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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 06/2012
Anton


 
 
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Hitchhiker
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 34
Beiträge: 227
Wohnort: Münster


Beitrag18.06.2012 20:00
Anton
von Hitchhiker
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Anton

"Das Bekannte überhaupt ist darum, weil es bekannt ist, nicht erkannt."
(G.W.F. Hegel, aus: Phänomenologie des Geistes)


Antons Haus stand im Schatten zweier Tannen, einer großen und einer kleinen, wobei die größere etwas schräg wuchs, sodass ihr Stamm bereits gegen die Äste ihrer Nachbarin stieß. Lange konnte es nach Antons Einschätzung nicht mehr gut gehen, wenn die große Tanne weiterhin so krumm wuchs, würde sie bestimmt umfallen. Hoffentlich nicht auf ihn und sein Haus, dachte Anton.
Trotz alledem war er froh, dass diese Bäume genau da standen, wo sie standen, denn obwohl er sich gerne von der Sommerwärme umgarnen ließ, wusste er es zu schätzen, wenn die Tannennadeln sich vor die Sonne krallten und mit ihren schlanken Körpern einen Teil der Hitze abfingen.
Für die wolkenlosen Mittagsstunden waren die Bäume allerdings beide noch zu klein, denn wenn sich die Sonne auf ihren höchsten Punkt stemmte, zeichnete das Licht ein Muster aus kleinen Quadraten auf Antons Fell, das sich nicht abschütteln ließ (er hatte es bereits versucht) und nur verschwand, wenn er sich in den hinteren Teil seiner Behausung zurückzog.
Heute interessierte Anton sich nicht für eine tolle Fellzeichnung, die Hitze machte ihm jetzt mehr zu schaffen, als noch vor fünf Jahren und so lag er schnaufend in der Ecke, als seine Ohren die Stimmen von Karin, Jonas und Simon auffingen.
Er machte einen Satz nach vorne und lauschte noch einmal angestrengt, doch das Grunzen und Knurren des goldenen Monsters war glücklicherweise nicht zu hören.

Vor ein paar Tagen ist das Ungetüm mit Karin gekommen. Wenn er jetzt daran zurückdachte, vibrierten seine Muskeln noch immer vor Angst und das Geräusch eierschalfarbener Zähne auf Metall schabte sich durch seine Haut.
„Guck mal, Luna“, hatte Karin an diesem Tag gesagt und dem Monster auf sein glänzendes Fell geklopft, „das ist Anton.“
Ohne Umschweife warf sich das Biest gegen sein Haus und presste die Nase, die aussah wie ein feuchter Mistkäfer, an das Gitter.
Anton schrie unter Todenangst, als er sah, wie das Monster etwas tat, was sonst nur die Sonne konnte: Es bohrte seine Krallen und Zähne durch die kleinen Rechtecke und so wie das Herz in seiner Brust, hüpfte auch Anton quer durch sein Haus, bevor sich die Klauen wie Sonnenstrahlen in sein Fell graben konnten.
Karin packte das Ding am Nacken, das alle Luna nannten, Anton hörte ein ersticktes Jaulen und hoffte, dass ihm eine Lektion erteilt wurde.
„Ist ja gut, Anton“, hatte Karin versucht, ihn zu beruhigen, „Luna ist ja nur zu Besuch.“
Anton glaubte ihr kein Wort, immerhin hatte sie das auch über Robert gesagt und jetzt war er schon seit über zwei Jahren zu Besuch.

Anton verscheuchte die schlimmen Erinnerungen und versuchte, den bitteren Nachgeschmack mit der Vorfreude auf Schokodrops zu überdecken, die Simon ihm bestimmt mitgebracht hatte.
Schon sah Anton ihn über den Rasen toben, gefolgt von Jonas, der wieder einmal ein Gesicht machte, als hätte Simon ihm seine Leckerlis weggegessen.
Von seinem Haus aus hatte Anton beinahe den kompletten Garten im Blick, nur die Gemüsebeete rechts und das Haus von Karin, Jonas und Simon (und mittlerweile auch Robert) links von ihm konnte er nicht sehen, außer wenn ihn einer der Drei (Robert zählte er prinzipiell nicht mit, er kam ihn schließlich so gut wie nie besuchen) nach Gehege brachte. Gehege hieß der Ort, an dem er oft Urlaub machte. Weit reisen musste er dafür zum Glück nicht, sein Ferienhaus stand auf dem Gras, direkt gegenüber seiner heimatlichen Tannenzuflucht.

Simon sprang auf sein Haus zu, grinste über das ganze Gesicht und hatte halb geschmolzene Schokodrops in der Hand.
Drei, wenn Anton richtig zählte. Er drückte seine Nase gegen das Gitter und sog den süßlichen Schokoladenduft gierig auf.
Seine Haustür knirschte beim Öffnen und Simon streckte ihm die verschmierte Hand entgegen. „Hier, nimm!“
Anton hüpfte noch näher heran, bis seine Barthaare Simons Finger berührten und die Drops in seinem Mund verschwanden. Simon war immer lieb zu ihm. Früher, als dieser noch zu klein war, um Antons Haustür zu öffnen und ihn noch nicht so oft besuchte, war es Jonas, der ihn immer streichelte, ihm Schokodrops gab, ihn in Urlaub brachte, sein Haus putzte und mit ihm redete, aber schon seit einiger Zeit tat er das nicht mehr. Jonas kam zwar manchmal noch mit, um ihn zu besuchen, aber die Wärme und das Gefühl von früher waren aus seinen Augen und seiner Stimme verschwunden.

Anton knusperte mit den Zähnen, als Simon ihm sanft über die Ohren strich. Dann umschlossen seine Finger Antons Körper, und als er hochgehoben wurde, streckte er beide Hinterläufe weit von sich, um das Gleichgewicht zu halten.
„Heute ist es so schön, ich bring dich ins Gehege, Anton.“
In seinem Ferienhaus angekommen, stellte Anton erfreut fest, dass das Gras noch lang war und die Blumen ihre Köpfe noch nicht verloren hatten. Er roch den Duft der Gänseblümchen und die Art und Weise, wie sie seine Nase kitzelten, machte ihn glücklich.
Aus den Augenwinkeln sah er, wie Simon einen großen Schokoladenriegel aus seiner Tasche zog und Jonas sich mit in die Seite gestemmten Armen vor ihn stellte. „Gib mir den Riegel oder ich lass' Anton frei!“
Anton horchte auf. Was meinte Jonas damit? Er war doch schließlich nicht gefangen.
„Das darfst du nicht!“, wimmerte Simon und dicke Wassertropfen quollen ihm aus den Augen.
„Dann gib mir die Schokolade!“
Anton drängte sich näher an das Gitter und erschrak, als er Jonas' Gesicht sah: Es war das Gesicht der goldenen Bestie.
Simon drückte Jonas den Schokoriegel in die Hand und rannte jammernd ins Haus.
Jonas holte weit aus, warf die Schokolade ins Gebüsch und Anton verstand gar nichts mehr. Wollte er den Riegel denn gar nicht essen?
Anton rupfte eine Kleepflanze aus der Erde. In letzter Zeit überkam ihn immer häufiger das Gefühl, etwas Wichtiges verpasst zu haben. Vor ein paar Jahren hatte es längst nicht so viele Dinge gegeben, die ihn verwirrten und die er nicht verstand, aber mittlerweile hatte sich viel verändert und diese Veränderungen machten ihn traurig. Erst verschwand Stefan, dann war Jonas nicht mehr Jonas und schließlich kam Robert zu Besuch. Drei Veränderungen und keine davon war gut.
Seine Muskeln zuckten reflexatig und Anton sprang kreischend auf, als Jonas plötzlich gegen sein Ferienhaus trat und es wie Anton, kurz und zitternd, vom Boden aufsprang.
„Blödes Vieh“, zischte Jonas und machte wieder sein Bestiengesicht.
Jonas schaute nicht zurück, als er auf sein Haus zumarschierte, die Seitentür aufriss und im Innern verschwand.
Als sein Herz wieder langsamer schlug, fragte Anton sich ernsthaft, warum Jonas auf einmal so böse zu ihm war, er hatte ihn doch nie gebissen oder gekratzt, zumindest nicht mit Absicht.
Mit noch unsicheren Sprüngen hoppelte er zu seiner Wasserschale und trank ein paar Schlucke, um die angetrocknete Angst aus seiner Kehle zu spülen.
Direkt vor dem braunen Tongefäß legte er sich erschöpft auf die Seite, schloss die Augen und schlief in der zwitschernden Nachmittagshitze ein.

Anton schlug die Augen auf und der Himmel sah aus, als hätte jemand die Wolken mit Honig beschmiert. Er atmete die aufgewärmte Luft ein, die jetzt mit feinen, kälteren Windadern durchsetzt war, und sah den Mückenschwärmen dabei zu, wie sie sich durch die Abendsonne kräuselten.
Anton beschloss, dass dies hier ein sehr schöner Ausklang seines Urlaubstages war, der die Hektik des Nachmittags wieder ausglich.
Die Seitentür flog auf, Jonas stürmte aus dem Haus und kam direkt auf Anton zu. Er fürchtete schon einen weiteren Tritt gegen sein Ferienhaus, aber stattdessen packte Jonas es an beiden Enden und riss es in die Luft. „Los, hau ab!“, blaffte er Anton an.
Schreck und Überforderung wechselten sich ab und vermischten sich schließlich zu einem klumpigen Angstbrei. Was sollte er jetzt nur tun?
„Lauf weg, dann sieht Simon, was er davon hat!“
Anton wusste nicht, wovon Jonas sprach, er wusste nur, dass sein Ferienhaus in diesem Moment über ihm schwebte und dass er dort wieder hinein wollte.
„Wenn du jetzt nicht wegläufst, dann hol' ich Luna!“ brüllte Jonas und sein Tonfall zusammen mit dem Namen des Monsters reichten aus, um Anton in eine Schockstarre zu versetzen. Er grub seine Krallen in die Erde und starrte Jonas an. Warum tat er das?
„Jetzt hau sofort ab! Dann kann Simon mal sehen, wie das ist, wenn jemand wegläuft! Er merkt anscheinend gar nicht, dass Papa nicht mehr da ist. Und Mama kümmert sich sowieso nur noch um ihn, als ob sie nur ein Kind hätte und Robert ist der schlechteste Ersatzpapa der Welt! Ich hasse ihn, ich hasse sie alle!“
Anton wagte es nicht, sich zu bewegen, als Jonas sein Ferienhaus über den Rasen schleuderte, während ihm wie Simon am Mittag Wasser aus den Augen lief. Das alles machte Anton Angst.
Obwohl er Jonas nicht aus den Augen ließ, nahm Anton im Hintergrund eine Bewegung wahr. Die Seitentür wippte im Wind und das goldene Biest schlängelte sich durch die klackernden Holzperlen des Fadenvorhangs.
Die quälende Sekunde der Hoffnung, unentdeckt zu bleiben, schien langsamer als gewöhnlich zu verstreichen, dann sprintete das Monster mit offenem Maul los und auch Jonas drehte sich um.
Die Angstlähmung musste ihn unempfindlich gemacht haben, der Schmerz blieb aus, als das Biest die Zähne in Antons Fell bohrte. Er sah nur noch, wie Jonas seine Finger in den Nacken der Bestie krallte, dann auf sie einschlug, doch Lunas Knurren wurde immer lauter und ihr Biss nur noch fester.
„Nein! Luna! Luna! Aus!“ Jonas schrie und weinte so laut, dass seine Stimme sich für einen Moment über Lunas Grollen legte.
„Anton! Nein! Das wollte ich doch nicht!“, hörte Anton ihn rufen und freute sich darüber, denn das Gefühl in seiner Stimme war wieder da.

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Beobachter
Klammeraffe


Beiträge: 617



Beitrag18.06.2012 21:26

von Beobachter
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Hm. Starker Tobak. Armer Anton. War er jetzt ein Gefangener? Oder ist es die Familie, in der jeder versucht, auf seine Weise mit dem Abhauen des Vaters zurechtzukommen? Sehr traurig. Bestimmt E.

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Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau
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Schreibmaschine
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Beiträge: 529



Beitrag19.06.2012 10:30

von Schreibmaschine
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Idee und Umsetzung finde ich gelungen. Die Wortwahl war gut, wenn auch nicht herausragend.
Die Geschichte hat mich emotional zwar nicht so sehr angesprochen, aber sie liegt meiner Meinung nach über dem Durchschnitt (der von mir bisher gelesenen Texte im Wettbewerb).
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KeTam
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Beitrag19.06.2012 11:10

von KeTam
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Ich wusste anfangs nicht, wer Anton ist, doch ich denke, das ist so beabsichtigt.
Sehr gut, wie die Angst und Hoffnung, überhaupt die Sichtweise des Tieres gezeigt werden.
Und das Ende ist wirklich erschütternd.

Lg,KeTam.
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gold
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Beitrag19.06.2012 20:33

von gold
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hallo, es tut mir Leid, aber ich kann nicht erkennen, was deine Geschichte mit dem Motto zu tun hat.


Grüße


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BlueNote
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Beitrag19.06.2012 22:21

von BlueNote
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Teilweise atemberaubend gute Beschreibungen, dann wieder Vergleiche, die mir etwas überzogen erscheinen. Ist dem "Protagonisten" die Gefangenschaft zunächst nicht bewusst und dann schon?

Originell ist die Perspektive in jedem Fall. Man kann sich in diesen Hund richtig gut hineinversetzen.
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hexsaa
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Beitrag20.06.2012 14:43

von hexsaa
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Aufgrund der Vielzahl von Texten kann ich nur eine kurze Einschätzung wiedergeben. Ich habe den Text nach folgenden Kriterien bewertet: Idee, Stil, Bezug zur Themenvorgabe und mein persönliches Empfinden im Vergleich zu den anderen Texten.


Die Geschichte gefällt mir, Antons einfache Sicht der Dinge ist glaubhaft und gekonnt erzählt. Am Ende bin ich etwas ins Trudeln geraten, weil ich mir plötzlich nicht mehr sicher war, wer oder was die goldene Bestie denn nun ist. Also habe ich es noch mal gelesen. Es bleibt jedoch eine Restunsicherheit. Ich hoffe auf Aufklärung.


_________________
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Das ist okay, man kennt mich dort.
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hobbes
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Beitrag20.06.2012 16:17

von hobbes
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Das könnte vom Stil her noch die eine oder andere Überarbeitung/Feinschliff vertragen.

Anton ist also ein Tier (ein Vogel?). Leider finde ich, dass es Dir nicht gelungen ist, Antons "Tiersprache" im ganzen Text stimmig rüberzubringen. Phasenweise ja, dann wieder nicht.

Was hat Jonas so verändert? Robert, der zu Besuch kam? Simon ist ja schon seit jeher da und sein Papa seit jeher weg. Also zumindest seit Anton da wohnt.

Warum ist Anton eigentlich da? Na ja, nicht so wichtig.

Das tendiert auch zur Holzhammer-Moralkeule. Der Junge, der anderen weh tun will, weil er das eigene Elend nicht mehr aushält, durch sein "den anderen weh tun" aber nur sich selbst straft.
Und irgendwie kommt Antons Unverständnis auch nicht so ganz stimmig rüber.

Nein, für mich passt das alles nicht so recht zusammen.

Und was hat nun eigentlich das Zitat damit zu tun?

Viele Fragen, aber die Antworten interessieren mich gar nicht so sehr. Schade.
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Kissa
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Beitrag20.06.2012 18:30

von Kissa
Antworten mit Zitat

Ich finde, die Geschichte war schon spannend; ich habe sie gelesen, ohne richtig erfahren zu haben, was da wirklich los war. Ein Hund und ein goldenes Monster. Hm. Ich bleibe fragend zurück ...

Trotzdem viel Glück!
Kissa


_________________
"Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige."

Voltaire (1694 - 1778)
eigentlich François-Marie Arouet,
französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller

------------------------------------------------
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firstoffertio
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Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
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Beitrag20.06.2012 22:51

von firstoffertio
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Diese Geschichte finde ich sehr schön. Ich glaube, sie wäre gut für etwas ältere Kinder geeignet.

Mir gefällt, wie man als Leser sich selbst auf eine neue Perspektive einlassen muss, wie die Identität des Kaninchens nicht sofort bewusst wird.

Mir gefällt, wie aus der Sicht des Kaninchens die Ereignisse und Probleme in der Familie beschrieben werden, ohne dass das Kaninchen sie wirklich versteht.

Dann natürlich, wie Jonas, der sich früher um das Kaninchen wie Simon gekümmert hatte, dem Kaninchen immer mehr als "Ungeheuer" erscheint, wie es nicht versteht, was mit ihm passiert ist, wieso er sich so verändert hat. Wie die Gründe deutlich werdem, die das Kaninchen aber auch nur intuitiv begreift, der Leser aber menschen mässig. Wie dann am Schluss das Kaninchen fühlt, dass in Jonas doch immer noch der "Bekannte" steckt:
"denn das Gefühl in seiner Stimme war wieder da".

Ich denke, hier wird Bekanntsein/neues Erkennen, sowie Gefangenschaft, auf mehreren Eben deutlich gemacht.  [/u]
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Fao
wie Vendetta

Alter: 33
Beiträge: 1994



Beitrag21.06.2012 08:18

von Fao
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Hallo Zehnler,

Hm, bin noch sehr unentschlossen. An sich eine nette Geschichte. Derjenige, der sie geschrieben hat, kann schreiben, es liest sich flüssig, und ich hatte keine Probleme, sie am Stück durchzulesen. Man merkt, dass sich der Autor mühe gegeben hat, möglichst unverbrauchte Bilder zu verwenden und nicht zu profan zu beschreiben. Manchmal finde ich das allerdings zu viel des Guten - etwa wenn sich die Tannennadeln vor die Sonne krallen, also da habe ich mir gedacht, dass man nicht jede Kleinigkeit originell gestalten muss, die Bäume werfen halt Schatten  Wink . So ein bissl wie auf E-Lit. getrimmt kam mir das ganze vor. Nett war aber beispielsweise die Sache mit dem Schatten auf dem Fell, dass sich nicht abschütteln lässt, und auch sonsten hast du die Atmosphäre nett eingefangen.

Anfangs war ich etwas verwirrt, denn im ersten Satz nahm ich an, Anton sei ein Mensch (vermutlich gewollt von dir), dann glaubte ich ihn als einen Hund, und war recht lange (bis zum "hüpfen") verwirrt, weil ich mir so eine seltsame Hundehütte nicht vorstellen konnte, und wer denn seinen Hund ständig einsperrt. Fragezeichen, ich weiß nicht, ob das mein unachtsames Lesen ist? Oder ob du tatsächlich mehr Hinweise zu Beginn einbauen solltest, die auf die Tierart von Anton hinweisen. Du wirst ja sehen, was die Anderen noch so sagen.


Nicht verstanden habe ich, weshalb Anton einmal das Bestiengesicht in Jonas sieht?

Die Bestie = Katze ? Oder ein kleiner Hund? Bin mir da nicht so sicher. Vermutlich Hund, da Kanninchen etwas groß für Katzen sind, als Beute.

Insgesamt eine nette, feine Geschichte. Sie mag mich noch nicht völlig überzeugen, gerade am Ende gehts mir ein bissl schnell, schnell noch den Konflikt eingebaut ... Auch weil es halt momentan nicht mehr für mich ist, als eine "nette (etwas vermenschlichte) Tiergeschichte", wird meine Wertung nicht allzu hoch ausfallen.

Allein vom sprachlichen her wäre der Text für sich wohl sicherlich bei einer guten 6. Allerdings befolgt die Bewertung im Vergleich, daher bitte nicht wundern, wenn es nur eine 5 werden sollte. Aber nicht unter 4.

LG
Fao


Anm.: Leider muss ich aufgrund von Zeitmangel relativ schnell mit bewerten und kommentieren vorangehen. Das ist etwas ungünstig, allerdings versuche ich, mir trotzdem so viel Mühe wie möglich zu geben. Zwischen lesen & bewerten liegt mind. ein Tag. Texte, bei denen ich allerdings von Anfang an das Gefühl habe, dass hier (für mich) nicht viel rauszuholen gibt, werden von mir niedrig eingestuft, auch der subjektive Geschmack spielt hierbei eine Rolle.


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Begrüßt gerechte Kritik. Ihr erkennt sie leicht. Sie bestätigt euch in einem Zweifel, der an euch nagt. Von Kritik, die euer Gewissen nicht anerkennt, lasst euch nicht rühren.
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DoroThea
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 57
Beiträge: 90
Wohnort: Dresden


Beitrag21.06.2012 17:43

von DoroThea
Antworten mit Zitat

Spannende Geschichte - sehr schön erzählt bis zum Schluss. Das Thema "Gefangen" aus dem Blickwinkel eines Tieres.  Wenn Tiere reden/denken könnten...genau so kann man es sehen.

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DoroThea
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag21.06.2012 22:24

von Mardii
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Rein erzählerisch ist das ein sehr guter Text und die Idee aus der Sicht eines Tiers zu schreiben, sehr ansprechend, auch oder gerade weil schon Literaten wie Virginia Woolf oder Cervantes diese Idee hatten. Aber mir als Stadtmensch fehlt ein wenig die Deutlichkeit, um die Geschöpfe in Antons Blickfeld zu unterscheiden. Ich musste überlegen, bevor ich darauf kam, dass das große gelbe Ding wohl ein Hund sein muss und ich nehme an, Anton selbst wird ein Kaninchen sein. Der Kerl hat doch sonst ein recht großes Vokabular, eigentlich könnte er mir doch sagen, wen er sieht.
Also mir ist der Text ein wenig zu schwierig – aber ich vergaß, ist ja E-Literatur. Laughing


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Ridickully
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Fao
wie Vendetta

Alter: 33
Beiträge: 1994



Beitrag22.06.2012 01:08

von Fao
Antworten mit Zitat

Änderung: Evtl. doch weniger als 4 Federn, da - vor allem im Vergleich - der Anspruch an E.-Literatur in meinen Augen nicht (hoch) genug erfüllt ist (mir fehlt das tiefgründige, eben das.

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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag22.06.2012 15:05

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

bei diesem Wettbewerb habe ich mir einen anderen Bewertungsmaßstab zurechtgelegt, als bei den bisherigen. Hier ist speziell E-Literatur gefordert, dementsprechend anspruchsvoll und tiefgängig sollten die Texte sein, dementsprechend schwierig sind sie zu schreiben. Die inhaltlichen und stilistischen Anforderungen sind höher. Daran angepasst befedere ich.
Dies geschieht nach folgendem Schema:

1. Inhalt: Setzt der Text das Thema um oder mogelt er sich drumherum? Erfüllt der Text die Ansprüche, die er an sich selber stellt, bzw. ist er in sich schlüssig? Ist der Inhalt der Vorgabe "E-Literatur" entsprechend, d.h. bleibt er an der Oberfläche oder präsentiert er sich vielschichtig?
Für den Inhalt vergebe ich maximal 4 Federn.

2. Stil: Passt der Stil zum Inhalt? Zeigt der Text sprachliche Finessen? Gibt es stilistische Mängel oder kommt der Text pseudo-literarisch aufgeblasen daher?
Für den Stil vergebe ich maximal 4 Federn.

_______
Zum Text "Anton":

Inhaltlich vergebe ich eine Feder. Der Text ist in sich kohärent, das ist ok. Ansonsten setzt er zwar das Thema um, das aber sehr oberflächlich. Außerdem ist das keine E-Literatur, sondern niedrigste U-Literatur. Dafür kann ich nicht mehr vergeben.

Stilistisch vergebe ich eine Feder. Einige Mängel, aber lesbar.

Zusammen mit der obligatorischen einen Feder ergibt das drei Federn .

Weitere Anmerkungen kann ich auf Wunsch nach dem Wettbewerb machen.

LG David smile


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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Malaga
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 826



Beitrag22.06.2012 22:28

von Malaga
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Über die Perspektive von Anton, Kaninchen vermutlich, das Famliendrama vermitteln, das ist eine gute Idee und gelungen umgesetzt. Man sieht so wenig von Simon und Jonas und doch so viel.
Nur das Thema sehe ich nicht so richtig. Haustiere sind natürlich in der Regel gefangen ( außer Katzen, manchen)
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag23.06.2012 13:33

von Jenni
Antworten mit Zitat

Eine originelle Idee, die Probleme dieser Familie aus der Sicht des Haustieres zu erzählen. Ich finde die Geschichte an einigen Stellen sehr berührend, z.B. Robert, der doch nur zu Besuch kam und dann blieb, und besonders natürlich der letzte Teil, als Jonas aus Wut und Hilflosigkeit den Hasen "befreit".
Nicht ganz so gut gefiel mir der sprachliche Aspekt. Natürlich ist es nicht leicht, die Perspektive eines Tieres in eine nachvollziehbare Sprache zu übersetzen. Ein Beispiel, das mir besonders aufgestoßen ist: das "Ferienhaus". Fand ich sehr seltsam, dass der Hase sich über das Wort "Gehege" wundert, und es sich dann mit "Urlaub" und "Ferienhaus" erklärt.
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Herbert Blaser
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 313
Wohnort: Basel


Beitrag23.06.2012 16:23

von Herbert Blaser
Antworten mit Zitat

Bei allem Respekt vor der flüssigen und meiner Meinung nach recht guten Schreibweise, ich habe Mühe mit dieser Geschichte. Das eigentliche Drama ist ja, dass Papa und Mama nicht mehr sind? Oder verstehe ich das falsch. Mir sind zu viele Namen von Mensch und Tier gemischt. Wenn in einer Fabel Tiere vermenschlicht werden, spielen diese Charaktere meistens unter sich.

4 Federn


_________________
Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?

Marcel Proust
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Piratin
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Alter: 58
Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag23.06.2012 18:19

von Piratin
Antworten mit Zitat

Lieber Teilnehmer / Liebe Teilnehmerin,

eine feine Idee und eine interessante Herangehensweise, obwohl ich unschlüssig bin, ob ich die Umsetzung des Zitates im Text wiederfinde.
Der Schlußsatz gefällt mir gut.
Liebe Grüße
Piratin


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Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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Mercedes de Bonaventura
Geschlecht:weiblichMetonymia

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Beiträge: 1254
Wohnort: Graz


Beitrag24.06.2012 18:26

von Mercedes de Bonaventura
Antworten mit Zitat

Zitat:
…außer wenn ihn einer der Drei (Robert zählte er prinzipiell nicht mit, er kam ihn schließlich so gut wie nie besuchen) nach Gehege brachte.
smile
stilistische Besonderheit! Gefällt.  
mehr davon hätte Anton (vs. Kids) möglicherweise ganz gut getan?


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(Virginia Woolf)
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Hitchhiker
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 34
Beiträge: 227
Wohnort: Münster


Beitrag24.06.2012 19:43

von Hitchhiker
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Buch

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Das hier ist 'ne verdammt harte Galaxis. Wenn man hier überleben will, muss man immer wissen, wo sein Handtuch ist!
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Phenolphthalein
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 838

DSFo-Sponsor


Beitrag24.06.2012 20:45

von Phenolphthalein
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Hallo Inko!

Ich habe deinen Text jetzt zum zweiten Mal gelesen (an einem anderen Tag). Er kam mir leicht verändert vor. Mein ursprünglicher Eindruck, dass es sich hierbei vielleicht ein wenig zu sehr nach U-Literatur handeln könnte, ist jetzt etwas revidiert. Das Mal zu aller erst.
Sprache: Mir sind nur ein paar wenige Flüchtigkeitsfehler aufgefallen, aber ansonsten meckere ich nicht.
Stiel: Ähnlich wie bei einem anderen Beitrag, ist das eine etwas andere Sicht auf die Dinge, was dann aber meist auch dazu führt, dass ich versuche etwas zwischen den Zeilen zu lesen. Wenn ich dann nichts finde, bin ich verunsichert. Hier habe ich aber etwas gefunden, was mich zur
Vorgabe bringt. Nun jut. Die ist wohl erfüllt. Anton ist sich zwar seiner Gefangenschaft nicht bewusst und das nennst du auch ganz klar (leichter Holzhammerschwung), aber das muss er ja auch nicht bzw. soll er ja auch nicht. Dann zu dem Zwischen den Zeilen lesen. Mir kam es so vor, dass auch Jonas Gefangenschaft empfindet, die ihn schließlich auch zu seiner mörderischen Tat veranlässt. Ich gehe davon aus, dass du das beabsichtigt hast.


_________________
Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.

-Arthur Schopenhauer
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