Der Adler Immermehr

[seppman]

Der Adler Immermehr

Ich sitze nun des Nächtens spät
vor dem Papier und einem Schreibgerät.
Da ist ein Adler, groß und stolz,
bei näherer Betrachtung nur aus Holz.
Und meine Augen sind schon schwer.
Doch plötzlich schreit er: "Immermehr".

Ich bild mir ein, ich schlafe schon.
Des Adlers Wort klingt so nach Hohn.
Doch seine immergleiche Leier,
starrer, verfluchter Pleitegeier,
quäkt er mir ins Ohr: "Geld" und "Militär"
und dieses Wörtchen "Immermehr".

Fenster auf, ich brauche Luft.
Mein Hoffen, dass das Vieh verpufft,
verschwindet und nicht wiederkehrt.
Bin ich doch friedlich und gelehrt.
Doch er kräht mich voll von hinten.
Klingt wie "Taler" und wie "Flinten".

Werde ich jetzt wahnsinnig?  
Gier und Mord vertrag ich nicht.
Die Schreibfeder wird schnell zur Keule,
am Hinterkopf wächst ihm die Beule.
Ein Käfig für ihn aus Recht und Vernunft!
Denn friedlich ist nur die schreibende Zunft.

[firstoffertio]

Ein paar etwas holprige Zeilen sind drin. Würde dies z.B. besser klingen:

"quäkt mir ins Ohr: "Geld", "Militär"

So friedlich, wie die letzte Zeile behauptet, war der Schreiber ja nun nicht?

[seppman]