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Tanz im Sturm


 
 
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag24.04.2016 22:46

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Mara hat Folgendes geschrieben:


Klappentext - Variante 2:
Schon am ersten Tag von Kristinas bügerlichem Leben läuft alles schief: Der neue Professor entpuppt sich als Frauenfeind, dubiose Burschenschafter drohen ihr mit dem Verweis von der Universität und sie wird verdächtigt komma (eine?) Zujarnidin zu sein.  

Das finde ich jetzt besser.
Zitat:

Der Student Jan, der ihr Leben verändern könnte, hält sie für eine Lügnerin.

Das ist jetzt zu schwach. Eigentlich war die ursprüngliche Variante schon gut, sie hatte nur zu viel drin:
Nur gut, dass sie den sympathischen Studenten Jan kennenlernt zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt
Vielleicht eine Mischung?
Selbst der anfangs sympathische Mitstudent (eigentlich Kommilitone) Jan, zu dem sie sich hingezogen fühlt, hält sie für eine Lügnerin.
Zitat:

 Kristina ist verzweifelt: Warum kann sie nicht sein wie alle anderen?

Ok.
Zitat:
Und dann gibt es da die Zujarniden, von denen die Menschheit seit zwei Jahrzehnten weiß. Deren Existenz wird das Leben aller massiv beeinflussen.

Das ist mir zu erklärend und das will ich ehrlich gesagt im Klappentext noch gar nicht wissen. Ich fand es davor besser, dass du es nicht erklärt hattest.
Vielleicht als Frage?
Könnte sie womöglich wirklich eine Zujarnidin sein?
Zitat:
Dunkle Wolken ziehen über Europa auf.

Das ist schrecklich. Sorry Embarassed


_________________
"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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Meli
Schneckenpost
M


Beiträge: 14



M
Beitrag25.04.2016 00:49

von Meli
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Mara, ich hab jetzt länger darüber nachgedacht, ich finde, du solltest nicht jetzt schon an eine Veröffentlichung im Selbstverlag denken. Ich finde, geh für das echte Ziel. Dein Text ist klasse - von dem, was ich bisher gelesen habe, würde ich ihn sofort veröffentlichen. Stapel nicht gleich von Anfang an tief Smile

Ausdrücklich als Ermutigung gedacht! Qualität setzt sich durch!!!

LG
Meli
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Phenolphthalein
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 838

DSFo-Sponsor


Beitrag25.04.2016 18:17

von Phenolphthalein
Antworten mit Zitat

Hallo Mara,

ich habe bereits gestern mit meinem Kommentar begonnen und so ist vielleicht einiges nicht mehr ganz so aktuell, wie es ein könnte.

Dennoch:

Meli hat Folgendes geschrieben:
Mara, ich hab jetzt länger darüber nachgedacht, ich finde, du solltest nicht jetzt schon an eine Veröffentlichung im Selbstverlag denken


Dann hoffe ich, dass ich dich jetzt nicht schockiere. Ich denke nämlich nicht, dass du bereits veröffentlichen "kannst".

Ich fange mal von vorne an.

Zum Klappentext:

Ich nutze bewusst nir's Beitrag, denn in einigem (muss) ich mich anschließen.

nothingistreal hat Folgendes geschrieben:
Schon am ersten Tag von Kristinas bürgerlichem Leben läuft alles schief: Sie wird verdächtigt Zujarnidin keine Ahnung, was das ist, aber scheint nichts Gutes zu sein, hat auf jeden Fall einen Flair vom Anderssein, also interessant Wesentlich ist hier doch, das „Keine Ahnung“, weswegen das bei mir recht wenig Interesse auslöst. Ich kann nur mutmaßen: Eine tödlich, ansteckende Krankheit? Wohl kaum. Bestimmt etwas übernatürliches (Magier oder Mutant vielleicht). Das ist nicht neu, das ist aber auch nicht schlimm. Jedenfalls auch kein Geheimnis, das du nicht ohnehin auf den ersten 20 Seiten lüftest. Dann nenn es direkt beim Namen. […] verdächtigt zu den Zurjarnidin, einer Gruppe von Gestaltwandel, zugehören. zu sein, der neue Professor entpuppt sich als Frauenfeind aha, wenn das das Schlimmste ist, na gut, solange daraus nicht ein Feminismus-Traktat wird  und dubiose Burschenschafter drohen ihr mit dem Verweis von der Universität. Hm, sollte die Reihenfolge nicht anders sein? Eine Zujarnidin zu sein, müsste gefühlt schlimmer sein, als der Rauswurf und vor allem als der Frauenfeind. Ganz recht. Ist er ein Frauenfeind, oder bedrängt er sie vielmehr wegen des Verdachts ein Z… zu sein? Sollte schließlich zusammenpassen. So liest es sich wie
1. Sie ist ein Z
2. Es gibt noch (schlimmer?) einen Frauenfeind
3. (am Schlimmsten) eine Burschenschaft will sie Verweisen.

Sollten es unabhängige Punkte sein, dann stellt nir ganz richtig die Frage, was ist das schlimmste? (Und warum?)

Nur gut, dass sie den sympathischen Studenten Jan kennenlernt oh, mein Gott, nein!, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt Kopf an die Wand nir? Lies mal die Spitzenbücher unserer Indies. Ich mag's zwar auch nicht unbedingt, aber es hat Methode. . Doch etwas steht zwischen ihnen. Was kann es nur sein? Ein gefährliches Geheimnis. Was? Ein Geheimnis. *Trommelwirbel* ... Äh, nein. Das ist nicht mehr originell. Aber gebräuchlich.  Sehe ich daher nicht als dramatisch an.
Kristina kämpft für ihre Liebe und um ihr Leben schrecklich klischeehaft. s.o. Wird sie jemals so sein können wie alle anderen Sie will also Mainstrain sein? Warum zum Teufel?? Da bin ich vollkommen bei nir. Ihr Ziel ist es gewöhnlich zu sein. Täglich zur Arbeit (ähm Uni) zugehen, danach mit dem Hund spazieren und Lotto zu spielen, weil das Leben eben doch so gewöhnlich ist. Wenn ich auch mit einigem Leben kann, das ist (für mich) ein no-go. Zurück ins Regal und DANKE.


Mara hat Folgendes geschrieben:
1. Kapitel (Anfangsszene)

»Tod den Zujarniden!«
Erschrocken starrte Kristina den kräftigen Mann mit dem wirren weißen Haar an, der wie aus dem Nichts vor ihr aufgetaucht war. Sie war damit beschäftigt gewesen festzustellen, ob sie sich am richtigen Gleis der U-Bahn-Station eingefunden hatte. So hatte sie den vor sich hinmurmelnden Alten, der sich durch die Menschenmenge gedrängelt hatte, nicht bemerkt. Er fixierte sie mit seinen hellblauen Augen und blieb knapp vor ihr stehen. Kristina erschauerte und wich zurück, soweit es ihr auf dem überfüllten Bahnsteig möglich war.  1. Vermeide (wenn möglich) Hilfsverben. Brauchst du dazu Hilfe?
2. Zu Erst erschrickt sie, dann erschaudert sie. Das liegt sehr nahe beieinander. Letzteres würde ich daher (ohne Sinnverlust) streichen.
3. Die Überfüllung möglicherweise bildhafter beschreiben.

»Du! Du bist eine Zujarnidin!«, stieß der Mann hervor und deutete auf Kristina. Sie sah sich Hilfe suchend um. Ein Jugendlicher erwiderte ihren Blick und tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. Wie kommt er darauf? Weil sie zurückweicht?
In diesem Moment fuhr die U-Bahn in die Station ein und die Wartenden drängten vorwärts. Kristina stemmte sich gegen die Masse, um nicht an den Alten gedrückt zu werden. Dann kann sie bei der „zurückweich Aktion“ wirklich nicht viel Platz gehabt haben. Dazu später mehr. Er ließ sie nicht aus den Augen. Seine Augen folgten ihr bei jeder Bewegung (als habe sie eine ansteckende Krankheit) (Optional, aber verdeutlicht womöglich, dass es nicht unbedingt der Knaller ist, ein Z… zu sein, eben ähnlich toll wie hoch infektiös zu sein).
Grund: Lassen ist eine Passivkonstruktion.
Hier lässt ER etwas (tun).
Wichtig, und daher auch anschaulicher, ist jedoch, dass die AUGEN sie verfolgen.
Aktivkonstruktionen sind immer (oder in 99 % aller Fälle) interessanter.
Sie hörte Flüche, wurde links und rechts angerempelt. Könntest du auch veranschaulichen. Dadurch umgehst du sogar das Hilfsverb. Könntest du auch veranschaulichen. Dadurch umgehst du sogar das Hilfsverb.  Ein Signalton erklang. Die Türen schlossen sich und die Bahn setzte sich in Bewegung. Zurück blieben nur die Wenigen, die es nicht geschafft hatten, sich in die Wagen zu quetschen. Und Kristina. Und der Alte.
Kristina wagte es nicht, den Mann/ihn aus den Augen zu lassen. Sie hatte das Gefühl, dass er sich auf sie stürzen würde, sobald sie sich rührte. Die anderen Wartenden schienen ihre Zwangslage nicht zu bemerken.
Ganz langsam wich sie zurück. Der erstaunlich kräftig gebaute Alte machte jedoch auf jeden ihrer Rückwärtsschritte einen vorwärts.  Erzeugt das eine Bedrohung mit Nervenkitzel?
Vielleicht bin ich überkritisch, aber bei mir nicht. Ich erkenne zwar den Versuch, aber das fehlt etwas.
Verwende kurze Sätze. Dazu gehört auch, dass du Füllwörter und Adjektive eliminierst, wenn möglich (sie keinen großen oder gar keinen Wert für die Situation haben).

Ganz langsam wich sie zurück. Der erstaunlich kräftig gebaute Alte machte jedoch auf jeden ihrer Rückwärtsschritte einen vorwärts.
Adverbien:
Ganz
langsam
Füllwort
jedoch
Langer Satz:
Der [...] einen vorwärts.
Okay, gut Langsam brauchst du vielleicht (ich denke nicht, aber ich ich könnte damit Leben)
Ganz braucht du nicht. Der Nutzen ist gering. Was willst du sagen, sie ist langsamer als langsam?

Ich versuche, den Effekt an einem Beispiel zu verdeutlichen.

Sie wich zurück. Setzte einen Fuß hinter den anderen. Versuchte die Distanz zu vergrößern. Aber er folgte. Folgte bei jeder Bewegung, bei jedem Schritt.
(Man darf darüber Streiten, ob das vollständige Sätze sind. Nenn es zur Not künstlerische Freiheit Wink)
Dass er nicht zurück, sondern vorwärtsgeht, erschließt sich aus dem Kontext.
Ebenso ist es relativ unwichtig, wie er gebaut ist, wenn nötig beschreibe ihn vorher ausführlicher. (Jedoch: Er ist ein Kerl, sie ein Mädchen/junge Frau. Im Normalfall sind die körperlichen Unterschiede damit klar).

Aber kannst du einen Unterschied feststellen.
Wie wirkt das Beispiel auf dich? Funktioniert es? Natürlich kannst du schreiben, wie du willst. Ich mache nur Vorschläge. Nimm, was dir gefällt. Smile

»Ich weiß es!«, flüsterte er ihr verschwörerisch zu. »Du bist eine Zujarnidin! Ich höre deine Stimme in meinem Kopf!« Kristina war bis an die Wand zurückgedrängt worden. Woher kommt die? Kenn' ich sie schon?
Ich würde eventuell empfehlen, die Umgebung eingangs näher zu beschreiben. Falls du da nicht willst, auch gut, kein Problem.
Dann allerdings verwende einen unbestimmten, keinen bestimmten Artikel
 = eine Wand, nicht die Wand.


»Nein, nein! Sie irren sich!«
Ein gehässiges Grinsen breitete sich auf dem verwitterten Gesicht aus. »Ich irre mich nicht! Ich muss euch Zujarniden vernichten, sonst komme ich nie zur Ruhe!« Würde ich weiterlesen, würde ich hier (nach meinem Logikempfinden beurteilen und) auf Kausalitätslücken achten.

Doch wie gesagt, ist das für jetzt unwichtig.

»Lassen Sie mich in Frieden! Ich habe nichts getan!«, rief Kristina. Sie machte einen blitzschnellen Ausfallschritt zur Seite. Sofort stemmte der Mann seinen muskulösen Arm gegen die Wand und versperrte ihr den Weg.
»Du wirst niemanden mehr ins Unglück stürzen!«
Sein Gesicht näherte sich dem ihren, sodass sie seinen Atem spürte. Kristina holte tief Luft, um einen lauten Schrei auszustoßen. Wenn sie seinen Atem spürt. Na hoffentlich riecht er angenehm, sonst würde ich wohl keine Luft holen. Da erklang eine befehlsgewohnte Stimme: »Aber, aber! Wer belästigt denn da junge Damen?«
Eine große Hand legte sich auf die Schulter des Weißhaarigen und sogleich war eine Distanz zwischen ihm und Kristina geschaffen. Sie keuchte noch vor Schreck und starrte die beiden Polizisten an, die den Alten festhielten.
»Mein Freund, wir zwei reden jetzt einmal ein ernstes Wort miteinander!«
Kristina sah zu, wie einer der Beamten den Mann abführte, der immer noch Verwünschungen gegen sie ausstieß. Der andere wandte sich besorgt an sie: »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
Kristina nickte langsam/zögerlich.
»Es tut mir leid, dass der alte Herr Sie erschreckt hat. Er ist schon etwas wirr im Kopf. Aber bisher ist er noch nie gewalttätig geworden. Er hat Ihnen doch nichts getan?«
»Nein«, erwiderte Kristina mit belegter Stimme. Dazu unten mehr.
»Kann ich Ihnen noch irgendwie behilflich sein?«
»Nein, danke. Ich komme zurecht.«
Kristina packte ihre Tasche fester und trat an den Rand der Gleise, wo soeben die nächste U-Bahn einfuhr. So dramatisch hatte sie sich den ersten Tag ihres bürgerlichen Lebens nicht vorgestellt.

Okay.

Ich hoffe, dass meine Kommentar nicht allzu abschreckend auf dich wirken.  Bei einer Kritik geht es – so sehe ich das zumindest – vorrangig um „Fehlerquellen“ und dann um die positiven Aspekte.  Zum Abfeiern gibt es ihr andere Bereiche, aber auch die gehören natürlich  dazu.

Deinem möglichen Klappentext nach zu urteilen, geht die Geschichte in den Bereich Lovestory mit Fantasy. In dem Fall gehöre ich ohnehin nicht zu deiner Zielgruppe, wenngleich eigentlich mittlerweile in fast jedes Buch (dieses Genres) ein kleines Beziehungsdrama hineingehört, also alles gut soweit. Wink

Gut finde ich, dass du nicht direkt lüftest, wer oder was die L… (sorry, den Namen würde ich auch in einem Buch überlesen) sind. Die Andeutungen reichen mir vollkommen. Dennoch sollte die Auflösung noch in der Extrapolation deines Buches folgen, aber das ist dir vermutlich selbst klar.
Ich denke ebenso, dass du aus dem Stoff etwas machen kannst. Genaues kann ich mir aufgrund es doch sehr allgemeinen Klappentextes nicht vorstellen, doch keine Sorge, ich finde sehr viele KT's sind vor allem eines: Allgemein. Dennoch wäre ein klein wenig mehr Info nicht schlecht.
Ich gehe mal auf die „kritische Szene“ ein, wenngleich ich mir jetzt auch etwas aus den Fingern sauge (und das Thema nicht kenne).
Du wirst feststellen, dass ich in jedem Fall auch sehr allgemein bleiben werde.

Nur gut, dass sie den sympathischen Studenten Jan kennenlernt, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt. Doch etwas steht zwischen ihnen. Ein gefährliches Geheimnis.
Kristina kämpft für ihre Liebe und um ihr Leben. Wird sie jemals so sein können wie alle anderen

Nur gut, dass sie den sympathischen Studenten Jan kennenlernt, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt.

1. Sie lernt  den sympathischen Jan kennenlernt
2. Das ist gut.
3. Sie fühlt sich sofort zu ihm hingezogen.

Punkt 3 kannst du, glaube ich, problemlos streichen, denn Wenn Mann auf Frau trifft, erwartet man fast immer eine Liebesgeschichte (in diesem Genre) Wenn sie ihn anfänglich nicht leiden kann, dann ist es etwas besonderes und auch nur dann würde ich es erwähnen.

Punkt 2

Warum ist es gut, dass sie ihn kennenlernt? Das ist der Knackpunkt und das ist wichitg. Also gehört das (in allgemeiner Form) in den Klappentext.

Punkt 1

Wichtig ist, dass sie ihn kennenlernt. Dass sie ihn sympathisch findet, ist vielleicht für die Geschichte wichtig (man darf geteilter Meinung sein Razz), für den Klappentext aber nur bedingt.

Ich beantworte die drei Punkte für mich (du kannst andere Dinge im Kopf haben, dann schreib bitte auch die).

(Zum Glück lernt sie) Sie lernt Jan kennen, der auch auf die Uni geht. (Punkt 1)  Mit seiner Unterstützung gelingt es ihr die stetig schlimmeren Vorwürfe, Intrigen und Bedrohungen zu überstehen. (Punkt 2, denn das ist im Prinzip, warum es gut ist, ihn kennengelernt zuhaben).

Was folgt jetzt? Die wahre Bedrohung, der Wendepunkt, der Klimax […]

Was folgt bei dir?

Doch etwas steht zwischen ihnen. Ein gefährliches Geheimnis.
Jup. Der Klimax. So weit, so gut.

Das wird so erwartet und darum ist es gewöhnlich (geht aber, finde ich)
Was du höchstens machen könntest: Das gewöhnlich anders verpacken (es bleibt gewöhnlich, aber es kling nachher vielleicht nicht mehr ganz so).
Was wäre beispielsweise mit etwas mehr Handlung?

Doch Kristina muss (evtl. auf schmerzhafte Weise) feststellen, das Jan sich ihr immer mehr entzieht, je mehr sie sich kennenlernen. Bald ist sich Kristina sicher, dass er etwas vor ihr verbirgt.  (Es ist ein Geheimnis. SO! Smile; Das geht natürlich auch als Frage.)

Bleibt also noch ein vorsichtiger Blick gen Ende.

Kristina kämpft für ihre Liebe und um ihr Leben. Wird sie jemals so sein können wie alle anderen.

Vorweg. Es geht so. aber:

- Das es um Liebe geht, denkt sich jeder. Streiche es, denn es wird daher auch nicht benötigt.
- Dass es um ihr Leben geht, liest sich so spannend wie: Sie muss eine Entscheidung treffen, die nicht nur ihr Schicksal verändert, sondern das des ganzen Universums, ach Quatsch, des ganzen Multiversums am Besten gleich mit.

Was wissen wir den bis hier hin?

Er hat ein Geheimnis (oder er verheimlicht etwas vor ihr, das kommt auf's Gleiche hinaus).

Dann lass uns doch da ansetzen und versuchen, die Liebesbeziehung mit einfließen zulassen.

Weiß er am Ende mehr über ihre Gabe und hat ihre Beziehung/Freundschaft noch eine Chance? Kristina ist entschlossen für sie beide und für ein Leben in Freiheit zu kämpfen. (Okay, gerade der letzte Satz ist ausbaufähig. ).

Möglicherweise ist er ja selbst eine Art Z… Jäger. Smile

Nimm, was du gebrauchen kannst.

Weiter denke ich, dass du mir  deine Protagonisten nicht wirklich vorstellst. Wie sie fühlt oder was sie denkt, bekomme ich kaum mit.

Wenn ich etwas aus ihrer Gefühlswelt erfahre, dann bestenfalls das:
1. Sie hatte das Gefühl, dass er sich auf sie stürzen würde, sobald sie sich rührte.
Aber ist das ein „echtes“ Gefühl?
Natürlich musst du nicht schreiben „Sie fühlte sich ängstlich“, aber was drückt der Satz aus?
Bedrängnis vielleicht. Und als solche lass ich sie auch stehen.
2. »Nein«, erwiderte Kristina mit belegter Stimme.
Aus der belegten Stimme muss ich mir allerdings das Gefühl ableiten und sie könnte sich so auch anhören, weil sie kränkelt. Razz
3. So dramatisch hatte sie sich den ersten Tag ihres bürgerlichen Lebens nicht vorgestellt.
Ob ich aus dramatisch eine Gefühl herauslesen will oder nicht, bleibt wohl bei mir. Es ist nicht eindeutig. Daher halte ich es bestenfalls für eine schwache Gefühlsregung.
Kurzum. Die Gefühlsdichte, ihre Beweggründe so zu handeln, wie sie handelt, könnte m.E. stärker fokussiert werden. So ist sie mir ehrlich gesagt zu blass.

Den Grund dafür sehe ich in der relativ distanzierten Erzählweise.
Du kannst einen Externen oder internen Erzähler nutzen.
Ich behaupte deiner ist weitestgehend extern. In dem Fall bin ich als Leser darauf angewiesen, dass du mir ihre Gefühle erzählst.
Dein Text enthält aber relativ viel Handlung gemessen am Gefühlsleben deiner Prota.

Ich persönlich mag eine interne oder internere Sicht lieber. Geschmackssache.

Um etwas genauer zu erklären, wie ich mehr Gefühlsdichte erzeugen würde, greife ich zu einem weiteren Punkt:

Atmosphärische Dichte:

Ich meine damit, dass du für mich bildhafter schreiben könntest.
Dazu gehören auch die gehäuften Hilfsverben am Anfang. Sie lassen durch ihre Gleichartigkeit (Wortwiederholung) den Text so spannend werden, als würde ich einem Eisblock beim Schmelzen zusehen.

Ich nehme den ersten Absatz.

Tod den Zujarniden!«
Erschrocken starrte Kristina den kräftigen Mann mit dem wirren weißen Haar an, der wie aus dem Nichts vor ihr aufgetaucht war. Sie war damit beschäftigt gewesen festzustellen, ob sie sich am richtigen Gleis der U-Bahn-Station eingefunden hatte. So hatte sie den vor sich hinmurmelnden Alten, der sich durch die Menschenmenge gedrängelt hatte, nicht bemerkt.

Wie kannst du die HV vermeiden?

Vorweg: Alle wirst du nicht vermeiden können, das ist aber auch nicht schlimm. Smile
Reduziere sie, wo es möglich ist.

Bsp:
1. Erschrocken starrte Kristina den kräftigen Mann mit dem wirren weißen Haar an.
So! Wenn ich jetzt in ihre Gefühlswelt/Gedanken abtauche, schlage ich (womöglich) zwei Fliegen mit einer Klatsche.
Wo kam der auf einmal her?
2. Sie war damit beschäftigt gewesen festzustellen, ob sie sich am richtigen Gleis der U-Bahn-Station eingefunden hatte.
Okay, du wechselst in eine Rückblende. Das geht in diesem Fall nicht ohne HV.
Aber bei Rückblenden gibt es trotzdem einen Trick.
Beginne mit der Rückblende.
Damals, als ich noch ein Kind gewesen bin, spielten wir immer im Freien. Einen Fernseher konnten wir uns nicht leisten, und der Computer war noch nicht erfunden.
Dann wechselst du vom Perfekt zurück in den Imperfekt.
Am liebsten spielten wir mit einem alten, zerfetzten Lederball. Ich stand am liebsten im Tor, schürfte mir auch manchmal die Knie auf, wenn ich nach dem Ball hechtete.
(Vergleiche: Am liebsten haben wir mit einem alten, zerfetzten Lederball gespielt. Bin bin am liebsten im Tor gestanden, habe mir auch manchmal die Knie aufgeschürft, wenn ich nach dem Ball hechtetet bin.
; Was klingt besser?)
Um die Rückblende wieder aufzulösen benutzt du ein Signalwort oder Satz wie beispielsweise:
Jetzt kommt ihr Kinder nicht mehr ohne Smartphone aus.
Aber das ist schon eine Ewigkeit her.

Damit kannst du den Großteil der HV bei Rückblenden vermeiden.
In deinem Fall ist die Rückblende recht kurz. Damit gewinnst du also nicht viel.
Was du tun könntest, wäre direkt im Imperfekt zu bleiben.
Als sie an der U-Bahn Station ankam, stellte sie als erstes Fest, ob sie auch am richtigen Gleis stand.
Nur als Beispiel.
3. So hatte sie den vor sich hinmurmelnden Alten, der sich durch die Menschenmenge gedrängelt hatte, nicht bemerkt
Hier kannst du (ähnlich wie bei 1.) wieder in die Gedanken eintauchen. Stell z.B. eine Vermutung an.
Vielleicht hatte sie deswegen den Alten durch Menschenmenge um sie herum nicht bemerkt.
(Alternativ: Vielleicht bemerkte sie deswegen … (allerdings ist die Vermutung im Nachhinein. Manchmal gilt eben auch: Du musst natürlich nicht jedes HV auf Teufel komm raus vermeiden. Manchmal verschlimmbesserst du es dadurch auch. Wichtig ist im Prinzip nur, dass gezielt mit HV arbeitest und das du dir treu bleibst. Was willst du? Was sagen deine Gefühle zum Text? Nur was auch dir gefällt kann langfristig auch anderen Gefallen. Was bringt ein der beste Text, wenn ihm das fehlt, was für dich wichtig ist? Wenn dem Text „die Seele“ fehlt?


 BTW: Der Satz ist aber sowieso etwas tückisch.
Du schreibst dass der Alte vor sich hinmurmelt und dass er sich durch die Menschenmenge drängelt. DAS hat SIE aber nicht mitbekommen. Folglich kann sie es auch nicht wissen.
Bei dieser Stelle nutzt du also den Erzähler, den auktorialen/allwissenden.  
Das ist kein Fehler, aber ICH finde, dass du dadurch Gefahr läufst, das Leseerlebnis zu reduzieren.  Du (der Erzähler) teilst mir (dem Leser) mit, was ich wissen soll und was nicht. Dadurch erlebe ich die Geschichte aber so, wie du es für richtig hältst. Im Prinzip servierst du mir deine Geschichte und engst ein wenig ein, wie ich die Geschichte wahrnehmen soll/kann.
Ich erlebe sie lieber „auf meine Weise“.

Außerdem hat meine Meinung diesbezüglich keine Allgemeingültigkeit. Ich sprach auch nur von „Gefahr laufen“ , nicht dass es auch so ist. Wie so vieles ist das Geschmackssache.



Bildhaftes Schreiben.

Wenn ich behaupte, dass du keine Bilder erzeugst, dann lüge ich. Aber ich denke da geht mehr.
Das sind die Stellen, bei denen ich schrieb („dazu unten mehr“) oder wo ich gezielt auf „Bildhafter schreiben“ eingegangen bin.

Kristina erschauerte und wich zurück, soweit es ihr auf dem überfüllten Bahnsteig möglich war.

Aha, okay, das steht es ist überfüllt, na dann glaube ich dir (was bleibt mir auch anderes übrig).
 Kann man dieses
„soweit es ihr auf dem überfüllten Bahnsteig möglich war.“
anders oder genauer beschreiben?
Bsp: Kristina erschauerte und, wich zurück und rempelte jemanden an. „He“, motzte eine verärgerte Stimme, „Pass doch auf.“
Mehr und mehr Personen erschienen in ihrem Sichtfeld. Einige drehten sich zu ihr um, wenn sie an ihnen vorbei schritt, beäugten sie. Es war zu voll um zu entkommen, aber die Massen schützen gleichzeitig, denn auch dem Alten machten sie zu schaffen.


Nimm' s auch nur als Beispiel, denn eines steht natürlich auch fest. Je mehr du beschreibst, desto mehr blähst du den Text auf. (Das muss nicht unbedingt ein Vorteil sein. Auch hier musst du entscheiden, was du willst, aber es sollte dir bewusst sein.)

Also: Wo du was und wie viel einsetzt, bleibt ganz bei dir.


Dann noch ein Punkt, den du aber getrost verwerfen kannst, denn manchmal habe ich das Gefühl, dass es nur eine Eigenheit von mir ist.

Adjektive.

Sind wichtig, klar.
Aber du solltest darauf achten, dass sie treffen und nicht überhand nehmen.

Erschrocken starrte Kristina den kräftigen Mann mit dem wirren weißen Haar an, der wie aus dem Nichts vor ihr aufgetaucht war.

Brauchst du alle Adjektive?

Darfst du selbst entscheiden. Ich sag mal sie stören mich nicht. (Über das Erschrocken könnte man diskutieren. Warum sage ich gleich.)

Und hier?

Ein gehässiges Grinsen breitete sich auf dem verwitterten Gesicht aus.

Keine Sorge. Ich behaupte, die meisten würden das so schreiben (wie gesagt, das ist mein persönliches Problem).

Nun denn, dennoch:

Wie sieht gehässig aus? Wie verwirrt? Und was ist mit erschrocken?

Mit Adjektiven beschreibst du etwas oder gibst Dingen eine Eigenschaft.
Aber wenn du beispielsweise eine klare Vorstellung von gehässig hast, die unmissverständlich, die eindeutig ist, was hindert dich daran, genau das zu nutzen.
Ist es dann nicht bildhafter?

Auch hier gilt: Nicht jedes Adjektiv sollst du umschreiben, sonst kann sich der Text aufblähen. Andererseits überlädst du den Text auch, wenn du zu viele Adjektive benutzt.

Bsp (für ein meist überflüssiges Adjektiv (subjektiv empfunden).

heftig.

Er rannte auf der Straße , rutschte aus und schlug heftig mit dem Knie auf dem asphaltierten Grund auf.

Aua.
Aber: heftig kann alles sein. (oder zumindest vieles)
Und: Aufschlagen ist meist mit Geschwindigkeit verbunden und damit heftig. Hab noch nie gehört, dass jemand sanft wie eine Feder mit dem Knie auf den Boden aufgeschlagen ist, noch hinzu, wenn er rannte.

Wie wäre es mit:

Er rannte auf der Straße, rutschte aus und schlug mit dem Knie auf den  asphaltierten Grund auf. Das Knirschen in seinem Bein und der explodierende Schmerz, trieben ihm die Tränen in die Augen. Er rollte sich ab, zog dabei ein rotes Rinnsal hinter sich her.
Nun gut: Heftig kann man natürlich auch anders benutzen.

Er schlug so heftig mit dem Knie auf den Boden auf …
Aber das geht nur, weil du durch diese Formulierung „gezwungen“ wirst das schnöde heftig zu beschreiben. Dann und nur dann unterstreicht das heftig,  was da soeben passiert.
Sonst ist es einfach nur öde und meist eh nur inflationär verwendet.

So jetzt habe ich aber genug gequatscht. Außerdem leidet meine Konzentration. Ich hoffe, das merkt man dem Text nicht an.

Vielleicht hilft' s dir trotzdem weiter. Außerdem scheine ich den Text anders zu sehen, als die anderen.

Viele Grüße,

Pheno


_________________
Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.

-Arthur Schopenhauer
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Mara
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Beitrag25.04.2016 21:59

von Mara
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Jetzt muss ich mich einfach kurz melden: Danke für eure Rückmeldungen - ganz besonders an Pheno. Die viele Zeit die du in meinen Text investiert hast, weiß ich wirklich zu schätzen! Ich werde  alle deine Anmerkungen (und natürlich auch deine NothingIsReal!) gründlich durcharbeiten - aber ich glaube, da sitze ich sicher mindestens zwei bis drei Stunden dabei. Leider habe ich in den nächsten Tagen nur ganz wenig Zeit. Also bitte nicht böse sein, wenn es ein bisschen dauert, bis ich mich wieder melde (und dann vielleicht ein paar Rückfragen habe)!
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Muskat
Eselsohr


Beiträge: 343



Beitrag26.04.2016 10:59
Mara
von Muskat
Antworten mit Zitat

Hallo Mara,

nun will ich mich nochmal melden. Wie ich oben schrieb, benötigst du den Rückblick nicht. Es ist davon auszugehen, dass die Prota am Bahngleis steht, weil sie mit der Bahn fahren will, das ist die eine Aussage des Rückblicks. Die andere ist die, dass sie den Altan nicht hat kommen sehen. Du erzählst im Satz davor, dass er wie aus dem Nichts erscheint, folglich ist klar, dass sie ihn nicht hat kommen sehen. Streich den Rückblick doch.
In jedem Fall lass die Prota keine Vermutungen anstellen, dafür bleibt ihr keine Zeit, sie wird gerade davon abgelenkt, dem Alten auszuweichen.


Liebe Grüße

Muskat
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Mara
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Beitrag30.04.2016 09:00

von Mara
Antworten mit Zitat

Eure Rückmeldungen, ob bereits im Klappentext erklärt werden soll „Was sind Zujarniden?“ waren widersprüchlich. Da das tatsächlich von einer Sekte bis zu Außerirdischen alles sein kann, habe ich mich für eine Erklärung entschieden.

Klappentext – Variante 3:
Schon am ersten Tag von Kristinas bürgerlichem Leben läuft alles schief: Der neue Professor entpuppt sich als Frauen- und Zujarnidenfeind, dubiose Burschenschafter drohen ihr mit dem Verweis von der Universität und dann wird sie auch noch verdächtigt Zujarnidin zu sein. Eine von denen, die regelmäßig in das unauffindbare Zujarnidenreich verschwinden.
Da lernt sie den sympathischen Studenten Jan kennen. Schon bald sind die beiden unzertrennlich. Doch völlig überraschend beendet er ihre Beziehung. Kristina ist verzweifelt.
Zudem haben die Zujarnidengegner offenbar recht: Stromausfälle, Verletzte und Tote stürzen das Land ins Chaos. Wollen die Zujarniden wirklich die Macht über die Menschheit erringen? Auf einmal muss Kristina nicht nur um ihre Liebe kämpfen, sondern auch um ihr Leben.

Romaninfo:
- Die ersten 25% liegt der Fokus auf der Liebesgeschichte.
- Die restlichen 75 % geht es um die Verfolgung der Zujarniden.
- Das einzige phantastische Element im Roman ist die Existenz der Zujarniden.

Das mich interessiert:
- Würdest du aufgrund dieses Klappentextes einen Blick ins Buch werfen?
- Hast du Verbesserungsvorschläge für mich?

Ich freue mich auf eure Rückmeldungen!
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Mara
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Beitrag30.04.2016 09:08

von Mara
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Über eure Rückmeldungen zum ersten Kapitel habe ich lange nachgedacht und bereits jetzt einiges für mein gesamtes Schreiben mitgenommen. Ein paar Fragen sind bei mir dazu aber auch aufgetaucht.

Hilfsverben

Das Hilfsverben vermieden werden sollen, wußte ich.
Sie ist glücklich. => Sie strahlte ihn glücklich an.
Aber für die Bildung des Perfekt und Plusquamperfekt muss ich sie doch verwenden. Wie soll man sie da vermeiden? Oder Pheno, meinst du, man soll versuchen auf diese Zeitformen zu verzichten?

Das man Rückblenden oft so gestaltet, dass man nur die ersten ein oder zwei Sätze im Plusquamperfekt schreibt und dann wieder ins Imperfekt zurück wechselt – das habe ich in meinem Roman auch so gemacht. Das Rückblenden, wenn möglich, vermieden werden sollen ist mir auch klar! Smile

Rückblende
Zitat:

Sie war damit beschäftigt gewesen festzustellen, ob sie sich am richtigen Gleis der U-Bahn-Station eingefunden hatte.


An dem Satz habe ich bereits lange „herumgedoktert“, aber dass es sich um eine „1-Satz-Rückblende“ handelt, war mir nicht bewußt. Der Satz soll zwei Infos transportieren:
- Der Leser soll orientiert werden: Wo sind wir?
- Es soll zeigen, dass Kristina nicht täglich mit dieser U-Bahn fahrt.
Aufgrund deiner Ausführungen Pheno, habe ich eine andere Lösung gefunden: Die Info in Form eines Gedankens zu geben. Das würde auch einen anderen Punkt „erschlagen“: Mehr aus Kristinas Innensicht zu schreiben. Allerdings scheint es mir das Bedrohungsszenario, dass ich aufbaue, zu schwächen. Was meint ihr?

Die geänderte Version:
Erschrocken starrte Kristina den kräftigen Mann mit dem wirren weißen Haar an. Wo kam der den auf einmal her? Jetzt wusste sie wieder nicht, ob sie sich am richtigen Gleis der U-Bahn-Station befand. Der Alte blieb knapp vor ihr stehen und fixierte sie mit seinen hellblauen Augen. Sie erschauerte. Was wollte er von ihr? Sie wich zurück, soweit es ihr auf dem überfüllten Bahnsteig gelang.

Erzähler / Atmosphärische Dichte

Zitat:
Die Gefühlsdichte, ihre Beweggründe so zu handeln, wie sie handelt, könnte m.E. stärker fokussiert werden. So ist sie mir ehrlich gesagt zu blass.

Den Grund dafür sehe ich in der relativ distanzierten Erzählweise.
Du kannst einen Externen oder internen Erzähler nutzen.
Ich behaupte deiner ist weitestgehend extern.

 
Diese Anmerkung hat mich zunächst ziemlich betroffen gemacht. Den für mich war klar: Diese Szene ist aus Kristinas Perspektive geschildert. Aber deine Beispiele haben mir verdeutlicht was du meinst. Meine erzählerische Kamera ist zwar hinter Kristinas Schulter – aber sie taucht nie „in“ Kristina ein. Als ich jetzt versucht habe, das zu ändern, bin ich immer dabei gelandet, Kristinas Gedanken wiederzugeben. Gibt es auch noch andere Möglichkeiten „aus dem Inneren“ einer Figur bzw. mit weniger Distanz zu schreiben?

Bildhaftes Schreiben
Ich habe das in der neuen Fassung mehr probiert. Dabei habe ich absichtlich so wage Ausdrücke wie „der Mann“ und „die Frau“ verwendet. Den der Hauptfokus soll auf Kristina und dem Alten liegen. Von den beiden soll nicht zuviel abgelenkt werden. Ich bin unsicher, ob das jetzt wirklich besser ist. Wäre interessant, wie ihr das empfindet! (Die neue Textfassung hänge ich dann gleich unten an.)
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Mara
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Beitrag30.04.2016 09:12

von Mara
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Hier meine überarbeitete Fassung, die ich unter Berücksichtigung aller Rückmeldungen erstellt habe. Wie findet ihr sie?

Kapitel 1 (Anfangsszene - überarbeitet)


»Tod den Zujarniden!«
Erschrocken starrte Kristina den kräftigen Mann mit dem wirren weißen Haar an. Wo kam der den auf einmal her? Jetzt wusste sie wieder nicht, ob sie sich am richtigen Gleis der U-Bahn-Station befand. Der Alte blieb knapp vor ihr stehen und fixierte sie mit seinen hellblauen Augen. Sie erschauerte. Was wollte er von ihr? Sie wich zurück, soweit es ihr auf dem überfüllten Bahnsteig gelang.
»Du! Du bist eine Zujarnidin!«, stieß der Mann hervor und deutete auf Kristina. Hilfe suchend sah sie sich um. Ein Jugendlicher erwiderte ihren Blick und tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn.
In diesem Moment fuhr die U-Bahn in die Station ein und die Wartenden drängten vorwärts. Kristina stemmte sich gegen die Masse, um nicht an den Alten gedrückt zu werden. Seine Augen folgten jeder ihrer Bewegungen. Fluchend schob sich ein Mann an ihr vorbei, eine Frau rempelte sie an. Ein Signalton erklang. Die Türen schlossen sich und die Bahn setzte sich in Bewegung. Zurück blieben die Wenigen, die es nicht geschafft hatten, sich in die Wagen zu quetschen. Und Kristina. Und der Alte.
Kristina wagte es nicht, ihren Blick abzuwenden. Mit angespannten Muskeln stand er vor ihr. Er würde sich doch nicht auf sie stürzen? Oder doch? Aus den Augenwinkeln sah sie, wie der Bursche neben ihr in sein Handy tippte. Das Lachen zweier Frauen übertönte das Zeitungsrascheln eine vorbeigehenden Geschäftsmannes.
Sie wich zurück. Setzte einen Fuß hinter den anderen. Aber er folgte ihr. Folgte jeder Bewegung, jedem Schritt.
»Ich weiß es!«, flüsterte er ihr verschwörerisch zu. »Du bist eine Zujarnidin! Ich höre deine Stimme in meinem Kopf!«
Kristina spürte die Wand in ihrem Rücken.
»Nein, nein! Sie irren sich!«
Ein gehässiges Grinsen breitete sich auf dem verwitterten Gesicht aus. »Ich irre mich nicht! Ich muss euch Zujarniden vernichten, sonst komme ich nie zur Ruhe!«
»Lassen Sie mich in Frieden! Ich habe nichts getan!«, rief Kristina. Sie machte einen blitzschnellen Ausfallschritt zur Seite. Sofort stemmte der Mann seinen muskulösen Arm gegen die Wand und versperrte ihr den Weg.
»Du wirst niemanden mehr ins Unglück stürzen!«
Sein Gesicht näherte sich dem ihren. Sie spürte seinen Atem. Kristina holte tief Luft, um einen lauten Schrei auszustoßen. Da erklang eine befehlsgewohnte Stimme: »Aber, aber! Wer belästigt denn da junge Damen?«
Eine große Hand legte sich auf die Schulter des Weißhaarigen und schaffte eine Distanz zwischen ihm und Kristina. Gerettet! Sie keuchte noch vor Schreck und starrte die beiden Sicherheitskräfte an, die den Alten festhielten.
»Mein Freund, wir zwei reden jetzt einmal ein ernstes Wort miteinander!«
Einer der beiden führte den Mann ab, der immer noch Verwünschungen gegen sie ausstieß. Wieso hatte er gerade sie attackiert?  
»Alles in Ordnung mit Ihnen?«, wandte sich der andere Uniformierte an sie.
Kristina nickte zögernd.
»Es tut mir leid, dass der alte Herr Sie erschreckt hat. Er ist schon etwas wirr im Kopf. Aber bisher ist er noch nie gewalttätig geworden. Er hat Ihnen doch nichts getan?«
»Nein«, erwiderte sie mit belegter Stimme.
»Kann ich Ihnen noch irgendwie behilflich sein?«
»Nein, danke. Ich komme zurecht.«
Kristina packte ihre Tasche fester und trat an den Rand der Gleise, wo soeben die nächste U-Bahn einfuhr. So dramatisch hatte sie sich den ersten Tag ihres bürgerlichen Lebens nicht vorgestellt.
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Wolfin
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Beitrag30.04.2016 10:18

von Wolfin
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Der überarbeitete Text gefällt mir jetzt viel besser. Ich würde gerne mehr lesen. Ich würde gerne mehr über Kristina wissen wollen. Ist sie eine Zujarnide?

_________________
Mir reicht, dass ich weiß, dass ich könnte, wenn ich möchte.
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Phenolphthalein
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Beitrag30.04.2016 11:35

von Phenolphthalein
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Mara hat Folgendes geschrieben:
Eure Rückmeldungen, ob bereits im Klappentext erklärt werden soll „Was sind Zujarniden?“ waren widersprüchlich. Da das tatsächlich von einer Sekte bis zu Außerirdischen alles sein kann, habe ich mich für eine Erklärung entschieden.

Klappentext – Variante 3:
Schon am ersten Tag von Kristinas bürgerlichem Leben läuft alles schief: Der neue Professor entpuppt sich als Frauen- und Zujarnidenfeind, dubiose Burschenschafter drohen ihr mit dem Verweis von der Universität und dann wird sie auch noch verdächtigt Zujarnidin zu sein. Eine von denen, die regelmäßig in das unauffindbare Zujarnidenreich verschwinden.
Da lernt sie den sympathischen Studenten Jan kennen. Schon bald sind die beiden unzertrennlich. Doch völlig überraschend beendet er ihre Beziehung. Kristina ist verzweifelt.
Zudem haben die Zujarnidengegner offenbar recht: Stromausfälle, Verletzte und Tote stürzen das Land ins Chaos. Wollen die Zujarniden wirklich die Macht über die Menschheit erringen? Auf einmal muss Kristina nicht nur um ihre Liebe kämpfen, sondern auch um ihr Leben.

Romaninfo:
- Die ersten 25% liegt der Fokus auf der Liebesgeschichte.
- Die restlichen 75 % geht es um die Verfolgung der Zujarniden.
- Das einzige phantastische Element im Roman ist die Existenz der Zujarniden.

Das mich interessiert:
- Würdest du aufgrund dieses Klappentextes einen Blick ins Buch werfen?
- Hast du Verbesserungsvorschläge für mich?

Ich freue mich auf eure Rückmeldungen!


Meine (!erste!) Intension:

Den ersten Absatz finde ich trotz allem recht nichtssagend.
Der Prof ist im Prinzip lediglich ein Störenfried. Welche Gefahr von ihm ausgeht, bleibt mir schleierhaft.
Eine Studentenverbindung droht mit einem Univerweis. Wusste gar nicht, dass sie die Mittel dazu haben.
Und nur weil sie in ein unauffindbares Reich »verschwinden« kann, wird sie gejagt?
Na ja!
Das ist ein viel zu klassisches Gut gegen Böse. Der Böse tut alles nur deswegen, weil er die destruktive Kraft ist, das reicht als Motivation und das ist der (einzige) Grund.

Der zweite Absatz wirkt auf mich spannender.
Sie lernt jemanden kennen, zu dem eine intensive Verbindung entsteht. Das ist dahingehend interessanter, weil die dieses »Schon bald sind sie unzertrennlich.«, eine Entwicklung beschreibt und die sind in Romanen wichtig.
Toll auch der Wendepunkt. Er verlässt sie überraschend. Stellt sich natürlich sofort die Frage warum? Das schafft Interesse.
Weiter finde ich in diesem Absatz den Grund der Zujarnidingegner, sie zu bedrängen, und er ist nicht unerheblich.  
Der dann doch recht gewöhnliche letzte Satz: Auf einmal muss Kristina nicht nur um ihre Liebe kämpfen, sondern auch um ihr Leben.« Erhält dadurch eine größere Dynamik:
1. Wird sie von den Gegnern verfolgt?
2. Stellt sie sich gegen die Zujarnidin und wird von ihnen verfolgt.
3. Beides zusammen.

Im zweiten Absatz werden einige »Fehler« es ersten wieder gutgemacht.

Böse ist nicht gleich böse, denn offenbar sind die Zujarnidin selbst kein unbeschriebenes Blatt. Der Grund, ihnen misstrauisch gegenüberzustehen, sie sogar zu verfolgen oder zu denunzieren ist schließlich nicht nur die Freude am Leid anderer. (Wenn es dir gelingt, das im Buch herauszuarbeiten, dann alle Achtung.  Etwas, das eine Rowling bis jetzt noch nicht verstanden hat. Die Qualität ihrer Bücher liegt ganz woanders.)

Ich würde daher empfehlen, dem ersten Absatz mehr Kausalität und Substanz zu geben.
Verallgemeiner nicht zu sehr.*

- Prof ist Frauen- und Zujarnidenfeind. Bumm. Na klar kann sie da keinen Stich erreichen.
Ich habe die Schule abgebrochen, weil meine Lehrerin so ein Arsch war. Die wollte doch, dass wir alle versagen. Der Grund für mein Scheitern liegt bei ihr (und überhaupt nicht bei mir).

- Die Burschenschaft will die von der Uni schmeißen.
Sind eben alles miese Schweine, die sich an ihrem Scheitern hochziehen.
Ihr Verhalten im Buch kannst du gerne so beschreiben (denn das äußert sich meist so. Wenn ich jemanden - aus welchem Grund auch immer - nicht leiden kann, dann schneide ich ihn, oder sag ihm ganz klar, warum ich nicht mit ihm zutun haben will. Für Letzteres gehört aber auch eine persönliche Stärke, die vielen fehlt.), aber der Grund dafür ist doch ein anderer, oder?

- Sie wird bedrängt, weil sie in eine »fremde/ unauffindbare« Dimension wechseln kann.
Wo sind wir hier? Auf einer amerikanischen Highschool? Du bist keine Cheerleaderin, bist unauffällig und hast keine Chance beim Quarterback, darum hassen wir dich?
Herrje bitte keine weitere Teeniestory. Davon gibt es wirklich genug.

*Diese »Verallgemeinerungen« sind ja zudem falsch, wie der zweite Absatz andeutet. Sachaffe sie also besser nicht, das ist total »Gähn«.

Zitat:
Schon am ersten Tag von Kristinas bürgerlichem Leben läuft alles schief:


Ist okay: Aber diese bürgerlich stört mich ein wenig. War sie davor nicht bürgerlich? Wo war sie dann? Etwas bei den Zujarniden? Dann müsste sie ja wissen, dass sie zu denen gehört. Nun denn lass es trotzdem, wenn dir dazu nichts einfallen will.

Zitat:
Ihrem neuen Professor kann sie nichts recht machen. Immer beobachtet er sie und scheint nach jedem Fehler zu suchen.

(Der Grund fehlt auch hier - das sollte auch so bleiben, denn es sorgt für Fragen nach dem Grund - , aber er ist nicht pauschal einfach ein »Arschloch«.)
Zitat:
Außerdem bedrängen sie die okkultistischen Spreewaldgurkenanbeter, eine dubiose Burschenschaft. Sie glauben sie gehöre zu den Zujarniden, die von ihrem verborgenen Reich aus, die Weltherrschaft anstreben sollen.


Das ist nicht das gelbe vom Ei. Sicher fällt dir ggf. etwas besseres ein. Mir geht es nur darum, die beiden Absätze Miteinader zu verbinden.
Wenn es dir nicht gefällt und du anderer Meinung bist als ich, dann ist das vollkommen okay. Du musst natürlich nichts ändern und ich muss nicht recht haben.

Ich weiß nicht, ob ich mir das Buch kaufen würde, aber ich kann mir Vorstellen eine Leseprobe zu lesen.

Zum Kapitel und deinen Rückfragen melde ich mich ein anders Mal. Kann aber etwas dauern.

Viele Grüße (げんき で; genki.de),

Pheno


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Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.

-Arthur Schopenhauer
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purpur
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Beitrag30.04.2016 11:48

von purpur
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GutenMorgen Very Happy liebe Mara,

dein Text gefällt mir, find ich, ist dir sehr gelungen!
Beim Lesen erlebe ich ähnlich, wie
neulich beim Text von Mettbrötchens -"Eine andere Brechung des Lichts".
Starke, über Rolling Eyes starke, unglaubliche Bilder!
 Kommt noch was?
ich wünsch dir
ein schönes Wochenende,
sonnige Grüße
PpPia


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drusilla
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Ei 7


Beitrag30.04.2016 11:49

von drusilla
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Mir gefallen Text und Klappentext nun sehr gut! Die Arbeit hat sich gelohnt! Würde ich gerne weiterlesen
Lg, drusilla
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Muskat
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Beitrag30.04.2016 12:43
Mara
von Muskat
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Hallo Mara,

dein Text hat durch die Überarbeitung deutlich gewonnen.
Unklar ist für mich, warum Kristina nun nicht weiß, ob sie am richtigen Gleis steht. Den Zusammenhang zwischen dem Auftauchen des Mannes und der Orientierungslosigkeit Kristinas bekomme ich nicht hin, da fehlt etwas. Bspw. der Mann verdeckt eine Hinweistafel oder Ähnliches. Denn der Schreck lässt sie wohl eher innehalten oder lief sie davon?

Weiter kannst du noch einige "Kristinas" durch das Personalpronom ersetzen.

Zu deiner Frage der Perspektive: Steckst du in Kristina, dann nimmst du alles mit ihren Sinnen wahr, nicht bloß durch ihre Augen, sie besitzt auch Gehör, Gefühl, Geruch, Geschmack.

Ein Beispiel zur Verdeutlichung im ersten Satz in deinem Text.
"Erschrocken starrte Kristina..."

Da betrachtest du Kristina von außen, nur so kannst du ihr erschrecktes Starren wahrnehmen.

Steckst du in ihr, dann erzählst du, wen sie anstarrt und was sie dabei empfindet. So könnte das zum Beispiel lauten:

Musste der Typ sie derart erschrecken! Ihr blieb beinahe das Herz stehen.

Das dient nur als Beispiel, es sind nicht literarisch wertvolle Sätze.

Ich hoffe, ich konnte helfen.

Liebe Grüße

Muskat
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Mara
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Beitrag30.04.2016 15:06

von Mara
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Prima, dass ihr mir alle so mit meinen Texten weiterhelft!

@Wolfin, Pia, Drusilla: Danke für eure aufmunternden Worte!

@Muskat: Mit dem Satz, dass sie versucht festzustellen, auf welchem Gleis sie sich befindet, wollte ich die Info transportieren, dass sie nicht täglich mit der U-Bahn fährt. Aber zu diesem Zeitpunkt ist diese Information vermutlich nicht relevant und kann ganz entfallen.
Danke zu deiner Erklärung zur Frage, wie man mehr aus dem "Inneren" einer Figur schreibt. Damit ist mir das ein bisschen klarer. Dein Beispiel war dazu sehr hilfreich.

Ist es eigentlich eine allgemein verbreitete Ansicht unter Autoren: "Je mehr von innen, desto besser"? Auf jeden Fall werde ich mir unter dem Gesichtspunkt mal ein paar Romane in meinem Bücherregal ansehen.

@Pheno: Während ich auf dein Feedback zu meiner Szene warte, setze ich mich noch einmal an den Klappentext. Schon als ich ihn hier eingestellt habe, hatte ich den Verdacht, dass hier noch ein hartes Stück Arbeit auf mich wartet. Aber mit kleinen Schritten kämpfe ich mich vorwärts!
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Muskat
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Beitrag30.04.2016 15:16
Mara
von Muskat
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Hallo Mara,

es geht bei den Perspektiven nicht darum, möglichst viel von innen zu erzählen, sondern um die Wahl der Perspektive. Entscheidest du dich für die interne, wie hier, dann erzähle auch intern, das heißt: Aus Kristina heraus.

Schlüpfst du in Kristina,dann kann der Leser leichter folgen.

Liebe Grüße

Muskat
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Phenolphthalein
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Beitrag30.04.2016 16:18

von Phenolphthalein
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Hallo Mara,

Mara hat Folgendes geschrieben:
Über eure Rückmeldungen zum ersten Kapitel habe ich lange nachgedacht und bereits jetzt einiges für mein gesamtes Schreiben mitgenommen. Ein paar Fragen sind bei mir dazu aber auch aufgetaucht.

Hilfsverben

Das Hilfsverben vermieden werden sollen, wußte ich.
Sie ist glücklich. => Sie strahlte ihn glücklich an. Hier hast du vor allem ein HV durch ein starkes Verb ersetzt. Das nur nebenbei. Smile Das macht's natürlich besser.
Aber für die Bildung des Perfekt und Plusquamperfekt muss ich sie doch verwenden. Wie soll man sie da vermeiden? Oder Pheno, meinst du, man soll versuchen auf diese Zeitformen zu verzichten?

Ich schieb bereits, dass du nicht alle HV vermeiden kannst.
Ich hat Folgendes geschrieben:
Vorweg: Alle wirst du nicht vermeiden können, das ist aber auch nicht schlimm.

Die Frage beantwortest du außerdem selbst:
Du hat Folgendes geschrieben:
Das Rückblenden, wenn möglich, vermieden werden sollen ist mir auch klar! Smile


Das man Rückblenden oft so gestaltet, dass man nur die ersten ein oder zwei Sätze im Plusquamperfekt schreibt und dann wieder ins Imperfekt zurück wechselt – das habe ich in meinem Roman auch so gemacht. Das Rückblenden, wenn möglich, vermieden werden sollen ist mir auch klar! Smile

Um die Frage aber genauer zu beantworten: Keiner käme auf die Idee, ein Buch im Perfekt oder Plusquamperfekt zu scheiben, oder? Die bevorzugte Variante ist Imperfekt (oder Präsenz).
Wenn es geht, vermeidest du also (vollkommen automatisch) den Perfekt oder Plusquamperfekt, aber natürlich geht das nicht immer, wie etwa in Rückblenden.
Auch wird es dir sicher immer wieder passieren, dass du ins stetige »war« abdriften wirst. Zumindest geht das - meiner Erfahrung nach - sehr vielen so, mir auch.
Das ist auch kein Ding, denn deine Testleser werden dich darauf aufmerksam machen.

Je mehr du jedoch bemüht bist, die HV im Vorhinein zu eliminieren, umso leichter wird es dir auch fallen, wenn du einmal nicht darauf geachtet hast.

Das Problem mit HV hattest du, meine ich, auch überwiegend am Anfang. Hier stellt sich dann die Frage, die Muskat als Statement in den Raum wirft:
Muskat hat Folgendes geschrieben:
Wie ich oben schrieb, benötigst du den Rückblick nicht

Wenn es für dich wichtig ist, dass die auf dem Gleis steht, könntest du damit beginnen, wie sie ankommt. Erleben statt nacherzählen.
Rückblenden nur, wenn nötig.
Ich habe deine neue Version noch nicht gelesen, bin gespannt, wie du das gelöst hast.


Rückblende
Zitat:

Sie war damit beschäftigt gewesen festzustellen, ob sie sich am richtigen Gleis der U-Bahn-Station eingefunden hatte.


An dem Satz habe ich bereits lange „herumgedoktert“, aber dass es sich um eine „1-Satz-Rückblende“ handelt, war mir nicht bewußt. Der Satz soll zwei Infos transportieren:
- Der Leser soll orientiert werden: Wo sind wir?
- Es soll zeigen, dass Kristina nicht täglich mit dieser U-Bahn fahrt.
Aufgrund deiner Ausführungen Pheno, habe ich eine andere Lösung gefunden: Die Info in Form eines Gedankens zu geben. Das würde auch einen anderen Punkt „erschlagen“: Mehr aus Kristinas Innensicht zu schreiben. Allerdings scheint es mir das Bedrohungsszenario, dass ich aufbaue, zu schwächen. Was meint ihr?

Die geänderte Version:
Erschrocken starrte Kristina den kräftigen Mann mit dem wirren weißen Haar an. Wo kam der den auf einmal her? Jetzt wusste sie wieder nicht, ob sie sich am richtigen Gleis der U-Bahn-Station befand. Der Alte blieb knapp vor ihr stehen und fixierte sie mit seinen hellblauen Augen. Sie erschauerte. Was wollte er von ihr? Sie wich zurück, soweit es ihr auf dem überfüllten Bahnsteig gelang.

Abgesehen vom etwas distanzierten Stil (der kein Fehler ist, nur Geschmackssache; jetzt wusste sie wieder nicht, ob sie sich am richtigen Gleis der U-Bahn-Station befand; Warum distanziert? Weil mir der Erzähler berichtet, dass die nicht weiß; vs. Befand sie sich am richtigen Gleis? Wenn sie es sich fragt, zweifelt sie es auch an => Unwissen),
hast du das gut gelöst.

Edit: Das ist blödsinn. Ich habe es  falsch verstanden. Hast alles richtig gemacht. = keine überflüssige Distanz


Erzähler / Atmosphärische Dichte

Zitat:
Die Gefühlsdichte, ihre Beweggründe so zu handeln, wie sie handelt, könnte m.E. stärker fokussiert werden. So ist sie mir ehrlich gesagt zu blass.

Den Grund dafür sehe ich in der relativ distanzierten Erzählweise.
Du kannst einen Externen oder internen Erzähler nutzen.
Ich behaupte deiner ist weitestgehend extern.

 
Diese Anmerkung hat mich zunächst ziemlich betroffen gemacht. Den für mich war klar: Diese Szene ist aus Kristinas Perspektive geschildert. Aber deine Beispiele haben mir verdeutlicht was du meinst. Meine erzählerische Kamera ist zwar hinter Kristinas Schulter richtig – aber sie taucht nie „in“ Kristina ein. genau Smile aber trotzdem berichtest du aus ihrer Sicher bzw. der Erzähler tut es für sie. Als ich jetzt versucht habe, das zu ändern, bin ich immer dabei gelandet, Kristinas Gedanken wiederzugeben. Gibt es auch noch andere Möglichkeiten „aus dem Inneren“ einer Figur bzw. mit weniger Distanz zu schreiben?

Dem Erzähler ist es untersagt zu werten. (Er soll es zumindest nicht.)

Du kannst daher höchstens noch versuchen »ihren Wortlaut« zu benutzen. (Wobei du dadurch quasi immer noch in ihren Gedanken bleibst).

Beispiel.

Sie ging durch den Wald und machte sich sorgen, weil sie gehört hatte, dass es hier spuken sollte.

Sie ging durch den Wald. Was für Spinner es doch gab, die tatsächlich glaubten hier spuke es. Aber es gab diese Entführungen, von denen alle berichteten. Wenn es am Ende (doch) stimmte? Blödsinn, wer an Geister glaubte, glaubte auch noch an den Weihnachtsmann.

Eine Geschichte ohne Erzähler geht aber nicht.


Bildhaftes Schreiben
Ich habe das in der neuen Fassung mehr probiert. Dabei habe ich absichtlich so wage Ausdrücke wie „der Mann“ und „die Frau“ verwendet. Den der Hauptfokus soll auf Kristina und dem Alten liegen. Von den beiden soll nicht zuviel abgelenkt werden. Ich bin unsicher, ob das jetzt wirklich besser ist. Wäre interessant, wie ihr das empfindet! (Die neue Textfassung hänge ich dann gleich unten an.)

Schaue ich mir an.


Ich mache mich jetzt an den Text. Auch das kann dauern.

Viele Grüße (げんき で; genki.de),

Pheno


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Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.

-Arthur Schopenhauer
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Phenolphthalein
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Beitrag30.04.2016 17:28

von Phenolphthalein
Antworten mit Zitat

Mara hat Folgendes geschrieben:
Hier meine überarbeitete Fassung, die ich unter Berücksichtigung aller Rückmeldungen erstellt habe. Wie findet ihr sie?

Kapitel 1 (Anfangsszene - überarbeitet)


»Tod den Zujarniden!«
Erschrocken starrte Kristina den kräftigen Mann mit dem wirren weißen Haar an. Wo kam der den auf einmal her? Jetzt wusste sie wieder nicht, ob sie sich am richtigen Gleis der U-Bahn-Station befand. Der Alte blieb knapp vor ihr stehen und fixierte sie mit seinen hellblauen Augen. Sie* erschauerte. Was wollte er von ihr? Sie wich zurück, soweit es ihr auf dem überfüllten Bahnsteig gelang.

Das einzige kleine (und subjektive) Manko in dem Absatz, ist höchstens, die häufige Verwendung von »sie«.
An der markierten Stelle würde ich ganz bewusst in den Erzähler flüchten. Grund: Das »erschaudern« ist ohnehin nicht dargestellt (du zeigst mir das Erschaudern schließlich nicht, du nennst es). Wenn du nun statt »Sie« »Kristina« wählst, stört das nicht, nimmt den Sätzen aber die Gleichartigkeit (mit »sie«). Durch diese »Unterbrechung« lockerst du den Absatz auf, wie ich finde.


»Du! Du bist eine Zujarnidin!«, stieß der Mann hervor und deutete auf Kristina. Hilfe suchend sah sie sich um. Ein Jugendlicher erwiderte ihren Blick und tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn.

 (BTW: Im Amerikanischen bedeutet das »du bist schlau«. Da müsstest du den Finger kreisen lassen).

In diesem Moment fuhr Die U-Bahn fuhr in die Station ein und die Wartenden drängten vorwärts. Nur als Vorschlag = muss nicht Kristina stemmte sich gegen die Masse, um nicht an den Alten gedrückt zu werden. Seine Augen folgten jeder ihrer Bewegungen. Fluchend schob sich ein Mann an ihr vorbei, eine Frau rempelte sie an. Ein Signalton erklang. Die Türen schlossen sich und die Bahn setzte sich in Bewegung. Zurück blieben die Wenigen, die es nicht geschafft hatten, sich in die Wagen zu quetschen. Und/Ebenso? Kristina. ← kein Punkt und danach klein Und der Alte.
Kristina wagte es nicht, ihren Blick abzuwenden. Mit angespannten Muskeln stand er vor ihr. Ein wenig »telling«, geht aber.
Was ich damit meine?
Ich übertreibe jetzt ein wenig:

Sein Muskeln spannten das T-Shirt, als wollten sie es zerreißen/, drohten es zu zerreißen.
Was verdeutlichst die Muskeln besser?
Okay, gut.
Im letzteren Fall kann er auch einfach nur sehr muskulös sein, ohne sie anzuspannen, aber es geht um die Bilder, also um das, was man sich vor Augen vorstellt.
 Doch wie geschrieben, geht deine Variante auch.


Er würde sich doch nicht auf sie stürzen? Oder doch? gefällt. Smile Aus den Augenwinkeln sah sie, wie der Bursche ← passt Bursche, wenn sie - sagen wir mal - 19 Jahre alt ist? Sprich: Ist das ihr Wortlaut? neben ihr in sein Handy tippte. Das Lachen zweier Frauen übertönte das Zeitungsrascheln eines vorbeigehenden Geschäftsmannes.
Sie wich zurück. Setzte einen Fuß hinter den anderen. Aber er folgte ihr. Folgte jeder Bewegung, jedem Schritt. Bei dem »Burschen« dachte ich an jemanden der Hilfe organisiert. Zusammen mit den Frauen und dem Geschäftsmann bin ich mir nicht mehr so sicher.
Falls das zudem die Spannungsszene ist, stell ich die Frage, ob sie in einer Paniksituation die umherstehenden Personen registriert oder anders: Wann registriert sie die Personen?
Höchstens unter dem Aspekt des Hilfe suchens, oder? Das geht aber aus dieser Situation nicht hervor. Eventuell dazu die Sätze etwas einkürzen und  die Situation am Ende von ihr bewerten lassen. (Denk dran: Spannungsszenen = keine Zeit. Keine Zeit = kurze Sätze. Treib den Leser an.)
Der Junge neben ihr tippte in sein Smartphone, zwei Frauen übertönten mit ihrem Lachen die Zeitungsgeräusche eines vorbeigehenden Geschäftsmanns. Nicht was ihr half. (Verdammt).

»Ich weiß es!«, flüsterte er ihr verschwörerisch zu. »Du bist eine Zujarnidin! Ich höre deine Stimme in meinem Kopf!«
Kristina spürte die Wand in ihrem Rücken.
»Nein, nein! Sie irren sich!« Weiß sie denn, ob er recht hat?
Ein gehässiges Grinsen breitete sich auf dem verwitterten Gesicht aus. »Ich irre mich nicht! Ich muss euch Zujarniden vernichten, sonst komme ich nie zur Ruhe!« Bezogen auf den neusten Klappentext: Weiß er, dass die Zujarniden  eine Gefahr darstellen?
»Lassen Sie mich in Frieden! Ich habe nichts getan!«, rief Kristina. Sie machte  Verbfaulheit, geht’ s genauer mit einem stärkeren Verb? einen blitzschnellen Ausfallschritt zur Seite. Sofort stemmte der Mann seinen muskulösen Arm gegen die Wand und versperrte ihr den Weg.
»Du wirst niemanden mehr ins Unglück stürzen!«
Sein Gesicht näherte sich dem ihren. Sie spürte seinen Atem. Kristina holte tief Luft, um einen lauten Schrei auszustoßen. (Komma statt Punkt?) Da erklang eine befehlsgewohnte Stimme: »Aber, aber! Wer belästigt denn da junge Damen?« Fiel mir schon beim ersten Mal auf: Wenns Polizisten sind, dann wäre es professioneller, wenn er nicht mir Aber, aber beginnt, außer du willst es verharmlosen (kling nämlich nach wie der Vater, der seinen Sohn mit den Fingern an der Keksdose erwischt.)
Eine große Hand legte sich auf die Schulter des Weißhaarigen und schaffte eine Distanz zwischen ihm und Kristina. Gerettet! Sie keuchte noch vor Schreck und starrte die beiden Sicherheitskräfte an, die den Alten festhielten.
»Mein Freund, wir zwei reden jetzt einmal ein ernstes Wort miteinander!«
Einer der beiden führte den Mann ab, der immer noch Verwünschungen gegen sie ausstieß. Wieso hatte er gerade sie attackiert?   Der Gedanke kommt etwas unvermittelt, du schwenkst zu schnell auf ihre Innensicht, da es zuvor um den Mann ging. Vor dem Gedanken könnte sie durchatmen, ihm hinterherstarren, sich zu Boden sinken lassen, ...)
»Alles in Ordnung mit Ihnen?«, wandte sich der andere Uniformierte an sie.
Kristina nickte zögernd.
»Es tut mir leid, dass der alte Herr Sie erschreckt hat. Er ist schon etwas wirr im Kopf. Aber bisher ist er noch nie gewalttätig geworden. Er hat Ihnen doch nichts getan?«
»Nein«, erwiderte sie mit belegter Stimme.
»Kann ich Ihnen noch irgendwie behilflich sein?«
»Nein, danke. Ich komme zurecht.«
Kristina packte ihre Tasche fester und trat an den Rand der Gleise, wo soeben die nächste U-Bahn einfuhr. So dramatisch hatte sie sich den ersten Tag ihres bürgerlichen Lebens nicht vorgestellt.



Ist in jedem Fall besser. Smile Wird schon.

Mir fiel jetzt auf, dass du mit Partizipien (hier: Partizip I) arbeitest. Ähnlich wie »echte« Adjektive solltst du dosiert damit umgehen. In dieser Szenerie fand ich, hielt es sich noch in Grenzen.

Ich würde vorschlagen zunächst weiterzumachen. Du wirst den Text ohnehin noch einige Male anpacken und etwaige Änderungen kannst du später vornehmen.
Andernfalls läufst du Gefahr, dich auszubremsen.

Gutes Gelingen.

Viele Grüße (お げんき で; o genki.de),

Pheno


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nothingisreal
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Beitrag30.04.2016 22:22

von nothingisreal
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Mara hat Folgendes geschrieben:


Klappentext – Variante 3:
Schon am ersten Tag von Kristinas bürgerlichem Leben läuft alles schief: Der neue Professor entpuppt sich als Frauen- und Zujarnidenfeind, dubiose Burschenschafter drohen ihr mit dem Verweis von der Universität und dann wird sie auch noch verdächtigt Zujarnidin zu sein. Eine von denen, die regelmäßig in das unauffindbare Zujarnidenreich verschwinden.
Da lernt sie den sympathischen Studenten Jan kennen. Schon bald sind die beiden unzertrennlich. Doch völlig überraschend beendet er ihre Beziehung. Kristina ist verzweifelt.
Zudem haben die Zujarnidengegner offenbar recht: Stromausfälle, Verletzte und Tote stürzen das Land ins Chaos. Wollen die Zujarniden wirklich die Macht über die Menschheit erringen? Auf einmal muss Kristina nicht nur um ihre Liebe kämpfen, sondern auch um ihr Leben.



Das hätte mich dazu bewegt, das Buch aufzuschlagen!


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"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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Mara
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Beitrag01.05.2016 07:36

von Mara
Antworten mit Zitat

@Pheno: Als du geschrieben hast, dass es etwas dauern kann, dachte ich an Tage! Wink Dein ausführliches Feedback hilft mir sehr weiter und natürlich werde ich meinen Text auch noch mal unter den von dir neu aufgeworfenen Gesichtspunkten anpassen. Wobei ich schon gesehen habe: Man kann einen Text auch "verschlimmbessern". Zum Beispiel, als ich versucht habe die Aussage "Niemand schien ihre Zwangslage zu bemerken" bildhaft darzustellen.
Das ich Partizipien ein bisschen zu gern habe, habe ich doch schon mal von jemandem gehört! Wink
Last but not least: Danke für die japanischen Glückwünsche! Very Happy

@NothingIsReal: Das du mein Buch aufgrund des Klappentextes nun aufschlagen würdest, werte ich jetzt mal als vollen Erfolg! Very Happy
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Phenolphthalein
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Beitrag01.05.2016 07:56

von Phenolphthalein
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Mara hat Folgendes geschrieben:
@Pheno: Als du geschrieben hast, dass es etwas dauern kann, dachte ich an Tage!  Wink
Das hätte auch so sein können, aber unerledigte Dinge verfolgen mich und so ging es dann schneller. Very Happy

Mara-Chan hat Folgendes geschrieben:
Last but not least: Danke für die japanischen Glückwünsche! Very Happy

Als "echter Japaner" (bin ich nicht) müsste ich jetzt erröten.
Üblicherweise antwortet man: どういたしまして/douitashimashite (also "Nichts zu danken"). Alles andere wäre womöglich unhöflich. smile extra

Mara hat Folgendes geschrieben:
Wobei ich schon gesehen habe: Man kann einen Text auch "verschlimmbessern"

So ist es auch. Ich sehe meine Rolle mehr darin, Vorschläge zu machen. Was du dann annimmst oder nicht, bleibt bei dir. Und so soll es auch sein.


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Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.

-Arthur Schopenhauer
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MoL
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Das bronzene Stundenglas


Beitrag02.05.2016 00:07

von MoL
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Liebe Mara!

Dein Text gefällt mir bislang sehr gut! Smile

Zum Klappentext:
- Kann sein, dass ich es überlesen habe, aber warum ist es hier relevant, dass es ein BÜRGERLICHES Leben ist???
So eins führe ich auch und fand es noch nie erwähnenswert ... Wink
- Das "Zujarnidin" im Klappentext finde ich auch nicht so gut.

Was den Rest des Klappentextes angeht:
Wie weit bist Du den? Meiner erfahrung anch macht es sich bezahlt, erst einmal das Buch zuende zu schreiben. Dann kannst Du dabei auch evtl. Testleser um Hilfe bitten.
Wenn Du jetzt schon einen Klappentext haben magst, empfehle ich Dir, Dir ganz genau zu überlegen, was für ein Mensch Deine Geschichte ansprechend finden soll. Und den solltest Du mit Deinem Klappentext ansprechen.
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Mara
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Beiträge: 140
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Beitrag03.05.2016 06:57

von Mara
Antworten mit Zitat

Hallo MoL,

die Protagonistin Kristina hatte bis zu dem Tag, an dem der Roman beginnt, kein bürgerliches Leben. Diese Tatsache ist für die Geschichte relevant und die Intention war, dass sich der Leser des Klappentexts fragt: Was hatte sie den bisher für ein Leben?

Die Zielgruppe sind junge Frauen und Mädchen ab 14 Jahre. Der Roman ist bereits fertig geschrieben. Darum beschäftige ich mich auch schon mit dem Klappentext. Testleser wären natürlich eine tolle Sache. Also, falls jemand Zeit und Lust hat ...
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