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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2012
Bastille

 
 
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kskreativ
Geschlecht:weiblichMärchenerzähler
K

Alter: 59
Beiträge: 2232
Wohnort: Ezy sur Eure, France


K
Beitrag25.03.2012 19:00
Bastille
von kskreativ
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Bastille

Es stank unbeschreiblich. Nach fauligem Stroh und menschlichen Exkrementen. Er begleitete mich, seit ich hier war. Seit mich die Soldaten des Königs verhaftet und in den Kerker geworfen hatten. Der berüchtigte Lettre de Cachet hatte dafür gesorgt. Noch immer sah ich das verzweifelte Gesicht meines Vaters vor mir, der die Soldaten auf Knien anflehte, mich zu verschonen. Aber sie hatten nur gelacht.
Die Bastille. Das berüchtigtste Gefängnis von ganz Paris. Geld besaß ich keines, so landete ich in den tieferen Kerkern, wo man die Menschen einfach vergaß. Meine Augen waren verbunden, die Hände vor meinem Körper gefesselt. Ich konnte meine Umgebung nur ertasten. Und riechen.
Blind war ich in den ersten Tagen durch mein Gefängnis gekrochen und hatte es erkundet. Raue, feuchte Steinwände, vergammeltes Stroh, rostige Ketten. Einmal am Tag bekam ich etwas abgestandenes Wasser und halb verschimmeltes Brot. Der Hunger zwang mich, es zu essen. Die Hoffnung auf Freiheit schwand immer mehr, meine Verzweiflung dagegen stieg.
Das Klacken des Schlosses, riss mich aus meinen trostlosen Gedanken. Jemand kam. Ich richtete mich auf, lauschte. Vielleicht geschah es jetzt? Vielleicht kam ich endlich hier heraus?
Eine barsche Stimme sagte: „Kriegst Gesellschaft, Weib!“ Ein hämisches Lachen, ein ersticktes Stöhnen. Ich vernahm wie etwas, jemand, zu Boden stürzte, fast genau vor meine Füße. Die Tür wurde wieder geschlossen, der Schlüssel gedreht. Der Wächter entfernte sich, was ich am Klang seiner Schritte hörte. Stille.
„Wer bist du?“, flüsterte ich.
Keine Antwort, nur ein weiteres Stöhnen. Ich beugte mich vor, fühlte Kleidung unter meinen Fingern, tastete mich daran entlang, prüfte das Gesicht. Ein Mann. Auch ihm hatte man die Augen verbunden. Die Nässe, die ich spürte, musste Blut sein. Hatte man ihn misshandelt, oder gar gefoltert?
„Wer bist du?“, fragte ich erneut.
„Jean-Pierre. Ich bin – Jean Pierre.“ Seine Stimme war kaum zu verstehen, vielleicht litt er Schmerzen. Ein Scharren verriet mir, dass er sich aufrichtete. Jetzt saß er neben mir und ich spürte, wie er jetzt mich abtastete, seine Hände erforschten mein Gesicht. „Wie heißt du?“
„Marguerite. Warum bist du hier?“
Er atmete mühsam. „Ein Aufstand. Ich kämpfte gegen die Soldaten des Königs. Überall schreien die Menschen Revolution.“
Ein Aufstand? Vielleicht würden wir ja sogar befreit werden. Ein Hoffnungsschimmer. Die nächste Zeit verbrachte ich an Jean-Pierre gelehnt, seine Gegenwart tröstete mich.
Schüsse weckten uns, lautes Geschrei, das Trampeln von vielen Stiefeln. Die Tür wurde aufgerissen, Gegröle drang herein. „Ihr seid frei, Bürger!“ Hände zerrten uns hoch, rissen uns die Tücher vom Gesicht und lösten die Fesseln. Ich sah Jean-Pierre.
Sein Gesicht war bleich, mit blutigen Schrammen. Er lächelte mich an, streckte die Hand aus und sagte: „Hallo Marguerite.“
Ich ergriff ich sie und zusammen gingen wir hinaus, in die Freiheit.

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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

Alter: 30
Beiträge: 1178



Beitrag25.03.2012 20:42

von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Einbindung der Französischen Revolution. Klasse Idee!!!
Darauf muss man erst mal kommen.
Auch wenn ich den Stil und das Friede-Freude-aber-schnell-Eierkuchen-Ende mittelmäßig finde und mich nur schwer damit anfreunden kann bzw. will.

Aber originell ist diese Interpretation allemal!! Vor allem: Nicht so naheliegend, wie manche anderen es waren, die mir bis jetzt unter die Augen gekommen sind.

Von mir deshalb: 6 Federn.

LG,
Traumtänzerin


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Title sponsored by Boro, (c) by Alogius
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Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Eine spitze Zunge ist in manchen Ländern schon unerlaubter Waffenbesitz.
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Dem wird befohlen, der sich selbst nicht gehorchen kann. (Nietzsche)
---
Inquisition war in der frühen Neuzeit der ganz große Burner.
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Rufina
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 693



Beitrag25.03.2012 21:56

von Rufina
Antworten mit Zitat

Hallo,

Vorgabe:
Umgesetzt, auch wenn mir der Kuss fehlt.

Sprache:
Routiniert geschrieben, allerdings bisweilen recht umständlich.
Hier z.B.:
Zitat:
Der Wächter entfernte sich, was ich am Klang seiner Schritte hörte.

Warum nicht einfach: "Die Schritte des Wächters entfernten sich/verklangen in der Ferne?" So ist mir das etwas zu erklärend.

Inhalt:
Zu Beginn holst du aus, als ob du zu etwas Größerem ansetzen würdest, für das allerdings wegen der Wortbegrenzung kein Raum ist. Dementsprechend überhastet kommt dann auch der Schluss. Nett finde ich die positive Aussicht zum Ende hin, aber ich hätte gerne mehr über das Verhältnis der beiden Personen zueinander erfahren, wofür Platz gewesen wäre, wenn du am Anfang weniger beschrieben hättest. Eine kleine Parallele hat die Geschichte zum "Mann mit der eisernen Maske" Wink.

Viele Grüße
Rufina


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Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams)
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junimond7
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 50
Beiträge: 141
Wohnort: schönste Stadt der Welt


Beitrag25.03.2012 23:36
Re: Bastille
von junimond7
Antworten mit Zitat

postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
Ich sah Jean-Pierre.
Sein Gesicht war bleich, mit blutigen Schrammen. Er lächelte mich an, streckte die Hand aus und sagte: „Hallo Marguerite.“
Ich ergriff ich sie und zusammen gingen wir hinaus, in die Freiheit.


ich hätte diesen teil weg gelassen
vor allem der letzte satz gefällt mir gar nicht, macht viel kaputt
ansonsten, finde ich die geschichte echt gut geschrieben
und auch wenn meine historische-romane-phase vorbei ist, würde ich, würde deine geschichte irgendwann ein buch werden, es lesen


_________________
Misch ein bisschen Torheit in Dein ernsthaftes Tun und Trachten. Albernheiten im rechten Moment sind etwas Köstliches.
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Dienstwerk
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Alter: 55
Beiträge: 1254
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Beitrag26.03.2012 00:30

von Dienstwerk
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Neutraler Befederungskommentar - wenn es die Zeit erlaubt, später evtl. mehr.

LG, Ana
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Gast







Beitrag26.03.2012 09:49

von Gast
Antworten mit Zitat

Idee: Ich dachte erst: oh Kerker, gab es da mal nicht was von Poe?
Aber dann, dieses mit Gewalt auf eine Handlung, eine Auflösung drängen, das funzt nicht. Das ist zu viel für 450 Wörter.

Zitat:
meine Verzweiflung dagegen stieg.


Das ist ungefähr so emotional wie: Im März nehmen die Sonnenstunden zu.
Da liegt die Krux des Textes, die Situation/die Figuren packen nicht.
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Hitchhiker
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 34
Beiträge: 227
Wohnort: Münster


Beitrag26.03.2012 14:11

von Hitchhiker
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Liebe/r PoKaPro Autor/in,

deine Geschichte finde ichin Ordnung, das Thema hast du meiner Meinung nach kreativ umgesetzt. Auch dein Schreibstil gefällt mir ganz gut, es fiel mir leicht, die Szene nach zu empfinden.
Vielleicht habe ich da etwas nicht richtig verstanden, aber wenn die Hände der Gefangenen zwar gefesselt waren, sie aber immer noch genug Bewegungsfreiraum zum genauen Tasten hatten, wieso haben sie sich nicht einfach von ihren Augenbinden befreit? Hier hakt es meiner Meinung nach etwas und auch der Lesefluss des Schlusses leidet ein wenig aufgrund ein paar Fehlern, deshalb gibt es von mir eine durchschnittliche Bewertung.


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Das hier ist 'ne verdammt harte Galaxis. Wenn man hier überleben will, muss man immer wissen, wo sein Handtuch ist!
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Maestro
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Alter: 67
Beiträge: 338



Beitrag26.03.2012 15:47

von Maestro
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Sind verbundene Augen und Kapuze über dem Kopf dasselbe? Sagen wir mal, im übertragenen Sinn schon.
Gleich der Einstieg fällt mir allerdings negativ auf. die beiden ersten Sätze gehören zusammen gefasst. Der dritte Satz muss anfangen mit "Der Gestank". Ist sonst unverständlich. Im folgenden einige unnötige Füllungen:
Das Klacken des Schlosses... Jemand kam...
Dir Tür wurde geschlossen, der Schlüssel gedreht
Der Wächter entfernte sich, was ich am Klang...
Das trübt das Lesevergnügen.

Ich vergebe vier Federn.

Maestro


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Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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ney
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Beiträge: 187
Wohnort: Leipzig


Beitrag26.03.2012 20:17

von ney
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es erscheint mir zwar etwas unrealistisch, dass die gefangenen zur damaligen zeit in gemischte zellen gesteckt wurden (wegen der gefahr der vergewaltigung z.b.), aber darüber bin ich gerade gewillt, hinwegzusehen, da mir der schauplatz ausgesprochen gut gefällt  Very Happy (klingt das jetzt irrational?)

texte, die in frankreich zur zeit der revolution spielen, lese ich immer mit großem vergnügen. (meist, weil sie tragisch enden Sich kaputt lachen) auch hier hätte ich mir ein tragischeres ende erhofft, aber das ist natürlich geschmackssache und soll nicht zu abzügen bei der bewertung führen. das happy ending passt auch.  Smile


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mondblume
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Beiträge: 1138
Wohnort: Costa Brava


Beitrag26.03.2012 21:14

von mondblume
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Das ist eine nette Geschichte, anständig geschrieben. Gleich zu Beginn allerdings ein kleiner Bezugsfehler:

Zitat:
Er begleitete mich, seit ich hier war.

Das ER sollte sich wahrscheinlich auf den Gestank beziehen, den du so allerdings vorher nicht erwähnst.

Sonst nichts auszusetzen. wink


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Die Frau des Spatzen
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Wir sind für die Ewigkeit - Hoffnung
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Belzustra
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 37
Beiträge: 344
Wohnort: Belgien


Beitrag26.03.2012 23:24

von Belzustra
Antworten mit Zitat

Guten Abend,

bis hier
Zitat:
Er atmete mühsam. „Ein Aufstand. Ich kämpfte gegen die Soldaten des Königs.

fand ich die Geschichte gar nicht so schlecht. Doch dann ging mir plötzlich alles zu schnell. Nicht, dass ich nicht kapiert hätte, was danach folgte. Das meine ich nicht. Ich meine, dass innerhalb zu weniger Sätze das Ende eingeleitet wurde und Szenen, wie die Befreiung sind zu schnell abgehandelt. Natürlich war die Wörterzahl begrenzt, aber das Ende hätte durchdachter, emotionaler, bildstärker geschrieben werden können.

LG
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Canyamel
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 350
Wohnort: Saargemünd


Beitrag27.03.2012 07:21

von Canyamel
Antworten mit Zitat

Eine historische Geschichte aus der Französischen Revolution, so was mag ich! Ohne ein Experte für die Zustände in der Bastille zu sein, habe ich den Eindruck, dass der Autor/die Autorin recherchiert hat über Gründe, warum Menschen damals ins Gefängnis kamen (Lettre de Cachet). Das ist schon mal ein Pluspunkt, denn so was gibt der Geschichte Authentizität. Ein bisschen "mehr" hätte für mich allerdings auch die Beschreibung des Kerkerlebens sein dürfen, nicht nur das nahe liegende, das Stroh, die rostigen Ketten, das vergammelte Wasser, das verschimmelte Brot... Aber okay, wer war schon mal selber vor über 200 Jahren in der Bastille eingekerkert - ist schwierig, so was authentisch in Kürze zu beschreiben.

Dramaturgisch find ich's gut. Die Sprache passt, könnte aber an einigen Stellen noch präziser sein. Ansonsten trüben ein paar Kommata-Schnitzer den handwerklichen Gesamteindruck.

Hab ich gerne gelesen!


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Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur die langweilige nicht. (Voltaire)
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Kara
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K

Alter: 46
Beiträge: 293



K
Beitrag27.03.2012 11:38

von Kara
Antworten mit Zitat

Hallo Inko!
Solide Geschichte, Sprache und Stil solide, für meinen Geschmack etwas zu ausführlich in den Beschreibungen.
LG, Kara


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...nur wer sich bewegt, bewegt auch was...
... Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht...
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Kara
Geschlecht:weiblichEselsohr
K

Alter: 46
Beiträge: 293



K
Beitrag27.03.2012 11:50

von Kara
Antworten mit Zitat

(kleiner Nachtrag zum Verständnis meiner Befederung)
unteres Mittelfeld, da mich die Geschichte, obwohl solide, im Vergleich zu anderen, eher weniger anspricht, sorry. Das mag rein subjektiv sein, ich  weiß nicht genau, wie ich es anders formulieren soll. Bin immernoch nicht so geübt im Kommentieren...  
LG, Kara


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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag27.03.2012 17:34

von fancy
Antworten mit Zitat

Hallo,

du hast mich mit deinem Text, gezwungen, mich über den Maler zu informieren.  Cool

Interessant wie du den Namen des Künstlers mit in die Geschichte mit einbeziehst. Ich hätte es begrüßt, wenn du den Lettre noch etwas erklärt hättest, damit man sich ein Bild machen kann, warum die Frau im Kerker landet.

Sonst habe ich keine Schnitzer entdeckt.

Federn gibt es später.


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Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

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halcyonzocalo
Geschlecht:männlichEinsamer Trancer

Alter: 34
Beiträge: 1202
Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo


Beitrag27.03.2012 18:50

von halcyonzocalo
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Schade, hier wurde meiner Meinung nach Potential verschenkt. Die Idee und Handlung finde ich nämlich sehr gelungen und zeigt, zu welch vielfältigen Ergebnissen die Themenvorschläge führen. Die sprachliche Gestaltung ist jedoch nicht immer überzeugend und es haben sich auch ein paar kleinere Fehler eingeschlichen.

Wäre das Ganze noch ausgefeilter geschildert worden, wäre es ein sehr guter Text geworden, so bleibt er leider nur Mittelmaß. 5 Federn.


_________________
Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum.
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3613
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag27.03.2012 21:12

von Nicki
Antworten mit Zitat

Wegen Zeitmangel und nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, nur Federn zu vergeben, aber nicht zu kommentieren. Meine Bewertung setzt sich zusammen aus dem Bauchgefühl, dass da etwas steht, das mir gefällt, das ich gerne lese, das ich verstehe.
Weiterhin ob die Themenvorgabe eingehalten worden ist und ob grobe Rechtschreib und Grammatikfehler auftauchen.
Wer wissen möchte, warum sein Text meine Federnanzahl bekommen hat, fragt mich am besten nach den Osterferien, wenn ich wieder im Lande bin.


_________________
MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
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*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
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StefSteff2005
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 58



Beitrag28.03.2012 15:59

von StefSteff2005
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Ein Stück französischer Geschichte verpackt in einer winzigen Episode vieler Opfer, die sie gefordert hat. Gefällt mir gut, der Stil ist mir ein wwenig zu abgehackt.
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag28.03.2012 18:06

von Mardii
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Ein Text in einer historischen Umgebung klingt vielversprechend. Ich hatte das Bild einer finsteren Zelle vor Augen - habe mir Bilder der Bastille angeschaut und erinnere mich aus Schilderungen, dass es dort sehr finster war.  Deine Darstellung am Anfang ist sehr plastisch. So fiel es mir nicht schwer, ein Gefühl für die Atmosphäre zu bekommen.
Sprachlich gibts einige Wortwiederholungen zu bemängeln. Der Satzrhythmus ist auch nicht so elegant, er gerät an manchen Stellen ins Stocken, aber man kann das dem Tasten als Stilmittel zuordnen.
Eine Sache: Sie hat die Augen verbunden, aber die Hände frei.
Mir sind die beiden Gestalten etwas zu anonym, ich hätte mir mehr Tiefe, mehr Historizität gewünscht.


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`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag28.03.2012 18:40

von hobbes
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Zitat:
Er begleitete mich

Wer ist "er"?

Dafür, dass ihre Hände vor dem Körper gefesselt sind, kann sie ziemlich viel. Tasten, kriechen, fühlen.
Aber das mag sein.

Es gehen ziemlich viel Worte für die Beschreibung des Ortes drauf. Trägt nicht unbedingt zur Handlung bei oder dazu, dass ich dasitze und mich frage: "Und jetzt? Was passiert jetzt?"
Auch die Personen bleiben blass. Wie geht es ihnen da unten im Kerker? Ich habe keine Ahnung.
Leider.
 
Und dann, tada, schon ist es vorbei. Die beiden gehen zusammen in die Freiheit. Warum eigentlich zusammen? Ein bisschen Aneinanderlehnen und schon die besten Freunde?
Es ist natürlich  mehr als nur ein bisschen Aneinanderlehnen. Aber das steht nicht im Text, noch nicht mal andeutungsweise. Das muss ich mir selber dazudenken.
Wie einiges andere auch.
Daher nur 4 Federn.
(Aber das kann sich bei erneutem Lesen und im direkten Vergleich noch ändern)


_________________
Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis
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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag28.03.2012 19:14

von The Brain
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Hallo lieber Autor,

leider das Thema nur sehr am Rande geschrammt. Sprachlich gibts noch Arbeit. Inhaltlich auch. Ein paar schöne Ansätze drin- Übung macht den Meister!

Zitat:
Der Wächter entfernte sich, was ich am Klang seiner Schritte hörte. Stille.


das z.B. - das geht besser!


Liebe Grüße

Brain


_________________
Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

***********

Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

***********

Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
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Marcio
Gänsefüßchen
M


Beiträge: 34



M
Beitrag28.03.2012 20:30

von Marcio
Antworten mit Zitat

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