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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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18.02.2010 23:08 In Jener Hellen bar von Pencake
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Am rand Kann
Das hohe Plötzlich Niedrig
Das helle Plötzlich Dunkel
Sein
Du Blickst In gesichter
Gezeichnet Von nichtlebensnarben
Entdeckst Geschlossene
augen
Die Wie münder Raunen
Und Ob Du Ihnen Glaubst
Hängt Einzig Davon
Ab
Heute Wird Zurückgesessen
Weitere Werke von Pencake:
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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18.02.2010 23:28
von anuphti
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Hallo Pencake,
In Bezug auf den Titel interpretiere ich das Gedicht auf die Vorgänge in einer Bar.
Ein volles Glas wird leer, ein helles Bier sieht dunkel aus...
Gesichter, die noch nichts erlebt haben.
Und am Schluss die Anspielung auf den Beginn des zweiten Weltkrieges, Ab heute wird zurück geschossen.
Mir gefällts !
(die kreative Groß-Kleinschreibung ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig)
Für mich zeigt sich die Belanglosigkeit von Biertrinkern in einer Bar im Gegensatz zu Menschen, die z.B. den Krieg mit gemacht haben....
War es das, was Du sagen wolltest? Oder habe ich völlig daneben fabuliert?
Liebe Grüße
Imke
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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ono Eselsohr
O
Beiträge: 347
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O 19.02.2010 09:50
von ono
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hallo pencake,
so und nicht anders muss lyrik daherkommen: messerscharf und doch mit einer so großen projektionsfläche, dass sogar anuphtis halbekrügel noch stehenbleiben und die farbe wechseln kann.
leider macht mir die "trunkene" kleingroß-orthografie den eindruck ein wenig kaputt; sie wirkt ein bisserl arg effekthascherisch. du wolltest doch "nur" sagen, dass selbst die trümmer eines steinbruches noch miteinander kommunizieren können und dabei ihren kummer darüber, dass sie aus dem gebirge gebrochen sind, stumm schreiend aussitzen.
wirklich ein ganz cooles teil!
liebe grüße aus der unterwelt
ono
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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19.02.2010 11:18
von Pencake
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Moin zusammen,
danke fürs freundliche Feedback.
Mir gefallen eure Interpretationen. Das LI empfindet die Situation
als vertauscht/verdreht, insofern die formale Entsprechung bei
Groß-/Kleinschreibung.
HG, Niko
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ono Eselsohr
O
Beiträge: 347
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O 19.02.2010 22:46
von ono
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das mit dem "auskleinmachgroß" wurde, wie gesagt, schon registriert, lieber pencake.
in seiner mechanischen anwendung finde ich es ein wenig simpel und dem schrecklich schönen text deshalb unangemessen. gröber ausgedrückt: kindischer firlefanz. lass ihn weg, du brauchst ihn nicht.
liebe grüße von ganz unten
ono
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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20.02.2010 10:31
von SylviaB
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Ich muss meinem Vorredner recht geben.
Dieses Auf und Ab verwirrt und stört beim lesen. Du hast hier
Zitat: | Am rand Kann
Das hohe Plötzlich Niedrig
Das helle Plötzlich Dunkel |
schon klar ausgedrückt, was du meinst, da braucht es diesen Schnickelschnackel mit der Groß- bzw. Kleinschreibung nicht.
Das Werk selbst...
Meine Lieblingsstelle aus den ganzen Lieblingsstellen ist:
Zitat: | Entdeckst Geschlossene
augen
Die Wie münder Raunen |
Dein Werk hat mich angesprochen, es löst sofort im ersten Satz ein Bild und ein Gefühl aus und nimmt diese nicht wieder. Keine Holperstellen, keine nervigen Verdrehungen. Ich mag es sehr.
Danke für die Möglichkeit es zu lesen
ganz lieben Gruß
Sylvia
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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20.02.2010 10:37
von Jocelyn
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Ich finde die Anwendung nicht mechanisch.
Sind doch die letzten drei Zeilen nur groß.
Mir kam das nicht unwesentlich vor.
Nur das Zurückgesessen konnte ich nicht mit Zurückgeschossen verbinden.
Ich habe es handlungsarmer verstanden.
Interessantes Werk, Jocelyn
Edit: die letzten vier Zeilen, sorry.
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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20.02.2010 10:56
von Pencake
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Moin ono, Sylvia, Jocelyn,
danke fürs gewogene Erwidern.
J., die Groß- und Kleinschreibung ist durchgängig
vertauscht. Ihr habt gewonnen, hier der Text in
gängiger Version. (Irgendwann komm ich mit sowas
kreativ-abgefahren-experimentell Obergeilem um die
Ecke, dass ihr ... Moment, muss mich gerade um meinen
Priapismus kümmern)
Am Rand kann
das Hohe plötzlich niedrig
das Helle plötzlich dunkel
sein
du blickst in Gesichter
gezeichnet von Nichtlebensnarben
entdeckst geschlossene
Augen
die wie Münder raunen
und ob du ihnen glaubst
hängt einzig davon
ab
heute wird zurückgesessen
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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20.02.2010 11:22
von Jocelyn
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Tut mir leid, Pencake.
Aber jetzt ist es langweilig.
Hat an Aussagekraft verloren.
Das großgeschriebene Kann war besonders gut.
Und das Wie Raunen.
Und auch die letzten gerufenen Zeilen.
Gefällt mir so nicht mehr.
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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20.02.2010 12:56
von SylviaB
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Daran sieht man wie unterschiedlich die Meinungen sind. Ich empfinde es nun als viel stärker. Besonders die letzten drei Zeilen kommen nun richtig zur Geltung:
Zitat: | hängt einzig davon
ab
heute wird zurückgesessen |
hängt einzig davon ab
ab heute wird zurückgesessen
Klasse!
So gefällt es mir gut und ich finde die Aussage dahinter mehr als gelungen.
Die ruhigere Schreibweise unterstreicht auch das Wellenförmige der Sätze.
Es läßt sich nun lesen wie "rauf und runter" der Wellen im Meer. Ein Singsang, der vorher nicht erkennbar war, weil man es nicht flüssig lesen konnte.
Ich bleibe bei meiner Meinung, nun gefällt es mir richtig gut.
Lieben Gruß
Sylvia
PS: Ein solches Werk steht durch seine Aussage und Satzstellung und nicht dadurch dass man die Rechtschreibung verändert. Was ungewöhnlich aussieht aber nicht wirklich ungewöhnlich ist, höchstens verwirrend.
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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Angst Scheinheiliger
A Alter: 33 Beiträge: 1571
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A 20.02.2010 13:23
von Angst
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Hallo,
Ich finde die original-vertauschte Version besser. Natürlich ist es einfach, die Buchstabengrössen zu vertauschen. Den Effekt jedoch finde ich sehr stimmig. Besonders der Titel gefällt mir so, da er als "der Helle bar" gelesen werden kann. Und jetzt sag bloss nicht, dass das nicht Absicht war! ;)
Liebe Grüsse,
Scheinheilige
_________________ »Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48. |
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ono Eselsohr
O
Beiträge: 347
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O 20.02.2010 14:02
von ono
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ob einem die auswechslung von groß- gegen kleinschreibung et vice versa gefällt oder nicht, kann dahinstehen. zu kritisieren war, dass dieser tausch als stereotype in einem text wie diesem keine wirkliche entsprechung hat, da ja nicht das unterste durchgängig zu oberst gekehrt wird und keine kinderreime vorliegen. für die automatisierte verballhornung des gängigen schriftbildes gab es keinen grund.
jetzt ist's daher besser, pencake. alternativ wäre vielleicht noch an komplette kleinschreibung zu denken, da du auch in der zweiten version auf satzzeichen und großschreibung dort, wo man sie trotzdem erwartet, verzichtest.
ich bin mit sylvia der meinung, dass texte durch ihren inhalt, ihre begriffe und ihre sprachmelodie wirken sollten, nicht durch die bloße fasson.
liebe grüße aus der tiefe
ono
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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20.02.2010 14:15
von Pencake
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Jocelyn, Sylvia, Scheinheilige, ono,
dankeschön.
Zur Sache: Ich tu mich seit jeher schwer mit solchen formalen "Spielereien".
Bei den Anderen, ich gebs zu, gefallen sie mir selten. Aber das Rumprobieren
reizt mich hin und wieder. Ich bastel mir dann mein Argument/meinen Bezug
zum Inhalt und machs. Anschließend entscheiden die Leser und ich lass mich
gerne überzeugen. Nun wollen die einen dies, die anderen das. Und ich? Stell
einfach beide Versionen rein - wat solls.
HG, Niko
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ono Eselsohr
O
Beiträge: 347
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O 20.02.2010 15:31
von ono
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eom
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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20.02.2010 16:39
von Pencake
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Du alter Rosstäuscher du.
HG, Niko
edit: Du altes Ross du.
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