Manuskript mit Abschreckungsfaktor?!

[Seraiya]

Ich habe kürzlich mein Fanatsy-Manuskript fertig gestellt - wobei fertig realtiv ist. Es gibt immer irgendetwas, das man vielleicht noch ändern kann, denke ich.
Ich bezeichne dieses Manuskript als mein "Lebenswerk"   (Das ist natürlich nicht der Titel) und will es jetzt fröhlich und guter Dinge an Verlage und vielleicht auch Agenturen schicken - natürlich nur ein Exposé und das erste Kapitel. Jetzt ergibt sich folgendes Problem: mein Manuskirpt hatte auf DIN A4, times new roman, größe 12, knappe 1400 Seiten. Das ist nicht wenig, sollte aber trotzdem nur ein einziges Buch sein. (man könnte auch 2 draus machen)
Ich denke, das ist ok. Die Nebel von Avalon ist auch über tausend Seiten lang. Als ich das Ganze dann in Normseiten umgewandelt habe - von denen ich bis dato nichts wusste - bekam ich fast einen Herzinfarkt, weil mein Manuskript jetzt stolze 3515 Normseiten umfasst.   Es ist mir gelungen ein 4-seitiges Exposé dazu zu schreiben, was ich noch kürzen möchte. ABER, ich gehe davon aus, dass der Lektor eines Verlages mein Anschreiben etc  einfach in die Tonne wirft, weil er meine Seitenangabe für einen Schreibfehler oder einfach nur irre hält. Natürlich will ich das trotzdem ausprobieren. Ich würde nur gerne wissen, wie meine Chance stehen, bevor ich monatelang auf eine vielleicht niemals eintreffende Antwort warte - was ich tun werde. Ich habe keine Vorstellung davon wie viele Seiten so ein Mansukript in Buchform hätte. Oder sind solche Ausmaße normal und ich weiß es nur nicht?


Liebe Grüße,

Seraiya

[Gerling]

Hi. Eine Normseite entspricht ja ungefähr einer Buchseite. Und, mal im Ernst, ich kenne kein Buch, das über 1.200 Seiten hat. Geschweige den über 2.000 Seiten ...

Wenn es ein richtiger Kracher ist (was ich nicht beurteilen kann) dann wird dir jeder Agent oder Verlag vorschlagen, zwei oder drei Bücher draus zu machen. Alles andere geht nicht.

[Stefanie]

Die Normseiten entsprechen schon etwa den Buchseiten, deshalb gibt es sie da, damit der Verlag den Umfang abschätzen kann.

Als gedrucktes Buch hast du damit kaum eine Chance, weil es sehr teuer ist, dicke Bücher drucken zu lassen. Das riskiert ein Verlag bei einem Neuling eher nicht. (Schau dir mal an, wie dünn der erste Harry Potter Band ist.)

Entweder versuchst du es bei Ebookverlagen oder du teilst das Buch.

[Belfort]

OH.MEIN.GOTT.!!!!!

ähm....

Ich saß neulich beim Agenten und er meinte, mein Buch sei etwas lang, eventuell würde der Verlag wollen, dass ich es noch ein wenig kürze.

Meines umfasst 385 Normseiten....

Ich kenne mich jetzt mit Fantasy nicht aus. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass niemand ein so langes Manuskript nehmen würde - es sei denn, Du wärest schon eine renommierte, erfolgreiche Autorin, die bereits mehrere Bestseller verfasst hat.

Ich kenne auch, ehrlich gesagt, niemanden, der ein Buch dieses Umfanges überhaupt lesen würde. Oder, noch anders formuliert: wenn ich mir 3515 Seiten Papier vorstelle - das wäre ja gar nicht mehr lesbar, es wäre wahrscheinlich technisch unmöglich, ein solches Buch überhaupt herzustellen.

Mein Tipp wäre auch: schau, ob Du mehrere Bücher draus machen kannst.

Und zwar entweder Bücher, die aufeinander aufbauen. Oder aber Du schaust, ob es "Nebenhandlungen" gibt, die Du aus dem Rahmen der Haupthandlung herauslösen und für ein Extra-Buch verwenden kannst.

[Murmel]

Jetzt mal die Frage nach dem Umfang zur Seite, die Unverkäuflichkeit hast du schon erkannt, du wirst dich auch zwischen Agentur oder Verlage entscheiden müssen. Entweder oder, denn es macht für Agenturen keinen Sinn ein Manuskript anzunehmen, das schon allen Verlagen vorlag.

[Seraiya]

Erstmal danke für die raschen Antworten.

Ja, mir ist vollkommen bewusst, dass das so nicht geht. Wie gesagt, ich war selbst in höchstem Maße schockiert. Und mit etwas zusätzlicher Arbeit lässt sich das auch in mehrere Bücher einteilen. Ich glaube nur, dass das ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt sein wird, wenn man die Bücher nicht auch einzeln vermarkten kann. (Ich bin keine berühmte Bestseller-Autorin bei der man das einfach machen würde)
Das mit den Nebenhandlungen ist eine gute Idee. Ich könnte ein paar herausnehmen und eine eigene Geschichte daraus machen. Da sist etwas, worüber ich nachdenken werde.
Das man seine Sachen nciht Verlagen und Agenturen zeitgleich vorlegen soll weiß ich, weil Agenturen nichts vertreten möchten was bereits abgelehnt wurde. Vielleicht habe ich mich da nicht deutlich ausgedrückt.

Liebe Grüße,

Seraiya

[Mysi101]

Hi Seraiya,

bin auch Anfänger, deshalb kann ich zur eigentlich Frage nichts sage, aber:
Ich glaube die Agenten, bzw Verleger schrecken bei so vielen Seiten echt ab.

Könntest du das Buch vielleicht aufteilen und eine Trilogie draus machen?

[Stern]

Ich glaube nicht, dass es ein Problem darstellt, wenn der Verlag prinzipiell Interesse an dem Manuskript hat. Gegebenenfalls wird der Verlag vorschlagen das Manuskript zu kürzen oder in mehrere Teile zu teilen.

[Seraiya]

Danke, Stern.

Ein Lichtstrahl am Manuskripthorizont ist sehr aufmunternd.


Liebe Grüße, Seraiya

[Antago]

Kannst Du nicht die ersten 500-700 Seiten nehmen und daraus einen ersten Band machen, mit einem Ende, das zur Not auch eigenständig sein könnte?

Dann könntest Du für diesen ersten Teil erstmal einen Verlag/eine Agentur suchen mit folgendem Hinweis:

"Das Ende bietet Anknüpfungspunkte für einen zweiten Teil, kann aber auch alleine bestehen".

[Seraiya]

Nein, das würde nicht gehen.


Liebe Grüße,

Seraiya

[m-chen]

Hallo, ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber es gibt schon Bücher mit mehr als 3000 Seiten. Falls du dir das also nur mal vorstellen möchtest, wie das vom Gewicht, von der Handlichkeit, von der Masse etc. für deine Leser wäre, dann kannst du schauen, ob du die Norton Anthology of American Literature (Shorter Edition) findest. Die hat über 3000 Seiten, wurde auf ner Art Bibelpapier gedruckt, um zu sparen und man könnte damit locker einen kleinen Elefanten erschlagen.
Ich durfte die immer mit zur Uni schleppen und war nicht schön. Also für die Leser wäre es auch nicht so bombe, auch wenn es bestimmt ein geniales Buch ist. Teilen ist da immer besser. Plus, wenn es sich als Mehrbänder verkauft, zieht der 1. Band für gewöhnlich immer nach, wenn die späteren rauskommen.

[Stern]

Ich denke auch, dass es eventuell sinnvoll sein könnte, zwei Teile draus zu machen.

[Magpie]

Vielleicht wäre hier ein Ebook-Verlag angebracht? Zumindest vorerst. Ein so dickes Buch hat hohe Druckkosten und da könnte ein Druckverlag wahrscheinlich wirklich vor zurückschrecken.

Als Ebook wäre es jedoch mit weniger Risiko verbunden (allerdings muss der Verlag seine Lektoren auch nach Wörtern bezahlen, soweit ich weiß).

Lass dich aber nicht abschrecken und schicke es ein! Wenn es vom Stil und Story gefällt, kann man immer noch beraten, was zu machen ist.

[bibiro]

Selbst bei zwei Teilen - Leute, überschlagt alleine mal die Kosten fürs Lektorat!
Da landet man schnell bei in einem Rahmen, der ans Fünfstellige kratzt.

Ganz ehrlich, wer von euch würde solche Beträge auf jemanden setzen, von dem ihr nicht wisst, ob die Leute seine Schreibe mögen?

@ Seraiya,
du hast jetzt dein "Lebenswerk" vollendet, kannst also ein echtes Mammutprojekt abschließen - hast du schon mal überlegt, ganz gezielt ein überschaubares Manuskript, vielleicht als Spin-off deines Themas, zu verfassen und erst einmal darüber einen Einstieg zu versuchen?

[Stern]

Vermutlich wären drei oder vier Teile sinnvoll. Aber ich würde es trotzdem Verlagen vorstellen. Im Zweifelsfall wird der Verlag entscheiden. Ich habe auch schon Bücher in der Hand gehabt, gerade aus dem englischsprachigen Raum, die in sehr kleiner Schrift und sehr engem Zeilenabstand gedruckt waren.

Die Idee mit dem Ebook halte ich ebenfalls für eine gute Idee. Oft ist es leichter für unbekannte Autoren, bei einem Ebook-Verlag unterzukommen.

[Stern]

Schau mal! Das paßt doch zum Thema:

http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?p=940068#940068

[Seraiya]

@ bibiro,

nein, darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Aus dem einfachen Grund, dass ich nicht "irgendetwas" veröffentlichen möchte, was ich dann nur schreibe, um einen Fuß in die Tür zu bekommen.  Die Idee an sich ist gut, aber für mich schwer umzusetzen. Der Umfang ist groß, die Themen vielfältig, passen aber super zusammen. Ich habe was daraus unter "Einstand" gepostet, falls du mal lesen magst. Es in Teile zu spalten wäre einfacher als etwas "herauszureißen" und anderweitig zu behandeln.

Liebe Grüße,

Seraiya

[Seraiya]

@ stern,

danke für den Link, auch wenn er echt schmerzt

Liebe Grüße,

Seraiya

[Stern]

[Seraiya]

Ja, aber da steht auch, dass man massenhaft damit überschwemmt wird. Und mir ist klar, dass z.B. eine Trilogie von einem Neuautor schwer bis gar nicht an den Mann/Verleger zu bringen ist.
Davon lasse ich mich aber sicher nicht entmutigen! Auf in den Kampf!

Liebe Grüße,

Seraiya

[Alien78]

Zuerst einmal finde ich es absolut bewundernswert, dass du ein 3515-seitiges Manuskript zu einem 4-seitigen Exposé zusammenfassen konntest. Mir fällt das schon bei einem 350-Seiten-Buch unheimlich schwer.

Leider vertrete ich die Meinung meiner Vorposter, ich glaube, dass diese Länge auf Verlage und Agenten durchaus abschreckend wirkt. Du solltest dir wirklich überlegen, sie drastisch zu kürzen oder eben einen Mehrteiler daraus zu machen.

Darf ich fragen, wie lange du an dem Manuskript geschrieben hast?