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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2015
Repeat

 
 
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Ithanea
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 34
Beiträge: 1062

Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag20.03.2015 14:20

von Ithanea
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Credits natürlich an System of a Down für die Zeile aus Tentative.
Hat richtig Spaß gemacht, diese Postkarte zu schreiben. Danke für das klasse Thema, liebe Organisatoren!
Warum ich nur immer so eine Dramaqueen -hofangestellte sein muss?


_________________
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag20.03.2015 16:03

von Mardii
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Hallo Postkarte,

die Geschichte ist von der Idee gut angelegt. Nur wird zu viel innerlich monologisiert und ungünstig ist der massive Plusquamperfekt am Anfang.
Am Schluss wundere ich mich auch, woher sie auf einmal kommt.
Auf Spiralen wird eindringlich hingewiesen. Die Spirale der LP und das Repeat des Autorekorders kamen gut bei mir an.

lg Mardii


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`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag20.03.2015 17:13

von anderswolf
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Im Grunde hat der Text schon im dritten Satz verloren. "Exactly" liefert keinen Mehrwert zur Geschichte, im Gegenteil frage ich mich den restlichen Text über, ob ich was verpasst habe. Vielleicht bin ich zu wenig SOAD-Fan, um die Anspielung zu erkennen. Aber, das stellt sich beim wiederholten Lesen heraus, es änderte sich ohne "exactly" nichts, es ist nur symptomatisch für den gesamten Text: die Bedeutung, die Relevanz, die Resonanz fehlt. Teils auch die Klarheit im Text, als hätte der Autor anfangs nicht gewusst, was am Ende stehen soll. Entsprechend unspezifisch und oberflächlich ist auch der die Fahrt auslösende Streit gehalten, entsprechend groß ist auch die Hoffnung auf das Wasser, das mit seiner Tiefe und Unruhe die Seichtheit des Konflikts aufwiegen soll. Tatsächlich käme dem Text diese Tiefe sehr zugute, und dass das nicht unmöglich ist, zeigen Augen, " die an allem hängenbleiben, nur an ihm nicht."  Obschon keine besonders innovative Wendung, zeigt sie doch deutlicher als jeder ausführlich geschilderte Streit, dass eine Beziehung schon so zerstört ist, dass man sich einander nicht einmal mehr ansehen kann.
Ansonsten haben wir leichte logische Brüche (bspw. kommt die Musik aus dem Radio, trotzdem hat es offensichtlich einen Effekt, dass die Frau auf Repeat drückt. Vielleicht bin ich aber auch zu alt, wenn ich noch Radios kenne, die tatsächlich nur Radios waren.), unfreiwillige Komik ("Er ließ es laufen und ging barfuß durch das Gras.") und teils schiefe Bilder und Wendungen ("flackernde Augen" statt "flackerner Blick", "dein Hundertachtzig" statt irgendwas anderem für Zorn, was nicht nach einem Kölnisch-Wasser-Ersatz klingt, "der schwarze Fleck" statt "die schwarze Fläche").

Null Punkte.
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Ithanea
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 34
Beiträge: 1062

Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag03.04.2015 13:47

von Ithanea
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Hallo liebe Kommentatoren,

sehr verspätet melde ich mich auch noch zu Wort. Vielen Dank an euch alle, die sich die Mühe gemacht haben, zu lesen und Gedanken da zu lassen und danke an die Organisation und Mitpostkartenschreiber.

Dieses blöde exactly hat die Postkarte ja bei ganz schön vielen direkt rausgehauen. Ich ärger mich umso mehr darüber, weil das Wort natürlich nicht notwendig war, sondern (für mich) einfach zu dem passte, wie der Typ im Auto sprechen/denken würde. Dass er dadurch auf einige unsympathisch wirkt, konnte ich mir denken, das wäre auch gar nicht das Problem. Aber dass sich viele an dieser Stelle über den Text ärgern müssen, tut mir Leid und ärgert mich auch Laughing
Mal wieder ein Hinweis darauf, dass beim PoKaPro wirklich jedes Wort zählt.

Jenni: Die "Leben-abwärts-Spirale" ist dir zu unkonkret und allgemein formuliert. Diesen Kritikpunkt versteh ich gut und seh das teilweise auch so. Mir geht es bei den Wettbewerben immer wieder so, dass mir zuerst eine ziemlich platte, allgemeine Idee zur Umsetzung in den Kopf kommt. Und dann noch ein paar andere. Aber an allen nachfolgenden kann ich dann nicht weiterarbeiten, auf irgendetwas komme ich dann nicht, etwas fehlt immer. Und ich kreisele immer wieder zur ersten zurück, mit der ich eigentlich unzufrieden bin, da zu allgemein/offensichtlich. Vielleicht hätte ich meinen Arbeitskreisel als Spirale nehmen sollen. Vielen Dank für großartige 8 Punkte!

gold: Vielen Dank für deine Punkte. Es freut mich, dass dir die Geschichte gefällt von diesen zwei Leuten, die sich nicht gut tun, aber (zur Zeit?) auch nicht ohne einander wollen. Glaube auch, dass sich ihre Spirale noch eine Weile weiter von vorne dreht.

Einar: Da kann man gar nichts machen, letzten Endes entscheidet immer der Geschmack oder das Gefühl, wodurch auch immer diese beiden noch beeinflusst werden. Vielen Dank für deine gute Bewertung und das Kompliment an die Sprache. Zum exactly sage ich nichts mehr Laughing

Zufall: Danke für dein genaues Hinschauen. Der Prota schafft es auch immer wieder, sich auf die schlechten Anteile in Worten, Situationen, Handlungen zu konzentrieren. Und natürlich haben sie alle mit ihm zu tun und sind gegen ihn gerichtet. Ich vermute, es ist wirklich ziemlich anstrengend, mit ihm zusammen zu sein. Aber vielleicht braucht sie gerade das. Vielen Dank für deine Punkte!

Literättin: Du bringst ziemlich genau auf den Punkt, was auch ich in dieser Postkarte über die zwei erfahren habe. Er ist sehr auf sich, sein Problem, sein Versagen und irgendeine ständige Ungerechtigkeit, die er scheinbar empfindet, bezogen, und verliert kaum einen Gedanken an sie und die Beziehung. Und dann stellt sie (ein weiteres Mal) ihr Bedürfnis zurück und kommt ihm und seiner Impulsivität wieder entgegen. Du kannst darin Größe sehen, ich habe da ganz defizitär vermutet, dass sie auch mit manchem nicht im Reinen ist. Das zeugt auch von deiner Größe. Wink

Michel: Ja. Mit dem Auto und dem Motor. Das war wirklich ein Problem und ich schiebe jegliche Schuld von mir: Ich hatte keine Worte mehr übrig, die Postkarte war voll, also habe ich irgendwie gemurkst. Nein, ich hätte es auch innerhalb der Wortbegrenzung sprachlich richtig formulieren müssen. Mich freut sehr, dass der Text dir inhaltlich so gut gefällt, dass du über einige sprachliche Mängel hinwegsehen kannst. Vielen Dank für deine Bewertung! Und was heißt überhaupt erschreckend gut? Wink

Constantine: Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Die ist einiges zu unlogisch oder zu unglaubhaft an dieser Geschichte. Ich muss zugeben, dass mich bei dieser Postkarte eine Romantikwindbö gepackt hat, die ich sonst gar nicht von mir kenne und so sind natürlich das Mixtape/die Mix-CD und die Tatsache, dass sie am Ende wie vorprogrammiert auf einmal da ist, wo es ihn hinzieht, schon arg klischeehaft und behauptet. Dass sie weiß, wo er hin will, ist für mich allerdings nicht unlogisch, da ich denke, den Lieblingsort seines Partners, an dem er zur Ruhe kommt, kann man schon kennen. Es ist für mich in dieser Geschichte auch nicht wichtig, zu wissen, warum es gerade "das Wasser" ist. Hast du nicht manchmal bestimmte Orte, Atmosphären, Gerüche einfach gern, ohne dass du selbst weißt, warum? "Zum Wasser" ist zu allgemein, da hast du Recht. Ich verteidige mich nicht. Ich hatte keine klare Vorstellung davon, was ich wirklich wollte.
Warum drückt sie Repeat? Ich stelle mir vor, dass Musik im Leben dieses Paares eine große Rolle spielt. Alles, was im Leben geschieht, wird dadurch begleitet. Die beiden haben große Schwierigkeiten, Stille und Schweigen auszuhalten. Nichts mehr zu sagen zu haben, ist so gut wie ein Ende und wenn der letzte Song vorbei ist, ist die Party aus und man ist wieder mit sich selbst allein. Vielleicht geht dann die eigene Gedankenmusik erst richtig los. Bevor die zwei sich jetzt in der Ruhe Nacht und der Umgebung gegenüber setzen und sich ganz von vorne über sich selbst und ihre Beziehung unterhalten müssen, womöglich feststellen, dass das Ende der Worte, die man sich sagen kann, schon lang erreicht ist, lässt sie es lieber nicht dazu kommen. Ich will nicht alles schwarzmalen, so ein gutgeschriebener Song kann auch oft über die eigene Wortlosigkeit trösten und Worte für das finden, was man selbst nicht klar kriegt.
Okay. Das war jetzt wirklich viel von mir, was da nicht so drinsteht. Ist nachvollziehbar, dass das bei dir nicht oder ganz anders ankam. Aber das ist so, was mein Anlass fürs Repeat war. Und natürlich, was viele gesehen haben, führt es dazu, dass nix geklärt ist, sondern alles von vorne los geht.

Lapidar: Danke für deine Worte und den Hinweis, dass starke Emotionen bei dir angekommen sind. Das ist eine große Anforderung, die ich an Texte und an mich stelle, und es freut mich, wenn es für manche geklappt hat.

tronde: Danke für deinen Kommentar. Deine Einschätzung zum Ende kann ich nachvollziehen, siehe meine Antwort an Constantine. Ist schon ein bisschen zu Hollywood. Freut mich, dass dir die Schallplatte gefallen hat.

Amaryllis: Vielen Dank für deine Punkte und deinen lieben Kommentar! Ich mag es an Geschichten auch gerne, wenn manches offen bleibt und es freut mich, dass dir meine Geschichte trotzdem oder gerade deswegen gefallen hat. Vor allem freut mich, dass dir die Schallplatte gefallen hat. Wenn du noch ein bisschen Klarheit möchtest, kannst du in meine Antwort an Constantine hineinschauen, oder Bescheid sagen, falls sich noch andere Fragen auftun. Musst du aber nicht, bin auch mit einem unbestimmten "Gefallen" trotz Unklarheiten voll zufrieden.

Dienstwerk: Laughing Vielen Dank für deine Ehrlichkeit und entschuldige die Verwirrung. Manche Texte und manche Leser passen vielleicht einfach nicht zusammen. Hätte ich etwas bestimmtes tun können oder eher nicht tun können mit meinem Text, um dir besser entgegen zu kommen?

Kateli: Vielen dank für deine Punkte und deine Beschäftigung mit dem Text. Was das Auto und das Laufenlassen betrifft, hast du absolut Recht, da habe ich, wie oben schon irgendwo erwähnt, Murks gemacht wegen der Wortknappheit. Darauf, dass das Auto nun froh und frei in den Sonnenuntergang gallopieren könnte, bin ich gar nicht gekommen. Laughing Ich bin erleichtert, dass die Freundin und das Drücken der Repeat-Taste für dich nicht aus heiterem Himmel kommen, sondern einen Sinn machen. Vielen Dank für deine schönen Worte zur Atmosphäre und dem Schreibstil.

rieka: Bei dir bleibt etwas Ratlosigkeit zurück. Das wollte ich nicht erreichen. Wenn es um das Gefühl von Leere geht, das zurückbleibt, weil das Ende einfach heißt, es geht wieder von vorne los, ohne das etwas geklärt ist, würde ich sagen, ja, das wollte ich erreichen. Den Kritikpunkt, dass ein diffuses "alles", das sich eine Spirale hinabdreht, zu unbestimmt ist, nehme ich sehr ernst. Das ist so das, was auch mich am Text stört. Wieder eine Leben-abwärts-Spirale ohne Hintergrund, Bedeutung, Aussage. Ich weiß nicht, wie ich das in dem kurzen Text mit mehr Tiefe hätte füllen können, hätte das aber gerne. Vielleicht war die von mir ausgesuchte Thematik auch einfach zu oberflächlich? Danke für deinen Kommentar.

firstoffertio: Es ist dir zu unwahrscheinlich, dass die Frau, um die es sich dreht, schicksalshaft am Ende schon da steht, und alles nochmal rumreißt, oder? Kann ich nachvollziehen, wenn das zu gewollt rüberkommt, da habe ich mich schon etwas aus dem Fenster gelehnt (siehe Kommentar zum Kitsch an Constantine). Schade, dass du mit dem Text nichts anfangen kannst aber vielen Dank für dienen Kommentar.


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Ithanea
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag03.04.2015 15:21

von Ithanea
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Mermaid: Danke für deine Hinweise. Stimmt, die Spirale selbst hätte es nicht unbedingt gebraucht, aber ich wollte den Satz mit dem Ende am Ende gern drin haben, denn genau das ist ja dann nicht passiert. Würde ich jetzt dennoch anders machen, ohne Spirale. Gute Frage, was so gewollt war mit dem kaputt sein. Für mich war klar, dass es schon einige Beispiele gibt im Leben des Mannes, darüber definiert er sich ja, doch ich hätte Schwierigkeiten gehabt, die in der Kürze unter zu bringen. Wie du es beschreibst, kann ich es stehen lassen, er findet sich kaputt und kennt auch Indizien dafür. Warum das so ist, weiß er vermutlich nicht, da müsste er einiges hinterfragen, auch sich selbst und das ist ihm im Moment zu viel, glaube ich. Freut mich, dass du den Text mochtest, vielen Dank für deine Punkte!

shatgloom: Ich freu mich, dass der Text funktioniert für dich, auch wenn dir manches unklar bleibt. Kann ich dir noch Fragen beantworten oder reicht, was in den anderen Kommentaren bereits steht? Die Interpretationsmöglichkeit, dass er sich umbringen will, habe ich mit "für immer Nacht" offen gelassen, für mich wäre es nicht so. Er ist ein Mensch der Extreme, auch in Worten, da gibts nur ganz oder gar nicht und wenn es um das Ende einer Beziehung oder eines Lebensabschnitts geht, stellt es sich für ihn als das Ende von allem, das Ende vom ganzen Leben dar. Danke für deinen Kommentar.

Piratin: Einen Abschnitt über dir schreibe ich an shatgloom etwas über die Selbstmord-Andeutung. Schade, dass du mit dem Text nicht soviel anfangen konntest. Vielen Dank für deinen Kommentar.

sleepless: Ja, von Tentative passt wirklich nur diese Zeile, im Rest geht es um etwas ganz anderes und es hätte bestimmt einige Songs gegeben, die inhaltlich viel mehr mit dem hier zu tun haben. Diese Zeile ist mir hängen geblieben, auch schon vorher, und der Prota nimmt sie, wie viele andere Sachen, könnte ich mir denken, als Aufhänger, über sich nachzudenken. Ich freu mich sehr darüber, wie du die Erzählweise empfindest und über deine Punkte. Vielen Dank. Die Kritik zum Ende kann ich nachvollziehen, habe ich mir womöglich zu einfach gemacht.

Nihil: Danke für deinen Kommentar und die Punkte. Zum konstruierten Ende und zur Allgemeinheit, in der vieles bleibt, habe ich in einigen Antworten schon etwas geschrieben. Kann diese Einwände nachvollziehen. Mich freut besonders, dass dir der (gedachte) Dialog gefällt, vor allem nachdem ich in deinem Faden gelesen habe, dass Dialoge dir etwas wichtiges sind. Ist für mich sehr wertvoll.

fancy: Danke, dass du dich trotz Überlegen zu einem Kommentar hast hinreißen lassen. Ich werde mal einzeln auf deine Hinweise eingehen, ohne alle zu zitieren.
Die Zeit: Zu diesem Zeitpunkt ist es ihm völlig wurscht, ob es Nacht ist oder Tag, ob er jetzt stirbt oder morgen, ob er gleich am Wasser ankommt oder gar nicht. Diese Sachen spielen keine Rolle, da es ihm so vorkommt, als wär mit dem Ende der Beziehung auch alles weitere zu Ende und zwar egal, ob er sich umbringt oder nicht. So habe ich mir das gedacht, sehe aber, dass ich es nicht gut rüberbringen konnte.
Das Ende: "Am Ende einer Spirale gab es nichts, nur ein Ende." = "Am Ende einer Spirale gab es nichts außer ein Ende." Kann man das nicht so verstehen?
Danke für die Rechtschreibhinweise. Embarassed
Was er nicht kaputt kriegt: Die Beziehung. Ich dachte, es wäre klar, weil er ja gerade über sich und sie nachdenkt.
Das fragende Wasser: Das war so eine surreale Vorstellung, die bei den meisten Lesern wohl nicht gut ankam. Mir schien es einleuchtend, dass er sich beim Fahren schon das Wasser vorstellt, sich darauf konzentriert, weil er vieles andere nicht denken will und sich daran festhält, dass das ein Ort ist, an dem es ihm gut geht, dass da etwas ist, das ihn versteht. Aber ihm eben auch dieselben Vorfürfe macht, wie er sich selbst, da es ihn kennt. War zu viel oder zu komisch, okay.
Ich werde auf die Verben, die ich benutze mal achten. War mich gar nicht aufgefallen, außer bei der Wiedergabe des Dialogs, da bin ich aber absichtlich so vorgegangen.
Schade, dass du die Distanz am Ende als fehlplatziert empfindest. Ich habe die Geschichte nicht darauf angelegt, ihn am Ende verstehen zu können. Oder sie. Für die Kürze einer Postkarte mag ich es manchmal gerne, wenn eine Situation, auch wenn sie noch so subjektiv erlebt wird, einfach so stehen bleibt/bleiben muss, ohne dass sie ganz aufgeklärt werden kann und man sich vielleicht sogar noch über die sturköpfigen Protagonisten ärgert. Das kam aber scheinbar so bei dir nicht an und liegt damit ja auch am Text.

Gießkanne: Vielen Dank für deinen Kommentar. Schade, dass die düstere Atmosphäre bei dir nicht ankam, war es doch das, was den Text aus meiner Sicht schon zum großen Teil ausmacht. Hast du einen Hinweis, woran es liegt oder was ich hätte machen können, damit mehr bei dir ankommt?

Mardii: Freut mich, dass dir die Verweise auf die Musik gefallen haben. Gerade zum Dialog habe ich hier viel unterschiedliches Feedback erhalten. Die hatte, hätte undsoweiter waren natürlich Absicht, schade dass sie dich scheinbar aus dem Lesefluss gebracht haben. Danke für deinen Kommentar!

anderswolf: Danke für deine ausführliche Beschäftigung. Zur Oberflächlichkeit und Allgemeinheit habe ich hier und dort schon was geschrieben, ich kann dir da beipflichten, da fehlt es an was, von dem ich aber auch nicht gewusst hätte, wie ich es hätte besser reinbringen können ohne gleich ein ganz anderes Spiralthema zu nehmen. Die sprachlichen Fehler und schiefen Bilder sind größtenteils der verflixten Wortbegrenzung geschuldet (bis aufs Hundertachtzig, dieser Begriff passt für mich so gut auf das, wie ich mir den Prota vorstelle), womit ich mich keineswegs aus der Affäre ziehen will, denn die zu bewältigen ist ja Teil der Aufgabe. Natürlich läuft da eine CD oder ein MP3-Player, der ans Radio angeschlossen ist, sonst bringt ein Repeatknopf nichts, wie von dir treffend bemerkt. Ich habe "Autoradio" geschrieben, weil ich gleich am Anfang deutlich machen wollte, dass der Prota unterwegs ist. Auto-CD-Laufwerk klingt irgendwie wie Quatsch. Okay, ich brauche mich nicht um Kopf und Kragen reden, es hat dich gestört und so ist das.
Schade, dass dir der Text insgesamt zu nichtssagend blieb, aber danke auch fürs Hervorheben einer Stelle, an der es für dich in die richtige Richtung ging.


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fancy
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Beitrag03.04.2015 16:28

von fancy
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Hallo Ithena,

deine Geschichte ist mir auf jeden Fall in Erinnerung geblieben und ich hätte sie tatsächlich einem Mann zugeordnet.

Nicht dass ein falscher Eindruck entsteht. Das Thema an sich fand ich sehr gut. Ein Mensch, der einfach anders tickt als die Masse hat meist meine spontane Sympathie.

Zitat:
Die Zeit: Zu diesem Zeitpunkt ist es ihm völlig wurscht, ob es Nacht ist oder Tag, ob er jetzt stirbt oder morgen, ob er gleich am Wasser ankommt oder gar nicht. Diese Sachen spielen keine Rolle, da es ihm so vorkommt, als wär mit dem Ende der Beziehung auch alles weitere zu Ende und zwar egal, ob er sich umbringt oder nicht. So habe ich mir das gedacht, sehe aber, dass ich es nicht gut rüberbringen konnte.


Ich schätze, du kannst das besser rüberbringen. (Und bei einer Überarbeitung hindert auch keine Wortbegrenzung mehr. )

Ja, mit außer klappt es einwandfrei.

Zitat:
Was er nicht kaputt kriegt: Die Beziehung. Ich dachte, es wäre klar, weil er ja gerade über sich und sie nachdenkt.


In dem Moment, in dem beim Leser ankommt, dass er sich umbringen (eine Art sich kaputt zu kriegen!) will, gibt es mehrere Möglichkeiten.

Wenn du ihn die ganze Zeit mit dem Wasser hättest Zwiesprache halten lassen, hätte es wohl auch hier geklappt, aber wenn du überarbeitest, kannst du es ja noch einmal klarer herausarbeiten.

Ich glaube, die Distanz hat nichts mit dem offenen Ende zu tun. Das Ende stört mich nicht, nur die Distanz. Ich, persönlich würde beim Erzähler bleiben. Das geht auch, ohne das Ende (= das Ergebnis = die Repeattaste) zu ändern.
Versuche es einfach mal. Wenn es dir nicht gefällt ist die Änderung schnell rückgängig gemacht.

Komischerweise hat mich das exactly überhaupt nicht gestört. Mir brachte es diesen Typen am Steuer irgendwie näher, ließ in meinem Kopf ein Bild von ihm entstehen.

Aber das zieht sich durch alle Kommentare: Jeder beurteilt, empfindet einen Text ganz anders. (Was ich persönlich gar nicht einmal für schlecht halte.)

Liebe Grüße

fancy


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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag03.04.2015 23:02

von Constantine
Antworten mit Zitat

Liebe Ithanea,

Ithanea hat Folgendes geschrieben:
Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Die ist einiges zu unlogisch oder zu unglaubhaft an dieser Geschichte. Ich muss zugeben, dass mich bei dieser Postkarte eine Romantikwindbö gepackt hat, die ich sonst gar nicht von mir kenne und so sind natürlich das Mixtape/die Mix-CD und die Tatsache, dass sie am Ende wie vorprogrammiert auf einmal da ist, wo es ihn hinzieht, schon arg klischeehaft und behauptet.

Wenn in deiner Geschichte bereits das Beamen erfunden worden wäre, könnte das ihre Anwesenheit vor ihm erklären. So romantisch-verkitscht habe ich deine Geschichte nicht empfunden, wodurch mich z.B. ihr wie durch Zauberhand ohne Wagen, Fahrrad oder sonstigem Gefährt am romantischen Wasser-Ort Gelangen nicht überzeugte. Besser und glaubwürdiger fände ich, wenn du die Frau nach ihm eintreffen ließest.

Ithanea hat Folgendes geschrieben:
Dass sie weiß, wo er hin will, ist für mich allerdings nicht unlogisch, da ich denke, den Lieblingsort seines Partners, an dem er zur Ruhe kommt, kann man schon kennen. Es ist für mich in dieser Geschichte auch nicht wichtig, zu wissen, warum es gerade "das Wasser" ist. Hast du nicht manchmal bestimmte Orte, Atmosphären, Gerüche einfach gern, ohne dass du selbst weißt, warum?

Nein. Bestimmte Orte, Atmosphären, Gerüche wecken bestimmte Assoziationen. Und sei der Grund so profan wie "er/es gefällt mir einfach". In deiner Geschichte verbindet dein Protagonist mit dem Wasser z.B. Ruhe. Diese Atmosphäre kann irgendwo am ruhigen Wasser empfunden werden, nicht unbedingt zwingend an einem unbestimmt bestimmten Ort, wie in deiner Geschichte.

Ithanea hat Folgendes geschrieben:
"Zum Wasser" ist zu allgemein, da hast du Recht. Ich verteidige mich nicht.

Ich denke schon, dass du das tust und im umgekehrten Falle, würde ich es auch tun, wenn ich das Gefühl hätte, dass der Leser manches aus dem Text nicht erfasst hat. Eine schöne Referenz an den letzten Zehntausender. Smile

Ithanea hat Folgendes geschrieben:
Ich hatte keine klare Vorstellung davon, was ich wirklich wollte.

Damit triffst du mein Empfinden ziemlich genau, als ich deine Geschichte las.

Ithanea hat Folgendes geschrieben:
Warum drückt sie Repeat? Ich stelle mir vor, dass Musik im Leben dieses Paares eine große Rolle spielt. Alles, was im Leben geschieht, wird dadurch begleitet. Die beiden haben große Schwierigkeiten, Stille und Schweigen auszuhalten. Nichts mehr zu sagen zu haben, ist so gut wie ein Ende und wenn der letzte Song vorbei ist, ist die Party aus und man ist wieder mit sich selbst allein. Vielleicht geht dann die eigene Gedankenmusik erst richtig los. Bevor die zwei sich jetzt in der Ruhe Nacht und der Umgebung gegenüber setzen und sich ganz von vorne über sich selbst und ihre Beziehung unterhalten müssen, womöglich feststellen, dass das Ende der Worte, die man sich sagen kann, schon lang erreicht ist, lässt sie es lieber nicht dazu kommen. Ich will nicht alles schwarzmalen, so ein gutgeschriebener Song kann auch oft über die eigene Wortlosigkeit trösten und Worte für das finden, was man selbst nicht klar kriegt.

Dass Musik Verbundenheit schafft und auch in Situationen, in denen Worte fehlen, helfen kann, stimme ich mit dir überein.

Ithanea hat Folgendes geschrieben:
Okay. Das war jetzt wirklich viel von mir, was da nicht so drinsteht. Ist nachvollziehbar, dass das bei dir nicht oder ganz anders ankam. Aber das ist so, was mein Anlass fürs Repeat war. Und natürlich, was viele gesehen haben, führt es dazu, dass nix geklärt ist, sondern alles von vorne los geht.

Aber bei mir sind deine Intentionen allein aus dem Text heraus leider nicht angekommen. Dafür aber bei anderen Lesern und darauf kommt es letztendlich an.
Danke für deine Erklärungen.
LG,
Constantine
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