Erzählen und NICHT beschreiben

[Teribur]

Hey, ich neige ab und an dazu Inhalte in meinen Geschichten zu sehr zu "beschreiben" und nicht zu "erzählen"...
Wie kann ich am besten Charakterzüge meiner Personen offenlegen? Mit Dialogen? Klar ich weiß die Frage ist ein wenig flapsig gestellt und böse Zungen könnten sagen, entweder man kanns oder man kanns nicht, aber ich erhoffe mir mit diesem Beitrag vor allem eines: Tipps,Tipps,Tipps!!
Freue mich bereits auf eure Tipps und/oder Anregungen!
LG

[inmutanka]

Hallo Teribur,

[Casual]

Sorry aber ohne konkretes Beispiel hört sich das so an als wolltest du dich verschlimmbessern. Heißt es nicht immer Zeigen und nicht Erzählen (Show don't tell)?. Wieso willst du es umdrehen?

[Einar Inperson]

[BirgitJ]

[Teribur]

@inmutanka vielen Dank für die Tipps. Das Reflektieren fehlt in der tat häufig.

@Casual jenachdem wie man die beiden Worte definiert...gemeint war allerdings auch "Show don´t tell". Wenn du ein konkretes Beispiel lesen möchtest, würde ich mich freuen, wenn du dir mal im Einstandsbereich die neueste Version meiner Geschichte durchlesen würdest

@Einar Inperson aber das ist ja irgendwo "offenlegen"...ich versuche den Leser ein vorgefertigtes Bild des Charakters aufkommen zu lassen. Statt dem Wort "offenlegen" hätte ich wohl lieber "aufkommen lassen" benutzen sollen.

[raffis]

Ja, was ist es denn jetzt (und das ist eine ernst gemeinte Frage)??

Erzählen ODER beschreiben?

Ich bin da auch oft etwas durcheinander. Mal erhalte ich das Feedback, meine Texte würden sich wie Installationsanleitungen lesen (dann wohl eher zu viel Beschreibung). Ein andermal meine ich gelesen zu haben, dass man eben "zeigen" soll, und nicht "erzählen" (show, don't tell), und für mich klingt "zeigen" wiederum mehr nach einer Beschreibung...

Danke
raffis

[Akiragirl]

Ja, hier ist es wohl wirklich wichtig, erst einmal zu definieren, was man konkret unter Wörtern wir "zeigen", "beschreiben", "erzählen" versteht. Der bekannte Ausspruch "Show, don't tell" bedeutet: Dass man dem Leser keine Behauptungen aufs Auge drücken sollte wie "Lars war ein grausamer und gewalttätiger Mensch" (zumindest sollte man mit solchen Behauptungen sehr sparsam umgehen), sondern eben lieber zeigen sollte, wie Lars sich verhält (in konkreter Handlung oder Dialog), sodass dem Leser selbst der Gedanke kommt: Boah, ist der aber gewalttätig. Dies führt, so die Theorie, dazu, dass sich der Leser weniger bevormundet vorkommt und stärker in die Handlung involviert wird. Dasselbe gilt z.B. auch fürs Setting. Man kann erzählen/behaupten: Der Wald war wunderschön. Oder aber man zeigt, das denn nun konkret schön ist (schön bedeutet ja auch für jeden etwas anderes) - die alten Bäume, die bunten Vögel, die leuchtenden Blaubeeren? Zeigen muss ich immer am Konkreten orientieren, während Behauptungen/erzählen verallgemeinert. Diese Technik ist deshalb so effektiv, weil sie das Fernseh- und Kino-verwöhnte Publikum bei ihren "Sehgewohnheiten" abholt. Je mehr ein Buch wie ein Film ist - in dem ja auch gezeigt (show) werden muss, was beim Zuschauer ankommen soll - desto angenehmer wird dies dann von der Mehrheit empfunden. Deshalb unterscheiden sich heutige Romane in ihrer Erzählweise auch sehr stark von solche, die von 100 Jahren geschrieben wurden.

[Teribur]

Vielen Dank, dass du den Hintergrund erläuterst. Das mit den "sehgewohnheiten" erscheint mir logisch.
LG

[MartinD]

[Teribur]

Ja daran arbeite ich gerade! Mache ich jetzt bei allen wichtigen Figuren!
LG
Zico