Heult ihr auch manchmal beim Schreiben?

[Tinlizzy]

Hallo zusammen,

ich schreibe gerade die Passagen an meinem Buch, in denen meine Helden ihren absoluten Tiefpunkt erreichen. Ich weiß, ich bin ein Weichei, aber ich gerade mal wieder geheult, weil mir ihr Schicksal, das ich ja selbst bestimme, trotzdem so nahe geht.

Geht euch das manchmal so? Ich bin sowieso hoffnungslos emotional und daher kein Maßstab. Lacht und weint ihr auch mit euren Figuren oder fühlt ihr euch ihnen einfach nur verbunden?  Vielleicht habt ihr ja auch schon Figuren erfunden, die ihr braucht, aber selber hasst.

Wie fühlt ihr mit euren Figuren mit oder seht ihr das professioneller oder einfach nur mit mehr Abstand?

[BlueNote]

[Schreibmaschine]

Hallo, Tinlizzy,

also konkret fällt mir jetzt keine Situation ein, in der ich beim Schreiben mal geweint hätte, aber ich gehe schon emotional mit meinen Charakteren mit. Und es gab schon das eine oder andere Mal, wo ich gelacht habe.

Ich denke nicht, dass es ungewöhnlich ist, beim Schreiben so sehr in der Geschichte zu sein, dass man auch den Schmerz einer Figur (zumindest teilweise) verspürt. Wie könnte man es sonst auch glaubhaft darstellen?

Andererseits schreibt jeder anders. Jedenfalls verstehe ich jeden, der auch mal eine Träne an einer traurigen Stelle vergießt.

Liebe Grüße,
Schreibmaschine

[Bawali]

Hallo Tinlizzy,

[preusse]

Nicht beim Schreiben, aber beim Lesen, beim Lesen!!!

[KeTam]

[Tinlizzy]

Hallo Zusammen,

ich finde es echt interessant, wie unterschiedlich ihr mit euren Figuren umgeht. Einige haben Mitgefühl und andere stehen da einfach drüber. Aber ich kann auch beide Positionen durchaus nachempfinden. Schließlich verbringt ein Autor sehr viel Zeit mit ihnen und als Krimi-Autor muss auch nie mit jeder Leiche Mitleid haben, oder?

Andererseits ist mir es auch schon so gegangen, dass die Text stellen, die mich emotional stark berührt haben, auch intensiver rüber gekommen sind. Vielleicht brauchen manche Szenen auch wirklich 'Herzblut', um echt zu wirken.

[Isabelle34]

Beim Schreiben weine ich weniger. Bei der Recherche steht mir dafür umso öfter das Wasser in den Augen.

[Kaja_Fantasy]

Die Personen, die ich wirklich gerne mag, bringe ich auch nicht um, also habe ich bisher -glaube ich- auch noch nicht beim Schreiben geweint, aber trotzdem stehen mir meine Figuren sehr nah. KeTam, ist das dein Ernst?!

[Tanja Küsters]

Geweint beim Schreiben habe ich noch nicht, aber einmal war ich sehr stark berührt und stand kurz davor...

Ich bin eine emotionale Schreiberin.
Ich erfinde auch emotionale Figuren.
Ich schreibe emotionale Dialoge.

Du siehst, ich bin dem Thema stets sehr nahe...

[Kanelbolle]

Also, dass ich beim Schreiben geweint habe, das ist mir bis jetzt noch nicht
wirklich passiert. Aber ich muss sehr häufig lachen dabei, auch wenn ich im
Grunde genommen nichts Lustiges schreibe.
Vielleicht lache ich auch besonders gerne, wenn ich mich über einen
"genialen" Einfall meinerseits freue und sich ein ganz Neuer "Fakt" problem-
los in den Handlungsstrang einfügt. Und natürlich am meisten, wenn meine
Figuren miteinander interagieren...

 

[Micki]

Manchmal lache ich mich über ungewollte Rechtschreibfehler kaputt, die einen komischen Sinn ergeben. Manchmal über die Assoziationen meiner Testleser.
Wir hatten da neulich eine Situation in der die Fangzähne eines Vampirs nicht aus dem Zahnfleisch kamen, sondern gleich komplett aus dem Mund rausflogen, weil ich das Wort schießen benutzt habe.

Geweint habe ich noch nicht, aber mal eine Eroszene geschrieben und ganz rote Ohren dabei bekommen.

[nebenfluss]

Als Mann heule ich natürlich nie. Und wenn doch, verrat ich's niemandem.

Nein, ich lache eigentlich nur beim Schreiben. Und beim Lesen, was ich schrieb. Gerade die Sachen, die ich als Jugendlicher geschrieben habe, die sind echt zum Schießen.

Was meine Figuren angeht, geht's mir wie KeTam: Die müssen funktionieren. Da kenne ich kein Mitleid.

LG

[Rayanne0815]

Das passiert mir beim Lesen ziemlich oft. Mein Sohn lacht mich deswegen ständig aus

Da meine Geschichten eher lustig sind, habe ich beim Schreiben noch nie geweint - wohl aber gelacht.

Liebe Grüße
Rayanne

[Kristin B. Sword]

Ich weine auch beim Schreiben (beim Lesen sowieso). Da ich ebenfalls ziemlich emotional bin, ist das zwar auch kein Maßstab, aber ich wollte dich nicht so alleine dastehen lassen.

[shina84]

Als ich an meinem Mafia-Thriller geschrieben habe und mein Prota leider verstorben ist (vergiftet durch die eigene Cousine) sind bei mir auch ein paar Tränen geflossen.
Einer Bekannten ging es ähnlich, als sie jemanden in ihrer Geschichte sterben lassen musste. Man hängt doch irgendwie an diesen Figuren.

Bei Recherchen sitze ich manchmal aber auch vor dem Rechner und schüttel fassungslos mit dem Kopf. Auch geht es mir dann hin und wieder ziemlich nahe.
Ich muss dazu sagen, dass die Themen, die ich bearbeite, auch nicht so ganz ohne sind. Bei meinen Recherchen zu Straßengangs in Mittelamerika erging es mir zum Beispiel wie oben beschrieben.

[Abendstern]

Ich habe sogar des öfteren geweint. ich bin sehr emotional eingestellt. Bei Liebeszenen schmelze ich dahin und wenn meine Figuren leiden, dann habe ich auch geweint. Bei manchne Szenen habe ich auch laut gelacht.  Ich denke es ist normal, denn meistens schreiben wir ja das was tief in uns steckt oder?

[BlueNote]

Ich bin sehr erleichtert, dass das normal ist. Nicht auszudenken, wenn es nicht normal wäre! Mir ist normales Weinen sowieso generell viel lieber als unnormales.

[Kristin B. Sword]

*lol* BlueNote in seinem Element.

[Hardy-Kern]

[BlueNote]

Hardy, du kannst doch nicht einfach gegen den Strom schwimmen. Heul jetzt!

[KeTam]