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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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30.03.2012 17:16
von The Brain
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Hallo lieber Autor,
ein Wald voller Hallizunogene - psychotrope Substanzen unter jedem Käppchen. Ein Text mit jeder Menge Suchtpotential.
... im doppelten Sinn ... - nur um Missverständnissen vorzubeugen -
Zitat: | Mondlichtfinger griffen aus Wolkenrissen und streichelten Stämme und Zweige, ... |
das mag ich besonders!
Aus wessen Feder das wohl geflossen ist ...?
Liebe Grüße
Brain
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
***********
Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
***********
Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
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femme-fatale233 Füßchen
Alter: 31 Beiträge: 1913 Wohnort: München
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30.03.2012 18:04
von femme-fatale233
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Was ist denn das für ein cooler Text? Ich grüble im Moment noch über die Namen, deren Komik offenbart sich mir noch nicht so ganz, aber die Idee mit den "Sackgesichtern" finde ich ganz großartig. Auch toll fand ich, dass Du in diesem Mini-Text auch noch Kapitel hast - das zweite grenzt an große literarische Meisterwerke wie Johann Wolfgang von Schillers "Die Handschuhfaust" oder Hans Magnus Brechts "Dreigoschenopa".
Wenn ein Text mit den Sätzen
Zitat: | »Treibe Unzucht mit mir«, fluchte Fluphenazine überrascht.
»Nur zu gerne«, seufzte Haloperidol rhetorisch. |
endet, dann hat das eine hohe Punktzahl verdient! Chapeau.
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Canyamel Eselsohr
Beiträge: 350 Wohnort: Saargemünd
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31.03.2012 08:50
von Canyamel
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Und mal wieder ein Text, den zu lesen richtig Spaß gemacht hat. Schon der Titel macht neugierig.
Ich muss nämlich zugeben, wenn ich bei einem Forumsbeitrag das Wort "Prolog" lese, hab ich normalerweise keine Lust mehr auf den Rest. Hier musste ich ja weiter lesen, und das ist auch gut so. Die gestellte Aufgabe mit einer Parodie auf Fantasy-Roman-Klischees zu lösen, finde ich super originell. Und die Ausführung ist auch gelungen. Sprache und Dramaturgie treffen die Parodie. Kann man das so sagen? Egal, spätestens mit dem Auftritt der Sackgesichter konnte mir das Lachen nicht mehr verkneifen und war überzeugt.
Nehmet die Federn, o Kämpfer des Wortes!
_________________ Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur die langweilige nicht. (Voltaire) |
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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2758 Wohnort: Im sonnigen Süden
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31.03.2012 13:43
von fancy
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Hallo,
das gibt mindestens eine Humorfeder extra. Aber erst später! Besondes Kapitel 2 fasziniert mich. Lässt es doch erstaunlich viel Raum für die freie Interpretation.
Jetzt hoffe ich nur, dass hier nicht wieder Mitglieder verwurschelt wurden, die ich nicht erkannte.
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
https//mlpaints.blogspot.com |
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Gast
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01.04.2012 09:11
von Gast
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Hallo Autor/in,
jeden Text habe ich mindestens zweimal gelesen, sacken lassen, und nochmals gelesen.
Meine Bewertung setzt sich zusammen aus der Beurteilung, wie das Thema umgesetzt wurde, ob die Geschichte einigermaßen strukturiert und verständlich ist – also ohne Anleitung gelesen werden kann. Rechtschreib- und andere Fehler lasse ich ebenfalls mit einfließen (ja auch das, weil ich in finde, dass man als Schreiberling in einer Woche einen möglichst fehlerfreien Text zustande bringen sollte). Natürlich ist auch ein Funken Geschmacksache dabei - ganz ausschalten kann ich das wohl nicht.
Das Ergebnis vergleiche ich mit den anderen Geschichten des Wettbewerbes. Es kann also sein, dass ich schreibe: Mir gefällt die Story und dennoch „nur“ fünf, sechs oder sieben Feder gebe, weil es eben im Wettbewerb andere Geschichten gibt, die noch besser sind. Wie jedes Mal vergebe ich nur ein 1 und eine 9. Falls du die 1 erwischen solltest, muss das nicht heißen, dass dein Text grottenschlecht ist, sondern nur, dass er für mich der schwächste im Wettbewerb ist.
Bei 52 Beiträgen werden die Kommentare zu jeder einzelnen Geschichte wohl teilweise knapp ausfallen.
Zu deiner Geschichte:
Hier ist das Thema auf eine interessante und lustige Weise verarbeitet worden. Prima. Das zweite Kapitel gefällt mir am Besten.
Liebe Grüße
Monika
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*Gast* Klammeraffe
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Beiträge: 504 Wohnort: Rheinland-Pfalz
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* 02.04.2012 10:39
von *Gast*
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Liebe/r ... unter der Maske,
mir fehlt die Zeit, alle Geschichten zu kommentieren. Genau genommen hätte mir auch die Zeit gefehlt, eine Geschichte zu schreiben. Ein Eisbecher hat mich dazu verleitet. Aber ich will die Geschichte hinter der Geschichte gar nicht weiter vertiefen, denn, wer A sagt, muss irgendwann auch Z sagen, sodass ich wenigstens die Federn verteilen werde, ganz subjektiv und nach Gefallen. Was nicht bedeutet, dass ich keinen Bewertungsrichtlinien folge. Idee, Ausarbeitung und Themenbezug spielen eine Rolle. Sollte nach dem Wettbewerb jemand Interesse an einem Kommentar haben, bitte ich um eine PN.
LG
Sabine
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MadameMimm Klammeraffe
Alter: 50 Beiträge: 575 Wohnort: Schwabenland
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02.04.2012 20:03
von MadameMimm
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Hallo Inko,
aus Zeitgründen nur ein kurzer Kommentar, sorry.
Ich hab so einen Verdacht, was den Autor dieser Zeilen betrifft. Mal sehen, ob ich richtig liege ...
Ansonsten: Klasse geschrieben, hab mich köstlich amüsiert und hätte gerne noch mehr davon. Ich finde, die Gnitter haben eine eigene Geschichtensammlung verdient!
Wertung: 9 Federn
_________________ Hexliche Grüße von Tanja |
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Nathaniel Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 142 Wohnort: Wenn ich nun einer von den andern wäre, ...
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04.04.2012 23:46
von Nathaniel
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Kapitel 2: Sie ritten weiter
Habe köstlich gelacht...
Super Einfälle.
Ist in Trash einzuordnen, ist aber eindeutig hochwertig.
Ich bin allerdings etwas zwiegespalten bezüglich der Perspektive, meiner Meinung nach ist sie etwas zu sehr auktorial. Aber das ist nur eine Kleinigkeit.
Nathaniel
_________________ *
Du willst wissen, wer ich bin?
Ich bin... ich. Nicht mehr, nicht weniger. Einfach ich.
Wobei das -nebenbei bemerkt- mehr ist als ein Wort. |
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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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05.04.2012 10:43
von Amaryllis
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Liebe/r Inko,
auch bei deiner Geschichte bin ich mir nicht sicher, ob ich sie wirklich richtig verstanden habe, hier hab ich das Gefühl, das hinter den Namen und manchen Beschreibungen Anspielungen lauern, die ich nicht erkennen kann, aber vielleicht bin ich da auch schon überempfindlich.
Fakt ist, dass dein Text gut und flüssig geschrieben ist, man ist relativ schnell in der Geschichte drinnen. Handwerklich gibt es da echt nichts auszusetzen.
Für meinen Geschmack ist der Text allerdings zu ironisch, zu gewollt amüsant. Ich find ihn leider nicht lustig. Leider kann ich das nicht besser beschreiben, als ich es ohnehin schon versucht habe – nämlich mit dem Gefühl, Anspielungen nicht zu verstehen und den übertrieben schwülstigen Formulierungen, die für mich eben nicht lustig oder parodierend rüberkommen, sondern leider übertrieben.
Die Idee ist allerdings schon kreativ finde ich. Hmm. Das Für und Wider hält sich dann wohl insgesamt die Waage, würd ich sagen, aber wirklich warm geworden bin ich mit diesem Text leider nicht.
Ich hoffe, du kannst trotzdem mit diesem Feedback etwas anfangen. Für Rückfragen oder Anmerkungen stehe ich natürlich auch nach dem Wettbewerb zur Verfügung. Die Befederung erfolgt dann abschließend (auch im Vergleich), wenn ich alle Texte kommentiert habe.
Liebe Grüße,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
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Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
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05.04.2012 18:59
von Akiragirl
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Liebe/r PoKaPro-Teilnehmer/in!
Eine Art Fantasy-Satire ist „Die Menschenfresser-Chroniken“ (Thema 1), wenn ich das richtig verstanden habe. Eine Bande von Gnittern wird beauftragt, die Menschenfresser im Gebirge zu töten; angekommen stellen sie jedoch fest, dass die Dorfbewohner sie hinters Licht geführt haben …
Also, einige von den Gags haben bei mir gezündet – insofern macht diese Satire schon etwas richtig.
Sehr lachen musste ich z.B. bei
Zitat: | Zwei Gestalten traten aus dem Wald und versperrten den Gnittern den Weg. Sie trugen Stoffsäcke über den Köpfen.
»Ich bin Gordon Rammsau, der Herrscher des Waldes«, rief der eine, »und ihr seht knusprig aus (…)« |
Auch die Namen der Gnitter sind cool ^_^
Etwas gestört hat mich allerdings, dass das Ende so „angeklatscht“ und unmotiviert kam. Vielleicht sollte auch das Teil der Satire sein, aber in meinen Augen sollte auch eine gute lustige Geschichte irgendwie rund wirken, und das tut diese hier leider nicht. Inwiefern haben die Dorfbewohner denn etwas davon, wenn sie die Gnitter ins Gebirge schicken, sich dort als Menschenfresser verkleiden und sie dann verspeisen? Das hätten sie vorher ja auch einfacher haben können.
Dass der Chronist selber nicht alles weiß und teilweise Quatsch erzählt, hat mir hingegen wieder gefallen; ist fast schon wieder eine Parodie auf die Perspektiven-Threads im DSFO
Nette Idee also, einige gute Gags, in der Umsetzung aber noch nicht so ganz stimmig.
Ich vergebe 6 Federn
Meine Durchschnittswertung zum Vergleich: 5,00 Federn.
Liebe Grüße
Anne
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3914 Wohnort: wien
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06.04.2012 09:59
von lupus
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Das ist ein wunderbarer Text
Das ist Humor, den ich mag, der über die Sprache transportiert wird
Das ist eine wunderbare Struktur
und es ist herrlich geschrieben ohne Hacker aber dafür mit einigen Höhepunkten
die Beschreibungen einfach gekonnt, mit dem Hauch einer Persiflage auf FanFiction.
die Dialoge ein Genuss
ich erspar es mir, die gelungenen Stellen einzufärben, soll ja nicht alles blau werden
chapeau!
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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06.04.2012 10:48
von Aknaib
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Hallo Unbekannte(r),
Leider konnte ich nicht alle Geschichten kommentieren.
Doch Federn wollte ich vergeben.
So habe ich einen mehr oder weniger kurzen Kommentar, nur bei Geschichten mit den wenigsten Antworten hinterlassen.
Bianka
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Gast
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06.04.2012 13:11
von Gast
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Hallo!
Habe nichts auszusetzen, diese Chroniken sind mir neun Federn wert, beim ersten Lesen habe ich gedacht: "Das wird der Gewinner." Und zumindest ist dein Beitrag mein erster Platz.
Ich find einfach alles gut. Und dass das Ganze diesen Humor hat, der so schwer zu machen ist, gerade weil er sich nicht zu sehr aufdrängt, einfach unwiderstehlich
Die Pharmanamen der Gnitter in Welten mit zuckrigen Landschaften, wunderbar ...
Und der extra trockene Schluss ... Danke!
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Herbert Blaser Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 313 Wohnort: Basel
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07.04.2012 09:33
von Herbert Blaser
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Das Ganze is ja wirklich fantasievoll. Warum nur am Schluss die Reflexion über die Leser. Verstehe ich nicht und macht mir die Geschichte kaputt.
5 Federn
_________________ Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?
Marcel Proust |
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Amarenakirsche Eselsohr
Alter: 30 Beiträge: 394 Wohnort: tief im Westen
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07.04.2012 22:59
von Amarenakirsche
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Hallo Chronist!
Für mich ist dein Text einer der Stärksten im Wettbewerb. Allein die Form hebt sich von den anderen ab - sehr originell umgesetzt. Mir gefällt am besten Kapitel zwei.
Hoffentlich habe ich das nicht falsch verstanden, aber ich liebe den Sarkasmus, der aus den Zeilen tropft! Diese schamlose Übertreibung (die Namen, die ganzen kulinarischen Anspielungen...) ist echt genial.
Der Satz ganz am Anfang "Verhüllung meint Verspeisung" zieht sofort die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich. Meine Lieblingsstelle ist diese: "Frikassiert sie!"
Die einzige Frage, die sich mir stellt, ist: Was passiert mit den Menschenfressern? Ziehen die Gnitter weiter und erledigen ihren Auftrag, oder kehren sie um? Ein Kapitel 4 wäre gut.
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TET Klammeraffe
Alter: 53 Beiträge: 570
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07.04.2012 23:20
von TET
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Ich habe mich sehr gut amüsiert.
_________________ Ich muß in meinem Leben schon blödsinnigeres getan haben, weiß aber leider nicht, wann.
Douglas Adams; *300 Soll / 260 Haben noch 40 zu gehen.* |
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Amarenakirsche Eselsohr
Alter: 30 Beiträge: 394 Wohnort: tief im Westen
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07.04.2012 23:52
von Amarenakirsche
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Mist, ich hab vergessen meine Federn aufzuschreiben: Von mir gibt's acht!
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Hoody Exposéadler
Beiträge: 2273 Wohnort: Alpen
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08.04.2012 10:05
von Hoody
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Aus Mangel an Zeit, werde ich nur befedern. Eine ausführliche Kritik wird nachgereicht.
Lg hubi
_________________ Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D
Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.
"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant
"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer |
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dieuschi Leseratte
Alter: 50 Beiträge: 119 Wohnort: Dahoam
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08.04.2012 15:46 Re: Die Menschenfresser-Chroniken von dieuschi
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postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | -
Die Menschenfresser-Chroniken
Verhüllung meint Verspeisung (Christokreasophiles)
Prolog
Über den mächtigen Bergen von Karamello brauste der Sturm durch den Nachthimmel, zerfetzte Wolken, jagte sie weit hinaus in das flache Land von Nougata. Die Menschen in den Dörfern rückten furchtsam enger zusammen in ihren kleinen Häusern. Nur die Mutigen wagten einen Blick zu der düster aufragenden Silhouette des Gebirges, wo die Menschenfresser lebten. Dorthin waren die Reiter aufgebrochen, die sich am Mittag im Wirtshaus zur Rast gesetzt und getafelt hatten. Vier Gnitter waren es gewesen, Ritter, die in Ungnade gefallen waren, schnell mit dem Schwert und langsam mit der Zunge, mit Ausnahme der Frau unter ihnen, bei der es sich umgekehrt verhielt.
Kapitel 1
Die gewaltigen Tannen zu beiden Seiten des Weges streckten sich in die Nacht, eine unheimliche Armee, der selbst der Sturmwind nicht mehr als ein sanftes Wipfelschwingen abzuringen vermochte. Mondlichtfinger griffen aus Wolkenrissen und streichelten Stämme und Zweige, schienen ein verstecktes Leben zu offenbaren. Die vier Reiter betrachteten voller Unruhe den Wald.
»Gibt es hier Elfen?«, fragte Haloperidol, der größte Held, den die Welt je gesehen hatte. Er lachte grimmig.
»Ich fürchte, nicht«, erwiderte Droperidol, der Bezwinger des Ggngal-Ungetümes. »Hätte auch gern mal wieder einen richtigen Elfenbraten.«
»Lecker«, sagte Fluphenazine. »Und ein einziger Pfeil tut genüge. Nicht wie bei den Trollen.«
Der streitbaren, entthronten Fürstin der Donauinnen war ein ständiger Hunger in das schmale Gesicht geschrieben.
»Die gibt es hier auch nicht mehr«, meinte Droperidol, »alle ausgerottet von den Sackgesichtern.«
Der finstere Zuclopenthixol schwieg. Er dachte, dass man den Dorfbewohnern eine höhere Bezahlung abverlangen hätte müssen für die Befreiung von der Menschenfresserpest. Aber das konnte der Chronist nicht wissen.
Kapitel 2
Sie ritten weiter.
Kapitel 3
Zwei Gestalten traten aus dem Wald und versperrten den Gnittern den Weg. Sie trugen Stoffsäcke über den Köpfen.
»Ich bin Gordon Rammsau, der Herrscher des Waldes«, rief der eine, »und ihr seht knusprig aus. Ich denke, ich bereite eine Casserole mit euch. Oder Quenelle des hommes an Weißweinsoße.«
Zwischen den Bäumen lauerten weitere Sackgesichter.
»Ihr seid umstellt, verzichtet auf einen Kampf! Die Stresshormone mindern des Fleisches Qualität.«
»Nur über meine Leiche«, sagte Haloperidol, wenig originell Offensichtliches bekanntgebend. Die drei Männer zogen ihre Schwerter, Fluphenazine einen gekrümmten Säbel. Die Fürstin gab ihrem Pferd die Sporen. Die Sackgesichter heulten einen langgezogenen Kriegsschrei. Gordon schrie »Frikassiert sie!«, doch einen Augenblick später lernte er Fluphenazines Säbel kennen und sein Kopf rollte hurtig in den Graben. Zweiundzwanzig Verhüllte folgten ihm in ihr Wegesrandgrab, der Rest floh ins Waldesdickicht. (sein Wegesrandgrab, oder?)
Als die Gnitter die Säcke von den Erschlagenen entfernten, erkannten sie die Dorfbewohner, die ihnen den Auftrag erteilt hatten. Sie waren getäuscht worden, wie die Leser dieser Chronik.
»Treibe Unzucht mit mir«, fluchte Fluphenazine überrascht.
»Nur zu gerne«, seufzte Haloperidol rhetorisch. |
Die Vier erinnern mich an die Reiter der Apokalypse im besten Terry Prattchet Style. Kompliment an den Autor. Die Bilder sind super, tanzen aber doch hin und wieder auf dem Drahtseil des Zuviels, was dann den Lesefluss ein bisschen hemmt (wobei das fast zuviel gesagt ist). Like
_________________ “If you have any young friends who aspire to become writers, the second greatest favor you can do them is to present them with copies of The Elements of Style. The first greatest, of course, is to shoot them now, while they’re happy." Dorothy Parker |
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Gast3 Klammeraffe
G
Beiträge: 794 Wohnort: BY
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G 08.04.2012 17:47
von Gast3
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Liebe/r Pokaproist/in,
sehr gut geschrieben, keine Frage, auch originell, trotzdem zündet es (für mich) nicht so richtig.
Lieben Gruß
schneestern
_________________ Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. |
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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08.04.2012 18:03
von seitenlinie
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Eine originell strukturierte und erzählte Geschichte. Die Vorgabe wurde sehr frei umgesetzt. Verschiedene Motive wirken
zu spontan und werden nicht durchgehalten (Süßigkeiten; Gebirge; Ritter, die langsam mit der Zunge sind; der größte Held;
Elfen und Trolle; … ), es fehlt an Feinarbeit. Die Einführung in Kapitel 2 ist schwach.
… schnell mit dem Schwert und langsam mit der Zunge, mit Ausnahme der Frau unter ihnen, bei der es sich umgekehrt verhielt. Nur ein neckischer Anhang. Unterstützt nicht die Kernaussage des Satzes, im Gegenteil.
»Und ein einziger Pfeil tut genüge. Nicht wie bei den Trollen.« Tut genügen oder täte genügen. Ansonsten groß, was einen anderen Sinn ergibt.
… Oder Quenelle des hommes an Weißweinsoße.« „In“ oder „mit“ Weißweinsoße?
6 Federn
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Fahrender Gaukler Grundgütiger
Alter: 40 Beiträge: 2697 Wohnort: Irgendwo in meinem Geiste
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09.04.2012 02:20
von Fahrender Gaukler
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Glaub es oder glaub es nicht, sleepless, doch ich habe förmlich gewusst, dass du dahinter steckst. Schöne Persiflage auf die Fantasy, aber ich kenn dich doch; längere Sätze wären dir lieber gewesen (was in Anbetracht der Wortbegrenzung natürlich kaum möglich war). Trotzdem, immer mal wieder kam es so ein bisschen durch.
Außerdem stelle ich fest: Wenn du nicht so eine Abneigung gegen Fantasy hättest, könntest du auch einen richtig guten Fantasy-Roman schreiben. Entweder einen ernsten oder auch einen humoristischen. Würde sicher dazu beitragen, das Genre aus der Stagnation zu holen. So aber setze ich all meine Hoffnungen auf Merlinor und Probber.
Jedenfalls: Toller Text!
_________________ Trenne dich nicht von deinen Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben.
(Mark Twain) |
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