es gibt immer weniger

[Perry]

es gibt immer weniger

klassische winter mit schnee im dezember
klimaänderung meinen die einen
andere schießen konfetti aus kanonen

umzüge werden zu einwanderungen
offene türen stehen in flammen
hinter geschlossenen wird wild getanzt

das warten auf wunder ist keine frage
des glaubens für einen moment
überlege ich andere sprachen zu lernen

[HerbertH]

[Perry]

das richtige Maß zwischen "weniger und mehr" zu finden, ist im Moment eine große Aufgabe unserer Gesellschaft.
Danke fürs Hineinspüren und LG
Perry

[Matthias Jecker]

hallo perry
da hast du deine lyrische dreifaltigkeit wieder mal dramaturgisch konsequent eingesetzt.
in den sechziger jahren war in der schweiz ein schreckgespenst für jene, denen man nicht anriet, sich ein bahnbillett "Moskau einfach" zu kaufen, dass sie bald mal chinesich lernen müssten, wenn "die gelbe gefahr" anrollt. mittlerweile sprechen schweizer skilehrer, schweizer uhrenhverkäufer und schweizer hoteliers tatsächlich chinesisch. ist das nicht lustig?
dein text scheint mir stilistisch etwas bunt zu sein, aber das passt wohl ganz gut hier. wenn du dann isländisch, portugiesisch und japanisch beherrschst, werden wir uns auch an femdsprachige zeilen gewöhnen müssen.
nein, im ernst, ich sehe trotz "werkstatt" keinen handlungsbedarf, die pointe erklärt alles.
lgMJ

[Perry]

Verbesserungsbedarf gibt es immer, z.B. könnte ich mir noch einige Verdichtungen und stilistische Feinheiten gut vorstellen.
Was das Sprachen lernen anbelangt sehe weniger Probleme, als im Überwinden gesellschaftlicher/politischer Hürden.
Danke fürs Reflektieren und LG
Perry

[firstoffertio]

Ich glaube, ich verstehe. Aber irgendwie lässt mich das Gedicht nicht ganz rein. Ich kann aber bisher nicht festmachen, woran das liegt.

Könnte es auch am Titel liegen?

[Perry]

ja der Titel lässt vieles offen, aber er soll auch mehr neugierig machen als das Thema vorgeben.
Danke fürs Reinschauen und LG
Perry