor dem Tisch auf und ab.
     „Du wirst erfahren, was ich bisher für mich behalten habe, und zwar jedes einzelne Detail. Und das schon sehr bald.“
     Und wenn ich das gar nicht möchte?
Aves versuchte, die Worte zu formen, aber seine Zunge klebte am Gaumen und gehorchte ihm nicht. Sein Meister kam auf ihn zu und machte Anstalten, ihm mit seiner sehnigen, blassen Hand unter das Kinn zu fassen. Aves wollte zurückweichen, aufspringen, die Hand weg schlagen, sich ducken. Aber so sehr er sich auch anstrengte, keiner der Impulse, die sein Fluchtinstinkt aussandte, erreichte die Muskeln in seinem Körper. Seine Arme lagen schwer auf der Tischplatte, ohne dass er sie heben oder auch nur die Faust ballen konnte. Er brachte es noch nicht einmal fertig, den Kopf weg zu drehen. An aufstehen und weglaufen war nicht zu denken.
     „Gar keine Widerworte? Du enttäuschst mich! Gerade eben warst du dir doch noch so sicher, dass du eine Wahl hast. Wo ist dein Selbstvertrauen geblieben? Und was ist aus deinem unfehlbaren Gespür für Gefahren geworden? Du vertraust einem Getränk, weil es aus einer versiegelten Flasche rinnt, kommst aber nicht auf die Idee, dass der Becher, aus dem du trinkst, zuvor mit Askanti-Rinde eingerieben sein könnte. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach wird.“
     Askanti … Eine Laune der Natur. Der Saft in den Blättern und in der Rinde schmeckte süß und lähmte fast augenblicklich die Muskulatur, machte absolut bewegungsunfähig, sobald man ihn aufnahm.
Trotz dieser wirkungsvollen Waffe, die normalerweise gegen hungrige Insekten und ungebetene Nagetiere eingesetzt wurde, arbeitete sein Verstand auf Hochtouren. Er wollte glauben, dass das alles hier nur eine Prüfung war, die er nicht bestanden hatte. Er wollte glauben, dass er nur warten musste, bis die Wirkung nachließ. Er wollte glauben, dass er eine Wahl hatte. Die kalten Finger in seinem Gesicht und die zusammen gepressten Lippen seines Lehrers sprachen jedoch eine andere Sprache.
Zum ersten Mal erkannte er die krankhafte Leidenschaft in jeder Geste des Alten.
     Aves spürte, wie das Blut in seinen Ohren rauschte. Jeder einzelne Herzschlag fühlte sich mühsam und hart an. Er wusste, dass er einen starken Willen hatte und fokussierte sich darauf, gleichmäßig zu atmen und seinen Kreislauf zu unterstützen, so gut er konnte. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass sein Herz immer langsamer schlug. Er klammerte sich an den Gedanken, wach zu bleiben, zu überleben.
Aus einem Nebel von Panik und Abscheu drang die schneidende Stimme in seinen Kopf.
     „Die Zeit ist reif. Der Tag ist gekommen. Je mehr du dich wehrst, desto größer werden die Schmerzen sein … also halt still.“
     Die Hand unter seinem Kinn drückte ihm den Kopf nach hinten. Aves war überzeugt davon, dass sein Genick jeden Moment brechen würde. Er wollte schreien, brachte aber keinen Ton heraus. Der alte Herr drückte ihm zwei Finger der freien Hand auf die Stirn. Spitze Fingernägel bohrten sich in seine Haut. Obwohl er wusste, dass die Kratzer nur oberflächlich sein konnten, fühlte es sich an, als würde ihm jemand durch den Schädel direkt in den Kopf greifen. Er hatte schwarze Magie bisher nur aus sicherer Entfernung erlebt. Nun spürte er sie im wahrsten Sinne des Wortes hautnah. Mit jedem Funken Entschlossenheit, den er aufbringen konnte, verbannte Aves seine Gedanken, seine Essenz, und alles, was ihm wichtig war, in sein tiefstes Inneres, um sich vor dem Angriff zu schützen.
     Auch für seinen Gegner war das Ritual anstrengend. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er von Aves ab. Seine Hand zitterte, aber die Stimme war so scharf wie zuvor.
     „Schade. Das macht es schwerer und langwieriger für uns beide. Den nächsten Schritt hätte ich uns beiden gerne erspart.“
     Aus den Tiefen seines Umhangs kramte er ein kleines Fläschchen mit einer orangen Flüssigkeit. Er öffnete seinem wehrlosen Schüler den Mund und träufelte ihm zwei Tropfen davon auf die Zunge.
     Diesmal versteckte sich das Gift nicht hinter einem süßen Geschmack. Aves versuchte, die brennende Flüssigkeit auszuspucken, aber sein Mund war staubtrocken. Jetzt griff die Benommenheit auch nach seinen Sinnen. Bald würde er das Bewusstsein verlieren. Mit dem letzten klaren Gedanken, den er fassen konnte, schirmte er den Zufluchtsort für die Dinge, die ihn ausmachten, tief in seinem Inneren, ab. Ein unscharfes, schwaches Bild von Raenna huschte durch seine Gedanken. Dann schwanden ihm die Sinne.

     Als er wieder zu sich kam, war es dunkel. Er saß  noch immer am selben Tisch, vorn übergebeugt, das Gesicht auf den verschränkten Armen. Weder die dröhnenden Kopfschmerzen, noch die Übelkeit, die ihn quälte, trübten die Erleichterung darüber, dass er in der Lage war, sich mit den Händen auf der Tischplatte abzustützen und den Kopf zu heben. Viel zu schnell versuchte er aufzustehen, taumelte und drohte, erneut zusammen zu brechen. Er suchte Halt an der Mauer, die in dem engen Raum nicht weit sein konnte. Statt gegen die rettenden Wand griff er in die Flamme einer brennenden Fackel und schrie auf. Mehr als der Schmerz selbst schockierte ihn, dass er das Feuer nicht sah.
     „Mit der Zeit wirst du lernen, auf eine andere Weise zu sehen. Auch ohne Augenlicht wirst du die Aura der Dinge erkennen, die dich umgeben. Bald wirst du dich so sicher bewegen wie zuvor.“
     Aves erkannte die Stimme seines Meisters und schlug wild um sich. Er wich zurück, fiel über den Stuhl, auf dem er vorhin noch gesessen hatte und rollte sich instinktiv ab. Dabei berührte er etwas Weiches, Warmes. Es war der Arm des alten Lehrmeisters. Er bewegte sich nicht. Der Ärmel war hochgeschoben. Aves legte sein Knie auf das Handgelenk, damit der Liegende nicht nach ihm greifen konnte und tastete sich über die Brust zum faltigen Hals vor. Er spürte keinen Puls.
     Die Stimme hörte er jedoch noch immer.
     „Begreifst du jetzt, warum du keine Wahl hast?“
     Nein!
     Aves schlug die Hände vor das Gesicht. Der milchige Schleier vor den Augen des Alten … seine eigene Blindheit … warum hatte er die Anzeichen nicht erkannt?
     Die Stimme, die zu ihm sprach, kam aus ihm selbst.

*******

Ich bin so was von neugierig auf Eure Kommentare Cool



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Seraiya
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Beitrag02.06.2016 02:00

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Hallo Municat,

Nur meine subjektive Meinung.

Zitat:
   Aves war sich sicher, dass er nicht alleine im Turm war. <- Zwei Mal dasselbe Wort in einem Satz empfinde ich als unschön. Das flackernde Licht aus einem der oberen Räume, das unstete Schatten zu ihm <- könnte raus nach unten schickte, stammte nicht von der Öllampe in der Kuppel, sondern von mehreren <- unnötig Kerzen oder Fackeln. Mit Sicherheit war auch er nicht unentdeckt geblieben. <- Also ist dort noch jemand, der bereits entdeckt wurde? Entschlossen reckte er das Kinn und stieg weiter nach oben.
     Die Wendeltreppe endete in einem niedrigen Wohnraum, der fast komplett von einem klobigen, runden Tisch und insgesamt vier völlig unterschiedlichen Stühlen und Hockern eingenommen wurde. Gegenüber der Treppe führte eine schmale Leiter weiter hinauf in das Innere der Kuppel. Bis auf die Fackelhalter an den Wänden war das Zimmer komplett schmucklos. Der Tisch war für zwei Personen gedeckt. Löffel und Gabeln lagen ordentlich aufgereiht neben den leeren Tellern und Krügen. Eine tönerne Schüssel mit passendem Deckel und ein Krug Wasser komplettierten das Bild. <- hier musste ich an das Perfekte Dinner denken, sorry.
     Auf dem Hocker, der am weitesten von der Wendeltreppe entfernt war, saß ER, deutlich kleiner und schmaler, als Aves ihn in Erinnerung hatte. Im Alter von zwölf Jahren war ihm vermutlich jeder Erwachsene groß erschienen. Die schmalen Lippen seines Meisters formten sich zu einer kalten, zynischen Grimasse, die entfernt an ein emotionsloses lachen <- Lachen hier groß erinnerte. Oberhalb der Wangenknochen setzte sich die beklemmende Mimik nicht fort. Seine Augen, verklärt durch einen milchig grauen Schleier, blieben absolut regungslos. Dieser starre Gesichtsausdruck war ihm auch früher schon zu eigen gewesen, aber erst jetzt führte er dazu, dass sich seinem Schüler die Nackenhaare sträubten. Trotzdem nahm Aves gegenüber des Älteren Platz.

An dieser Stelle wollte ich zum zweiten Mal aufhören zu lesen. Du verwendest sehr viele Adjektive, gibst dir Mühe die Umgebung zu beschreiben - was ich gut finde - aber an dieser Stelle für mich uninteressant ist. Ich möchte in die Handlung einsteigen und werde durch die teils überflüssigen Beschreibungen abgelenkt. Ein Logikfehler besteht für mich hier darin, dass Aves dadurch, dass er zu seinem Meister geht, ganz genau weiß, dass er nicht alleine im Turm ist. Oder habe ich hier etwas missverstanden? Warum also der Anfangssatz?


     „Du kommst spät! Die Suppe ist längst kalt geworden.“
Die Stimme weckte die unterschiedlichsten Erinnerungen. <- welche Erinnerungen? Wenn die Erinnerungen hier nicht wichtig sind, brauchst du sie nicht zu erwähnen. Sie hatte sich kein bisschen verändert.
     „Ich hatte noch Dinge zu erledigen, die ich ungern warten lassen wollte. Aber jetzt bin ich ja da.“
     Neugierig hob er den Deckel von der Schüssel, ließ ihn aber sofort wieder fallen. Ein beißender, saurer Gestank stieg ihm in die Nase und ließ ihn <- ich halte es für besser solche Dinge direkt wirken zu lassen. "Ließ" distanziert.
     „Kalt geworden trifft es nur zum Teil, würde ich sagen!“
     „Ich habe ja auch schon vor Tagen mit dir gerechnet. Es missfällt mir sehr, wie viel Zeit du dir neuerdings damit lässt, dem Wind zu folgen.“
Der selbstzufriedene Unterton sollte wohl Überlegenheit ausdrücken. Aves ließ sich davon nicht einschüchtern.
     „Und mir missfällt es, wie du meine Gedanken manipulierst.“
     Mit dieser Antwort hatte der Lehrmeister nicht gerechnet. In einer Geste der Entrüstung hieb er mit der Faust auf den Tisch, dass die leeren Teller klirrten.
     „Das also ist der Dank, den ich für alles erfahre, was ich dir gezeigt und beigebracht habe? Vielleicht hätte ich dich an deiner Unwissenheit ersticken lassen sollen!“
     „Ich wäre nicht hier, wenn ich nicht dankbar wäre. Aber jede Ausbildung geht irgendwann einmal zu Ende. Prüfe mich, wie auch immer du möchtest und entscheide, ob du mich für würdig hältst, die Dinge zu erfahren, die du bisher für dich behalten hast. Aber wie auch immer dein Urteil ausfällt: Zeige mir nichts mehr, was mich weiter an dich bindet. Wenn ich diesem Turm den Rücken kehre, werde ich keinen weiteren Auftrag mehr mit mir herum tragen.“
     „Als ob du eine Wahl hättest!“
     „Natürlich hab ich die! Jeder hat das Recht, nein zu sagen.“
     „Darauf kommen wir noch. Später. Aber zuerst muss ich mich wohl entschuldigen. Wo sind nur meine Manieren geblieben!“

Das Gespräch wirkt konstruiert und stellt für mich nicht das natürliche Verhältnis der beiden Personen dar.

     Leise kratzte der Hocker über den Steinboden, als der Ältere sich erhob. Von einem Brett zwischen denbeiden Fackelhaltern <- auch hier wäre die Frage, wie wichtig diese Info ist. holte er eine Flasche Apfelmost, brach das Siegel und schenkte seinem Gast <- seinem Schüler?und sich selbst ein.
     Nach den Erfahrungen mit der Suppenschüssel roch Aves vorsichtig an dem Most, bevor er den Kelch erhob.
     „So misstrauisch, junger Wanderer?“
     "Wundert dich das? Wer weiß, ob der Apfelwein nicht längst zu Essig geworden ist.“
     Seine Sorge war jedoch unbegründet. Schmackhaft und süß <- zwei Adjketive, die im Grunde Ähnliches aussagen. schmeichelte das kühle Getränk seinem Gaumen. Gerne hätte er den Most mit Wasser verdünnt, wenn er dem Inhalt der Karaffe getraut hätte. Er nahm einen zweiten, kräftigen Schluck und stellte den Becher zurück auf den Tisch. Eine angenehme Wärme breitete sich in seinem Körper aus.
„Scheint, als hättest du diesmal nichts auszusetzen.“
     Bis auf ein nervöses Zucken um die Mundwinkel blieb der maskenhafte Gesichtsausdruck des Lehrmeisters unbewegt. <- hier sagst du durch zwei Adjektive wieder ein und dasselbe Wie aufgedreht <- diese Wortwahl wirkt in diesem Text fremd auf mich. lief er vor dem Tisch auf und ab.
     „Du wirst erfahren, was ich bisher für mich behalten habe, und zwar jedes einzelne Detail. Und das schon sehr bald.“
     Und wenn ich das gar nicht möchte?
Aves versuchte, die Worte zu formen, aber seine Zunge klebte am Gaumen und gehorchte ihm nicht. Sein Meister kam auf ihn zu und machte Anstalten, ihm mit seiner sehnigen, blassen Hand unter das Kinn zu fassen. Aves wollte zurückweichen, aufspringen, die Hand weg schlagen, sich ducken. <- eines oder zwei davon würden ausreichen Aber so sehr er sich auch anstrengte, keiner der Impulse, die sein Fluchtinstinkt aussandte, erreichte die Muskeln in seinem Körper. Seine Arme lagen[color=violet] schwer auf der Tischplatte, ohne dass er sie heben oder auch nur die Faust ballen konnte. Er brachte es noch nicht einmal fertig, den Kopf weg zu drehen. An aufstehen und weglaufen war nicht zu denken.[/color] <- ich empfehle Kürzen.
     „Gar keine Widerworte? Du enttäuschst mich! Gerade eben warst du dir doch noch so sicher, dass du eine Wahl hast. Wo ist dein Selbstvertrauen geblieben? Und was ist aus deinem unfehlbaren Gespür für Gefahren geworden? Du vertraust einem Getränk, weil es aus einer versiegelten Flasche rinnt, kommst aber nicht auf die Idee, dass der Becher, aus dem du trinkst, zuvor mit Askanti-Rinde eingerieben sein könnte. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach wird.“
     Askanti … Eine Laune der Natur. Der Saft in den Blättern und in der Rinde schmeckte[color=violet] süß und lähmte fast augenblicklich die Muskulatur, machte absolut bewegungsunfähig, sobald man ihn aufnahm.[/color] <- eingeschobene Info, ich höre den Autor
Trotz dieser wirkungsvollen Waffe, die normalerweise gegen hungrige Insekten und ungebetene Nagetiere eingesetzt wurde, arbeitete sein Verstand auf Hochtouren. Er wollte glauben, dass das alles hier nur eine Prüfung war, die er nicht bestanden hatte. Er wollte glauben, dass er nur warten musste, bis die Wirkung nachließ. Er wollte glauben, dass er eine Wahl hatte. Die kalten Finger in seinem Gesicht und die zusammen gepressten Lippen seines Lehrers sprachen jedoch eine andere Sprache.
Zum ersten Mal erkannte er die krankhafte Leidenschaft in jeder Geste des Alten.
     Aves spürte, wie das Blut in seinen Ohren rauschte. <- "Das Blut in Aves Ohren rauschte" wäre direkter. Jeder einzelne Herzschlag fühlte sich mühsam und hart an. Er wusste, dass er einen starken Willen hatte und fokussierte sich darauf, gleichmäßig zu atmen und seinen Kreislauf zu unterstützen, so gut er konnte. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass sein Herz immer langsamer schlug. Er klammerte sich an den Gedanken, wach zu bleiben, zu überleben.
Aus einem Nebel von Panik und Abscheu drang die schneidende Stimme in seinen Kopf.
     „Die Zeit ist reif. Der Tag ist gekommen. Je mehr du dich wehrst, desto größer werden die Schmerzen sein … also halt still.“
     Die Hand unter seinem Kinn drückte ihm den Kopf nach hinten. Aves war überzeugt davon, dass sein Genick jeden Moment brechen würde. Er wollte schreien, brachte aber keinen Ton heraus. Der alte Herr drückte ihm zwei Finger der freien Hand auf die Stirn. Spitze Fingernägel bohrten sich in seine Haut. Obwohl er wusste, dass die Kratzer nur oberflächlich sein konnten, fühlte es sich an, als würde ihm jemand durch den Schädel direkt in den Kopf greifen. Er hatte schwarze Magie bisher nur aus sicherer Entfernung erlebt. Nun spürte er sie im wahrsten Sinne des Wortes hautnah. Mit jedem Funken Entschlossenheit, den er aufbringen konnte, verbannte Aves seine Gedanken, seine Essenz, und alles, was ihm wichtig war, in sein tiefstes Inneres, um sich vor dem Angriff zu schützen.
     Auch für seinen Gegner war das Ritual anstrengend. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er von Aves ab. Seine Hand zitterte, aber die Stimme war so scharf wie zuvor.
     „Schade. Das macht es schwerer und langwieriger für uns beide. Den nächsten Schritt hätte ich uns beiden gerne erspart.“
     Aus den Tiefen seines Umhangs kramte er ein kleines Fläschchen mit einer orangen Flüssigkeit. Er öffnete seinem wehrlosen Schüler den Mund und träufelte ihm zwei Tropfen davon auf die Zunge.
     Diesmal versteckte sich das Gift nicht hinter einem süßen Geschmack. Aves versuchte, die brennende Flüssigkeit auszuspucken, aber sein Mund war staubtrocken. Jetzt griff die Benommenheit auch nach seinen Sinnen. Bald würde er das Bewusstsein verlieren. Mit dem letzten klaren Gedanken, den er fassen konnte, schirmte er den Zufluchtsort für die Dinge, die ihn ausmachten, tief in seinem Inneren, ab. Ein unscharfes, schwaches Bild von Raenna huschte durch seine Gedanken. Dann schwanden ihm die Sinne.



Interessante Idee, gefällt mir, geht für mich jedoch in den Wortwiederholungen und Adjektiven unter.
Du schreibst mMn teilweise distanziert. Die Dialoge wirken unecht auf mich, oder gewöhnungsbedürftig.
Ich kann dir nur Kürzungen empfehlen und mehr Abwechslung, was manche Formulierungen angeht. Davon abgesehen muss man nicht alles durch Adjektive vorwegnehmen, sondern sollte die Situationen und Dialoge für sich selbst sprechen lassen. Damit meine ich nicht, dass es keine Beschreibungen dieser Art geben sollte, aber hier ist definitiv zuviel für meinen Geschmack.


Gerne gelesen. Vielleicht ist etwas Hilfreiches dabei.


LG,
Seraiya


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Jack Burns
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Alter: 54
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Beitrag02.06.2016 02:03
Re: Die Prüfung des Meisters
von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Municat hat Folgendes geschrieben:


     Aves war sich sicher, dass er nicht alleine im Turm war.  Das flackernde das wird durch "unstete Schatten" schöner angedeutet Licht aus einem der oberen Räume, das unstete Schatten zu ihm nach unten schickte, stammte nicht von der Öllampe in der Kuppel, sondern von mehreren Kerzen oder Fackeln. Mit Sicherheit war auch er nicht unentdeckt geblieben. Entschlossen unnötiges Adjektiv. Das gereckte Kinn sagt es plastischer reckte er das Kinn und stieg weiter nach oben.
     Die Wendeltreppe endete in einem niedrigen Wohnraum, der fast komplett von einem klobigen, runden Tisch und insgesamt vier völlig unterschiedlichen Stühlen und Hockern eingenommen wurde. Gegenüber der Treppe führte eine schmale Leiter weiter hinauf in das Innere der Kuppel. Bis auf die Fackelhalter an den Wänden war die "wars" könnte man durch kreativere formulierungen ersetzen das Zimmer komplett schmucklos. Der Tisch war  für zwei Personen gedeckt. Löffel und Gabeln lagen ordentlich aufgereiht neben den leeren Tellern und Krügen. Eine tönerne Schüssel mit passendem Deckel und ein Krug Wasser komplettierten das Bild.
     Auf dem Hocker, der am weitesten von der Wendeltreppe entfernt war, saß ER, deutlich kleiner und schmaler, als Aves ihn in Erinnerung hatte. Im Alter von zwölf Jahren war ihm vermutlich jeder Erwachsene groß erschienen. Die schmalen Lippen seines Meisters formten sich zu einer kalten, zynischen Grimasse, die entfernt an ein emotionsloses lachen das ist mir ein bisschen viel Gesicht erinnerte. Oberhalb der Wangenknochen setzte sich die beklemmende Mimik nicht fort. Seine Augen, verklärt durch einen milchig grauen Schleier, blieben absolut regungslos. Dieser starre Gesichtsausdruck war ihm auch früher schon zu eigen gewesen, aber erst jetzt führte er dazu, dass sich seinem Schüler die Nackenhaare sträubten. Trotzdem nahm Aves gegenüber des Älteren Platz.
     „Du kommst spät! Die Suppe ist längst kalt geworden.“
Die Stimme weckte die unterschiedlichsten Erinnerungen. Sie hatte sich kein bisschen verändert.
     „Ich hatte noch Dinge zu erledigen, die ich ungern warten lassen wollte. Aber jetzt bin ich ja da.“
     Neugierig hob er den Deckel von der Schüssel, ließ ihn aber sofort wieder fallen. Ein beißender, saurer Gestank stieg ihm in die Nase und ließ ihn würgen.
     „Kalt geworden trifft es nur zum Teil, würde ich sagen!“
     „Ich habe ja auch schon vor Tagen mit dir gerechnet. Es missfällt mir sehr, wie viel Zeit du dir neuerdings damit lässt, dem Wind zu folgen.“
Der selbstzufriedene Unterton sollte wohl Überlegenheit ausdrücken. Aves ließ sich davon nicht einschüchtern.
     „Und mir missfällt es, wie du meine Gedanken manipulierst.“
     Mit dieser Antwort hatte der Lehrmeister nicht gerechnet. In einer Geste der Entrüstung hieb er mit der Faust auf den Tisch, dass die leeren Teller klirrten.  Erst die Erklärung, dann die zugehörige Aktion. Erstere für mich icht notwendig
     „Das also ist der Dank, den ich für alles erfahre, was ich dir gezeigt und beigebracht habe? Vielleicht hätte ich dich an deiner Unwissenheit ersticken lassen sollen!“
     „Ich wäre nicht hier, wenn ich nicht dankbar wäre. Aber jede Ausbildung geht irgendwann einmal zu Ende. Prüfe mich, wie auch immer du möchtest und entscheide, ob du mich für würdig hältst, die Dinge zu erfahren, die du bisher für dich behalten hast. Aber wie auch immer dein Urteil ausfällt: Zeige mir nichts mehr, was mich weiter an dich bindet. Wenn ich diesem Turm den Rücken kehre, werde ich keinen weiteren Auftrag mehr mit mir herum tragen.“
     „Als ob du eine Wahl hättest!“
     „Natürlich hab ich die! Jeder hat das Recht, nein zu sagen.“
     „Darauf kommen wir noch. Später. Aber zuerst muss ich mich wohl entschuldigen. Wo sind nur meine Manieren geblieben!“
     Leise kratzte der Hocker über den Steinboden, als der Ältere sich erhob. Von einem Brett zwischen den beiden Fackelhaltern holte er eine Flasche Apfelmost, brach das Siegel und schenkte seinem Gast und sich selbst ein.
     Nach den Erfahrungen mit der Suppenschüssel roch Aves vorsichtig an dem Most, bevor er den Kelch erhob.
     „So misstrauisch, junger Wanderer?“
     "Wundert dich das? Wer weiß, ob der Apfelwein nicht längst zu Essig geworden ist.“
     Seine Sorge war jedoch unbegründet. Schmackhaft und süß schmeichelte das kühle Getränk seinem Gaumen. Gerne hätte er den Most mit Wasser verdünnt, wenn er dem Inhalt der Karaffe getraut hätte. Er nahm einen zweiten, kräftigen Schluck und stellte den Becher zurück auf den Tisch. Eine angenehme Wärme breitete sich in seinem Körper aus.
„Scheint, als hättest du diesmal nichts auszusetzen.“
     Bis auf ein nervöses Zucken um die Mundwinkel blieb der maskenhafte Gesichtsausdruck des Lehrmeisters unbewegt. Da hätte eines der beiden genügt  Wie aufgedreht lief er vor dem Tisch auf und ab.
     „Du wirst erfahren, was ich bisher für mich behalten habe, und zwar jedes einzelne Detail. Und das schon sehr bald.“
     Und wenn ich das gar nicht möchte?
Aves versuchte, die Worte zu formen, aber seine Zunge klebte am Gaumen und gehorchte ihm nicht. Sein Meister kam auf ihn zu und machte Anstalten, ihm mit seiner sehnigen, blassen Hand unter das Kinn zu fassen. Aves wollte zurückweichen, aufspringen, die Hand weg schlagen, sich ducken. Aber so sehr er sich auch anstrengte, keiner der Impulse, die sein Fluchtinstinkt aussandte, erreichte die Muskeln in seinem Körper. Seine Arme lagen schwer auf der Tischplatte, ohne dass er sie heben oder auch nur die Faust ballen konnte. Er brachte es noch nicht einmal fertig, den Kopf weg zu drehen. An aufstehen und weglaufen war nicht zu denken.
     „Gar keine Widerworte? Du enttäuschst mich! Gerade eben warst du dir doch noch so sicher, dass du eine Wahl hast. Wo ist dein Selbstvertrauen geblieben? Und was ist aus deinem unfehlbaren Gespür für Gefahren geworden? Du vertraust einem Getränk, weil es aus einer versiegelten Flasche rinnt, kommst aber nicht auf die Idee, dass der Becher, aus dem du trinkst, zuvor mit Askanti-Rinde eingerieben sein könnte. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach wird.“
     Askanti … Eine Laune der Natur. Der Saft in den Blättern und in der Rinde schmeckte süß und lähmte fast augenblicklich die Muskulatur, machte absolut bewegungsunfähig, sobald man ihn aufnahm.
Trotz dieser wirkungsvollen Waffe, die normalerweise gegen hungrige Insekten und ungebetene Nagetiere eingesetzt wurde, arbeitete sein Verstand auf Hochtouren. Er wollte glauben, dass das alles hier nur eine Prüfung war, die er nicht bestanden hatte. Er wollte glauben, dass er nur warten musste, bis die Wirkung nachließ. Er wollte glauben, dass er eine Wahl hatte. Die kalten Finger in seinem Gesicht und die zusammen gepressten Lippen seines Lehrers sprachen jedoch eine andere Sprache. Das klingt etwas ungewollt lustig wegen der Verwendung des Bildes "sprechen" im Zusammenhang mit den Lippen.
Zum ersten Mal erkannte er die krankhafte Leidenschaft in jeder Geste des Alten.
     Aves spürte, wie das Blut in seinen Ohren rauschte. Jeder einzelne Herzschlag fühlte sich mühsam und hart an. Er wusste, dass er einen starken Willen hatte und fokussierte sich darauf, gleichmäßig zu atmen und seinen Kreislauf zu unterstützen, so gut er konnte. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass sein Herz immer langsamer schlug. Er klammerte sich an den Gedanken, wach zu bleiben, zu überleben.
Aus einem Nebel von Panik und Abscheu drang die schneidende Stimme in seinen Kopf.
     „Die Zeit ist reif. Der Tag ist gekommen. Je mehr du dich wehrst, desto größer werden die Schmerzen sein … also halt still.“
     Die Hand unter seinem Kinn drückte ihm den Kopf nach hinten. Aves war überzeugt davon, dass sein Genick jeden Moment brechen würde. Er wollte schreien, brachte aber keinen Ton heraus. Der alte Herr drückte ihm zwei Finger der freien Hand auf die Stirn. Spitze Fingernägel bohrten sich in seine Haut. Obwohl er wusste, dass die Kratzer nur oberflächlich sein konnten, fühlte es sich an, als würde ihm jemand durch den Schädel direkt in den Kopf greifen. Er hatte schwarze Magie bisher nur aus sicherer Entfernung erlebt. Nun spürte er sie im wahrsten Sinne des Wortes das zieht die stelle unnötig in die Länge hautnah. Mit jedem Funken Entschlossenheit, den er aufbringen konnte, verbannte Aves seine Gedanken, seine Essenz, und alles, was ihm wichtig war, in sein tiefstes Inneres, um sich vor dem Angriff zu schützen.
     Auch für seinen Gegner war das Ritual anstrengend. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er von Aves ab. Seine Hand zitterte, aber die Stimme war so scharf wie zuvor.
     „Schade. Das macht es schwerer und langwieriger für uns beide. Den nächsten Schritt hätte ich uns beiden gerne erspart.“
     Aus den Tiefen seines Umhangs kramte er ein kleines Fläschchen mit einer orangen Flüssigkeit. Er öffnete seinem wehrlosen Schüler den Mund und träufelte ihm zwei Tropfen davon auf die Zunge.
     Diesmal versteckte sich das Gift nicht hinter einem süßen Geschmack. Aves versuchte, die brennende Flüssigkeit auszuspucken, aber sein Mund war staubtrocken. Jetzt griff die Benommenheit auch nach seinen Sinnen. Bald würde er das Bewusstsein verlieren. Mit dem letzten klaren Gedanken, den er fassen konnte, schirmte er den Zufluchtsort für die Dinge, die ihn ausmachten, tief in seinem Inneren, ab. Ein unscharfes, schwaches Bild von Raenna huschte durch seine Gedanken. Dann schwanden ihm die Sinne.

     Als er wieder zu sich kam, war es dunkel. Er saß  noch immer am selben Tisch, vorn übergebeugt, das Gesicht auf den verschränkten Armen. Weder die dröhnenden Kopfschmerzen, noch die Übelkeit, die ihn quälte, trübten die Erleichterung darüber, dass er in der Lage war, sich mit den Händen auf der Tischplatte abzustützen und den Kopf zu heben. Etwas umständlich formuliert Viel zu schnell versuchte er aufzustehen, taumelte und drohte, erneut zusammen zu brechen. Er suchte Halt an der Mauer, die in dem engen Raum nicht weit sein konnte. Statt gegen die rettenden Wand griff er in die Flamme einer brennenden Fackel und schrie auf. Mehr als der Schmerz selbst schockierte ihn, dass er das Feuer nicht sah.
     „Mit der Zeit wirst du lernen, auf eine andere Weise zu sehen. Auch ohne Augenlicht wirst du die Aura der Dinge erkennen, die dich umgeben. Bald wirst du dich so sicher bewegen wie zuvor.“
     Aves erkannte die Stimme seines Meisters und schlug wild um sich. Er wich zurück, fiel über den Stuhl, auf dem er vorhin noch gesessen hatte und rollte sich instinktiv ab. Dabei berührte er etwas Weiches, Warmes. Es war der Arm des alten Lehrmeisters. Er bewegte sich nicht. Der Ärmel war hochgeschoben. Aves legte sein Knie auf das Handgelenk, damit der Liegende nicht nach ihm greifen konnte und tastete sich über die Brust zum faltigen Hals vor. Er spürte keinen Puls.
     Die Stimme hörte er jedoch noch immer.
     „Begreifst du jetzt, warum du keine Wahl hast?“
     Nein!
     Aves schlug die Hände vor das Gesicht. Der milchige Schleier vor den Augen des Alten … seine eigene Blindheit … warum hatte er die Anzeichen nicht erkannt?
     Die Stimme, die zu ihm sprach, kam aus ihm selbst.

*******

Ich bin so was von neugierig auf Eure Kommentare Cool


Hallo Municat.
Die Szene ist gut strukturiert und ansprechend gestaltet. Wie es sich für Fantasy gehört, wird Atmosphäre geschaffen und Spannung entwickelt sich stufenweise.
Eigentlich gibt es nix zu meckern.
Ich persönlich mag es nicht, wenn mir etwas zu sehr aufs Brot geschmiert wird. Meistens genügt ein Adjektiv, um ein Bild zu erzeugen, du verlässt dich nicht darauf und setzt manchmal noch eines drauf. Das würde ich unter Geschmacksfragen einordnen.
Eine stilistische Schwäche sind Deine "war" Sätze. Die würde ich auf jeden Fall noch überarbeiten, damit das sprachliche Niveau noch etwas zulegt. Ich habe nicht alles markiert, sondern nur exemplarisch gezeigt, wo noch Möglichkeiten der Verbesserung sind.
Prinzipiell könnte das auch schon so, wie es ist auf den Markt geworfen werden.

Gruß
Jack


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Municat
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Beitrag02.06.2016 03:17

von Municat
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vielen Dank für die schnellen Antworten und die Mühe, die Ihr Euch gegeben habt. Ich liebe diese Art der Analyse.

@ Seraiya

Die Inflation der (teilweise) doppelten "war"-Sätze, die Du mir an der Stelle aufzeigst, ist wirklich auffällig. Ich werde wohl die nächsten Abende damit verbringen, die 364 Norm-Seiten einmal mehr durchzugehen, um heraus zu finden, ob das nun eine Spezialität dieser einen Szene oder eine allgemeine Schwäche von mit ist.

Mit den ausführlichen Beschreibungen wollte ich gerade an dieser Stelle ein lebendiges Bild erzeugen. Es ist mir wichtig, dass der Leser das Bild in Erinnerung behält, weil die Szene für den weiteren Verlauf der Geschichte sehr wichtig wird.

 
Zitat:
<- hier musste ich an das Perfekte Dinner denken, sorry.

... und genau das wollte ich zeigen. Der selbstverliebte, ungeduldige Meister inszeniert die gedeckte Tafel, um in seinem Schüler damit ein schlechtes Gewissen zu wecken. Aves soll sich dafür schämen, nicht sofort auf den Ruf des Meisters reagiert zu haben, der sich doch so viel Mühe gegeben hat. (Dazu muss mann wissen, er sich dem Ruf des Meisters eine ganze Weile lang widersetzt hat)

Die beklemmende Mimik und insbesondere der Ausdruck der Augen des Meisters sind ein wichtiger Hinweis auf seine wahre Idendität. Ich gebe allerdings zu, dass man den Zsuammenhang nur erkennen kann, wenn man die Vorgeschichte kennt. An der Kritik erkenne ich, dass die Szene eben doch nicht für sich alleine steht und ohne den Rest der Geschichte die Bedeutung einiger Feinheiten verlorden geht.

Zitat:
Ein Logikfehler besteht für mich hier darin, dass Aves dadurch, dass er zu seinem Meister geht, ganz genau weiß, dass er nicht alleine im Turm ist. Oder habe ich hier etwas missverstanden? Warum also der Anfangssatz?

... Auch dieser Zusammenhang geht verloren, wenn man die Szene aus dem Zusammenhang reißt. Aves weiß, dass sein Meister sich in der Nähe befindet. Ob er nun in den Dünen, im Leuchtturm selbst oder auf einem Steg wartet, kann er vor dem Treffen nicht beurteilen.

Zitat:
<- welche Erinnerungen? Wenn die Erinnerungen hier nicht wichtig sind, brauchst du sie nicht zu erwähnen.

... Die Erinnerungen sind durchaus von Bedeutung und werden in den Kapiteln vor diesem Treffen einige Male angeschnitten. Der Lehrer hat Aves als Schüler gewählt, als dieser noch ein Kind war. Nach einigen Jahren der gemeinsamen Wanderschaft hat er Aves ohne Vorwarnung verlassen. Seit diesem Tag, der zu Beginn der Geschichte schon zwölf Jahre zurück liegt, hat Aves die Aufgabe, seinen Lehrer zu finden.

Zitat:
Das Gespräch wirkt konstruiert und stellt für mich nicht das natürliche Verhältnis der beiden Personen dar

... Das ist an dieser Stelle Absicht. Aves ist verkrampft, weil er eigentlich seit 12 Jahren diesem einen Moment entgegen fiebert. Noch zu Beginn der Geschichte wäre er seinem Meister bedingungslos gefolgt. Durch die Ereignisse der letzten Tage hat er aber den Wunsch entwickelt, seine Entscheidungen selbt zu treffen und weitere Aufgaben abzulehnen. Bereits im Vorfeld des Treffens wird ihm klar, dass sein Meister von dieser Veränderung nicht begeistert sein wird - ein innerer Konflikt für Aves. Der Meister selbst hat die Situation ja wirklich konstruiert, wie sich später heraus stellt.

Ich werde mir Deine Kritikpunkte und Anregungen ganz sicher zu Herzen nehmen und auch den Rest des Textes auf solche Dinge hin überprüfen. Allerdings spielt für mich auch immer der Sprach- und Lese-Rhythmus eine Rolle. An einigen Stellen kommen mir die Sätze holprig und abgerissen vor, wenn ich die Informationen weg lasse, die Du als überflüssig anzeigst. Vielleicht ist es aber auch einfach nur ungewohnt für mich, einen Satz nach den nötigen Informationen rigoros zu beenden.


@ Jack Burns

oh ja ... die "war"s in den ersten Absätzen - ich schäme mich fast schon dafür, dass mir das nicht selbst aufgefallen ist - so offensichtlich, wie das ist.

Die Doppelaussagen durch Adjektiv und Bild kann ich absolut nachvollziehen. In der nächsten Überarbeitung werden die unsteten Schatten nicht mehr flackern und das gereckte Kinn steht für sich, ohne das Wort "entschlossen". Auch, dass der Meister nicht mit der Anwort gerechnet hat, ist wohl überflüssig durch die Aktion.

Zu viel Gesicht bei dem Gesicht des Meisters ... das überlege ich noch. Wie ich vorhin schon beschrieben habe, ist eben genau diese Mimik ein wichtiger Hinweise auf die wahre Persönlichkeit des gefährlichen Lehrers. Aber gut, ein bisschen weniger tut es wohl auch.

"... sprachen jedoch eine andere Sprache. ..." könnte ich ja ersetzen durch "... raubten ihm jede Hoffnung. ..."

Dein letzter Satz sorgt übrigens dafür, dass ich hier wie ein Kobold im Kreis hüpfe *freu*.

Ich kann mich nur wiederholen: vielen, vielen Dank für Eure konstruktive Kritik. Das tut wirklich gut.

So ... und jetzt meine Selbstkontrolle: wie viel "war" steckt in meiner Antwort? ... Okay. Ich denke, ich bin lernfähig Wink


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Stefanie
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Beitrag02.06.2016 09:55

von Stefanie
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Municat hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
<- hier musste ich an das Perfekte Dinner denken, sorry.

... und genau das wollte ich zeigen. Der selbstverliebte, ungeduldige Meister inszeniert die gedeckte Tafel, um in seinem Schüler damit ein schlechtes Gewissen zu wecken. Aves soll sich dafür schämen, nicht sofort auf den Ruf des Meisters reagiert zu haben, der sich doch so viel Mühe gegeben hat. (Dazu muss mann wissen, er sich dem Ruf des Meisters eine ganze Weile lang widersetzt hat)


Wie du selbst schon gemerkt hast, ist es für den Leser schwer, da viele Vorinformationen fehlen.
Passt es wirklich zu dem Meister, sich wie eine beleidigte Hausfrau zu benehmen, die sauer ist, dass ihr Gatte nicht pünktlich zum Essen erscheint? Zumal er doch vermutlich nicht selbst für seinen Schüler gekocht hat.
Außerdem hat er da ja schon geplant, ihn zu vergiften, sonst wäre wäre der Becher nicht präpariert.
So ganz schlüssig finde ich sein Verhalten nicht.

Stell doch mal den Anfang der Geschichte (nicht den Prolog) hier ein!
Wenn der nicht fesselt, kommt der Leser gar nicht erst zur Dinnerszene.

Die Adjektivitis ist schwer therapiebedürftig. Wie viele Schreibanfänger bist du so bemüht, im Kopf des Lesers das gewünschte Bild entstehen zu lassen, dass du ihn mit Adjektiven erschlägst. Vertrau dem Leser, dass er sich selbst ein Bild machen kann!
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Municat
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Beitrag02.06.2016 10:58

von Municat
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Hallo Stefanie,

vielen Dank für Dein Interesse an meinem Text - so viel schon mal vorab.

Was die Adjektivitis und die zu detaillierten Beschreibungen angeht, hatte ich von meinem ersten kritischen Testleser lustigerweise genau das umgekehrte Feedback. Er meinte, die Geschichte gebe viel her, aber es sei schade, dass ich die Bilder nicht intensiver beschreibe. Gerade auch in der Meister-Szene hat er mir einige der zusätzlichen Adjektive vorgeschlagen.

Das Bild von der beleidigten Hausfrau, die sich über den unpünktlichen Gatten ärgert, trifft die Situation sehr gut - nur, dass es sich bei dem Wesen, das hier als Meister auftritt, eben nicht um eine harmlose Hausfrau handelt, sondern um eine Präsenz, die sich seit mehreren Jahrhunderten auf eine unnatürliche Art und Weise am Leben erhält und dabei ständig an Macht gewinnt, aber an Menschlichkeit verliert. Er liebt es, sich selbst und seine Auftritte in Szene zu setzen und ist es absolut nicht gewohnt, dass jemand nicht kommentarlos nach seiner Pfeife tanzt. Deswegen der fein säuberlich gedeckte Tisch und die verdorbene Suppe.

Er vergiftet Aves nicht im eigentlichen Sinne - er hat bereits Jahre zuvor den Körper des Jüngeren als neue Hülle für seine unnatürliche Präsenz auserkoren und bereitet ihn mit den Betäubungsmitteln darauf vor, seine nächste Hülle zu sein.

Er weiß, dass er Aves körperlich nicht gewachsen ist, wenn dieser in Vollbesitz seiner Kräfte ist. Also inszeniert er eine Situation, in der er in der Lage ist, ihn zu lähmen, ihm aber gleichzeitig vor Augen halten kann, was er von seinem Widerstand hält.

Je mehr ich darüber nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass es nicht klug von mir war, einen Ausschnitt zu wählen, der in die Geschichte eingebettet ist. Ich habe mich für diese Szene entschieden, weil sie einen eigenen kleinen Spannungsbogen hat, was der Anfang logischerweise nicht bieten kann.

Hier nun der Anfang (ich weiß, Du wirst den ersten Satz nicht mögen ...):

****

     Im flackernden Kerzenlicht warfen die Eisenketten über der Feuerstelle lange Schatten an die rußgeschwärzten Wände der Taverne. Maris merkte noch nicht mal, dass ihr Gegenüber seinen Monolog längst beendet hatte und sie nun schon seit einer Weile belustigt musterte. Was Wallis sah, ließ ihn den Ärger darüber, ignoriert zu werden, fast vergessen. Schließlich saß da nicht irgendjemand vor ihm, sondern Maris, die Tochter seines Freundes.
     Maris, die durch den Kontrast zwischen ihrem hellen Teint und den dunklen, fast schwarzen Haaren, deren Spitzen sie jetzt gedankenverloren zwischen den Fingern drehte, aufregend und begehrenswert wirkte. Aber Wallis wusste nur zu gut, dass fast Jeder, der Maris begehrlich musterte, unweigerlich einem eisigen Blick aus ihren grauen Augen begegnete, der jeden Annäherungsversuch im Keim erstickte. So zerbrechlich ihre schlanke Gestalt auch wirkte, Wallis wusste, dass sie alles andere als wehrlos war.
     Er seufzte leise und dachte mit Wehmut an Nerlai. Die Ähnlichkeit zwischen Mutter und Tochter war wirklich nur äußerlich. Von Nerlais weichem und anschmiegsamem Wesen hatte Maris so gut wie nichts geerbt. Wallis musste es wissen, hatte er doch einst selbst um Nerlai geworben. Doch sie hatte seinen Freund gewählt. Bei der Geburt von Maris war sie gestorben, und Wallis hatte zusammen mit Erain bis zu dessen Tod für die Erziehung des Mädchens gesorgt. Er kannte sie in- und auswendig, einschließlich des Geheimnisses, das sie so sorgsam vor allen anderen verbarg.
     Er räusperte sich leise, was seine Wirkung nicht verfehlte. Ein wenig verlegen wandte sich Maris ihrem Zieh-Onkel zu. “Entschuldige, ich war in Gedanken.“
     „Das ist mir gar nicht aufgefallen“, antwortete Wallis trocken. „Ich glaubte tatsächlich, Du bist gebannt von meiner berückenden Rede. Wie konnte ich mich nur so irren.“
    Maris kicherte. „Naja, bis zu dem Teil mit den Artefakten habe ich ja auch zugehört. Aber dann musste ich an Jolan denken, der immer davon redet, dass die Tore vielleicht schon lange vor unserer Zeitrechnung benutzt wurden. Du und Vater, Ihr habt ihn immer ausgelacht. Und jetzt sollte er doch recht haben?“
     „Nun, soviel steht fest, diese Sonnensteine sind auf Tallari und in der alten Welt gewesen, bevor sie dort vergraben wurden, wo man sie jetzt gefunden hat. Wenn man den Wissenschaftlern der alten Welt glauben darf, lagen sie in Siwa mehr als 2000 Jahre lang unter Steinen und Sand begraben.“
      Maris schaute nachdenklich auf ihre Finger, die kleine Kreise durch die Weinpfütze auf der Tischplatte zogen. „Das ist schon so lange her. Wie sollen wir die Spuren der Menschen, die früher hier gelebt haben, jetzt noch finden?“
     Wallis zuckte die Schultern. Ja, das war die Frage. Diese Frage hatte er vor drei Monden nach Surona getragen und dem Dekan der Gelehrtenschule übergeben. Sollte es eine Antwort geben, so wäre diese wahrscheinlich in den Büchern und Pergamenten verborgen, die die Schule hütete wie einen Schatz aus Gold. Aber noch war nichts an seine Ohren gedrungen, was nach einer erfolgreichen Suche klang.
     Er setzte zum Sprechen an, wurde aber durch einen Windstoß von der aufschwingenden Tür unterbrochen, der allen Anwesenden einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Eine vermummte Gestalt trat ein und mühte sich damit ab, die Tür wieder zu schließen und den Wind auszusperren.

     Als sich Caldrin Gravis von der schweren Holztür abwandte und im selben Moment anfing, den Raum und die lichten Reihen der Besucher zu mustern, schien trotz des Feuers im Kamin die Luft zu gefrieren. Obwohl er den Kopf neigte, um nicht den Windfang zu streifen, wirkte er mächtig und unnahbar. Das unverbindliche Lächeln, das seine Lippen kräuselte, erreichte die wachsamen Augen nicht. Sein Gesicht unter der schneeweißen, von einem silbernen Band zusammengehaltenen Haarpracht schien aus Stein gemeißelt zu sein.
     Ein Zeichner hätte keine bessere Vorlage für einen Gelehrten der klassischen Magie finden können. Und doch ging etwas Unheimliches, Fremdes von ihm aus. Er suchte sich einen freien Tisch fernab der Würfelspieler an der Bar und ließ sich auf der umlaufenden Holzbank nieder, den Rücken an die getäfelte Wand gelehnt und die Tür im Blick.
Herdal, der Wirt, trocknete seine Hände an dem sauberen, aber ausgefransten Spültuch ab und schlurfte auf den Gast zu. „Was darf ich Euch anbieten?“
     „Bringt mir einen Becher von dem roten 54er, wenn Ihr noch ein Fässchen im Keller habt.“
     Maris, deren neugieriger Blick von dem Neuankömmling mit einer herablassenden Mischung aus Belustigung und Ärger erwidert wurde, wandte sich wieder ihrem Gegenüber zu.
     Wallis hatte endlich den Kopf abgewandt und bemerkte Maris´ forschenden Blick. Mit einem Kopfschütteln reagierte er auf ihre unausgesprochene Frage und griff nach dem Becher Wein, der vor ihm stand. Als sich die Gruppe Bauern vom Nachbartisch lärmend erhob, stand auch Wallis auf und machte Anstalten, hinter ihnen die Treppe hinauf zu den Schlafräumen zu gehen. Er wollte es eindeutig vermeiden, von dem Fremden angesprochen zu werden. Maris folgte ihm widerwillig.

***


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Seraiya
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Beitrag02.06.2016 12:09

von Seraiya
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Hallo nochmal,

Es freut mich, wenn du etwas von meinen Anmerkungen gebrauchen kannst. Ich habe mir auch den Anfang durchgelesen.

Hier sehe ich eine andere Problematik. Zunächst sind es für den Einstieg zu viele Namen, die sich der Leser merken muss und zu denen er keinen Bezug hat, den du auch durch die eingestreuten Infos, die hier etwas gewollt wirken, nicht herstellen kannst. Mich stört auch, dass du so oft Maris' Namen erwähnst, obwohl es ein "sie" auch tun würde, weil zunächst von keiner anderen Frau die Rede ist. Und ein "er" für Wallis.
Und Adjektive, die ich jetzt nicht alle markiere. Vielleicht findest du einen gesunden Mittelweg zwischen Beschreibung und Vorstellungskraft des Lesers.
Und was die eingestreuten Infos angeht, ich würde versuchen der Situation mehr Selbstverständlichkeit zu geben und den Leser dadurch gleich in die Geschichte zu ziehen.

Zitat:
  Im flackernden Kerzenlicht warfen die Eisenketten über der Feuerstelle lange Schatten an die rußgeschwärzten Wände der Taverne. Maris merkte noch nicht mal, dass ihr Gegenüber seinen <- den?Monolog längst beendet hatte und sie nun schon <- könnte raus seit einer Weile belustigt musterte. Was Wallis sah, ließ ihn den Ärger darüber, ignoriert zu werden, fast vergessen. Schließlich saß da <- könnte raus nicht irgendjemand vor ihm, sondern Maris, die Tochter seines Freundes. <- Bedenke bitte, dass Wallis diese Dinge weiß und deswegen nicht explizit denken wird, oder? Diese Info ist also für den Leser und sollte an passender Stelle subtil eingebracht werden. Zum Beispiel im Gespräch, sonst wirkt es wie eine eingeschobene Information.
     Maris, die durch den Kontrast zwischen ihrem hellen Teint und den dunklen, fast schwarzen Haaren, deren Spitzen sie jetzt gedankenverloren zwischen den Fingern drehte, aufregend und begehrenswert wirkte. Aber Wallis wusste nur zu gut, dass fast Jeder, der Maris begehrlich musterte, unweigerlich einem eisigen Blick aus ihren grauen Augen begegnete, der jeden Annäherungsversuch im Keim erstickte. So zerbrechlich ihre schlanke Gestalt auch wirkte, Wallis wusste, dass sie alles andere als wehrlos war. <- s.o. Hier würde ich Kürzen.
     Er seufzte leise und dachte mit Wehmut an Nerlai. Die Ähnlichkeit zwischen Mutter und Tochter war wirklich nur äußerlich. Von Nerlais weichem und anschmiegsamem Wesen hatte Maris so gut wie nichts geerbt. Wallis musste es wissen, hatte er doch einst selbst um Nerlai geworben. Doch sie hatte seinen Freund gewählt. Bei der Geburt von Maris war sie gestorben, und Wallis hatte zusammen mit Erain bis zu dessen Tod für die Erziehung des Mädchens gesorgt. Er kannte sie in- und auswendig, einschließlich des Geheimnisses, das sie so sorgsam vor allen anderen verbarg. <- das sind alles eingeschobene Infos, um die Verhältnisse zu erklären, die aber hier zunächst langweilen. Anstelle von Handlung, bekommt man eine Persönlichkeit erklärt und Hintergrundinfos, die hier mMn fehl am Platz sind.
     Er räusperte sich leise, was seine <- die Wirkung nicht verfehlte. Ein wenig verlegen wandte sich Maris ihrem Zieh-Onkel zu. “Entschuldige, ich war in Gedanken.“
     „Das ist mir gar nicht aufgefallen“, antwortete Wallis trocken. „Ich glaubte tatsächlich, Du bist gebannt von meiner berückenden <- halte ich für ein unpassendes Adjektiv Rede. Wie konnte ich mich nur so irren.“
    Maris kicherte. „Naja, bis zu dem Teil mit den Artefakten habe ich ja auch zugehört. Aber dann musste ich an Jolan denken, der immer davon redet, dass die Tore vielleicht schon lange vor unserer Zeitrechnung benutzt wurden. Du und Vater, Ihr <- hier klein habt ihn immer ausgelacht. Und jetzt sollte er doch recht haben?“
     „Nun, soviel steht fest, diese Sonnensteine sind auf Tallariund in der alten Welt gewesen, bevor sie dort vergraben wurden, wo man sie jetzt gefunden hat. Wenn man den Wissenschaftlern der alten Welt glauben darf, lagen sie in Siwa mehr als 2000 Jahre lang unter Steinen und Sand begraben.“
      Maris schaute nachdenklich auf ihre Finger, die kleine Kreise durch die Weinpfütze auf der Tischplatte zogen. „Das ist schon so lange her. Wie sollen wir die Spuren der Menschen, die früher hier gelebt haben, jetzt noch finden?“
     Wallis zuckte die Schultern. Ja, das war die Frage. Diese Frage hatte er vor drei Monden nach Surona getragen und dem Dekan der Gelehrtenschule übergeben.
 



Vielleicht kannst du noch etwas gebrauchen.


LG,
Seraiya


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Beitrag02.06.2016 12:28

von Jack Burns
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Municat hat Folgendes geschrieben:
[...]
Was die Adjektivitis und die zu detaillierten Beschreibungen angeht, hatte ich von meinem ersten kritischen Testleser lustigerweise genau das umgekehrte Feedback. Er meinte, die Geschichte gebe viel her, aber es sei schade, dass ich die Bilder nicht intensiver beschreibe. Gerade auch in der Meister-Szene hat er mir einige der zusätzlichen Adjektive vorgeschlagen.[...]



Bei dieser Form von Literatur ist es tatsächlich üblich, etwas dick aufzutragen. Aber das sollte nicht mit Adjektiven im Überfluss geschehen. Ihr Vorteil: Sie sind hilfreich, um in Kürze etwas deutlich darzustellen. Allerdings erzeugen Worte wie "schmackhaft" dann doch keine deutliche Vorstellung. Ein Nachteil, vor allem bei sehr häufiger Verwendung: Sie legen die Leserichtung fest und lassen wenig Spielraum für die Fantasie der Leser. Ein gelungener Vergleich oder aussagekräftige Verben sind meistens besser geeignet, um Atmosphäre zu erzeugen.  Im günstigsten Fall nehmen Leser den Ball auf und erzeugen selbst die passenden Bilder.
Ein simples Beispiel: Der Himmel war grau und trostlos. Solche Sätze rauschen an mir vorbei.
Statt dessen: Kein Sonnenstrahl drang durch die Wolkendecke. Kein poetischer Höhepunkt, aber nach meinem Gefühl, besser als die andere Version. Beim Lesen entsteht ein Bild und dieses wird (hoffentlich) als grau und trostlos interpretiert. Das lädt ein zum aktiven Lesen und verhindert Langeweile.
Über die Verwendung von Adjektiven kann man durchaus geteilter Meinung sein. Man sollte sie aber im Auge behalten und kritisch hinterfragen, ob sie nicht durch kreative Formulierungen ersetzt werden können.

Gruß
Jack


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Beitrag02.06.2016 12:34

von Jack Burns
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Seraiya hat Folgendes geschrieben:

     Er räusperte sich leise, was seine <- die Wirkung nicht verfehlte.


Häh?
 Confused


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Beitrag02.06.2016 12:39

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Jack Burns hat Folgendes geschrieben:
Seraiya hat Folgendes geschrieben:

     Er räusperte sich leise, was seine <- die Wirkung nicht verfehlte.


Häh?
 Confused

Was "Häh"? Laughing
Ich kenne da jemanden, der mir immer sagt, ich soll so etwas lassen.
In diesem Fall, weil theoretisch bekannt ist, um wessen/welche Wirkung es sich handelt. Aber ich lasse mich gerne korrigieren. Wink


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Beitrag02.06.2016 12:42

von Jack Burns
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Aha! Jemand ...
Na der hat sicher keine Ahnung. Laughing

Aber im Ernst: Wenn das "seine" (ich mags auch net) durch "die" ersetzt würde, das klingte doch grausam. Oder?


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Beitrag02.06.2016 12:52

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Jack Burns hat Folgendes geschrieben:
Aha! Jemand ...
Na der hat sicher keine Ahnung. Laughing

Aber im Ernst: Wenn das "seine" (ich mags auch net) durch "die" ersetzt würde, das klingte doch grausam. Oder?

Grausam würde ich nicht sagen. Wink
Hier stört mich die mögliche doppelte Bedeutung, durch "Er" und "räuspern", auf das man "seine" beziehen könnte. Klar, der Leser ist nicht blöd. Ich wusste auch, was gemeint ist, bin jedoch daran hängengeblieben.


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Beitrag02.06.2016 12:57

von Municat
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Mit den Begriffen Tallari und Surona können alle Leser etwas anfangen, die den Prolog nicht überblättert haben. Stefanie hat ausdrücklich nach dem Einstieg in die Geschichte selbst, nicht nach dem Prolog, gefragt.

Die Informationen zu Maris und ihrem Hintergrund schiebe ich bewusst ein ... schließlich geht es darum, den Charakter vorzustellen, ein Bild von ihr zu schaffen. Ich werde überprüfen, wie der Einstieg wirkt, wenn ich Maris nur oberflächlich beschreibe und die weiter führenden Gedanken zu ihrem Hintergrund heraus nehme.

In vielen Büchern, die mich fasziniert ung gefesselt haben, bekommt der Leser bereits zu Beginn der Geschichte einige Brocken aus dem Hintergrund der handelnden Personen hin geworfen, um den Chars von Anfang an eine gewisse Tiefe mit auf den Weg zu geben.

Gerade den Part
Zitat:
Maris, die durch den Kontrast zwischen ihrem hellen Teint und den dunklen(, fast schwarzen ... das kann wirklich raus) Haaren, deren Spitzen sie jetzt gedankenverloren zwischen den Fingern drehte, aufregend und begehrenswert wirkte. Aber Wallis wusste nur zu gut, dass fast Jeder, der Maris begehrlich musterte, unweigerlich einem eisigen Blick aus ihren grauen Augen begegnete, der jeden Annäherungsversuch im Keim erstickte. So zerbrechlich ihre schlanke Gestalt auch wirkte, Wallis wusste, dass sie alles andere als wehrlos war.

halte ich für wichtig, weil er zum einen Bild über ihre Erscheinung erzeugt, zum anderen einen ersten Aufschluss über ihre Mentalität gibt. Dabei habe ich ganz bewusst nicht den direkten Weg gewählt (wie z.B.: "sie hatte dunkle Haare, eine helle Haut und eine schlanke Gestalt. Auf Annäherungsversuche reagierte sie meistens kalt und abweisend"), weil ich es von Erzählfluss her angenehmer und spielerischer fand, für diese Beschreibung die Perspektive des Ziehonkels zu wählen. Vielleicht liege ich ja mit diesen Gedanken falsch ... ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen.

Die weiter gehenden Informationen sind vielleicht tatsächlich nicht notwendig. Wenn ich erst noch erwähne, dass diese gesamte erste Szene im Prinzip ein Traum der wichtigsten Protagonistin ist, werdet ihr bei der Vielzahl an Input zu Maris und ihrem Umfeld wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen.

Insgesamt taucht bei der Rezension immer wieder die Option auf: "das ist unnötig, dass kann raus."
Klar ... ich will nicht schwafeln und es ist verdammt schwer, das eigene Erzähltempo vernünftig einzuschätzen, wenn einem die Chars und die Handlungsstränge jahrelang im Kopf herum spuken - aber ich möchte mit diesem Roman (der hoffentlich verlegt wird und hoffentlich der Anfang einer Reihe wird) keine nüchterne Nacherzählung schaffen, die auf jegliches ausschmückende Beiwerk verzichtet.

Euren Kritiken nach schlage ich wohl in die andere Richtung aus und muss lernen, mich einzubremsen. Ihr könnt Euch sicher sein, dass Eure Vorschläge nicht an mir abprallen, auch wenn ich vielleicht nicht alle Ratschläge befolge. Auf jeden Fall werde ich das gesamte Manuskript noch einmal auf derartige Fehler und Übertreibungen hin durchakern. Jede von Euren Kritiken öffnet mir die Augen und macht mich sensibler für Entgleisungen.


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Beitrag02.06.2016 12:59

von Municat
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aah Jack *freu* ... das hat sich meinem Beitrag überschnitten. Im Büro kann ich nicht immer an einem Text dran bleiben. Ich arbeite durch, was Du geschrieben hast und gehe gleich darauf ein.

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Beitrag02.06.2016 13:04

von Municat
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Danke Dir für das Beispiel, Jack. Ich denke, ich weiß, was Du meinst. Genau nach solchen Alternativen werde ich suchen, wenn ich das Manuskript noch einmal durcharbeite.

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Beitrag02.06.2016 13:45

von Seraiya
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Municat hat Folgendes geschrieben:

Ihr könnt Euch sicher sein, dass Eure Vorschläge nicht an mir abprallen, auch wenn ich vielleicht nicht alle Ratschläge befolge.

Es sind, wie gesagt, nur subjektive Verbesserungsvorschläge, die oft mit Geschmack zu tun haben. Niemand erwartet, dass du alles übernimmst. Nimm das, was du gebrauchen kannst. smile

Zitat:
  Aber Wallis wusste nur zu gut, dass fast Jeder, der Maris begehrlich musterte, unweigerlich einem eisigen Blick aus ihren grauen Augen begegnete, der jeden Annäherungsversuch im Keim erstickte. So zerbrechlich ihre schlanke Gestalt auch wirkte, Wallis wusste, dass sie alles andere als wehrlos war.  

Diese Dinge weiß Wallis, wie du erwähnst, deswegen empfinde ich die Info als eingeschoben. Für mich klingt es nicht echt, dass er diese Dinge   hier so ausführlich denkt.
Und was die Persönlichkeit betrifft, gilt idR Show, don't tell. Die Mentalität eines Charakters wird nicht zusammengefasst erklärt, sondern durch Sprache und Handeln gezeigt.

Es ist deine Geschichte und du musst damit zufrieden sein. Ich habe bis hierhin gerne gelesen und wünsche dir viel Erfolg damit. smile


LG,
Seraiya


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"Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces."
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Stefanie
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Beitrag02.06.2016 15:11

von Stefanie
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Municat hat Folgendes geschrieben:

Hier nun der Anfang (ich weiß, Du wirst den ersten Satz nicht mögen ...):

**** Im flackernden Kerzenlicht warfen die Eisenketten über der Feuerstelle lange Schatten an die rußgeschwärzten Wände der Taverne.
***


Oh wie recht du hast. Cool

Was soll mir dieser Satz jetzt sagen?
In der Taverne sind Kerzen an, aber kein Feuer in der Feuerstelle? (Sonst würde das ja die Schatten werfen.)
Die Länge eines Schattens wird meist erwähnt, wenn man draußen ist und eine ungefähre Zeitangabe machen will (mittags kurze, morgens und abends lange Schatten). Was soll es bedeuten, dass die Schatten der Ketten lang sind?
Hat es in der Taverne mal gebrannt oder warum sind die Wände russbedeckt?
Sieht man überhaupt Schatten auf russschwarzen Wänden?
Die Feuerstelle scheint mitten im Raum zu sein, sonst würden die Schatten ja nur in den Kamin (den russgeschwärzten) fallen.
Und wozu hängen da überhaupt Ketten? Mehr als einen Topf kann man schlecht über ein Feuer hängen und wenn die Ketten für Räuchergut wären, würden sie so hoch hängen, dass die Schatten eher an die Decke fallen.


Ok, das sind natürlich Haarspaltereien, aber ich denke, es wird klar, dass zuviele Beschreibungen nicht unbedingt für ein lebhaftes Hintergrundbild sorgen, sondern von der Handlung ablenken können.
Das Bild, das im eigenen Kopf entsteht, ist halt nicht unbedingt das, was der Leser vor seinem geistigen Auge sieht, wenn er die Beschreibung liest. Jeder füllt das Ungesagte mit eigenen Bildern.
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Stefanie
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Beitrag02.06.2016 16:37

von Stefanie
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Municat hat Folgendes geschrieben:
Insgesamt taucht bei der Rezension immer wieder die Option auf: "das ist unnötig, dass kann raus."
Klar ... ich will nicht schwafeln und es ist verdammt schwer, das eigene Erzähltempo vernünftig einzuschätzen, wenn einem die Chars und die Handlungsstränge jahrelang im Kopf herum spuken - aber ich möchte mit diesem Roman (der hoffentlich verlegt wird und hoffentlich der Anfang einer Reihe wird) keine nüchterne Nacherzählung schaffen, die auf jegliches ausschmückende Beiwerk verzichtet.


Das sollst du auch nicht. Nimm zum Beispiel Harry Potter. Ausführlich beschreibt Rowling die Läden, in denen Harry zum ersten Mal seine Zauberutensilien kauft. Trotzdem sind diese Passagen nicht langweilig, weil der Leser etwas Neues erfährt.
Aber stell dir vor, sie hätte das Wohnzimmer der Dudleys ebenso detailliert beschrieben. Das würde den Leser langweilen, weil er weiß, wie ein normales Wohnzimmer aussieht.
Also überleg dir, welche Details ungewöhnlich oder wichtig sind. Auf die kannst du dich bei den Beschreibungen konzentrieren und da ist auch das eine oder andere Adjektiv angebracht. Wink
Alltägliches, das mit einem Wort darstellbar ist, sag auch nur mit einem Wort, mehr ist unnötig und kann weg.
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Municat
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Beitrag02.06.2016 16:37

von Municat
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mit der Beschreibung will ich die Grundstimmung der Taverne widergeben. Zum Beispiel die Tatsache, dass es dort weder elektrisches Licht, noch eine Ölheizung gibt ... Das Bild, das in den Köpfen der Leser entsteht, soll mittelalterlich, rustikal und warm sein (letzteres nur, bis die Tür auf geht Laughing )

Ich beantworte mal Deine Fragen von dem Bild aus, das ich selbst von der Taverne habe. Natürlich würde jeder Leser eine andere Skizze zeichnen, das ist mir klar.

Zitat:
In der Taverne sind Kerzen an, aber kein Feuer in der Feuerstelle? (Sonst würde das ja die Schatten werfen.)
--> Für mich ist die Feuerstelle in einem offenen, aber gemauerten Kamin - sprich der Schattenwurf ist zumindest nach drei Seiten hin eingeschränkt.

Die Länge eines Schattens wird meist erwähnt, wenn man draußen ist und eine ungefähre Zeitangabe machen will (mittags kurze, morgens und abends lange Schatten). Was soll es bedeuten, dass die Schatten der Ketten lang sind?
--> tatsächlich waren es eigentlich unstete Schatten statt lange Schatten. Im Vergleich mit der Meister-Szene ist mir aufgefallen, dass ich diese Formulierung (wenn auch ca. 200 Seiten später) nochmal genau so gewählt habe. Aus diesem Grund habe ich den Ausdruck geändert, ohne großartig darüber nachzudenken.

Hat es in der Taverne mal gebrannt oder warum sind die Wände russbedeckt?
--> In einem Raum, der über viele Jahre hinweg durch einen offenen Kamin beheizt und durch Kerzen beleuchtet wird, werden sich mit Sicherheit Ruß-Spuren an den WÄnden befinden. Dafür braucht es keinen Brand. Vor meinem inneren Auge sind die Wände natürlich nicht kohlrabenschwarz, aber eben auch nicht gerade frisch getüncht.

Sieht man überhaupt Schatten auf russschwarzen Wänden?
--> sie sind ja eben nicht komplett schwarz (siehe oben).

Die Feuerstelle scheint mitten im Raum zu sein, sonst würden die Schatten ja nur in den Kamin (den russgeschwärzten) fallen.
--> Die Schatten kommen ja von den Kerzen ... und ja, die sind überall im Raum verteilt.

Und wozu hängen da überhaupt Ketten? Mehr als einen Topf kann man schlecht über ein Feuer hängen und wenn die Ketten für Räuchergut wären, würden sie so hoch hängen, dass die Schatten eher an die Decke fallen.
--> Es gibt viele Stellen, an denen ich mir in einem Raum wie diesem Ketten vorstellen kann. Vielleicht neben der Tür, um diese bei gutem Wetter tagsüber offen zu halten, oder als Teil der Vorrichtung, mit der bei Bedarf ein Kessel über das Feuer gedreht werden kann. Vielleicht um einen Brotkorb aufzuhängen, damit der Inhalt nicht von Mäusen gefressen wird, vielleicht auch einfach nur zur Dekoration. Tatsächlich muss ich aber gestehten, dass ich mir bei der Formulierung keine konkreten Gedanken über die jeweiligen Konstruktionen gemacht habe. Mir ging es darum, die Stimmung, die ich mir vorstelle, in Worte zu kleiden. Die Ketten sind dabei vielleicht auch einfach nur ein Symbol dafür, dass die Taverne eher rustikal ist.


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Stefanie
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Beitrag02.06.2016 17:07

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Genau das meine ich. Du hast eine bestimmte Vorstellung von dem Ort, aber die vermittelst du nicht mit dem, was du schreibst.
Ich weiß, was du meinst, wenn du die Taverne beschreibst, und welche Stimmung du erzeugen wilst, bloß steht eben nicht da, was du ausdrücken willst.

Zitat:
--> Die Schatten kommen ja von den Kerzen ...

Von Kerzen geht zB nie ein Schatten aus, sondern Licht. Die Schatten entstehen, wenn dieses Licht auf Gegenstände fällt. Und ja, die flackern im Luftzug.
Eine Kerze, von der ein Schatten ausginge, wäre ungewöhnlich und beschreibenswert. Stell dir nur vor, eine schwarze Flamme, um die herum Dunkelheit herrscht, als ob sie das Licht verschluckt. Weiter weg von der Flamme hat das dämmrige Licht der Umgebung eine Chance.
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V.K.B.
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Beitrag02.06.2016 21:42

von V.K.B.
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Hallo,
auch gerade gelesen, und ich muss sagen, die Szene mit dem Meister gefällt mir wesentlich besser als der Anfang. Da waren mir zu viele Infos auf einmal und ich habe des öfteren abgeschaltet und nicht mehr wirklich konzentriert gelesen.

Die eingestellte Szene war damit eigentlich schon eine gute Wahl, denn sie hat mich wirklich neugierig auf das Werk gemacht. Dass der Meister ihn zu übernehmen versucht und jetzt in ihm ist, während sein alter Körper leblos auf dem Boden liegt, kommt auch ohne die Vorgeschichte gut rüber und ist sehr stimmungsvoll. Überlege gerade, ob man diese Szene vielleicht in den Prolog schieben sollte, dann hättest du auf jeden Fall einen richtig stimmungsvollen Einstieg, der sofort zum Weiterlesen animiert. Aber wahrscheinlich macht das keinen Sinn, ich kenne den Aufbau deines Werkes ja nicht.

Gerne gelesen,
Veith

PS: Was eine mögliche Veröffentlichung angeht, stimme ich Jack zu. Mit vielen veröffentlichten Werken im Fantasy-Bereich scheinst du durchaus mithalten zu können. Richtig beurteilen könnte ich das aber wohl nur, wenn ich es ganz gelesen hätte.


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fabian
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Beitrag02.06.2016 22:55
Re: Die Prüfung des Meisters
von fabian
Antworten mit Zitat

Municat hat Folgendes geschrieben:
Welchen Text könnte ich EUch vorstellen? ...
Ich entscheide mich für eine Szene, die weitgehend für sich selbst steht, in sich abgeschlossen ist und einen eigenen kleinen Spannungsbogen hat ... .

Hallo municat,
da (für mich) die Szene nicht logisch schlüssig ist und mir auch der Konflikt zwischen den Figuren seinem Inhalt nach nicht erkennbar wird (kein Wunder, schließlich ist der Anta ja wohl nichts weiter, als eine Marionette), bin ich leider schnell ausgestiegen.

Zitat:
     Aves war sich sicher, dass er nicht alleine im Turm war.  Das flackernde Licht aus einem der oberen Räume, das unstete Schatten zu ihm nach unten schickte, stammte nicht von der Öllampe in der Kuppel, sondern von mehreren Kerzen oder Fackeln. Mit Sicherheit war auch er nicht unentdeckt geblieben. Entschlossen reckte er das Kinn und stieg weiter nach oben.

Da ist also etwas zwischen ihm und irgendwelchen anderen Leuten – aber was, frag ich mich als Leser? Er sieht am Licht, das Wer ihn da erwarten könnte, das hat er entdeckt, ebenso, wie er weiß, das auch er entdeckt worden ist. Spannend? Könnte sein, aber leider ist ihm das keinen weiteren Gedanken wert.
Stattdessen: Ambiente. Flackerndes Licht. Kerzenschein. Oder Fackeln. Da ist er sich unsicher. Aber woher weiß er, dass es nicht von der(!) Öllampe in der Kuppel stammt? Offensichtlich kennt er die Kuppel.
Aber immerhin: er ist entschlossen. Er wappnet sich. Er reckt das Kinn. Ich (der Leser) denke: wenn's reicht, das Kinn zu recken, dann wird's wohl nicht mehr als ein Donnerwetter geben.
   
Zitat:
  Die Wendeltreppe endete in einem niedrigen Wohnraum, der fast komplett von einem klobigen, runden Tisch und insgesamt vier völlig unterschiedlichen Stühlen und Hockern eingenommen wurde. Gegenüber der Treppe führte eine schmale Leiter weiter hinauf in das Innere der Kuppel. Bis auf die Fackelhalter an den Wänden war das Zimmer komplett schmucklos.

Noch mehr Ambiente, dass meiner Meinung nach einem flüssigen, figuren- und konfliktorientierten Erzählen im Wege steht.
Dann schweift der Blick (wessen eigentlich? Doch wohl der des Protagonisten, oder? Aber warum ist er dann so unbeteiligt?) über einen gedeckten Tisch (für zwei Personen, hint, hint ...), bemerkt, dass alles schön ordentlich ist (nein: hält sich auf daran), und jetzt, jetzt endlich kommt es in den Fokus:das Wichtigste, der Hocker. Und auf diesem Hocker dann das Allerwichtigste: der Protagonist. Und damit ER hinter all diesem Ambiente und dem Hocker nicht gar zu sehr absackt, wird ER versalisiert. Und dann ist es leider immer noch nichts mit Drama, denn ER ist (im Verhältnis zum Erinnerungsbild) leider geschrumpft.
Jetzt könnte die Interaktion beginnen, aber nein, erst muss noch ein wenig Wahrnehmung beschrieben werden:
Zitat:
Die schmalen Lippen seines Meisters formten sich zu einer kalten, zynischen Grimasse, die entfernt an ein emotionsloses lachen erinnerte. Oberhalb der Wangenknochen setzte sich die beklemmende Mimik nicht fort. Seine Augen, verklärt durch einen milchig grauen Schleier, blieben absolut regungslos. Dieser starre Gesichtsausdruck war ihm auch früher schon zu eigen gewesen, aber erst jetzt führte er dazu, dass sich seinem Schüler die Nackenhaare sträubten. Trotzdem nahm Aves gegenüber des Älteren Platz.

Immerhin: als Leser wissen wir zwischenzeitlich: der Prota ist entschlossen, wozu und warum auch immer, und zwischen den beiden ist das Verhältnis äußerst gespannt und gefährlich. Es knistert dermaßen, dass sich dem Prota die Nackenhaare sträuben.
Das Gefühl hätte ich als Leser bis zu diesem Zeitpunkt auch gerne entwickelt.
Aber nun: Verbalisierung des Konflikts:
    
Zitat:
„Du kommst spät! Die Suppe ist längst kalt geworden.“

Das meintest Du sicher nicht so komisch, wie es bei mir angekommen ist, aber an der Stelle bin ich ausgestiegen, deshalb nur noch ein paar Gedankensplitter:

Zitat:
     „Ich hatte noch Dinge zu erledigen, die ich ungern warten lassen wollte. Aber jetzt bin ich ja da.“
     Neugierig hob er den Deckel von der Schüssel, ließ ihn aber sofort wieder fallen. Ein beißender, saurer Gestank stieg ihm in die Nase und ließ ihn würgen.
     „Kalt geworden trifft es nur zum Teil, würde ich sagen!“
     „Ich habe ja auch schon vor Tagen mit dir gerechnet. Es missfällt mir sehr, wie viel Zeit du dir neuerdings damit lässt, dem Wind zu folgen.“

Entgegen Deiner Behauptung, die Szene stünde für sich selbst, deklamieren die Figuren hier nur. Um darin einen Sinn erkennen zu können, ist Vorwissen erforderlich, das ich aus dieser Szene nicht herauslesen konnte.

Zitat:
     „Und mir missfällt es, wie du meine Gedanken manipulierst.“

Bleibt mir unverständlich. Wo geschah das in dieser Szene?

   
Zitat:
  „Darauf kommen wir noch. Später. Aber zuerst muss ich mich wohl entschuldigen. Wo sind nur meine Manieren geblieben!“

Das passt nach meinem Gefühl nicht zum bisherigen Auftreten des Anta, klingt unglaubwürdig (und nicht hinterhältig, falls Du das erreichen wolltest).

Bei der Vergiftung dachte ich als erstes: sofort Lähmung sämtlicher Extremitäten – aber atmen kann er noch?

Und da der Text mir keine Rätsel aufgegeben hatte, war der Schluss dann auch keine Auflösung, sondern höchstens eine Er-Lösung (für mich).

Meiner Meinung nach könntest Du versuchen, dich etwas mehr mit der Psychologie deiner Figuren auseinander zu setzen, das Meister-Schüler-Verhältnis weniger als äußeren Machtkampf zu inszenieren, dich stärker auf die Situation zu konzentrieren (weniger deklamieren lassen, mehr Interaktion), weniger Oberfläche – überhaupt: weniger Beschreibung. Vielleicht mal etwas an der Perspektive drehen (ich bin da mit der Terminologie auf Kriegsfuß: hieße das: über die Fokalisierung nachzudenken?)

Kurz: ich denke, du solltest den Text von Grund auf neu schreiben.

[EDIT:]
Zum besseren Verständnis: ich habe mich mit Deinem Text beschäftigt, ohne die sich daran anschließende Erörterung zur Kenntnis genommen zu haben (mach ich immer so).
Im Nachhinein hab ich die Diskussion jetzt überflogen, denke aber immer noch, dass die Szene nicht nur en détail, sondern grundsätzlich überarbeitet werden sollte.
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