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GRUPPEN-SCHREIBSTUBE: Der Sohn des Druiden

 
 
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Brynhilda
Felix Aestheticus

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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag09.06.2007 22:20
GRUPPEN-SCHREIBSTUBE: Der Sohn des Druiden
von Brynhilda
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Liebe Freundinnen und Freunde des DSFo!

Das ist ein Experiment. Hier soll das Wagnis eingegangen werden, gemeinsam eine Geschichte zu schreiben. Die Grundsituation, die Randbedingungen und die Hauptfiguren sind vorgegeben. Der Rest soll sich entfalten.

Wer immer sich dazu berufen fühlt, soll einfach die Geschichte weiter schreiben. Sei es ein Satz, sei es ein Absatz oder auch eine ganze Episode. Ziel bleibt es, das Ende zu erreichen und das ganze möglichst interessant und spannend zu gestalten.
Dabei sollte man möglichst bei den vorgegebenen Figuren bleiben. (Es sei denn, irgendwelche Randfiguren werden notwendig.)
Der Gang der Handlung ist frei. Und abgesehen von diesen Vorgaben gibt es keine Regeln, außer der einen, einander ernst zu nehmen.

Ich hoffe auf regen Zuspruch und interessante Verwicklungen!


Eure
Brynhilda!



PS: Um den Einstieg zu erleichtern, habe ich den Anfang schon einmal vorbereitet. Es geht hier nicht darum, große Kritiken zu schreiben, sondern einfach um den Spaß und die Freude des Fabulierens!

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Brynhilda
Felix Aestheticus

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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag09.06.2007 22:28

von Brynhilda
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Grundlegung der Handlung:

Dramatis Personae:

Eigas, der Druide: ein alter Mann, der in einer Hütte am Ufer eines Waldsees lebt. Seine Spezialgebiete sind Heilkräuter und der Lauf der Gestirne. Für die Menschen, die zu ihm kommen, ist er Ratgeber und Heiler. Mitten auf einer Lichtung hat er einen Steinkreis errichtet, mit denen er das Jahr misst, den Lauf von Sonne und Mond beobachtet und die Jahresfeste feiert. Er ist ein heiterer, weiser Mann, der viel erlebt hat und viel weiß von dem Abgründen in den Seelen der Menschen.

Erach, der Schüler: Über seinen Ursprung oder seine wahren Eltern ist nichts bekannt. Den Namen, den er trägt, hat er von Eigas erhalten, von dem er im Alter von sieben Jahren bewußtlos im Wald aufgefunden wurde. Er sieht in Eigas seinen Vater und er folgt ihm nach auf dem Weg des Druiden. Er lernt eifrig das, was Eigas ihm beibringt.

Balor, der Zauberer:
Balor, der in einer verlassen Ruine am anderen Ende des Waldes lebt, ist Eigas’ Erzfeind. In früheren Tagen waren sie Freunde, aber eine schreckliche Erfahrung hat ihre Freundschaft zerrissen.
Er scheint das Geheimnis um Erachs Herkunft zu kennen und versucht alles, um den jungen Mann in seine Gewalt zu bekommen.

Ort der Handlung
:
Ein dichter Wald: Auf der einen Seite des Waldes befindet sich der See, an dessen Ufer Eigas’ Hütte steht. In der Mitte des Waldes befindet sich Eigas’ Steinkreis. Am anderen Ende des Waldes befindet sich die Ruine des Balor.


Synopsis

Der alte Druide Eigas lebt allein in seiner Hütte im Wald, sehr hübsch gelegen am Ufer eines Sees. Dort führt er ein beschauliches, ruhiges und einsames Leben. Eines Tages findet er im Wald einen bewußtlosen Jungen. Der Knabe ist vielleicht sieben Jahre alt und hat eine Kopfverletzung. Eigas pflegt ihn, und als der Kleine erwacht, hat er all seine Erinnerungen verloren und weiß weder, wo er herkommt noch wie er heißt.
Das sieht der Druide als ein Zeichen des Schicksals. Er nimmt den Jungen zu sich und gibt ihm einen neuen Namen. Er nennt ihn Erach. Eigas zieht Erach groß und beginnt, ihn zu unterrichten in allem, was er weiß. Er lehrt ihn Lesen und Schreiben, die Gesetze der Natur, den Gang der Gestirne, die Heilkunst, altes Kräuterwissen und vieles mehr.


Das also ist das große Geheimnis: Wer ist der Junge Erach? Wer sind seine Eltern? Wie kam er in den Wald? Und warum ist der böse Zauberer Alberich so versessen darauf, den Jungen in seine Gewalt zu bringen?
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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag09.06.2007 22:34

von Brynhilda
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Wie ein Klingen kam der Morgen über den Wald. Die ersten Sonnestrahlen waren kaum durch die Baumkronen gebrochen, und wie mit einer Stimme erhoben die Vögel ihren Gesang.
Eigas, der alte Druide, reckte sich auf seinem Lager und wischte den Schlaf aus seinen Augen. Er pflegte stets mit der Sonne aufzustehen. So erhob er sich und öffnete weit das Fenster seiner kleinen Hütte. Sein Blick fiel hinaus auf den See, über dessen spiegelglatter Oberfläche die feinen Schleier der Morgennebel aufstiegen und atmete tief die frische Luft.
Noch hing der Nachtwind zwischen den Schilfrohren, und Eigas wußte, das Eile von Nöten war, wenn er die frischen Kräuter des Waldes noch mit dem Dunst des Morgentaus sammeln wollte.
Nach einem raschen Mahl aus Kräutern und Beeren und frischem Quellwasser nahm er seinen Korb und seine silberne Sichel und machte sich auf den Weg in den Wald, so wie er es an jedem Morgen des Frühsommers tat.
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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag09.06.2007 22:35

von Brynhilda
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Wie laben war die Luft, wie kühl und erfrischend. Hier fand er immer wieder zu seiner Stärke, wenn ihn seine Kräfte zu verlassen drohten.
Schon seit vielen Jahren lebte Eigas allein im Wald. Nur hin und wieder kamen Menschen zu seiner Hütte, die seine Hilfe brauchten, als Ratgeber, Heiler und Lehrer. In den Abendstunden saß er dann stets mit den Hilfesuchenden am Ufer seines Sees. Manchmal redete er zu den Menschen, manchmal schwieg er auch nur und betrachtete still das Abbild der Sterne im Wasser. Manchmal lauschte er ihren Worten. Er war weise, und wußte immer, den Menschen das zu geben, was sie brauchten, Stille, Worte oder einen Zuhörer. Und wenn sie ihn fragen, sagte er ihnen, wann de Zeit für die Aussaat gekommen war, oder die Zeit für die Ernte, ob der Winter hart oder Sommer trocken werden würde.
Die Menschen kamen gern zu Eigas, denn er wußte zu erkennen, was die Menschen brauchten, und er war in der Lage, es ihnen zu geben. Die Jahre hatten ihn still gemacht, und er las in den Seelen der Menschen wie in einem Buch.
Auch in der lebendigen Natur vermochte er zu lesen. Schon am Morgen wußte er, ob Regen fallen würde oder im Winter Schnee. Der Flug der Vögel verriet ihm den Lauf des Wetters.
Nächtelang hatte er gewacht, um den Lauf der Gestirne zu folgen, und auch ihnen hatte er so ihre Geheimnisse entrissen.
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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag09.06.2007 22:35

von Brynhilda
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An diesem Morgen hatte sich Eigas aufgemacht, um Mädesüß zu sammeln. Dieses Heilkraut gedieh am besten in feuchten Böden, und der Druide wußte einen Bachlauf inmitten des Waldes, an dessen Ufer die Pflanze prächtig wuchs.
Mit seinem Korb am Rücken und der silbernen Sichel an seiner Seite, ging Eigas leichten Fußes durch den morgendlichen Wald. Der Boden war weich unter seinen nackten Füßen, und als er die Lichtung betrat, durch die der Bach floß, benetzte Morgentau seine Haut.
So war es richtig. Unter dem Schutz des Morgentaus bargen die kostbaren Pflanzen all ihre Kräfte. Freudig schritt er dem Ufer zu und setzte seinen Korb ab.
Doch mit einem Male hielt er inne. Sein Blick war auf eine Stelle im hohen Gras gefallen, die niedergedrückt war. Es schien ihm, als läge dort ein verletztes Tier. Mit langsamen, vorsichtigen Schritten näherte er sich der Stelle und schob das Gras, das dort fast mannshoch wuchs, zur Seite.
Was Eigas dort erblickte, hatte er nicht erwarten können. Dort lag ein kleiner Junge, der vielleicht sieben Jahre alt sein mochte, reglos am Boden. Eigas kauerte sich sofort neben den Knaben und ergriff seinen Arm. Vorsichtig betastete er eine Stelle an seinem Handgelenk und seufzte erleichtert. Der Junge war noch am Leben, aber an seiner Stirn klaffte eine tiefe Wunde.
Der Alte hob den Knaben auf und trug in an das Ufer des Baches heran. Dort reinigte er die Wunde und kühlte dessen Stirn mit dem frischen Wasser.
Eigas war klar, was er nun tun mußte. Er beschloß, das Mädesüß zu vertagen, um den Jungen in seine Hütte zu bringen. Dort hatte er die Kräuter und Säfte, welche die Wunde heilen konnten. Er setzte also seinen Korb wieder auf den Rücken, nahm den bewußtlosen Jungen vorsichtig in seine Arme, und so schnell es ihm seine Last erlaubte, machte er sich auf den Weg zurück zu seiner Hütte.
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Libera
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Beitrag10.06.2007 13:23

von Libera
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Als Eigas in seiner Hütte ankam, legte er den, noch immer bewusstlosen, Jungen erst einmal auf sein schmales Lager. Dann holte er die Kräuter und Salben, die er für seine Pflege brauchte, und behandelte den Jungen. Während er diesen Tätigkeiten nachkam, überlegte er, wer das Kind wohl war, wie es sich diese Verletzung zugezogen hatte, und wie es an diesen Ort gekommen war. Denn eines wusste Eigas ganz sicher: er selbst hatte dieses Kind hier noch nie gesehen. Er hoffte, dass der Junge überleben und bald aufwachen würde, um ihm diese Fragen beantworten zu können.

Doch der Druide wachte den ganzen Vormittag an seinem Lager, wechselte immer wieder die Kräuter, die er auf seine Wundee gelegt hatte, ohne das der Junge auch nur ein Zeichen von sich gab. Nur an seinem Puls konnte der weise Mann erkennen, dass er überhaupt noch lebte.


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Ralphie
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Beitrag10.06.2007 18:22

von Ralphie
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Der Junge schien zu fiebern. Als Eigas eine Hand an seine Schläfe legte, hatte er fast das Gefühl, in eine brennende Feuerstelle zu greifen. Doch seine Augen unter den schneeweißen, mit blauen Äderchen überzogenen Lidern bewegten sich. Offensichtlich träumte er. "Ich sollte dir einen Namen geben ...", murmelte der Alte und wischte sich ein imaginäres Staubkorn von seiner alabasterfarbenen Druidenkutte.
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monosoph
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Beitrag11.06.2007 20:23

von monosoph
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Er ging hinüber zu dem schlechtgezimmerten Schränkchen und ließ für einige Augenblicke Schubladen knarzen und Scharniere quietschen.
Ein zufriedenes Lächeln stahl sich in seinen Bart hinein, als er mit einem Beutel, der gerade einmal die Hälfte seiner rauen Handfläche belegte, zur Bettstatt zurückkehrte.
Die Runensteine klackerten, als der Druide sie in die eigens dafür vorgesehene knöcherne Schale schüttete.
Lose verteilt lagen die fingerlangen Basaltstücke nun auf der runden Fläche.
Eigas schmunzelte...er hatte lange nicht mehr mit den Runen gearbeitet. Das machte sie immer ein bisschen störrisch. Sie hatten die lästige Angewohnheit, das stest persönlich zu nehmen.
Hätte er doch Schiefer benutzt...


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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag13.06.2007 11:27

von Brynhilda
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Aber die Antwort, die ihm die heiligen Zeichen gaben, blieb dunkel. Manche Rätsel, so sagte Eigas zu sich, kann man dem Schicksal eben nicht entreißen, ehe ihre Zeit gekommen ist. Und so legte er die Runen beiseite und betrachtete den Knaben.
Er schien zu schlafen, doch unruhig bewegte sich der kleine Leib hin und her. Eigas kannte die Mittel, die er einsetzen mußte. Und er bereitete einen Sud aus Weidenrinde, um dem Jungen die Schmerzen zu nehmen, sein Fieber zu senken und seinen Schlaf zur Ruhe kommen zu lassen.
Vosichtig netzte er mit dem noch dampfenden Trank die Lippen des Knaben. Er öffntete dessen Mund und ließ ein paar Tropfen auf die Zunge fallen. Das war genug, wenn er den Jungen nicht töten wollte.
Behutsam legte er dann ein neues, mit dem klaren Wasser des Waldsees getränktes Tuch auf die Stirn des Knaben und setzte sich nieder neben dessen Lager.
So wartete er, bis die Sonne sich dem Untergang entgegenneigte und ihr kupferfarbenes über den See hinweg in die Hütte des Druiden fiel.
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Ralphie
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Beitrag13.06.2007 11:54

von Ralphie
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"Ich werde dich Erach nennen", sagte Eigas. "Erach war unter den Göttern Kalevas der des Waldgottes, der aus seiner eigenen Seele wiederauferstanden. Vielleicht hilft dir der Name, zu neuem Leben zu finden ..."
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monosoph
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Beitrag13.06.2007 16:02

von monosoph
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Das war es, was er den kahlen Wänden seiner Hütte, der knarzenden Stille der Holzdielen und dem unruhigen Schlummer des Jungen anvertraute.
Die Bedeutung jedoch, die dieser Name in diesen Zeiten mit sich brachte, verbarg der alte Mann im hintersten Winkel seines Gedankenpalastes.


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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag15.06.2007 11:01

von Brynhilda
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Die Nacht brach herein, und als der neue Morgen dämmerte, saß Eigas noch immer an der Seite des Jungen, der in einen ruhigen Schlaf gefallen war. Der Druide fürchtete nun nicht mehr um das Leben seines Schützlings. Er kannte die Zeichen, wenn die Lebenskraft zu einem Kranken zurückkehre.
Ruhe brauchte der Junge, Ruhe und Schlaf. Einmal mehr netzte er vorsichtig die zarten Lippen. Nun wußte er, daß der Schlaf noch bis zur Mittagsstunde anhalten würde.
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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag16.06.2007 17:53

von Brynhilda
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Eigas hatte den Tag im Wald verbracht. Es hatte ihm keine Bedenken verursacht, den schlafenden Jungen allein in seiner Hütte zurückgelassen zu haben, denn er wußte, daß dies ein sicherer Ort war. Viele Zauber beschützten den See des Druiden, so daß es keinem Menschen, der Böses plante, gelang, den Weg dorthin zu finden.
Aber das Mädesüß würde nicht ewig blühen, und die lichten Tage des Frühlings würden bald entschwunden sein.
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Reimer
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Beitrag16.06.2007 20:00

von Reimer
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er ging langsam und nachdenklich aber doch festen schrittens durch den Wald, wieder dorthin wo er den Jungen gefunden hatte. Die Morgensonne erhellte den Wald und Eigas beobachtete die munteren Tiere im vorbeigehen. Ein Eichhörnchen sprang auf seine Schulter und sofrt weiter zum nächsten Baum. Kein Lebenwesen in diesem Wald hatte Angst vor ihm, er gehörte genauso zu dem Wald wie die Bäume die ihn ausmachten. Schließlich erreichte er die Mädesüß, er hockte sich hin und begann sie zu Pflücken und in den Korb zu legen. Er horchte der Sprache des Waldes, der Wind wie er durch die Bäume pfeift, die Vögel die zwitschernd in den Baumkronen sitzen und alle anderen Tiere die den Wald lebhaft machen.


Er schlug die Augen auf. Schweißnass und erschöpft lag er in auf einem Bett, über sich sah er Holz. Als er den Blick schweifen ließ sah er das er sich in einer Holzhütte befand. Warmes Licht schien durch ein Fenster neben seinem Schlafplatz. Schwerfällig richtete er sich auf, dabei fiel ihm etwas in den Schoß. Ein nasser Lappen der ihm zur Kühlung auf der Stirn gelegen hatte. Es war eine ziemlich schlicht eingerichtete Hütte. Es gab nichts das zur dekoration beitrug. Doch was war mit ihm selbst? Wer war er? Er konnte sich an nichts erinnern. Er wusste weder seinen Namen noch Alter und auch sonst nichts. Er stand auf und machte einige ungeschickte Schritte, doch kurz bevor er fiel schaffte er es festen halt zu finden indem er sich mit einer Hand an der Wand abstützte. Es fühlte sich an als wären das seine ersten Schritte gewesen, war er gerade erst geboren worden? Langsam und neben der Wand bleibend ging er auf die offene Tür zu. Links sah er einen großen See, rechts den Wald. Das Wasser sah so erfrischend und einladend aus und er ging mit langsam fester werdenden Schritten darauf zu. Er atmete wohlig aus als seine Füße das Wasser berührten, er ging immer tiefer hinein. Doch konnte er schwimmen?



Eigas war fertig mit dem pflücken, der Korb war voll. Nun wollte er sich hastig auf den weg zurück machen, schließlich konnte der Junge bald erwachen.


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Mistaya
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Beitrag18.06.2007 12:35

von Mistaya
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Ein seltsames Gefühl beschlich Eigas, als er den Weg zur Hütte einschlug: Der Junge war wach und auf dem Wege, eine Dummheit zu begehen!
Eilig folgte er dem schmalen Pfad, ließ Tiere und Kräuter unbeachtet und beschleunigte seine Schritte bis er beinahe begann, zu rennen – das hatte er schon seit Jahren nicht mehr getan.
Als er die Lichtung mit dem See erreichte, sah er den Jungen, der schon bis zur Brust im Wasser stand. „Halt!“ rief er laut, fast außer Atem, aber im selben Moment war der Junge unter Wasser verschwunden.
Doch schon im nächsten Augenblick tauchte er wieder auf und schwamm lachend und prustend eine Runde, bevor er zum Ufer zurückkehrte.
„Der Junge kann schwimmen? Merkwürdig“ dachte der alte Druide, „dass ich mich so getäuscht haben soll?!“
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monosoph
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Beitrag18.06.2007 13:03

von monosoph
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Er betrachtete diesen Spiegel, dessen Unschuld von diesem Jungen aufgebrochen wurde.
Halb in Gedanken verfolgte sein unter der gerunzelten Stirn hervorlugender Blick die sanften Wellen, die sachte, jedoch unaufhaltsam die Seerosenblätter erfassten und vorsichtig wogen ließen.
Ein imaginäres Staubkorn von seinem Mantel wischend, begab er sich zu seiner Hütte zurück und suchte ein Tuch, mit dem der Junge sich abtrocknen konnte.


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Reimer
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Beitrag18.06.2007 19:58

von Reimer
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Schnell fand er ein geeignettes Stück Stoff und machte sich damit auf den weg zum Wasser. Das Gefühl, einer Bedrohung das ihn übermannt hatte war nicht von ihm abgefallen. Der Junge setzte gerade zu einer zweiten, wenn nicht sogar schon dritten Runde an. Eigas hockte sich an den Rand des Sees und beobachtete das Kind. Fröhlich und alles um sich herum ignoriert vergnügte er sich im Wasser. Er schien den Alten am ufer garnicht zu bemerken. Das Gefühl der Bedrohung war immer noch nciht von Eigas abgefallen, doch hatte es nachgelassen, oder schenkte er dieser wahrnemung nur weniger beachtung? Er war bereit dem Jungen nachzuspringen sollte etwas geschehen. Eigas war ein guter, er badete alle paar Nächte im See. Auch im tauchen war er geübt, am Grund des Sees wuchsen Pflanzen mit äußerst interessanten eigenschaften. Er konnte nur die am Rand des Sees ernten, so tief wie dieser See in der Mitte war konnte wohl kaum je ein Mensch tauchen. Selbst wenn jemand so lange die Luft anhalten könne, hatte er doch schon mit dem leichten Druck in der näh der oberfläche bekanntschaft gemacht, er war sich sicher das es weiter in richtung Grund des Sees schrecklcih werden würde. Diese Massen an Wasser waren bestimmt in der Lage einen...
In Gedanken vertieft hatte er doch die ganze Zeti auf den Jungen geachtet, doch nun war dieser Verschwunden, unter der Wasseroberfläche. Eigas sprang auf und war mit einem Satz im Wasser, doch da tauchte sein Schützling auch schon wieder auf und Eigas stellte fest das er seine Kleidung unnötig Nass gemacht hatte. Wenn er jetzt schon nass war. Er legte die langen Gewänder ab, an den Radn des Sees, und schwamm zu dem Kind das sie so am Wasser erfreute.
Den Jungen schien die anwesenheit des anderen garnicht zu stören, bereits nach kurzem tollten beide wie kleine Kinder im Wasser umher.

Als sie schließlich beide Müde waren kletterten sie triefend aus dem Wasser. Eigas half erst dem Jungen sich mit dem mitgebrachten Handtuch abzutrocknen und und er selbst trocknete sich behelfsmäßig mit seinen halbnassen Sachen ab. Als beide wieder in der Hütte waren, der Junge folgte ihm ohne etwas zu sagen, trocknete Eigas sich folschtändig ab und zog sich an. Der Jugne hatte sich inzwischen auf das Bett gesetzt und blickte den alten Druiden nun fragend an.
Eigas war ein geduldiger Mann, er konnte den Gräßern beim wachsen zusehen wenn er die zeit dazu fand. Er wollte die Stimme des Jungen hören, er hätte auch einfach selber das Gespräch anfangen können. Doch schien es ihm ein Spiel zu sein, auf das beide bereitwillig eingingen.


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Libera
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Beitrag18.06.2007 21:31

von Libera
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Schließlich brach der Junge das Schweigen. Seine Stimme war glockenklar.
"Du hast mir das Leben gerettet, nicht wahr?" Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
"Nun, es war ein Wink des Schicksals, dass ich Dich gefunden habe. Es war nicht mein Verdienst", antwortete Eigas verlegen und wischte ein imaginäres Staubkorn von seiner Kutte.
Der Junge schaute ihn mit grossen Augen an und schwieg wieder. Nach einer Weile fragte er hoffnungsvoll:
"Kennst Du mich?"
Der Druide blickte ihn fragend an. "Was meinst Du, mein Kind?"
"Ich meine, hast Du mich schon einmal gesehen, bevor Du mich im Wld gefunden hast?"
Eigas verstand sofort. "Du hast Dein Gedächtnis verloren, nicht wahr?"
Das Kind blickte zu Boden. Er schien sich zu schämen.


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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag19.06.2007 11:02

von Brynhilda
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"Ich habe lange geschlafen", sagte der Knabe leise.
Der Druide setzte sich an die Seite des Jungen und legte seine Hand auf dessen schmale Schultern. "Und erinnerst du dich an deine Träume?", fragte er sangt.
Der Junge schüttelte den Kopf. "Da waren nur Bilder und Schatten, aber ich habe sie verloren." Er seufzte schwer. Kaum hörbar kamen die Worte über seine Lippen. "Nichts ist mehr da", hauchte er, dann brach er in Tränen aus.
"Was dein ist, kannst du niemals verlieren", sprach Eigas, mehr zu sich selbst als zu dem Knaben. "Jetzt bis du hier, und du bist in Sicherheit. In wenigen Tagen werden deine Kräfte zu dir zurück kehren, und wer weiß, vielleicht kommen deine Träume auch mit ihnen."

So vergingen die Tage. Mit jedem Morgen erwachte der Junge frischer und gesünder aus seinem Schlaf aus, und die Kümmernis wich von ihm, aber seine Erinnerungen wollten nicht kommen.
So faßte Eigas einen Entschluß, und am siebten Tag nach des Knaben Ankunft nahm er diesen mit sich, und gemeinsam gingen sie in den Wald.

In der Mitte des Waldes, auch einer kleinen Anhöhe, hütete Eigas einen Heiligen Hain. In jahrelanger, schwerer Arbeit hatte er hier große Steine aus den Landen jenseits des Waldes zusammengetragen und sie hier im Kreise aufgestellt.
Zu diesem Ort nun führte des Weg des Alten und des Knaben.
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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag23.06.2007 11:15

von Brynhilda
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Als der Knabe den Steinkreis erblickte, erschauderte er und griff nach der Hand des Druiden. Eigas aber stirch begütigend über dessen dunkle Locken. "Sei unbesorgt, mein Junge", sagte er sanft, "das ist ein besonderer Ort. Es gibt hier nichts, das du fürchten müßtest, und nichts Böses kann in diesen Heiligen Kreis eindringen."
"Und was wollen wir hier?", fragte der Junge zaghaft.
"Wir wollen dir dein Leben zurückgeben", erwiderte der Alte und legte seinen Arm um die Schultern des Jungen. "Komm mit mir und habe keine Furcht."
Der Junge nickte und folgte Eigas hinein in die Mitte des Kreises.
Dort befand sich ein langer, breiter Stein, der auf zwei anderen Steinen wie ein Tisch thronte. Vor diesem Stein blieb Eigas stehen. Er beugte sich hinab zu dem Knaben und hob ihn empor. Er setzte ihn auf den obersten den Stein und bettete ihn danft darauf. Dann legte er seine Hand auf die Stirn des Jungen. "Habe keine Furcht!", sagte er noch einmal, und seine Stimme klang wie eine Beschwörung.
Und dann begann Eigas sein Lied, ein Lied, das älter war als alle Bäume des Waldes, älter selbst als die Welt. Ein Lied, das schon lange, vor dem Anfang aller Dinge, durch die Leere geklungen war.
Und während der Druide sang, mit tiefer, weicher Stimme, verstummte der Wind über den Bäumen, und die Gesänge der Vögel verklangen. Kein Geräusch war mehr zu vernehmen, nur das Lied des Druiden, und die Morgennebel zerrisen, als sich im kupferroten, goldenen Schein die Sonne endlich erhob.
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monosoph
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Beitrag23.06.2007 18:36

von monosoph
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Der junge Mann trat von der metallenen Klaue zurück, in deren Liebkosung eine gläserne Kugel ruhte, die einen Jungen und einen alten Mann zeigte, der gerade ein imaginäres Staubkorn von seiner Kutte wischte.
"Du hast ihn also zuerst gefunden.", hallte es in die Stille eines Grabes hinein.   Es klang weniger wie eine verbitterte Feststellung. Eher trugen diese Worte den Charakter einer sportlichen Herausforderung.
"Nun gut, alter Mann. Mögen die Spiele beginnen.", verkündete der junge Mann der Kugel, die völlig unbeeindruckt von dieser Gestalt in der opulenten gelben Robe mit den bestickten Rändern und den silbernen Litzen vor sich hin zeigte.
Ein Schlurfen hinter dem Mann entführte seine Aufmerksamkeit von dem Bild der beiden Personen.
Ein Gnim verbeugte sich tief vor seinem Herrn, als dieser sich zu ihm umdrehte.
Gnime sind ein seltenes Völkchen. Eng mit den Gnomen verwandt, sind sie nicht von Natur aus Böse, doch alles Verdorbene, Verdrehte und Abgründige zieht sie in einen instinktiven Bann, dem zu widerstehen sie nicht in der Lage sind.
Daher findet man sie oft in der Nähe von Quellen böser Energien.
"Meister Balor, Ihr habt nach mir gerufen?", krächzte der Gnim.
Balor nickte, guckte dabei jedoch über den Gnim hinweg an die Wand, die ihm wesentlich betrachtenswerter erschien.
"In der Tat. Ich habe einen Auftrag für dich."


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Elyn ver Sartell
Wortedrechsler

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Beiträge: 58



Beitrag24.06.2007 11:36

von Elyn ver Sartell
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Mehrmals bewegte ein Windhauch die Kronen der uralten Bäume, die den mystischen Platz umgaben. Gelbes, warmes Licht ergoss sich durch das Netz der dunkelgrünen Blätter und sprenkelte den Waldboden. Als Eigas sich zu seinem jungen Gefährten umwandte, schien dieser vollständig in das Schaubild der Natur versunken zu sein. Es war weniger eine Eingebung denn reine Beobachtung, doch der Druide bezweifelte plötzlich, dass Erach die Bedeutung der gesungenen Phrasen unbekannt war.
Im Halbschatten einer Fichte stehend, ließ Erach sich auf die Knie sinken und schloss die Augen. Während der Druide regungslos verweilte, begannen Schultern des Jungen zu beben. Erach, das Gesicht in Händen vergraben, spürte die nassen Rinnsaale seiner Tränen zwischen den Fingern - er weinte, obwohl er nichts mehr hatte, worum zu weinen. Er weinte, obgleich er sich nicht erinnern konnte, oder gerade darum. Ihm war elend zumute, wenn er daran dachte, was geschehen sein könnte -damals, im finstern Dickicht des Waldes. Er weinte um die Menschen, die vielleicht mit ihm dort gewesen waren. Um die, die möglicherweise nach ihm suchten. Um die, die ebenso gut tot sein konnten. Jetzt.

Als er nach Minuten der Ewigkeit Eigas' feingliedrige Hände wahrnahm, die sanften Druck auf seine Schultern ausübten, blickte er auf. Mit dem Ärmel des hellbraunen Hemdes, das Eigas ihm vermacht hatte, wischte er sich rasch und heftig die Tränen aus den traurig schauenden Augen.
Eigas ließ sich neben dem Jungen auf den Boden sinken, ungeachtet des moosigen Bodenbewuchses.
  "Du scheinst die Verse zu kennen...", murmelte der Druide leise.
Erach sah zu ihm auf. "Ich weiß nicht - es ist irgendwie...ich kenne sie nicht, aber -" Schweigend suchte er die richtigen Worte. Schließlich zuckte er nur betroffen mit den Schultern. "Ich verstehe die Sprache nciht, mit der du sie rezitiert hast. Aber die Melodie, ich glaube, die Melodie habe ich bereits gehört. Ich erinnere mich an einen anderen Vers. Über die Erde?"
Nun war es an Eigas, seine Unkenntnis zu gestehen. Normalerweise war er derjenige, der jegliche Lieder kannte. Er lächelte bitter. Normalerweise. Dies hier war ganz sicher alles andere als 'normal'.
  "Trägst du mir diesen Vers beizeiten vor?", fragte er, stand auf und hielt dem Jungen die Hand hin. Erach ergriff sie, zog den Älteren jedoch erneut zu sich hinunter.
  "Warum nicht jetzt?"
Eigas schielte gen Sonne, die ihre warmen Strahlen bereits weit über den Horizont schweifen ließ. "Es würde schwül - und heiß, bevor wir bei meiner Hütte angelangt wären. Ich muss dich auf morgen vertrösten. Entschuldige bitte."
Erach stand auf. "Macht nichts. Wirklich."
   "Das beruhigt mich. Mahcen wir uns denn auf den Rückweg - folge mir."
Du fürchtest irgendetwas, Eigas, dachte Erach bei sich und drehte sich beklommen um, ich würde zu gerne wissen, was es ist. Aber vielleicht war es besser, wenn er nicht nachhakte.
Als er erneut aufschaute, war Eigas bereits am Rande der Lichtung und winkte ihm zu. Der Junge schüttelte noch leicht den Kopf, bevor er seinem Freund nachfolgte.


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Wenn die Klugen stets nachgeben, wird dann immer das gemacht, was die Dummen wollen?
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