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Begon Wortedrechsler
B
Beiträge: 66
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B 28.05.2011 13:15 Vergeltung von Begon
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Hey Leute,
hier wollte ich mal wieder eines meiner Werke posten. Ich habe hier schon ziemlich lange nicht mehr geschrieben, und wollte nun mal wieder einen Versuch wagen. Für Lob und Kritik wie immer dankbar.
Lange, lange war es her, seid Kia das letzte Mal hier gewesen war. Sie stand im großen, mittlerweile halb verrosteten Tor zu einer alten Fabrikhalle. Staub flimmerte durch die Luft, sichtbar gemacht durch die Sonnenstrahlen, die durch die hohen, verstaubten Fenster schienen und nun durch das geöffnete Tor ihr Licht warfen.
Kia musste schlucken, als sie die zerschlissenen Möbel in der Halle sah, zentimeterdick mit Staub bedeckt. Aber nach wie vor sahen sie so aus, als wären sie geradewegs aus einem Wohnzimmer geklaut und hier in der genau gleichen Position wieder aufgestellt worden. Was schätzungsweise tatsächlich so gewesen war.
Langsam trat die Brünette über die Schwelle und sah sich um, betrachtete die mit Graffiti bedeckten Wellblechwände. Hier und da glitt ihr Blick über Matratzen, die in der großen Halle verstreut herumlagen. Auf einigen lagen nach all der Zeit noch immer die alten Decken und Kissen.
Mittlerweile war Kia in der Mitte des Raumes angekommen und legte die Hand auf die Oberfläche des kleinen Kühlschrankes, der dort ziemlich verloren stand. Ein ziemlich lautes Quietschen ertönte, als sie ihn öffnete, denn auch seine Scharniere waren verrostet. Wie alles hier. Verstaubt und verrostet.
Im Inneren des Kühlschranks war nichts mehr. Was wohl auch schon lange Zeit so war. Langsam ließ Kia die Tür wieder zufallen und trat einen Schritt zurück, blickte hoch zur Decke der Halle. "10 Jahre." dachte sie sich. "10 verdammt lange Jahre." So lange war es her, seit sie hier zuletzt gewesen war. Seitdem die Bewohner der Halle das letzte Mal hier gewesen waren. Tränen traten Kia in die Augen, als sie an die Ereignisse damals dachte. Ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals. Eine einzige Nacht hatte eine ganze Familie ausgelöscht.
Mit dem Fingern fuhr sie über die verstaubten Möbel, während sie weiterlief. Sie waren nicht blutsverwandt gewesen, aber als Familie hatten sie sich trotzdem gefühlt. Durch zwei Jungs und ihre Liebe zu ihnen hatten auch Kia und Lena, die draußen im Auto saß, zu dieser Familie gehört. Lena, die es auch nach 10 Jahren und mittlerweile mit einem anderen verheiratet, noch immer nicht schaffte, diese Halle zu betreten.
Kia blieb vor dem kleinen Wohnzimmertisch stehen, starrte auf seine verstaubte Oberfläche hinab. Eine einzelne Träne ran über ihre Wange. Nicht nur Lena hatte damals ihre große Liebe verloren. Auch Kia hatte in dieser Nacht einen über alles geliebten Menschen Lebwohl sagen müssen.
In dieser Nacht, als die Polizei die Halle stürmen ließ und die sich darin aufhalteten Jungs im Schlaf überrumpelte.
Die Träne lief an Kias Wange hinunter und landete auf dem Tisch, hinterließ einen Kreis im Staub. Die Jungs der "Shadow Walkers" hatten sich gewehrt und während der Auseinandersetzung kam es zu einem Schusswechsel. In dessen Verlauf alle 10 Mitglieder der SWs starben.
Langsam legte Kia den Strauß ab, den sie bis dahin in der Hand gehalten hatte und wischte sich über die Augen. Obwohl sie nichts getan hatten. Die Polizei hatte die falsche Gang ausgelöscht. Um ihren auf offener Straße erschossenen Kollegen zu rächen hatten sie 10 unschuldigen Jungs das Leben genommen. Auch wenn sie bei anderen Sachen ganz gewiss nicht unschuldig gewesen waren, mit dieser Sache hatten sie nicht das geringste zu tun."Wer einmal lügt, den glaubt man nicht!" Nicht zum ersten Mal ging Kia dieser Gedanke durch den Kopf. Denn er hatte sich blutig bestätigt.
Schritt für Schritt wandte sie sich um, steuerte auf das Tor zu und drehte sich darin noch einmal, starrte zurück in die Halle. "Wir werden euch nicht vergessen, Jungs", versprach Kia gedanklich, strich dabei über ihren Bauch. Eine Geste, die sie sich angewöhnt hatte, seid sie wusste, dass sie schwanger war. "Niemals." Damit stieß sich die Brünette ab und verließ die alte Lagerhalle. Ließ die Geister der Vergangenheit hinter sich und betrat wieder die Welt der Gegenwart. Doch auch diese Welt wurde von den Ereignissen in der Vergangenheit überschattet. Doch heute würde sich das ändern. Heute würde ein Unrecht gesühnt werden, das vor 10 Jahren begangen wurde.
Als Kia in ihr Auto glitt, blickt sie kurz zu ihrer Freundin Lena hinüber, die ihren Blick noch immer fest auf die Lagerhalle gerichtet hatte. Kia konnte erkennen, dass sie geweint hatte. Langsam wandte sie ihre Augen wieder ab und startete den Motor. "10 Jahre ist es her, seid ihr unschuldig sterben musstet. Heute ist der Tag der Vergeltung gekommen!" Gerade als sie das Gaspedal durchtrat, detonierte im Polizeipräsidium der Stadt eine Bombe und riss 10 mittlerweile pensionierte Polizisten in den Tod. Diese Polizisten hatten gerade einen Orden wegen ihrer besondere Verdienste für die Stadt bekommen. Die 10 Polizisten, die damals die Halle gestürmt hatten.
Was haltet ihr davon?
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_________________ Wer nicht kämpft, hat schon verloren! |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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28.05.2011 19:35
von adelbo
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Hallo Begon,
es tut mir leid. Mir gefällt deine Geschichte nicht.
Darin passt vieles einfach nicht. Die ellenlange Beschreibung der Halle. mit den verstaubten Möbeln. Dann beginnt die eigentliche Geschichte und wird mit ein paar Sätzen abgehandelt. Die Story ist vielleicht nicht schlecht. Für jemand der so etwas mag.
Geschrieben ist es auch nicht gut.
Hier einige Beispiele:
Zitat: | Staub flimmerte durch die Luft, sichtbar gemacht durch die Sonnenstrahlen, die durch die hohen, verstaubten Fenster schienen und nun durch das geöffnete Tor ihr Licht warfen. |
Sonnenstrahlen scheinen für mich nicht. Die Sonne scheint.
Zitat: | Aber nach wie vor sahen sie so aus, als wären sie geradewegs aus einem Wohnzimmer geklaut und hier in der genau gleichen Position wieder aufgestellt worden. |
Der ganze Satz gefällt mir nicht, aber was meinst du mit in der genau gleichen Position. Rechts herum oder links herum, gerade. Wen interessiert es.
Zitat: | Langsam trat die Brünette über die Schwelle und sah sich um |
Welche Brünette und warum Brünette?
Zitat: | Ein ziemlich lautes Quietschen ertönte |
Ein lautes Quietschen war zu hören, wenn überhaupt.
Zitat: | Im Inneren des Kühlschranks war nichts mehr. Was wohl auch schon lange Zeit so war. |
Damit kann ich nichts anfangen. Was willst du damit sagen?
Zitat: | Seitdem die Bewohner der Halle das letzte Mal hier gewesen waren. |
Das hört sich für mich so an, als würden alle noch leben.
Zitat: | In dieser Nacht, als die Polizei die Halle stürmen ließ |
Von wem?
So geht es weiter mit, für mich, unlogischen und nicht gut beschriebenen Handlungen.
Sehr viele Dinge, die du erwähnst, sind in meinen Augen vollkommen überflüssig.
Bitte sei nicht böse, aber mir gefällt die Geschichte und ihre Umsetzung nicht.
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Begon Wortedrechsler
B
Beiträge: 66
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B 28.05.2011 21:28
von Begon
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Hallo adelbo,
ich bin ja hier um Kritik zu bekommen, und umso ausführlicher und kritischer sie ist, um so mehr nützt es mir. Deswegen danke, dass du sie dir trotzdem durchgelesen hat!
Zitat: | Staub flimmerte durch die Luft, sichtbar gemacht durch die Sonnenstrahlen, die durch die hohen, verstaubten Fenster schienen und nun durch das geöffnete Tor ihr Licht warfen. |
Sonnenstrahlen scheinen für mich nicht. Die Sonne scheint.
Und was machen dann Sonnenstrahlen für dich?
Zitat: | Aber nach wie vor sahen sie so aus, als wären sie geradewegs aus einem Wohnzimmer geklaut und hier in der genau gleichen Position wieder aufgestellt worden. |
Der ganze Satz gefällt mir nicht, aber was meinst du mit in der genau gleichen Position. Rechts herum oder links herum, gerade. Wen interessiert es.
Dabei verstehe ich ehrlich gesagt nicht, was du meinst? Meinst du praktisch, ich soll den ganzen Satz rauslassen?
Zitat: | Langsam trat die Brünette über die Schwelle und sah sich um |
Welche Brünette und warum Brünette?
Kia=sie=die Brünette, weil sie braune Haare hat Hab ich das so kompliziert ausgedrückt?
Zitat: | Ein ziemlich lautes Quietschen ertönte |
Ein lautes Quietschen war zu hören, wenn überhaupt.
Okey, darüber lässt sich vll. streiten, hmm. Wenn man ein verrostetes Tor öffnet, dann quietscht es. Also macht es das ja. Genauso, wie, wenn man eine Rassel schüttelt, ertönt ja auch Geklimper oder was auch immer. Oder passt das wirklich nicht?
Zitat: | Im Inneren des Kühlschranks war nichts mehr. Was wohl auch schon lange Zeit so war. |
Damit kann ich nichts anfangen. Was willst du damit sagen?
Dass mal was im Kühlschrank drin war, dem aber jetzt nicht mehr so ist.
Zitat: | Seitdem die Bewohner der Halle das letzte Mal hier gewesen waren. |
Das hört sich für mich so an, als würden alle noch leben.
Hmm, da hast du recht. Wäre es besser, wenn ich das irgendwie anders formuliere? Hmm, ich hab schon paar neue Ideen im Kopf..
Zitat: | In dieser Nacht, als die Polizei die Halle stürmen ließ |
Von wem?
So geht es weiter mit, für mich, unlogischen und nicht gut beschriebenen Handlungen.
Was ist daran unlogisch? ô.o Die Polizei oder besser gesagt da der Oberhampelmann gab den Befehl, dass die Unterhampelmänner da reinstürmten. Ich glaub ich habe noch eine Menge Arbeit vor mir^^
Das ist kein Problem, jeder hat einen eigenen Geschmack, den ich halt nicht immer treffe. Ich wollte Kritik haben und die hast du mir gegeben, also ist alles in Butter^^
Wenn du willst, kannst du dir ja mal meine anderen Werke, insbesondere Anti-Engelchen ansehen, vll. gefällt dir das ja besser
vlG,
Begon
_________________ Wer nicht kämpft, hat schon verloren! |
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5104 Wohnort: Schlüchtern
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28.05.2011 22:08 Re: Vergeltung von Harald
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Begon hat Folgendes geschrieben: | Lange, lange war es her, seid Kia das letzte Mal hier gewesen war |
Richtig >>
Lange, lange war es her, seit Kia das letzte Mal hier gewesen war.
Hier und an noch zwei Stellen schreibst du seid ( Duden >(2. Pers. Plur. Indikativ Präs. von sein; ihr seid; seid vorsichtig! ...) statt seit (Duden > Präposition mit Dativ: seit dem Zusammenbruch; seit alters; seit damals, gestern, heute; ...)
***
Zm Inhalt
Es wurde ja von adelbo schon einiges angemerkt, du versuchst ein Bild zu malen, da so übrigens gar nicht mehr da sein kann!
Zehn Jahre stand die Halle leer, die sie nun einfach betreten kann - und alles steht noch so da wie vor zehn Jahren?
Eine verlassene, frei betretbare Halle und es hat sich nichts verändert?
Nach einem Polizeiensatz mit mehreen Toten werden die hinweggeschafft und alles bleibt unberührt stehen, nichts wird untersucht, nichts verändert?
In desen zehn Jahren gibt es keine Besitzstandveränderung?
Keine "Penner" halten sich zwischenzeitlich dort auf und stellen sich die Möbel nach eigenem Bedaf um?
Und noch etwas fällt aus dem Rahmen:
Zehn Polizisten stürmten vor zehn Jahren die Halle! Das kann entweder eine Spezialeinheit sein, dann sind es junge Männer, die nicht dem Revier unterstehen, oder die Belegschaft eines Revieres, die aus verschiedenen Altersgruppen besteht, aber in keinem Fall stürmen zehn altgediente Polizeibeamte,die alle mehr oder weniger vor de Pensionierung stehen, eine Halle und schießen da wild alles über den Haufen ...
Schreibe es einfch so >>
... detonierte im Polizeipräsidium der Stadt eine Bombe und riss zehn, zum Teil schon pensionierte, Polizisten in den Tod ...
Übrigens, im Text kommt es besser, wenn Zahlen ausgeschrieben werden.
LG
Harald
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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ugu-ugu-ugu Schneckenpost
U
Beiträge: 10
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U 29.05.2011 17:37
von ugu-ugu-ugu
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Hallo,
auch ich will mal meinen Senf dazugeben
Zitat: | Die Jungs der "Shadow Walkers" hatten sich gewehrt und während der Auseinandersetzung kam es zu einem Schusswechsel. In dessen Verlauf alle 10 Mitglieder der SWs starben. |
Irgendwie nicht wirklich Ausdrucksstark. Man nimmt wahr, dass sie gestorben waren. Fertig. Gefühlslos. Dafür, dass du gut beschreibst wie der Protagonist sich fühlt, fehlt es dann an dieser Stelle iwie an "Wärme".
Außerdem waren die SWs ja eine "Gang". Was für eine? WIe kommt es dazu, dass sie sich nicht wehren konnten. Waffen oder dergleichen scheinen in dem Milieu doch angebracht zu sein.
Und wieso alles mit der Zahl 10? Soll das auf irgend etwas hindeuten?
10 Jahre, 10 Mitglieder, 10 Polizisten.
Hörst sich unrealistisch und komisch an.
Dann zum Schluss. Sehr gute Idee. Aber:
Zitat: | 10 Jahre ist es her, seid ihr unschuldig sterben musstet. Heute ist der Tag der Vergeltung gekommen!" |
Den Satz würde ich komplett weglassen. Während der Geschichte sollte deutlich werden, dass Rache geplant ist und wenn du den Satz weglässt, weiß der Leser trotzdem was passiert ist. Hört sich irgendwie runder an.
Aber das ist Ansichtssache.
Zitat: | Gerade als sie das Gaspedal durchtrat, detonierte im Polizeipräsidium der Stadt eine Bombe und riss 10 mittlerweile pensionierte Polizisten in den Tod. Diese Polizisten hatten gerade einen Orden wegen ihrer besondere Verdienste für die Stadt bekommen. Die 10 Polizisten, die damals die Halle gestürmt hatten. |
Hier würde ich, um des Leser Herz zu erfreuen, auch viel weglassen.
So liest es sich sehr holprig. Les mal den Abschnitt ein paar Mal durch. Du wirst erkennen, dass irgendetwas den Lesefluss stört.
Ich würde hier die letzten beiden Sätze komplett weglassen, genauso wie die Tatsache, dass die 10 Pol. pensioniert gewesen waren.
EInfach: "riss 10 Pol. in den Tod."
Jeder kann sich nun denken, dass es die 10 waren, die auch die Halle gestürmt hatten.
Für jüngere Leser ist es natürlich so wie du es geschrieben hast verständlicher. Da du auf alles hinweist. Als erfahrenerer Leser dagegen fühlt man sich zu sehr an der Hand genommen. Ich hoffe du verstehst was ich meine.
Bleib am Ball und bedenke, dass auch die Meckerer nicht immer Recht haben. Setz dich einfach noch ein bisschen mit dem Text auseinander.
Viele Grüße,
ugu.
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Begon Wortedrechsler
B
Beiträge: 66
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B 29.05.2011 18:21
von Begon
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Lange, lange war es her, seit Kia das letzte Mal hier gewesen war. Sie stand im großen, mittlerweile halb verrosteten Tor zu einer alten Fabrikhalle. Staub flimmerte durch die Luft, sichtbar gemacht durch die Sonnenstrahlen, die durch die hohen, verstaubten Fenster fielen und nun durch das geöffnete Tor ihr Licht warfen.
Kia musste schlucken, als sie die zerschlissenen Möbel in der Halle sah, zentimeterdick mit Staub bedeckt. Einige waren umgefallen, andere Möbel, an die sich Kia erinnern konnte, waren gar nicht mehr hier. Ein paar waren schätzungsweise als Beweismittel mitgenommen, andere vermutlich weggeschmissen worden, wenn sie voll mit Blut gewesen waren. Die verbliebenen Möbel hier waren so alt und so kaputt, dass sie nicht mal mehr die Penner in der Stadt interessiert hatten.
Langsam trat die Brünette über die Schwelle und sah sich um, betrachtete die mit Graffiti bedeckten Wellblechwände. Hier und da glitt ihr Blick über Matratzen, die in der großen Halle verstreut herumlagen. Auf einigen lagen nach all der Zeit noch immer die alten Decken und Kissen. Was wohl nur daran lag, dass die Fabrikhalle von einer hohen Mauer umgeben war, deren Tor mit einem großen, schmiedeeisernen Schloss verschlossen wurde. Den Schlüssel dafür besaßen nur drei Menschen. Wenn man rein wollte, kam man zwar rein, aber wozu? Es war der Mühe nicht wert. Hier gab es nichts mehr zu holen. Und das wussten alle. Seit diesem Ereignis in jener Nacht war es, als strahle die Halle etwas Böses aus. Instinktiv hielten sich die Menschen von ihr fern.
Mittlerweile war Kia in der Mitte des Raumes angekommen und legte die Hand auf die Oberfläche des kleinen Kühlschrankes, der dort ziemlich verloren stand. Auch er war alt und funktionierte nicht mehr. Ein ziemlich lautes Quietschen drang an Kias Ohren, als sie ihn öffnete, denn auch seine Scharniere waren verrostet. Wie alles hier. Verstaubt und verrostet.
Im Inneren des Kühlschranks war nichts mehr. Was wohl auch schon lange Zeit so war. Langsam ließ Kia die Tür wieder zufallen und trat einen Schritt zurück, blickte hoch zur Decke der Halle. "Fünfzehn Jahre." dachte sie sich. "Fünfzehn verdammt lange Jahre." So lange war es her, seit sie hier zuletzt gewesen war. Seitdem die Bewohner der Halle das letzte Mal hier lebend beieinander gewesen waren. Tränen traten Kia in die Augen, als sie an die Ereignisse damals dachte. Ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals. Eine einzige Nacht hatte eine ganze Familie ausgelöscht.
Mit dem Fingern fuhr sie über die verstaubten Möbel, während sie weiterlief. Sie waren nicht blutsverwandt gewesen, aber als Familie hatten sie sich trotzdem gefühlt. Durch zwei Jungs und ihre Liebe zu ihnen hatten auch Kia und Lena, die draußen im Auto saß, zu dieser Familie gehört. Lena, die es auch nach fünfzehn Jahren und mittlerweile mit einem anderen verheiratet, noch immer nicht schaffte, diese Halle zu betreten.
Kia blieb vor dem kleinen Wohnzimmertisch stehen, der mittlerweile so morsch war, dass es so schien, als würde er bei der kleinsten Berührung zusammenkrachen. Sie starrte auf seine verstaubte Oberfläche hinab, während eine einzelne Träne über ihre Wange ran. Nicht nur Lena hatte damals ihre große Liebe verloren. Auch Kia hatte in dieser Nacht einen über alles geliebten Menschen Lebewohl sagen müssen.
In dieser Nacht, als der örtliche Polizeichef die Halle stürmen ließ und die sich darin aufhalteten Jungs im Schlaf überrumpelte.
Die Träne lief an Kias Wange hinunter und landete auf dem Tisch, hinterließ einen Kreis im Staub. Dabei waren sie doch nur eine Bande von Straßenkids gewesen, die sich mehr schlecht als recht am Leben hielten. Sie hatten das alles nur getan, um zu überleben. Doch das hatte keinen interessiert. Die Bürger der Stadt nicht, die "dieses Dreckspack" nur von den Straßen haben wollten, und die Polizei schon gar nicht. Sie waren in die Halle geplatzt, hatten die Jungs von den Matratzen gezerrt und sofort angefangen zu schießen, als auch nur das geringste bisschen Gegenwehr kam. Die Shadow Walkers hatten keine Chance gehabt. Als die Sonne aufging hatten zehn junge Männer im Schusswechsel ihr Leben verloren.
Langsam und vorsichtig legte Kia den Strauß auf den Tisch ab, den sie bis dahin in der Hand gehalten hatte und wischte sich über die Augen. Obwohl sie nichts getan hatten. Die Polizei hatte die falsche Gang ausgelöscht. Um ihren auf offener Straße erschossenen Kollegen zu rächen hatten sie zehn unschuldigen Jungs das Leben genommen. Auch wenn sie bei anderen Sachen ganz gewiss nicht unschuldig gewesen waren, mit dieser Sache hatten sie nicht das geringste zu tun. "Wer einmal lügt, den glaubt man nicht!" Nicht zum ersten Mal ging Kia dieser Gedanke durch den Kopf. Denn er hatte sich blutig bestätigt.
Schritt für Schritt wandte sie sich um, steuerte auf das Tor zu und drehte sich darin noch einmal, starrte zurück in die Halle. "Wir werden euch nicht vergessen, Jungs", versprach Kia gedanklich, strich dabei über ihren Bauch. Eine Geste, die sie sich angewöhnt hatte, seit sie wusste, dass sie schwanger war. "Niemals. Heute werdet ihr eure Rache bekommen! Endlich." Damit stieß sich die Brünette ab und verließ die alte Lagerhalle. Ließ die Geister der Vergangenheit hinter sich und betrat wieder die Welt der Gegenwart. Doch auch diese Welt wurde von den Ereignissen in der Vergangenheit überschattet. Doch heute würde sich das ändern. Heute würde ein Unrecht gesühnt werden, das vor fünfzehn Jahren begangen wurde.
Als Kia in ihr Auto glitt, blickt sie kurz zu ihrer Freundin Lena hinüber, die ihren Blick noch immer fest auf die Lagerhalle gerichtet hatte. Kia konnte erkennen, dass sie geweint hatte. Langsam wandte sie ihre Augen wieder ab und startete den Motor. Gerade als sie das Gaspedal durchtrat, detonierte im Polizeipräsidium der Stadt eine Bombe und riss acht Polizisten in den Tod, die gerade einen Orden bekommen hatten. Einen Orden für ihre besonderen Verdienste für die Stadt. Die acht Polizisten, die damals die Halle gestürmt hatten.
So, ich habe jetzt versucht, alles, was ihr mir gesagt habt, umzusetzen. Danke für eure Kritik. Ist das jetzt besser?
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ugu-ugu-ugu Schneckenpost
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Beiträge: 10
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Begon Wortedrechsler
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Beiträge: 66
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B 29.05.2011 18:51
von Begon
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Hallo ugu-ugu-ugu,
nein, ich glaube, das lasse ich lieber. Aber echt vielen Dank für deine Kritik! (: Diesem Text geht eine viel längere Geschichte voraus, und wenn man die kennt, schlüsselt sich auch das auf, was sich jetzt hier geschrieben habe.
Ich habe den Text mal eben jemanden gegeben, der die Vorgeschichte kennt, und bei dem ich mich darauf verlassen kann, dass er mir meine Fehler aufzeigt. Abgesehen von ein paar Rechtschreibfehlern und ein paar vergessenen Leerschritten, ist die Geschichte für ihn stimmig.
Zitat: | Die verbliebenen Möbel hier waren so alt und so kaputt, dass sie nicht mal mehr die Penner in der Stadt interessiert hatten. |
Wie hätten sie das auch gekonnt, wenn die Halle wie ein Verließ abgeriegelt war.
Ich hab doch hinterher geschrieben, wenn man rein will, kam man rein.
Zitat: | Den Schlüssel dafür besaßen nur drei Menschen. |
? ?
Das schlüsselt sich ebenfalls auf, wenn man die Vorgeschichte kennt.
Zitat: | Doch auch diese Welt wurde von den Ereignissen in der Vergangenheit überschattet. Doch heute würde sich das ändern. Heute würde ein Unrecht gesühnt werden, das vor fünfzehn Jahren begangen wurde. |
"Welt wurde von Ereignissen der Vergangenheit überschattet... Dies würde sich heute ändern?" Mit der Explosion wird doch wieder die Gegenwart durch die Vergeltung vergangener Tage überschattet. Also passt das nicht so wie du es geschrieben hast.
Nicht für sie. Das war für sie jetzt sozusagen der Befreiungsschlag um die alten Zeiten hinter sich zu lassen und endlich die Gegenwart voll auskosten zu können. Wie kann ich das rüberbringen?
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Begon Wortedrechsler
B
Beiträge: 66
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B 29.05.2011 19:08
von Begon
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So, nochmal:
Lange, lange war es her, seit Kia das letzte Mal hier gewesen war. Sie stand im großen, mittlerweile halb verrosteten Tor zu einer alten Fabrikhalle. Staub flimmerte durch die Luft, sichtbar gemacht durch die Sonnenstrahlen, die durch die hohen, verstaubten Fenster fielen und nun durch das geöffnete Tor ihr Licht warfen.
Kia musste schlucken, als sie die zerschlissenen Möbel in der Halle sah, zentimeterdick mit Staub bedeckt. Einige waren umgefallen, andere Möbel, an die sich Kia erinnern konnte, waren gar nicht mehr hier. Ein paar waren wohl als Beweismittel mitgenommen, andere vermutlich weggeschmissen worden, wenn sich ihr Stoff mit Blut voll gesogen hatte. Die verbliebenen Möbel hier waren so alt und so kaputt, dass sie nicht mal mehr die Penner in der Stadt interessiert hatten.
Langsam trat die Brünette über die Schwelle und sah sich um, betrachtete die mit Graffiti bedeckten Wellblechwände. Hier und da glitt ihr Blick über Matratzen, die in der großen Halle verstreut herumlagen. Auf einigen lagen nach all der Zeit noch immer die alten Decken und Kissen. Was wohl nur daran lag, dass die Fabrikhalle von einer hohen Mauer umgeben war, deren Tor mit einem großen, schmiedeeisernen Schloss verschlossen wurde. Wenn man unbedingt rein wollte, kam man zwar rein, aber wozu? Es war der Mühe nicht wert. Hier gab es nichts mehr zu holen. Und das wussten alle. Seit diesem Ereignis in jener Nacht war es, als strahle die Halle etwas Böses aus. Instinktiv hielten sich die Menschen von ihr fern. Hier war zu viel Blut vergossen worden.
Mittlerweile war Kia in der Mitte des Raumes angekommen und legte die Hand auf die Oberfläche des kleinen Kühlschrankes, der dort ziemlich verloren stand. Auch er war alt und funktionierte nicht mehr. Ein ziemlich lautes Quietschen drang an Kias Ohren, als sie ihn öffnete, denn auch seine Scharniere waren verrostet. Wie alles hier. Verstaubt und verrostet.
Im Inneren des Kühlschranks war nichts mehr. Was wohl auch schon lange Zeit so war. Langsam ließ Kia die Tür wieder zufallen und trat einen Schritt zurück, blickte hoch zur Decke der Halle. "Fünfzehn Jahre." dachte sie sich. "Fünfzehn verdammt lange Jahre." So lange war es her, seit sie hier zuletzt gewesen war. Seitdem die Bewohner der Halle das letzte Mal hier lebend beieinander gewesen waren. Tränen traten Kia in die Augen, als sie an die Ereignisse damals dachte. Ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals. Eine einzige Nacht hatte eine ganze Familie ausgelöscht.
Mit dem Fingern fuhr sie über die verstaubten Möbel, während sie weiterlief. Sie waren nicht blutsverwandt gewesen, aber als Familie hatten sie sich trotzdem gefühlt. Durch zwei Jungs und ihre Liebe zu ihnen hatten auch Kia und Lena, die draußen im Auto saß, zu dieser Familie gehört. Lena, die es auch nach fünfzehn Jahren und mittlerweile mit einem anderen verheiratet, noch immer nicht schaffte, diese Halle zu betreten.
Kia blieb vor dem kleinen Wohnzimmertisch stehen, der mittlerweile so morsch war, dass es so schien, als würde er bei der kleinsten Berührung zusammenkrachen. Sie starrte auf seine verstaubte Oberfläche hinab, während eine einzelne Träne über ihre Wange ran. Nicht nur Lena hatte damals ihre große Liebe verloren. Auch Kia hatte in dieser Nacht einen über alles geliebten Menschen Lebewohl sagen müssen.
In dieser Nacht, als der örtliche Polizeichef die Halle stürmen ließ und die sich darin aufhalteten Jungs im Schlaf überrumpelte.
Die Träne lief an Kias Wange hinunter und landete auf dem Tisch, hinterließ einen Kreis im Staub. Dabei waren sie doch nur eine Bande von Straßenkids gewesen, die sich mehr schlecht als recht am Leben hielten. Sie hatten das alles nur getan, um zu überleben. Doch das hatte keinen interessiert. Die Bürger der Stadt nicht, die "dieses Dreckspack" nur von den Straßen haben wollten, und die Polizei schon gar nicht. Sie waren in die Halle geplatzt, hatten die Jungs von den Matratzen gezerrt und sofort angefangen zu schießen, als auch nur das geringste bisschen Gegenwehr kam. Die Shadow Walkers hatten keine Chance gehabt. Als die Sonne aufging hatten zehn junge Männer im Schusswechsel ihr Leben verloren.
Langsam und vorsichtig legte Kia den Strauß auf den Tisch ab, den sie bis dahin in der Hand gehalten hatte und wischte sich über die Augen. Obwohl sie nichts getan hatten. Die Polizei hatte die falsche Gang ausgelöscht. Um ihren auf offener Straße erschossenen Kollegen zu rächen hatten sie zehn unschuldigen Jungs das Leben genommen. Auch wenn sie bei anderen Sachen ganz gewiss nicht unschuldig gewesen waren, mit dieser Sache hatten sie nicht das Geringste zu tun. "Wer einmal lügt, den glaubt man nicht!" Nicht zum ersten Mal ging Kia dieser Gedanke durch den Kopf. Denn er hatte sich blutig bestätigt.
Schritt für Schritt wandte sie sich um, steuerte auf das Tor zu und drehte sich darin noch einmal, starrte zurück in die Halle. "Wir werden euch nicht vergessen, Jungs", versprach Kia gedanklich, strich dabei über ihren Bauch. Eine Geste, die sie sich angewöhnt hatte, seit sie wusste, dass sie schwanger war. "Niemals. Heute werdet ihr eure Rache bekommen! Endlich." Damit stieß sich die Brünette ab und verließ die alte Lagerhalle. Ließ die Geister der Vergangenheit hinter sich und betrat wieder die Welt der Gegenwart. Doch auch diese Welt wurde von den Ereignissen in der Vergangenheit überschattet. Doch heute würde sich das ändern. Heute würde ein Unrecht gesühnt werden, das vor fünfzehn Jahren begangen wurde. Dann konnten sie die Vergangenheit endlich hinter sich lassen.
Als Kia in ihr Auto glitt, blickt sie kurz zu ihrer Freundin Lena hinüber, die ihren Blick noch immer fest auf die Lagerhalle gerichtet hatte. Kia konnte erkennen, dass sie geweint hatte. Langsam wandte sie ihre Augen wieder ab und startete den Motor. Gerade als sie das Gaspedal durchtrat, detonierte im Polizeipräsidium der Stadt eine Bombe und riss acht Polizisten in den Tod, die gerade einen Orden bekommen hatten. Einen Orden für ihre besonderen Verdienste für die Stadt. Die acht Polizisten, die damals die Halle gestürmt hatten.
Wieder ein bisschen umgeändert^^ Wenn ihr noch irgendwas findet, dass euch stört, sagt es mir ruhig, bitte. Aber ich denke, großartige Veränderungen werde ich nicht mehr machen. Im Zusammenhang mit dem vorhergehenden Text funktioniert dieser nämlich. Hm, vielleicht hätte ich vorher den anderen reinstellen sollen? Naja egal jetzt^^
« Was vorher geschah123
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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29.05.2011 19:43
von adelbo
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Also eins muss man dir lassen, du bist verdammt schnell.
Der Text ist jetzt etwas besser, aber leider nur etwas. Du solltest ihn einmal in aller Ruhe dahingehend überprüfen, ob alles was da geschrieben steht wirklich die Leute, die ihn lesen, interessiert.
Zitat: | Auch er war alt und funktionierte nicht mehr. Ein ziemlich lautes Quietschen drang an Kias Ohren, als sie ihn öffnete, denn auch seine Scharniere waren verrostet. Wie alles hier. Verstaubt und verrostet.
Im Inneren des Kühlschranks war nichts mehr. Was wohl auch schon lange Zeit so war. |
Das ist beispielsweise komplett überflüssig. Wen interessiert das, bei einer Geschichte in der es um Rache und viele Tote geht.
Versuch dich in Rolle des fremden Lesers zu versetzen und prüfe ehrlich, ob das was du geschrieben hast die Geschichte braucht.
Zitat: | So lange war es her, seit sie hier zuletzt gewesen war. Seitdem die Bewohner der Halle das letzte Mal hier lebend beieinander gewesen waren. |
Wenn du den Text überarbeitest auch darauf achten, dass du nicht immer die gleichen Worte wählst.
Als die Bewohner der Halle das letzte Mal lebend zusammen saßen. z. B.
Zitat: | Ich habe den Text mal eben jemanden gegeben, der die Vorgeschichte kennt, und bei dem ich mich darauf verlassen kann, dass er mir meine Fehler aufzeigt. Abgesehen von ein paar Rechtschreibfehlern und ein paar vergessenen Leerschritten, ist die Geschichte für ihn stimmig. |
Es kommt immer darauf an, was du mit der Geschichte anfangen willst. Manchen Ansprüchen mag sie genügen, aber hier im Forum gibt es andere Maßstäbe. Bedenke auch, dass es Arbeit ist einen Text zu kommentieren. Wenn du also der Meinung bist, er ist gut so, dann solltest du das sagen.
Viele Grüße
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
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