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Endmoräne


 
 
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Wasserwaage
Eselsohr

Alter: 107
Beiträge: 224
Wohnort: Terra incognita


Beitrag29.03.2012 11:11
Endmoräne
von Wasserwaage
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

in der mitte deines fluges
zittert scharlachrot ein fluss
aufwärts treffen meine adern
grausames im urgestein:
verwittert ist dein letzter kuss



_________________
ich vergebe der Sprache, den Worten und mir
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Max Sin
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 169



Beitrag31.03.2012 20:06
Die große Offensive
von Max Sin
Antworten mit Zitat

Liebe Wasserwaage,

es tut mir Leid dir mitteilen zu müssen das ich dein Gedicht nicht mal im Ansatz kapiere. Vielleicht bin ich auch deswegen der Erste der es kommentiert, keine Ahnung. Vielleicht kannst du mich ja irgendwann aufklären, da du mich schon neugierig gemacht hast.

Max


_________________
„Ich wollte ja nichts als das zu leben versuchen, was von selber aus mir heraus wollte. Warum war das so sehr schwer?“
- Hesse
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Wasserwaage
Eselsohr

Alter: 107
Beiträge: 224
Wohnort: Terra incognita


Beitrag31.03.2012 21:28
Re: Die große Offensive
von Wasserwaage
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Max Sin hat Folgendes geschrieben:
Liebe Wasserwaage,

es tut mir Leid dir mitteilen zu müssen das ich dein Gedicht nicht mal im Ansatz kapiere. Vielleicht bin ich auch deswegen der Erste der es kommentiert, keine Ahnung. Vielleicht kannst du mich ja irgendwann aufklären, da du mich schon neugierig gemacht hast.

Max


guten Abend Max,

was erwartest Du bitte (nicht provokativ gemeint!)?
Betrachte, finde -  denn du suchst ja bereits - , heraus, ertaste, was dich neugierig macht, was dich anspricht,
und versuche es in deine Sprache zu übersetzen. Dabei, behaupte ich, geht es zunächst nicht um´s Kapieren.

Ich lege hier durch meinen Text eine Vorgabe in meiner Sprache auf den Tisch,
um sie dem interessiert-geneigten Leser zur Hand zu reichen, mit der stillen Hoffnung, er möge diese ohne autorisierte Anleitung behandeln.

Und es braucht dir auch keineswegs Leid zu tun. Mir tut es viel mehr darum Leid, zu beobachten,
wie wenig du dir selbst Gedanken gemacht hast, bevor du deinen Kommentar hier einstelltest.

Ich hoffe, das hat dir zumindest ein klein wenig weiterhelfen können

mit bestem Gruss

von der Wasserwaage


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FloK.Ti
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 66
Beiträge: 55
Wohnort: Monte Verita


Beitrag01.04.2012 02:22
Re: Endmoräne
von FloK.Ti
Antworten mit Zitat

Wasserwaage hat Folgendes geschrieben:
in der mitte deines fluges
zittert scharlachrot ein fluss
aufwärts treffen meine adern
grausames im urgestein:
verwittert ist dein letzter kuss


Als Künstlerin springen mich Deine Zeilen quasi sofort an, ich sehe das Rot in der Mitte einer Leinwand, Adern, wie Strahlen davon ausgehend, schiefergraues Gestein als Untergrund, und ein Kussmund in Scharlachrot.

Zeugnisse einer vergangenen Liebe und schmerzlicher Erinnerung.

Sehr schön.
Sehr gerne gelesen.

Lieben Gruß
Flora


_________________
Das Amt des Dichters ist nicht das Zeigen der Wege, sondern vor allem das Wecken der Sehnsucht. (Hermann Hesse)

Ich bin kein ausgeklügeltes Buch;
ich bin ein Mensch mit seinem Widerspruch. (C.F.Meyer)
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dürüm
Wolf im Negligé

Alter: 46
Beiträge: 966
Wohnort: Cape Town
Das bronzene Eis am Stiel Das Bronzene Pfand
Der bronzene Spiegel - Lyrik Podcast-Sonderpreis
Vorlesbar I


Beitrag01.04.2012 03:27

von dürüm
Antworten mit Zitat

Ich mag Wasserwaagen. Sie sind das Maß aller Dinge.
Ich mag Gletscher. Sie überdauern die Ewigkeit.
Ich bin kein Dichter.
Aber Deine Worte berühren mich tief.

Moränen entstehen, wenn alles Eis getaut ist, also am Ende der Eiszeit, zurück bleiben die bewegten Dinge, eine Beziehung, und die Überreste, der letzte Kuss, schon verwittert nach der langen Zeit im Eis.

Danke.

Gruß
Kerem


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Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.
(Oscar Wilde)
Der Willige wird vom Schicksal geführt. Der Störrische geschleift.
(Seneca)
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Wasserwaage
Eselsohr

Alter: 107
Beiträge: 224
Wohnort: Terra incognita


Beitrag01.04.2012 03:44
Re: Endmoräne
von Wasserwaage
pdf-Datei Antworten mit Zitat

FloK.Ti hat Folgendes geschrieben:
Wasserwaage hat Folgendes geschrieben:
in der mitte deines fluges
zittert scharlachrot ein fluss
aufwärts treffen meine adern
grausames im urgestein:
verwittert ist dein letzter kuss


Als Künstlerin springen mich Deine Zeilen quasi sofort an, ich sehe das Rot in der Mitte einer Leinwand, Adern, wie Strahlen davon ausgehend, schiefergraues Gestein als Untergrund, und ein Kussmund in Scharlachrot.


liebe Flora,
über die Künstler "unterhalten" wir uns noch...gerne, sehr gerne sogar...(PN)!

Das, was Dich angesprungen hat, liebe, ist das, was in diesen Zeilen lebt.
Du hast es betrachtet, erfasst, und mir damit eine wahre Freude bereitet.

danke
J.


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Wasserwaage
Eselsohr

Alter: 107
Beiträge: 224
Wohnort: Terra incognita


Beitrag01.04.2012 04:17

von Wasserwaage
pdf-Datei Antworten mit Zitat

dürüm hat Folgendes geschrieben:
Ich mag Wasserwaagen. Sie sind das Maß aller Dinge.


Das halte ich für Unsinn, Kerem,
...denk mal bitte darüber nach.

es freut mich, dass du das Bild der Moränen aufgenommen hast.
Und auch die Gletscher mag ich, auch wenn sie die Ewigkeit nicht überdauern können,
vermitteln sie dem Wurmfortsatz Mensch ein Ewigkeitsempfinden, insbesondere, wenn er von Gletschern direkt umgeben ist.

Kerem, du hast meine Zeilen mit offenem Auge gelesen.
Ich weiß das zu schätzen.

mit bestem Gruss
von der Wasserwaage


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FloK.Ti
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 66
Beiträge: 55
Wohnort: Monte Verita


Beitrag01.04.2012 15:40

von FloK.Ti
Antworten mit Zitat

Liebe Wasserwaage,

ich habe mich gerade erst eingeloggt und habe keine PN von Dir.
Da scheint das Datenbankproblem dazwischen gekommen zu sein ...

Ich würde mich freuen, wenn Du sie mir noch einmal schreiben würdest.

Lieben Gruß
FLora


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dürüm
Wolf im Negligé

Alter: 46
Beiträge: 966
Wohnort: Cape Town
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Der bronzene Spiegel - Lyrik Podcast-Sonderpreis
Vorlesbar I


Beitrag09.04.2012 15:47

von dürüm
Antworten mit Zitat

Wasserwaage hat Folgendes geschrieben:
dürüm hat Folgendes geschrieben:
Ich mag Wasserwaagen. Sie sind das Maß aller Dinge.


Das halte ich für Unsinn, Kerem,
...denk mal bitte darüber nach.



mit bestem Gruss
von der Wasserwaage


Jetzt habe ich darüber nachgedacht, und Du hast recht.
Wasserwaagen sind nur zur Hälfte das Maß aller Dinge ..., die andere Hälfte erledigt das Lot.

Beide zusammen bilden unsere Welt ab.

Gruß
Kerem


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palomina
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 197



Beitrag14.04.2012 11:11

von palomina
Antworten mit Zitat

Hallo Wasserwaage,

ich bin wieder einmal ganz neu, will sagen: ich habe mich eben erst hier angemeldet und versuche mich ein wenig zu orientieren. Dabei bin ich in deine Endmoräne geraten und daran hängen geblieben.

Ich denke nicht, dass ich deine Verse kapieren möchte, viel mehr tauche ich in deine wundervolle, bildreiche Sprache ein, die zwischen Felsgestein und zitterndem, warmen Leben dem nachspürt, was bleibt, was Eiszeiten überdauert und versteinerte Küsse wiedererwecken möchte ...

Der scharlachrote Fluss und die Adern vermögen es die beiden Welten wundervoll zu verbinden, dem unbelebten Felsgestein Atem einzuhauchen, das Eis grauer Vorzeit pulsierend zu schmelzen, überlwältigend in seinem Scharlachrot und gleichzeitig so schutzbedürftig im Zittern des Flusses

Selbst die Ewigkeit wird brüchig unterm Eis, das zermalmt und vorwärts drängt und am Ende unzählige gefühlte Ewigkeiten, wie sie nur die Liebe kennt, zurücklässt ...


Ich mag noch ein wenig für mich bleiben mit der Fülle an Bildern und Empfindungen, die mir deine Worte vermitteln, wenn du erlaubst, setz ich mich ganz still ans untere Ende deiner Endmoräne schaue, schaue...

Liebe Grüße, palomina  - ein Täubchen auf dem Flug nach Süden

  Smile
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Wasserwaage
Eselsohr

Alter: 107
Beiträge: 224
Wohnort: Terra incognita


Beitrag15.04.2012 22:52

von Wasserwaage
pdf-Datei Antworten mit Zitat

guten Abend Kerem,

entschuldige, dass ich dir erst jetzt antworte.
Mir ist wirklich nichts Sinnvolles zu deinen Gedanken eingefallen.
Es mag gut sein, dass es daran lag, dass ich sie nicht verstanden habe.
Ich steh´ immernoch da, wie die Kuh vor verschloss´ner Stalltür.
Doch nimms mir bitte nicht krumm, wenn ich dies bezüglich nicht weiter nachhake -
ich möchte das Thema ´Wasserwaage´ hier nicht überstrapazieren.

mit besten Grüßen



liebe palomina,
dein Kommentar freut und bewegt mich sehr.

palomina hat Folgendes geschrieben:
Ich denke nicht, dass ich deine Verse kapieren möchte, viel mehr tauche ich in deine wundervolle,
bildreiche Sprache ein, die zwischen Felsgestein und zitterndem, warmen Leben dem nachspürt, was bleibt, was Eiszeiten überdauert und versteinerte Küsse wiedererwecken möchte ...


Und mir ist es nicht wichtig, ob meine Verse zu kapieren sind,
da ich relativ wenig Wert darauf lege, meine Texte auf intensielle Auflösbarkeit hin verstanden zu wissen.
Für wesentlich wertvoller hingegen erachte ich es, erfahren zu können,
ob meine Darstellungen für Andere auch begreiflich sein können, ohne selbst in deren Erfassung eingreifen zu müssen.

Ich vertrete die Ansicht, dass ein starkes lyrisches Werk über jene Tragfähigkeit verfügen sollte, die autorisierte Eingriffe in den Prozess des Aufnehmens erübrigt.
Mir ist klar, dass diese Haltung einen sehr hoher Anspruch stellt, dem ich mit meine Texten selten gerecht werde, doch er legt für mich zumindest einen geraden Maßstab,
auf den ich mich zubewegen kann.

Du, palomina, hast mir durch deine Reflektion gezeigt,
dass ich mich mit meinen lyrischen Bewegungen doch nicht ganz auf dem Holzweg befinde,
und mir damit frischen Wind ins Segel gepustet.

palomina hat Folgendes geschrieben:
Ich mag noch ein wenig für mich bleiben mit der Fülle an Bildern und Empfindungen, die mir deine Worte vermitteln, wenn du erlaubst, setz ich mich ganz still ans untere Ende deiner Endmoräne schaue, schaue...


Jemandem, der dazu fähig ist, so zu betrachten, will ich nichts erlauben
Herzlichen Dank dafür!

liebe Grüße

Wasserwaage


_________________
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palomina
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 197



Beitrag16.04.2012 09:33

von palomina
Antworten mit Zitat

Liebe Wasserwaage,

deine Erwiderung auf meinen kleinen Beitrag erfreut wiederum mich sehr. Smile
Ich denke, es kann gar nicht gelingen, all das "Hineingelegte" eines Textes zu erspüren, nicht der sensibelsten Leserin, nicht einmal dem Autor selbst.
Wie oft habe ich mir schon von anderen meine Worte "erklären lassen und ganz neue Einblicke und Wahrheiten gewonnen.
Wie oft stand ich vor Texten, zu denen ich einfach nicht durchdringen konnte, die sich dann irgendwann wie von Zauberhand öffneten und mir seine Schätze mit auf den Weg gaben.
Manchmal liebe ich einen Text, um eines Wortes, eines Verses willen, fühle mich hingezogen, eingefangen... und "kapiere" rein gar nichts.

Was ich bisher von dir gelesen habe, lässt micht glauben, dass deine Bild- und Wortwahl oft erstaunlich nahe an der meinen liegt, sich manches fast wie mein eigenes verschollenes "Kind" erliest.

Liebe Grüße, palo Smile
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