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shatgloom Eselsohr
Beiträge: 372 NaNoWriMo: 27985 Wohnort: ja, gelegentlich
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24.11.2013 22:00 Papa was a rollin' stone (Prosa) von shatgloom
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Papa was a rollin‘ stone
Es war ein Dienstag, als ich Hanna zum letzten Mal sah. Es war schon spät. In der schäbigen Toilette der Diskothek war es brechend voll. Hanna hatte sich durchgeboxt und zog sich nun die Lippen nach. Sie betrachtete sich kritisch.
„Glaubst du, das geht so? Diesen blöden Pickel sieht man immer noch. Kannst du mir mal die Abdeckcreme etwas verwischen?“
„Hanna, du siehst super aus. Jetzt mach schon, lass mich auch mal durch.“ Ich drängte sie beiseite und musterte nun ebenfalls kritisch mein Gesicht. „Etwas viel Lidschatten, oder?“ Ich drehte mich zu Hanna.
„Quatsch, wir sind hier nicht im Kindergarten. Lass das so. Und komm jetzt endlich!“
Ständig strömten neue Mädchen herein. Jedes Mal beim Öffnen der Tür ertönte der Song „Papa was a rollin‘ stone“. Hanna wippte im Takt und wollte wieder in den Saal. Neben uns puderte sich jemand das Gesicht, wurde gestoßen und der ganze Puder flog durch die Luft. Ich musste heftig niesen.
Als ich die Augen wieder öffnete und um mich schaute, war Hanna weg. War sie einfach ohne mich gegangen? Das war sonst nicht ihre Art. Versuchsweise rief ich laut nach ihr. „Hanna, Hanna, “äffte so eine dumme Ziege aus irgendeiner Toilette mich nach. Die Frau mit dem Puder war auch weg. Überhaupt schienen sich kaum noch Leute hier aufzuhalten, ich war alleine am Waschbecken. Irgendetwas stimmte hier entschieden nicht. Und dann sah ich Hanna.
Ich starrte in den Spiegel und sah Hanna neben der Frau stehen, die sich die Nase gepudert hatte. Hanna sah sich suchend um. Mich sah ich da nicht stehen. Hanna wurde immer hektischer. Mein Gott, was war hier los? Wieso war Hanna im Spiegel und ich nicht? Ich sah, wie Hanna sich laut rufend entfernte. Ich sah, wie andere Mädchen kamen, ihr Gesicht ganz nah an meines hielten, Zähne bleckten, rot verschmierte Lippen korrigierten und an den Haaren zupften. Mir dämmerte es langsam, dass nicht die anderen, sondern ich in diesem verdammten Spiegel waren. Ich hämmerte gegen die Scheibe. „Hallo, kann mich jemand hören? Hallo, ich will hier raus. Hanna, Hanna, so komm doch zurück. Du musst mich doch sehen.“
„Das hat keinen Zweck, sie können uns weder sehen noch hören“, sagte eine Stimme hinter mir. Ein Mädchen saß hinter mir auf dem Klodeckel einer offenen Toilette. „Du brauchst gar nicht so zu schreien. Glaub mir, die können dich nicht hören. Uns haben sie auch nicht gehört.“
„Wer bist du und wie komme ich hierher?“
Das Mädchen kam nun raus. Es trug einen engen Rippenpulli und eine lila Schlaghose.
„Ich bin Susi. Und das da drin ist Elke.“ Sie deutete auf die Kabine neben sich.
„Hi, ich komme gleich“, tönte es daraus.
Susi starrte mein Glitzertop, meine enge Lederhose und die High Heels an. Mein Gott, hatte die noch nie eine Lederhose gesehen?
„Also, wie komme ich hier wieder raus?“ Ich wurde langsam panisch.
„Du musst warten, bis du dran bist. Eben, als du hier reinkamst, ist Karin verschwunden. Die war schon eine ganze Weile hier drin. Als nächste wäre dann ich dran, und dann Elke. Dann kannst du wahrscheinlich zurück.“
„Du meinst, wir müssen abwarten, bis jemand wieder aus Versehen durch den Spiegel gebeamt wird, oder wie? Und wie oft passiert das so am Abend?“
„Es passiert nicht jeden Abend. Es passiert sogar fast nie. Wir beide haben eine Theorie entwickelt, wann es passieren könnte“, sagte diese Elke, die jetzt aus der zweiten Toilette kam. Sie sah noch eigenartiger aus als Susi. Ihr Pulli hatte gepolsterte Schultern und die Hose bauschte sich weit an ihren Hüften.
„Welche Theorie?“
„Na ja, wenn der Song „Papa was a rollin‘ stone läuft, wenn es Dienstag ist und wenn der dritte September ist, kann es passieren.“
„Kann es passieren? Das heißt, es passiert heute nur nochmal, wenn sie das Lied nochmal spielen?“ Ich war fassungslos.
„Äh na ja, es ist so“, Susi zwirbelte an ihren fusseligen Haaren, „es passiert nie zweimal am Tag. Und es passiert nicht jedes Jahr. Es ist ja nicht jedes Jahr am dritten September ein Dienstag. Und sie spielen dann auch nicht unbedingt gerade dieses Lied. Eigentlich spielen sie das eher selten.“
Ich rutschte an der Wand hinunter und saß auf dem Boden. „Wie lange seid ihr schon hier drin?“ Ich fürchtete mich vor der Antwort.
Susi deutete auf sich. „Ich schon seit 1973, Elke seit 1984. Aber du kannst rausgucken. Wenn deine Freundinnen wiederkommen, kannst du sie sehen.“
Mir wurde schlecht. Ich dachte an Hanna, nicht ich hatte sie das letzte Mal gesehen. Es war ein Dienstag, als sie mich das letzte Mal gesehen hatte.
Weitere Werke von shatgloom:
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Mana Mensch
Alter: 39 Beiträge: 2227 Wohnort: Düsseldorf
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25.11.2013 14:13
von Mana
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Ich finde das Szenario und den Titel solide. Jedoch schwächelst du bei der Beschreibung und beim Aufbau der richtigen Stimmung wenn die Protagonistin plötzlich auf der anderen Seite ist.
Wie sieht jemand aus, der sich lautrufend entfernt? Diese umschreibung hat mich echt gewurmt. Sie konnte doch nichts hören. Wenn sie sich entfernt, dreht sie sich doch sicher um, wie sieht man dann wie laut sie dann ist? In meinem Kopf sah das dann so aus, dass sie rückwärts gegangen ist. War dann etwas doof. Ich hätte mir auch eine dezltailiertere Beschreibung der Mädchen gewünscht. Wenn die schon so lange dort sind, dann sehen die doch sicher auffällig aus. Kleidung, Frisur etc. Ich setze mal voraus, dass du das mit mehr Zeit sicher getan hättest. Deswegen ziehe ich nicht viel von meiner Punktzahl ab.
Insgesamt der vierte Text den ich hier gelesen habe, und der beste.
Titel ist top. Anfangs- und Endsatz aber eher mittelmaß.
Insgesamt aber leicht vorhersehbar und wenig überraschendes Ende. Das hättest du mit einer besseren Beschreibung des Szenarios ausgleichen müssen.
Ich gebe dir vorerst 6 Federn. Werde das aber noch etwas sacken lassen. Wenn ich meine Meinung aber ändern sollte, dann gebe ich dir nivht weniger, sondern mehr Federn.
Gruß Ralf
_________________ Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...
Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka
Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler |
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Kateli Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 256 Wohnort: D-Süd
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25.11.2013 16:35
von Kateli
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Wenn ich noch ein paar Texte lese, fange ich bestimmt an, meine Spiegel zu Hause abzuhängen. Langsam beschleicht einen selbst die Panik ... das liegt an Texten wie diesem, die so gut gemacht sind, bei aller Fantasy-Lastigkeit (die das Thema so mit sich bringt) so glaubhaft geschrieben, dass einem das eigene Spiegelbild kalte Schauer über den Rücken jagt.
Ungewöhnliches, wie ich finde sehr originelles Setting, da in dieser Disco-Toilette ... wenn man mal drüber hinwegsieht, dass wahrscheinlich zumindest die sanitären Anlagen seit - wann? 1973? irgendwann mal renoviert gehört hätten (theoretisch wenigstens), und dann evtl. der Spiegel (samt Mädchen) hätte dran glauben müssen ...
Diesen Satz würde ich anders formulieren:
Zitat: | Ein Mädchen saß hinter mir auf dem Klodeckel einer offenen Toilette. |
Eher offene Kabine als offene Toilette? Das ergibt zumindest ein ganz anderes Bild
Gruselig. Aber gut!
LG
Nina
_________________ Zombies just want hugs |
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4952
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25.11.2013 18:52
von KeTam
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Mir gefällt deine Geschichte total gut. das ist einfach so übel abgefahren, oh Mann. Auf der Toilette eines Clubs hinter die Spiegel zu geraten!
Das alles ist so unglaublich fies ...
Bin fassungslos. Und würde ehrlich gesagt gerne noch weiter lesen!
Tolle, abgedrehte Idee!!
edit: Mir gefällt auch gut, dass erst so langsam das ganze Ausmaß der Situation klar wird und die Mädels aus den verschiedenen Zeiten ...
Kopfkino pur!
Ich bin jetzt echt mal gespannt, wer hier auf solche Ideen kommt!
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Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1084 Wohnort: Ruhrgebiet
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25.11.2013 21:19
von Nayeli Irkalla
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Gefällt mir sehr gut. Das Thema ist originell umgesetzt, die Spiegelwelt interessant und lebensnah - und erschreckend in ihrer Grausamkeit. Auch handwerklich gefällt mir der Text.
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Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
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26.11.2013 23:59
von Akiragirl
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Liebe/r FFF-Teilnehmer/in!
Aufgrund von chronischem Zeitmangel kann ich diesmal leider nur kurze Kommentare, stichpunktartige abgeben. Ich habe jedoch jeden Text mindestens zweimal gelesen und mich um annähernd objektive Kriterien bemüht. Pluspunkte gab es für eine originelle Umsetzung des Themas, interessante Figuren, einen guten Stil und Geschichten mit richtigem Anfang und Ende sowie einem klar erkennbaren Verlauf/Spannungsbogen. Abzüge dagegen für allzu viele Fehler im Text (ein paar sind verzeihbar beim FFF), stereotype Darstellungen, Logikprobleme oder „unrunde“ Geschichtsfragmente. Bei alldem habe ich die knappe Zeit immer versucht im Hinterkopf zu behalten.
Zur Geschichte „Papa was a rollin‘ stone“:
+ schöne, kreative Idee
+ „Regeln“ des „Hineingezogenwerdens“ sind originell
+ Figuren gefallen mir
- z.T. sehr triviale Sätze wie „Irgendetwas stimmte hier entschieden nicht“
- keinerlei Erklärung des Phänomens oder von Hintergründen lässt die Geschichte etwas beliebig wirken
Bewertung: 6 Federn.
Meine Durchschnittswertung war: 4,7 Federn
Liebe Grüße
Anne
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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27.11.2013 01:57
von Constantine
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Die Geschichte ist handwerklich sauber geschrieben. Leider ist sie für mich insgesamt nicht gut durchdacht und weist einige Logiklöcher auf.
Die Geschichte wird in einer Rückblende erzählt und ehrlich gesagt, ergeben für mich der 1. und der letzte Satz in dieser Konstellation keinen Sinn.
Das Spiegel-Thema ist passend umgesetzt. Die Parallelwelt unterscheidet sich hingegen kaum von der Realität, Frauentoiletten hier und da. Die Frage wäre, wie es außerhalb der Toilette aussieht, wenn die Protagonistin die Parallel-Toilette durch den auch vorhandenen Ausgang verlassen würde? Würde sie dann auch in einem Parallel-Club landen?
Und diejenigen, die die Spiegelwelt wieder verlassen konnten, warum warnen sie den Besitzer oder die Anwesenden nicht vor dem Spiegel?
Die Befederung liegt im Vergleich zu den anderen Beiträgen in der unteren Hälfte.
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5994 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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28.11.2013 13:26
von nebenfluss
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Eine klassische Kurzgeschichte, wie sie sein sollte und eine reife Leistung für zwei Stunden. Der Text wirkt insgesamt rund und fertig; da hat sich jemand die zwei Stunden sehr effizient eingeteilt. Ich vermute eine recht routinierte Autorin dahinter (keine konkrete, aber der Text suggeriert halt zumindest Weiblichkeit).
Der Beitrag sticht hier wohltuend aus der Masse heraus, weil der Spiegel sich so selbstverständlich in die Handlung einbettet. In manch anderer Prosa ist er mit unausgegorener Symbolik aufgeladen, oder, auch des öfteren zu lesen: er erscheint als Transportmedium völlig beliebig.
Du hat dich 'einfach' auf eine witzige Idee konzentriert und die in eine überaus flüssige, unterhaltsame Geschichte verpackt. Klar, das ist U, aber im besten Sinne, denn ich rauschte so schön mühelos durch, war gleich voll drin in der Szenerie. Der kleine Analysator in mir meldet, dass der kurze Dialog der beiden jungen Frauen am Anfang sehr authentisch wirkt, obwohl ich - wie mir jetzt gerade auffällt - die zwei an einer Stelle kurz verwechselt habe. Das Verhältnis zwischen ihnen wird genau in der richtigen Dosis dargestellt, um ein Gefühl dafür zu vermitteln, dass die beiden gute, wahrscheinlich beste, Freundinnen sind.
Die Ereignisse sind für deine Ich-Figur natürlich entsprechend schlimm, aber das schiebt sich gar nicht so in den Vordergrund, und gerade das hat mir gefallen.
Was es mit den beiden Mädels in den Kabinen auf sich hat, war mir klar, als nach Susis auch Elkes Kleidung beschrieben wurde (die Schulterpolster!). Nicht sicher bin ich mir bei der Lederhose - trägt man die wieder? Ich muss zugegeben, ich war schon lange nicht mehr in so einem Tanzschuppen. Auf jeden Fall finde ich es seltsam, dass Susi noch nie eine Lederhose gesehen haben soll. Definitv in Mode waren sie in den Achtzigern, aber zumindest in der Rockerszene dürften die auch vor 1973 schon angesagt gewesen sein. Vielleicht fällt dir noch eine deutlicher neuzeitige Beinbekleidung ein.
Die Erklärung, der seltsame und seltene Zufall, ist natürlich im Prinzip nicht neu und einfach gestrickt. Was soll's, wo du ihn doch so heiter in die Handlung integriert hast.
Wenn mein PC-Kalender nicht spinnt, war aber 1985! der 3. September ein Dienstag! 1984 war's ein Montag.
Von der inneren Logik her funktioniert das Ganze, wenn man sich die Spiegelwelt als außerhalb der Zeit vorstellt, ohne Nahrungsaufnahme usw., zum Glück hast du die Insassen nicht altern lassen.
Unterm Strich komme ich auf 7,5 Federn. Ich habe mich für die 7 entschieden wegen der Vorgabe erster/letzter Satz. Deine Lösung ist prinzipiell in Ordnung, aber der Widerspruch (oder Irrtum), mit dem deine Prota darüber denkt, kann ich nicht so richtig nachvollziehen. Das ist für mich einfach das Gleiche, nur umgestellt.
LG
EDIT: Ächz, jetzt wurmt sich mir seit Tagen dieser Song durchs Ohr
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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Gast
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29.11.2013 09:30 Viele Zufälle von Gast
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Ich finde den Text gut geschrieb, aber das mit den vielen Zufällen irritiert mich irgendwie. Die Ponte finde ich zwar gut, kommt aber irgendwie nicht so richtig raus. Ein lesenswerter Text!
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Einar Inperson Reißwolf
Beiträge: 1675 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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30.11.2013 12:02
von Einar Inperson
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Hallo Autor hinter dem Spiegel.
Ich werde in meiner Bewertung keine kleinen Fehler, Logikbrüche oder einen etwas plötzlichen Abschluss der Geschichte etc. negativ einfließen lassen. Erfahrene FFF-Teilnehmer haben hier einfach Vorteile in der Schreibökonomie. Bewerten möchte ich, wie die Geschichte auf mich gewirkt hat. Also eine rein subjektive Leser-Bewertung.
In diesem Text wird das Grauen mit einem guten Schuss Absurdität und Humor gebrochen.
Hat mir gefallen
Eine kleine Erbse:
Zitat: | sondern ich in diesem verdammten Spiegel waren. |
6 Federn
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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30.11.2013 17:50
von Piratin
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Hallo Inko,
eine runde Geschichte, wenn auch die Andersartigkeit der Aufgabenstellung in meinen Augen nicht ganz getroffen ist, aber die Prota und der aufeinanderabgestimmte erste und letzte Satz, der nicht erzwungen wirkt, hat mir gefallen.
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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30.11.2013 20:28
von Nihil
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Interessant finde ich hier das Spiel mit dem ersten und letzten Satz, das hat mir gut gefallen. Die Protagonistin erkennt, dass sie die Gefangene ist und nicht Hanna und das hat sogar was mit Blickwinkeln zu tun, ist spiegelbezogen. Unlogisch wird allerdings der erste Satz, denn die Geschichte wurde im Nachhinein aufgeschrieben, also schon nach der Erkenntnis. Für die zwei Stunden Zeit würde ich allerdings darüber hinwegsehen.
Was mich allerdings erheblich stört, ist die Banalität des Inhalts und der Begründungen, die du heranziehst. Es gibt einige Geschichten hier, in denen kaum etwas passiert, aber beim Schminken in einen Spiegel gezogen zu werden, ohne dass man weiß, warum, befriedigt mich als Leser überhaupt nicht. Die Begründung mit dem dritten September und dem Lied finde ich doch sehr bequem, und das ist noch nett ausgedrückt. Der Text ist nicht schlecht geschrieben, aber mir fehlt einfach etwas nach dem Lesen. Ich weiß nicht so ganz, was er mir bringen soll.
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Gast
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30.11.2013 22:35
von Gast
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Hallo
Lässt sich gut lesen, es gibt einen "logischen" Ablauf, alles gar nicht schlecht für diese zwei Stunden. Was nun die "Andersartigkeit" der Welt hinter den Spiegel wirklich ausmacht, konnte ich aber nicht feststellen. Denn alles, was dort ist, gab es ja wirklich, d.h. die Andersartigkeit beschränkt sich darauf, dass Leute aus verschiedenen Epochen sich hier begegnen, und so lange sie gefangen sind, hinter den Spiegeln (aber anscheinend immer in diesem Raum bleiben?), auch nicht altern.
Der 3. September 1973 war ein Montag, für das Jahr 1984 gilt dasselbe. Ich war neugierig
Insgesamt ist das in Ordnung, flüssig zu lesen und das Bedrückende kommt gut an.
LG
Lorraine
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Lapidar Exposéadler
Alter: 61 Beiträge: 2701 Wohnort: in der Diaspora
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01.12.2013 12:20
von Lapidar
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Ja also. Was soll ich sagen? Gut gelöst. In sich schlüssig. Wäre natürlich schon noch spannend zu wissen, was mit den Mädels passiert, wenn sie wieder ins "Reale" kommen. ...
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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01.12.2013 16:09
von firstoffertio
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Trotz des Endes finde ich diese Geschichte lustig, im Vergleich mit vielen anderen. Das beginnt schon mit dem Titel, der Idee, aber auch der Schreibstil trägt dazu bei.
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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01.12.2013 16:17
von Mardii
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Leider habe ich nächste Woche ein volles Programm und werde nicht mehr dazu kommen, angemessene Kommentare unter jeden Beitrag zu schreiben. Ich möchte aber gerne meine Bewertung abgeben, da die Wettbewerbsleitung angemerkt hat, einige Texte hätten zu wenig Feedback. Das versuche ich mit moderaten Federn auszugleichen. Im Zweifel und bei Interesse schreibe ich euch gerne auch etwas unter eure Texte oder schicke euch eine PN. Meldet euch einfach.
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Drakenheim Eselsohr
Alter: 44 Beiträge: 387 NaNoWriMo: 50166 Wohnort: Burg Drakenheim Gelehrtenturm
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02.12.2013 18:33
von Drakenheim
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Das ist fies. Zum Glück werden alte Songs ständig gecovert, sonst hätten die ja nie eine Chance.
Und an manchen Dienstagen, den 3. September erscheinen dann Retro-Frauen im Waschraum. Ob die wohl im Spiegel altern?
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Jay_8011 Gänsefüßchen
J Alter: 43 Beiträge: 39
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Piezke Leseratte
Alter: 37 Beiträge: 132
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02.12.2013 22:43
von Piezke
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Ich habs zweimal gelesen: Einmal ohne, einmal mit Musik im Hintergrund. An meinem Eindruck hat das nichts geändert. Ich mag die Kulisse und die Rahmenbedingungen der Spiegelwelt. Mir hat aber der Pfiff gefehlt, der die Situation aus dem rein Absurden hebt. Allerdings: Dass von "Papa Was a Rollin’ Stone" 41 Coverversionen gelistet sind, sollte der Protagonistin Hoffnung machen.
Der Stil passt. Lässt sich gut in einem Rutsch durchlesen und die Dialoge sind natürlich.
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Duffydoof Leseratte
Alter: 34 Beiträge: 121 Wohnort: Municia
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03.12.2013 19:55
von Duffydoof
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Oh ja, hierbei war ich doch sehr an einen alten Film erinnert, der sich ein ebenso zutiefst nihilistisches Ende ausgesucht hatte. In einem Zimmerchen zu warten, auf Ewigkeit! Scheinbar altert dort drüben niemand, scheinbar braucht man nicht trinken oder essen, muss man dort nur aufs Klo?
Man weiß es nicht.
Es gefällt mir fast, diese Aussicht, auf ewig warten zu müssen.
_________________ Es trägt nicht immer faulende Früchte, wenn man einem zweifelnden Rebellenbaum Sonnenstrahlen schenkt.
11618
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Zauberstift Honigkuchenpferd
Alter: 44 Beiträge: 389
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04.12.2013 16:10
von Zauberstift
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Gratulation zu dieser geilen super Geschichte. Gefällt mir sehr!
Unterhaltsam und flüssig geschrieben. Nur eins: Sei sparsamer mit dem Wörtchen "war". Du könntest noch lebendiger schreiben!
Umsetzung Vorgaben: 9 Federn
Plot: 9 Federn
Schreibstil: 7 Federn
Du bekommst von mir: 8 9 Federn. Das ist meine Lieblingsgeschichte, deswegen hab ich ausnahmsweise aufgerundet.
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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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04.12.2013 22:17
von Amaryllis
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Liebe/r Inko,
beim ersten Mal lesen war ich ziemlich begeistert von deinem Text, ich mag die Geschichte, ich mag deine Prota, ich mag die Art, wie du die Vorgabe mit dem Anfangs- und Schlusssatz umgesetzt hast.
Beim zweiten Mal lesen sind mir leider ein paar Formulierungsschwächen aufgefallen, die mich ein bisschen im Lesefluss gehemmt haben. Allerdings sind das solche Kleinigkeiten (vor allem im Vergleich gesehen), dass ich das jetzt einfach auf den Zeitdruck zurückführe.
Schön finde ich auch, dass du etwas recherchiert hast, auch wege der Jahreszahlen und wie du die Kleidung der anderen Mädchen beschrieben hast, das war nett.
Alles in allem eine runde Sache, die bei mir sicher im vorderen Drittel landet.
Ich hoffe, du kannst mit diesem Feedback etwas anfangen. Für Rückfragen oder Anmerkungen stehe ich natürlich auch nach dem Wettbewerb zur Verfügung. Die Befederung erfolgt dann abschließend (auch im Vergleich), wenn ich alle Texte kommentiert habe.
Liebe Grüße,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
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