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Dieses Werk wurde für den kleinen Literaten nominiert Biggi & BlueNote: O sole mio!


 
 
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag20.02.2010 18:43
Biggi & BlueNote: O sole mio!
von BlueNote
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„Fahr doch bitte nicht ganz so schnell, Bernhard!“
Aus Tante Ulla ist eine alte Meckerliese geworden und ich verstehe überhaupt nicht, warum das hier keiner mal laut sagt. Nur weil Onkel Herbert mit seinem Auto zu schnell dran war und gegen einen Baum gefahren ist, nervt sie jetzt alle fünf Minuten, dass wir zu schnell fahren. Wir sind im Schneckentempo unterwegs in einer alten Rostlaube, die alle anderen schon längst gegen ein neues Auto aus der Werbung eingetauscht hätten. Wegen der tollen Abtakelprämie, die es jetzt überall umsonst gibt. Wenn die uns hier alle links und in der Mitte überholen, können wir doch gar nicht schnell sein. Ich weiß überhaupt nicht, worüber sie sich aufregt. So werden wir sicher ewig brauchen, bis wir endlich in Italien sind.

Wenigstens hat sie jetzt keine schwarzen Sachen mehr an. Ich glaube, Mama und Papa haben sie bloß mitgenommen, weil sie zu Hause dauernd nur am Flennen ist. Tante Ulla klebt seit dem Unfall jedenfalls an uns wie Pech am Schwefel. Mama hat gesagt, dass die Tante uns jetzt braucht und dass sie sich um ihre Schwester kümmern muss. Außerdem ist es gut, wenn Tante Ulla auch mal wieder rauskommt. Das Tantchen wollte erst gar nicht mit und hat immer was davon gemurmelt, dass sie nicht das fünfte Rad am Wagen sein möchte. Aber das kann sie gar nicht sein, weil das nämlich gerade unter ihren ganzen Koffern liegt und nicht neben mir. Wegen ihr sind da nämlich auch noch Taschen und Rucksäcke. Sogar zwischen Mamas Sitz und dem Platz, wo sonst meine Beine sein dürfen.

Außerdem wird langsam die Luft schlecht. Tante Ullas Parfüm stinkt grässlich nach Gurke. Ich kann Gurken nicht ausstehen. Hoffentlich vertrage ich diesen Gestank heute. Sonst müsste ich nämlich Mama in den Nacken kotzen und die soll doch aufpassen, dass wir die Ausfahrt nach Italien nicht verpassen.

Ich hab mich ja gar nicht getraut, das mit Italien laut zu erzählen in der Klasse. Die machen alle sonstwo Urlaub. Majoka oder wie das heißt, auf den Seischellen und in der Domrep. Das muss irgendwo in der Nähe vom Papst sein, glaube ich. Sie konnten mir zwar alle nicht sagen, wo das liegt und wo sie genau hinfliegen, aber dass es lange dauert, das wussten sie. Da hätte ich sagen sollen, dass ich mit Tante Ulla und meinen Eltern wie ein Hering in unserem alten Auto eingequetscht bin und nur nach Italien fahre? Ich, Thomas-Hendrik, abgekürzt Ti-eitsch, der in den coolsten Jeans und den meisten Löchern, zwischen dem ganzen Gepäck eingequetscht und dann auch noch neben Tante Ulla.

Mama hat gesagt, dass wir genauso Urlaub machen wie letztes Jahr in Dänemark. Nämlich auf einem Campingplatz. Ich habe dann gleich gefragt, wie viele Sterne der hat und ob alles inklusive ist, damit ich wenigstens das den anderen erzählen kann. Ja, hat sie gesagt, wir dürfen essen, was wir wollen und wann wir Lust darauf haben, weil wir selber kochen. Na, prima! Das heißt aber auch, dass wir dauernd einkaufen müssen und Mama meckert, weil alles so ist wie daheim. Nur mit dem Unterschied, dass wir dann keinen Matsch im Haus haben, sondern Sand.

Wie das in den nächsten zwei Wochen gut gehen soll, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Die Autofahrt ist jedenfalls schon mal der reinste Horror.

Mama zupft an meinem Ärmel und sagt, dass wir da sind. Sie schaut ganz glücklich. Aber da steht ja nur eine Holzbaracke. Und ich sehe keine einzige Palme, nur irgendwelche Nadelbäume, wie daheim. Das hat mir auch keiner vorher erzählt, dass es Palmen in Italien gar nicht gibt. Ob die hier überhaupt Strom haben und ein Klo mit Wasserspülung?

Papa ist schon drin in der Hütte und winkt mir, ich soll auch reinkommen. Ja, mein Gott! Das ist ja alles noch enger als daheim! Wo ist denn das Urlaub? Der Gang steht voll mit den ganzen Koffern und Taschen, so dass man ständig drübersteigen muss. Es gibt vier Türen. In die Küche, ins Wohnzimmer und in zwei Schlafzimmer. Mama liegt in dem größeren Zimmer auf einem riesigen Bett und grinst. Sie sagt, das hat gar keine Besucherritze und schaut mich dabei an. Papa meint auch, dass das ganz prima ist und wirft sich neben sie aufs Bett.
Soll das heißen, dass ich da gar nicht vorgesehen bin? Tante Ulla hätte mich gerade beinahe an der Hand genommen und weggezogen, nur weil sie anfangen zu knutschen. Das hab ich doch schon mal gesehen. Ist zwar lange her, aber ich weiß doch, worum es geht. Mein Gott, die meint wirklich, jemand wie ich ist noch hinterm Mond! Dabei bin ich schon acht und bald halb volljährig. Dann darf ich sowieso alles und auch alles wissen.
Okay, denke ich. Dann schlafe ich eben im Wohnzimmer. Da steht auch der Fernseher, das könnte ganz gemütlich werden. Da erklärt mir meine Tante, dass sie im Stockbett lieber unten schläft und ich doch am besten oben. Wenn sie dann mal erst später ins Bett geht, will sie mich nicht aufwecken, wenn sie von der Leiter gefallen ist. Mit anderen Worten: ich darf nicht im Wohnzimmer schlafen. Wollen die da echt noch die Sau rauslassen bis spät in die Nacht?

Ich überlege, ob ich mich nicht zum Bahnhof bringen lassen sollte. So wie Mama mir das letztes Mal schon angeboten hat. Wenn ich mich weiterhin so aufführe, hat sie da gesagt, kann ich den nächsten Zug nehmen und nach Hause fahren.
„Komm mit, wir gehen mal die Gegend erkunden!“, sagt Tante Ulla. Ich rufe nach Papa und Mama. Weil mit ihr allein gehe ich nicht.
„Geht doch schon mal vor“, sagt Papa durch die Tür, „wir kommen gleich!“. Aber ich rufe zurück, dass ich lieber auf sie warten möchte.

Nach dem Abendessen gähnen alle laut, als ob sie müder wären als ich. „Du hast ja auch im Auto geschlafen“, sagt Mama, aber ich muss trotzdem ins Bett. Ich finde das zwar doof, aber irgendwie bin ich doch auch ziemlich platt.

Ich habe keine Ahnung, wie spät es war, als ich aufgewacht bin. Die Sonne war jedenfalls schon durchs Fenster gekommen und Tante Ulla nicht mehr unter mir gelegen. Die anderen waren bestimmt auch schon wach, habe ich mir gedacht und bin  aus dem Bett gesprungen.
Da sitzt aber nur Tante Ulla am Holztisch draußen auf der Terrasse und liest. Irgendein Buch in grün-weiß-rot. Ich frage sie nach Papa und Mama und sie meint, die wären noch im Bett. Das finde ich nicht okay, weil ich eigentlich schon ziemlich bald nach dem Frühstück an den Strand will und Muscheln sammeln.
Ich schleiche mich an die Schlafzimmertür wie ein Indianer und horche. Da ist aber nichts zu hören. Die müssen noch tief schlafen. „Weckzeit“, möchte ich rufen und zur Tür reinstürmen. Aber ich habe keine Chance, die Tür klemmt. Ich rüttele und klopfe, weil ich mir solche Sorgen mache. So sind die beiden doch sonst nie.
„Lass doch deine Eltern in Ruhe“, sagt Tante Ulla, aber ich höre nicht auf sie. Ich will durch das Schlüsselloch schauen. Irgendetwas Dunkles versperrt mir die Sicht.
Und dann höre ich es. Es klingt wie wenn ich auf einem meiner Bilder den großen Himmel mit einem dicken blauen Filzstift ausmale.
„Komm jetzt her und sei nicht so neugierig“, ruft Tante Ulla mir zu. Sie macht sich überhaupt keine Gedanken. Was, wenn Papa und Mama Hilfe brauchen?
Sie steht auf und zieht mich an der Hand von der Tür weg.
„Wir gehen jetzt an den Strand“, sagt sie einfach und schreibt einen Zettel, den sie mitten auf den Tisch legt.
Dann wischt sie sich über die Augen. Ich will wissen, was los ist, weil Mama das auch immer fragt, wenn sie das macht.
„Nichts. Ich hab wohl Sand im Auge“, antwortet sie und setzt ihre coole, riesengroße Sonnenbrille auf. „Wir gehen jetzt, zieh deine Sandalen an.“

Voll bepackt ziehen wir los. Ich mit dem riesigen Sonnenschirm. Das Tantchen trägt natürlich nur ein paar Taschen mit Handtüchern und die Badematten. Typisch! Lässt mich wieder fast alles alleine schleppen. Auf dem Weg zum Strand sagt sie erst einmal gar nichts mehr. Komisch, dabei gibt es auf dem Campingplatz super viel zu sehen: Eine kleine Straße mit Geschäften, jede Menge Wasserrutschen und riesige Swimming-Pools. Da können wir später noch rein, als erstes müssen wir natürlich zum Strand. Als sie das Meer sieht, macht selbst Tante Ulla wieder den Mund auf und seufzt, dass hier alles so schön sei. Und das stimmt auch! Es ist wirklich sagenhaft! Tante Ulla lacht übers ganze Gesicht und lässt die Taschen in den Sand fallen. Endlich ist die auch mal gut gelaunt. Den Sonnenschirm kann sie aber trotzdem nicht richtig in den Sand rammen. Da fehlen ihr eben die Muckies von Papa. Der Schirm steht völlig schief und kippt bestimmt gleich beim ersten Windstoß wieder um. Höchste Zeit, dass ich mich hier abseile und ’ne kleine Tauchrunde einlege. Das Tantchen kann ja derweil schön im Liegestuhl pennen.
„Pass gut auf dich auf!“, ruft sie mir hinterher.
„Mach ich! Ich bin doch kein Baby mehr!“, schreie ich zurück.
Tanten können manchmal noch mehr nerven als Mamas.

Das Meer ist hammerartig! Hier lässt es sich die nächsten Tage bestimmt  gut chillen. Ich nehme Anlauf und renne wie Gay Tyson durch die Wellen, bis ich der Länge nach ins Wasser falle. Dann geht’s ans Tauchen. Überall kleine Muscheln am Meeresgrund. Ein bisschen neidisch werde ich schon, wenn ich nach drüben zu dem Mädchen linse, das sich dort mit seinem feuerroten Surfbrett abmüht. Deren Eltern haben wohl genug Kohle. Sie sieht zwar sportlich aus, ist aber eher ein Looser beim Surfen. Das sieht man gleich! Die kann sich ja nicht einmal fünf Sekunden lang auf dem Brett halten und verbringt mehr Zeit unter als über Wasser. Zum Surflehrer hat die Kohle dann wohl doch nicht mehr gereicht. Ich glaube, die Kleine braucht mal meine Hilfe.

„Cooles Surfbrett“, sage ich zu ihr wie ein Checker.
„Das kannste glauben“, meint sie und balanciert mit den Armen, fällt aber kurz darauf mit einem lauten Platsch gleich wieder ins Wasser. Beim Auftauchen lacht sie laut und ich lache mit.
„Willste nicht mal das Segel aufstellen?“, frage ich.
„Ist grad kein Wind, lohnt sich nicht!“
„Verstehe! Aber versuch’s doch trotzdem mal! Vielleicht kommt ja gleich Wind.“
„Okay! Halt mal das Brett fest.“
„Mach ich! Und jetzt das Segel! Super! Klappt doch!“ Nach ein paar Metern liegt sie aber wieder im Meer. Ich tauche zu ihr hin.
„Bist’n dufter Typ!“, sagt sie. „Kann man echt zu was gebrauchen!“
Darauf sage ich erst einmal nichts mehr.
„Willst du es mal versuchen?“ Klaro, will ich das! Das Mädchen scheint ja ganz nett zu sein. „Dann gib mir aber deine Taucherbrille!“ Sie zieht mir die Taucherbrille vom Kopf herunter. Einfach so, ohne dass ich es ihr erlaubt habe. Macht aber nichts, weil das Surfbrett jetzt frei ist. Mit dem Segel hab ich überhaupt keine Probleme. Das steht wie eine Eins. Ein paar Meter schaff ich. Dann lasse ich mich ins Wasser fallen. Sie kommt angeschwommen und wir halten uns beide am Brett fest.
„Seid ihr schon länger hier?“, fragt sie.
„Nee, gerade erst angekommen“
„Wir auch!“
Sie gibt mir die Taucherbrille zurück und klingt ganz geheimnisvoll, als sie zu mir sagt:
„Mach doch mal die Augen zu, ich hab ’ne Überraschung für dich“. Dabei grinst sie etwas schief. Keine Ahnung, was die mitten im Meer für eine Überraschung haben soll. Ich tu’s einfach, weil ich wissen will, was dabei herauskommt. Plötzlich spüre ich etwas auf meinen Lippen und reiße erschrocken die Augen auf. Die hat mir doch tatsächlich einen Kuss gegeben! Weiß der Himmel warum.
„Mami, ich hab ’nen Verehrer gefunden“, schreit sie dann auch noch zum Ufer. Ich bin voll geschockt! Wenn das jetzt irgendwer gesehen hat! Das erzähle ich zu Hause bestimmt niemandem.
Aber so schlimm war‘s im Nachhinein dann auch wieder nicht. Ich glaube, es hat sogar ein bisschen Spaß gemacht. Wie sagen Mami und Papi immer, wenn sie am Rumschmusen sind: Es ist ja schließlich Urlaub! Und von meinen Freunden hat es auch keiner gesehen. Ich schlucke und frage:
„Wollen wir uns morgen wieder hier treffen? Zum Surfen und so?“

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Gast







Beitrag20.02.2010 18:57

von Gast
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love  smile extra  Daumen hoch Eine Biggi- und BN-Kooperation musste ich natürlich gleich lesen! Ihr zwei Lieben, das habt ihr ganz klasse gemacht! Ein bisschen wie die "Lausbubengeschichten" in modern mit einem Schuss "Bert's gesammelte Katastrophen" (Kennt ihr das?) - absolut klasse. Das kommt übrigens aus dem Mund einer kinderlosen Dreißigjährigen, die mit Kindermund normalerweise nicht wirklich großartig was anfangen kann. wink Dennoch oder gerade deswegen toll, ehrlich. Ihr habt mich absolut gut unterhalten. Geht's nicht vielleicht doch noch weiter? wink Würde mich freuen.

Nur eine Frage: Ist die "Tauerbrille", nach der das Mädchen fragt, ein Tippfehler? (Oder kapier' ich da was nicht?) Falls ja, fragt doch 'nen Mod, ob er das korrigieren kann - schade um den ansonsten in meinen Augen ganz zauberhaften Text.

LG,

Soraya
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mondblume
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Beitrag20.02.2010 19:07

von mondblume
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hahaha! ist das die Geschichte, wie sich klein-Biggi und klein-BN kennengelernt haben? lol
Wirklich ganz toll erzählt, kann man gar nichts meckern. Ausser:

Zitat:
Ich, Thomas-Hendrik, abgekürzt Ti-eitsch, der in den coolsten Jeans und mit den meisten Löchern,

Sonst hätte er ja die Löcher und nicht die Hose. Oder?

Zitat:
Die Sonne war jedenfalls schon durchs Fenster gekommen und Tante Ulla nicht mehr unter mir gelegen.

Das klingt ein wenig holprig. Könnte man nicht auch sagen
"Die Sonne schien jedenfalls schon durchs Fenster und Tante Ulla lag nicht mehr unter mir."?
Ausser die Umständlichkeit des Satzes wäre Absicht.

Klasse!  Daumen hoch


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Gast







Beitrag21.02.2010 13:18

von Gast
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Jetzt muss ich nochmal kurz, weil ich da in meinem ersten Kommentar gar nicht großartig drauf eingegangen bin.


mondblume hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Sonne war jedenfalls schon durchs Fenster gekommen und Tante Ulla nicht mehr unter mir gelegen.

Das klingt ein wenig holprig. Könnte man nicht auch sagen
"Die Sonne schien jedenfalls schon durchs Fenster und Tante Ulla lag nicht mehr unter mir."?
Ausser die Umständlichkeit des Satzes wäre Absicht.


Gerade das fand ich so ... ähm... darf ich "süß" sagen? Und authentisch eben. Teilweise kommt in Ti-eitschs (lol ) Formulierungen auch der Bajuware durch, deshalb mein Vergleich mit den "Lausbubengeschichten". Mir gefällt das stellenweise "Holpern", war für mich keine Frage, dass das beabsichtigt und eben der authentischen Kindersprache, die durch "Checker", "chillen", usw. ins Hier und Jetzt gebracht wird, geschuldet ist.

Und weil ich mich bei erneutem Lesen nochmal genauso amüsiert gefühlt habe, die "Tauerbrille" zur "Taucherbrille" wurde und mich diese Geschichte einfach mit einem Lächeln hinterlässt, hab' ich das mal nominiert - oder besser ihn, den Ti-eitsch. Daumen hoch

LG

Soraya
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Biggi
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Beitrag21.02.2010 14:11

von Biggi
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Hallo Soraya, hallo mondblume,

als Co-Autorin darf ich mich sozusagen zur Hälfte schon mal herzlich bedanken.
Von diesem Text gab es mehrere Versionen und je öfter wir drüber gegangen sind, desto mehr ist von dem Lausbubenhaften auf der Strecke geblieben. Man glättet hier und da, nimmt noch eine Wortwiederholung raus und schon kommt zwar eine "schönere" Geschichte heraus, aber eben nicht mehr ganz so authentisch für einen 8-Jährigen.
Umso erfreulicher, dass der Beitrag bei Euch amüsant angekommen ist!!
(Wir hatten da durchaus auch mit Schlimmerem gerechnet, oder BN????) Wer sehnt sich derzeit nicht nach so erfrischenden Dingen wie etwas Sonne und einem Gefühl von Urlaub...?

Also ich sag für meinen Teil danke und
liebe Grüße,
Biggi
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BlueNote
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Beitrag21.02.2010 17:45

von BlueNote
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Schönen Nachmittag die Damen,

freut mich, dass euch unser Experiment einer doppelten Autorenschaft gefallen hat. Es war sehr interessant, sich mit dieser neuen Art des Schreibens zu beschäftigen, vor allem deswegen, weil wir eine recht unterschiedliche Art haben, an Texte heranzugehen (bzw. sie zu bearbeiten). Schön, dass sich in einem Forum wie dem DSFo Gelegenheiten zu einer Zusammenarbeit überhaupt ergeben.

@Soraya  
Zitat:

Ein bisschen wie die "Lausbubengeschichten"

Biggi hatte diesen Punkt ja bereits angesprochen: Wir überlegten uns tatsächlich, ob wir einen grammatikalisch richtigen Text haben oder ob wir Konzessionen an die Umgangsprachen machen wollen und so eine Sprache verwenden, die einem 8-Jährigen entspricht. Ein kleiner Junge redet nicht so: Mama hat gesagt, dass die Tante uns jetzt brauche und dass sie sich um ihre Schwester kümmern müsse. Ein bisschen Angst vor ono hatte ich natürlich schon - aber der scheint zur Zeit zu schlafen.
Bert's Katastrophen kenne ich übrigens nicht.
 
Zitat:

Geht's nicht vielleicht doch noch weiter?

Vielleicht bis zur goldenen Hochzeit  Very Happy
Schön, dass die Taucherbrille korrigiert wurde (keine Ahnung, von wem!)

Zitat:

Teilweise kommt in Ti-eitschs ( ) Formulierungen auch der Bajuware durch

Ich bin ja nur Beutebayer - habe ich zumindest gestern bei einer Stadtführung erfahren wink
Zitat:

hab' ich das mal nominiert

Da haben wir ja gleich einen Präzedenzfall geschaffen. Was ist, wenn der Text zu entsprechenden "Ehren" kommen sollte. Dann kriegt jeder eine halbe Medaille. Dann könnte man von sich sagen, man ist ein halber, kleiner Literat  Laughing Auch schön!


@mondblume
Zitat:

ist das die Geschichte, wie sich klein-Biggi und klein-BN kennengelernt haben?

*kicher* Witzige Vorstellung!
Zitat:

"Die Sonne schien jedenfalls schon durchs Fenster und Tante Ulla lag nicht mehr unter mir."?
Ausser die Umständlichkeit des Satzes wäre Absicht.

Ich hatte hier auf Biegen und Brechen versucht, den Perfekt reinzubringen.
Das war immer unser Dilemma: Umgangssprache oder nicht.

Bin mal gespannt, ob man zukünftig im DSFo öfters mal Texte liest, die von mehreren Autoren geschrieben wurden. Ich fand die Zusammenarbeit jedenfalls sehr inspirierend.

Ciao

BlueNote
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Biggi
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Beitrag21.02.2010 17:53

von Biggi
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Ich fand's auch sehr inspirierend, BlueNote!
Jederzeit wieder... Wir wissen ja jetzt, wie oft ich maximal überarbeiten darf, bis man den Erstentwurf nicht mehr wieder erkennen würde smile extra

Biggi
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BlueNote
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Beitrag21.02.2010 18:04

von BlueNote
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Und du weißt, wie oft ich überarbeiten muss, bis es halbwegs erträglich ist wink
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Murmel
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Beitrag21.02.2010 18:14

von Murmel
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Gern gelesen. Es ist altersgerecht und amüsant geschrieben, daran gibt's eigentlich nichts zu meckern.

Nur eins... und ich bin mir da allerdings nicht sicher, ob ich da richtig liege. Die Geschichte erscheint nicht rund. Sie fängt irgendwo an und hört irgendwo auf. Es gibt keinen Aha Effekt, keine Lösung für die Tante, keine Pointe, nichts, was den Unterschied von einem Grundschulaufsatz zu einer Kurzgeschichte, die es wohl sein soll, ausmachte. Das ist der springende Punkt: soll es eine Übung sein (schreibe wie ein Achtjähriger) oder soll es ein literarischer Beitrag sein?

Wobei ich nicht meine, jede Geschichte braucht eine Botschaft, sondern ich beziehe mich auf die Dramaturgie, das in Szene setzen der Geschichte, Anfang, Mitte, Ende.

Aber, wie gesagt, da mag ich total falsch liegen, es gibt hier so einige User, die besser über shorts Bescheid wissen, als ich.

smile


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BlueNote
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Beitrag21.02.2010 19:36

von BlueNote
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Hi Murmel,

ich kann dich beruhigen, du liegst tatsächlich falsch wink
Zitat:

Die Geschichte erscheint nicht rund. Sie fängt irgendwo an und hört irgendwo auf.

Die Geschichte hat sowohl eine Vorgeschichte (Tod des Onkels), als eine Nachgeschichte (Mädl und Junge kommen sich näher). Mehr kann man für die Phantasie des Lesers nicht tun.
Zitat:

Es gibt keinen Aha Effekt, keine Lösung für die Tante

Nun, es muss ja nicht gleich Hollywood sein und die Tante kriegt postwendend ihren Urlaubslover. Auf solche schnellen Lösungen stehe ich nicht, zumal sie ja sowieso eher unwahrscheinlich sind. Thematisiert wird in dieser Geschichte die Psychologie des Jungen, die im übrigen völlig normal und alterstypisch ist: Er sieht sich selbst im Mittelpunkt und ist es gewohnt, dass ihm seine Bezugspersonen "zur Verfügung stehen". Dass die Tante eigene Probleme hat oder die Eltern eigene Bedürfnisse, nimmt er nicht zur Kenntnis. Als Aha-Effekt (zumindest für den Jungen) würde ich sehen, dass er zum Schluss vielleicht Verständnis für die "Bedürfnisse" der Eltern (nach Liebe) bekommt, indem er selber erste "Erlebnisse" dieser Art hat. Aber dazu ist es natürlich noch ein langer Weg.
Zitat:

nichts, was den Unterschied von einem Grundschulaufsatz zu einer Kurzgeschichte, die es wohl sein soll, ausmachte.

Wohlgemerkt: Kurzgeschichte - nicht Trivialliteratur!
Zitat:

soll es eine Übung sein (schreibe wie ein Achtjähriger) oder soll es ein literarischer Beitrag sein?

Liebe Murmel, ich halte nichts von Übungen - wir schreiben gleich richtig! wink
Zitat:

Wobei ich nicht meine, jede Geschichte braucht eine Botschaft, sondern ich beziehe mich auf die Dramaturgie, das in Szene setzen der Geschichte, Anfang, Mitte, Ende.

Ich denke, davon ist in der Geschichte viel enthalten. Als Autor sollte man nicht zu viel von der Botschaft sprechen. Die müsste eigentlich der Leser herausfinden.
Zitat:

Aber, wie gesagt, da mag ich total falsch liegen, es gibt hier so einige User, die besser über shorts Bescheid wissen, als ich

Schön! Ich hoffe aber, dass diese User nicht die Maßstäbe einer "shortstory" (amerikanischer Machart) an diese Geschichte anlegen. Das wäre nämlich falsch! Wir in Europa habe schon unsere eigene Kultur und Vorbilder. Das ist zumindest meine Auffassung.

Ich hoffe, weitergeholfen zu haben.

Stets zu Diensten

BlueNote
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Murmel
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Beitrag21.02.2010 20:53

von Murmel
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So viel Antwort und kein Danke!

Es ist nicht leicht, auf Kritik einzugehen, und immer einfacher den Kritiker mit einem Totschlagargument zum Schweigen zu bringen, nicht wahr?

Also, lieber BN und liebe Biggi, ich finde immer noch, dass es dieser Geschichte an Struktur fehlt, da hilft auch nichts, mir zu unterstellen, ich hätte von deutscher Literatur keine Ahnung.

Aber ich werde gerne in Zukunft das Kommentieren von euren Texten unterlassen.


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BlueNote
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Beitrag21.02.2010 21:19

von BlueNote
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Hi Murmel,

du bist doch ein Mädl, oder? Irgendwie finde ich es eher typisch für die "Revierverteidiger", also uns Männer, dass sie so leicht reizbar sind.
Als Ersatz für dein vermisstes "Danke" schicke ich dir einen Satz von Detlef Jöcker (passend zum Alter des Protagonisten), der dich sicherlich wieder milde stimmen wird:

Schön, dass du geboren bist. Wir hätten dich sonst sehr vermisst!

Du siehst - wir alle hier haben uns lieb - und das ist auch gut so!

Zitat:

Totschlagargument

Und?? Bist du jetzt tot? Also ...
Zitat:

ich hätte von deutscher Literatur keine Ahnung.

Das wusste ich ja noch gar nicht. Hast du denn wirklich keine Ahnung?
Zitat:

Aber ich werde gerne in Zukunft das Kommentieren von Texten unterlassen.

Was willst du dann in diesem Forum machen?

Und damit du nicht unzufrieden bist, doch noch ein abschließender Dank von mir:
Murmel, ich danke dir, dass du findest, dass die Geschichte keine Struktur hat.


Schöne Grüße nach North Carolina

BlueNote
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Murmel
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Beitrag21.02.2010 21:24

von Murmel
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:

Was willst du dann in diesem Forum machen?


Jedem Recht geben und über den Klee loben.


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BlueNote
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Beitrag21.02.2010 21:26

von BlueNote
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Endlich hast du den Sinn dieses Forums verstanden!
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Murmel
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Beitrag21.02.2010 21:36

von Murmel
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Das hast du wunderschön gesagt und du hast Recht.

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Biggi
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Beitrag21.02.2010 22:19

von Biggi
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Hi Murmel,

 Shocked wohin ist denn Euer Gespräch abgeglitten, um Himmels Willen!
Es ist dann wohl Zeit, dass ich mich zu Wort melde... schließlich war ich an dem Text auch beteiligt.

Also: erstens danke für Deinen Kommentar, ich meine für den ersten.

Natürlich fällt die Geschichte in die Kategorie "Experiment". Inwieweit bringen wir - zwei Erwachsene (und Eltern) - die Erlebnisse eines Jungen von acht Jahren in Erzählform. Folgt uns der Leser und sind die Verständnisprobleme, die der Kleine hat, plausibel dargestellt? Zieht der Leser, der das Ganze mit "erfahrenen" Augen betrachtet, daraus seine Schlüsse?
Das kann gelingen, muss aber natürlich nicht zwangsweise.

Den roten Faden und den Bogen hätte ich auch so beschrieben wie BlueNote. Einstieg in medias res: zusammen mit der Tante, die seit kurzem nicht mehr als Paar, sondern alleine auftreten muss, auf dem Weg in den Urlaub.
Am Schluss die Erkenntnis, dass es möglicherweise mit der Zweisamkeit in aller Öffentlichkeit nicht so einfach ist, wie er dachte. Ein offenes Ende, ganz bestimmt.

Was die danach folgenden anderen Anmerkungen angeht zur Textarbeit hier: DAGEGEN. Wenn nur noch Lob verteilt würde in diesem Forum, wäre ich hier fehl am Platze. Und zwar vollkommen...

Gruß,
Biggi
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Murmel
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Beitrag21.02.2010 22:32

von Murmel
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Und eben dieser Bogen kommt m.E. nicht klar heraus.

Zitat:
Einstieg in medias res: zusammen mit der Tante, die seit kurzem nicht mehr als Paar, sondern alleine auftreten muss, auf dem Weg in den Urlaub.
Am Schluss die Erkenntnis, dass es möglicherweise mit der Zweisamkeit in aller Öffentlichkeit nicht so einfach ist, wie er dachte. Ein offenes Ende, ganz bestimmt.  


Erster Abschnitt: die Tante
Zweiter Abschnitt: die Eltern
Dritter Abschnitt: eine Freundin.

Diese drei Miniszenen sollten ein Thema haben, um miteinander korrespondieren zu können. Ist das Zweisamkeit in der Öffentlichkeit? Oder was ist es?


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Biggi
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Beitrag21.02.2010 22:45

von Biggi
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Okay, jetzt sehe ich das Problem klarer...

Thema sollte in der Hinsicht (also neben dem Anspruchsdenken eines Kindes in der heutigen Zeit) ganz eindeutig die Zweisamkeit sein.
Beziehungen, die der Junge in seiner Umgebung erlebt.

Da ist 1.) seine Tante, die sich "seltsam" verhält, weil sie nicht mehr zu zweit ist. Obwohl es ihrem Mann im Himmel jetzt gut geht (hat seine Mama gesagt) und ihr doch auch (weil sie mit in den Urlaub fahren darf) [...aber sie trauert und hat verständlicherweise noch Probleme mit der Zweisamkeit ihrer Schwester]

Da sind 2.) seine Eltern, die sich auch "seltsam" benehmen [...aber sie wollen endlich mal FÜNF Minuten allein mit sich zu zweit sein , weswegen sie hinterhältigerweise vielleicht sogar ihre Schwester mitgenommen haben]

Und da ist 3.) die Surfbekanntschaft, die nun auch so "seltsam" ist und ihn zum ersten Mal im Ansatz nachempfinden lässt, wie es sich anfühlt. [...aber sie wissen ja nichts davon]

So wie es aussieht, hätten wir das deutlicher herausschnitzen müssen aus dem groben Klotz.
Zumindest wenn der Anspruch an eine straffe, literarisch wertvolle Kurzgeschichte gestellt werden soll, die nicht nur wie ein altersgerechter Schüleraufsatz wirkt.

EDIT: Als Ausschnitt aus einem Buch nach Art der schon erwähnten Lausbubengeschichten könnte es aber (vielleicht?) durchgehen. Das Häkchen bei Zeitgeist/Kurzprosa fände ich passend. Wenn es jemanden zum Schmunzeln bringt heutzutage, bin ich für meinen Teil zufrieden. Es gibt doch sonst viel zu wenig Anlass dafür...
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Pütchen
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Beitrag23.02.2010 02:12

von Pütchen
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Hallo, ihr beiden smile

Eure kleine Geschichte fand ich richtig nett.  Ich musste oft schmunzeln Very Happy

Ich finde auch die Idee mit einer Kooperation toll Daumen hoch

Der rote Faden (Beziehungen) war für mich vorhanden und auch der Prota lief eine Wandlung im Rahmen dieser Geschichte durch (die Veränderung der Sichtweise durch veränderte Umstände). Ich mag Enden, die offen sind und einem doch den Weg weisen smile

Man hätte es sicherlich noch ausbauen können, Teile verstärken - aber für eine Kurzgeschichte im Rahmen des Forums (Längenbegrenzung) halte ich es durchaus für sehr gelungen smile extra

Sie hat mich auf jeden Fall gut unterhalten lol

Liebe Grüße, Pütchen


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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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BlueNote
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Beitrag23.02.2010 02:16

von BlueNote
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Hi!

Zweisamkeit in der "Öffentlichkeit" wäre mir ein zu merkwürdiges Thema. Der rote Faden ist für mich die (entwicklungsbedingte) Ich-Bezogenheit des Jungen, die sich aber, und das wird am Schluss nur angedeutet, aufzulösen beginnt. Das Kind vollzieht also (demnächst) einen neuen Entwicklungsschritt und befindet sich gerade an der Schwelle zwischen zwei solchen Schritten.

Ich würde auch nicht von 3 Miniszenen sprechen, sondern von einer zeitlich logischen Abfolge.
Zu der Idee, irgendwelche "Zweierbeziehungen" (z.B. die "Beziehung" zur Tante) noch klarer herauszuarbeiten: Konsequenterweise müsste man dann auch die Perspektive wechseln hin zu einer personalen Erzählperspektive, denn der Junge reflektiert seine Beziehungen nicht und äußert sich höchstens aus "Zufall" über die Hintergründe (Tod des Onkels z.B.). Mit solchen Änderungen hätten wir sofort eine ganz andere Geschichte und ich würde das nicht als "Verbesserung" ansehen.
Also liebe/lieber Murmel: Ausnahmsweise bin ich mal nicht deiner Meinung, dass hier ein Bogen noch klarer herauskommen müsste, denn das was mir wichtig war, kommt ganz klar heraus.
Vielleicht zeigen mir deine Einwände folgendes: zu zweit kann man noch eine runde Geschichte schreiben, zu dritt aber schon nicht mehr wink

Ciao

BN
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Beitrag23.02.2010 02:35

von BlueNote
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Hi Pütchen,

ich vermute mal, dass du dich in einer anderen Zeitzone befindest und nicht noch zu nachtschlafender Zeit so wie ich Antworten verfasst wink

Interessant, dass du das mit dem "roten Faden" genauso geschrieben hast, wie ich es gerade getan habe. Deinen Kommentar lese ich natürlich jetzt erst. Wenn man die Geschichte noch ausbauen wollte, muss man immer berücksichtigen, dass sie von einem kleinen Jungen erzählt wird und die Möglichkeiten, dass dieser etwas von den Hintergründen (z.B. warum die Tante manchmal so traurig ist) erzählt, eigentlich schon ausgeschöpft sind. An dieser Stelle ist die Geschichte also nicht weiter "belastbar". Änderungen würde ich, wenn überhaupt, also sehr behutsam vornehmen.
Zitat:

Ich finde auch die Idee mit einer Kooperation toll  

Schön, dass du das erwähnst, weil das ja das eigentlich Neue war. Und ich war überrascht, wie sich so negative Aspekte des Schreiens neutralisiert und positive verstärkt haben - es hätte ja auch umgekehrt sein können. Schreiber sind ja eigentlich große Individualisten - deswegen war es interessant, was rauskommen würde, wenn man sich mal zusammenraufen muss.

Ich danke dir für deinen positiven Kommentar. Der Zuspruch gerade bei dieser Geschichte freut mich besonders.

Gute Nacht
(oder Guten Morgen?)

BlueNote
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Pütchen
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Beitrag23.02.2010 02:38

von Pütchen
Antworten mit Zitat

Hallo nochmals smile extra

Nein, momentan bin ich in Stuttgart - aber ich bin bekennende Nachteule lol2

Deinen Kommentar habe ich direkt nach meinem gelesen - wir haben wohl gleichzeitig geschrieben  Laughing

Ja, das passt. Ich denke, genau so habe ich es verstanden smile

Ich wünsche dir ein gutes Nächtle smile extra

Liebe Grüße, Pütchen


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