18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2015
Spiralität des Zufalls

 
 
Gehe zu Seite Zurück  1, 2
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
sleepless_lives
Geschlecht:männlichSchall und Wahn

Administrator
Alter: 58
Beiträge: 6477
Wohnort: München
DSFo-Sponsor Pokapro und Lezepo 2014
Pokapro VI Weltrettung in Gold


Beitrag15.03.2015 17:37

von sleepless_lives
Antworten mit Zitat

Der Anfang gefällt mir schon, sowohl inhaltlich (mit ein paar Worten mittendrin) als auch von der Form (die abwärtsführende Treppe wird schon gezeigt). Es geht formal streng weiter, dies ist die einzige Geschichte, die die Spirale auch in ihrer äußeren Form aufgreift. Das Wichtige dabei: es ist inhaltlich motiviert. Es spiegelt gleichermaßen die Eintönigkeit des Treppenabstiegs und den sich steigernden Aufbau der Gedanken wider. Die Routine des Alltags ist ausgedrückt in den immer wiederkehrenden Stufenzahlen und sie ist dabei gründlich auf den Kopf gestellt zu werden. Oder dann doch nicht. Nicht nur, dass die Andere aus seiner Wohnung kommt, sie ist offensichtlich die Frau aus Paris, da lässt sich schlecht konkurrieren, auch wenn er anfangs die Postkarte gleich ins Altpapier hat fallen lassen: Paris, da stecken Geschichten von tiefer Leidenschaft dahinter, das weiß man. Oder das denkt vielleicht die Heldin.

Das Präsens als Erzählzeit ist gut gewählt, denn es geht um einen kurze Zeitspanne und eine Situation, die auf der Kippe steht. Im Rückblick würde das nicht wirklich funktionieren.

Einzig der Anfang der Abstiegssequenz mit der zweiten Begegnung stört. Das hätten die Leser schon kapiert, die meisten zumindest, und die Klammer von erstem zu letztem Stock wäre viel eleganter gewesen als die überdeutlich hinweisende, direkte Satznachbarschaft.    

10 Punkte.


_________________
Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag15.03.2015 19:38

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo SpiralSchreibfeder,

dein Titel ließ mich an einen philosophischen oder mathematischen Text denken. Und tatsächlich schimmert beides durch. Sehr gelungene Titelwahl.

Dein Text hat fast etwas meditatives. Die Gleichförmigkeit des Aufbaus. Das Spiel mit Wortwiederholungsfiguren. Fast poetisch. Der Aufbau erinnert an Verse und Strophen.

Ich bin dir sehr gerne durch dieses Treppenhaus gefolgt.


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
femme-fatale233
Geschlecht:weiblichFüßchen

Alter: 31
Beiträge: 1913
Wohnort: München
Das Bronzene Pfand


Beitrag15.03.2015 21:08

von femme-fatale233
Antworten mit Zitat

Dieser Text gefällt mir - ich finde, dass die Form, die du dafür gewählt hast, einfach sehr gut ist!

Die Geschichte, die du erzählst, ist keine große, aber du machst das präzise, das finde ich gut.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag18.03.2015 14:45

von Nihil
Antworten mit Zitat

Hallo Unbekannt,
das gefällt mir sehr gut. Von der kurzen treppenförmigen Einleitung bis zu der formal originell erzählten Geschichte. Mir gefällt das Gegen- und Miteinander von Gegenwart und Vergangenheit und die enttäuschende Pointe am Schluss. Wundern muss ich mich nur über die enorm großen Etagen von dreißig Stufen? Oder mache ich da einen Denkfehler? Ist nebensächlich, aber bei sieben mal dreizehn plus siebzehn Stufen hat sie sich das Fitnessstudio wirklich gespart. Die Rückblende mit der Postkarte hätte ich vielleicht ein, zwei Stationen eher eingesetzt, denn so wirkt das Ende ein wenig verwirrend, wenn man die Zeitstufen mit dem Kursiven nicht auseinander hält. Durch den kaputten/nicht mehr kaputten Aufzug wird der Zeitabstand etwas deutlicher, ich habs beim ersten Mal lesen aber auch nicht richtig kapiert. Embarassed Ist aber Pillepallekritik.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag19.03.2015 12:51

von fancy
Antworten mit Zitat

Hallo,

irgendwie ist diese Geschichte anders erzählt, aber sie holt mich trotzdem nicht ab.

Vielleicht liegt es am Ende? Ich bin mir nicht sicher. Wozu braucht sie die Karte?
Sie bereut doch eh, ihn zum gemeinsamen Thai-Besuch aufgefordert zu haben.

Liebe Grüße

fancy


_________________
Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

https//mlpaints.blogspot.com
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Gießkanne
Geschlecht:weiblichVolle Kanne ungeduldig

Alter: 21
Beiträge: 655
Wohnort: Nicht mehr in deiner Welt


Beitrag19.03.2015 18:56

von Gießkanne
Antworten mit Zitat

Guten Tag lieber Mensch, der, dort auf dem Bildschirm, seinen Text hinterlassen hat und dessen Text mich anglotzt wie ein Tisch und dessen Text mir zuruft: "Giiiieeeßkaannnee, Giiiieeeßkaannneee, komm und kommentiere miiich"!

Ich finde deinen Text super, weil du eine witzige Idee gehabt hast, die Geschichte nicht düster war, sie gut umgesetzt ist und eine Spirale darin zu erkennen ist. Perfekt!
Was ich mir noch gewünscht hätte ist nichts. Wunschlos zufrieden.
Besondere Beobachtungen:/

2 Punkte von mir
Gießkanne


_________________
Die Schlacke einer verbrannten Liebe im Hochofen des Herzens ist ein Nebenprodukt, das man so schnell leider nicht loswird.
Mogmeier
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag20.03.2015 16:59

von anderswolf
Antworten mit Zitat

Derweil nur die Wertung: Vier Punkte.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
seitenlinie
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag20.03.2015 17:55

von seitenlinie
Antworten mit Zitat

Bei der Aufgabenstellung sah ich bereits jede Menge Wendeltreppen-Geschichten vor mir. Wer das Motiv verarbeiten wollte,
musste sich also etwas einfallen lassen. Das ist hier gelungen, das ist clever und spritzig gelöst.

Die Geschichte wirkt allerdings wie im Schnelldurchlauf geschrieben und schöpft ihr Potenzial nicht aus.
Die Zeitformen passen teilweise nicht. So was wie „Xi&#257“ wirft mich raus.
Oder dieses: “Sieben Stufen, ich: Stein.“ (Da flackert das Gedankenkino einen Moment, weil Stufen ja in aller Regel aus Stein
sind, hier aber etwas anderes gemeint ist.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Abari
Geschlecht:männlichAlla breve

Alter: 43
Beiträge: 1838
Wohnort: ich-jetzt-hier
Der bronzene Durchblick


Beitrag20.03.2015 17:56

von Abari
Antworten mit Zitat

Schöne Geschichte, kunstvoll eingewickelt in das Treppenhaus. Toll gemacht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag21.03.2015 13:13

von Jenni
Antworten mit Zitat

Ich arbeite daran, mich verständlicher auszudrücken, und na ja, ich erkenne Fortschritte. Zumindest muss ich dieses Mal nichts erklären, sondern kann (für die, denen es doch kryptisch blieb) ganz einfach auf Sleepless' Kommentar verweisen. Womit die meisten Fragen bereits beantwortet sein dürften. smile

Kritikpunkte, die ich für eine Überarbeitung jedenfalls berücksichtigen würde, sind einmal, die Wendung früher schon anzudeuten. Versucht habe ich schon, dass man im Nachhinein nachvollziehen können sollte, dass er nicht soviel in die Begegnungen hineininterpretiert hat wie sie. Aber vielen von euch war das dennoch zu unvermittelt.
Und zweitens:
Nihil hat Folgendes geschrieben:
Wundern muss ich mich nur über die enorm großen Etagen von dreißig Stufen?

Ähem. Als ich das las, bin ich gleich raus ins Treppenhaus - hier im Haus sind es tatsächlich nur 16 Stufen pro Stockwerk (allerdings auch sehr niedrige Stockwerke). 30 ist wohl etwas arg hoch angesetzt. Embarassed


Auf ein paar Bemerkungen gehe ich noch (kurz - HAHA) ein.
Sleepless hat Folgendes geschrieben:
Einzig der Anfang der Abstiegssequenz mit der zweiten Begegnung stört. Das hätten die Leser schon kapiert, die meisten zumindest, und die Klammer von erstem zu letztem Stock wäre viel eleganter gewesen als die überdeutlich hinweisende, direkte Satznachbarschaft.

Ja, womöglich. Das war eine der Maßnahmen, mit denen ich meine Rohversion zwecks Verständlichkeit gepimpt habe. Eine weitere (mit der ich mir eigentlich ein Armutszeugnis ausgestellt habe) die Kursivformatierung.
Die nächste Maßnahme wäre dann gewesen, bei jedem Absatz dazu zu schreiben, in welchem Stockwerk wir uns befinden, und dann hätten auch alle verstanden, dass wir uns abwärts bewegen.
Ja ja, die Balance.

Das Problem daran, mit Formatierung zu arbeiten: Wer die Texte (nur) als pdf gelesen hat, dem fehlt diese Verständnishilfe.
@Seitenlinie und Amaryllis: Auch das Sonderzeichen ist erst beim Export decodiert worden, und sowas konnte ich bei der Formatierung kaum berücksichtigen.

Babella hat Folgendes geschrieben:
Gegen Ende wechselt aber die Perspektive, oder ich habe es missverstanden: Er bereut das "irgendwann" noch immer, aber das war doch eigentlich ihr Text.
Ich verstehe nicht, wie du darauf kommst. "Ehrlich gesagt bereue ich das Irgendwann noch immer." Sagt sie, nicht er. Er wartet auf das Geräusch ihrer Schritte, allerdings im Konjunktiv I, und ich dachte, bis zu diesem Zeitpunkt hätte ich klargemacht, dass es um Gesprächsfetzen geht.
Babella hat Folgendes geschrieben:
Und wenn die Französin seine Geliebte ist, warum wirft er ihre Karte weg?
Ich vermute mal, weil er damit abgeschlossen zu haben glaubt/hofft und sich das selbst damit beweist? Neuer Lebensabschnitt und so?
Zitat:
Ich würde das mit dem Fitnessstudio nicht vermuten. Ich würde ihr eine Sporttasche in die Hand geben.
Ich wollte damit aber nicht ausdrücken, dass sie in dem Moment auf dem Weg ins Fitnessstudio ist, sondern dass sie konkurrenzlos gut aussieht. Ich befürchtete aber schon, das könne missverständlich sein.

Den Titel haben mehrere bemängelt. Ich wollte auf die wiederholten zufälligen Begegnungen hinaus, die sich gegenseitig bedingen wenn nicht gar manipuliert werden, somit gar keine Zufälle sind.

Anuphti hat Folgendes geschrieben:
Wenn es zu einem Happy End gereicht hätte, hättest Du wahrscheinlich gewonnen.

NUFF! Laughing Kopf an die Wand Laughing
Ja. Ich finde nicht. Happy End auf keinen Fall. Aber: Eigentlich ist das Ende offen diesbezüglich. Warum soll sie nicht die Schwester sein, wer weiß das schon. Laughing

Holg hat Folgendes geschrieben:
Perfekte Lektüre fürs Treppenhaus.

Ja, oder. Laughing Es gibt ein Genre "Hintertreppenroman", ich überlegte erfolglos herum, wie ich das noch irgendwie einbauen könnte. Hintertreppenromanze. Laughing


Das war's, mehr habe ich nicht zu sagen, außer: danke euch allen für die tollen Kommentare und für die vielen Punkte und für die wirklich wertvollen Hinweise! smile
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sleepless_lives
Geschlecht:männlichSchall und Wahn

Administrator
Alter: 58
Beiträge: 6477
Wohnort: München
DSFo-Sponsor Pokapro und Lezepo 2014
Pokapro VI Weltrettung in Gold


Beitrag21.03.2015 14:06

von sleepless_lives
Antworten mit Zitat

Jenni hat Folgendes geschrieben:
Und zweitens:
Nihil hat Folgendes geschrieben:
Wundern muss ich mich nur über die enorm großen Etagen von dreißig Stufen?

Ähem. Als ich das las, bin ich gleich raus ins Treppenhaus - hier im Haus sind es tatsächlich nur 16 Stufen pro Stockwerk (allerdings auch sehr niedrige Stockwerke). 30 ist wohl etwas arg hoch angesetzt. Embarassed

Das geht schon mit den 30 Stufen, wenn man einen Vorkriegszeit-Altbau annimmt. Speziell großbürgerliche Bauten um die Jahrhundertwende mit Geschosshöhen bis zu 4 m und dem Zwischenabsatz, wie er in der Geschichte  beschrieben wird. Die Treppe meiner Wohnung in Sydney (späte Fünfziger) hatte 24 Stufen. Raumhöhe etwa 3,5 m.


Jenni hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich würde das mit dem Fitnessstudio nicht vermuten. Ich würde ihr eine Sporttasche in die Hand geben.
Ich wollte damit aber nicht ausdrücken, dass sie in dem Moment auf dem Weg ins Fitnessstudio ist, sondern dass sie konkurrenzlos gut aussieht. Ich befürchtete aber schon, das könne missverständlich sein.

Das hat noch eine zusätzliche Nuance. Zumindest in der angelsächsischen Welt, besonders in den USA, dominiert die Vorstellung, dass französische Frauen gerade nicht in ins Fitnessstudio gehen, weil sie es nicht nötig haben. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, aber es gibt ganze Bücher drüber. Der Artikel hier mag als Beispiel ausreichen. Nicht dass ich ihn komplett gelesen hätte, aber der Schluss wird dir gefallen, Jenni, mit Hinsicht auf diese Geschichte. Das passt so gut zu der Gedankenspirale, die sich die Protagonistin aufbaut, dass sie am Schluss gar nicht wahrnimmt, dass ihr Verhalten 'französischer' war, als sie denkt.


_________________
Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag21.03.2015 15:24

von Jenni
Antworten mit Zitat

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Das hat noch eine zusätzliche Nuance. Zumindest in der angelsächsischen Welt, besonders in den USA, dominiert die Vorstellung, dass französische Frauen gerade nicht in ins Fitnessstudio gehen, weil sie es nicht nötig haben. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, aber es gibt ganze Bücher drüber. Der Artikel hier mag als Beispiel ausreichen. Nicht dass ich ihn komplett gelesen hätte, aber der Schluss wird dir gefallen, Jenni, mit Hinsicht auf diese Geschichte. Das passt so gut zu der Gedankenspirale, die sich die Protagonistin aufbaut, dass sie am Schluss gar nicht wahrnimmt, dass ihr Verhalten 'französischer' war, als sie denkt.

Ja, das stimmt. Während die Französinnen finden, dass die Deutschen eben einfach viel zu undispliniert sind. Was ja auch stimmt. Aber wie perfide ist das, überall diese Bäckereien hinzustellen mit den Croissants und Beignets und Pains au Chocolat - und dann abfällig zu kommentieren, Deutsche würden ständig zwischen den Mahlzeiten essen, und da sei es überhaupt kein Wunder ...
(Ein Glück habe ich zu der Zeit im siebten Stock ohne Aufzug gewohnt, mit gefühlt 50 Stufen pro Stockwerk. So fit war ich später nie wieder. Laughing)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4293

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag22.03.2015 19:04

von hobbes
Antworten mit Zitat

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Die Treppe meiner Wohnung in Sydney (späte Fünfziger) hatte 24 Stufen.

 Shocked Ich hoffe doch sehr, du hast einen guten Grund, das zu wissen. Ansonsten würde ich das jetzt irgendwie bedenklich finden.

Wo ich sowieso gerade hier bin:
Jenni! Gefällt mir, der Text. Hatte ich ja schon anderswo erwähnt, aber nun.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
sleepless_lives
Geschlecht:männlichSchall und Wahn

Administrator
Alter: 58
Beiträge: 6477
Wohnort: München
DSFo-Sponsor Pokapro und Lezepo 2014
Pokapro VI Weltrettung in Gold


Beitrag22.03.2015 19:50

von sleepless_lives
Antworten mit Zitat

hobbes hat Folgendes geschrieben:
sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Die Treppe meiner Wohnung in Sydney (späte Fünfziger) hatte 24 Stufen.

 Shocked Ich hoffe doch sehr, du hast einen guten Grund, das zu wissen. Ansonsten würde ich das jetzt irgendwie bedenklich finden.

Sag bloß, du zählst nicht bei jeder Wohnung sofort die Treppenstufen. Blink
Na ja, vielleicht musste ich einer Spedition, die mein Zeugs viertausend Kilometer von Küste zu Küste transportiert hat, genaue Angaben machen, was den Zugang zu meiner Wohnung betrifft.

Die Autorin dieser Geschichte hat mir übrigens mitgeteilt, dass die geforderte Thema-Spirale noch einmal versteckt ist in der Geschichte. Aber da kommt keiner drauf, wo und wie. Ich füge die Vermutung hinzu, dass sie die Organisatoren foppen wollte und auf eine Disqualifizierung gewartet hat, um dann ihre Geheim-Code-Trumpf-Karte aus dem Ärmel zu ziehen.


_________________
Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag22.03.2015 20:14

von Jenni
Antworten mit Zitat

___
__lügt.

Der weiß nämlich sehr genau, dass ich damit nur einen foppen wollte, und der gehört nicht zur Orga.

Hast du sie also gefunden, die Spirale? Cool
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sleepless_lives
Geschlecht:männlichSchall und Wahn

Administrator
Alter: 58
Beiträge: 6477
Wohnort: München
DSFo-Sponsor Pokapro und Lezepo 2014
Pokapro VI Weltrettung in Gold


Beitrag22.03.2015 20:33

von sleepless_lives
Antworten mit Zitat

Jenni hat Folgendes geschrieben:
Hast du sie also gefunden, die Spirale? Cool

Der-der-immer-die-Wahrheit-spricht schreibt:
Ja, gefunden. Wenn man weiß, dass die Namen der Bewohner des Hauses eine Rolle spielen, ist es nicht so schwer. Aber beim letzten Buchstaben bist du schon ein bisschen ins Schwitzen gekommen, oder? Wink


_________________
Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag22.03.2015 20:51

von Jenni
Antworten mit Zitat

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Aber beim letzten Buchstaben bist du schon ein bisschen ins Schwitzen gekommen, oder? Wink

Nicht im Geringsten. Oder ist dir oder irgendwem anders der Name etwa besonders aufgestoßen? Etwa so, dass ihr vermutet hättet, es könnte irgendetwas dahinterstecken? Ist ja auch nicht der einzige Bewohner mit "Migrationshintergrund".

Nur dieses verfluchte Pinyin-Sonderzeichen ...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4293

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag23.03.2015 12:04

von hobbes
Antworten mit Zitat

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Sag bloß, du zählst nicht bei jeder Wohnung sofort die Treppenstufen. Blink

Nun ja, seit ich im Erdgeschoss wohne, bin ich etwas aus der Übung.


Was ich noch vergessen hatte: Bitte! Bloß kein Happy-End!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag24.03.2015 16:30

von anderswolf
Antworten mit Zitat

Obwohl die Ulam-Spirale durchaus verblüffend attraktiv ist, fehlt mir hier, um tatsächlich die Spirale in den Primzahlen zu sehen die Elf (außerdem haben wir die in allen Fällen unpassende 15). Fibonacci geht auch anders, insofern bleibt die Treppe als Spirale und das sich immer näher einem umkreisten Ziel nähern. Geht, und man könnte sogar, wenn man wollte, argumentieren, der so offensichtliche Fehler bei den Spiralenzahlen sei ein Spiel mit den Erwartungen des Lesers, die Spirale direkt und unverhüllt in den Text zu werfen. Muss man das hier sehen wollen?
Vielleicht schon, denn die Geschichte an sich ist, wenn man sich von den Primzahlen löst, sehr sympathisch, sehr leicht und flockig erzählt, direkt im ersten Absatz wird der Leser in die Geschichte geworfen und darf gleich schmunzeln. Das gefällt sehr. Die Figuren sind zwar rudimentär gezeichnet, aber man kann sich einfühlen sowohl in den charmanten Musikredakteur als auch in die bis auf unschlagfertige Antworten recht stumme Erzählerin.
Schwierig wird es am Schluss. Den muss man bei aller vorigen Flockigkeit mehrfach lesen, bis sich ein stimmiges Ende ergibt. Der Titel klingt zudem einfallslos und technisch, leer, als wäre dem Autor nichts eingefallen, was die Emotionalität, diese stumme Hoffnung, die in jedem Schritt der Protagonistin liegt, aufgreifen könnte.

Vier Punkte.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag24.03.2015 18:47

von Jenni
Antworten mit Zitat

Anderswolf!
Deine Kommentare sind ohnehin immer eine Freude zu lesen, aber dieser - ich musste so sehr lachen! Denn das wäre doch einfach so typisch für mich - wenn du wüsstest wie sehr. Aber: Ich musste die Ulam-Spirale googeln. Nein, es ist nur locker und flockig und will mehr auch nicht sein. Titel ... kann ich nicht gut, muss ich mir wohl langsam eingestehen. Ziel für den nächsten Wettbewerb: überzeugender Titel, ein Ende, das Fans von Happyends für ein solches halten - und mehr Konsistenz was Primzahlen anbelangt. Oder so.

Danke Anderswolf fürs Kommentieren, wie gesagt, eine Freude wie immer! smile
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 2 von 2 Gehe zu Seite Zurück  1, 2

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2015
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Feedback
Liebesgedichte - Eine Anatomie des Sc...
von Cholyrika
Cholyrika Feedback 5 02.04.2024 12:52 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
tochter des meeres
von Perry
Perry Werkstatt 3 30.03.2024 00:12 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Ideenfindung, Recherche
Hilfe zur Entscheidungsfindung: Kinde...
von Taranisa
Taranisa Ideenfindung, Recherche 23 13.03.2024 16:17 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Veranstaltungen - Termine - Events
Vom Krähenjungen, 27.04.2024, im Rah...
von hobbes
hobbes Veranstaltungen - Termine - Events 0 11.03.2024 13:42 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Feedback
Reise des Schattens
von Tisssop
Tisssop Feedback 0 10.03.2024 21:19 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchBuchEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von Abari

von _narrative

von Enfant Terrible

von Schreibmaschine

von Schreibmaschine

von czil

von Fjodor

von EdgarAllanPoe

von Lapidar

von Enfant Terrible

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!