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Nechama Erklärbär
N Alter: 33 Beiträge: 1 Wohnort: Germanien
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N 18.03.2016 21:57 Schreibblockade als Normalzustand von Nechama
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Liebe Community,
der Titel sagt es eigentlich schon. Ich befinde mich in einem Zustand, den ich merkwürdig finde.
Seit inzwischen mehr als 10 Jahren schreibe ich. In den ersten Jahren sehr unregelmäßig, dann kam der Ehrgeiz eines Tages mein eigenes Buch zu veröffentlichen und mein Schreiben wurde regelmäßig und strukturierter.
Heute habe ich einen fast fertigen Roman, einen halbfertigen und 2 angefangene Romane auf der Festplatte. Wie man daraus schließen kann, habe ich viele Ideen ...
Mein Hauptproblem ist, dass es mir unglaublich schwer gelingt Inspiration einerseits zu finden und andererseits im Schreiben umzusetzen, so dass dann tatsächlich etwas Brauchbares auf dem Papier landet. Inzwischen nervt mich das so sehr, dass ich kaum mehr schreibe. Wenn ich alle paar Wochen mal eine volle Seite zu Papier bringe, ist das schon fast ein Grund die Sektgläser raus zu holen.
Besonders meinen fast fertigen Roman würde ich so gern endlich beenden. Die Handlung steht in meinem Kopf auch fest, ich weiß genau, was noch passieren muss und soll, aber sobald ich vor der Geschichte sitze, habe ich "ein Brett vorm Kopf" und ertappe mich dabei, wie ich anstatt zu schreiben die fertigen Szenen lese, hier und da etwas ändere ...
Erschwerend kommt hinzu, dass ich nie Rohfassungen schreibe. Das habe ich (um der Blockade entgegen zu wirken) schon mehrfach versucht, aber es passt nicht zu mir. Ich überarbeite während des Schreibens und in meinen Hochphasen hat das auch immer super funktioniert.
Hilfreich ist zumindest, dass ich nicht linear schreibe, sondern verschiedene Szenen, die ich schließlich zusammensetze. So kann ich immerhin in der Geschichte nach Belieben springen und woanders weiter schreiben ...
Letztlich habe ich aber das Gefühl, dass es nicht voran geht. Ich schreibe inzwischen viel zu wenig, obwohl ich täglich Lust dazu habe. Sobald ich vor dem PC oder auch nur vor einem Notizblock sitze, geht nichts mehr.
Kennt dieses Phänomen jemand? Ich bin mit meinem Latein am Ende.
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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18.03.2016 22:42
von Stefanie
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Ich würde vermuten, das ist Angst vor dem Erfolg. Oder Misserfolg.
Wenn das Buch fertig ist, musst du den nächsten Schritt gehen und das Manuskript jemandem zeigen.
Solange du noch daran arbeitest, kannst du diesen "Moment der Wahrheit" vor dir herschieben.
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Flar Eselsohr
Alter: 56 Beiträge: 406 Wohnort: Bei Halle, Sachsen-Anhalt
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18.03.2016 23:11
von Flar
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Das hat sicherlich (fast) jeden schon mal erwischt, ärgere Dich nicht zu sehr und versuche, Dich jeden Tag mit Deinem Projekt zu befassen. Fast fertig aber noch nie Rohfassung: wie wäre es, für den Rest die Rohfassung zu probieren? Im Kopf fertig, wie wäre es, den Rest als schriftlichen Plot zu haben? Vielleicht hilft es, die Arbeitsweise mal zwischendurch zu ändern. Oder mit Schriftstellerkollegen bei einem Glas Wein drüber zu reden....
_________________ "Leute fragen mich, warum ich so grausame Sachen schreibe. Ich erkläre ihnen dann gerne, dass ich das Herz eines kleinen Jungen habe… und es in einem Einmachglas auf meinem Schreibtisch steht."
(King of Horror Stephen King) |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3221 Wohnort: Frankenberg/Eder
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20.03.2016 14:26
von Taranisa
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Hallo Nechama,
derzeit habe ich das subjektive Gefühl, dass es nicht so fließt, wie ich mir das wünsche. Also habe ich zur Überbrückung, bis der Text von Kopf auf Papier / in Laptop fließt, die grobe Planung (z.B. Prota findet heraus wer ihr böses wollte) in eine genaue Szenenplanung (wann, was, von wem...) umgewandelt. Dann brauch ich "nur noch" den Anschubser, wie ich die Szene starte, und es geht weiter.
Wenn ich an einem Roman arbeite, möchte ich einerseits, dass ich Zeit habe in die Geschichte einzutauchen, andererseits aber auch, dass ich mit der Rohfassung fertig werde. Bei der Überarbeitung verbinde ich mich ja auch wieder mit der Geschichte.
Vielleicht hilft dir Brainstorming: notiere "Schreibblockade" in die Mitte und lass aus dir fließen, was dir spontan dazu einfällt. Möglicherweise kommst du dann deiner Ursache und dadurch auch der für dich stimmigen Lösung näher?
LG
Taranisa
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Lee Ares Leseratte
L Alter: 26 Beiträge: 122 Wohnort: Bayern
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L 21.03.2016 21:49
von Lee Ares
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Ja, das kenne ich auch. Das habe ich immer, wenn ich ein Buch beendet habe und dann ein neues anfangen möchte.
Was mir meistens hilft ist, ein paar Kurzgeschichten zu schreiben. Nein, nichts was ich bei Anthologien oder Wettbewerben einreichen würde/möchte. Einfach Sachen, die mir im Kopf rum schwirren. Ich schreibe sehr gerne kurze Liebesgeschichten, wirklich nur zwischen 20-60 Wordseiten, nur so zum Spaß. Dabei mache ich auch keine große Charakterplanung oder Szenenabfolge, sondern schreibe sie einfach nur so runter, wie es mir aus den Fingern fließt.
(Eine zusätzliche Motivation ist hierbei übrigens, dass ich diese kleinen Geschichten auf kostenlosen Plattformen veröffentliche und der Austausch mit den Lesern im Nachhinein ist ungemein hilfreich und auch unterhaltsam.)
Vielleicht magst du es auch damit mal versuchen? Einfach etwas lockeres schreiben, um das du dir im vorne herein keine großen Gedanken machen musst?
Ich habe auch gemerkt (aber das ist nur bei mir persönlich so, kann sehr gut sein, dass viele das anders sehen) dass ich bei Geschichten nicht voran komme, wenn ich zu viel plane. Ich möchte nicht jede Szene durchgeplant haben, denn so macht das Schreiben mir im Endeffekt keinen Spaß mehr.
Liebe Grüße
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riot_superstar Gänsefüßchen
Alter: 38 Beiträge: 27 Wohnort: Ruhrgebiet
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22.03.2016 13:34
von riot_superstar
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Dein Problem wird sein, dass du zu hohe Erwartungen an deine Geschichte hast, weil du sie schon zu lange mit dir herum trägst und sie unbedingt perfekt schreiben willst.
Es gibt da einen Spruch, ich habe vergessen von wem, den ich mir über den Schreibtisch gehängt habe: "Jedes Buch ist das Wrack einer perfekten Idee."
Mein Tipp: Schreib die Szenen einfach runter, ohne Rücksicht auf Verluste. Ich habe für die Rohfassung meines letzten Manuskripts vier Monate gebraucht und in insgesamt drei Bearbeitungsgängen viel weniger verändert, als man meinen könnte.
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