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Das Beste kommt zum Schluss?

 
 
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TZH85
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 39
Beiträge: 300
Wohnort: Essen
Pokapro 2017


Beitrag15.01.2016 22:21
Das Beste kommt zum Schluss?
von TZH85
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ein stimmiges Ende ist für mich meist einer der ausschlaggebenden Gründe, warum ich meine Lieblingsbücher in regelmäßigen Abständen immer wieder mal aus dem Regal nehme. Wenn das Ende dagegen enttäuscht, bleibt auch bei der spannendsten Geschichte ein fader Beigeschmack.

Ich hab schon zahlreiche Tipps gehört, wie man als Autor das Ende der Geschichte angehen sollte. Mehrfach hab ich gelesen, dass es eine der ersten Szenen sein sollte, die man zu Papier bringt. Dann wandert es in den Ordner und wartet darauf, im richtigen Moment wieder hervorgeholt zu werden.

Die Methode wäre wahrscheinlich nichts für mich, weil ich die Figuren zu Beginn noch nicht so gut kenne, dass ich das Finale mit ihnen schreiben könnte.
Früher hab ich einfach von vorne bis hinten der Reihe nach gearbeitet.
Diesmal schlage ich stattdessen einen Mittelweg ein, der bisher gut funktioniert:
Ich hab das erste Drittel des Romans in der ersten Fassung runter geschrieben. Zwischendrin haben die Figuren in meinem Kopf an Farbe gewonnen und es sind ein paar neue Ideen dazu gekommen, die ich ganz am Anfang nicht geplant hatte.
Als nächstes habe ich mir eine wichtige Schlüsselszene vorgenommen, die irgendwann gegen Ende des zweiten Drittels stattfinden soll, in der der Protagonist eine plotentscheidende Entdeckung macht.
Und danach habe ich mich an die finale Szene gesetzt - mit Detailwissen aus der großen Twist-Szene und all den kleinen Details, die ich inzwischen über die Figuren herausgefunden hab.

Wie ist es bei euch?
Fangt ihr mit dem Ende an, probiert ihr vielleicht verschiedene Final-Szenarien durch oder lasst ihr es einfach auf euch zukommen?
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MrT
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 726

Ei 3


Beitrag15.01.2016 22:58

von MrT
Antworten mit Zitat

Für mich gibt es nichts schlimmeres als Happy-Ends, denn im wahren Leben gibt es die auch nicht - höchstens Etappenerfolge. Das Leben geht nun mal weiter und es stehen neue Herausforderungen bevor, die gelöst werden wollen / müssen.

Doch um auf deine Frage zu kommen (wie ich es verstehe):

Meine Geschichten setzen sich immer wie ein Puzzle zusammen. Diese Methode hat seine Vor- und Nachteile, doch für mich hat sie sich bisher bewährt und ist somit ok. Entsprechend meiner Eingebung und meiner Gefühlslage, kann ich die Geschichte zusammensetzen (ohne lange Schreibhemmungen), wie es mir gerade passt. Allerdings nichts für Planer (was wiederum andere Vor- und Nachteile hat).

Letztlich alles eine Frage des Geschmackes.
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Imaginatio
Geschlecht:männlichWortedrechsler
I


Beiträge: 66



I
Beitrag16.01.2016 23:47

von Imaginatio
Antworten mit Zitat

MrT hat Folgendes geschrieben:


Letztlich alles eine Frage des Geschmackes.


Ich denke nicht.

Würde man Leser fragen, sind sie wohl eher der Meinung , dass der Autor ihnen ein "gutes Ende" schuldig ist. Es gibt nur sehr wenige Ausnahmen.

Ein Ende passt, oder es passt nicht. Ein Ende wie in "Die Straße", muss sich ein Autor aber erstmal leisten können.
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TZH85
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 39
Beiträge: 300
Wohnort: Essen
Pokapro 2017


Beitrag17.01.2016 00:16

von TZH85
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Falls es unklar war - ich meinte "stimmiges Ende" oder "gutes Ende" nicht im Sinne von Happy End.

Ich finde, ein stimmiges Ende gibt Antworten auf die Fragen, die während der Geschichte aufgeworfen werden. Es bezieht sich auf die Prämisse, die am Anfang aufgetaucht ist.

Was ich z. B. am allerwenigsten leiden kann ist, wenn ein Autor Hinweise und Andeutungen streut und das Ganze dann im Sande verläuft und bis zum Schluss nicht aufgeklärt wird. Wenn jetzt - um mal ein Beispiel zu nennen - ein Lied von Eis und Feuer enden würde, ohne dass je die Herkunft von Jon Snow weiter thematisiert wird, würde mich das schon ziemlich nerven. Egal, wie spannend und actiongeladen das Ende handwerklich gemacht ist.
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Carizard
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 32
Beiträge: 449
Wohnort: Überall und Nirgendwo


Beitrag17.01.2016 02:00

von Carizard
Antworten mit Zitat

Ich bin auf jeden Fall auch für ein stimmiges Ende. Es muss plausibel sein und zur Entwicklung der Geschichte bzw. der Figuren passen.

Gedanken um das Ende gehören für mich von Anfang an dazu. Ich bin generell ein ziemlicher Plotter und weiß gerne vorher, wohin ich will. Einfach mal zu schauen, wo ich lande, käme für mich nicht in Frage. Allerdings habe ich gerne verschiedene Enden in Petto, falls mir etwas zusätzliches einfällt oder sich die Geschichte doch in eine andere Richtung wendet, als gedacht.

Schwierigkeiten habe ich mit der letzten Szene, wenn das Grande Finale meist bereits hinter den Figuren liegt und sich die Geschichte vom Leser verabschiedet. Das so hinzukriegen, dass es zufriedenstellend ist und gleichzeitig Lust auf einen Folgeband macht, ist nicht so leicht.


_________________
Leben heißt, mehr Träume in seiner Seele zu haben als die Realität zerstören kann.

Phantasie ist viel wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.

Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben, aber jedem Tag mehr Leben.
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Kris
Eselsohr


Beiträge: 453



Beitrag17.01.2016 11:38

von Kris
Antworten mit Zitat

Mal nur als Leserin gesprochen, ist ein gutes Ende (nicht Happy End) elementar.

Ich habe schon oft das Gefühl gehabt, dass der Autor zum Schluss keinen Bock oder einfach keine Idee mehr hatte, alle sorgfältig gesponnenen Fäden zu entwirren. Viele Geschichten steigen spannend ein, nehmen sich viel Zeit und Liebe für das Entwickeln von Details und Figuren - aber dann: Ruckzuck ist das Ganze auf drei, vier Seiten zu Ende. Oft mit einer unbefriedigenden, weil zu simplen Auflösung. Oder eine schlüssige Erklärung für den großen Konflikt fehlt, etc.


Als Autorin gesprochen: Ich arbeite ja gerade an meinem ersten Buch. Und ich wusste zwar, was meiner Hauptfigur für ein Schicksal blühte. Aber die Details auf dem Weg dorthin haben sich erst beim Schreiben entwickelt.

Das ist auch dem Umstand geschuldet, dass ich nur sehr grob die Storyline geplant hatte. Beim nächsten Buch würde ich das definitiv anders machen und detaillierter plotten, bevor ich schreibe. Wink

Ich bin mit dem Abschluss meines Buches sehr zufrieden, aber eine Antwort bin ich dem Leser noch schuldig. Und das ist gar nicht so einfach, die jetzt sauber unterzubringen ohne hier nochmal total auszuufern. Laughing

Merke: Plotten hilft. Und: Der Schluss ist mindestens so wichtig wie der Anfang. Schließlich ist dies das Letzte, was Du Deinem Leser mit auf den Weg gibst.
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riot_superstar
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 38
Beiträge: 27
Wohnort: Ruhrgebiet


Beitrag29.01.2016 20:19

von riot_superstar
Antworten mit Zitat

Das war bei meinem aktuellen Manuskript ganz witzig: Ich habe mit drei Akten geplant und wollte mit einem Wendepunkt enden. Als ich die Stelle schließlich erreichte, fiel mir auf, das ein wichtiger Teil der Geschichte fehlte. Also erzählte ich den notwendigen vierten Akt, der die Geschichte nicht nur abschließt, sondern darüber hinaus das Ende von Akt drei in vielfacher Hinsicht toppt.

Unterm Strich habe ich somit zwar geplant - aber spontan noch was verändert. Diese Mischung aus Spontaneität und Planung beschreibt meinen gesamten Arbeitsprozess übrigens sehr gut.
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