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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 11/2015
Fragment?

 
 
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holg
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Beitrag30.11.2015 13:16
Fragment?
von holg
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Mal was völlig anderes:

Die Aufgabe war, ein Geschichtenfragment zu schreiben.

Nun haben viele Teilnehmer das dahingehend interpretiert, dass sie aus Fragmenten eine Geschichte zusammen"geschnipselt" haben. Mitunter eine abgeschlossene Geschichte, die klar Anfang und Ende hat.

In den Kommentaren tauchte dazu meist nur ein "Fragmentarisch ja/nein" auf. Zuweilen der Vergleich mit einer Kurzgeschichte, die ja (nach einer der vielen durchaus uneinigen Definitionen) ein Fragment darstellt, indem sie weder Einleitung noch Abschluss haben darf. Dieser Kurzgeschichtencharakter wurde zum Teil sogar als nichtfragmentarisch bemängelt.

Ich würde gerne mal (evtl. in einem eigenen Thread) hören, was ihr (und die Wettbewerbsausrichter) sich da so gedacht (erwartet) habt (haben).

Und um mal mit einer Meinung zu beginnen:
Ich denke, dachte ein Fragment. Genau eins, ein Stück, das Teil einer großen Geschichte sein könnte und diese Geschichte in sich trägt, wie jedes Bruchstück eines Hologramms das ganze Hologramm enthält.

Das wollte ich sehen (und schaffen - habe einen zweiten Entwurf sogar zu dem schließlich eingereichten umgebaut, wobei ich nach meinen Maßstäben ziemlich vergeigt habe). Und war verwundert, wie viele aus Moaiksteinchen zusammengesetzte Geschichten ich gefunden habe. Kunstvoll, stimmig, fragmentarisch, aber nicht ein Fragment, sondern aus vielen zusammengesetzt, und dass diese ganz besonders gefeiert wurden.


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sleepless_lives
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Beitrag30.11.2015 13:31

von sleepless_lives
Antworten mit Zitat

Ich hab das vom Small-Talk-Thread abgetrennt und in einen eigenen Thread umgewandelt.

_________________
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nebenfluss
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Beitrag30.11.2015 14:18

von nebenfluss
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Ich zitiere mich mal selbst aus meinen Kommentaren. Hoffe, das geht für euch in Ordnung.

Die Vorgabe "Fragment" bzw. "Geschichtenfragment" hat mich während des gesamten Wettbewerbs am meisten verunsichert. Beim Schreiben meines Beitrags war mir bewusst, dass es im Grunde eine klassische Kurzgeschichte wird und ich mich auf eine günstige Auslegung der Veranstalter (und danach Wohlwollen der Kommentatoren) verlassen muss. Wie ich es im Kommentar zu meinem eigenen Beitrag formuliert habe:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:

Und ist das ein Fragment? Reicht es dafür, die Pointe zu vertuscheln?


Nach dem Lesen der anderen Texte bemerkte ich dann, dass ich auch dort die "Fragment-Frage" nur sehr selten mit einem eindeutigen "Ja" beantworten kann. "Die Aufwacher" und "Leila" waren beispielsweise Ausnahmen, weil sie Zustände/Situationen behandelten, die man als "außerhalb von Zeit und Raum" bezeichnen könnte, also im Text keine nennenswerte Entwicklung passierte.
Ansonsten gab es viele "starke letzte Sätze", die einen Abschluss und damit eine bestenfalls einschränkende Deutung (-> Hand und Fuß) provozierten. Das Zitat von Heiner Müller hat mir überhaupt wenig geholfen, da ich es schwer von der generellen Forderung nach "E" abgrenzen konnte.
Was holg anspricht, kam bei mir wohl am deutlichsten in den Kommentar zu den "Gesetzmäßigkeiten" zum Ausdruck:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Dies ist einer der Beiträge, die mir eher "fragmentiert" als in Gänze als Fragment erscheinen. Das klingt ein bisschen kleinkariert, meint aber: Für mich ist das Maßgebliche an einem Fragment das "Über-sich-hinausweisen" und "Gestellte-Fragen-offen-lassen". Das wird mir hier durch das Ende, diese keinen Widerspruch duldende Prognose, schon stark abgewürgt.

Wie ich dann aber selbst eingeschränkt habe, hängt es natürlich immer vom Leser ab, ob er sich von der Autor-ität szs einschüchtern lässt. Und auch lupus hat ja in seiner "Verteidigung" viel von Widerstand als Grundthema des Textes gesprochen, weshalb ich mir mit meinem "Abwürgenlassen" gewissermaßen selbst ins Bein geschossen habe.

Was ich aber damit sagen will: Wenn man (wie ich holg verstanden habe und ihm recht gebe) eine Kurzgeschichte mit offenem Ende als Fragment akzeptieren kann, erübrigt sich für mich die weitere Untersuchung schon fast, bzw. beschränkt sich auf "E"-Kriterien.


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Rübenach
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R
Beitrag30.11.2015 14:36

von Rübenach
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Heiner Müller hat Folgendes geschrieben:
"Die Not von gestern ist die Tugend von heute: die Fragmentierung eines Vorgangs betont seinen Prozeßcharakter, hindert das Verschwinden der Produktion im Produkt, die Vermarktung, macht das Abbild zum Versuchsfeld, auf dem Publikum koproduzieren kann. Ich glaube nicht, dass eine Geschichte, die Hand und Fuß hat (die Fabel im klassischen Sinn), der Wirklichkeit noch beikommt."


ich stelle jetzt mal ganz dreist die frage, inwieweit dieses zitat, welches sich erkennbar aufs theater (und vermutlich nicht aufs stücke schreiben, sondern aufs inszenieren bezieht; hier wäre es interessant zu erfahren, aus welchem kontext das zitat stammt) auch fürs prosaschreiben gilt. vielleicht der letzte satz mit "hand und fuss", aber das hindern des verschwindens der produktion im produkt, die koproduktion des publikums, alles aspekte, die meines erachtens mit der aufführung zusammenhängen, nicht mit dem schreiben an sich.


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lupus
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Beitrag30.11.2015 15:05

von lupus
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ich muss gestehen: ich hab das Zitat von Müller schlicht und ergreifend nicht verstanden, keine Ahnung, was er damit sagen will.

Zitat:
"Die Not von gestern ist die Tugend von heute:

ich hab keine Ahnung, was nun Not, was Tugend sein soll

die Fragmentierung eines Vorgangs betont seinen Prozeßcharakter,

??  welcher Vorgang? Und was unterscheidet einen Vorgang von einem Prozess? Und inwiefern betont eine Fragmentierung den Charakter eines Prozesses?

hindert das Verschwinden der Produktion im Produkt,

also eine Produktion folgt einem gewissen Prozess, ist also eigentlich ein Prozess. das hatten wir doch eigentlich schon, oder? Etwas, was betont, kann ja nicht gleichzeitig zum Verschwinden beitragen, muss also zwangsläufig das Verschwinden verhindern???? Und die Fragmentierung - von der ich immer noch nicht weiß, was es ist, - zeigt die einzelnen Produktionsschritte auf. Welche?

 die Vermarktung, macht das Abbild zum Versuchsfeld, auf dem Publikum koproduzieren kann.


Das Abbild wovon? Die Fragmentierung macht das Abbild zum Versuchsfeld? Welches Versuchsfeld? Was wird versucht und wo ist dieses Feld und überhaupt ...

Vermarktung? Was hat das Fragment mit der Vermarktung zu tun? Oder ist es einfach nur opportun, dass in jedem Satz irgendein Marktwirtschaftlicher Begriff vorkommen muss? Ich kapier das alles nicht.


 Ich glaube nicht, dass eine Geschichte, die Hand und Fuß hat (die Fabel im klassischen Sinn), der Wirklichkeit noch beikommt."

Und seit wann ist es Aufgabe der Lietartur der Wirklichkeit beizukommen. was soll das überhaupt heißen? Der Wirklichkeit beikommen?


ich hab gegoogelt, geschaut, was ein Fragment sein könnte, gesehen, dass unter einem Fragment sinnigerweise(?) auch eine Fragmentsammlung verstanden werden kann, hab mich wieder nicht ausgekannt, hab versucht mich zu erinnern, was ich gelesen hab, das mir intuitiv als Fragment erschien und mich daran orientiert. Smile

lgl *verwirrt*


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lg Wolfgang

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sleepless_lives
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Beitrag30.11.2015 18:26

von sleepless_lives
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Rübenach hat Folgendes geschrieben:
ich stelle jetzt mal ganz dreist die frage, inwieweit dieses zitat, welches sich erkennbar aufs theater (und vermutlich nicht aufs stücke schreiben, sondern aufs inszenieren bezieht; hier wäre es interessant zu erfahren, aus welchem kontext das zitat stammt) auch fürs prosaschreiben gilt.

Das ist ganz schön dreist. Scherz beiseite. Das Zitat bezieht sich wohl auf Theaterstücke, aber auf das Verfassen von eben jenen. Das wäre sehr inkonsequent von Müller und durchschaubar zum Scheitern verurteilt, wenn der zeitgenössische Dramatiker wunderbar durchgestaltete Stücke schreiben würde und es dann der Inszenierung überlassen wäre, die Ordnung zu brechen. Daraus würde ein Zweischichten-Modell der Produktionsprozesses im Theater resultieren: (1) geschriebenes Stück: geordnete Struktur; (2) Inszenierung: Fragment. Das ergibt nicht viel Sinn. Wenn man dies Modell gleich wieder vergisst, sehe ich keinen Unterschied zwischen dem Publikum eines Theaters und den Lesern eines literarischen Textes. In beiden Fällen ist das Ergebnis der Produktion als Fragment nicht fixiert, sondern schafft ein "offenes Kunstwerk" (wie Umberto Eco das genannt hat).
     


lupus hat Folgendes geschrieben:

"Die Not von gestern ist die Tugend von heute:

ich hab keine Ahnung, was nun Not, was Tugend sein soll

Die Not ist die Zerrissenheit, die die Moderne beklagt hat. Die großen sinnenstiftenden Erzählungen (christliche Religion, bürgerliche Moral, Aufklärung, etc) haben ihre Glaubwürdigkeit verloren. Aber statt in Wehklagen zu verfallen, macht die Postmoderne das zur Tugend, will keine großen Erzählungen mehr.  


die Fragmentierung eines Vorgangs betont seinen Prozeßcharakter,

??  welcher Vorgang? Und was unterscheidet einen Vorgang von einem Prozess? Und inwiefern betont eine Fragmentierung den Charakter eines Prozesses?

Nichts unterscheidet einen Vorgang von einem Prozess. Aber man kann das Resultat eines Vorgangs betonen und das wäre die klassische Ansicht mit Blick auf die Literatur. Das WERK steht im Mittelpunkt als das Ergebnis des Schreibprozesses, der selbst ohne Bedeutung ist, einschließlich seiner sozioökonomischen Bedingtheit. Müller hält dagegen, dass im Fragmentarischen kein Endpunkt erreicht wird, kein fertiges Werk, und dadurch der Prozess des Schreibens zutage tritt.   


hindert das Verschwinden der Produktion im Produkt,

also eine Produktion folgt einem gewissen Prozess, ist also eigentlich ein Prozess. das hatten wir doch eigentlich schon, oder? Etwas, was betont, kann ja nicht gleichzeitig zum Verschwinden beitragen, muss also zwangsläufig das Verschwinden verhindern???? Und die Fragmentierung - von der ich immer noch nicht weiß, was es ist, - zeigt die einzelnen Produktionsschritte auf. Welche?

Das ist derselbe Gedanke wie oben, nur hier noch speziell in ökonomischer Hinsicht. Dadurch dass der Prozess im Werk selbst sichtbar wird, wird klar, dass das Produkt hergestellt wurde. Dass kann man als Kunstkapitalismus-Kritik verstehen, muss man aber nicht. "die Vermarktung" gehört jedoch auf jeden Fall noch hier dazu, nicht zum nächsten Satzteil. In der Vermarktung zählt der Herstellungsprozess nicht mehr, sondern nur noch der Veräußerungswert des Produkts.


 die Vermarktung, macht das Abbild zum Versuchsfeld, auf dem Publikum koproduzieren kann.

Das Abbild wovon? Die Fragmentierung macht das Abbild zum Versuchsfeld? Welches Versuchsfeld? Was wird versucht und wo ist dieses Feld und überhaupt ...

Vermarktung? Was hat das Fragment mit der Vermarktung zu tun? Oder ist es einfach nur opportun, dass in jedem Satz irgendein Marktwirtschaftlicher Begriff vorkommen muss? Ich kapier das alles nicht.


Das mit der Vermarktung ist oben geklärt. Das Abbild ist einfach jedes Kunstwerk, denke ich. Ein Abbild der Wirklichkeit - hier würden ihm manche postmoderne Theoretiker nicht folgen. Das Versuchsfeld ist das fragmentierte Kunstwerk. Anstatt dem Publikum seine Rezeption vorzuschreiben, ist es unfertig und erlaubt dem Publikum selbst mitzuproduzieren. Nichts Anderes wird beschrieben, als die Vorherrschaft von offenen Fragen und offenen Gedankengängen, die dem Publikum Raum lassen, selbst zu denken.  


 Ich glaube nicht, dass eine Geschichte, die Hand und Fuß hat (die Fabel im klassischen Sinn), der Wirklichkeit noch beikommt."

Und seit wann ist es Aufgabe der Lietartur der Wirklichkeit beizukommen. was soll das überhaupt heißen? Der Wirklichkeit beikommen?

Was ist denn die Aufgabe der Literatur? Müller sagt nur, das eine klassische Geschichte (die Fabel im weiteren Sinne) nicht mehr taugt, unsere Wirklichkeit zu erfassen. Ob das die Aufgabe der Literatur ist, erwähnt er nicht. Klar ist wohl, dass er selbst über die Wirklichkeit, wie sie erfahren wird, schreiben will und nicht in Fantasiewelten verschwinden will, in denen noch alles schön geordnet ist und vielleicht sogar Gut und Böse eindeutige und klar erkennbare Größen sind.  


ich hab gegoogelt, geschaut, was ein Fragment sein könnte, gesehen, dass unter einem Fragment sinnigerweise(?) auch eine Fragmentsammlung verstanden werden kann, hab mich wieder nicht ausgekannt, hab versucht mich zu erinnern, was ich gelesen hab, das mir intuitiv als Fragment erschien und mich daran orientiert. Smile

Gute Beispiele für Fragmente sind Peter Weiss' "Das Gespräch der drei Gehenden" (1963) und "Wenn ein Reisender in einer Winternacht" (deutsch 1983) von Italo Calvino und natürlich der Klassiker aller Fragmente Büchners "Lenz" (1839). Keines davon definiert Fragment und keines davon haben wir als Vorgabe gesehen. Calvinos Buch mit seinen dauernden möglichen, skizzierten Romananfängen, die nie weitergeführt werden, kommt wohl der postmodernen Idee am nächsten.



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lupus
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Beitrag30.11.2015 19:58

von lupus
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mein Beispiel war - ich habs schon einmal geschrieben: Peter Esterhazy, harmonia caelestis. Kennst du's? Wenn ja - ist das ein Fragment/ eine Sammlung?

ach ja, mich würd noch interessieren, wie Ihr die einzelnen Beiträge in Bezug auf Fragment beurteilt habt, ob ihr meint, die Texte waren Fragmente in Eurem Sinn, und wenn ja warum, wenn nein, warum.


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sleepless_lives
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Beitrag30.11.2015 20:47

von sleepless_lives
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lupus hat Folgendes geschrieben:
ach ja, mich würd noch interessieren, wie Ihr die einzelnen Beiträge in Bezug auf Fragment beurteilt habt, ob ihr meint, die Texte waren Fragmente in Eurem Sinn, und wenn ja warum, wenn nein, warum.

Mei, jetzt muss ich aber diplomatisch bleiben. Nur kurz, weil keine Zeit mehr: meiner Meinung nach war fast das ganze Spektrum vertreten, von Geschichten, die kaum etwas Fragmentarisches hatten, bis zur recht weitreichenden Aufsplitterung von Form und Inhalt. Sicher hätte man noch extremer sein können, aber es war nicht unsere Intention, so etwas herauszufordern. Das kann sehr schnell sehr gewollt und etwas peinlich wirken.


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rieka
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Beitrag30.11.2015 21:40

von rieka
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Na! Gut zu sehen, dass auch hier keine, hmm, Klarheit herrscht darüber, was ganz genau nun ausreichend 'Fragment' ist.
Ich habe ja gehofft, diese Klarheit hier noch zu bekommen, lernwütig wie ich bin. Und ich bin sicher, auch wenn sich vielleicht keine absolute Klarheit abzeichnen sollte, etwas mehr Klarheit über bestehende Unklarheit wird die Diskussion bringen. und das bietet ja dann auch mehr Klarheit. Oder?
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BlueNote
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Beitrag01.12.2015 07:40

von BlueNote
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Und dabei hätte das doch der Höhepunkt des ganzen Wettbewerbs werden können, wenn die Veranstalter am Ende erklärt hätten, was genau sie sich nun unter einem literarischen Fragment vorgestellt haben und wie ein Schreiber vorgehen soll, der sich vorgenommen hat, ein "Fragment" zu verfassen.

Mir haben die Texte am besten gefallen, bei denen man sich den Schluss selber (eindeutig) dazu denken konnte. Aber sind solche Texte dann noch Fragment, wenn der Schluss fest steht und nur nicht hingeschrieben wurde?
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sleepless_lives
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Beitrag01.12.2015 08:29

von sleepless_lives
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Und dabei hätte das doch der Höhepunkt des ganzen Wettbewerbs werden können, wenn die Veranstalter am Ende erklärt hätten, was genau sie sich nun unter einem literarischen Fragment vorgestellt haben und wie ein Schreiber vorgehen soll, der sich vorgenommen hat, ein "Fragment" zu verfassen.

Aus dem bisher Gesagten ist vielleicht schon klar geworden, dass eine fixe, eindeutige Definition wahrscheinlich ein Widerspruch in sich wäre. Denn es würde eine Ebene einführen, auf der man wieder beginnt, in Kategorien einzuordnen und verbindliche Regeln aufzustellen. Das stünde im Kontrast zu einer Wirklichkeit, die als im Fluss befindlich wahrgenommen wird und die sich nur begrenzt, lokal, im Kontext darstellen lässt (als Annäherung). Kein Höhepunkt diesmal ...


Was mir besonders gefallen hat, ist, dass ich diesmal keine Pointe 'befürchten' musste beim Lesen der Texte, egal ob haarsträubend (d.h. falsch vorbereitet, den Leser täuschend) oder in Form einer zusammenfassenden 'Moral' der Geschichte oder einfach nur zu rund und selbstzufrieden. Auch eine Lernerfahrung für das eigene Schreiben.


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Aranka
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Beitrag01.12.2015 16:17

von Aranka
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Bevor ich gleich einmal ganz bruchstückhaft meine Gedanken zu Fragment und fragmentarischem Schreiben in dieser Faden setze, obwohl ich nicht am Wettbewerb teilgenommen habe, noch ein paar Sätze zum Wettbewerb.

Ich habe noch nicht alle Texte gelesen, habe mit den Treppchentexten begonnen, muss aber sagen, dass ich von dem Anspruch der Texte beeindruckt bin. Ob nun E-Literatur oder Fragment, mir erscheinen die von mir gelesenen Texte schon ein besonderes Niveau zu haben. Spricht ja für den Wettbewerb und auch für die Forderung sich um E zu bemühen, auch wenn ich diese Unterscheidung schwierig und mit einigen Fragezeichen sehe. Hier versammeln sich schon Foren-Texte mit Qualität. Ebenso habe ich die beiden Disskussionsfäden interessiert gelesen.

Aber jetzt zum Fragment:

Fragmentarisches Schreiben: das beschäftigt mich schon seit längerem und besonders dann, wenn ich mich mit Zeitgeschehen schreibend auseinandersetze und ich die Unabgeschlossenheit des Drüber- Nachdenkens in mir und die unendlich komplexe Vernetzung der Thematik spüre, erscheint es mir als ein sehr geeignetes Vorgehen der Textgestaltung.

Ich schließe bei meinen Überlegungen die literarischen Textfragmente, die wir auf Grund von unvollständiger Überlieferung oder als unvollständig gebliebene Werke kennen aus. Hier wäre ja das Fehlen des Ganzen (da das Werk ja als Ganzes gedacht war und unvollendet blieb) ein Mangel.

Ich beziehe mich auf das intentionale Fragment, also eine konzeptionsbedingte Textgestaltung, in der die Unabgeschlossenheit eine bewusste Entscheidung ist.

Fragment (Bruchstück):
schon im Begriff ist der implizite Verweis auf ein irgendwie geartetes Ganzes erkennbar, denn schon im Wortsinn ist die Dichotomie von Bruchstück und Ganzem enthalten. Und so steht das Fragment auf dem Hintergrund des Fehlenden/Abwesenden, das mit angestoßen wird und das ich als Leser mitdenke/mitahne. [Hier wäre für mich ein Kriterium des Fragmentes benannt.]

Fragmentarisches Schreiben kann der Prozesshaftigkeit des menschlichen Denkens, das eher sprunghaft und lückenhaft voranschreitet auf besondere Weise Rechnung tragen. Es strebt kein in sich abgeschlossenes Werk an und schreibt nicht auf der Grundlage vorausgedachte Zusammenhänge.

Fragmentarisches Schreiben, ein Denken/Sichnähern in unterschiedlichen Konstellationen, aus unterschiedlichen Perspektiven. Beobachtungen von Details haben ebenso ihren Platz wie das Denken aus unüblichen Positionen. Es ermöglicht das Nebeneinander, das Lose, das für sich spricht und Zusammenhänge aufzeigt im Dazwischen. Es gaukelt keine Ganzheit vor.  Der Blick auf das Entlegene, auf das Banale, auf das Unabgegriffene als Einzelnes tritt in ein Nebeneinander und sucht nicht den einen roten Faden, nicht die Pointe, nicht das zeitliche Hintereinander, nicht die Ordnung von Außen.

Es geht um Erkennen in einem Geflecht. Um das Erkennen der Zusammenhänge und Differenzen zwischen den scharfkantig gegeneinander gestellten Bruchstücken von Vorurteilen, Anschauungen, Selbstkorrekturen, Vorausnahmen und Übertreibungen. Die Erkenntnis nicht im Ganzen, sondern in der Bewegung der Bruchteile zueinander, der Differenzen in ihnen. Das Textganze oftmals ein „Fragmentenkranz“.

Mein Verhältnis zu einem solchen Text ist ein anders als zu einer Kurzgeschichte zum Beispiel. Sich dem Prozess anvertrauen und nicht der vorausgedachten Ganzheit verpflichtet sein,  heterogene Diskurse miteinander kombinieren, ohne einem verpflichtet zu sein, sie gegeneinander auszuspielen und sich selbst auch, (was oft in dem Wechsel vom ICH zum ER geschieht) das erzeugt einen „Schreibstrudel“ und die Textbewegung zieht mich in ihr Inneres. Ich überlasse mich Schreibend streckenweise der Bewegung des Textes, der Differenzen.  Gedanke und Gegengedanke, der Zustand der Auflösung, das Entstehen des Schwebezustandes. Das hat etwas Verlockendes, in das der Text den Leser ebenso einlädt wie den Autor. Das narrative Element tritt für mich im Fragment zurück.

Das Fragment als Unfertiges, fordert den Leser als Autor, der den begonnenen Gedankengang weiterspinnt.

Das ist ein etwas ungeordnetes lautes Denken und durchaus mit Fragezeichen zu versehen.
Es wäre wirklich sehr spannend, an konkreten Texten einmal zu benennen, wo Fragmenthaftes erkennbar ist, wo eher nicht.

Nicht alles ist als Fragment in seiner richtigen Gestalt.


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"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

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Beitrag01.12.2015 20:18

von sleepless_lives
Antworten mit Zitat

Sehr interessante Darstellung, Aranka. Ich würde da mich da in großen Teilen anschließen. Eine spezielle Bemerkung hierzu:

Aranka hat Folgendes geschrieben:
Fragment (Bruchstück):
schon im Begriff ist der implizite Verweis auf ein irgendwie geartetes Ganzes erkennbar, denn schon im Wortsinn ist die Dichotomie von Bruchstück und Ganzem enthalten. Und so steht das Fragment auf dem Hintergrund des Fehlenden/Abwesenden, das mit angestoßen wird und das ich als Leser mitdenke/mitahne. [Hier wäre für mich ein Kriterium des Fragmentes benannt.]


Aus meiner, stark von Lyotard beeinflussten Sicht muss hier hinzugefügt werden, dass dieses Ganze nicht unbedingt existieren muss oder vielleicht sogar unweigerlich nicht existieren kann, nicht einmal als Gedachtes. Das Ganze verspricht ja wieder, dass die inkompatiblen Diskurse in einem Einzigen vereint werden können. Und das kann nicht mehr als Nostalgie oder Wunschdenken sein.


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Aranka
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A
Beitrag05.12.2015 12:36

von Aranka
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Hallo sleepless_lives,

nun hat es doch einige Tage gedauert, bis ich Ruhe für eine Antwort auf deinen Einwurf gefunden habe.
Es ist gut, dass du diesen Punkt („das implizite Ganze“) ansprichst und hier folgendes anführst:

Zitat:
Aus meiner, stark von Lyotard beeinflussten Sicht muss hier hinzugefügt werden, dass dieses Ganze nicht unbedingt existieren muss oder vielleicht sogar unweigerlich nicht existieren kann, nicht einmal als Gedachtes. Das Ganze verspricht ja wieder, dass die inkompatiblen Diskurse in einem Einzigen vereint werden können. Und das kann nicht mehr als Nostalgie oder Wunschdenken sein.


 Auf keinen Fall meine ich mit dem „ irgendwie gearteten Ganzen“ die Idee einer unantastbaren Wahrheit, auch nicht irgendein wissenschaftliches oder philosophisches System, etwas Vorausgedachtes.
  
Das Fragment stellt ja gerade diesem „Fertigen, in sich Geschlossenen“, als eine brüchige und selbstkritische Textform, seine Fragen.  
Vielleicht könnte ich die Idee dieser Textform als eine „prozesshafte Erkenntnissuche“ bezeichnen. Dazu stellt sie alles in Frage, auch die Grenzen von literarischen Gattungen und die des systematischen Denkens.

Eine Art Wahrheitssuche mit Blick aufs Detail und dem Bewusstsein der jeweils eingenommenen Perspektive. Das Gefundene, ein Vorläufiges, eine „offene Wahrheit“, die beweglich bleibt gegenüber dem Denken.

Ich versuche es noch mal von einer anderen Ecke, um das „flexible, bewegliche, implizite und spürbare Ganze“ mit Worten zu greifen. (Herr noch mal, ist das schwierig.)

Der Text kein fest gefugtes in sich abgeschlossenes Etwas, sondern ein Offenes, das Weitergedacht werden muss, ein Netz von sich überlagernden und sich immer wieder verschiebenden menschlichen Wahrnehmungen und Diskursen.
Das sprachliche System Text selbst bringt „die neue? bewegliche?, vorläufige? Erkenntnis“??? Der Text eine utopische Vision????

Mich reizt diese Textform und ich versuche mich seit längerem ihrem Kern zu nähern, weit davon entfernt, sie befriedigend umsetzen zu können. Und auch die Versuche, sie theoretisch zu fassen, sind im unfertigen Stadium. Hier bietet sich einfach mal eine Plattform, das mit anderen gemeinsam zu versuchen.

Habe mich über deine Antwort gefreut. Liebe Grüße Aranka


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