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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Heimkehr - Vorspiel


 
 
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mayhoth
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 33
Beiträge: 42



Beitrag05.05.2009 00:21
Heimkehr - Vorspiel
von mayhoth
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der folgende Text ist das Vorspiel der zweiten Fassung der "Heimkehr", einem Theaterstück, das ich in der ersten Fassung als Facharbeit abgegeben habe. Im Grund geht es in dem Stück darum, die Motive der Odyssee Homers in die Moderne zu übertragen und zu dramatisieren. Dieses Vorspiel selbst stellt den Auftakt der Rahmenhandlung dar. Ich hoffe, dass ich die erste Szene möglichst bald online stellen kann (mit dem Abitur ist es grad ein wenig schwierig), da es ja auch von Abiturienten dann aufgeführt wird. Mich würde eure generelle Meinung interessieren, auch unter der Berücksichtigung, dass die Ausarbeitung noch nicht abgeschlossen ist.


VORSPIEL: Nirgendwo

Ein dunkler, spartanisch eingerichteter Raum. An einem Tisch Poseidon und Athene bei einem Würfelspiel. Pan hockt schräg daneben und sieht ihnen, mit wachsender Unge­duld, zu. Man hört die Würfel auf dem Holz.

PAN. Also, so sehr ich mich auch anstrenge, ich versteh' euch nicht. Ich meine, ihr sitzt hier schon seit so vielen Tagen, dass mir die Lust vergangen ist, sie zu zählen, sitzt hier und starrt mit einer Andacht auf diesen Tisch, dass man meinen könnte, ihr hättet über das Schicksal der Welt zu entscheiden. Und was tut ihr? - Ich kenne mir da schon besseren Zeitvertreib, als hier so lange zu hocken, bis man sich nur noch am Geräusch fallender Würfel ergötzt und in Spannung darauf verharrt, ob man mit seinen letzten Wetten im Recht war oder nicht:  Da müsst ihr mir doch zustimmen, ihr Götter! Denn...
Die Götter werfen.
ATHENE. Die Runde geht wohl wieder an dich, Poseidon.
PAN. Athene!
Poseidon streicht den Gewinn ein, mit Seitenblick auf Pan.
PAN. Ihr seit unverbesserlich. Ihr solltet doch einmal meinen Platz hier einnehmen, da nimmt sich euer Gewürfel recht langweilig aus, und je länger diese Ewigkeit wird, desto langweilger wird es. - Wie tief sind die Götter gesunken! Da sitzten sie und lassen Würfel fallen, als seinen es Murmeln, denen man als Kind hinterherspringen muss.
ATHENE. Pan, wir versuchen hier gerade, unsere neusten Regeln auf die Probe zu stellen. Kannst du nicht ruhig sein? Sie sind noch sehr unausgewogen.
POSEIDON. Ich finde sie passend.
ATHENE. Du gewinnst ja auch die ganze Zeit.
Kurze Pause.
PAN. Pah – Regeln, hin oder her. Solange ihr die Würfel nur fallen lasst, ändert sich nichts.
POSEIDON zu Athene: Sag ihm, er soll mit seinem Geschwätz aufhören, wenn er schon nichts davon versteht.
PAN. Ich verstehe das nicht... da hast du allerdings recht. Ich glaube auch nicht, dass man das verstehen kann. Ich frage mich nur, was euch Götter derart bewegt, dass ihr hier so lange stillsitzen könnt. Was habt ihr denn noch zu gewinnen?
ATHENE. Es geht hier nicht nur um den Gewinn, sondern ums Prinzip.
PAN. Sich von seinem eigenen Glück versklaven zu lassen? So entkommt ihr der Langeweile nicht. - Aber ich kenne da einen besseren Zeitvertreib als dieses Spiel. Kommt, blickt doch mal auf und schaut an, was Meister Pan euch zu zeigen hat.
ATHENE. Was könntest du uns denn schon zeigen?
PAN. Lasst euch überraschen, und seht her: Ihr habt ja auch nichts zu verlieren.

Athene will noch etwas einwerfen, Poseidon brummt noch irgend etwas. Die Götter rücken in den Hintergrund. Musikallisches Intermezzo.



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Takeru
Leseratte
T


Beiträge: 199



T
Beitrag05.05.2009 00:28

von Takeru
Antworten mit Zitat

Grüß dich.

Mir gefällt es. Ich meine realsatirische Elemente herauslesen zu können, liege ich da richtig? Die Götterwelt der Griechen kann man natürlich wunderbar auf die der Menschen übertragen. Gewissermaßen stellt die griechische Mytholgie sogar die moralischen Werte der griechischen Gesellschaft dar oder einen wichtigen Bestandteil der Selben. Mir gefällt, dass du das reflektierst und besonders folgende Stelle:
Zitat:

ATHENE. Pan, wir versuchen hier gerade, unsere neusten Regeln auf die Probe zu stellen. Kannst du nicht ruhig sein? Sie sind noch sehr unausgewogen.
POSEIDON. Ich finde sie passend.
ATHENE. Du gewinnst ja auch die ganze Zeit.
Kurze Pause.


Sehr schön! Zeug zu einem guten, vielleicht sogar sehr guten Theaterstück hat dein Text auf jedenfall. Jedenfalls trifft es meinen Geschmack und ich habe einen sehr speziellen. Und du hast mich von meinen Physikarbeiten die ich noch machen muss abgehalten. Das spricht für die Klasse des Textes. Ich würde gerne mehr lesen und werde bei dir dabei bleiben. ;]

mfg,
Takeru
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mayhoth
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 33
Beiträge: 42



Beitrag05.05.2009 15:53

von mayhoth
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey

Danke für die rasche Antwort, ich muss sagen, dass deine positive Kritik mich gerade dazu reizt, die nächste Szene (die erste "Menschenszene") zu Papier zu bringen, obwohl ich eigentlich für meine Abiturprüfungen lernen sollte - aber vielleicht lässt sich bis zum 15. noch das ein oder andere zu Papier bringen.
erde
Zu deiner Interpretationsfrage: Das ganze Stück habe ich einen "Götterschwank mit tragischem Inhalt" genannt, denn genau darum geht es: Die Götter sehen in ihrer Langeweile den Menschen zu, die in ihre Probleme verstrickt sind, bis es schief geht; und dabei kommentieren sie. Dabei sind die Götter selbst in der selben Position wie die Zuschauer: Sie langweilen sich, und sollen unterhalten werden. Dass da natürlich auch einiges auf Situation der Gesellschaft gemünzt ist - und gemünzt werden kann, ist offensichtlich.

Also, ich schaue, dass ich die nächste Szene möglichst Rasch zu Papier bringe...

mfg, mayhoth


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