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Giftküche - ich muss ein Kind vergiften. Hilfe!


 
 
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zwima
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 640
Wohnort: Reihenhausidyll


Beitrag09.01.2012 13:09
Giftküche - ich muss ein Kind vergiften. Hilfe!
von zwima
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi,
ich brauche ein spezielles Gift. Hier mal die Rahmendaten. Meine Geschichte spielt in einem pseudomittelalterlichen Umfeld. Ein Kind (5 Jahre) soll vergiftet werden. Am besten mit einem Gift, dass sich in Lebensmitteln verstecken lässt. Sie soll zunächst unspezifische Symptome zeigen (Mattheit, Kopfweh, Appetitlosigkeit), dann soll sich der Zustand aber rapide verschlechtern (Durchfall, Erbrechen, hohes Fieber). Erste unbeholfene Heilungsversuche, wie viel Wasser anbieten, Wadenwickel gegen das Fieber, etc. sollen scheitern. ABER mithilfe eines ausgebildeten Heilers/Medicus soll sich ihr Zustand nach ein paar Tagen, meinetwegen auch einigen Stunden stabilisieren. Am liebsten wäre es mir, wenn die Rekonvaleszenz einige Wochen, aber zumindest einige Tage dauern würde. Ach und natürlich weiß zu diesem Zeitpunkt noch niemand, dass es sich um eine Vergiftung handelt.

So, zu diesem Sachverhalt habe ich jetzt zwei Fragen:
1.) Welches Gift würde sich dazu eignen, wie hätte man es gewonnen und ließe es sich in Konfekt verstecken?
2.) Wie könnte der Medicus helfen, dass er tatsächlich einen Durchbruch erzielt?  

Eigenen Recherchen zufolge würde ja Botulismus ganz gut passen. Allerdings habe ich erstens keine Ahnung, ob es gelungen wäre Botuline zu gewinnen und zu verstecken und zweitens, wie in einem mittelalterlichen Setting Magenspülungen durchgeführt und muskelentspannende Mittel verabreicht werden könnten.

Vielleicht kann jemand helfen …

Vielen Dank und liebe Grüße!

Zwima


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Gast







Beitrag09.01.2012 13:36

von Gast
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Zitat:
Wie könnte der Medicus helfen, dass er tatsächlich einen Durchbruch erzielt?


Das ist der Knackpunkt - bei Vergiftung ist selbst heutzutage wenig zu machen, außer unterstützenden Maßnahmen (nur bei manchen Giften hat man wirklich ein Gegengift, das meiste fällt unter: dafür sorgen, dass der Körper es überhaut)

Botulotoxin sind halt Bakkies - von daher schwer zu dosieren bzw. ein 'Gewinnen' mit mittelalterlichen Mitteln wäre abwegig, wenn dann kontaminierte Lebensmittel mit viel Gewürz. Fertig. Die kommen zwar auch in Honig vor (deswegen dürfen Babys keinen Honig essen), aber viel häufiger auf Fleisch/Fisch. Meist Konserven, die nicht richtig eingekocht wurden. Also heutzutage.

Die handlichsten Gifte sind aus Pflanzen oder Pilzen - wobei Pilze einfacher sein sollten, da geringere Dosis und damit besser in Gebäck/Süßkram zu tarnen. Mir fällt spontan aber wenig als Behandlungsmethode ein - außer eben alles, was stabilisiert.

Vielleicht Gifte, die mit akuten Darmentzündungen einhergehen - wo dann eben antibiotisch/entzündungshemmende Tees glaubwürdig helfen können.

Rizin fällt mir spontan ein, aber ist die Frage, ob sie drankommen in deiner Welt.

Weiter Stichworte: Mutterkorn, Goldregen, Rittersporn (das wirksamste europäische Pflanzengift, allerdings wenig gegen zu machen), Eiben, Digitalis (roter Fingerhut) --> digitalis könnte auch als Gegenmittel gehen, wenn ein Gift Herzrhytmusstörungen verursacht. Wobei das bisschen getrickst ist, aber pfff.

hm.
Ich schau heute Abend mal, was so zusammengekommen ist - und wenn noch kein Durchburch, blätter ich bisschen.
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
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Ei 2


Beitrag09.01.2012 14:27

von Piratin
Antworten mit Zitat

Hallo zwima!

Wie wäre es mit Goldregen? http://www.botanikus.de/Beeren/Goldregen/goldregen.html
Da sind alle Symptome beschrieben, und der Medicus könnte durch ein weiteres Brechmittel das Auswürgen des Giftes beschleunigen.
Auch Tollkirsche oder Stechapfel sind mögliche Anwärter.
Ansonsten findest Du auf den dortigen Seiten vielleicht noch andere Ideen.
Liebe Grüße
Piratin


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zwima
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 640
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Beitrag09.01.2012 14:55

von zwima
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Hallo,
danke euch beiden schon einmal. Die Gewinnung des Giftes sollte kein Problem sein. Derjenige, der ihr das Gift verarbreicht verfügt über magische Fähigkeiten. Der Medicus hat aber keine Magie zur Verfügung. Der Gedanke, dass sich das Kind auch versehentlich vergiftet haben könnte (z.B. mit den Samen vom Goldregen) gefällt mir ganz gut.

Rizinus passt von den Symptomen und dem Krankheitsverlauf ganz gut. Außerdem wird es schon in der Bibel erwähnt, die Wahrscheinlichkeit, dass es in meiner Welt auch wächst und verwendet wird, ist also recht hoch.  Bleibt die Frage, was der Medicus machen könnte. Scheinbar ist die Gabe von Aktivkohle sinnvoll. Die Heilwirkung von Aktivkohle kannten bereits die Alten Ägypter. Wenn ich ein bisschen fusche, kann ich ja ggf. den Medicus einfach ein schwarzes Puler anrühren lassen, dass sie dem Mädel einflössen, oder?

Zwima


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cascail
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Beitrag09.01.2012 15:46

von cascail
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Fliegenpilz, ist nicht tödlich. Enthält Muskarin oder sowas Rolling Eyes

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Murmel
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Beitrag09.01.2012 15:59

von Murmel
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Arsen oder eine andere Schwermetallverbindung wie Bleizucker (Bleiazetat), das übrigens im 17. Jahrhundert zur Süßung der Weine verwendet wurde, da billiger als herkömmlicher Zucker.

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Gast







Beitrag09.01.2012 16:19

von Gast
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hey,

also Aktivkohle schadet zumindest nichts. Da der Medicus erst einige Tage später hinzukommt, wird sie aber auch nicht mehr viel nutzen.
An sich wäre ja das Hauptproblem die schwere MagenDarmentzündung, die das Kind vom Rizin hat - wäre die Dosis höher, dann wäre es längst gestorben.

Also müsste man schauen, dass Kräuter gegeben werden, die eben entsprechend heilend und stabilisierend sind. Da gibt es schon einiges, von Kamille bis Fenchel. Da du einen Magier hast, kann du im Gegenzug auch ein Heilkraut haben, dass eben diesen akuten Verlust an Flüssigkeit/Elektrolythen (der gerade für Kinder immens gefährlich ist) aufhält. Irgendeine Mixtur, Heilkräuter sind jetzt nicht so mein Spezialgebiet.
Ringelblumen fallen mir noch ein und die mit den Stacheln - Echinacea. Für die grundsätzliche Stärkung des Immunsystems. Da kann man was schönes Mischen ...
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zwima
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Beitrag10.01.2012 09:02

von zwima
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Hi noch einmal ich,
ah, danke. Das ist gut, dass die Darmentzündung zu dem Zeitpunkt das Hauotproblem ist. Ich hab schon einmal ein Kind mit schlimmer MagenDarmentzündung nach AB-Gabe erlebt und das war kein Spaß. Die Symptome sind mir noch schön klar vor Augen.

Gegen den Elektrolytverlust würde mein Kind in der Geschichte dann wphl eine Mischung aus salziger Suppe mit Honig bekommen. Dazu Fencheltee und, wenn es ein wenig besser wird, Jogurt für die Lactobazillen, um die Darmflora wieder aufzubauen. Dazu noch ein bisschen Echinacea und Brombeermuttersaft, um den Blutverlust auszugleichen. Fertig.

Ja, so kann es funktionieren.

Sehr schön, dann also los  Twisted Evil

Zwima


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Thomassharkey
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Beitrag11.01.2012 12:35

von Thomassharkey
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Ich bevorzuge Digitales Purprea, oder Fingerhut. Mann nimmt die oberste Blätte - sie sind die giftigste Teil des Pflanzen und mischte es mit den Salat.

Resultat: Von Herzrhythmusstörungen bis zum stillstand.

Thomas. :wink:


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cascail
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Beitrag11.01.2012 14:40

von cascail
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Aber das endet fatalerweise fast immer mit dem Tod, vor allem bei einem Kind. Es sollte doch eine Vergiftung mit Rettungsmöglichkeiten sein? Also lieber keine Herbstzeitlosen,Maiglöckchen oder Aconitum napellus (blauer Eisenhut).Aronstab scheckt man sofort. Rolling Eyes Arsen bei einem Kind auch schwierig dosierbar Rolling Eyes Bei den Pilzen sind viele fatal (Amanita phalloides,Amanita verna,Gallerina marginata, Cortinarius orellanus, etc....) Aber es gibt eine Menge, die einfach nur Magen-Darmstörungen und Bewusstseinsveränderungen hervorrufen. De Vorteil bei pflanzlichen  Giften ist, dass man ohne Nachweis leicht an sie herankmmen kann. Arsen muss man sich irgendwoher beschaffen, das hinterlässt Spuren.  Rolling Eyes

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zwima
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Beitrag11.01.2012 21:26

von zwima
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Warum die vielen rollenden Augen Wink

Und ja, sie soll überleben. Dem Vergifter ist es egal, ob sie schlussendlich überlebt, oder nicht. Aber für den weiteren Verlauf meiner Geschichte brauch ich sie dringend lebend!

Ich hab mich jetzt entschieden, dass ich gar nicht komkret erwähne, welches Gift sie bekommen hat. Der Medicus ahnt, dass es eine Vergiftung ist, denkt aber zunächst natürlich daran, dass sie irgendwo was Falsches in den Mund gesteckt hat. Er heilt sie mit Glück und Mitteln gegen die Darmentzündung und sie darf weiter das Schicksal der Welt in der Hand haben ...


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Probber
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Beitrag12.01.2012 00:15

von Probber
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Ich könnte noch "Kartoffeln" anbieten. Paßt zum späten Mittelalter (nachdem Kolumbus und Co. einen Trip nach Amerika gemacht haben). Anfangs wurden in Europa die Blätter verzehrt, die zu Krankheiten geführt haben. Aber auch die uns geläufige Knolle kann bei falscher Lagerung Kaliumcyanid enthalten (Kartoffeln mit blauen Stellen generell mit Skepsis betrachten).

Die Auswirkungen dürften deinen Anforderungen weitestgehend entsprechen, das Gift ist leicht zu besorgen und mit einfachen Haushaltsmitteln so zu verarbeiten, dass man es in beliebige Speisen untermischen kann.
Schwierig ist das Einschätzen der Dosis, da es leicht überdosiert und damit zum Tode führen kann. Gerade bei Kindern ist eine genaue Dosierung schwierig.

Am Besten wirkt wohl eine kontinuierliche "Verabreichung" mit sehr kleiner Menge, bis die Symptome auftreten.
Eine Besserung stellt sich irgendwann automatisch ein, sobald kein Gift mehr verabreicht wird.

Habe erst kürzlich von einem Fall gelesen, in dem sich das Opfer durch Arsen in einer Kerze immer wieder selbst dem Gift ausgesetzt hat, ohne es zu wissen.
Eigentlich genial: Der Mann hat die Kerzen erst dann benutzt, wenn er sich einigermaßen erholt hatte und dann immer wieder einen "Rückfall" erlitten.

Bedenke, dass die meisten Mediziner im Mittelalter nach unseren Maßstäben pfuscher waren, deren Allheilmittel in Praktiken wie dem "Aderlass" bestanden und es meistens mit Glück zu tun hatte, wenn der Patient überlebte.
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Thomassharkey
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Beitrag12.01.2012 09:51

von Thomassharkey
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Wenn das Kind überleben soll, dann die beste ist Curare. Es is eine Muskellähmung Präparat und kein "Gift" und  von der Südamerikanische Baum- Frösche gewonnen.

Mann kann das Opfer am Leben halten wenn Mann mit eine ständig rhythmus auf die Brustkorb das Opfer konstant presst bis Hilfe kommt oder dass Effekt sich vermindert - kommt natürlich auf das Dosis - Körpergewicht usw.

Es gibt auch künstliche Curare, es ist benutzt beim wieder einsetzen von "dislocated" Gelenke.

Thomas.


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Miss Havisham
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Beiträge: 102



M
Beitrag04.02.2012 18:47

von Miss Havisham
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Falls die Frage noch aktuell ist: Mein Favorit in puncto behandelbare Vergiftung ist Knollenblätterpilz -> Behandlung mit Mariendistel.

Alternativ könnte man Arsen verwenden, habe vor einiger Zeit gelesen, das lässt sich mit Knoblauch behandeln. (Das war allerdings im Zusammenhang mit arsenhaltigem Trinkwasser, d.h. einer im Voraus bekannten Gefahr. Möglicherweise muss der Knoblauch präventiv verabreicht werden.)
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Teutoni62
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Beiträge: 237
Wohnort: Cottbus


Beitrag04.02.2012 21:35
Giftmischereien
von Teutoni62
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Hallo, Ihr Toxikomanen,

Eure Giftmischerei müsste schon im Kontext zur entsprechenden Zeit (Mittelalter?) und zum geographischen Raum (Deutschland?) stehen, aber auch die Toxizität / letale Dosis spielt da eine wichtige Rolle.

Deshalb einige Anmerkungen zu den hier vorgebrachten Giftvorschlägen:

-Amanitin bzw. eines der Knollenblättertoxine ist auch heute kaum behandelbar = 70 Prozentige Letalität.

-Aconitin ist in der giftigsten europäischen Pflanze, dem Eisenhut enthalten – kaum Rettung möglich. Ähnlich wirkt Delphinin, das Gift des Rittersporns.

-Batrachotoxin, Toxin der südamerikanischen Pfeilgiftfrösche (Dentrobates), beachte die geographische Lage!

-Blausäure bzw. haltige Pflanzen (zerstoßene Pfirsichkerne - Pfirsichtod) wirkt rasch tödlich!

- Botulismus -Alpha-Toxin ist der tödlichste natürliche Stoff überhaupt! Letale Dosis ca. 0,01 Milligramm!

-Cytisin bzw. Gift des Goldregens. Goldregen wird erst seit dem 16.Jahrhundert in unseren Breiten angepflanzt.

-Colchizin, das Gift der Herbstzeitlose. Erste Symptome treten nach 2-3 Tagen auf = Hoffnungslos!

-Curare, das Gift südamerikanischer Lianenarten kommt auf Grund seiner Geographie nicht in Frage.

-Herzglykoside, wie Digitalin oder Convallerin (Maiglöckchen) wirken sehr drastisch - Behandlung???

-Rizin bzw. Toxin des Wunderbaums. Dieser stammt meines Wissens aus Nord-Afrika – Ricin ist ein hochpotenter chemischer Kampfstoff!

-Solanin, das "Kartoffelgift" blutzersetzend mit lokalen Reizerscheinungen.

-Tropanalkaloide, wie Atropin (Tollkirsche, Stechapfel) und Scopolamin (Bilsenkraut) waren Bestandteile von Hexensalben, weisen aber sehr auffällige Vergiftungssysteme (große Pupillen) auf. Als Gegengift bei Fliegenpilzvergiftungen (Muscarin-Antagonist) bedingt geeignet.

Anorganische Gifte, wie Arsen, Antimon, Blei, Thallium, Quecksilber, sind im Falle einer schweren Vergiftung kaum aus dem Körper zu entfernen bzw. mit den damaligen Mitteln kaum behandelbar.

Ich würde Dir empfehlen, Recherchen in Richtung Mutterkorn (Ergotermin),  Brand-bzw. Kribbelseuche aufzunehmen. Dieser Schmarotzerpilz wächst vorwiegend auf Getreide (Roggen). Das damit verseuchte Getreide bzw. das daraus hergestellte Mehl / Brot verursachte im Mittelalter tausende Todesfälle bzw. schwerste Verkrüpplungen durch schwarzverfärbte, weil nicht mehr durchblutete Gliedmaßen - deshalb nannte man es auch Brandseuche.

Erfolgreiches Giftmischen wünscht
Teutoni62


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"Die Fantasie ist eine gewaltige Kraft. Manchmal hilft sie sogar zu überleben."

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Lanea
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 190
Wohnort: Derzeit: Toronto


Beitrag04.02.2012 23:40

von Lanea
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Hallo,

vielleicht wurde es ja schon genannt, aber was it mit Bittermadel?
Wikipedia nimmt so schön Bezug auf Kinder:
>>Blausäure ist zwar sehr giftig, aber wegen deren Flüchtigkeit und Hitzeempfindlichkeit kann sich in einer mit Bittermandeln zubereiteten erhitzten Speise nur eine ungefährliche Menge an Blausäure ansammeln. Äußerst gefährlich jedoch ist der Konsum von ungekochten Bittermandeln, da dabei die Blausäure erst im Magen gebildet wird. Ernstliche Vergiftungen sind bei Erwachsenen zwar selten, aber Kinder sind bereits durch wenige Bittermandeln gefährdet. So führen je nach Körpergewicht etwa fünf bis zehn Bittermandeln bei Kindern und 50 bis 60 bei Erwachsenen zu einer tödlichen Blausäure-Vergiftung. Man geht davon aus, dass eine einzige Bittermandel pro Kilogramm Körpergewicht zu tödlichen Vergiftungserscheinungen führt (Blausäure). Allerdings verhindert der unangenehme Geschmack im Normalfall eine Vergiftung.>>

Und verstecken: In Marzipangebäck?
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